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Deutscher Bundestag Drucksache 16/1165016. Wahlperiode 21. 01. 2009
Unterrichtungdurch die Bundesregierung
Jahreswirtschaftsbericht 2009 der BundesregierungKonjunkturgerechte Wachstumspolitik
I n h a l t s v e r z e i c h n i s
Seite
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
I. Den weltwirtschaftlichen Herausforderungen begegnen . . . . . . . 12
A. Kurzfristig stabilisieren – langfristig reformieren . . . . . . . . . . . . . . . 12
B. Vertrauen durch gute Rahmenbedingungen schaffen . . . . . . . . . . . . 31
C. Die öffentlichen Haushalte wachstumsgerecht gestalten . . . . . . . . . . 41
D. Erfolge am Arbeitsmarkt sichern und ausbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
E. Mehr Effizienz in der Sozialen Sicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
F. Energiepolitik effizient gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
G. Innovationen für die Arbeitsplätze von morgen . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
H. Durch europäische und internationale Wirtschaftspolitik Chancen eröffnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
II. Projektion der Bundesregierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Anhang: Maßnahmen der Bundesregierung seit Mitte der Legislaturperiode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
Zugeleitet mit Schreiben des Bundeskanzleramtes vom 21. Januar 2009 gemäß § 2 Absatz 1 des Gesetzes zur Förde-rung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft.
Drucksache 16/11650 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Seite
Verzeichnis der Schaubilder
Schaubild 1: Verschuldung der privaten Haushalte in Relation zu ihrem verfügbaren Einkommen in ausgewählten Ländern . . . . . . 12
Schaubild 2: Überbewertung von Immobilien in ausgewählten Ländern 1997–2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Schaubild 3: Beschäftigungsentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Schaubild 4: Veränderung von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Schaubild 5: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in verschiedenen Aufschwungphasen in Ost- und Westdeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Schaubild 6: Arbeitslose nach den Rechtskreisen des Sozialgesetzbuches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Schaubild 7: Deutschlands Weg zu einem ausgeglichenen Staatshaushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Schaubild 8: Produktivitätsentwicklung im Ost-West-Vergleich von 1991 bis 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Schaubild 9: Jahresdurchschnittliche Beitragssätze zur Sozial-versicherung (in Prozent des beitragspflichtigen Bruttoarbeitsentgelts) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Schaubild 10: Entwicklung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben von Bund und Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Schaubild 11: Abgeschlossene Ausbildungsverträge . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Schaubild 12: Industrieproduktion und Auftragseingänge . . . . . . . . . . . . . 67
Schaubild 13: Jahresprojektion 2009 – Entwicklung des Brutto-inlandsprodukts in Deutschland (preisbereinigt) . . . . . . . . . 68
Schaubild 14: Veränderungsraten Welthandel, BIP Vereinigte Staaten und Exporte Deutschlands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
Schaubild 15: Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen und der Warenexporte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
Schaubild 16: Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen und der Erwerbstätigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/11650
Seite
Verzeichnis der Übersichten
Übersicht 1: Einige Eckwerte der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Übersicht 2: Persönliche Freibeträge bei der Erbschaftsteuer . . . . . . . . . 33
Übersicht 3: Eckwerte der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
Übersicht 4: Gegenüberstellung der Jahresprojektion 2008 und der tatsächlichen Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
Verzeichnis der Kästen
Kasten 1: Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) . . . . 19
Kasten 2: Konjunkturgerechte Wachstumspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Kasten 3: Maßnahmenpaket zur „Senkung der steuerlichen Belastung; Stabilisierung der Sozialversicherungsabgaben und für Investitionen in Familien“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Kasten 4: Maßnahmenpaket „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Kasten 5: „Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland zur Sicherung der Arbeitsplätze, Stärkung der Wachstumskräfte und Modernisierung des Landes“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Kasten 6: Beispiel Tourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Kasten 7: Beispiele für Bürokratieabbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Kasten 8: Zentrale Strategieelemente der Politik für die neuen Länder 41
Kasten 9: Elemente einer neuen verfassungsrechtlichen Verschuldungsregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Kasten 10: Kernbotschaften des Berichts zur Öl- und Gasmarktstrategie 50
Kasten 11: Maßnahmen des Integrierten Energie- und Klimaprogramms 52
Kasten 12: Aufstieg durch Bildung – Die Qualifizierungsinitiative für Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Kasten 13: Kernelemente der außenwirtschaftspolitischen Strategie der Bundesregierung für 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Kasten 14: Ergebnisse des Weltfinanzgipfels am 15. November 2008 . . 60
Kasten 15: Zentrale Themenfelder des Heiligendamm-Prozesses . . . . . 62
Kasten 16: Rückblick auf die Jahresprojektion 2008 und tatsächliche Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Drucksache 16/11650 – 4 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Abkürzungsverzeichnis
AEntG Arbeitnehmer-Entsendegesetz
AWG Außenwirtschaftsgesetz
BA Bundesagentur für Arbeit
BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
BilMoG Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz
BIP Bruttoinlandsprodukt
BVerfG Bundesverfassungsgericht
CO2 Kohlendioxid
CSR Corporate Social Responsibility
EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz
EG Europäische Gemeinschaft
EITI Extractive Industries Transparency Initiative
ELENA Elektronischer Einkommensnachweis
ErbStG Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz
ErbstRG Erbschaftsteuerreformgesetz
ERP European Recovery Program
EU Europäische Union
EXIST „Existenzgründungen aus der Wissenschaft“
FamLeistG Familienleistungsgesetz
FMStG Finanzmarktstabilisierungsgesetz
FuE Forschung und Entwicklung
G 7 Gruppe der sieben größten Industrienationen
GKV Gesetzliche Krankenversicherung
GRV Gesetzliche Rentenversicherung
GRW Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
GWB Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen
HGB Handelsgesetzbuch
HOAI Honorarordnung für Architekten und Ingenieure
IEA Internationale Energieagentur
IKT Informations- und Kommunikationstechnologie(n)
IFRS/IAS Internationale Rechnungslegungsstandards
IRENA Internationale Agentur für Erneuerbare Energien
IT-Techologie Informationstechnologie
IWF Internationaler Währungsfonds
JWB Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung
KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau
KMU Kleine und mittlere Unternehmen
KOM Kommission
KWK Kraft-Wärme-Kopplung
MiArbG Mindestarbeitsbedingungengesetz
MINT Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5 – Drucksache 16/11650
Mio. Millionen
MoRaKG Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen
Mrd. Milliarden
o.E. ohne Erwerbszweck
OECD Organisation for Economic Co-operation and Development
ÖPP Öffentlich-Private Partnerschaft
PKV Private Krankenversicherung
Pkw Personenkraftwagen
Rat Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
SoFFin Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung
SGB Sozialgesetzbuch
StWG Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft
Tsd. Tausend
Tz Textziffer
UVMG Unfallversicherungsmodernisierungsgesetz
Vgl. Vergleiche
VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen
VOL Verdingungsordnung für Leistungen (Lieferungen und Dienstleistungen)
VGR Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
WeGebAU Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen
WTO World Trade Organization (Welthandelsorganisation)
ZIM Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand
Drucksache 16/11650 – 6 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Jahreswirtschaftsbericht 2009 der Bundesregierung
Die Bundesregierung legt hiermit dem DeutschenBundestag und dem Bundesrat gemäß § 2 des Gesetzeszur Förderung der Stabilität und des Wachstums derWirtschaft (StWG) den Jahreswirtschaftsbericht 2009 vor.
Die Darstellung der Wirtschafts- und Finanz politikder Bundesregierung in Teil I des Berichts ist auf zentralewirtschaftspolitische Themenschwerpunkte fokussiert.In diesem Teil nimmt die Bundesregierung auch zumJahresgutachten 2008/09 des Sachverständigenrateszur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Ent -wicklung (Rat) Stellung. Eine ausführliche Bilanz derMaßnahmen der Bundesregierung seit Mitte derlaufenden Legislaturperiode sowie die für 2009 unddarüber hinaus geplanten Maßnahmen enthält derTabellenteil im Anhang. Wie vom StWG vorgesehen,wird in Teil II die Projektion der gesamtwirtschaft -lichen Entwicklung für das laufende Jahr erläutert.
Die Bundesregierung dankt dem Rat für die detaillierteund umfassende Analyse der wirtschaftlichen Ent -wick lung im abgelaufenen Jahr und der Aussichtenfür 2009 sowie für seine fundierten Darlegungen zuden Grundlinien der Wirtschaftspolitik. Mit demJahreswirtschaftsbericht stellt die Bundesregierunggemäß § 3 des StWG gesamtwirtschaftliche Orientie -rungsdaten für 2009 zur Verfügung.
Zur Vorbereitung des Jahreswirtschaftsberichtswurde die wachstums- und beschäftigungspolitischeStrategie der Bundesregierung im Konjunkturrat fürdie öffentliche Hand mit den Ländern und Gemein -den erörtert. Darüber hinaus wurde sie mit Vertreternder Gewerkschaften und mit dem Gemeinschafts -ausschuss der Deutschen Gewerblichen Wirtschaftbesprochen.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7 – Drucksache 16/11650
Die deutsche Wirtschaft steht in diesem Jahr vor demgrößten Belastungstest seit der Wiedervereinigung.Die kurzfristigen Wachstumsperspektiven haben sichdrastisch verschlechtert. Die deutsche Wirtschaft istdurch ihre starke Exportabhängigkeit besonders vonder sinkenden Nachfrage aus den Handelspartner -ländern und der Zuspitzung der Finanzmarktkrisebetroffen. Die Außenwirtschaft, ein Wachstumsmotorder vergangenen Jahre, wird im Jahre 2009 nicht zumWachstum beitragen. Der private Konsum kann –nicht zuletzt wegen der fiskalpolitischen Impulse –die Entwicklung zwar stabilisieren, den dämpfendenEinfluss der Weltwirtschaft aber nicht völlig kompen -sieren. Für das Gesamtjahr erwartet die Bundes regie -rung einen Rückgang des Bruttoinlands pro dukts (BIP)von preisbereinigt 2¼ Prozent. Dies wird auch denArbeitsmarkt nicht unberührt lassen. Diese Heraus -forderung zu meistern, ist die zentrale Aufgabe füralle, die gesamtwirtschaftliche Verant wortungtragen – die Politik, die Tarifparteien, die Unterneh -men sowie die Kreditwirtschaft. Die Bundes regierunghat in einem finanziellen Kraftakt eine Reihe vonlangfristig sinnvollen, kurzfristig um setzbaren undrasch wirksamen Maßnahmen auf den Weg gebracht.Ziel ist es, Vertrauen wiederherzustel len, den Ab -schwung in seiner sich selbst verstärken den Dynamikzu bremsen, strukturelle Verkrustun gen zu verhin -dern, Arbeitsplätze zu sichern, die Wachstums kräftezu stärken und das Land zu modernisieren. Dabei sindBund, Länder und Kommunen gleicher maßen ge -fordert.
Bei der Bewältigung der aktuellen Herausfor de -run gen profitiert die deutsche Wirtschaft von einererheblich besseren Verfassung als am Ende des voran-gegangenen Konjunkturzyklus. Die Reformstrategieder Bundesregierung hat Früchte getragen. Die Wett -bewerbsfähigkeit der Unternehmen in Deutschlandhat sich im internationalen Vergleich erhöht. Diedeutschen Unternehmen haben sich in den vergan -genen Jahren erfolgreich umstrukturiert und sind iminternationalen Wettbewerb hervorragend positio niert.Aufgrund der konsequent auf strukturelle Reformenausgerichteten Wirtschafts- und Beschäftigungspolitikhaben Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der deut -schen Wirtschaft zugenommen. Mehr als 40 Millio nenErwerbstätige im Jahresdurchschnitt 2008 bedeuteneinen Beschäftigungsrekord in der Geschichte derBundesrepublik Deutschland. Die Arbeitslosigkeit ist
von 4,9 Millionen im Jahresdurchschnitt 2005 auf 3,3 Millionen im vergangenen Jahr gesunken. ImOkto ber 2008 hatte sie erstmals seit November 1992die Grenze von drei Millionen unterschritten. Erstmalsseit den 70er Jahren liegt die Sockelarbeitslosigkeitdamit deutlich unter dem Niveau des vorangegan -genen Aufschwungs. Es spricht vieles dafür, dass derArbeitsmarkt aufgrund einer verbesserten Anpas -sungs fähigkeit der Beschäftigung nicht nur einegrößere Stabilität aufweist, sondern sich auch merk-lich schneller von negativen konjunkturellenEinflüssen erholen kann.
Insbesondere die Finanzpolitik hat in den ver-gangenen Jahren große Fortschritte bei der Konso -lidierung gemacht. Im Jahr 2004 hatte das staatlicheDefizit noch bei 3,8 Prozent in Relation zum nomi na -len Bruttoinlandsprodukt gelegen. Im Jahr 2008 warder Staatshaushalt nahezu ausgeglichen. Insofern istauch hier die Ausgangslage deutlich besser als amEnde des letzten Aufschwungs. Die fiskalische Dis -ziplin der vergangenen drei Jahre macht es in deraktuellen Situation möglich, die Haushalte im Sinneeiner konjunkturgerechten Finanzpolitik atmen zulassen. Die so genannten automatischen Stabilisa to -ren können damit voll wirken. Die Wirtschafts- undFinanzpolitik ist zudem in der Lage, dem Vertrauens -verlust auf den Finanzmärkten und dem konjunk tu -rellen Abschwung wirkungsvoll entgegenzutreten,wie sie das mit dem Maßnahmenpaket zur „Stabilisie -rung der Finanzmärkte“ und dem „Pakt für Beschäf -tigung und Stabilität in Deutschland“ getan hat.
Während der ersten beiden weltwirtschaftlichen,durch Ölpreisanstiege ausgelösten Krisen in den 70erund 80er Jahren und auch bei der Rezession im Nach -gang zur Wiedervereinigung Anfang der 90er Jahrebehinderten strukturelle Verkrustungen der Märktedie Anpassungen und die Erholung. StrukturellerReformbedarf besteht in der deutschen Wirtschaftnach wie vor. Anders als bei diesen Abschwüngensteht Deutschland jetzt aber vor allem einem inter-nationalen Nachfrageeinbruch sowie einer Krise derFinanzmärkte gegenüber. Die Bundesregierung wirddeshalb die deutsche Volkswirtschaft kurzfristig stär ken,um drohende langfristige Kosten eines tiefgrei fen denNachfrageeinbruchs so gering wie möglich zu halten.Sie folgt dabei dem Konzept einer konjunktur gerech -ten Wachstumspolitik, also einer Politik, die das
Zusammenfassung
Drucksache 16/11650 – 8 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
wachstumspolitisch Richtige mit dem konjunktur-politisch Erforderlichen kombiniert. Die Bundesre gie -rung setzt dabei in einer möglichst frühen Phase derkonjunkturellen Abschwächung stabilisie rende Maß -nahmen um, die nachfragewirksame Im pulse gebenund die zugleich das langfristige Poten zial wachstumerhöhen können. Auf diese Weise trägt sie dazu bei,gleichzeitig die Binnennachfrage und die Wachstums-kräfte zu stärken. Wichtig ist, dass die Maßnahmenrechtzeitig greifen, um den Ab schwung in seiner sichselbst verstärkenden Dynamik zu bremsen, struktu -relle Verkrustungen zu verhindern und Arbeits platz -verluste zu vermeiden.
Im Herbst des vergangenen Jahres galt es zu -nächst, dem tiefgreifenden Vertrauensverlust unterden Banken entschlossen entgegenzutreten. Um dieEinlagen der Bürger und die Kreditversorgung derUnternehmen zu sichern sowie das Vertrauen in dieStabilität des Finanzsystems wiederherzustellen, hatdie Bundesregierung ein umfassendes Rettungspro -gramm für das deutsche Finanzsystem beschlossen,das eng in das internationale Vorgehen eingebettetwar. Das Finanzmarktstabilisierungsgesetz (FMStG)umfasst ein Bündel von Maßnahmen, die das Vertrau enin das Finanzsystem wiederherstellen und den Ge -schäftsverkehr zwischen den Finanzinstitutio nenwieder in geordnete Bahnen lenken sollen. Sie sindzeitlich befristet und so ausgestaltet, dass darausresultierende mögliche Belastungen für die Steuer -zahler möglichst gering ausfallen. Unterstützungs -maßnahmen sind an strikte Auflagen geknüpft.Darüber hinaus gelten vorübergehend neue Bilanz -regeln. Die Bundesregierung hat eine unbeschränkteGarantie für alle Einlagen privater Anleger in Deutsch-land ausgesprochen und garantiert damit für allePrivatpersonen unabhängig von der Höhe ihrerEinlagen die Funktionsfähigkeit der bestehendendeutschen Einlagensicherungssysteme der Banken.
Um einem Übergreifen der Finanzmarktkrise undder internationalen Konjunkturabschwächung aufdie gesamte Wirtschaft so weit wie möglich entge -gen zuwirken, hat die Bundesregierung rechtzeitigeine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Bereits mit dem„Maßnahmenpaket zur Senkung der steuer lichenBelastung, Stabilisierung der Sozial versicherungs -abgaben und für Investitionen in Familien“ und dem15-Punkte-Programm „Beschäftigungssicherung
durch Wachstumsstärkung“ entlastet die Bundes -regierung Bürger und Unternehmen in den Jahren2009 und 2010 um rund 30 Milliarden Euro. Zusätz -lich sichert die Kreditanstalt für Wiederaufbau dieFinanzierung und Liquidität von Unternehmen unddamit Investitionen im Umfang von gut 20 MilliardenEuro. Einen weiteren konjunkturellen Impuls bringtdie rasche Umsetzung des Bundesverfassungs gerichts-urteils zur Pendlerpauschale, die 2009 und 2010 zuSteuerausfällen in Höhe von rund 8,5 Milliarden Euroführt.
Mit dem „Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland“ hat die Bundesregierung auf die un erwartet rasche und kräftige Eintrübung der wirt-schaftlichen Aussichten reagiert. Zyklische Ab -schwung kräfte, Finanzmarktprobleme und die schon länger anhaltenden Krisen in einigen wichti -gen Branchen verstärken in ihrer Wechselwirkungdie negative Ent wicklung. Diese vielschichtigen Pro -bleme auf der Nachfrage- und der Finanzierungs seiteverlangen ein zielgerichtetes und ausgewogenesBündel an Maß nahmen. Gerade deswegen hat sichdie Bundesre gie rung für einen breiten und ver-netzten Ansatz entschieden. Mit dem „Pakt fürBeschäftigung und Sta bilität in Deutschland“ hat dieBundesregierung in fünf zentralen BereichenMaßnahmen ergriffen: öffentliche Investitionen,Kreditversorgung der Wirt schaft, Beschäftigung undQualifizierung, Entlastung von Abgaben und Steuernsowie nachhaltige Finanzpolitik. Ein Schwerpunktliegt auf Steuer- und Abgabenentlastungen. Diesstärkt die private Kauf kraft und verbessert gleich-zeitig die Anreize für Beschäftigung und privateInvestitionen. Sie werden ergänzt um zusätzlicheöffentliche Investitionen in Infrastruktur und eineBildungs- und Qualifizierungs offensive. Die arbeits-marktpolitischen Maßnahmen sind darauf aus-gerichtet, Entlassungen zu vermeiden und Quali -fikationen auszubauen. Der „Pakt für Be schäf tigungund Stabilität in Deutschland“ enthält für 2009 und2010 neue Maßnahmen in einem Gesamt umfang von50 Milliarden Euro. Zusammen mit den schon im Jahr2008 beschlossenen Maßnahmen setzt die Politik ins-gesamt über 80 Milliarden Euro gezielt für die Über-windung der Krise und die umfassende Moder ni sie -rung des Landes ein. Das ist auch im internatio na lenVergleich ein massiver Wachstums impuls.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9 – Drucksache 16/11650
Das kurzfristige Krisenmanagement ist wichtig.Dabei verliert die Bundesregierung jedoch die mittel-fristigen Herausforderungen nicht aus dem Blick: dieBewälti gung des demografischen Wandels, steigendeUm weltrisiken und die Entwicklung der globalenMärkte. Die Bundesregierung ist der Überzeugung,dass die Soziale Marktwirtschaft nach wie vor diebeste Wirt schaftsordnung ist, um diesen Herausfor -derungen zu begegnen. Soziale Marktwirtschaftheißt, den politisch notwendigen Ausgleich von wirt-schaftlicher Effizienz auf der einen und den gesell-schaftlichen Zusammen halt mit dem Ziel „Wohlstandfür alle“ auf der ande ren Seite stets zu verfolgen. Dort,wo die Bundesregierung mit den Strukturreformender vergangenen Jahre den Leitideen der Freiheit unddes Wettbewerbs wieder mehr Raum gegeben hat,konnten sich neue Erfolge einstellen, vor allem amArbeitsmarkt.
Gute strukturelle Rahmenbedingungen sind dieGrundlage für ein kräftiges und nachhaltiges Wachs -tum. Sie gewinnen in der derzeitigen Situation zusätz -lich an Bedeutung, weil sie mittel- und langfristig un -ternehmerische Perspektiven eröffnen. Die Bundes -regierung wird deshalb weiter daran arbeiten, dieRahmenbedingungen für unternehmerisches Handelngünstiger zu gestalten. Das gilt unter anderem für dieAnreize, ein Unternehmen im Erbfall fortzuführenoder sich durch die Gründung eines Unternehmensselbständig zu machen. Bürokratie wird weiter abge-baut. Darüber hinaus werden Regulierungen fürbestimmte Branchen angepasst. Das Ver ga be rechtwird mittelstandsfreundlicher gestaltet. Nicht zu letztwird die Bundesregierung die Voraus setzun gen füreine gute Infrastruktur verbessern. Der Ent wick lungin den Regionen, insbesondere in Ost deut sch land,gilt dabei ein besonderes Augenmerk.
Eine nachhaltig wachstumsfördernde Ausgestal -tung öffentlicher Ausgaben und Einnahmen ist einwesentlicher Baustein zur Erreichung eines dauerhafthöheren Wachstumspfades. Deutschland brauchteinen leistungsfähigen Staat. Bürger und Unterneh -men haben als Gegenleistung für ihre Steuern undAbgaben einen Anspruch auf eine effiziente, sparsameund sorgfältige Verwendung ihres Geldes durch denStaat. Die Bundesregierung wird deshalb die quali ta -tive Konsolidierung der öffentlichen Haushalte im
Sinne eines modernen und effizienten Staats weitervoranbringen. Quantitative und qualitative Konso li -dierung ergänzen einander: Die langfristige Siche rungder erreichten Erfolge bei der strukturellen Konso li -die rung ist die entscheidende Voraussetzung, um ver-stärkt Akzente in zukunftsorientierten Bereichensetzen zu können. Dies gilt gerade in der aktuellenSituation, in der die öffentlichen Haushalte höhereDefizite aufweisen werden. Das Ziel eines aus-geglichenen Staats- und Bundeshaushaltes bleibtunverändert gültig. Die Bundesregierung wird des-halb gleichzeitig mit dem zweiten Maßnahmenpaketim Rahmen der Föderalismuskommission II eineNeuregelung zur Begrenzung der Nettokredit auf -nahme im Grundgesetz verankern. Eine solche neueSchuldenregel soll die in einer konjunkturellen Nor -mallage zulässige Nettokreditaufnahme eng begren -zen. Die öffentlichen Haushalte sollen aber konjunk -turell atmen können.
Die Perspektiven für einen Einstieg in eine Be -schäftigung und für sozialen Aufstieg müssen allenMenschen in Deutschland gleichermaßen offenstehen.Zu den dafür notwendigen Rahmenbedingungengehört ein Steuersystem, das Anreize für Leistung undAufstieg insbesondere für untere und mittlereEinkommensbezieher setzt. Darüber hinaus gehörendazu gute Startbedingungen für alle. Die Bundes -regierung setzt sich deshalb für verstärkte Investi tio -nen in Bildung ein, um mehr Startchancen gerech tig -keit zu schaffen und die soziale Aufstiegs mobilität inDeutschland zu verbessern. Besondere Priorität hatdabei die frühkindliche Bildung. Denn die Entschei -dung über die späteren Bildungschancen und damitüber die Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstanddarf nicht länger in so starkem Maße von der sozialenHerkunft eines Kindes abhängen wie bisher.
Die sozialen Sicherungssysteme stehen vor großenHerausforderungen. Dazu gehören mittel- und lang-fristig der demografische Wandel und veränderteErwerbsbiografien. Als aktuelle Aufgabe tritt dasAbfedern konjunktureller Schwankungen hinzu. DieSysteme müssen tragfähig sein, bezahlbar bleibenund zugleich einen angemessenen sozialen Schutzbieten. In den vergangenen Jahren hat die Bundes -regierung deshalb bereits wichtige rentenrechtlicheMaßnahmen umgesetzt, um die gesetzliche Renten ver-
Drucksache 16/11650 – 10 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
sicherung finanziell zu konsolidieren. In der Gesund -heitspolitik steht die Effizienz des Mittel einsatzes imZentrum. Nur durch Wettbewerb werden Anreizegeschaffen, Qualität und Wirtschaftlichkeit in derGesundheitsversorgung zu verbessern. Deshalb wirddie Bundesregierung unter anderem prüfen, wie derWett bewerbsrahmen weiter verbessert werden kann.
Eine kostengünstige und nachhaltige Energie -versorgung ist ein wesentliches Anliegen der Bundes -regierung. Mehr Wettbewerb im Strom- und Gas be -reich spielt dabei eine zentrale Rolle. Vor dem Hinter -grund der starken Abhängigkeit Deutschlands vonfossilen Energieträgern, die größtenteils importiertwerden müssen, bleiben Wirtschaftlichkeit, Versor -gungssicherheit und Umweltverträglichkeit weiter -hin die zentralen Ziele. Außerdem sollen Treibhaus -gasemissionen in Deutschland weiter gemindertwerden. Diese Ziele können am besten durch eine aufEnergieeffizienz fußende Energie- und Klimapolitikerreicht werden, die den Verbrauch und die Energie -kosten senkt. Mit dem Integrierten Energie- undKlimaprogramm hat die Bundesregierung dafür dieBasis geschaffen.
Investitionen in Forschung und Innovation sinddie Grundlage für nachhaltiges Wachstum, für Ar -beits plätze und die Einkommen von morgen. Um diePosition der deutschen Wirtschaft in wichtigen Zu -kunftsmärkten zu halten und weiter auszubauen, hatdie Bundesregierung die Forschungs- und Innova tions-politik mit der Hightech-Strategie neu ausgerichtet.Damit hat sie erstmals staatliche Forschungs- undInnovationsaktivitäten in einer nationalen Strategiegebündelt.
Offenheit nach außen und internationaler Wett -bewerb bleiben das Erfolgsrezept, um Deutschlandbei Wohlstand und Technologie an die Spitze zu füh -ren und dort zu halten. Gerade in einem schwierigerwerdenden weltwirtschaftlichen Umfeld müssendeutsche Unternehmen ihre Chancen weltweit wahr-nehmen können. Gleichzeitig muss Deutschland alsStandort für ausländische Investoren offen und attrak tivbleiben. Den Herausforderungen von Finanz markt -turbulenzen und globalem wirtschaftlichen Ab -schwung begegnet die Bundesregierung mit auf inter-nationaler und europäischer Ebene abgestimmten
Maßnahmen. Die im Zuge der Finanzmarktkrise auf-gedeckten Schwachstellen des internationalen Finanz -systems erfordern eine neue globale Finanz markt -architektur, um der Gefahr systemischer Krisen aufden Finanzmärkten in Zukunft so weit wie möglichvorzubeugen. Die Bundesregierung arbeitet deshalbmit ihren Partnern daran, das internationale Regel -system für die Finanzmarktakteure mittel- und lang-fristig neu zu justieren. Es geht vor allem darum, dieAufsicht über das Eigenkapital-, Risiko- und Liquiditäts-management zu stärken, die Transparenz, die Bewer -tungsstandards und den Rating-Prozess zu verbessernsowie die Zusammenarbeit zwischen den nationalenAufsichtsbehörden und das grenzüberschreitendeKrisenmanagement zu intensivieren.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 11 – Drucksache 16/11650
Übersicht 1: Einige Eckwerte der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland1
Jahres-projektion
2007 2008 2009Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Bruttoinlandsprodukt (preisbereinigt) 2,5 1,3 – 2 ¼Erwerbstätige (im Inland) 1,7 1,5 – 0,7Arbeitslosenquote in % (Abgrenzung der BA) 2 9,0 7,8 8,4
Verwendung des BIP, preisbereinigtPrivate Haushalte und private Organisationen o. E. – 0,4 0,0 0,8Ausrüstungen 6,9 5,3 – 11,9Bauten 1,8 2,8 – 0,3
Inlandsnachfrage 1,1 1,6 – 0,1Exporte 7,5 3,9 – 8,9Importe 5,0 5,1 – 5,0
Außenbeitrag (BIP-Wachstumsbeitrag)3 1,4 – 0,3 – 2,2Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer ( nominal) 1,6 2,3 2,0
1 Bis 2008 vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes; Stand: 14. Januar 2009.2 Bezogen auf alle Erwerbspersonen. 3 Beitrag zur Zuwachsrate des BIP.
Drucksache 16/11650 – 12 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
A. Kurzfristig stabilisieren – langfristig reformieren
1. Das Jahr 2008 markiert das Ende eines lange an -haltenden Aufschwungs der Weltwirtschaft. Nacheinem guten ersten Quartal 2008 machten sich dieFolgen der schwächeren Weltwirtschaft und derFinanzmarktkrise auch in der deutschen Wirtschaftbemerkbar. Die wirtschaftliche Entwicklung hat sichdrastisch abgeschwächt. Die globale Wirtschaftskrisestellt die Wirtschaftspolitik in Deutschland vor einegroße, neuartige Herausforderung. Wichtig ist es, dieUrsachen richtig zu erkennen und zu wissen, aufwelche Stärken Deutschland sich verlassen kann. DiePolitik hat gezeigt, dass sie schnell handelt, wenn essein muss, sogar in kürzester Zeit. Die Bundesre gie -rung nimmt ihre Verantwortung für Deutschlandentschlossen wahr. Gemeinsam mit Ländern undKom munen hat sie in einem finanziellen Kraftakt einIm pulspaket auf den Weg gebracht, wie es so konzen-triert und koordiniert noch nie in der Geschichte der
Bundesrepublik geschehen ist. Wichtig ist, dass dieMaßnahmen früh greifen, um Vertrauen wiederher -zustellen, den Abschwung in seiner sich selbst ver-stärkenden Dynamik zu bremsen, strukturelle Ver -krustungen zu verhindern und Arbeitsplatzverlustezu vermeiden.
Deutschland ist aufgrund der Erfolge der letztenJahre, die nicht zuletzt das Ergebnis struktureller Re -formen sind, für diese schwierigen Zeiten gut gerüstet:Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist auf dem nied-rigsten Stand seit 1992. Die Arbeitsmärkte sind an pas -sungsfähiger und flexibler geworden. Die Unter neh menhaben ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöht und ihre Bi -lanzen solide finanziert. Ein ausgeglichener öffentlicherGesamthaushalt gibt der öffentlichen Hand Spiel -räume, um mit einer konjunkturgerechten Wachs -tumspolitik auf die Ein trü bung der Weltwirtschaft zureagieren. Der globale Abschwung trifft damit aufeine widerstandsfähigere deutsche Volkswirtschaft,als dies im Abschwung 2001 der Fall war.
I. Den weltwirtschaftlichen Herausforderungenbegegnen
Schaubild 1: Verschuldung der privaten Haushalte in Relation zu ihrem verfügbaren Einkommenin ausgewählten Ländern
40
60
80
100
120
140
160
180
200v. H.
200720062005200420032002200120001999
Deutschland5 Spanien7Vereinigtes Königreich4 Frankreich6 USA8
Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2008/2009
4 OECD; 5 Deutsche Bundesbank; 6 Banque de France; 7 Banko de España; 8 Federal Reserve.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13 – Drucksache 16/11650
Weltwirtschaft im Abschwung2. Ausgangspunkt der konjunkturellen Schwäche phasewar die Immobilienblase in den USA, die auf eineübermäßig expansive Geldpolitik, Versäumnisse derFinanzmarktregulierung sowie eine nicht risiko ge -rechte Kreditvergabepolitik der Banken zurückgeht.Das Platzen der Immobilienblase legte die systemi schenRisiken auf den Finanzmärkten offen, deren Ausmaßzuvor von vielen unterschätzt worden war. MassiveAbschreibungen bei Banken und Versicherungenführten zu einem Vertrauensverlust auf den Finanz -märkten, der durch die in den vergangenen Jahrenzunehmend verbreiteten intransparenten Kapital -marktprodukte verstärkt wurde. Im Spätsommer2008 kam der Interbankenmarkt praktisch zumErliegen. Nur durch ein international koordiniertesVorgehen von Zentralbanken und Regierungen konnteein Kollaps des Finanzsystems verhindert werden.
Der Aufbau der Immobilienblase ging einher miteiner hohen Bereitschaft der privaten Haushalte undder Unternehmen in den USA, sich zu verschulden.Die kräftig steigenden Güterimporte wurden durchKapitalimporte aus Ländern mit einer höheren Er spar -
nisbildung finanziert. Diese Entwicklung verstärktedie globalen Leistungsbilanzun gleich ge wich te. Siesind – auch nach Ansicht des Rates (JG Tz 34 ff.) – imaktuellen Umfeld hoher Risikoaversion nicht mehr indem Maße finanzierbar wie vorher. Zudem wirkt sichgerade in den Volkswirtschaften, in denen ein hoherVerschuldungsgrad der privaten Haushalte zu einerImmobilienblase geführt hatte, die Korrektur derVermögenspreise und das restriktivere Kreditangebotder Banken negativ auf die Konsum- und Investitions -neigung aus. In Deutschland hat es im Vorfeld derFinanzkrise zwar weder eine Immobilienblase nocheine exzessive Verschuldung der privaten Haushaltegegeben; von einem Abbau dieser Ungleichgewichteist Deutschland aber über seine engen Handels- undFinanzverflechtungen mit diesen Ländern unmittel-bar betroffen (vgl. Schaubilder 1–3).
Das Exportvolumen der deutschen Volkswirt -schaft ins gesamt beläuft sich auf 48 Prozent desBrutto in landsprodukts. In einigen zentralen Bran -chen ist der Ausfuhranteil sogar wesentlich höher.Dabei nimmt gleichzeitig die Bedeutung importierterVor leis tun gen zu. Die deutsche Wirtschaft ist in
Schaubild 2: Überbewertung von Immobilien in ausgewählten Ländern* 1997 – 2007 in v.H.
-10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35
Irland
Vereinigtes Königreich
Norwegen
Frankreich
Schweden
Spanien
Belgien
Dänemark
Italien
Vereinigte Staaten
Finnland
Deutschland
Österreich
Quellen: IWF, zitiert nach Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2008/2009
* Anstieg der Preise für Wohnimmobilien im Zeitraum 1997 bis 2007, der nicht durch fundamentale Faktoren (wie etwa das Wachstum des verfügbaren Einkommens
pro Kopf und des Erwerbspersonenpotenzials sowie die Entwicklung von kurz- und langfristigen Zinsen) erklärt werden kann (in v.H.); zu den weiteren Einzelheiten
siehe JG TZ 51 ff.
Drucksache 16/11650 – 14 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
besonderem Maße international verflochten. FürDeutschland bedeutet ein Abgleiten wichtiger Han -delspartner in die Rezession daher eine besondereHerausforderung. Denn eine weltweit schwacheEntwicklung der Aus landsnachfrage kann im Inland –um negativen Rück wirkungen auf dem Arbeitsmarktzu begegnen – nur bedingt kompensiert werden.
3. Hinzu kommen Bremseffekte, die jenseits der Han -delsbeziehungen wirken: Eine schlechtere Ertrags -lage deutscher Direktinvestitionen im Ausland, Ver -mögenseffekte und die direkte Übertragung einesweltweit schlechteren Konsumenten- und Investo ren -klimas auf die deutsche Wirtschaft können die Kon -sumbereitschaft und die Investitionsdynamik schwä -chen. Diese Übertragungsmechanismen, deren quan -titative Bedeutung bislang nur sehr unvollständigabgeschätzt werden kann, haben mit der zunehmen -den Globalisierung an Kraft und Schnelligkeit gewon -nen. Als eines der offensten Industrieländer der Weltist Deutschland auch aufgrund seines Spezialisie rungs -musters im Rahmen der internationalen Arbeits tei -
lung, das insbesondere in dem hohen Stellenwert derInvestitionsgüterexporte zum Ausdruck kommt,überproportional betroffen.
4. Anders als in den allermeisten konjunkturellen Ab -schwüngen der Nachkriegszeit steht Deutschlanddamit vor allem einer internationalen Nachfragekrisegegenüber. Trotz des nach wie vor bestehenden struk -turellen Reformbedarfs in der deutschen Wirt schaftblockiert derzeit nicht in erster Linie die An gebotsseitedie Wachstumskräfte, wie dies während der erstenbeiden weltwirtschaftlichen Ölkrisen in den 70er und80er Jahren der Fall war und wie dies als Spätfolge desWiedervereinigungsbooms in Deutsch land Ende der90er Jahre sichtbar wurde. Weltweit beeinträchtigt dieVertrauenskrise in den Finanz märkten die Unter neh -mensfinanzierung und streut damit Sand in das wirt-schaftliche Getriebe. Über das immer engma schi ge reNetz der globalen Märkte übertragen und verstärkensich Nachfrageausfälle und Zukunftszweifel von Landzu Land – in diesem Fall ausgehend vom Epizentrumder Finanz markt krise, den USA.
Schaubild 3: Beschäftigungsentwicklung
Erwerbstätige9
(linke Skala)
nachrichtlich:Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte11
(linke Skala)
Arbeitsvolumen10
(rechte Skala)
48.000
53.000
58.000
63.000
68.000
25.000
27.000
29.000
31.000
33.000
35.000
37.000
39.000
41.000
43.000
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008p
Mio. Arbeitsstunden Tsd. Personen
Quelle: Bundesagentur für Arbeit; 2008: Eigene Schätzung
9 Arbeitnehmer, Selbständige und mithelfende Familienangehörige im Inland;10 Geleistete Arbeitsstunden der Erwerbstätigen im Inland; Quelle: IAB;11 Jahresdurchschnitte aus Monatsendständen berechnet;p Eigene Schätzung für 2008.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15 – Drucksache 16/11650
Insgesamt steht die deutsche Wirtschaft und mit ihrdie Wirtschaftspolitik in diesem Jahr vor den größtenHerausforderungen, zumindest seit der Wie der ver -eini gung. Diese Herausforderungen zu meistern, istdie zentrale Aufgabe nicht nur für die Wirt schafts -politik, sondern für alle, die gesamtwirtschaft licheVerantwortung tragen – die Tarifparteien, die Unter -nehmen und die Kreditinstitute, deren überragendeBedeutung für das Funktionieren der Wirt schaft inden letzten Monaten besonders deutlich wurde.
Widerstandsfähigkeit der deutschenWirtschaft gestiegen5. Bei der Bewältigung dieser Herausforderung pro-fitiert die deutsche Wirtschaft von einer erheblichbesseren Ausgangslage als am Ende des vorange gan -genen Konjunkturzyklus im ersten Quartal 2001. DieReformstrategie der Bundesregierung hat Früchtegetragen. Die Wettbewerbsfähigkeit der Unter neh menin Deutschland hat sich im internationalen Vergleicherhöht. Aufgrund der strukturellen Reformen ins-besondere am Arbeitsmarkt haben Flexibilität undAnpassungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu -genommen. Einen wesentlichen Beitrag dazu haben
die Tarifparteien geleistet, die mit flexiblen und mo -deraten Lohnabschlüssen die beeindruckendenBeschäftigungserfolge der letzten Jahre mit ermög -licht haben. Die öffentlichen Haushalte wurden weit-gehend konsolidiert. Deutschland ist damit heutewesentlich widerstandsfähiger als noch vor wenigenJahren. Als entlastende Faktoren kommen derzeit diein den vergangenen Monaten gesunkenen Öl-, Kraft -stoff- und Nahrungsmittelpreise sowie die günsti ge -ren Wechselkurse hinzu.
Die deutschen Unternehmen haben sich in denvergangenen Jahren erfolgreich umstrukturiert undsind im internationalen Wettbewerb hervorragendpositioniert. Sie haben den Aufschwung genutzt undihre Bilanzen konsolidiert. Mit der Unternehmen -steuerreform 2008 hat die Bundesregierung die durch-schnittliche Gesamtsteuerbelastung der Unternehmenzum 1. Januar 2008 auf unter 30 Prozent gesenkt (vgl. Tz 25). Die Unternehmen können daher aus einerstarken Eigenkapitalbasis heraus investieren. NachAnsicht des Rates (JG Tz 95ff.) wird der hohe Innen -finanzierungsanteil gerade der mittelständischendeutschen Unternehmen in Verbindung mit der
Schaubild 4: Veränderung von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt
sozialversicherungsplichtig Beschäftigte Erwerbstätige
-800
-600
-400
-200
0
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400
600
800
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Schätzung
Drucksache 16/11650 – 16 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
relativen Stabilität des dreigliedrigen Bankensystemseinen wichtigen Beitrag leisten, die wirtschaftlicheEntwicklung zu stabilisieren.
6. Die Ausgangslage auf dem Arbeitsmarkt ist ver-gleichsweise gut. Mehr als 40 Millionen Erwerbstätigeim Jahresdurchschnitt 2008 bedeuten einen Beschäf -tigungsrekord in der Geschichte der Bundesrepublik.Die Arbeitslosigkeit ist von 4,9 Millionen im Jahres -durchschnitt 2005 auf 3,3 Millionen im vergangenenJahr gesunken. Im Oktober 2008 hat sie die Grenzevon drei Millionen wieder unterschritten. Das ist derniedrigste Stand seit 16 Jahren. Die Belebung wurdedabei vor allem vom Aufbau sozialversicherungs-pflichtiger Beschäftigung getragen (vgl. Schaubild 3).Diese Entwicklung am Arbeitsmarkt hat auch dazubeigetragen, dass die Zahl der vom Armutsrisikobetroffenen Menschen im Vergleich zu den Vorjahrendeutlich zurückgegangen ist. Bremsspuren zeigtensich allerdings bereits Ende 2008 in der deutlichenAbflachung des Beschäftigungsaufbaus, im relativstarken Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember
(um 114.000 Personen auf 3,102 Millionen) sowie inder Zunahme der Kurzarbeit. Für die kommendenMonate ist damit zu rechnen, dass die konjunkturelleAbkühlung auch auf dem Arbeitsmarkt deutlichersichtbar wird.
Dem Rat zufolge ist es zudem erstmals seit derdeutschen Wiedervereinigung gelungen, den Rück -gang der Vollzeitbeschäftigung umzukehren (JG Tz 481). Im September 2008 waren 580.000 Men -schen oder 2,1 Prozent mehr sozialversicherungs-pflichtig beschäftigt als ein Jahr zuvor. Davon ent fal -len knapp zwei Drittel auf Vollzeitstellen (vgl. Schau -bild 4). Anders als im vorangegangenen Aufschwunghat die sozialversicherungspflichtige Beschäftigungauch in Ostdeutschland mit 1,8 Prozent deutlich zuge -legt (vgl. Schaubild 5).
Diese markanten Verbesserun gen sind nicht nurdie Folge einer zyklischen Erho lung, sondern gehen –wie der Rat bestätigt (JG Tz 293) – auf die Reforman -strengungen der Bundesregierung und auf das Ver -
Schaubild 5: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in verschiedenen Aufschwungphasen inOst- und Westdeutschland12
Aufschwung I 15
Aufschwung II 16
Aufschwung III 17
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Log. Maßstab Westdeutschland 13
Aufschwung I 15
Aufschwung II 16
Aufschwung III 17
94
96
98
100
102
104
106
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Log. Maßstab Ostdeutschland 14
Quartale Quartale
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, zitiert nach Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2008/2009
12 Saisonbereinigte Werte nach dem Census-Verfahren X-12-ARIMA; 13 Ohne Berlin; 14 Einschließlich Berlin; 15 Zeitraum 2. Quartal 1993 bis 2. Quartal. 1995;16 Zeitraum 2. Quartal 1999 bis 1. Quartal 2001; 17 Zeitraum 4. Quartal 2004 bis 3. Quartal 2008.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 17 – Drucksache 16/11650
antwortungsbewusstsein der Tarifparteien zurück.Auf dem Arbeitsmarkt werden Arbeitsuchendeschneller und passgenauer in neue Jobs vermittelt,und die Instrumente der aktiven Arbeitsförderungsind effizienter geworden. Arbeitslose suchen früherund intensiver eine Beschäftigung. Offene Stellenkönnen so leichter und schneller besetzt werden.Durch die Flexibilisierung der Zeitarbeit und vieleflexible Elemente der Tarifpolitik – wie zum Beispieldie vermehrte Einführung von Arbeitszeitkonten undÖffnungsklauseln – sind Einstellungshindernisse ab -ge baut worden. Die Tarifparteien haben darüber hinausmit moderaten und am Verteilungsspielraum orien -tierten Abschlüssen Augenmaß bewiesen. Im Ergebnisist die Arbeitslosenquote in den letzten drei Jahren umein Drittel von 11,7 auf 7,8 Prozent zurückgegangen.Profitiert haben nahezu alle Beschäfti gungs gruppeneinschließlich der Älteren, der Geringqualifiziertenund der Langzeitarbeitslosen (vgl. Schaubild 6).
Erstmals seit den 70er Jahren liegt die Sockelarbeits -losig keit damit deutlich unter dem Niveau des voran-gegangenen Aufschwungs. Es spricht vieles dafür,dass der Arbeitsmarkt aufgrund des veränderten An -pas sungspfades der Beschäftigung nicht nur einegrößere Stabilität aufweist, sondern sich auch merklich
schneller von negativen konjunkturellen Einflüssenerholen kann. Auch der Rat erwartet, dass es auf-grund der verbesserten Flexibilität und Reaktions ge -schwin digkeit am Arbeitsmarkt nicht zu einem ähn-lich starken und lang anhaltenden Beschäftigungs -abbau kommt wie im vorangegangenen Abschwung.Nach Ansicht des Rates sollte in „den Bemühungenum weitere Reformen … nicht nachgelassen und einbeschäf tigungsfreundlicher Kurs der Tariflohnpolitikunbedingt fortgesetzt werden. Es kommt darauf an,das erreichte Beschäftigungsniveau bei einer zuerwar tenden deutlichen Konjunkturabschwächungzu sichern und einen späteren Beschäftigungsaufbauzu verstärken“ (JG S. 265).
Wie der Rat feststellt, hat auch die Finanzpolitikin den vergangenen Jahren große Fortschritte bei derKonsolidierung gemacht (JG Tz 302). Im Jahr 2004hatte das staatliche Defizit noch bei 3,8 Prozent inRelation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt ge -legen (vgl. Schaubild 7). Im Jahr 2008 war der Staats -haushalt nahezu ausgeglichen. Allerdings wies derBund noch ein Defizit auf. Auch die Länder schlossenleicht negativ ab. Dem standen allerdings erneutdeutliche Überschüsse von Gemeinden und Sozial -versicherung gegenüber. Die fiskalische Disziplin der
Schaubild 6: Arbeitslose nach den Rechtskreisen des Sozialgesetzbuches
0
1
2
3
4
5
6
2005 2006 2007 2008
SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende bzw. Arbeitslosengeld II) SGB III (Arbeitslosengeld I)
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Drucksache 16/11650 – 18 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
vergangenen drei Jahre ermöglicht es nun, die Haus -halte im Sinne einer konjunkturgerechten Finanz po -litik atmen zu lassen. Die so genannten automati schenStabilisatoren können damit voll wirken. Insofern istauch hier die Ausgangslage deutlich besser als amEnde des letzten Aufschwungs. Die Wirtschafts- undFinanzpolitik in Deutschland ist deshalb heute in derLage, dem Vertrauensverlust auf den Finanzmärktenund dem konjunkturellen Abschwung wirkungsvollentgegenzutreten.
Finanzmärkte stabilisieren7. Wie der Rat ausführt, wurde mit einer über einenlangen Zeitraum zu expansiven Geldpolitik in denUSA die Grundlage für die Immobilienblase und dieKreditexpansion im Immobilienbereich in den USAgelegt (JG Tz 174). Im Zuge der Krise am US-Markt fürzweitklassige Hypothekenkredite kam es im Sommer2007 zu einer umfassenden Neubewertung von finan -ziellen Risiken. Im Zentrum stand dabei der Verbrie -fungsmarkt, auf dem Kreditrisiken gebündelt weiter-
verkauft wurden. Steigende Ausfallraten bei risiko -reichen Hypothekenkrediten und bei Darlehen anSchuldner mit niedriger Bonität offenbarten denUmfang der Risiken, die von den Banken aus ihrenBilanzen ausgegliedert und auf spezielle, weitgehendunregulierte Zweckgesellschaften übertragen wor -den waren. Zweifel an der Werthaltigkeit der intrans-parenten Aktiva solcher Zweckgesellschaften führtenzu einem massiven Wertberichtigungsbedarf bei denHaltern der Schuldtitel. In der Folge kam es zu einemtiefgreifenden Vertrauensverlust bei den Banken, diesich gegenseitig kaum noch Kredite bzw. Kapital zurVerfügung stellten. Die daraus resultierenden drama -tischen Liquiditätsengpässe bei einigen Kredit insti tu -ten verschärften die Vertrauenskrise weiter. NachAnsicht des Rates drohte im September 2008 „einsystemischer Zusammenbruch, der für sich genom -men zu einem weltweiten Kollaps von Banken, Ver -sicherungen und anderen Finanzinstituten geführthätte“ (JG S. 117).
Schaubild 7: Deutschlands Weg zu einem ausgeglichenen Staatshaushalt
40
-1,5 -1,2
-2,8
-3,7 -4,0 -3,8
-3,3
-1,5
-0,2
48,1 47,6 47,6
48,1 48,5
47,1 46,8
45,3
44,2
46,6 46,4
44,7 44,4 44,5
43,3 43,5
43,8 44,0
-5
-4
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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Staatsquote (linke Skala) Einnahmequote (linke Skala) nominaler Finanzierungssaldo (rechte Skala)
-0,1
44
44
Quelle: Bundesministerium der Finanzen
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 19 – Drucksache 16/11650
Kasten 1: Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin)
1 Änderung Bewertungs- und Bilanzierungsregeln
2 Einrichtung eines Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS)
5 Risikoübernahme durch Erwerb von Problemaktiva
6 Liquiditätssicherung Geldmarktfonds
7 Verbesserung der Finanzmarktaufsicht
9 Beteiligung der Länder nach Abwicklung des Fonds
Maßnahmenpaket zur Stabilisierung der Finanzmärkte
Einlagensicherung
Private Haushalte Unternehmen
Kredite
Garantie Garantieentgelt /€
Kredite
Finanzmarkt/Banken/Versicherungen
ArbeitWachstumWohlstand
8
1
3
3400 Mrd. EuroGarantie fürRefinanzierungs-instrumente
80 Mrd. Euro 19
Rekapitali-sierung und Risiko-übernahme durch Erwerb von Problemaktiva
Finanzmarktstabilisierungsfonds (FSM) Volumen max. 100 Mrd. Euro 20
(Verwaltung durch Finanzmarktstabilisierungsanstalt (FSMA))
20 Mrd. Euro 18
2 2
4 5
4 5
8 Einlagensicherung (Sparergarantie und kurzfristigeVerbesserung des EU-weiten Anlegerschutzes geplant)
3 Garantien des Bundes für Refinanzierung
4 Rekapitalisierung von InstitutenStaatliche Kontrollen und Bedingungen für Garantien/Kapitalisierung aus FMS
Neue Bilanzregeln(Bundesjustizministerium)
Auflagen für Bankenund Manager(Gehaltsobergrenzen,Bonuszahlungen,BeschränkungDividenden, ApassungVergütungssysteme,solide Geschäftspolitik usw.)
Kontrolle des Fonds(Rechts- undFachaufsicht:Bundesfinanzministerium)
Quelle: Bundesfinanzministerium
18 Fonds kann Mittel bis zu 20 Mrd. Euro als haushaltsrechtliche Vorsorge in Höhe von 5 Prozent der Garantiesumme (400 Mrd. Euro) aufnehmen;19 Fonds kann Mittel bis zu 80 Mrd. Euro für Rekapitalisierung und Erwerb von Problemaktiva aufnehmen;20 Fonds kann Mittel bis zu 100 Mrd. Euro aufnehmen, davon 20 Mrd. Euro haushaltrechtliche Vorsorge für Garantiesumme +80 Mrd. Euro für Rekapitalisierung und
Erwerb von Problemaktiva.
3 Eine Aufgabe des SoFFin ist die Sicherung der Liquiditätsversorgung der Finanzinstitute untereinander.Der Fonds stellt dafür gegen Gebühr Garantien in Höhe von bis zu 400 Milliarden Euro zur Verfügung (3).
3 Zusätzlich kann der Fonds Finanzinstitute durch den Erwerb von Beteiligungen rekapitalisieren, wennein wichtiges Interesse des Bundes vorliegt und etwa eine bloße Garantiegewährung keine Aussicht aufErfolg hat (4).
3 Der Fonds hat darüber hinaus die Möglichkeit, von den Finanzinstituten Problemaktiva zu erwerben,um eine Entlastung der Kapitalbasis sicherzustellen (5).
3 Zugang zu diesen Instrumenten haben neben deutschen Finanzinstituten auch die deutschenTochterunternehmen ausländischer Institute. Voraussetzung ist, dass es sich um solvente Unternehmenhandelt. In Ausnahmefällen können auch systemrelevante notleidende Finanzinstitute durch den
Drucksache 16/11650 – 20 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Finanzmarktstabilisierungsfonds aufgefangen werden, wenn dies mit einer klaren Restrukturie rungs -perspektive verbunden ist.
3 Die Vergabe von Stabilisierungsmaßnahmen durch den Fonds (Maßnahmen 3–5) kann an Bedingungengeknüpft werden, um einen fairen Wettbewerb zwischen allen Finanzinstitutionen sicherzustellen, dieInteressen der Steuerzahler zu wahren und die bisherigen Eigner sowie das Management in die Verant -wortung zu nehmen. Rekapitalisierungen können mit den strengsten Bedingungen versehen werden.
3 Mögliche Bedingungen sind die Befolgung von Vorgaben für die Geschäftspolitik, zum Beispiel in derForm von Kreditgewährung an den Mittelstand, eine Höchstgrenze für Vorstandsbezüge sowie derVerzicht auf Bonuszahlungen.
Um die Einlagen der Bürger und die Kreditversor gungder Unternehmen zu sichern sowie das Ver trau en indie Stabilität des Finanzsystems wiederherzustellen,waren Regierungen und Zentralbanken weltweit zuInterventionen gezwungen. Anfang Oktober 2008 ver-ständigten sich EU und G 7 auf die grundlegendenPrinzipien und Instrumente, die von den einzelnenStaaten unter Berücksichtung nationaler Besonder -heiten ergriffen werden sollten.
Am 13. Oktober 2008 hat die Bundesregierung einin das internationale Vorgehen eng eingebettetes,umfassendes Rettungsprogramm für das deutscheFinanzsystem beschlossen. Bereits am 18. Oktober2008 ist das Finanzmarktstabilisierungsgesetz (FMStG)in Kraft getreten, das der Kreditversorgung derdeutschen Wirtschaft und der Absicherung der Sparerund Anleger dient. Das Gesetz umfasst ein Bündel vonMaßnahmen, die das Vertrauen in das Finanzsystemwiederherstellen und den Geschäfts verkehr zwischenden Finanzinstitutionen wieder in geordnete Bahnenlenken sollen. Sie sind so ausge staltet, dass darausresultierende mögliche Belastun gen für die Steuer -zahler möglichst gering ausfallen (vgl. Kasten 1).
Die Bundesregierung hat eine unbeschränkteGarantie für alle Einlagen privater Anleger in Deutsch-land ausgesprochen und garantiert damit für allePrivatpersonen, unabhängig von der Höhe ihrerEinlagen, die Funktionsfähigkeit der bestehendendeutschen Einlagensicherungssysteme der Banken.Darüber hinaus gelten zum einen vorübergehendneue Bilanzregeln (vgl. Kasten 1). Sie verhindern, dassim Kern gesunde, aber temporär illiquide Aktiva wei-tere Abschreibungen auslösen und zu einer Abwärts -
spirale führen. Zum anderen stellt die Bundes regie -rung ein Sondervermögen des Bundes bereit, den sogenannten Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung(SoFFin).
Diesen Sonderfonds haben bis zum 2. Januar 2009fünf Institute in Anspruch genommen. Die bislanggemäß § 6 Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz(FMStFG) gewährten Garantien belaufen sich zurzeitauf insgesamt 95 Milliarden Euro. Hinzu kommt eineRekapitalisierung gemäß § 7 FMStFG in Höhe von8,2 Milliarden Euro.
8. Der Rat begrüßt die Konzeption des Rettungspaketsder Bundesregierung ausdrücklich. Es stelle „einenwichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Vertrauensder Finanzmarktakteure wie auch der breiten Öffent-lichkeit dar“. Für eine abschließende Bewertung sei esallerdings zu früh (JG Tz 256). Bundesregierung undRat stimmen in der Einschätzung überein, dass eineerfolgreiche Sanierung des Finanzsystems nur durcheine umfassende Restrukturierung zu erreichen ist (JG Tz 241). Struktureller Anpassung bedarf es insbe -sondere im Sektor der Landesbanken. Hier ist eineNeuordnung erforderlich, um auch in der Zukunft imWettbewerb zu bestehen. Ein Hinauszögern vonKonsolidierungsmaßnahmen birgt die Gefahr einerSchwächung des gesamten öffentlich-rechtlichenBankensektors. Dies könnte sich negativ auf dieUnternehmensfinanzierung auswirken, vor allem imMittelstand. Zugleich mahnt der Rat zu Recht an, dassder Staat sich nach einer erfolgreichen Stabilisierungund Restrukturierung wieder zurückziehen und aufseine Kernaufgaben konzentrieren müsse (JG Tz 256).
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 21 – Drucksache 16/11650
Wirtschaft kurzfristig stärken9. Um einem Übergreifen der Finanzmarktkrise undder internationalen Konjunkturabschwächung aufdie gesamte Wirtschaft so weit wie möglich ent-gegenzuwirken, hat die Bundesregierung eine Reihevon Maßnahmen beschlossen. Mit ihrer konjunktur -gerechten Wachstumspolitik verbindet sie im Sinneder Ausführungen des Rates „das wachstumspolitischRichtige mit dem konjunkturpolitisch Erforderlichen“(JG Tz 441). Bei diesem Konzept geht es gleichzeitigdarum, die Krise kurzfristig zu meistern und diePerspektiven für die wirtschaftliche Entwicklunglangfristig zu verbessern. Deutschland soll aus derKrise stärker herauskommen, als es hineingeht. ImMittelpunkt stehen der Erhalt der Arbeitsplätze unddie Investitionsfähigkeit der Betriebe. Die Maß nah menerhöhen die Investitionen in Zukunftsbereiche, vor
allem in die Bildung. Sie fördern die Qualifizierungder Arbeitnehmer noch stärker und entlasten nach-haltig Privathaushalte und Betriebe.
10. So hat die Bundesregierung bereits im Jahr 2008Unternehmen und private Haushalte nachhaltig ent-lastet. Allein die Unternehmensteuerreform 2008führt zu einer Steuerleichterung von jeweils siebenMilliarden Euro in den Jahren 2009 und 2010 (vgl. Tz 25).Mit dem „Maßnahmenpaket zur Senkung dersteuerlichen Belastung, Stabilisierung der Sozial -versicherungsabgaben und für Investitionen inFamilien“ vom 7. Oktober 2008 entlastet die Bundes -regierung Bürger und Unternehmen im Jahr 2009 ummehr als sechs Milliarden Euro und ab 2010 um jähr-lich fast 14 Milliarden Euro (vgl. Kasten 3).
Kasten 2: Konjunkturgerechte Wachstumspolitik
3 Länger anhaltende Konjunkturkrisen, die auf massive internationale Nachfrageausfälle und Vertrauens -verluste mit der Gefahr der Selbstverstärkung zurückgehen, können Wachstums- und Beschäftigungs -potenziale auf Dauer zerstören. In solchen Situationen ist die Politik gefordert, stabilisierend gegenzu-steuern. Maßnahmen, die dazu ergriffen werden, müssen auf die Krisenursache abzielen und mit dergesamtwirtschaftlichen Nachfrage vor allem auch das Zukunftsvertrauen von Wirtschaft und Bürgernstärken. Sie müssen kurzfristig umsetzbar und rasch wirksam sein, um eine selbstgetriebene Abwärts -spirale zu vermeiden.
3 Vertrauen lässt sich nur mit Maßnahmen stabilisieren, die sich in ein glaubwürdiges, konsistentes undnachhaltiges Wachstumskonzept einordnen. Temporäre Maßnahmen müssen Brücken zu längerfristigemWachstum bauen. Nur so entstehen positive Erwartungen und damit die Bereitschaft, höhere Einkommenauch tatsächlich zu verausgaben und neue Investitionschancen zu nutzen. Der positive Erwartungseffektist das Schwungrad, das über den unmittelbaren fiskalischen Impuls hinaus Wachstum entstehen lässt.
3 Solche Entlastungsmaßnahmen können durch den Staat „vorfinanziert“ werden – solange die Finanzie -rung in eine überzeugende Konsolidierungsstrategie eingebettet ist. Der verfassungsrechtlichen Verank -erung einer neuen Schuldenregel, wie sie die Bundesregierung anstrebt, kommt deshalb ein erheblichervertrauensbildender – und deshalb wachstumsstärkender – Effekt zu.
3 Um kurzfristige Strohfeuereffekte zu Lasten künftiger Generationen zu vermeiden und stattdessen aufDauer das Wachstumspotenzial zu erhöhen, ist es sinnvoll, die Maßnahmen vorzuziehen, die ohnehinwachstumspolitisch langfristig wirken. Dazu gehören insbesondere rasch umsetzbare Infrastruktur -maßnahmen sowie nachhaltige Entlastungen von privaten Haushalten. Eine solche konjunkturgerechteWachstumspolitik der Bundesregierung befürwortet ausdrücklich auch der Rat (JG Tz 22).
Drucksache 16/11650 – 22 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
11. Darüber hinaus hat die Bundesregierung mit dem15-Punkte-Programm „Beschäftigungssicherungdurch Wachstumsstärkung“ vom 5. November 2008auf die zunehmende Eintrübung der wirtschaftlichenAussichten reagiert, um eine möglichst rasche Über-windung der Konjunkturschwäche und die Sicherungvon Arbeitsplätzen zu ermöglichen. Die Maßnahmensind entsprechend den Forderungen des Rates (JG Tz420) im Sinne einer konjunkturgerechten, auf nach-haltiges Wachstum ausgerichteten Wirtschaftspolitikkonzipiert, also langfristig sinnvoll, kurzfristigumsetzbar und zielgenau (vgl. Kasten 4).
Insgesamt sollen von diesen Maßnahmen öffent-liche und private Investitionen und Aufträge von rund50 Milliarden Euro angestoßen werden. Zu sätzlichgewährleistet die Sicherung der Finanzierung undLiquidität von Unternehmen durch die Kredit anstaltfür Wiederaufbau (KfW) Investitionen im Umfangvon gut 20 Milliarden Euro. Einen weiteren konjunk -turellen Impuls bringt das Bundesver fas sungs gerichts -urteil zur Pendlerpauschale. Bis zu der erfor derlichengesetzlichen Neuregelung wird auch für die ersten 20 Entfernungskilometer eine Entfernungs pauschalevon 30 Cent/km als Werbungskosten anerkannt, undzwar rückwirkend ab dem Jahr 2007. Die resultieren -
den Steuerausfälle werden nicht an anderer Stellegegenfinanziert.
12. Zum Ende des vergangenen Jahres hat sich abge-zeichnet, dass Ablauf und Ausmaß der Krise tiefer-greifen als ursprünglich erwartet. In dieser Situationist die Politik ganz besonders gefordert, Orientierungzu geben und ihre Handlungsfähigkeit unter Beweiszu stellen. Es gilt, in einer großen Kraftanstrengungdie vorbereiteten Initiativen aller staatlichen Ebenenzusammenzuführen und diesen gebündelten Kon junk -turimpuls mit großer Dynamik umzusetzen. Ziel ist esgleichermaßen, Arbeitsplätze zu sichern, Wachstums -kräfte zu stärken und das Land zu modernisieren.Dabei sind Bund, Länder und Kommu nen gefordert,gemeinsam die wichtigsten Ressour cen für eine guteEntwicklung, Vertrauen und Zuversicht zu beleben.
Mit dem „Pakt für Beschäftigung und Stabilität inDeutschland“ hat die Bundesregierung in fünf zen-tralen Bereichen Maßnahmen ergriffen:
1. Kommunales Investitionsprogramm; Zu -kunfts investitionen der Öffentlichen Hand:Im Mittelpunkt steht eine Bildungs- und Qualifi -zie rungsoffensive, weil die Kreativität der Men -
Kasten 3: Maßnahmenpaket zur „Senkung der steuerlichen Belastung; Stabilisierung derSozialversicherungsabgaben und für Investitionen in Familien“
3 Senkung der steuerlichen Belastung: Die Bundesregierung weitet die steuerliche Förderung des priva-ten Haushalts als Auftraggeber und Arbeitgeber mit einer Steuerermäßigung von 20 Prozent auf Ausgabenvon maximal 20.000 Euro pro Jahr aus. Darüber hinaus wird der Steuerabzug von Vorsorge -aufwendungen für die Kranken- und Pflegeversicherung ab 2010 deutlich verbessert.
3 Stabilisierung der Sozialversicherungsabgaben: Der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung wurdeab 1. Januar 2009 um 0,5 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent gesenkt. Er wird in dieser Höhe im Rahmen desMaßnahmenpakets „Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland“ zum Ende des Jahres 2010 stabilisiert (vgl. hierzu auch Kasten 5).
3 Investitionen in Familien: Der Kinderfreibetrag wird für jedes Kind zum 1. Januar 2009 von 3.648 Euroauf 3.864 Euro pro Kind erhöht. Die steuerlichen Freibeträge für Kinder erhöhen sich damit insgesamt von5.808 Euro auf 6.024 Euro pro Kind. Das Kindergeld wird für das erste und zweite Kind um 10 Euro proMonat, ab dem dritten Kind um 16 Euro erhöht. Darüber hinaus werden die Wohngeldleistungen zum 1. Januar 2009 deutlich verbessert; die Heizkosten werden erstmals einbezogen. Zusätzlich werdenLeistungen in Form eines pauschalierten Einmalbetrages rückwirkend zum 1. Oktober 2008 und damitbereits für die Heizperiode 2008/2009 erbracht.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23 – Drucksache 16/11650
schen Deutschlands wichtigste Produktivkraft ist.Hinzu kommen zusätzliche Impulse für Klima -schutz und Energieeffizienz. Bund, Länder undKommunen fördern in den Jahren 2009 und 2010Investitionen in Bildung und eine leistungsfähigeInfrastruktur, die den Standort langfristig moder -ner und leistungsfähiger machen. Die ausgewähl -ten Investitionen sind schnell umsetzbar, erzieleneine breite wirtschaft liche Wirkung und vermeidenunfinanzierbare Folge lasten.
2. Kredit- und Bürgschaftsprogramm; Förderungvon Investitionen, Innovation und Nachfragein der Wirtschaft:In der Krise geht es ganz wesentlich darum, dieSub stanz der deutschen Volkswirtschaft zu schüt -zen. Aber auch in der Krise können die Weichenso gestellt werden, dass sich die Substanz verbes-sert. Um die Kreditversorgung der Wirtschaft inErgänzung des Finanzmarktstabilisierungs gese t -zes weiter zu sichern, werden neue Maßnahmenergriffen und wird das bestehende Instrumen ta -
Kasten 4: Maßnahmenpaket „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ (vgl. Tabelle lfd. Nr. 3)
3 Finanzierung und Liquidität der Unternehmen: Die KfW hat ihr Finanzierungsangebot insbesonderefür mittelständische Unternehmen ausgedehnt, um einer möglichen Kreditklemme vorzubeugen. Dafürist bis Ende 2009 ein zusätzliches Kreditvolumen von 15 Milliarden Euro vorgesehen.
3 Zusätzliche Anreize für private Investitionen und Innovation: Die Bundesregierung hat für zwei Jahreeine degressive Abschreibung für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens in Höhe von 25 Pro -zent eingeführt. Zusätzlich wurde die Möglichkeit zur Inanspruchnahme von Investitionsabzugsbeträgenund Sonderabschreibungen für kleinere und mittlere Unternehmen deutlich erweitert. Darüber hinausstößt die Bundesregierung mit insgesamt zusätzlich drei Milliarden Euro von 2009 bis 2011 weitere Investi -tionen in die Energieeffizienz von Gebäuden an. Zugunsten der strukturschwachen Regionen wurden imRahmen eines Sonderprogramms die Finanzmittel für die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung derregionalen Wirtschaftsstruktur“ für 2009 um 200 Millionen Euro erhöht.
3 Öffentliche Investitionen: Zur Verstetigung der Investitionen bei wichtigen Infrastrukturvorhaben stelltdie Bundesregierung Mittel für Infrastrukturprogramme der KfW für Kommunen in strukturschwachenGebieten zur Verfügung, die ein Kreditvolumen von circa drei Milliarden Euro generieren sollen. Darüberhinaus setzt die Bundesregierung dringliche Verkehrsinvestitionen beschleunigt um und stellt dafür 2009und 2010 jeweils eine Milliarde Euro bereit.
3 Private Haushalte: Die Bundesregierung wird bei der geplanten Umstellung der Kfz-Steuer auf eineSteuer mit CO2-Bezug sicherstellen, dass Altfahr zeuge in den ersten Jahren der Reform nicht zusätzlichbelastet werden. Sie hat für alle Neuwagenkäufe mit Erstzulassung zwischen dem 5. November 2008 unddem 30. Juni 2009 eine Kfz-Steuerbefreiung von maximal einem Jahr eingeführt. Für Fahrzeuge, die dieEuro-5- und Euro-6-Norm erfüllen, verlängert sich die Kfz-Steuerbefreiung auf maximal zwei Jahre.Darüber hinaus wurde der Steuerbonus für Handwerker leistungen bei Instandhaltungs- und Moder ni -sierungsmaßnahmen ab Anfang 2009 deutlich ausgeweitet.
3 Beschäftigung: Zur beschäftigungspolitischen Flankierung wurde unter anderem die Bezugsdauer vonKurzarbeitergeld von bisher 12 Monaten auf 18 Monate verlängert. Gleichzeitig hat die Bundesregierungdie Möglichkeit ausgeweitet, Kurzarbeit zur Weiterqualifizierung zu nutzen. Darüber hinaus wird dieArbeitsvermittlung durch 1.000 zusätzliche Vermittler gestärkt (Job-to-Job-Vermittlung). Außerdem wirddas Sonderprogramm der Bundesagentur für Arbeit für geringqualifizierte und ältere Arbeitnehmer(WeGebAU) intensiviert.
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rium für eine sichere Kredit versorgung der Unter -nehmen erweitert. Über das bei der KfW bereitslaufende Sonderprogramm (15 Milliarden Euro)für den Mittelstand hinaus wird mit diesenMaßnahmen ein Bürgschaftsvolumen in Höhevon 100 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.Ziel ist, dass keine gesunden, wettbewerbs-fähigen Betriebe, die häufig mit ausgezeichnetenWeltmarktpoten zialen ausgestat tet sind, wegender Verwerfun gen im Ban ken sektor verlorengehen. Ganz entscheidend für die mittelfristigenPerspektiven ist es, dass die Betrie be jetzt ihreForschungs- und Innovationsanstren gun gen aufhohem Niveau fortsetzen, um nicht im glo balenWettbewerb ihre hervorragenden Ausgangs -positionen zu verlieren. Dazu erhalten sie zu -sätzliche Hilfen. Die großen Automobil unter -nehmen bilden zusammen mit ihrem Netz vonZulieferern ein weltweit einmaliges Techno logie-und Innovationscluster. Diese Struktur sollerhalten werden; zugleich soll die Umstellungauf verbrauchsarme und klima freund lichereFahrzeuge beschleunigt werden. Bei den Netzender Zukunft hat Deutschland beträchtlichenInvestitionsbedarf. Das gilt insbesondere für einleistungsfähiges Breit band netz.
3. Beschäftigungssicherung und Qualifizie rungs-offensive:Die Rezession gefährdet die Arbeitsplätze vielerArbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, vongering- wie hochqualifizierten. Zugleich baut diedeutsche Wirtschaft in der globalen Arbeitstei -lung immer stärker auf qualifizierte und spezia -lisierte Fähigkeiten und Fertigkeiten. Für dieArbeitsmarkt politik muss darum der obersteGrundsatz in diesem Jahr lauten, Entlassungen zuvermeiden und Qualifi kationen auszubauen.Dafür wird die Kurzarbeit attraktiver und un -büro kratischer ausgestaltet, das Verfahren wirdvereinfacht und die Hälfte der Sozial versiche rungs-beiträge wird erstattet. Die Kombina tion vonKurzarbeit und Qualifizierung wird gefördert.
4. Stärkung der Bürger, Entlastung der Privat -haushalte und des Mittelstandes: Damit die Abfederung des Konjunktureinbruchsund der Brückenschlag zum nächsten Auf schwunggelingen, werden die privaten Haushalte, ins-
besondere auch diejenigen, die Sozialabgabenund Steuern zahlen, nachhaltig entlastet. DieEntlastungen sind keine Einmalmaßnahmen,sondern auf Dauer angelegt. Deshalb fördern siedie Binnennachfrage in der Krise besonders nach-haltig und stärken die Leistungsbereitschaft undden Grundoptimismus der Menschen. Hierzuwerden der Grundfreibetrag erhöht und der Ein -gangssteuersatz gesenkt sowie die Beiträge zurGesetzlichen Krankenversicherung abgesenkt.Von den zusätzlichen familien- und kinder-bezogenen Leistungen profitieren insbesondereHaushalte, die einen großen Teil ihres Ein kom -mens für Konsum zwecke aufwenden müssen.
5. Das Ziel eines ausgeglichenen Staats- undBundeshaushaltes bleibt unverändert gültig:Auch nach Ansicht des Rates (JG Tz 441) müssen inder jetzigen Situation höhere Finanzierungs de -fizite hingenommen werden. Denn das Ziel einesausgeglichenen Bundeshaushalts ohne Rücksichtauf die wirtschaftliche Situation zu verfolgen,würde in eine prozyklische Finanzpolitik mün -den, die nicht nur der Konjunktur, sondern auchdem langfristigen Wachstum schadet. Eine anti-zyklische Finanzpolitik erfordert aber, dass De fi -zite aus schlechten Zeiten in guten Zeiten wiederausgeglichen werden müssen. Dies erfordert –wie auch vom Europäischen Stabilitäts- undWachs tumspakt vorgegeben – nach Bewältigungder globalen Finanz- und Konjunkturkrise ge ge -ben enfalls zusätzliche Konsolidierungsan stren -gun gen.
13. Der „Pakt für Beschäftigung und Stabilität inDeutschland“ stellt eine in der Form bisher nicht da -gewesene Konzentration aller staatlichen Kräfte mitweitreichender Förder- und Anreizwirkung für dieunternehmerische Wertschöpfung dar. Er enthältneue Maßnahmen in einem Gesamtumfang von 50 Milliarden Euro. Zusammen mit den schon seitOktober 2008 be schlossenen Maßnahmen setzt diePolitik insgesamt über 80 Milliarden Euro zielgerich -tet für die Überwindung der Krise und die umfas sen -de Moderni sie rung des Landes ein. Einen weiterenkonjunkturellen Impuls bringt die rasche Umsetzungdes Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Pend -lerpauschale, die in den Jahren 2009 und 2010 zuMindereinnahmen von rund 8,5 Milliarden Euro
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 25 – Drucksache 16/11650
führt. Dabei sind die Programme der Länder nochnicht berücksichtigt. Das ist ein massiver Wachstums -impuls und eine starke Antwort auf die globale Rezes -sion. Hinzu kommt die Wirkung der so genanntenautomatischen Stabilisatoren. Die volle Wirkung derRegierungspolitik entfaltet sich erst im Zusammen -
wirken aller Maßnahmen, der Förderung privater undöffentlicher Investitionen, der Kredit sicherung für dieUnternehmen, der Qualifizierung und der Entlastungder Bürger sowie der institutio nel len Verankerungder langfristigen Konsolidierungsstrategie durch dieneue Schuldenregel.
Kasten 5: „Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland zur Sicherung derArbeitsplätze, Stärkung der Wachstumskräfte und Modernisierung des Landes“
Zukunftsinvestitionen der öffentlichen Hand:
3 Die Bundesregierung stellt insgesamt rund 14 Milliarden Euro in den Jahren 2009 und 2010 zusätzlich fürBildung und Infrastruktur bereit. Davon werden rund vier Milliarden Euro für zusätzliche Bundesinvesti tio -nen eingesetzt.
3 Mit einem kommunalen Investitionsprogramm in Höhe von zehn Milliarden Euro unterstützt die Bundes -regierung zusätzliche Investitionen der Kommunen und der Länder. Der Bund erwartet, dass mindestensdie Hälfte des Volumens 2009 wirksam wird und die Mittel überwiegend für Investitionen der Kommuneneingesetzt werden. Die Länder übernehmen einen Kofinanzierungsanteil von 25 Prozent.
3 Im Bildungsbereich wird der Bund mit 65 Prozent seiner Mittel, also 6,5 Milliarden Euro, Investitionen derLänder und Kommunen in Kindertagesstätten, die Schulinfrastruktur und Hochschulen (insbesonderederen energetische Sanierung) sowie Forschung fördern.
3 Weitere 3,5 Milliarden Euro können für die Modernisierung der kommunalen Infrastruktur eingesetztwerden, insbesondere für Krankenhäuser (trägerneutral), Städtebau, ländliche Infrastruktur und dieLärmsanierung an kommunalen Straßen.
3 Die Länder können schnell und entsprechend den Problemlagen vor Ort investieren und über Investitions -vorhaben eigenverantwortlich entscheiden. Sie werden dafür Sorge tragen, dass die Mittel genutzt wer-den, um zusätzliche Investitionen auf den Weg zu bringen, die gerade auch in den finanzschwachenKommunen wirksam werden sollen.
3 Die Bundesregierung wird außerdem die Hälfte der zusätzlichen Bundesinvestitionen (zwei Milliarden Euro)für Ausbau und Erneuerung von Bundesverkehrswegen einsetzen (Straßen, Schienen, Wasser straßen).Darüber hinaus wird sie rund zwei Milliarden Euro in Bauten, Ausrüstungen und die Ressortforschungdes Bundes investieren.
3 Die Investitionen in Bildung und Infrastruktur sind so ausgerichtet, dass zugleich deutliche Impulse fürKlimaschutz und Energieeffizienz gesetzt werden.
Beschleunigung von Investitionen durch Vereinfachung des Vergaberechts:
3 Zur beschleunigten Umsetzung von Investitionen wird die Vergabe erleichtert. Dazu werden befristet aufzwei Jahre für Beschränkte Ausschreibungen bzw. Freihändige Vergaben (jeweils ohne öffentlichen Teil -nah mewettbewerb) für Bauleistungen die Schwellenwerte von einer Million Euro bzw. 100.000 Euro ein-geführt. Für Dienst- und Lieferleistungen gilt bei Freihändiger Vergabe ebenfalls ein Schwellenwert von100.000 Euro. Unterhalb dieser Schwellenwerte kann die Vergabestelle ohne Nachweis eines Ausnahme -tatbestandes Beschränkte Ausschreibungen oder Freihändige Vergaben durchführen. Die Länder undKommunen sind aufgefordert, ihre Vergabeverfahren ebenfalls durch Anhebung der Schwellenwerte zuerleichtern.
Drucksache 16/11650 – 26 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
3 Darüber hinaus strebt die Bundesregierung an, befristet auf zwei Jahre für die Verdingungsordnung fürLeistungen (Lieferungen und Dienstleistungen; VOL) und die Vergabe- und Vertragsordnung für Bau -leistungen (VOB) entsprechend der Mitteilung der Europäischen Kommission klarzustellen, dass ange-sichts der konjunkturellen Lage von einer Dringlich keit auszugehen ist, die es rechtfertigt, die Vergabe -fristen nach den Vorschriften der VOL und VOB zu verkürzen.
Kredit- und Bürgschaftsprogramm:
3 Der eingeschlagene Weg zur Sicherung der Kreditversorgung der Wirtschaft, insbesondere durch dasFinanzmarktstabilisierungsgesetz (vgl. Kasten 1), wird durch neue Maßnahmen und eine Erweiterung desbestehenden Instrumentariums fortgesetzt, zum Beispiel durch die Programme der KfW.
3 Dazu werden die Bedingungen des mittelstandsorientierten KfW-Sonderprogramms 2009 (vgl. Kasten 4)flexibilisiert, um eine zieladäquate Inanspruchnahme sicherzustellen. Hiermit wird zum Beispiel dieFinanzierung von Projekten und von Betriebsmitteln verbessert.
3 Darüber hinaus wird analog zum KfW-Sonderprogramm 2009 ein Kreditprogramm für größereUnternehmen aufgelegt.
3 Das bestehende inländische Bürgschaftsinstrumentarium zur Sicherung der Kreditversorgung vonUnternehmen wird besser genutzt und ausgeweitet.
3 Zusätzlich werden neue Bürgschaftsinstrumente zur Stützung der Unternehmensfremdfinanzierunggeprüft, mit dem Ziel, insbesondere die Finanzierungssituation von zum Beispiel Kreditversicherern,Leasing-Gesellschaften und Factoring-Gesellschaften zu verbessern.
3 Über das bei der KfW bereits laufende Sonderprogramm (15 Milliarden Euro) für den Mittelstand hinauswird mit diesen Maßnahmen ein Bürgschaftsvolumen in Höhe von 100 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.
Ausweitung der bundesgedeckten Exportfinanzierung:
3 Die Bundesregierung prüft die Erweiterung der Möglichkeiten zur bundesgedeckten Exportfinanzierung.
Ausweitung der Innovationsförderung:
3 Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) fördert Forschungs- und Entwicklungsvorhabenmittelständischer Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten. Es werden FuE-Kooperationsvorhaben inganz Deutschland und einzelbetriebliche FuE-Vorhaben in Ostdeutschland in Form von Zuschüssenunterstützt.
3 Um den in der Wirtschaftskrise gewachsenen Finanzierungsbedarf für Forschungs- undEntwicklungsvorhaben des Mittelstandes zu decken, werden in den Jahren 2009 und 2010 auch einzelbe-triebliche FuE-Vorhaben von westdeutschen Unternehmen und FuE-Vorhaben von größerenUnternehmen mit bis zu 1.000 Beschäftigten in Ost- und Westdeutschland gefördert. OstdeutscheUnternehmen erhalten dabei höhere Fördersätze. Hierfür wird ein zusätzliches Haushaltsvolumen von450 Millionen Euro pro Jahr (davon 100 Millionen Euro pro Jahr für ostdeutsche Unternehmen) zurVerfügung gestellt.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27 – Drucksache 16/11650
Breitbandstrategie der Bundesregierung:
3 Die Bundesregierung wird den Breitbandausbau in Deutschland massiv vorantreiben, kurzfristig Versor -gungslücken in der Fläche schließen und den Aufbau von leitungsgebundenen und funkgestütztenHochleistungsnetzen forcieren. Schwerpunkte sind dabei Maßnahmen zur Senkung von Investitions -kosten, Förderaspekte sowie eine investitions- und wachstumsorientierte Regulierung.
3 Bis spätestens Ende 2010 sollen die bislang nicht versorgten Gebiete über leistungsfähige Breitband -anschlüsse verfügen.
3 Bis spätestens 2014 sollen für 75 Prozent der Haushalte, bis 2018 für alle Haushalte Anschlüsse mit Übertra-gungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen. Die Bundesregierung wird zurUmsetzung dieser Zielsetzungen bis Mitte Februar eine umfassende Breitbandstrategie vorlegen (vgl. Tz 42).
Stärkung der Pkw-Nachfrage:
3 Private Autohalter können ab Kabinettsbeschluss eine Umweltprämie beantragen, wenn ein mindestensneun Jahre altes Altfahrzeug, das für mindestens ein Jahr auf den Halter zugelassen war, verschrottet undgleichzeitig ein umweltfreundlicher Neu- oder Jahreswagen ab Euro-4 gekauft und zugelassen wird. DieUmweltprämie beträgt 2.500 Euro und wird für Zulassungen bis zum 31. Dezember 2009 gewährt.
3 Die Bundesregierung sieht als Gesamtvolumen des konjunktur- und umweltpolitischen Programms zurStärkung der Pkw-Nachfrage hierfür 1,5 Milliarden Euro vor.
Neuregelung der Kfz-Steuer:
3 Um die Kaufzurückhaltung abzumildern, hat die Bundesregierung in einem ersten Schritt mit demMaßnahmenpaket „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ eine befristete Kfz-Steuer -befreiung eingeführt (vgl. Kasten 4). In einem zweiten Schritt wird sie so schnell wie technisch umsetzbardie gegenwärtige Kfz-Steuer auf eine emissionsbezogene Kfz-Steuer umstellen. Die Umstellung soll mög-lichst zum 1. Juli 2009 erfolgen. Damit wird Rechtsklarheit geschaffen, so dass Käufer rasch Planungs -sicherheit erlangen.
3 Als Eckpunkte sind vorgesehen: ein linearer, an der CO2-Emission orientierter Tarif; ein CO2-Freibetragund ein Steuer-Sockelbetrag als Mindestbesteuerung. Über den Umfang der Besteuerung desAltbestandes (Zulassung vor dem 5. November 2008) ab 2013 wird später entschieden.
Förderung anwendungsorientierter Forschung im Bereich Mobilität:
3 Für die Jahre 2009 und 2010 wird die Bundesregierung insgesamt zusätzlich 500 Millionen Euro überFörderprogramme bzw. KfW-Kredite einsetzen, die zum Beispiel für Hybridantrieb, Brennstoffzell- oderSpeichertechnologien verwendet werden können. Die Förderprogramme werden auf das vom Europäi -schen Rat beschlossene EIB-Programm abgestimmt.
Beschäftigungssicherung:
3 Beschäftigung sichern, Beiträge stabilisieren: – Den Arbeitgebern werden in den Jahren 2009 und 2010 bei Kurzarbeit die von ihnen allein zu
tragenden Sozialversicherungsbeiträge hälftig durch die Bundesagentur für Arbeit erstattet. – Für Zeiten der Qualifizierung während der Kurzarbeit können den Arbeitgebern auf Antrag die
vollen Sozialversicherungsbeiträge erstattet werden. – Die Antragstellung und das Verfahren werden vereinfacht. – Darüber hinaus wird der gesetzliche Beitragssatz zur Arbeitsförderung bis zum Ende des Jahres 2010
bei 2,8 Prozent stabilisiert.
Drucksache 16/11650 – 28 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
3 Aktivierung und Qualifizierung stärken: Auch wird die Bundesregierung die Aktivierung, Betreuung und Qualifizierung ausbauen.
Zu diesem Zweck werden – für die Jahre 2009 und 2010 zusätzliche Mittel in Höhe von 1,2 Milliarden Euro im Bundeshaushalt für
Aktivierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen der Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende zurVerfügung gestellt und 770 Millionen Euro bei der Bundesagentur für Arbeit, insbesondere fürArbeitnehmer über 25, die über keinen Berufsabschluss verfügen, Jugendliche, die schon lange verge-blich eine Lehrstelle suchen sowie den Ausbau von Betreuung und Pflege.
– Darüber hinaus wird zur Qualifizierung von Beschäftigten das Programm WeGebAU geöffnet und um200 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt.
– Die für Deutschland zur Verfügung stehenden Mittel des Europäischen Sozialfonds für die Förderungvon Qualifizierung während Kurzarbeit und zur Förderung von Projekten zur Beratung vonUnternehmen zur Beschäftigungssicherung für die Jahre 2009 und 2010 werden um insgesamt200 Millionen Euro aufgestockt.
– Für die Wiedereinstellung von Arbeitnehmern in der Leiharbeit werden Zuschüsse zur Qualifizierungin den Jahren 2009 und 2010 aus dem Haushalt der BA zur Verfügung gestellt.
3 Zusätzliche Stellen bei Arbeitsagenturen und ARGEN: Schließlich erhalten die Arbeitsagenturen undArgen 5.000 zusätzliche Stellen für die Vermittlung, Betreuung und Leistungsgewährung (je 2.500 imSGB III und SGB II).
Senkung der Einkommensteuer:
3 Die Bundesregierung wird die privaten Haushalte 2009 in Höhe von 2,9 Milliarden Euro und ab 2010 inHöhe von 6,05 Milliarden Euro durch Senkung der Einkommensteuer weiter entlasten. Davon profitierenauch mittelständische Unternehmen (Personengesellschaften).
3 Hierzu erfolgt eine Anhebung des Grundfreibetrages um 170 Euro auf 7.834 Euro, rückwirkend ab dem 1. Januar 2009; als Einstieg in einen Abbau der kalten Progression werden die übrigen Tarifeckwerte ebenfalls ab 1. Januar 2009 um 400 Euro nach rechts verschoben.
3 Zur gezielten Entlastung der untersten Einkommen wird ab dem 1. Januar 2009 neben der Anhebung desGrundfreibetrages auf 7.834 Euro noch der Eingangssteuersatz von 15 Prozent auf 14 Prozent gesenkt.
3 Zusätzlich erfolgt ab 2010 eine weitere Anhebung des Grundfreibetrages auf dann 8.004 Euro und eineweitere Rechtsverschiebung der Tarifeckwerte um 330 Euro.
Senkung der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung:
3 Der Bundeszuschuss an die gesetzliche Krankenversicherung wird mit Wirkung zum 1. Juli 2009 für dasJahr 2009 um drei Milliarden Euro und für das Jahr 2010 um sechs Milliarden Euro erhöht.
3 Die paritätisch finanzierten Beitragssätze sollen dementsprechend um 0,6 Prozentpunkte gesenkt werden.
Familien und kinderbezogene Leistungen:
3 Über die Familienkassen wird an alle Kindergeldbezieher eine Einmalzahlung (Kinderbonus) von 100 Euroje Kind ausgezahlt. Sie wird nicht mit den Bedarfssätzen der Bezieher von Sozialleistungen verrechnet. DieEinmalzahlung wird bei der Einkommensteuerveranlagung für das Jahr 2009 mit den Kinderfreibeträgenverrechnet.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29 – Drucksache 16/11650
3 Die abgeleiteten Regelsätze für Kinder im SGB II und SGB XII werden stärker differenziert. Für Kinder imAlter von 6 bis 13 Jahren soll die Leistung auf 70 Prozent des Eckregelsatzes mit Wirkung zum 1. Juli 2009erhöht werden.
Einführung einer neuen Schuldenregel:
3 Die Bundesregierung strebt an, im Rahmen der Föderalismusreform II eine neue Schuldenregel zu ver -einbaren und im Grundgesetz zu verankern (vgl. zu den Eckpunkten Kasten 9).
Langfristig reformieren – ZentraleHerausforderungen für die Wirtschaftspolitik
14. Das Vertrauen in die Soziale Marktwirtschaft undihre selbstverständliche Akzeptanz als Wirtschafts -ordnung ist seit einigen Jahren geringer geworden.Vielfach wird von einer zunehmenden gesellschaft -lichen Spaltung gesprochen. Wirtschaftliche Mecha -nismen sind schwerer verständlich und undurch-schaubarer geworden. Erwerbsbiografien werdenvielfach als unsicherer wahrgenommen. Demo gra -fische Herausforderungen, steigende Umweltrisikenund globale Konkurrenz treten als Unsicherheits -faktoren hinzu. Die Bundesregierung ist der Über-zeugung, dass die Soziale Marktwirtschaft nach wievor die beste Wirtschaftsordnung ist, um den aktuel -len Herausforderungen zu begegnen. Soziale Markt -wirtschaft ernst zu nehmen heißt, den politischnotwendigen Ausgleich von Ökonomie mit der Ideeder Effizienz und den gesellschaftlichen Zusam men -halt mit dem Ziel „Wohlstand für alle“ stets zubeachten.
Die Bundesregierung begreift deshalb die SozialeMarktwirtschaft als freien Wettbewerb innerhalb einesfesten Ordnungsrahmens, der permanent angepasstund weiterentwickelt werden muss. Dort wo die Bun -desregierung mit den Strukturreformen der vergan -genen Jahre den Leitideen der Freiheit und des Wett -bewerbs wieder mehr Raum gegeben hat, konntensich neue Erfolge einstellen, vor allem am Arbeits -markt. Insofern erfüllt die Soziale Marktwirtschaft mitihrem wettbewerblichen Ordnungsrahmen selbsteine soziale Funktion. Sie im Sinne von Chancen- undLeistungsgerechtigkeit auch im internationalenRahmen gerecht zu gestalten, ist eine Daueraufgabe.
15. Die Perspektiven auf Einstieg in eine Beschäfti gungund für sozialen Aufstieg müssen allen Menschen inDeutschland gleichermaßen offenstehen. Zu dendafür notwendigen Rahmenbedingungen gehörtzum einen ein Steuersystem, das Anreize für Leistungund Aufstieg insbesondere für untere und mittlereEinkommensbezieher setzt. Darüber hinaus gehörendazu gute Startbedingungen für alle. Die Bundes re -gierung setzt sich deshalb für verstärkte Investitionenin Bildung ein, um mehr Startchancengerechtigkeitzu schaffen und die soziale Aufstiegsmobilität inDeutschland zu verbessern.
Die Regierungschefs von Bund und Ländernhaben am 22. Oktober 2008 eine neue Qualifizie rungs -initi a tive beschlossen (vgl. Kasten 12). Bund und Ländersind sich in dem Ziel einig, dass in Deutschland derAnteil der Aufwendungen für Bildung und Forschungauf zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis zumJahr 2015 gesteigert wird. Wie vom Rat (JG Tz 435) aus-drücklich begrüßt, hat dabei die frühkindliche BildungPriorität. Denn die Entscheidung über die späterenBildungschancen und damit über die spätere Teilhabeam gesellschaftlichen Wohlstand darf nicht länger inso starkem Maße von der sozialen Herkunft einesKindes abhängen wie bisher. Die Bundesregierungbeteiligt sich deshalb mit vier Milliarden Euro amquantitativen und qualitätsorientierten Ausbau derBetreuung von Kindern unter drei Jahren.
Deutschland kann es sich nicht leisten, seine Talentebrachliegen zu lassen. Der Ausbau berufsorientierterPraxisangebote für junge Erwachsene wird weitervorangebracht, um jedem die Chance auf einen Ein -stieg in den Arbeitsmarkt zu geben, etwa mit dem
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„Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenach -wuchs in Deutschland“ von Bundesregierung undWirtschaft (vgl. Tz 86). Parallel dazu werden dieLänder die Voraussetzungen für die bessere Durch -lässig keit zwischen beruflicher und akademischerBildung schaffen. Der Bund wird das Meister-BAföGausbauen. Besonders begabte beruflich Qualifizierte,die ein Studium aufnehmen wollen, werden mit Auf -stiegsstipendien unterstützt. Bestehende Einstel lungs-hindernisse am Arbeitsmarkt müssen weiter abge-baut werden.
Auch wer fest im Beruf steht, braucht immer wiederneue Perspektiven. In der modernen Arbeitswelt kannniemand davon ausgehen, sein gesamtes Berufslebenam gleichen Arbeitsplatz mit der gleichen Tätigkeitzu verbringen. Lebenslanges Lernen muss eine Selbst -verständlichkeit werden, denn im Zuge des demogra-fischen Wandels wird das Beschäftigungspotenzialälterer Mitarbeiter unverzichtbar. Ziel der Bundes re -gierung ist es deshalb, die Weiterbildungsbeteiligungder Beschäftigten auf mindestens 50 Prozent zu stei -gern (vgl. Kasten 12). Darüber hinaus werden im Rah -men der Mittelstandsinitiative Konzepte für kleineund mittlere Unternehmen in den Bereichen lang-fristige Personalpolitik, familienfreundliche Rahmen -bedingungen sowie demografiegerechte Unter neh -menskultur entwickelt.
16. Deutschland braucht einen leistungsfähigen Staat.Bürger und Unternehmen wissen das. Als Gegen leis -tung für ihre Steuern und Abgaben haben sie einenAnspruch auf eine effiziente, sparsame und sorg-fältige Verwendung ihres Geldes durch den Staat. DieBundesregierung steht deshalb vor der Herausfor -derung, die qualitative Konsolidierung der öffent-lichen Haushalte im Sinne eines modernen undeffizienten Staats weiter voranzubringen. Gleichzeitigwerden bürokratische Belastungen für Bürger undUnternehmen weiter abgebaut. Die Bundesregierungleistet in enger Zusammenarbeit mit den Ländernihren Beitrag dazu, die Verwaltung zu modernisierenund bürgerfreundlicher zu machen (vgl. Tz 35).
17. An der Verbesserung von Rahmenbedingungenhat die Wirtschaft selbst einen großen Anteil. Sogewinnt freiwilliges, über den gesetzlichen Rahmenhinausgehendes gesellschaftliches Engagement vonUnternehmen an Bedeutung. Es stärkt auf der einen
Seite die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmenund auf der anderen Seite den sozialen Zusammen -halt. In Deutschland steigt die Zahl der Unternehmenstetig, die diese so genannte „Corporate Social Respon -sibility“ (CSR) in ihre Unternehmensstrategien inte -grieren. Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, einpositives Umfeld für CSR zu schaffen und das CSR-Profil deutscher Unternehmen im In- und Ausland zuschärfen. Ziel ist es, die Vielzahl der vorhandenenCSR-Aktivitäten in der breiten Öffentlichkeit sicht-barer zu machen und die Vernetzung der Akteure zustärken. Zu einer Verbesserung der Rahmen bedin gun -gen trägt auch der Corporate Governance Kodex bei,der international und national anerkannte Standardsguter und verantwortungsvoller Unternehmens -führung bündelt.
18. Der Klimawandel und die turbulente Entwicklungder Energiepreise beunruhigen die Menschen. Umdie ehrgeizigen Klimaschutzziele Deutschlands zuerreichen und eine für alle bezahlbare Energiever -sorgung sicherzustellen, muss die Abhängigkeit vonimportierten fossilen Brennstoffen weiter reduziertund die Energieeffizienz in Deutschland erhöhtwerden. Als Schrittmacher in Sachen Klimaschutzund Energieeffizienz steht Deutschland zu seinerklimapolitischen Verantwortung. Gleichzeitig habenVerbraucher und Industrie einen Anspruch darauf,dass die Klimaschutzziele so effizient und kosten -günstig wie möglich erreicht werden. Die Bun des -regie rung verstärkt daher die Förderung von Forschungund Entwicklung für Energietechno lo gien. Über-zogene Regulierungen, durch die Industrien lediglichin das Ausland verlagert werden, sind hingegen kontraproduktiv.
19. Durch mehr Investitionen in Forschung und Ent -wicklung werden neue Wachstumsspielräume er -schlossen. Die deutsche Wirtschaft hat in den ver-gangenen Jahren ihre Investitionen in Forschung undEntwicklung ausgebaut. Forschung und Entwicklungmüssen auch in wirtschaftlich schwierigen ZeitenPriorität behalten. Die Bundesregierung wird unter-stützend ihre Hightech-Strategie konsequent weiterumsetzen sowie den eingeschlagenen Kurs zur Stär -kung von FuE-Investitionen fortführen.
20. Bundesregierung und Rat (JG Tz 260 ff.) stimmendarin überein, dass die aufgedeckten Schwachstellen
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des internationalen Finanzsystems eine neue globaleFinanzmarktarchitektur erfordern, um der Gefahrsystemischer Krisen auf den Finanzmärkten in Zu -kunft vorzubeugen. Die Bundesregierung arbeitetdeshalb mit ihren Partnern daran, das internationaleRegelsystem für die Finanzmarktakteure mittel- undlangfristig neu zu justieren. Es geht vor allem darum,die Aufsicht über das Eigenkapital-, Risiko- und Li qui -ditätsmanagement zu stärken, die Transparenz, dieBewertungsstandards und den Rating-Prozess zu ver-bessern sowie die Zusammenarbeit zwischen dennationalen Aufsichtsbehörden und das grenzüber-schreitende Krisenmanagement zu intensivieren. Zielist es, die Rahmenbedingungen für die Finanzmärkteso zu verbessern, dass diese künftig mit einem gerin -geren Kredithebel sowie mit vernünftigen Anreizenfür höhere Transparenz operieren. Auf diese Grund -züge für neue Regeln für das Finanzsystem haben sichauf dem „Weltfinanzgipfel“ am 15. November 2008 inWashington auch die G 20 verständigt (vgl. auch Tz 92).Da Antworten auf globale Krisen zunehmend in inter -nationaler Kooperation gefunden werden müssen, istDeutschland auf starke und zuverlässige internatio -na le Partner angewiesen (vgl. Tz 90).
B. Vertrauen durch guteRahmenbedingungen schaffen
21. Gute strukturelle Rahmenbedingungen sind dieGrundlage für ein kräftiges und nachhaltiges Wachs -tum. Sie gewinnen in der derzeitigen Situation zu sätz -lich an Bedeutung, weil sie mittel- und langfristig un -ternehmerische Perspektiven eröffnen. Die Ver wer -fungen auf den Finanzmärkten erfordern es, über eininternational koordiniertes Vorgehen hinaus auchnational die Rahmenbedingungen zu überden ken,Anreize richtig zu setzen und Risiken zu begren zen.Bereits in den vergangenen Jahren haben die Unter -nehmensteuerreform, der Abbau bürokra ti scherHemmnisse und mehr Wettbewerb, zum Beispiel aufden Energiemärkten (vgl. Tz 70), das Unternehmens -umfeld deutlich verbessert. Auch mittelfristig wirddie Bundesregierung daran arbeiten, die Rahmen -bedingungen für unternehmerisches Handeln güns-tiger zu gestalten. Das gilt unter anderem für dieAnreize, ein Unternehmen im Erbfall fortzuführen,oder sich durch die Gründung eines Unternehmensselbständig zu machen. Darüber hinaus werdenRegulierungen für bestimmte Branchen angepasst
und das Vergaberecht mittelstandsfreundlichergestaltet. Nicht zuletzt wird die Bundesregierung zurVerbesserung der Infrastruktur beitragen und denWettbewerb weiter stärken.
Finanzmarkt regulierung national anpassen
22. Ungeachtet der aktuellen Verwerfungen tragenfunktionsfähige Finanzmärkte maßgeblich dazu bei,die Produktivität in allen Volkswirtschaften zu er hö -hen. Ihre Aufgabe ist es, Kapital in effiziente Ver wen -dungen zu leiten, Risiken zu streuen und die Transfor -mation von Fristen und Losgrößen zu er mög lichen. Da -mit die Finanzmärkte diese Aufgabe adäquat er füllenkönnen, gilt es, die richtigen Anreize zu setzen undbestehende Risiken zu begrenzen. Die Finanz mark t -krise hat deutlich gemacht, dass globa lisierte Finanz -märkte eine globale Finanzmarkt archi tektur erfor dern(vgl. Tz 7 sowie 90). Doch auch auf nationa ler Ebenemüssen Regeln überdacht und angepasst werden.
Finanzaufsicht neu ordnen23. Die Bundesregierung wird deshalb noch in diesemJahr Vorschläge für eine Neugestaltung der Finanz -marktaufsicht vorlegen. Dieses Vorhaben ist Teil desbeschlossenen Maßnahmenpakets der Bundes regie -rung zur Stabilisierung der Finanzmärkte und zurVermeidung negativer Auswirkungen auf die Wirt -schaft. Ziel ist es, die Deutsche Bundesbank und dieBundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsichtenger institutionell zu verzahnen. Der Rat hat sichdafür ausgesprochen, die Bankenaufsicht in Deutsch -land auf die Deutsche Bundesbank zu übertragen(JG Tz 284). Aus Sicht der Bundesregierung sollte derFinanz wirt schaft auch künftig ein Ansprechpartnerim Sinne einer Allfinanzaufsicht zur Verfügungstehen. Dies erscheint auch unter dem Gesichtspunktder Europa tauglichkeit als das beste Modell. Außer -dem beab sich tigt die Bundesregierung, die Eingriffs -mög lich keiten der Finanzaufsichts institutionen inKrisen zei ten zu verbessern. Darüber hinaus muss dieAuf sicht auch auf europäischer und internationalerEbene refor miert werden (vgl. Tz 90). Die Euro päischeKommission hat am 1. Oktober 2008 einen Vorschlagzur Änderung der Richtlinien für die Eigenkapital -ausstattung der Banken (Richtlinien 2006/48/EG und2006/49/EG) vorgelegt, den die Bundesregierunggrund sätzlich begrüßt.
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Rechtssicherheit erhöhen24. Mit dem Risikobegrenzungsgesetz, das am 19. Au -gust 2008 in weiten Teilen in Kraft getreten ist, hat dieBundesregierung die Transparenz, Klarheit und Rechts -sicherheit auf den Kapitalmärkten erhöht. Die Maß -nahmen sollen zum einen dafür sorgen, dass der Ein -fluss von Investoren auf Unternehmen in Überein-stimmung mit ihrem Stimmrechtsanteil steht. Aktio -näre müssen künftig, sobald sie zehn Prozent odermehr der Anteile eines Unternehmens erworbenhaben, die mit der Beteiligung verfolgten Ziele unddie Herkunft der Mittel offenlegen. Unternehmens -belegschaften erhalten deutlich mehr Informations -rechte. Damit sollen die Unternehmensleitungen,Arbeitnehmer, Fremdkapitalgeber und Aktionärefrühzeitig auf die Planungen von Investoren rea gie -ren können.
Zum anderen wird der Verbraucherschutz beiKreditverkäufen gestärkt. Die Praxis, Forderungenaus Darlehensverträgen unter anderem an Finanzin -vestoren zu verkaufen, hat bei einer Reihe von Kredit -nehmern Besorgnisse ausgelöst. Diese beziehen sichvor allem darauf, dass sich ein neuer Forderungs -inhaber – insbesondere bei Immobilien darlehens -verträgen – nicht an die mit dem ursprünglichenDarlehensgeber getroffenen Vereinbarungen haltenkönnte. Das Risikobegrenzungsgesetz enthält deshalbeine Reihe von Maßnahmen, mit denen die Transpa -renz vor und nach Vertragsabschluss erhöht wirdsowie unberechtigte Kündigungen und Vollstreckun -gen erschwert werden.
Steuerliche Rahmenbedingungengestalten
Investitions anreize verbessern25. Investitionsanreize hängen auch von steuerlichenRahmenbedingungen ab. Deshalb hat die Bundes -regierung im Rahmen des Maßnahmenpakets „Be -schäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“unter anderem die Abschreibungsmöglichkeiten fürdie Jahre 2009 und 2010 verbessert (vgl. Kasten 4). DieUnternehmensteuerreform 2008, deren wesentlicheElemente bereits seit dem 1. Januar 2008 gelten, führ-te allein im Jahr 2008 zu Steuerleichterungen in Höhevon sieben Milliarden Euro. Sie fördert damit Inves ti -tionen, macht den Wirtschaftsstandort Deutschlandwettbewerbsfähiger und trägt gleichzeitig dazu bei,
die Beschäftigung und auch das Steueraufkommenlangfristig zu sichern (vgl. JWB 2008, Tz 32).
Mit der Abgeltungsteuer auf Kapitaleinkünfte istam 1. Januar 2009 ein weiterer Baustein der Unter -nehmensteuerreform 2008 in Kraft getreten. Dielaufenden Erträge sowie die Ergebnisse aus der Ver -äußerung oder Einlösung einer Kapitalanlage un ter -liegen damit einheitlich einem attraktiven Steuersatzin Höhe von 25 Prozent. Der Steuerabzug bei Kapital -erträgen hat abgeltende Wirkung, das heißt, es bestehtgrundsätzlich keine Pflicht mehr, diese Erträge in derSteuererklärung anzugeben. Steuerpflichtige habenjedoch weiterhin die Möglichkeit, diese Einkünfte mitder Einkommensteuererklärung veranlagen zu las sen.Diese Form der Kapitaleinkommens besteue rung istweitgehend unbürokratisch und in der EU in vielenMitgliedstaaten üblich.
26. Der Rat beurteilt die Abgeltungsteuer grundsätz -lich positiv (JG Tz 377). Allerdings sieht er eine man-gelhafte Verzahnung mit der Unternehmens besteue -rung sowie eine fehlende Rechtsform- und Finan zie -rungs neutralität. Der beabsichtigte Vereinfachungs -effekt trete zudem nur für einen kleinen Teil derSteuerpflichtigen ein. Mit der Unternehmen steuer -reform 2008 wurde jedoch die Rechtsformneutralitätder Besteuerung verbessert. Dies hat die Bundes regie -rung durch die Tarifab sen kung für Kapitalgesell schaf -ten einerseits und durch die ermäßigte Thesaurie -rungsbesteuerung für Per sonen unternehmen ander -erseits erreicht. Die vom Rat geforderte vollständigeFinanzierungsneutralität konnte im Interesse derVermeidung noch größerer Steuerausfälle nicht ver-wirklicht werden. Die Kritik des Rates, die Abgeltung -steuer trage nur zu einem geringen Teil zur Steuer -vereinfachung bei, erscheint überzogen. Denn dieabgeltende Wirkung des Steuer abzugs entlastet dieMasse der Steuerzahler, da die Steuererklärungendeutlich vereinfacht werden.
27. Der Sachverständigenrat (JG Tz 429) sieht diesteuerliche FuE-Förderung als wichtige Maßnahmezur langfristigen Stärkung der Wachstumskräfte inDeutschland. Die Bundesregierung hat in einerArbeitsgruppe die Möglichkeiten einer steuerlichenFuE-Förderung untersucht und dabei festgestellt, dassein steuerliches Förderinstrument grundsätzlichmachbar ist und positive Effekte hat. Die steuerliche
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FuE-Förderung hat im Vergleich zu einer Förderungdurch Zuschüsse unter anderem in der Breiten wir -kung Vorteile, sie ist aber auch mit dem Einsatz erheb -licher zusätzlicher finanzieller Mittel verbunden. EineEntscheidung hierüber ist noch nicht gefallen.
Erb schaftsteuer reformieren28. Ziel der Bundesregierung ist es, durch die Reformder Erbschaftsteuer den Übergang von Betrieben annachfolgende Generationen zu erleichtern und aufdiese Weise Arbeitsplätze zu erhalten. Deshalb kön -nen Betriebe und Unternehmen künftig ganz oderzum größten Teil steuerfrei übertragen werden. Diesträgt auch dazu bei, den Wirtschaftsstandort Deutsch -land zu stärken. Kernelement der Reform ist die vomBundesverfassungsgericht geforderte einheitlicheBewertung der Vermögensarten, die sich am gemeinenWert bzw. Verkehrswert orientiert (vgl. JWB 2008 Tz 33).Die jeweiligen Bedingungen wurden so gestaltet, dasssie nicht nur den Erhalt von Arbeitsplätzen sichern,sondern auch den wirtschaftlichen und unterneh me -rischen Realitäten und Notwendigkeiten Rechnungtragen.
Der Übernehmer hat die Wahl: Wenn er denBetrieb sieben Jahre lang – auch unter Einhaltungeiner bestimmten Lohnsumme – fortführt, werden 85 Prozent des vererbten Unternehmensvermögensvon der Erbschaftsteuer verschont. Der Anteil des Ver waltungsvermögens (zum Beispiel an Dritte über -
lassene Grundstücke) darf dabei nicht mehr als 50 Pro-zent betragen. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren bei dieser Variante zusätzlich von einemgleitenden Abzugsbetrag in Höhe von 150.000 Euro.Er stellt sicher, dass Betriebsvermögen im Gesamtwertvon bis zu einer Million Euro unbesteuert bleibt. Biszu einem Gesamtwert des Betriebsvermögens vondrei Millionen Euro wird dieser Abzugsbetrag abge-schmolzen. Es gibt darüber hinaus eine Option, nachder auch 100 Prozent des Betriebs steuerfrei über-tragen werden können. In diesem Fall muss der Über-nehmer das Unternehmen zehn Jahre lang fortführenund dabei ebenfalls eine bestimmte Lohnsummeerhalten. Der Anteil des Verwaltungsvermögens darfin diesem Fall nicht mehr als zehn Prozent betragen.
Die Reform soll weiterhin Vermögensüber tra gun -gen im engsten Familienkreis stärker begünstigen. Diepersönlichen Freibeträge werden deshalb stark ange -hoben (vgl. Übersicht 2). Unabhängig davon soll imFalle der Vererbung einer selbst genutzten Wohn im -mobilie der überlebende Ehegatte bzw. Lebens partnerkeine Steuer zahlen. Bei Vererbung einer selbstgenutzten Wohnimmobilie an Kinder soll künftig eineWohnfläche von bis zu 200 m2 steuerfrei sein.
Der Rat beurteilt die Erbschaftsteuerreform ins-besondere wegen der Verschonungsregelungen fürbetriebliche Vermögen sehr kritisch. Er schlägt ge ne -relle Stundungsregelungen für Vermögens arten, die
Übersicht 2: Persönliche Freibeträge bei der Erbschaftsteuer
Erwerber
EhegattenKinder und StiefkinderEnkel, UrenkelÜbrige Personen der Steuerklasse I,(z. B. Eltern und Großeltern)Eltern u. Großeltern (im Falle einer Schenkung)GeschwisterNichten u. NeffenStiefelternSchwiegersohn, SchwiegertochterSchwiegerelternGeschiedener EhepartnerSonstige ErbenEingetragene Lebenspartner
Freibetragneu500.000 €400.000 €200.000 €
100.000 €
20.000 €
20.000 €500.000 €
Freibetragalt307.000 €205.000 €
51.200 €
51.200 €
10.300 €
5.200 €5.200 €
Steuerklasse I
Steuerklasse II
Steuerklasse III
Quelle: § 16 ErbStG bzw. § 16 ErbstRG
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eine eingeschränkte Liquidität und Mobilisierbarkeitaufweisen, und niedrigere Steuersätze für die Steuer -klasse I (zum Ausgleich der durch die Höherbe wer tungentstehenden Mehrbelastungen) vor (JG Tz 368). DieBundesregierung hält dagegen zielgenaue Ver scho -nungsregelungen für notwendig. Die Unternehmenwerden durch diese Lösung deutlich entlastet, wäh -rend die Steuerschuld bei einer Stundungsregelungin voller Höhe bestehen bliebe.
Mitarbeiter stärker am Erfolg derUnternehmen beteiligen29. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer trageneinen großen Teil zum wirtschaftlichen Erfolg einesUnternehmens bei. Deshalb sollen sie durch das Mit -arbeiterkapitalbeteiligungsgesetz stärker als bisheram Kapital des arbeitgebenden Unternehmens betei-ligt werden und Beteiligungen außerdem für die Ver -mögensbildung nutzen können. Wenn sie vermögens -wirksame Leistungen in Unternehmensbeteiligungenanlegen, sollen sie eine höhere Arbeitnehmer-Spar zu -lage erhalten (20 Prozent statt bisher 18 Prozent). DieEinkommensgrenzen, bis zu denen diese Sparzulagegewährt wird, sollen auf 20.000 Euro für Ledige und40.000 Euro für Verheiratete steigen. Ein Unternehmendarf außerdem einem Arbeitnehmer künftig Ver mö -gensbeteiligungen im Wert bis zu 360 Euro steuer- undsozialversicherungsfrei überlassen (bisher maxi mal135 Euro). Um die Mitarbeiterkapital beteiligung vorallem für kleine und mittlere Unternehmen zuöffnen, werden auch Beteiligungen über spezielleMitarbeiterbeteiligungsfonds gefördert. Die Fondswerden von einer Kapitalanlagegesellschaft undsomit von einem professionellen und lizenziertenFondsmanager verwaltet und stehen unter der Auf -sicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs -aufsicht (BaFin) (vgl. Tabelle lfd. Nr. 10).
Unternehmen stärken
30. Die deutsche Wirtschaft ist vor allem geprägtdurch mittelständische Unternehmen. Insbesondereim Rahmen ihrer Mittelstandsinitiative hat die Bundes -regierung 2008 deshalb eine Vielzahl von Maß nah -men zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmenumgesetzt. Wichtige Projekte waren die Reform desGmbH-Gesetzes (vgl. Tz 31), die Reform der Erbschaft -steuer (vgl. Tz 28), das Energieeffizienzprogramm (vgl. Kasten 11) und das dritte Mittelstandsent las tungs -gesetz (vgl. Tabelle lfd. Nr. 16, JWB 2008, Tz 35). Indiesem Jahr werden unter anderem die Gründungs-und Finanzierungsbedingungen verbessert, die Dienst -leistungsrichtlinie weiter umgesetzt, der Bürokra tie -abbau vorangebracht und das Bilanzrecht moder -nisiert. In weiteren Bereichen werden die Rahmen -bedingungen laufend an aktuelle Erfordernisse ange -passt (vgl. Tz 36 bis 38 sowie Kasten 6). Das Maß -nahmenpaket „Beschäftigungssicherung durchWachstumsstärkung“ trägt gezielt den Bedürfnissenkleinerer und mittlerer Unternehmen Rechnung (vgl. Kasten 4).
Gründungen fördern und Finanzierungs -bedingungen verbessern31. Unternehmensgründungen sorgen mit neuenIdeen und neuen Produkten für frischen Wind imWettbewerb und schaffen neue, zukunftsfähigeArbeitsplätze in Deutschland. Um Existenzgründerin -nen und Existenzgründern zu einem guten Start insWirtschaftsleben zu verhelfen, hat die Bundes regie -rung deshalb die Gründungskosten weiter gesenkt.Mit der Reform des GmbH-Gesetzes zum 1. November2008 wurde die so genannte haftungsbeschränkteUnternehmergesellschaft neu geschaffen. Insbe son -dere weniger kapitalintensive Gründungen im Dienst-
Kasten 6: Beispiel Tourismus
3 Im Rahmen ihrer Mittelstandspolitik strebt die Bundesregierung eine weitere Stärkung der vorwiegendmittelständischen deutschen Tourismuswirtschaft an.
3 Sie erhöht insbesondere die Förderung der Deutschen Zentrale für Tourismus, die das ReiselandDeutschland weltweit vermarktet, auf mehr als 26 Millionen Euro im Jahr 2009.
3 Sie verbessert durch eine Änderung gesetzlich vorgeschriebener Informationspflichten nach dem BGB dieChancengleichheit von Reiseveranstaltern, die mit Katalogen werben, gegenüber den Internetanbietern.
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leistungsbereich können nun mit einem geringenStammkapital sowie einer einfachen und kostengüns-tigen notariellen Beurkundung den Weg in die Selb -ständigkeit beschreiten. Weiterhin wurde die einzel-betriebliche Beratungsförderung des Bundes fürGrün dungen sowie kleine und mittlere Unternehmenumfassend umstrukturiert und deutlich transparen terund effizienter gestaltet (vgl. Tabelle lfd. Nr.11 bis 13).
32. Bislang hatten es gerade kleine und forschungs-intensive Unternehmensgründungen („Start-ups“)häufig schwer, eine adäquate Finanzierung zu finden.Im Rahmen des Gesetzes zur Modernisierung der Rah -menbedingungen für Kapitalbeteiligungen (MoRaKG)vom August 2008 verbessert die Bundesregierung diesteuerlichen Rahmenbedingungen für den deutschenWagniskapitalmarkt. Sie erleichtert damit die Bereit -stellung von „Venture Capital“ an junge, nicht börsen -notierte Unternehmen. Um die Finanzierungsbedin -gungen insbesondere für kleine und mittlere Unter -nehmen generell zu verbessern, entwickelt die Bundes -regierung außerdem ihre Förderprogramme desEuropean Recovery Program (ERP) sowie der KfW-Bankengruppe weiter fort (vgl. Tabelle lfd. Nr. 11). ImRahmen des Bürgschaftsbankenprogramms von Bundund Ländern wurden 2008 Kreditbürgschaften undBeteiligungsgarantien zugunsten kleiner und mittlererUnternehmen von über einer Milliarde Euro gewährt.
Dienstleistungsrichtlinie umsetzen33. Echte Erleichterungen für europäische Dienst -leister und damit eine Freisetzung von Wachstums-und Beschäftigungspotenzialen sind Ziele der euro -päischen Dienstleistungsrichtlinie. In diesem Jahr sollauf allen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen, Kam -mern) die systematische Prüfung sämtlicher dienst-leistungsbezogener Regelungen abgeschlossenwerden (so genannte Normenprüfung). Damit sollenunverhältnismäßige und ungerechtfertigte Be schrän -kungen für Dienstleister aufgedeckt werden. Solltesich hieraus weiterer Handlungsbedarf ergeben,müssen bis Ende 2009 rechtliche Regelungen ent-sprechend angepasst werden. Darüber hinaus sindweitere umfangreiche rechtliche und organisa to ri -sche Maßnahmen zu treffen. Das betrifft einerseits dieEinrichtung der einheitlichen Ansprechpartner inden Ländern. Über diese sollen die Dienstleister aufWunsch alle Verfahren und Formalitäten abwickelnkönnen, die für ihre Tätigkeit relevant sind. Ziel der
Bundesregierung ist ein insgesamt stimmiges undfunktionierendes System. Darüber hinaus müssen inden Ländern Vorbereitungen getroffen werden, umbis Ende 2009 ein europaweites System der Zusam -menarbeit der Behörden aller Mitgliedstaaten(Binnenmarktinformationssystem – IMI) für dieDienstleistungsrichtlinie aufzubauen. Auch dieMöglichkeit für Dienstleister, alle dienstleistungs-bezogenen Verfahren und Formalitäten elektronischabwickeln zu können, muss bis zum Ablauf derUmsetzungsfrist realisiert werden (IT-Umsetzung).
Bürokratieabbau weiter voranbringen34. Um insbesondere dem Mittelstand sowie Existenz -gründern „mehr Luft zum Atmen“ zu verschaffen, hatsich die Bundesregierung vorgenommen, die Wirt -schaft von besonders wachstumshemmenden un nö -tigen Bürokratiekosten zu befreien. Sie zielt dabei aufeine Reduktion von 25 Prozent der gegenwärtigenBürokratiekostenbelastung. Als Zwischenetappe strebtdie Bundesregierung an, bis Ende 2009 in etwa dieHälfte des anvisierten Abbauziels zu erreichen. Nachden vom Statistischen Bundesamt im Auftrag derBun des regierung durchgeführten Messungen be lau -fen sich die Bürokratiekosten der Wirtschaft, die ausder Erfüllung von Informationspflichten erwachsen,auf jährlich 47,6 Milliarden Euro. Von der Gesamt be -lastung sind danach rund 22,5 Milliarden Euro alleinvom nationalen Gesetzgeber veranlasst, 25,1 Milliar -den Euro gehen auf Regelungen zurück, die durchEU- und internationales Recht veranlasst wurden.
Die Bundesregierung hat – von der Statistik überBuchführung, das Sozialversicherungs-, Gewerbe-, Preis-sowie Straßenverkehrsrecht bis hin zur Handwerks -zählung – eine Vielzahl von Bereichen durchforstet (vgl.Bericht der Bundesregierung 2008 zur Anwen dung desStandardkosten-Modells und zum Stand des Bürokra tie -abbaus vom 10. Dezember 2008). Das Er gebnis kann sichsehen lassen: Der Entlastungseffekt all dieser Maß nah -men beläuft sich bislang auf insgesamt rund 7,1 Milliar -den Euro pro Jahr. Maßnah men mit einer Entlastungs -wirkung von rund 3,5 Milliarden Euro jährlich sindbereits in Kraft getreten. Davon profitieren Unter neh -men, Bürgerinnen und Bürger sowie die Verwaltung.
Neue Regelungsvorhaben der Bundesregierungenthalten seit 2006 auch Aussagen über die Büro -kratiekostenbelastungen und -entlastungen. Diese
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geben in Verbindung mit der Stellungnahme desunabhängigen Nationalen Normenkontrollratswichtige Hinweise für die gesetzgeberische Arbeit.Das Entstehen neuer, unnötiger Belastungen kanndamit vermieden werden.
35. In enger Zusammenarbeit mit den Ländern ar -beitet die Bundesregierung außerdem daran, dieVerwaltung – im Rahmen des Projekts „Bürger freund -liche Verwaltung durch E-Government“ – modernerund bürgerfreundlicher zu machen. Beispiele sind dieKfz-Zulassung online, Bürgerportale, die elektroni scheGesundheitskarte sowie die Weiterent wicklung desPersonalausweises zur Bürgerkarte. Die Einführungneuer oder die Optimierung bestehender elektro-nischer Verfahren können einen wesentlichen Beitragzur Reduzierung der Bürokratiekosten leisten. DerBund konzentriert sich dabei auf den elektronischenGeschäftsverkehr zwischen Unternehmen und Ver -waltung. Bis 2012 soll Papier bei Kontakten zwischenUnternehmen und Behörden kaum noch eine Rollespielen. Zum Beispiel könnte es für Arbeitnehmerkünftig überflüssig werden, eine Steuererklärungabzugeben. Die Finanzverwaltung würde die ihrbekannten Tatsachen den Bürgern mitteilen und inForm einer vorausgefüllten Steuererklärung über-mitteln, wie es zum Beispiel in Frankreich bereits derFall ist (vgl. Tabelle lfd. Nr. 20).
Vergaberecht mittelstandsfreundlich gestalten36. Damit sich mehr Unternehmen am Wettbewerbum öffentliche Aufträge beteiligen können, wird dasVergaberecht modernisiert und vereinfacht. Ins be -son dere soll es zukünftig mittelstandsfreundlicherausgestaltet werden. Die Bundesregierung schlägt inihrem Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung desVergaberechts vor, öffentliche Auftraggeber grund-sätzlich zu verpflichten, Aufträge in Fach- und Teil -losen zu vergeben. Darüber hinaus liegt der Entwurfeines neuen Teils A der Verdingungsordnung fürLeistungen vor. Dieser Teil A enthält die allgemeinenBestimmungen für die Vergabe von Liefer- und Dienst -leistungen. Sie sollen gestrafft und von bürokra ti schenVorgaben entschlackt sowie inhaltlich verbessertwerden. Zum Beispiel sollen überzogene Nach weis -for derungen eingeschränkt und eine zentrale elektro-nische Veröffentlichungspflicht für öffentliche Auf -traggeber eingeführt werden. Das stärkt den Wett -bewerb und führt zu mehr Effizienz beim Einkauf von
Leistungen durch die öffentliche Hand. Im Rahmendes Maßnahmenpakets „Pakt für Beschäftigung undStabilität in Deutschland“ wurden zur beschleunigtenUmsetzung von Investitionen befristete Erleichte run -gen bei der Vergabe beschlossen (vgl. Kasten 5).
Honorarordnung für Architekten undIngenieure novellieren37. Mit einer 6. Novelle soll die Honorarordnung fürArchitekten und Ingenieure (HOAI) deutlich verein-facht und verschlankt werden. Mit einem neuenBerechnungsmodell sollen die Honorare von denBaukosten abgekoppelt und damit Anreize zumkostengünstigen Bauen geschaffen werden. Diesdient dem Verbraucherschutz. Um europäischenVorgaben Rechnung zu tragen, soll außerdem derAnwendungsbereich der HOAI auf Planungen von imInland ansässigen Büros beschränkt werden. DieHonorare sollen zudem an aktuelle Verhältnisseangepasst werden. Die Bundesregierung strebt einenKabinettsbeschluss im Frühjahr 2009 an.
Handelsbilanzrecht modernisieren38. Durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz(BilMoG) soll die Wirtschaft von Kosten in Höhe vonüber einer Milliarde Euro entlastet werden. Das wirdInno vations- und Investitionskräfte freisetzen. DasGesetz wird voraussichtlich im Frühjahr 2009 in Krafttreten. Die Unternehmen, insbesondere im Mittel -stand, brauchen moderne und effiziente Bilanzie -rungs regeln, wie sie das BilMoG vorsieht. Dieseerhöhen die Aussagekraft des handelsrechtlichenJahresab schlusses. Im Ergebnis soll das modernisierteBilanzrecht des Handelsgesetzbuches (HGB) denUnternehmen weiterhin eine vollwertige Alternativezu den internatio nalen Rechnungslegungsstandards(IFRS/IAS) bieten, ohne deren Nachteile – hoheKomplexität, hoher Zeitaufwand, hohe Kosten – zuübernehmen. Zur Verbesserung der Aussagekraftgehört auch, dass die wirtschaftlichen Risiken bei denso genannten Zweck gesellschaften künftig trans-parenter werden. Diese Gesellschaften wurden zumBeispiel von Banken ein gesetzt, um bestimmteFinanzrisiken an den Kapital markt weiterzugeben.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 37 – Drucksache 16/11650
Kasten 7: Beispiele für Bürokratieabbau
3 … in den Sozialversicherungen insgesamt: Mit zwei Gesetzen zur Änderung der Gemeinsamen Vorschriften für die Sozialversicherung (SGB IV) undanderer Gesetze wird die Wirtschaft insgesamt um rund 208 Millionen Euro entlastet. So werden zumBeispiel die Zeitpunkte vereinheitlicht, zu denen die Arbeitgeber Beitragsmeldungen abgeben müssen.Die Arbeitgeber sind in weniger Fällen als vorher zu einer Änderungsmeldung verpflichtet. Darüber hin-aus sollen weitere Einsparungen von rund 180 Millionen Euro im Jahr durch ein geändertes Melde ver -fahren zwischen den Meldebehörden der Kommunen und der Deutschen Rentenversicherung Bunderzielt werden. Dies betrifft die Übertragung der so genannten Sterbe- und Geburtsmitteilungen sowieAnschriftenänderungen.
3 … in der Unfallversicherung:Das Unfallversicherungsmodernisierungsgesetz (UVMG) sieht vor, dass nach einer Übergangszeit zum 1. Januar 2012 Lohnnachweise der Unternehmer an die Träger der Unfallversicherung wegfallen sollen.Die Standardkostenmessung hat diese Kosten mit insgesamt jährlich über 60 Millionen Euro beziffert.Davon sollen rund 50 Millionen Euro eingespart werden, indem ab dem 1. Januar 2009 die Einzugsstellenfür die Gesamtsozialversicherungsbeiträge sowie die Rentenversicherung die notwendigen Informa tio -nen für die Beitragsberechnung an die Unfallversicherungsträger weiterleiten.
3 … bei der Beantragung von Sozialleistungen:Der vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf eines Gesetzes über die Einrichtung des Verfahrens deselektronischen Entgeltnachweises (ELENA-Verfahrensgesetz) führt nach einer Übergangsphase bis zum 1. Januar 2012 grundsätzlich dazu, dass einzelne papiergebundene Einkommensnachweise bei derBeantragung von Sozialleistungen wegfallen. Die Entlastung für die Wirtschaft wird sich im Bereich derArbeitsförderung jährlich auf rund 75 Millionen Euro belaufen.
3 … im Bereich der Steuerverwaltung:Das Steuerbürokratieabbaugesetz ist das Herzstück eines umfangreichen Maßnahmenpakets, in dessenRahmen zum Beispiel die Buchführungspflichtgrenzen im Interesse der mittelständischen Wirtschaftspürbar erhöht, das Lohnsteuerverfahren weiter vereinfacht sowie eine große Zahl veralteter steuerlicherVerwaltungsregelungen aufgehoben worden sind. Darüber hinaus sollen papierbasierte Vorgänge weiterdurch elektronische Kommunikationswege ersetzt werden. Die elektronische Datenübermittlung soll fürUnternehmen, aber auch für andere Steuerpflichtige künftig eine größere Rolle spielen. Das Besteue -rungs verfahren für Unternehmen soll weiter vereinfacht werden, etwa indem die Schwellenwerte fürmonatlich abzugebende Umsatzsteuer-Voranmeldungen und Lohnsteuer-Anmeldungen angehoben wer-den. Prüfungen von Finanzverwaltung und Rentenversicherungsträgern sollen künftig in den Betriebenzeitgleich durchgeführt werden.
3 … im PatentschutzUm technischen Fortschritt und Innovationen zu beschleunigen, hat die Bundesregierung den Entwurffür ein Gesetz zur Vereinfachung und Modernisierung des Patentrechts vorgelegt. Er sieht vor, die Gebührenfür elektronische Patentanmeldungen zu senken, die Gebühren nach der Zahl der Patentansprüche zustaffeln, den elektronischen Rechtsverkehr mit dem Patentamt und den Gerichten zu beschleunigen undgerichtliche Verfahren zur Überprüfung erteilter Patente zu verkürzen.
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verkehrswege beheben und – wo nötig – gezielte Im -pulse setzen. Insbesondere sollen Erhaltungs maß -nahmen verstärkt sowie der Beginn neuer Projektebeschleunigt werden. Darüber hinaus wird die Bun -des regierung im Rahmen des Maßnahmenpakets„Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutsch -land“ weitere zwei Milliarden Euro für Ausbau undErneuerung von Bundesverkehrswegen (Straßen,Schienen, Wasserstraßen) einsetzen (vgl. Kasten 5).
41. Die Bundesregierung strebt an, den Schienen -verkehr insgesamt weiter zu stärken und gleichzeitigden Bundeshaushalt zu entlasten. Dazu kann dasVorhaben beitragen, privates Kapital an der Verkehrs-und Logistik AG der Deutschen Bahn mit 24,9 Prozentzu beteiligen. Die Verantwortung für die Infra struk -tur bleibt dabei in staatlicher Hand. Sobald sich diePers pektiven am Kapitalmarkt verbessern, soll der Pri -vatisierungsprozess fortgeführt werden. Außerdemerarbeitet die Bundesregierung zurzeit ein neuesFlughafenkonzept und ein Nationales Hafen konzept,um Kapazitätsengpässe zu beheben, die Wett be -werbsfähigkeit der Häfen zu stärken und durch dereneffizientere Nutzung einen Beitrag zum Umwelt- undKlimaschutz zu leisten (vgl. Tabelle lfd. Nr. 30).
Telekommunikationsmarkt: Breitbandlückenschließen42. Die Bundesregierung wird die Voraussetzungenfür eine wachstums-, innovations- und beschäftigungs -orientierte Entwicklung der Telekommunika tions -märkte weiter verbessern. Im Zentrum steht dabei derzügige Ausbau der Breitbandinfrastruktur in Deutsch -land (vgl. Tabelle lfd. Nr. 32). Die Breitbandent wick -lung verläuft mit Blick auf Wettbewerb, Preise undMarktdurchdringung nach wie vor sehr positiv. Nunmüssen die Weichen gestellt werden, um den Aufbaueiner flächendeckenden und hochleistungsfähigenBreitbandinfrastruktur zu forcieren und um die letztenVersorgungslücken durch den Ausbau einer flächen-deckenden und hochleistungsfähigen Breitbandin fra -struktur im ländlichen Raum zu schließen. Die Bun des -regierung wird noch im Februar 2009 eine Breit band -strategie auf den Weg bringen. Bis spätestens Ende2010 sollen die bislang nicht versorgten Gebiete überleistungsfähige Breitbandanschlüsse verfügen.
Bis spätestens 2014 sollen 75 Prozent der Haus hal -te und bis 2018 flächendeckend jeder Haushalt und
Infrastruktur – Voraussetzungenverbessern
Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)39. Öffentlich-Private Partnerschaften können helfen,öffentliche Infrastrukturaufgaben wirtschaftlicher zuerfüllen. Der Bund hat unter Beteiligung von Ländernund Kommunen sowie der Privatwirtschaft eine Bera -tungsgesellschaft, die ÖPP Deutschland AG (Partner -schaften Deutschland) gegründet, um den Markt fürÖffentlich-Private Partnerschaften in Deutschland (ÖPP)weiterzuentwickeln. Hauptaufgabe der Gesell schaftist es, ausschließlich die öffentliche Hand bei konkre -ten ÖPP-Projekten zu beraten sowie Standards zu ent-wickeln, die dann wiederum bei der Projekt beratungangewandt werden können. Über 70 private Unter neh-men beteiligen sich an den Partnerschaften Deutsch -land. Das führt zu einer Bündelung von öffent lichemund privatem Know-how im ÖPP-Bereich, die die Part -nerschaften Deutschland zu einem Kompe tenz zen trumin Deutschland machen wird (vgl. Tabelle lfd. Nr. 31).
Verkehr und Logistik40. Mobilität ist für den Wirtschaftsstandort Deutsch -land von existenzieller Bedeutung, denn Transportund Logistik sind zentrale Bestandteile modernerProduktions- und Dienstleistungsprozesse. Die Bun -desregierung hat mit dem im Juli 2008 im Kabinettbeschlossenen Masterplan Güterverkehr und Logistikein Handlungskonzept für eine effizientere Nutzungder Infrastruktur vorgestellt (vgl. Tabelle lfd. Nr. 27).Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur kann – auchnach Ansicht des Rates (JG Tz 22) – in der gegenwär -ti gen konjunkturellen Situation wichtige wachstums-und beschäftigungspolitische Impulse geben. DieInvestitionen des Bundes in diesem Bereich erreichen2009 mit mehr als 11 Milliarden Euro einen histo ri schenHöchststand. Auch in den kommenden Jahren (Finanz -planung 2010 bis 2012) werden die staatlichen Inves ti -tionen in diesem Bereich auf hohem Niveau fortge -führt. Mit dem neu aufgelegten „Innovations- undInvestitionsprogramm Verkehr“ mit einem Volumenvon jeweils einer Milliarde Euro in den Jahren 2009und 2010 werden gezielte konjunkturelle Akzente indie auf Dauer angelegte verkehrspolitische Strategieder Bundesregierung eingebettet. Das Programm, dasin der Öffentlichkeit auch unter dem Namen „Arbeits -platzprogramm Bauen und Verkehr“ bekannt ist, sollEngpässe bei der Verkehrsinfrastruktur der Bundes -
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39 – Drucksache 16/11650
stoßen und die regionalen Wachstumskräfte zu stär -ken, hat die Bundesregierung ab dem 1. Januar 2009die Finanzmittel für die Gemeinschaftsaufgabe„Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“über den regulären Ansatz von jährlich mehr als600 Millionen Euro bis 2012 hinaus erhöht. Zu diesemZweck stellt der Bund den Ländern im Rahmen einesSonderprogramms für 2009 einmalig 200 MillionenEuro zusätzlich (100 Millionen Euro Barmittel und eineVerpflichtungsermächtigung in Höhe von weite ren100 Millionen Euro) zur Verfügung (vgl. Kasten 4 undTabelle lfd. Nr. 3). Die Länder verstärken diese Mittelum den gleichen Betrag. Zum 1. Oktober 2008 wurdezudem ein Maßnahmenpaket für den ländli chen Raumin Kraft gesetzt. Weiterhin wurden Regelungen ver-schärft, die Unternehmens verlage rungen aufgrundvon Subventionen verhindern sollen. Außer demwurde die Transparenz der Förderung durch Veröffent -lichungsvorgaben erhöht (vgl. Tabelle lfd. Nr. 33).
Gemeinsame Agrarpolitik
45. Auf europäischer Ebene werden im Zuge derbeschlossenen Änderungen an der GemeinsamenAgrarpolitik bis 2013 die direkten Beihilfen an dieLandwirte weiter von der Produktion entkoppelt, diestaatlichen Eingriffe in den Markt zurückgeführt unddie Förderung der ländlichen Entwicklung ausge -baut. Darüber hinaus wurden Vorschriften verein-facht und die Bürokratielasten von Wirtschaft undVerwaltung gesenkt. Der so genannte „Gesundheits -check“ der Gemeinsamen Agrarpolitik erhöht damitdie Marktorientierung der europäischen Landwirt -schaft, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der landwirt-schaftlichen Unternehmen und verbessert diePerspektiven des ländlichen Raums.
Aufbau Ost konsequent fortsetzen
46. Auch im zwanzigsten Jahr nach dem Mauerfallbleibt der wirtschaftliche Aufholprozess in den neuenBundesländern eine nationale Herausforderung.Vieles wurde bereits erreicht: An die Stelle ineffizien -ter Industriekombinate sind heute moderne, kleineund mittlere Betriebe getreten. Die Arbeitslosigkeit inOstdeutschland ist auf dem niedrigsten Stand seit1991. Vieles bleibt aber zu tun, denn mit 12,2 Prozentist die Arbeitslosenquote immer noch doppelt so hochwie im Westen (6,1 Prozent). Die Produktivität ist deut -
jedes Unternehmen über hochleistungs fähige Tele -kommunikationsnetze (ab 50 Mbit/s) alle Poten zialedes Breitbandinternets ausschöpfen können. DieBundesregierung prüft in diesem Zusammen hang dieEinrichtung eines Breitbandkompetenz zentrums.
Postsektor43. Ein wettbewerblich organisierter Markt für Post -dienstleistungen schafft Vorteile für Verbraucher undWirtschaft. Aufgrund der Dritten Postdienste richt -linie werden in der EU alle monopolartigen Rechteder traditionellen Anbieter im Bereich der Brief dienst -leistungen zum 31. Dezember 2010 wegfallen; füreinzelne Mitgliedstaaten gilt danach noch eine zu -sätzliche Übergangsfrist. Der deutsche Briefmarktwurde bereits lange vor diesem Datum vollständiggeöffnet; die noch verbleibende Exklusivlizenzder Deutschen Post AG im Briefdienst endete zum31. Dezember 2007.
Bislang sind die unmittelbar dem Postwesendienenden Umsätze der Deutschen Post AG von derUmsatzsteuer befreit. Am 24. September 2008 hat dieBundesregierung den Entwurf eines Dritten Gesetzeszur Änderung des Umsatzsteuergesetzes beschlossen,um die geltende Regelung an den seit dem 1. Januar2008 liberalisierten Postmarkt anzupassen. Im Ergeb -nis wird die Umsatzsteuerbefreiung für Postdiensteauf das EU-rechtlich erforderliche Maß begrenzt.Damit wird die Gesamtheit der Geschäftspost steuer-pflichtig. In diesem Bereich wird damit die steuer -liche Ungleichbehandlung der Postdienst unter neh -men beseitigt, womit sich die Chancengleichheitneuer Anbieter im Wettbewerb verbessert. Mit derNeuregelung wird der Anwendungsbereich einerSteuerbefreiung nunmehr für alle Postdienstleistergeöffnet. Voraussetzung ist jedoch, dass der Unter -nehmer die Gesamtheit der Universal dienst leistungen(Grundversorgung mit Postdienstleistungen) imgesamten Gebiet der Bundesrepublik Deutschlandflächendeckend anbietet.
Regionen im Strukturwandelunterstützen
44. Die Bundesregierung unterstützt Regionen imStrukturwandel. Um vor dem Hintergrund der aktu -ellen konjunkturellen Entwicklung in struktur-schwachen Regionen zusätzliche Investitionen anzu -
Drucksache 16/11650 – 40 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
lich gestiegen, liegt aber noch unter dem Niveau inWestdeutschland (vgl. Schaubild 8). Die Bundes re -gierung wird mit einer konsequenten Fortsetzung derFörderpolitik auch künftig zur Stärkung des Wachs -tums, zur innovativen Leistungskraft und zur Schaffungweiterer Arbeitsplätze beitragen. So hat die Bundes -regierung unter anderem die Verlängerung derInvestitionszulage bis 2013 auf den Weg gebracht. DieInnovationskräfte werden durch das neu aufgelegteProgramm „Spitzenforschung und Innovation in denneuen Ländern“ weiter gestärkt. Dem Abbau hoherLangzeitarbeitslosigkeit in strukturschwachenRegionen dienen verschiedene Programme wie bei-spielsweise das bundesweite Programm Kommunal-Kombi. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, bis zumEnde des Solidarpaktes II im Jahr 2019 eine selbst-tragende wirtschaftliche Entwicklung in den neuenBundesländern zu erreichen.
Unternehmen internationalbegleiten
47. Mit der Zusammenführung der Bundesagentur fürAußenwirtschaft und Invest in Germany GmbH zurneuen Bundesgesellschaft Germany Trade & Invest GmbHzum 1. Januar 2009 verfügt die Bundesregierung nun -mehr über eine auch international wettbewerbsfähigeInstitution im Bereich der Außenwirt schafts förde rungund des Standortmarketings. Aufgrund von Synergie -effekten können deutsche Unternehmen in ihremAuslandsgeschäft und ausländische Unternehmen inDeutschland noch konsequenter unterstützt werden.Durch die inhaltliche und organisatorische Bündelungder Auslandsaktivitäten der neuen Gesellschaft unterdem Dach der Auslandshandelskammern (AHK), dieanteilig mit Bundesmitteln finanziert werden, wirdauch deren Position als zentraler Vertretung deutscherWirtschaftsinteressen im Ausland weiter gestärkt.
Schaubild 8: Produktivitätsentwicklung21 im Ost-West-Vergleich von 1991 bis 2007
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1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
alte Bundesländer ohne Berlin neue Bundesländer ohne Berlin
Quelle: Statistische Ämter der Länder; Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder
21 Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen pro Erwerbstätigem (Inland).
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 41 – Drucksache 16/11650
C. Die öffentlichen Haushaltewachstumsgerecht gestalten
48. Eine nachhaltig wachstumsfördernde Ausge stal -tung öffentlicher Ausgaben und Einnahmen ist einwesentlicher Baustein zur Erreichung eines dauerhafthöheren Wachstumspfades. Auch fiskalpolitischeRegeln und Institutionen, die eine stärkere Ergebnis -orientierung im Budgetprozess gewährleisten,spielen hierbei eine wichtige Rolle. Quantitative undqualitative Konsolidierung ergänzen einander: Dielangfristige Sicherung der erreichten Erfolge bei derstrukturellen Konsolidierung ist die entscheidendeVoraussetzung, um verstärkt Akzente in zukunfts-orientierten Bereichen setzen zu können.
49. Die Politik der Bundesregierung für Wachstumund Beschäftigung und die strukturelle Konsolidierung
der öffentlichen Haushalte haben in den zurücklie gen -den Jahren einen stetigen und deutlichen Abbau derNeuverschuldung des Bundes ermöglicht. Nachdemdas gesamtstaatliche Defizit (Bund, Länder, Kommu -nen und Sozialversicherung) in den letzten Jahrenkontinuierlich gesunken war, wurde 2008 ein nahezuausgeglichener Staatshaus halt erreicht, obwohl hierzusätzlich auch nicht kassenwirksame Hilfen fürBanken im öffentlichen Eigentum und bereits auchein Teil der Rückzahlung im Zuge der Umsetzung desUrteils zur Pendler pau schale zu berücksichtigenwaren.
Durch den konsequenten Konsolidierungskursund die Reformen der gesetzlichen Rentenversicherungin den vergangenen Jahren sind wesentliche Meilen -steine erreicht worden, um die öffentlichen Finanzenin Deutschland wieder auf eine langfristig tragfähige
Kasten 8: Zentrale Strategieelemente der Politik für die neuen Länder
3 Finanzielle Absicherung der Fördermaßnahmen für Ostdeutschland: Mit dem Solidarpakt II stehen von 2005 bis Ende 2019 Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisungen fürdie ostdeutschen Länder in Höhe von 105 Milliarden Euro zur Verfügung. Ziel ist es, die teilungsbedingtenSonderlasten aus dem bestehenden infrastrukturellen Nachholbedarf abzudecken und die unterpropor-tionale kommunale Finanzkraft auszugleichen (Korb I). Zusätzlich stehen als Zielgröße überproportionaleMittel zur Angleichung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in Höhe von 51 Milliarden Euro (Korb II)zur Verfügung.
3 Stärkung von Investitions- und Innovationskraft der ostdeutschen Wirtschaft: Mit zahlreichen Programmen unter anderem zur Förderung spezifischer Stärken, von Potenzialen undZukunftsfeldern wird die Wettbewerbsfähigkeit unterstützt. Zur Stärkung der industriell-gewerblichenBasis wurde das Investitionszulagengesetz bis Ende 2013 mit abnehmenden Fördersätzen verlängert(vgl. Tabelle lfd. Nr. 36).
3 Gezielte Anwerbung internationaler Investoren:Internationale Investoren können dazu beitragen, die Wirtschaftsstruktur zu modernisieren und dieWirtschaft international besser zu vernetzen.
3 Unterstützung auf dem ArbeitsmarktSpezielle Zielgruppen, insbesondere Langzeitarbeitslose, Geringqualifizierte, Jugendliche und ältereArbeitnehmer, werden gezielt gefördert.
3 Bewältigung des demografischen Wandels:Unter anderem durch das Modellvorhaben „Demografischer Wandel – Zukunftsgestaltung der Daseins -vorsorge in ländlichen Regionen“ werden Handlungsstrategien entwickelt, um den demografischenWandel zu bewältigen.
Drucksache 16/11650 – 42 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Euro im Jahr 2009 und ab 2010 jährlich um fast14 Milliar den Euro entlastet (vgl. Kasten 3). Darüberhinaus hat die Bundesregierung mit ihrem Maß -nahmenpaket „Beschäftigungssicherung durchWachstums stär kung“ Impulse für private und öffent-liche Investitionen gesetzt (vgl. Kasten 4). Der „Paktfür Beschäftigung und Stabilität in Deutschland“enthält zusätzliche Maßnahmen in einem Gesamt -umfang von 50 Milliar den Euro. Insgesamt setzt diePolitik über 80 Milliarden Euro zielgerichtet für dieÜberwindung der Krise und die um fassende Moder -nisierung des Landes ein. Die Bundes regierung wirddie weitere wirtschaftliche Entwicklung wachsamverfolgen.
Föderalismusreform II erfolgreich abschließen50. Auch wenn die jetzt notwendigen Maßnahmenzur Bekämpfung der aktuellen Wirtschafts- undFinanzkrise eine vorübergehende Erhöhung derStaatsverschuldung unumgänglich machen, hält dieBundesregierung am Ziel einer langfristig solidenund tragfähigen Finanzpolitik fest. Dazu soll zumin -dest für den Bund im Rahmen der Föderalismus kom -
Basis zu stellen. Die zentralen Bedingungen für Wohl -stand, Chancengerechtigkeit und staatliche Hand -lungsfähigkeit in einer alternden Gesellschaft habensich damit nachhaltig verbessert.
Die wiedergewonnenen Handlungsspielräumeermöglichen es in der jetzigen konjunkturellenSchwäche phase, die automatischen Stabilisatoren imSinne einer konjunkturgerechten Finanzpolitik vollwirken zu lassen. Auch der Rat empfiehlt (JG Tz 413),auf konjunkturell bedingte Mindereinnahmen undMehrausgaben nicht mit Steuererhöhungen oderAusgabenkürzungen zu reagieren.
Die Konsolidierungserfolge haben zudem dieMög lichkeit eröffnet, gezielt kräftige Impulse füröffent liche und private Investitionen zu geben, Bürgerund Unternehmen zu entlasten, den Konsum zu be -leben und die Beschäftigungserfolge zu sichern. Mitdem „Maßnahmenpaket zur Senkung der steuer lichenBelastung, Stabilisierung der Sozialversicherungs -ausgaben und für Investitionen in Familien“ werdendie privaten Haushalte um mehr als sechs Milliarden
Kasten 9: Elemente einer neuen verfassungsrechtlichen Verschuldungsregel
3 In Orientierung am „Close-to-Balance“-Grundsatz des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktessollen in einer konjunkturellen Normallage die öffentlichen Haushalte nahezu ausgeglichen sein. ImEinklang mit dem für Deutschland festgelegten Mittelfristziel soll eine strukturelle Verschuldung – berei-nigt um finanzielle Transaktionen – gesamtstaatlich künftig nur noch in Höhe von maximal 0,5 Prozentin Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt zulässig sein.
3 Durch eine Konjunkturkomponente soll eine symmetrische Berücksichtigung konjunkturbedingterVeränderungen bei Einnahmen und Ausgaben des Bundes gewährleistet werden. Die Verschuldungs -spielräume werden in konjunkturell schlechten Zeiten erweitert, in guten Zeiten dagegen verengt bzw. ineine Verpflichtung zu Überschüssen umgekehrt. Damit wird eine prozyklische Finanz politik vermieden.
3 Die Einhaltung der Verschuldungsregeln im Haushaltsvollzug wird über ein Kontrollkonto sichergestellt.Auf diesem werden Über- oder Unterschreitungen der zulässigen strukturellen Verschuldungsspielräumein den einzelnen Haushaltsjahren saldiert. Überschreitet ein möglicher negativer Kontostand einebestimmte Schwelle, setzt eine Verpflichtung zum Ausgleich des Kontrollkontos ein.
3 Zur Sicherung der staatlichen Handlungsfähigkeit in Notsituationen, wie zum Beispiel bei Natur -katas tro phen oder sonstigen unerwarteten und außergewöhnlichen Sondersituationen (zum Beispiel globale Finanzkrise) wird eine Ausnahmeregelung vorgesehen, um einen besonderen Finanzbedarf mitzusätzlichen Krediten decken zu können. Die Inanspruchnahme der Ausnahmeregelung soll nur auf der Grundlage eines Parlamentsbeschlusses mit qualifizierter Mehrheit zulässig sein.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 43 – Drucksache 16/11650
mission II eine Neuregelung zur Begrenzung derNetto kreditaufnahme vereinbart und im Grund ge -setz verankert werden. Die neue Schuldenregel soll indieser Legislaturperiode beschlossen werden und zueinem in der Föderalismuskommission noch festzu -legenden Zeitpunkt, spätestens aber 2015 – gege be -nen falls mit einem zu definierenden Übergangspfad –in Kraft treten. Dazu sind – wie auch vom Euro pä ischenStabilitäts- und Wachstumspakt vorgegeben – nachBewältigung der globalen Finanz- und Konjunk tur -krise gegebenenfalls zusätzliche Konsolidierungs -anstrengungen zu ergreifen. Die Länder sind auf-gerufen, sich an der Umsetzung einer in den Grund -zügen für Bund und Länder verbindlichen Schulden -regel zu beteiligen. Der Rat bestätigt die Einschätzungder Bundesregierung, wonach alle Länder aus eigenerKraft in der Lage sein müssen, bis spätestens 2019einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen.
D. Erfolge am Arbeitsmarktsichern und ausbauen
51. Der Arbeitsmarkt hat sich im vergangenen Jahrsehr positiv entwickelt (vgl. Tz 15 sowie Schaubild 3).Die Arbeitslosenzahl sank bis November 2008 unterdrei Millionen und damit auf den niedrigsten Standseit 16 Jahren. Mehr als 40 Millionen Erwerbstätigeim Jahresdurchschnitt sind ein historischer Höchsts -tand. Diese Entwicklung ist nicht nur auf die gutekonjunk turelle Entwicklung seit 2005 zurückzu führen.Sie ist vor allem auch ein Verdienst der Reformen aufdem Arbeitsmarkt. Diese bessere Ausgangssituationund die gestiegene Widerstands fähigkeit könnendazu beitragen, die Auswirkungen der gegenwär -tigen Finanzkrise und der Abschwächung über diekonjunkturstabilisierende Wirkung der Arbeitslosen -ver sicherung hinaus weiter zu mildern. Es ist Auf gabeder Politik, die erreichten Erfolge zu sichern undden Arbeitsmarkt auch für die Zukunft zu stabili sie -ren.
Lohnzusatzkosten gesenkt52. Der Bundesregierung ist es gelungen, die Lohn zu -satzkosten deutlich zu reduzieren. Die paritätischfinanzierten Beiträge zu den Sozialversicherungenwurden von insgesamt 41 Prozent zu Beginn dieser Le -gislaturperiode auf 39,25 Prozent zum 1. Januar 2009gesenkt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer werdendamit 2009 um jeweils rund 5,8 Milliarden Euro ent-
lastet. Das entlastet die Unternehmen, stärkt die Kauf -kraft der Arbeitnehmer und macht den Produktions -faktor Arbeit attraktiver. Zur Jahreswende bleiben dieBeitragssätze insgesamt weitgehend stabil. Die Bundes -regierung erreicht ihr erklärtes Ziel, die Summe derparitätisch finanzierten Beiträge unter 40 Prozent zuhalten. Zwar stieg der Satz der paritätisch finanzier -ten Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherungzum 1. Januar 2009 um durchschnittlich 0,6 Prozent -punkte auf 14,6 Prozent. Aber der Beitragssatz zurArbeitslosenversicherung wurde dank der zuletztposi tiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zum 1. Januar 2009 auf 2,8 Prozent gesenkt und wird imRahmen des Maßnahmenpakets „Pakt für Beschäf -tigung und Stabilität in Deutschland“ in dieser Höhestabilisiert. Gege benen falls wird der Bundeshaushaltdies durch Gewährung eines Darlehens sicherstellen –auf der Grundlage einer Ausgleichsverpflichtung desBundeshaushalts durch ein Gesetz. Da rüber hinauswird im Rahmen des Pakts der Bun des zuschuss an diegesetz liche Kran ken versicherung mit Wirkung zum1. Juli 2009 für das Jahr 2009 um drei Mil liarden Euround für das Jahr 2010 um sechs Mil liar den Euro erhöht.Die pari tätisch finanzierten Beitragssätze sollen dem-entspre chend um 0,6 Pro zentpunkte gesenkt werden(vgl. Kasten 5).
Der Rat hat die Senkung auf 2,8 Prozent zum 1. Januar 2009 kritisiert, weil er diesen Beitragssatznicht für nachhaltig hält (JG Tz 703ff). Allerdingskonnte die Bundesagentur für Arbeit in den vergan -genen Jahren eine erhebliche Rücklage bilden. Dazuhaben um fassende Reformen am Arbeitsmarkt, diegute konjunkturelle Lage und der Bundeszuschuss inHöhe eines Umsatzsteuerpunktes beigetragen. Diessollte angemessen und rechtzeitig auch den Beitrags -zahlern zugute kommen, indem Beitragsmittel zu -rück erstattet werden.
Reformen am Arbeitsmarkt weiterführen53. Die Reformen am Arbeitsmarkt haben dazu bei-getragen, die Arbeitsmarktsituation in Ost- sowieWestdeutschland zu verbessern. Das bestätigt eineAnalyse des Rates, der die Aufschwungphasen seit der Wiedervereinigung analysiert hat (JG Tz 480 ff.).Die jüngste Aufschwungphase war deutlich beschäfti -gungs intensiver als frühere Phasen, und die Flexibili -tät und Dynamik am Arbeitsmarkt haben zugenom -men. Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung
Drucksache 16/11650 – 44 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
hat der ostdeut sche Arbeitsmarkt deutlich profitiert(vgl. Schau bild 5). Die Bundesre gie rung sieht sich des-halb in ihrer Reformstrategie bestätigt und wird dieseweiterführen.
Arbeitsmarktinstrumente neu ausrichten54. Am 1. Januar 2009 ist das Gesetz zur Neuaus rich -tung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente in Kraftgetreten. Das Gesetz stärkt und entbürokratisiert dieVermittlung als Kernbereich der Arbeitsmarktpolitik.Es eröffnet größere Handlungsspielräume vor Ort, umarbeitsuchende Menschen schneller und nachhaltigerin eine Erwerbstätigkeit zu vermitteln. Die präven ti venElemente in der Arbeitsförderung werden gestärkt,um das Risiko von Langzeitarbeitslosigkeit für Perso -nen mit Vermittlungshemmnissen zu vermindern.Unwirksame Instrumente werden abgeschafft. DieFörderung der Vorbereitung auf den nachträglichenErwerb des Hauptschulabschlusses im Rahmen einer
berufsvorbereitenden Maßnahme bzw. im Rahmeneiner beruflichen Weiterbildung wird durch einenRechtsanspruch garantiert. Darüber hinaus solleninnovative Ansätze der Arbeitsmarktpolitik vermehrtzur Geltung kommen. Das gilt sowohl für den Bereichder Grundsicherung für Arbeitsuchende als auch fürden Bereich der Arbeitsförderung (vgl. Tabelle lfd. Nr. 46).
Beschäftigungssicherung und Qualifi zierungs-offensive55. Die wirtschaftliche Rezession wird die Arbeits plätzevieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, vongering- wie hochqualifizierten, in Gefahr bringen.Zugleich ist unbestritten, dass die deutsche Wirtschaftin der globalen Arbeitsteilung immer stärker auf qua -li fizierte und spezialisierte Fähigkeiten und Fertig kei -ten bauen muss. Auch die Alterung der Gesellschaftverstärkt den Fachkräftemangel. Deshalb müssen dieberuflichen Qualifikationen für alle Beteiligten am
Schaubild 9: Jahresdurchschnittliche Beitragssätze zur Sozialversicherung (in Prozent des beitragspflichtigen Bruttoarbeitsentgelts)
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Gesetzliche Rentenversicherung Gesetzliche Krankenversicherung22 Bundesagentur für Arbeit
Soziale Pflegeversicherung23
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Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales
22 Allgemeiner Beitragssatz ohne Berücksichtigung eines mitgliederbezogenen Sonderbeitrags von 0,9 v.H. ab 01.07.2005;23 Pflegeversicherungsbeitragssatz ohne um 0,25 v.H. erhöhten Beitragssatz für Kinderlose ab 01.01.2005;24 Geplante Absenkung um 0,6 Prozentpunkte ab 01.07.2009 noch nicht berücksichtigt.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45 – Drucksache 16/11650
Arbeitsmarkt mit einer besonderen Anstrengungerhalten und für die Märkte der Zukunft ausgebautwerden. Für die Arbeitsmarktpolitik muss darum deroberste Grundsatz in diesem Jahr lauten, Entlassun genzu vermeiden und Qualifikationen auszubauen. Da mitder Brückenschlag am Arbeitsmarkt zum nächstenAufschwung gelingt, wird die Bundesregierung dieKurzarbeit attraktiver ausgestalten und das Ver fahrenvereinfachen. Betriebe können die Krise nutzen, umihre Beschäftigten zu qualifizieren und weiterzubilden.Deshalb fördert die Bundesregierung die Kombina tionvon Kurzarbeit und Qualifizierung und weitet dieFörderung von Aktivierungs- und Qualifizierungs -maßnahmen durch die Bundesagentur für Arbeit unddie Träger der Grundsicherung aus. Das ist auch einBeitrag, um künftigen Fachkräftemangel zu vermeiden(siehe Kasten 5).
Grundsicherung für Arbeitsuchende wird neugeordnet56. Die Bundesagentur für Arbeit und die Kommunenarbeiten nach Einführung der Grundsicherung fürArbeitsuchende in den Arbeitsgemeinschaften erfolg-reich zusammen. Das Bundesverfassungsgerichthatte allerdings am 20. Dezember 2007 entschieden,dass die konkrete Ausgestaltung der Zusammenarbeitin den Arbeitsgemeinschaften nicht mit dem Grund -gesetz vereinbar sei. Beide Leistungsträger – Bundes -agentur und Kommunen – sind verpflichtet, ihreAufgaben grundsätzlich durch eigene Verwaltungs -einrichtungen wahrzunehmen, also mit eigenemPersonal, eigenen Sachmitteln und eigener Organi -sation. Die Arbeitsgemeinschaften, so das Bundes -verfassungsgericht, widersprächen diesem Grundsatzeigenverantwortlicher Aufgabenwahrnehmung. DasGericht hat dabei allerdings bestätigt, dass die mit derGrundsicherung für Arbeitsuchende geschaffeneLeistungserbringung aus einer Hand ein ziel führen -der Weg ist.
Die Bundesregierung wird vor diesem Hinter -grund einen Vorschlag für eine Neuregelung erar -beiten, um die Organisation der Grundsicherungnach den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtsbis zum 31. Dezember 2010 neu zu gestalten.
Angebot an Fachkräften erhöhen57. Vor allem der Strukturwandel hin zu einer for-schungs- und wissensintensiven Gesellschaft hat
dafür gesorgt, dass der Bedarf an hochqualifiziertenArbeitnehmern in den vergangenen Jahren deutlichgestiegen ist. Gerade in den Bereichen Mathematik,Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT)gab es bereits in einigen Branchen und Regioneneinen Fachkräfteengpass, der zu Wertschöpfungs -verlusten führte. Die Bundesregierung hat daraufreagiert: mit Maßnahmen im Rahmen der NationalenQualifizierungsinitiative (vgl. Kasten 12) sowie mit demAktionsprogramm der Bundesregierung „Bei trag derArbeitsmigration zur Sicherung der Fachkräftebasisin Deutschland“ vom 16. Juli 2008. Um Deutschlandim internationalen Wettbewerb um die Besten zustärken, sieht das Aktionsprogramm Erleichterungenfür die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräftenvor. Die Maßnahmen wurden zum 1. Januar 2009umgesetzt. Darüber hinaus enthält das Aktions pro -gramm Verabredungen zur Durchführung einesArbeitsmarkt-Monitorings auf der Grundlagewissenschaftlicher Projektionen und der Beratungs -ergebnisse einer Allianz, die noch einzuberufen istund die Sozialpartner einbeziehen soll (vgl. Tabellelfd. Nr. 52).
Auch der demografische Wandel erfordert es,vor handene Beschäftigungspotenziale in den Be trie -ben besser zu nutzen sowie die Beschäftigungs fähig -keit gerade älterer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnenzu erhalten. Im Jahr 2006 haben sich rund 43 Prozentder Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter an Weiter -bildungen beteiligt. Ziel der Bundesregierung ist es,gemeinsam mit Ländern und Sozialpartnern diesenAnteil auf 50 Prozent im Jahr 2015 zu steigern. Insbe -sondere Geringqualifizierte sollen stärker aktiviertwerden. Dies erfordert auch konkrete Anstrengungender Unternehmen, der Beschäftigten und der Sozial -partner. Im Rahmen der Qualifizierungs initiative derBundesregierung „Aufstieg durch Bildung“ soll dieBundesagentur ihre Anstrengungen in der beruf-lichen Weiterbildung verstärken. Hierbei werdenFörderleistungen in bestimmten Fällen auch für be -schäftigte Arbeitnehmer erbracht werden. ÄltereArbeitnehmer, die in kleinen und mittelständischenUnternehmen beschäftigt sind sowie Geringquali fi -zierte können über das Sonderprogramm „Weiter -bildung Geringqualifizierter und beschäftigter ältererArbeitnehmer in Unternehmen“ (WeGebAU) derBundesagentur für Arbeit gezielt qualifiziert werden.Dieses Programm wird im Rahmen des Maßnahmen -
Drucksache 16/11650 – 46 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
pakets „Beschäftigungssicherung durch Wachstums -stärkung“ flächendeckend ausgebaut, um durchberufsbegleitende Weiterbildung Beschäftigungs -fähigkeit zu erhöhen und Entlassungen zu ver-hindern (vgl. Kasten 4).
Weitere Initiativen sind nötig, um die Perspek ti -ven von jungen Menschen zu verbessern. Deshalbunterstützt die Bundesregierung seit dem Ausbil dungs -jahr 2008/2009 – befristet bis zum Ende des Jahres2010 – mit einem Ausbildungsbonus die zusätzlicheAusbildung förderungsbedürftiger Bewerber, die sichbereits mehrfach erfolglos beworben haben oder eineAusbildung abgebrochen haben. Mit einer Berufsein -stiegsbegleitung sollen förderungsbedürftige Aus -zubildende außerdem beim Übergang von der Schulein die Berufsausbildung systematisch begleitetwerden (vgl. Tabelle lfd. Nr. 61 sowie 62).
Beschäftigungspolitische Impulse durchhaushaltsnahe Dienstleistungen58. Das Gesetz zur Förderung von Familien und haus-haltsnahen Dienstleistungen (Familienleistungs -gesetz – FamLeistG) ist zum 1. Januar 2009 in Kraftgetreten. Es soll wirksame beschäftigungspolitischeImpulse setzen, Familie und Beruf besser vereinbarmachen und die häusliche Pflege erleichtern. DerSteuerbonus für haushaltsnahe sozialversicherungs-pflichtige Beschäftigungsverhältnisse und haushalts-nahe Dienstleistungen (einschließlich Pflegeleis tun -gen) wird erheblich erweitert: Künftig werden 20 Pro -zent der Aufwendungen von bis zu 20.000 Euro, alsobis zu 4.000 Euro pro Jahr, als Steuerbonus erstattet.Mit der Neuregelung werden die steuerlichen Rege -lun gen zu haushaltsnahen sozialversicherungs-pflichtigen Beschäftigungsverhältnissen und haus-haltsnahen Dienstleistungen einschließlich Pflege -leistungen in einer Vorschrift zusammen gefasst. Dasbaut Bürokratie ab und gibt einen gezielten Impulsfür legale Beschäftigung im Bereich der Privat -haushalte sowie in Dienstleistungsagenturen.
Arbeitnehmer-Entsendegesetz undMindestarbeitsbedingungengesetz59. Um weitere branchenbezogene Mindestlöhne zuermöglichen, hat die Bundesregierung am 16. Juli 2008Gesetzentwürfe zum Arbeitnehmer-Entsendegesetz(AEntG) und zum Mindestarbeitsbedingungengesetz
(MiArbG) beschlossen. Bei einer Tarifbindung vonmindestens 50 Prozent und auf Grundlage eines ge -meinsamen Antrags von Tarifvertragsparteien bisEnde März 2008 können Branchen in den Geltungs -bereich des AEntG aufgenommen werden. Bis zum 31. März 2008 haben Tarifvertragsparteien aus achtBranchen die Aufnahme in das Arbeitnehmer-Ent -sendegesetz beantragt, davon werden jetzt die Pflege -dienstleistungen, das Wach- und Sicherheitsgewerbe,die Bergbauspezialarbeiten, textile Dienstleistungenim Objektkundenbereich und die Abfallwirtschaft insArbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen. Überdas MiArbG können in Wirtschaftszweigen mit einerTarifbindung von weniger als 50 Prozent Mindestlöhnefestgelegt werden, wenn ein ständig einzurichtenderund aus Experten bestehender Hauptausschuss fest-stellt, dass in diesem Wirtschaftszweig soziale Ver -werfungen vorliegen. Im Januar 2009 hat die Bun des -regierung das Entsende gesetz für branchenspezifi -sche Mindest löhne auf die Branchen Wachgewerbe,Pflegedienste, industrielle Großwäschereien, Abfall -wirtschaft sowie Bergbau-Spezialdienste ausgeweitet.Für die Zeitarbeit wird im Arbeitnehmer überlassungs -gesetz eine Lohnuntergrenze etabliert, die die Tarif -autonomie wahrt.
Arbeitszeitguthaben vor Insolvenz schützen60. Modelle zur flexiblen Gestaltung der Arbeitszeit –außerhalb der klassischen kurzfristigen Ausgleichs -möglichkeiten wie Gleitzeit- oder Kurzzeitkonten –finden in zahlreichen großen Tarifbereichen wie bei-spielsweise in der Metall- und Elektroindustrie undder Chemischen Industrie Anwendung. Arbeit nehmerhaben dabei die Möglichkeit, geleistete Arbeitszeit alsein besonderes Wertguthaben anzusammeln undsich dann zu einem späteren Zeitpunkt vorrangiglängerfristig von der Arbeit freistellen zu lassen. AuchSozialbeiträge werden erst zum Zeitpunkt der Aus -zahlung des Wertguthabens gezahlt. Mit dem Gesetzzur Verbesserung der Rahmenbedingungen für dieAbsicherung flexibler Arbeitszeitregelungen und zurÄnderung anderer Gesetze, das zum 1. Januar 2009 inKraft getreten ist, wird die Verpflichtung zum Insol -venzschutz dieser Konten verbessert sowie ab dem 1. Juli 2009 eine beschränkte Übertragbarkeit dieserWertguthaben beim Arbeitgeberwechsel einge-führt.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47 – Drucksache 16/11650
E. Mehr Effizienz in der SozialenSicherung
61. Kurzfristig stellen konjunkturelle Schwankungendie sozialen Sicherungssysteme ebenso vor Heraus -forderungen wie mittel- und langfristig der demogra-fische Wandel. Diese Systeme müssen tragfähig sein,bezahlbar bleiben und zugleich einen angemessenensozialen Schutz bieten.
Reformen der Alterssicherung erfolgreichumgesetzt62. Der Gesetzgeber hat die Alterssicherung grund-legend modernisiert. Der Rat bestätigt, dass die Politikin den vergangenen Jahren alle wichtigen renten -recht lichen Maßnahmen umgesetzt hat, um diegesetzliche Rentenversicherung (GRV) finanzwirt-schaftlich zu konsolidieren (JG Tz 612). Der Ratkritisiert allerdings, dass der Konsolidierungspfadvorübergehend verlassen worden sei. Denn mit demGesetz zur Rentenanpassung 2008 wurde die sogenannte „Riester-Treppe“ ausgesetzt. Diese dämpftdie Rentenanpassungen, indem sie in acht Stufen diesteigenden Aufwendungen der Jüngeren für ihrezusätzliche Altersvorsorge bei der Anpassung derRenten berücksichtigt. Die Rentenanpassungsformelträgt somit dazu bei, dass der Beitragssatzanstiegbegrenzt und die Generationengerechtigkeit bessergewahrt wird. Der Verzicht auf die 2008 und 2009anstehende Dämpfung der Rentensteigerung habe,so der Rat, das Vertrauen in die Verlässlichkeit derRentenpolitik beschädigt (JG Tz 617ff). Diese Auffas -sung teilt die Bundesregierung nicht. Denn die in denJahren 2008 und 2009 ausgesetzte Wirkung derStufen der „Riester-Treppe“ wird in den Jahren 2012und 2013 nachgeholt. Diese Verschiebung erfolgte,um die Rentnerinnen und Rentner am wirtschaft -lichen Aufschwung der vergangenen Jahre zeitnäherteilhaben zu lassen. Die Rentenanpassungen fallendadurch in beiden Jahren um 0,6 Prozentpunktehöher aus, als es ansonsten möglich gewesen wäre.Ursprünglich hätte sich für 2008 eine Rentenan pas -sung von 0,46 Prozent ergeben. Durch die Maßnahmeerhöhte sich der Anpassungssatz auf 1,1 Prozent.
Der Rat befasst sich weiterhin mit dem ThemaAltersarmut. Er kommt zu dem Ergebnis, dass „Alters -armut derzeit kein gesellschaftlich relevantes Pro blem“(JG Tz 646) darstelle. Der Rat geht allerdings davon
aus, dass mittel- bis langfristig eine stärkere Alters -armut entstehen kann. Er zieht das Fazit, dass einewirkungsvolle Vermeidung von Altersarmut bei einerbeschäftigungsfördernden Arbeitsmarktpolitik, einemAusbau der betrieblichen Gesundheitspolitik undgeeigneten Maßnahmen im Bildungsbereich beginnenmuss. Die Bundesregierung teilt diese Ansicht.
Zusätzliche private Altersvorsorge verbessern63. Die mit dem Altersvermögensgesetz bereits imJahr 2002 auf den Weg gebrachte steuerfinanzierteFörderung der zusätzlichen privaten Altersvorsorgedurch staatliche Grund- und Kinderzulage sowieSonderausgabenabzug („Riester-Rente“) wurde fort-laufend verbessert, unter anderem durch die Erhö -hung der Zulage für alle seit dem 1. Januar 2008 ge -borenen Kinder auf 300 Euro. Zudem wurde fürunmittelbar förderberechtigte junge Menschen unter25 Jahren die Grundzulage um einen einmaligenBetrag von 200 Euro erhöht („Berufseinsteiger-Bonus“).
Die Bandbreite der Anlagemöglichkeiten fürZwecke der privaten kapitalgedeckten Altersvorsorgewurde darüber hinaus erweitert und das Instrumentdamit noch attraktiver gemacht: Mit der Verabschie -dung des Eigenheimrentengesetzes („Wohn-Riester“)wurden rückwirkend zum 1. Januar 2008 selbstgenut z-tes Wohneigentum und selbstgenutzte Genossen -schaftswohnungen in die steuerlich geförderte Alters -vorsorgeförderung einbezogen. Außerdem zählennun auch die Bezieher einer Rente wegen voller Er -werbsminderung und die Bezieher einer Versorgungwegen Dienstunfähigkeit zum Kreis der unmittelbarFörderberechtigten (vgl. Tabelle lfd. Nr. 72). Die weiterwachsende Zahl von Riester-Verträgen (fast zwölf Mil lio -nen bis Ende September 2008) belegt die Attraktivitätdieses Vorsorgeinstruments.
Mehr Wettbewerb in der gesetzlichenKrankenversicherung (GKV)64. Eine qualitativ hochwertige Versorgung bei effi -zientem Mitteleinsatz ist zentrales Ziel der Gesund -heitspolitik. Vor allem durch Wettbewerb werdenAnreize geschaffen, Qualität und Wirtschaftlichkeitin der Gesundheitsversorgung zu verbessern. ZentraleInhalte der letzten Reformen wie die neue Finanz -architektur, Reformen der Organisation der Kranken -kassen sowie die Straffung der Institutionen erweitern
Drucksache 16/11650 – 48 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
und verbessern die Voraussetzungen für mehr Wett -bewerb im Gesundheitswesen. Ein wichtiges Instru -ment zur Stärkung des Wettbewerbs stellen hier auchneue Möglichkeiten für den Abschluss von Einzel ver -trägen dar. Hierfür war eine Weiterent wick lung deswettbewerblichen Rahmens für die Vertrags bezie -hungen zwischen gesetzlichen Krankenkassen undLeistungserbringern notwendig. Das Gesetz zurWeiterentwicklung der Organisationsstrukturen inder Gesetzlichen Krankenversicherung setzt dies um.Für Einzelverträge der gesetzlichen Krankenkassengilt in Zukunft das materielle Vergaberecht. Je nachAusgestaltung sind die Krankenkassen damit ver-pflichtet, die Verträge europaweit auszuschreiben.Damit werden Rechtsunsicherheiten beseitigt, diebisher den Abschluss von Verträgen (zum BeispielArzneimit tel-Rabattverträge) behindert haben. Diesesind für eine effiziente Versorgung der Versichertenvorteilhaft. Ein effizienter Ressourceneinsatz imGesund heitswesen dient schließlich auch dem wirt-schaftspolitischen Ziel sinkender Lohnzusatzkosten.Dabei ist künftig darauf zu achten, Schwächungender Bei tragsgrundlagen durch Verlagerungen vonBelastun gen auf die Gesetzliche Kranken versiche -rung (GKV) zu vermeiden. Die Bundesregierung wirdprüfen, mit welchen Schritten der Wettbewerbs -rahmen weiterentwickelt werden kann.
65. In den Gesundheitsfonds, über den seit dem1. Ja nuar 2009 die GKV finanziert wird, fließen dieMitglieder beiträge, Arbeitgeberbeiträge und einwachsender Bundeszuschuss aus Haushaltsmittelnein. Die Bun des regierung legt per Rechtsverordnungeinen einheitlichen Beitragssatz für alle Kranken -kassen fest. Im Startjahr deckt dieser die notwen di -gen Ausgaben der GKV zu 100 Prozent. Für das ersteHalbjahr 2009 wur de der Beitragssatz auf 14,6 Pro -zent – zuzüglich der nur vom Versicherten zu tra -genden 0,9 Prozent – festgelegt. Ab dem 1. Juli 2009wird der paritätisch finanzierte Beitragssatz um 0,6 Prozentpunkte gesenkt.
Aus dem Fonds erhalten die Krankenkassen Zu -weisungen, die sich an der alters-, geschlechts- undrisikobezogenen Zusammensetzung der Versichertenorientieren. Der Ausgleich unterschiedlicher Risiko -strukturen der Krankenkassen wird damit wesentlichverbessert. Krankenkassen, die ihre Ausgaben über
die standardisierten Zuweisungen nicht decken kön -nen, müssen stärker als bisher Wirtschaftlich keits -reserven erschließen. Sie können dabei ihren Spiel -raum bei der Ausgestaltung des Versorgungs ange botsnutzen. Kassen, die Effizienzreserven nicht erschließen,müssen Zusatzbeiträge von den Versicherten erhe ben.Krankenkassen, die Überschüsse erzielen, könnenPrämien an ihre Versicherten ausschütten. Dies wirdzwischen den Kassen den Wettbewerb um Qualitätund Service deutlich erhöhen.
Der Rat erkennt die verbesserte Anreizwirkungdes neu gestalteten Risikostrukturausgleichs aus-drücklich an (JG Tz 663 ff.). Er wiederholt allerdingsdie bereits im letzten Jahresgutachten geäußerteKritik der finanzierungsseitigen Maßnahmen. So siehter die Wettbewerbsfunktion der Zusatzbeiträge undErstattungen faktisch dadurch ausgehebelt, dass dieZusatzbeiträge auf ein Prozent des beitragspflichtigenEinkommens begrenzt werden. Dadurch entsteht einAusgleichsbedarf zwischen den Kassen. Dieser müsse,so der Rat, zumindest von der einzelnen Kasse auf denFonds übertragen werden. Allerdings vernachlässigtder Rat den erhöhten Druck auf die Kassen, der mitdem Gesundheitsfonds, der Einführung der Zusatz -beiträge sowie der Möglichkeit der Prämienzahlungentsteht. Dieser Druck zwingt dazu, wirtschaftlich zuarbeiten, vorhandene Effizienzreserven zu heben undneue zu erschließen. Zu der geforderten Umstellungdes Sozialausgleichs von der einzelnen Krankenkasseauf die Gemeinschaft der Versicherten der GKV be -steht Konsens, dass ein Gutachten im Jahr 2011 klärensoll, ob Anpassungen hinsichtlich der Zusatzbeiträgeerforderlich sind.
Mehr Wettbewerb in der privatenKrankenversicherung66. Im Jahr 2009 wird in Deutschland erstmals eineumfassende Versicherungspflicht auch für den Bereichder privaten Krankenversicherung (PKV) eingeführt.Parallel müssen private Kranken versicherungs unter -nehmen ab 2009 den so genannten Basistarif anbieten,dessen Leistungen weitgehend dem der gesetzlichenKrankenversicherung entsprechen. Dieser Basistarifdarf keine Risikozuschläge oder Leistungsausschlüssevorsehen. Die Krankenversicherungsunternehmen sindrechtlich verpflichtet, diese Verträge abzu schließen(Kon trahierungszwang). Prämienhöchstgrenzen ge währ-
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 49 – Drucksache 16/11650
leisten, dass dieser Basistarif für die Versicherten finan -zierbar bleibt. Schließlich wird ab dem Jahr 2009 in derPKV auch der Wettbewerb um Bestandskunden intensi-viert. Denn bei einem Wechsel in den Basistarif bis zum30. Juni 2009 müssen Teile der Alterungs rück stellungenbei einem Anbieterwechsel mitgegeben werden. Alleab 2009 neu abgeschlossenen Ver siche rungsverträgemüssen ein dauerhaftes Wechselrecht bei Mitgabeeines Teils der Alterungsrückstellungen enthalten.
Krankenhausfinanzierung67. Ab dem Jahr 2009 wird die Krankenhausfinan zie -rung neu geregelt. Das Krankenhausfinanzierungs -reformgesetz enthält eine Reihe von Maßnahmen zurVerbesserung der wirtschaftlichen Situation derKrankenhäuser bei der Betriebskostenfinanzierung.Dies betrifft unter anderem die anteilige Refinanzie -rung von Personalkosten und die Ermittlung einesOrientierungswertes, der die Kostenentwicklung imKrankenhausbereich zeitnah erfasst und die strikteGrundlohnanbindung der Krankenhauspreise ab 2011ablöst. Darüber hinaus enthält das Gesetz einen ge -setzlichen Auftrag, dass Bund und Länder bis Ende2009 einen Reformvorschlag für eine Investitions -finanzierung der Krankenhäuser durch leistungs-orientierte Investitionspauschalen vorlegen.
Pflegeversicherung68. Das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz stärkt maß-geblich die häusliche Versorgung. In einer erstenStufe wurden die Leistungsbeträge bereits im Jahr2008 angehoben. Im Jahr 2009 tritt ein Anspruch aufPflegeberatung (Fallmanagement) in Kraft. Es sollenvermehrt Pflegestützpunkte geschaffen werden.Diese Maßnahmen sollen den Auf- und Ausbau wohn-ortnaher Versorgungsstrukturen stärken und außer -dem positive Beschäftigungswirkungen entfalten. Mitdem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz ist der Bei -trags satz zur Pflegeversicherung zum 1. Juli 2008 um0,25 Prozentpunkte auf 1,95 Prozent angehobenworden. Mit diesem Beitragssatz können die Leistun -gen der Pflegeversicherung voraussichtlich bis Mittedes nächsten Jahrzehnts finanziert werden.
Wohngeld grundlegend novelliert69. Zum 1. Januar 2009 wurden mit der Wohngeld -novelle die Leistungen wesentlich verbessert. In Formeines pauschalierten Einmalbetrages wird das Wohn -
geld bereits rückwirkend zum 1. Oktober 2008 ge -leistet. Mit der Novelle wird das Wohngeld als Instru -ment zur finanziellen Absicherung der Wohnkostendeutlich gestärkt. Es erreicht mehr Menschen als vor -her, insbesondere Haushalte mit geringen Erwerbs -ein kommen oder Renten. Für bisherige Empfängererhöht sich das Wohngeld um durchschnittlich 60 Pro-zent (im Durchschnitt von rund 90 Euro auf gut 140 Euromonatlich). Insgesamt werden rund 800.000 Haus -halte, darunter rund 300.000 Rentnerhaushalte, vonder Reform profitieren. Mit der Reform werden dieLeistungen von Bund und Ländern um 520 Mil lionenEuro jährlich ausgeweitet.
Das Kernstück der Reform ist die erstmaligeEinbeziehung der Heizkosten in das Wohngeld. Diefür die Berechnung des Wohngeldes maßgeblicheMiete setzt sich künftig zusammen aus der berück-sichtigungsfähigen Bruttokaltmiete und einer nachder Personenzahl gestaffelten Heizkosten komponen te(zum Beispiel für eine Person 24 Euro, für zweiPersonen 31 Euro).
F. Energiepolitik effizient gestalten
70. Eine kostengünstige und nachhaltige Energie ver -sorgung ist ein wesentliches Anliegen der Bundes re -gierung. Deshalb begrüßt sie die bisher erzielten Er -folge des Bundeskartellamtes, wettbewerbswidrigesVerhalten im Energiesektor erfolgreich zu bekämp fen.Das Bundeskartellamt hat Preismiss brauchsverfahrengegen zahlreiche Gasversorger abgeschlossen. Diesehaben freiwillige finanzielle Zusagen in beträchtlicherHöhe zugunsten der betroffenen Verbraucher abge-geben. Der stetige Erwerb von Beteiligungen an Stadt -werken durch marktbeherrschende Energieer zeugerschottet die Märkte ab und droht, den Wettbewerbweiter auszuschalten. Die Bundesregierung begrüßt,dass auch der Bundesgerichtshof (BGH) in einemaktuellen Beschluss vom November 2008 klar unddeutlich das Bundeskartellamt bei seinem Eintretenfür wettbewerbliche Marktstrukturen in der Energie -versorgung und damit für eine Wahrung der Interes -sen der Verbraucher unterstützt hat. Mit seinemBeschluss ist der BGH einer weiteren vertikalenIntegration im Stromsektor entgegengetreten. DieBundesregierung strebt an, den Wettbewerb auf denStrom- und Gasmärkten weiter zu intensivieren.
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71. Mehr Wettbewerb im Strom- und Gasbereich spieltfür die Verbraucher eine zentrale Rolle. Denn nur solassen sich die Möglichkeiten, den Energielieferantenzu wechseln, tatsächlich nutzen. Die Bereitschaft derVerbraucher, neue Anbieter zu nutzen, steigt. Nachden Erhebungen der Bundesnetzagentur im Monito -ring-Bericht 2008 haben 2007 etwa 1,3 MillionenHaus haltskunden ihren Energielieferanten gewechselt.Die Rechtsverordnungen der Bundesregierung zu all-gemeinen Versorgungsbedingungen und die Arbeitder Bundesnetzagentur zeigen damit Wirkung. Dadie Angebote von Gas- bzw. Stromversorgern zum Teilerhebliche Preisunterschiede aufweisen, lohnt sich
für die Verbraucher oft ein Versorgerwechsel. Einerhöhter Wettbewerbsdruck auf die Energieversorgerfördert eine verbraucherfreundliche Preisgestaltungund kommt damit allen Verbrauchern zugute.
72. Zum 1. Januar 2009 ist die Anreizregulierung ge -startet. Sie ersetzt die bisherige kostenbasierteNetzentgeltregulierung, die eine Genehmigung derPreise für die Nutzung der Energienetze durch dieBundesnetzagentur vorschreibt. Die Anreiz regu lie -rung soll im Monopolbereich der Netze vergleichbareBedingungen wie im echten Wettbewerb dadurchherstellen, dass sich die Unternehmen an den effi zien -
Kasten 10: Kernbotschaften des Berichts zur Öl- und Gasmarktstrategie:
3 Wichtige Energieträger wie Kohle, Uran und die erneuerbaren Energien sind weltweit ausreichend vor-handen. Mittelfristig hohe Preise für Öl und Gas setzen Signale für weitere Investitionen zur Erschließungdieser Energieträger, aber auch zum Energiesparen.
3 Energie bleibt trotz der jüngsten Preiseinbrüche ein teures Gut. Gegenüber Preisen von unter 30 US-Dollarpro Barrel Öl Anfang des Jahrzehnts ist der Ölpreis deutlich gestiegen. Eine höhere Ölimportrechnung ver-ringert die inländische Kaufkraft. Ein gestiegener Ölpreis setzt jedoch mittelfristig umfangreiche Anpas -sungsprozesse in Gang: die Nachfrage nach weniger energieintensiven Gütern steigt ebenso wie dieEnergieproduktivität im Produktionsprozess.
3 Maßnahmen zur Steigerung von Energieeffizienz und zur stärkeren Nutzung von erneuerbaren Energien,wie sie mit dem Integrierten Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung (IEKP) jetzt bereitsumgesetzt werden, sind von hoher Bedeutung für eine langfristig sichere Energieversorgung.
3 Die Bundesregierung hat diverse Maßnahmen umgesetzt, um den Wettbewerb bei Strom und Gas zuintensivieren, so zum Beispiel die Ende 2007 in Kraft getretene Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbs -beschränkungen (GWB). Insbesondere soll dadurch mittelfristig ein Beitrag zur Begrenzung der Strom-und Gaspreiserhöhungen geleistet werden.
3 Deutschland braucht einen breiten Energiemix einschließlich der heimischen Kohle. Die Alternative wäreeine noch größere Abhängigkeit von importierten Energieträgern.
3 Vom Staat verordnete Sozialtarife für Energie wären der falsche Ansatz. Menschen mit geringem Ein kom -men werden stattdessen durch direkte Maßnahmen wie die Wohngeldnovelle zum 1. Januar 2009, die miteiner pauschalierten Einmalzahlung rückwirkend für das letzte Quartal 2008 zur Erstattung von Heiz -kosten verbunden wird, von hohen Energiepreisen entlastet. Hierdurch steigt das Wohngeld im Durch -schnitt um gut 60 Prozent. Effiziente Nutzung von Energie muss zudem das Anliegen aller sein.
3 Langfristig braucht Deutschland neue technologische Lösungen, auch um die steigende Importab hängig -keit der Energieversorgung zu senken. Die Bundesregierung verstärkt daher die Förderung von Forschungund Entwicklung der Energietechnologien. Hierfür stehen im Energieforschungsprogramm 2,1 MilliardenEuro von 2008 bis 2011 zur Verfügung.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 51 – Drucksache 16/11650
ten Wettbewerbern messen lassen müssen und An -reize zur weiteren Effizienzsteigerung erhalten.
73. Angesichts der steigenden globalen Nachfragewerden die Energiepreise – unabhängig von kurz-fristigen Preisschwankungen – langfristig tendenziellsteigen. Die starke Abhängigkeit Deutschlands vonfossilen Energieträgern, die größtenteils importiertwerden müssen, birgt dabei besondere Preisrisiken.Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Um -weltverträglichkeit bleiben vor diesem Hinter grundzentrale Ziele.
Die Bundesregierung hat am 5. November 2008einen Bericht zur Öl- und Gasmarktstrategie verab -schiedet (vgl. Kasten 10). Damit hat sie ein Konzept füreine sichere Energieversorgung vorgestellt, das kurz-,mittel- und langfristige Maßnahmen auf der Angebots-wie auf der Nachfrageseite der Energiemärkteumfasst.
Wenn keine zusätzlichen politischen Maß nah menergriffen werden, erwartet die Internationale Ener gie -agentur (IEA) bis zum Jahr 2030 einen deutlichen An -stieg des weltweiten Energieverbrauchs um 45 Pro -zent. Dies bestärkt die Bundesregierung in ihrer Politik,den Ölverbrauch durch marktwirtschaftliche Instru -mente weiter zu reduzieren und alle Möglichkeitenauszuschöpfen, Energie künftig noch effizienter undsparsamer einzusetzen sowie für einen breiten Ener -giemix zu sorgen. Die Bundesregierung setzt sich da -her für den weltweit verstärkten Ausbau der er neu er -baren Energie ein, unter anderem mit der von ihr ini-tiierten Gründung einer Internationalen Agen tur fürErneuerbare Energien (IRENA) (vgl. Tabelle lfd. Nr. 144).
Europäische Energiepolitik74. Die EU-Kommission hat am 13. November 2008 einumfassendes Paket zur Versorgungssicherheit undEnergieeffizienz vorgelegt. Neben einer Rahmen mit -teilung zur Energieeffizienz gehören hierzu insbeson -dere die Revision der Richtlinien über die Ölbevorra -tung, über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäudenund über die Energieverbrauchs kenn zeichnung sowieein Richtlinienvorschlag über die Kennzeichnung vonReifen (vgl. Tabelle lfd. Nr. 89). Die Vorschläge werdennun im Rat und im Europäischen Parlament diskutiert.Die Bundesregierung setzt sich bei den Beratungendafür ein, dass Solidarität bei der Krisenvorsorge in -
ner halb der EU 27 an wirksame Eigenan stren gungenaller Mitgliedstaaten geknüpft ist. Beim Aufbau neuerEnergieinfrastrukturen muss aus deutscher Sichtauch weiterhin die Hauptverantwortung für Planungund Finanzierung bei den Unternehmen liegen. Einepolitische Flankierung von Projekten durch die Mit -gliedstaaten und in Einzelfällen auch durch die EUkann unter Umständen aber erforderlich sein.
75. Angesichts des jüngsten Gasstreits zwischen derUkraine und Russland im Januar 2009 fordert dieBundesregierung die beiden Länder auf, langfristigzuverlässige Gaslieferungen zu gewährleisten. DerStreit unterstreicht die Notwendigkeit einer weiterenDiversifizierung der Transportwege und Lieferquellen.
Klimaschutzziele umsetzen76. Klimaschutz ist ein bedeutendes politisches Schwer -punktthema der Bundesregierung. Deutschland hatden Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasenbereits stark gesenkt und ist auf bestem Wege, dasKyoto-Ziel von minus 21 Prozent im Schnitt der Jahre2008 bis 2012 im Vergleich zum Basisniveau (1990bzw. 1995) zu erreichen. Die Treibhausgasemissionenkonnten bis Ende 2007 um 22,4 Prozent reduziertwerden. Mit der vom Europäischen Rat am 11./12. De -zember 2008 erzielten Verständigung zum Energie-und Klimapaket wird die Einhaltung der ehrgeizigenKlimaschutzziele gewährleistet, die die EuropäischeUnion im März 2007 und im März 2008 in den Berei chenEnergie und Klima formuliert hat. Hierzu gehört ins-besondere das Ziel, die Treibhausgasemissionen biszum Jahr 2020 um 20 Prozent gegenüber 1990 zu ver-ringern. Der Europäische Rat hat ferner beschlossen,die Treibhausgasemissionen bis 2020 sogar um 30 Pro -zent gegenüber 1990 zu reduzieren, sofern sich dieanderen Industrieländer zu vergleichbaren Emissions -reduktionen und die wirtschaftlich weiter fortent-wickelten Entwicklungsländer zu einem ihren je wei -ligen Verantwortlichkeiten und Fähigkeiten an ge -messenen Klimaschutzbeitrag verpflichten.
Im Dezember 2009 soll in Kopenhagen ein umfas -sendes internationales Klimaschutzabkommen fürdie Zeit nach 2012 vereinbart werden. Um für dieinternationalen Klimaverhandlungen ein Zeichen zusetzen, bietet die Bundesregierung als deutschenBeitrag für ein internationales Klimaschutz ab kom -men nach 2012 an, die Emission von Treibhausgasen
Drucksache 16/11650 – 52 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
in Deutschland bis 2020 um 40 Prozent gegenüber1990 zu reduzieren. Dieses Angebot steht unter derVoraussetzung, dass die Europäische Union im selbenZeitraum ihre Emissionen um 30 Prozent gegenüber1990 reduziert und andere Staaten vergleichbar ehr-geizige Ziele übernehmen.
77. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamtenEndenergieverbrauch (Strom, Wärme, Kraftstoffe) hatsich zwischen 2000 (3,8 Prozent) und 2007 (8,6 Prozent)mehr als verdoppelt. Damit lag der Beitrag der er neuer -baren Energien zur CO2-Vermeidung 2007 bereits beietwa 110 Millionen Tonnen. Die erneuerbaren Energienhaben sich zunehmend zu einem Wirtschaftsfaktorentwickelt und zur Beschäftigung beigetragen, geradeauch in den ostdeutschen Bundesländern.
Das Integrierte Energie- und Klimaprogrammder Bundesregierung (IEKP)78. Das Integrierte Energie- und Klimaprogramm derBundesregierung (IEKP) umfasst eine Vielzahl vonMaßnahmen, die deutliche Impulse für mehr Energie -effizienz und einen stärkeren Einsatz erneuerbarerEnergien geben. Das IEKP wird die Emissionen insge -samt um etwa 35 Prozent (gegenüber 1990) zurück -füh ren und trägt damit erheblich zur Erreichung deran spruchsvollen Klimaschutzziele bis 2020 bei. Das
IEKP fördert zudem die technologische Entwicklungin den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbareEnergien.
Eine auf Energieeffizienz fußende Energie- undKlimapolitik senkt tendenziell die Energiekosten, dader Verbrauch zurückgeht. Ein geringerer Energie -verbrauch und mehr erneuerbare Energien machenzudem schrittweise unabhängiger von Importenfossiler Energieträger. Das steigert die Versorgungs -sicherheit. Außerdem werden Treibhausgas emis sio -nen in Deutschland gemindert.
Es wurden bereits zahlreiche Maßnahmen undGesetze im Rahmen des IEKP beschlossen. Das erstePaket enthielt unter anderem das Erneuerbare-Ener -gien-Gesetz, das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz,das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz sowie dasGesetz zur Öffnung des Messwesens bei Strom undGas für Wettbewerb. Diese Gesetze sind bereits inKraft getreten. Zum zweiten Paket gehören die No -velle der Energieeinsparverordnung, die Beschleu -nigung des Stromnetzausbaus und eine schadstoff-orientierte Mautgestaltung.
Kasten 11: Maßnahmen des Integrierten Energie- und Klimaprogramms (vgl. Tabelle lfd. Nr. 80)
Energieeffizienz
3 Kraft-Wärme-Kopplung:Die Bundesregierung strebt an, bis 2020 den Anteil von Kraft-Wärme-Kopplung an der Stromproduktionvon derzeit circa 12 Prozent auf circa 25 Prozent zu verdoppeln.
3 Öffnung des Messwesens bei Strom und Gas für Wettbewerb:Mit der Liberalisierung des Strom-Messwesens schafft die Bundesregierung die Voraussetzung für einezügige Verbreitung neuer Technologien zur zeitgenauen Verbrauchsmessung und damit für Strom -einsparungen.
3 Ausbau der Stromnetze:Der zügige Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung, der verstärkte grenzüber-schreitende Stromhandel und neue konventionelle Kraftwerke machen den raschen Ausbau desHöchstspannungs-Übertragungsnetzes in Deutschland dringend erforderlich. Dies wird durch das Gesetzzur Beschleunigung des Ausbaus der Höchstspannungsnetze ermöglicht.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 53 – Drucksache 16/11650
3 Novelle der Energieeinsparverordnung:Mit der Novelle der Energieeinsparverordnung werden die energetischen Anforderungen an Gebäude(bei Neubauten und wesentlichen Änderungen im Gebäudebestand) um durchschnittlich 30 Prozent erhöht.
3 Energetische Gebäudesanierung:Die Bundesregierung hat die KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramme über 2009 hinaus bis 2011 mitcirca 1,5 Milliarden Euro im ersten Jahr und circa 1,6 Milliarden Euro in den folgenden Jahren verstetigt.
3 Ausbau der Energieberatungsprogramme:Insbesondere im Rahmen des Sonderfonds Energieeffizienz in KMU, bei der Vor-Ort-Energieberatung inWohngebäuden und bei der Energieberatung der Verbraucherzentralen wurde die Energieberatung aus-gebaut.
3 Novelle der Heizkostenverordnung:Mit der Änderung der Regelung zur verbrauchsabhängigen Erfassung und Verteilung von Heiz- undWarmwasserkosten werden die Anreize für eine beschleunigte energetische Sanierung und Ausschöpfungweiterer Energieeinsparpotenziale bei vermieteten Mehrfamilienhäusern erhöht.
3 Saubere Kraftwerke:Insbesondere durch ambitionierte Standards soll der Ausstoß von Stickstoffoxiden bei neuen Kraftwerkenvermindert werden.
3 Energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen:Mit Hilfe von Standards und einer übersichtlichen und verbraucherfreundlichen Kennzeichnung allerstromverbrauchenden Geräte wird die Anschaffung energieeffizienter Produkte und Dienstleistungenverbessert.
3 Energieforschung und Innovation:Die Bundesregierung setzt mit neuen Initiativen Schwerpunkte bei Energieeffizienz, erneuerbarenEnergien und CO2-Speicherung.
Verkehr
3 Verbesserte Lenkungswirkung der Lkw-Maut:Die umweltbezogene Lenkungswirkung der Lkw-Maut wird erhöht, indem die Mautsätze nach Emissions -klassen stärker gespreizt und differenziert und die Nachrüstung von Partikelminderungs systemen bei derMauthöhe begünstigend berücksichtigt werden.
3 Umstellung der Kfz-Steuer auf Schadstoff- und CO2-Basis:Im Rahmen des „Paktes für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland“ wird die Bundesregierung so schnellwie technisch umsetzbar die gegenwärtige Kfz-Steuer auf eine emissionsbezogene Kfz-Steuer umstellen.
Erneuerbare Energien
3 Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG):Ziel des EEG ist es, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2020 auf min-destens 30 Prozent und danach kontinuierlich weiter zu erhöhen. Weitere Ziele sind der bedarfsgerechteAusbau der Elektrizitätsnetze zur Integration der erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung vonWirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit sowie Anreize für bedarfsgerechteEinspeisung des EE-Stroms im EEG.
Drucksache 16/11650 – 54 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
3 Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG):Mit dem Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz soll der Anteil der erneuerbaren Energien an derWärmeversorgung bis 2020 auf 14 Prozent gesteigert werden.
3 Novelle der Gasnetz-Zugangsverordnung:Insbesondere mit der neuen Einspeiseregelung für Biogas in Erdgasnetze wird die Verbreitung von Biogasdeutlich leichter und attraktiver gemacht.
3 Biokraftstoffe:Biokraftstoffe werden künftig nach ihrem Treibhausminderungspotenzial bewertet. Sie sollen nur dannverstärkt genutzt werden, wenn die Nachhaltigkeit des Anbaus und der Verarbeitung der Rohstoffesichergestellt ist.
Nicht-CO2-Treibhausgasemissionen
3 Chemikalienklimaschutzverordnung:Mit der ChemikalienschutzVO sollen die Emissionen fluorierter Treibhausgase aus Kühlanlagen vermin-dert werden.
3 Kältetechnik:Im Bereich der Kältetechnik fördert die Bundesregierung die Entwicklung von Klimaschutztechnologien.
Energieeinsparung im Gebäudebereich79. Rund 40 Prozent der Energie werden in Deutsch -land für die Beheizung von Gebäuden und die Warm -wasserbereitung eingesetzt. Energieeinsparung beiGebäuden ist ein Schwerpunkt der Bundesregierungim Rahmen der Wohnungs- und Baupolitik in dieserLegislaturperiode. So wird mit den Förder pro gram -men zum energieeffizienten Bauen und Sanieren(KfW-Programme) sowie weiteren Maßnahmen imGebäudebereich ein wichtiger Beitrag zum Klima -schutz und für die Beschäftigung im Baugewerbe und-handwerk geleistet. Diese Investitionen stärken Klima -schutz, Wachstum und Beschäftigung und entlastenUnternehmen und private Haushalte von den starkgestiegenen Energiekosten (vgl. Tabelle lfd. Nr. 101).
G. Innovationen für die Arbeits -plätze von morgen
80. Investitionen in Forschung und Innovation sinddie Grundlage für nachhaltiges Wachstum, für Ar beits-plätze und die Einkommen von morgen. Die Bundes -regierung stellt 2009 mit rund zwölf Milliarden Euroacht Prozent mehr Geld für Forschung und Entwick -lung bereit als im Vorjahr. Damit steigert der Bund
seine Ausgaben für Forschung und Entwicklungerneut in besonders hohem Maße. Ziel ist, bis 2010gemeinsam mit den Ländern und der Wirtschaft dreiProzent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung undEntwicklung zu investieren.
Erfolge der Hightech-Strategie werden sichtbar81. Um die Position der deutschen Wirtschaft inwichtigen Zukunftsmärkten zu halten und weiter aus-zubauen, hat die Bundesregierung die Forschungs-und Innovationspolitik mit der Hightech-Strategieneu ausgerichtet. Damit hat sie erstmals staatlicheForschungs- und Innovationsaktivitäten in einer na -tionalen Strategie gebündelt (vgl. Tabelle lfd. Nr. 38und 39 sowie 108 bis 118). Wichtige Weichen stellun -gen wurden beispielsweise in den Kernbereichen derBiotechnologie vorgenommen: Die „Pharma-Initia ti -ve für Deutschland“, die „Zukunftsinitiative Bio ener -gie und gesunde Ernährung“ sowie die „Clusterini tia -tive BioIndustrie 2021“ leisten einen wesentlichenBeitrag, dass diese Branchen in Europa zur Spitzezählen. Auch mit dem neuen Gesundheits forschungs -programm der Bundesregierung, das Anfang 2009vorgestellt wird, sollen innovative Potenziale kon-sequent und systematisch erschlossen werden. In der
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 55 – Drucksache 16/11650
Raumfahrt werden bisherige Schwerpunkte nundurch die Weltraumrobotik ergänzt.
In den Jahren 2007/2008 hat die Bundesregie rungdarüber hinaus erstmals den Spitzencluster-Wett -bewerb durchgeführt. Fünf Cluster aus Wissenschaftund Wirtschaft in Regionen wie zum Beispiel inSachsen, Hamburg oder im Rhein-Neckar-Gebiet, dieim internationalen Vergleich hoch wettbewerbsfähigsind, wurden in eine Förderung aufgenommen (vgl.Tabelle lfd. Nr. 118).
Wissenschaft modernisieren82. Um im Wettbewerb um die besten Köpfe und diebesten internationalen Forschungsprojekte erfolg-reich zu sein, bedarf es einer ausreichenden finan -ziellen Ausstattung. Bund und Länder haben durchdie mit 1,9 Milliarden Euro geförderte Exzellenz ini tia -tive der deutschen Hochschullandschaft entschei den -de Impulse für die Profil- und Struktur bildung gege -ben. Mit der Qualifizierungsinitiative für Deutschland
(vgl. Kasten 12) haben Bund und Länder verabredet,die Exzellenzinitiative, den Hochschulpakt und denPakt für Forschung und Innovation nach Evaluationfortzuführen und weiterzuentwickeln.
Die Attraktivität Deutschlands im internationalenWett bewerb der Wissenschaftssysteme und Innova -tions standorte wird auch durch die „InitiativeWissen schaftsfreiheitsgesetz“ gesteigert. Im Rahmeneines Pilotprojekts bis 2010 erhalten die großen außer-universitären Forschungseinrichtungen zusätzlicheFreiräume in der Bewirtschaftung ihrer Finanzmittelund beim Personal. Damit wird zugleich die Grund -lage für eine moderne aufgaben- und ergebnisbe zo -gene Steuerung der Forschungseinrichtungen ge -schaf fen, die von einem wissenschaftsadäquatenControlling begleitet werden muss.
Innovative Gründungen mobilisieren83. Die Bundesregierung fördert mit dem Programm„Existenzgründungen aus der Wissenschaft“ (EXIST),
Schaubild 10: Entwicklung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben von Bund und Ländern
7.474 7.541 7.641 7.746 7.725 8.082 8.055 7.924
7.727 8.004 8.309 8.138 8.286 8.312 8.469
9.083 9.115 9.078 8.863 9.028 9.303
10.136
11.106
11.992
0
2.000
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1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
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Länder (2007 Schätzung) Bund (ab 2008 Soll/Reg.Entwurf)
Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesministerium für Bildung und Forschung
Drucksache 16/11650 – 56 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
dem High-Tech Gründerfonds, dem ERP-Startfondsund dem ERP/EIF-Dachfonds innovative Unter nehmenvon der Gründungsidee bis hin zur Expansionsphase.Der High-Tech Gründerfonds stellt Technologie grün -dungen eine erste Finanzierung zur Verfügung. DasGesetz zu Modernisierung der Rahmenbedingungenfür Kapitalbeteiligungen (MoRaKG) und die Unter neh -mensteuerreform 2008 entlasten die Unter nehmen zu -sätz lich und schaffen Innovationsspielräume (vgl. Tz 32).
Förderung von Innovation im Mittelstandausweiten84. Mit dem neuen, am 1. Juli 2008 eingeführten Zen -tralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) wer -den Forschungs- und Entwicklungskooperationenzwischen Unternehmen und FuE-Einrichtungen so -wie Innovationsnetzwerke gefördert. Zum 1. Januar2009 wird die bestehende einzelbetriebliche Förderungfür Unternehmen in Ostdeutschland in das neue Pro -gramm integriert. Dank der unkomplizierten Antrag -stellung und der zunehmenden Bekanntheit des ZIMbei den mittelständischen Unternehmen liegen dieAntragszahlen derzeit um circa ein Fünftel höher alserwartet. Mit der neuen Förderinitiative KMU-Inno -vativ bietet die Bundesregierung kleinen und mitt-leren Unternehmen einen erleichterten Einstieg indie technologiespezifische Förderung. Zudem wurdeeine zentrale Förderberatung „Forschung und Inno -vation“ des Bundes eingerichtet, die insbesondere Mit-telständlern und Gründern den Weg zur For schungs-und Innovationsförderung weist. Um den in der Wirt -schaftskrise gewachsenen Finanzierungsbedarf fürForschungs- und Entwicklungsvorhaben des Mittel -standes zu decken, wird das ZIM ausgeweitet (sieheKasten 5).
Informations- und Kommunikations techno -logie (IKT) in Deutschland stärken85. Um den IKT-Standort Deutschland zu stärken, hatdie Bundesregierung einen regelmäßigen Dialog mitden Spitzen von Politik, IKT-Wirtschaft und Wissen -schaft – den IT-Gipfelprozess – gestartet. Bisher habendrei Gipfeltreffen stattgefunden (vgl. JWB 2008, Tz 65).IKT tragen in erheblichem Maß dazu bei, die Energie -effizienz zu steigern und damit das Klima zu schüt zen.Ein neues Handlungsfeld ist dabei „Green IT“. WeitereHandlungsfelder sind die noch bessere Integrationkleiner und mittlerer Unternehmen in die digitale
Wirtschaft, der Ausbau der IT- Infrastruktur sowie diedurchgängige elektronische Kommunikation zwi -schen Staat, Wirtschaft und Bürgern.
In Bildung investieren86. Investitionen in Bildung sind zukunftsträchtigeAusgaben mit hoher Rendite. Das bestätigt auch derRat. Er empfiehlt eine deutliche Steigerung der Bil -dungsausgaben, um das Wachstumspotenzial zuerhöhen (JG Tz 22 und 432). Bundesregierung undLän der haben am 22. Oktober 2008 auf dem Bil dungs -gipfel in Dresden eine gemeinsame Qualifizierungs -initiative für Deutschland beschlossen (vgl. Kasten 12),um den Anteil der Aufwendungen für Bildung undForschung auf zehn Prozent in Relation zum Brutto -inlandsprodukt zu steigern. Die Bundesregierung hathier unter anderem mit der Aufstockung ihres Anteilsan den laufenden Betriebskosten von Kinder tages -stätten und dem Hochschulpakt bereits einendeutlichen Beitrag geleistet.
Zu den entscheidenden Investitionen, zum Bei -spiel auch für den MINT-Bereich (MINT=Mathematik,Informatik, Naturwissenschaften, Technik), zähleneine Verbesserung der frühkindlichen und schulischenBildung und die Reduzierung der Abbrecherquote inden MINT-Studiengängen. Darüber hinaus setzt sichdie Bundesregierung für eine zielgerichtete Hoch -schul finanzierung und die Verbesserung der Vor aus -setzungen für die Erwerbstätigkeit von Müttern mitkleinen Kindern ein.
Im Rahmen des Paktes für „Beschäftigung undStabi lität in Deutschland“ wird der Bund Investitio -nen der Länder und Kommunen in Kindertagesstätten,in Schulinfrastruktur und Hochschulen (insbesonderederen energetische Sanierung) sowie Forschung inHöhe von 6,5 Milliarden Euro fördern.
Berufliche Bildung87. Die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit derdeutschen Wirtschaft hängt in hohem Maße von gutausgebildeten Fachkräften ab. Der Nationale Pakt fürAusbildung und Fachkräftenachwuchs wurde auch2008 erfolgreich umgesetzt. Bereits bis September2008 wurden wesentliche Ziele (mehr als 60.000 neueAusbildungsplätze und mehr als 30.000 neue Aus -bildungsbetriebe) von der Wirtschaft deutlich über-
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 57 – Drucksache 16/11650
troffen. Insgesamt wurden 2008 in Deutschland über600.000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. DasVerhältnis zwischen Ausbildungsplatzangebot und-nachfrage hat sich damit trotz eines leichten Rück -gangs gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent weiterverbessert. Zum 30. September 2008 standen nachden Zahlen der Bundesagentur für Arbeit 19.500 un -besetzte Ausbildungsplätze für 14.500 unversorgteBewerber zur Verfügung.
88. Im Bereich der beruflichen Bildung steht Deutsch -land vor großen Herausforderungen. Einerseits sindin früheren Jahren viele junge Menschen, die sichmehrfach erfolglos um einen Ausbildungsplatz
beworben haben (Altbewerber), ohne betrieblicheLehrstelle geblieben und mussten in Ersatzmaß nah -men untergebracht werden. Andererseits klagenUnternehmen zunehmend, dass Ausbildungsplätzeunbesetzt bleiben, weil Bewerber die betrieblichenAnforderungen nicht erfüllen. Um den differenziertenAnforderungen der Unternehmen gerecht zu werdenund die Berufslandschaft transparenter zu machen,wird die Bundesregierung für verwandte Tätigkeitenverstärkt Berufsgruppen mit gemeinsamen Kern qua -lifikationen und darauf aufbauenden Spezialisie rungs-möglichkeiten anbieten. Darüber hinaus unterstütztdie Bundesregierung förderungsbedürftige Bewerbermit weiteren Maßnahmen (vgl. Tz 60 f., 128 f.).
Kasten 12: Aufstieg durch Bildung – Die Qualifizierungsinitiative für Deutschland
3 Bund und Länder sind sich in dem Ziel einig, dass in Deutschland der Anteil der Aufwendungen fürBildung und Forschung auf zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes bis zum Jahr 2015 gesteigert wird.Eine Strategiegruppe wird bis Ende 2009 Vorschläge zur gemeinsamen Finanzierung ausarbeiten.
3 Die Länder werden die Sprachförderung der Kinder rechtzeitig vor Eintritt in die Schule intensivieren.
3 Die Länder werden aufeinander abgestimmte Bildungsziele für Kindertagesstätten und Grundschulen ent-wickeln sowie für Schulen gemeinsame Bildungsstandards konsequent umsetzen und weiterentwickeln.
3 Bund und Länder streben an, bis zum Jahr 2015 die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss von derzeitacht Prozent auf vier Prozent und die Zahl der jungen Erwachsenen ohne Abschluss von 17 Prozent auf 8,5Prozent zu halbieren. An allen Schulen, die zu einem Hauptschulabschluss führen, sollen PraxisangeboteBerufsorientierung ermöglichen.
3 Die Länder werden die Voraussetzungen für die bessere Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akade-mischer Bildung schaffen. Der Bund wird das Meister-BAföG ausbauen. Besonders begabte beruflichQualifizierte, die ein Studium aufnehmen wollen, werden mit Aufstiegsstipendien unterstützt. Bei einementsprechenden Engagement Dritter kann dies ausgebaut werden.
3 Das gemeinsame Ziel von Bund und Ländern ist es, die Studienanfängerquote im Bundesdurchschnitt auf40 Prozent eines Jahrgangs zu steigern. Bund und Länder werden den Hochschulpakt 2020 bedarfsge-recht fortführen und das Potenzial von etwa 275.000 zusätzlichen Studienanfängerinnen und -anfängernbis zum Jahr 2015 ausschöpfen.
3 Außerdem streben Bund und Länder an, gemeinsam mit den Sozialpartnern bis zum Jahr 2015 die Betei -ligung an der Weiterbildung von 43 auf 50 Prozent der Erwerbsbevölkerung zu steigern. Insbesondere dieGruppe der Geringqualifizierten soll stärker aktiviert werden. Dies erfordert konkrete Anstrengungen derUnternehmen und der Beschäftigten sowie der Sozialpartner.
Drucksache 16/11650 – 58 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
H. Durch europäische und inter-nationale WirtschaftspolitikChancen eröffnen
89. Gerade in einem schwieriger werdenden weltwirt-schaftlichen Umfeld gewinnt die Verbesserung desglobalen Ordnungsrahmens noch zusätzlich an Be -deutung. Zugleich muss Deutschland als Standort fürausländische Investoren offen und attraktiv bleiben.Den Herausforderungen von Finanzmarkt turbu len zenund globalem wirtschaftlichen Abschwung begegnet
die Bundesregierung mit auf internationaler undeuropäischer Ebene abgestimmten Maßnahmen(vgl. Kasten 13).
90. Antworten auf globale Herausforderungen müssenzunehmend in internationaler Kooperation gefundenwerden. Dabei ist Deutschland auf starke und zuver-lässige internationale Partner angewiesen. Dies betrifftinsbesondere auch die Kooperation mit Schwellen-und Entwicklungsländern, die für die Lösung globalerProbleme wie der Finanz- oder der Nahrungs mittel -krise eine zunehmende Rolle spielen. Die Bundes -
Kasten 13: Kernelemente der außenwirtschaftspolitischen Strategie der Bundesregierung für 2009
3 Die Bundesregierung wird sich weiterhin nachdrücklich für einen Erfolg der Doha-Entwicklungsrundeder Welthandelsorganisation (WTO) einsetzen.
3 Große Bedeutung für Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in Europa und insbesondere in Deutsch -land misst die Bundesregierung einer engagierten Fortführung des Transatlantischen Wirtschaftsdialogszwischen der EU und den USA bei.
3 Neue Marktchancen für deutsche Unternehmen werden zudem durch den gezielten Ausbau der bilatera-len Wirtschaftsbeziehungen unter anderem mit Russland, China und Brasilien sowie durch den Abschlussvon Abkommen der EU unter anderem mit Indien, Zentralamerika und den Staaten der Andenge mein -schaft eröffnet.
Schaubild 11: Abgeschlossene Ausbildungsverträge
500.000
520.000
540.000
560.000
580.000
600.000
620.000
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1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
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regierung unterstützt diese Länder im Rahmen derEntwicklungspolitik beim Auf- und Ausbau nach-haltiger und krisenrobuster Wirtschafts- und Finanz -systeme und bezieht sie in den Globalisierungsprozessgleichberechtigt ein. Darüber hinaus setzt sie sichdafür ein, dass die internationalen Finanzinsti tutio nenwie Weltbank und Internationaler Währungsfondssowie die regionalen Entwicklungsbanken zusätz -liche Mittel für die Stabilisierung der Wirt schafts -systeme dieser Länder bereitstellen.
Rahmenbedingungen für Finanzmärkte verbessern91. Als Reaktion auf die Finanzkrise haben viele Staatenkurzfristig wirksame Maßnahmen auf den Weg ge -bracht, um das Vertrauen der Finanzmarkt akteurewie auch der breiten Öffentlichkeit zu stabi lisieren.Ihre Aktivitäten haben sie international abgestimmt.Um die in der Krise aufgedeckten Schwach stellen desinternationalen Finanzsystems zu beseitigen und dieRahmenbedingungen für stabile und transparenteFinanzmärkte dauerhaft zu verbessern, müssen dieRegulierungsbemühungen auf internationaler Ebeneweiter verstärkt werden. Wichtige Bausteine hierfürsind die Empfehlungen des Forums für Finanz stabili -tät (FSF) vom April 2008 und die Initiativen der EU-Mitgliedstaaten. Es geht vor allem darum, die Auf -sicht über das Eigenkapital-, Risiko- und Liquidi täts -
management zu stärken sowie die Transparenz, dieBewertungsstandards und den Rating-Prozess zu ver-bessern. Ziel ist es, die Eigen tümerhaftung durch einehöhere Eigenkapital unter legung von Geschäften zuverstärken. Darüber hinaus gilt es, die Zusammen -arbeit zwischen den nationalen Aufsichtsbehördenund das grenzüberschreitende Krisenmanagementzu stärken. Dazu gehört unter anderem in der EU dieEinrichtung eines informellen Mechanismus, der derFrühwarnung und dem schnellen Austausch vonInformationen dient. Die betroffenen nationalenBehörden sollen stärker vernetzt werden. Sie sollengrenzüberschreitende Finanz geschäfte besser ver-folgen und bewerten können. Außerdem fordert derEuropäische Rat neue Regeln in den Mitgliedstaatenfür die Einlagen siche rung (BundesratsdrucksacheNr. 778/08). Darüber hinaus postuliert er eine Über-prüfung von Vergü tungs- und Anreizsystemen, damitalle Akteure des Finanzsystems angemessene Verant -wortung übernehmen. Er appelliert an die Mitglied -staaten, auf die Anwendung entsprechender Grund -sätze hinzuarbeiten. Die Bundesregierung wird dieseDiskussion intensiv begleiten.
92. Darüber hinaus verständigten sich die G 20-Staatenbeim Weltfinanzgipfel Mitte November 2008 inWashington auf einen Aktionsplan mit zahlreichenEinzelmaßnahmen (vgl. Kasten 14).
3 Im Zuge der Reform des Allgemeinen Präferenzsystems (APS) der EU werden zahlreichen Entwicklungs -ländern Zollvergünstigungen gewährt. Dies schafft neue Chancen für den Handel dieser Länder mitEuropa.
3 Produkt- und Markenpiraterie wird mit dem Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) zwischen derEuropäischen Union, USA, Japan und anderen Ländern bekämpft.
3 Die Bundesregierung ist darauf vorbereitet, den Exporteuren mit einem deutlich höheren Volumen fürExportkreditgarantien des Bundes zur Seite zu stehen. Ausreichende Kapazitäten sind durch den Ermäch -tigungsrahmen im Bundeshaushalt von 117 Milliarden Euro für Exportkreditgarantien sichergestellt.
3 Um die Offenheit des deutschen Wirtschaftsstandorts zu erhalten und für ausländische Investitionenattraktiv zu bleiben, wurden die Bundesagentur für Außenwirtschaft und die Invest in Germany GmbHzur Germany Trade & Invest GmbH (vgl. Tz 47 und Tabelle lfd. Nr. 139) zusammengeführt.
3 Nationale Sicherheitsinteressen werden durch Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes (AWG) (vgl. Tz 94und Tabelle lfd. Nr. 136) gewahrt, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung des offenen Investitionsklimas inDeutschland kommt.
Drucksache 16/11650 – 60 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Multilaterale Handelsregeln stärken93. Ein zügiger Abschluss der Doha-Entwicklungs -runde würde die multilateralen Handelsregeln stär -ken und damit Vorhersehbarkeit und Verlässlichkeitfür die international tätigen Unternehmen erhöhen.Er wäre darüber hinaus ein wichtiges Signal für einedynamische Entwicklung der Weltwirtschaft in denkommenden Jahren und könnte so einen Beitrag zurVertrauensbildung auf den Märkten leisten. DieBundesregierung begrüßt deshalb auch, dass sich dieStaats- und Regierungschefs auf dem Weltfinanz gipfelzu Freiheit im Handel und grenzüberschreitendenInvestitionen bekannt haben. Sie unterstützt dieseHaltung mit Nachdruck und wird protektionistischenMaßnahmen entschlossen entgegentreten. Wirt -schaft lich schwierige Situationen wie derzeit bergendie Gefahr, dass der politische Wille zur weiteren Öff-nung von Märkten abnimmt, wie sie insbesondere dieDoha-Entwicklungsrunde vorsieht. Zudem ist zu be -fürchten, dass protektionistische Maßnahmen aufnationaler Ebene ergriffen werden wie zum Beispieldie Anhebung angewandter Zölle, die missbräuch -liche Nutzung handelspolitischer Schutzinstrumenteoder die Erhöhung der landwirtschaftlichen Subven -tionen: Protektionistische Maßnahmen haben in derVergangenheit nicht zur Lösung, sondern zur Vertie -
fung wirtschaftlicher Probleme beigetragen. DieWelt wirtschaftskrise in den 1930er Jahren wurde durchprotektionistische Maßnahmen verschärft. In derAsienkrise Ende der 90er Jahre hat dagegen die Bei -behaltung offener Märkte die wirtschaftliche Erho -lung der betroffenen Länder maßgeblich beschleu -nigt (vgl. Tabelle lfd. Nr. 135).
Zugleich müssen die Marktzugangschancen derUnternehmen auch durch regionale und bilateraleFreihandelsabkommen ergänzt bzw. fortentwickeltwerden. Die EU strebt deshalb Abkommen vor allemmit wachstumsstarken Schwellenländern an. Ver -handlungen mit Indien, Südkorea sowie den ASEAN-Staaten wurden noch unter deutscher EU-Ratspräsi -dentschaft begonnen (vgl. Tabelle lfd. Nr. 136). Hinzukommen weitere Reformen zum Abbau von Zoll -schran ken. Darüber hinaus hat Deutschland als füh -rende europäische Industrienation ein vitalesInteresse an strategischen Wirtschafts partner schaften.Dies gilt insbesondere für den Ausbau der Wirt schafts-beziehungen von EU und USA. Nach Auffassung derBundesregierung hat sich der Transatlantische Wirt -schaftsrats-Prozess (TEC-Prozess) vor allem beim Ab -bau von Handels- und Investitionshindernissen undbei der Annäherung im Bereich von Regulierung und
Kasten 14: Ergebnisse des Weltfinanzgipfels am 15. November 2008
3 Verbesserung der Transparenz und Rechenschaftspflicht: Finanzmarktakteure müssen umfassend infor-mieren, zum Beispiel auch über hochkomplexe Finanzprodukte. Es sollen keine übermäßigen Risikenmehr eingegangen werden.
3 Verbesserung der Regulierung: Regulierung und Aufsicht soll alle Finanzmärkte, Finanzprodukte undMarktteilnehmer umfassen.
3 Stärkung der Integrität der Finanzmärkte: Besserer Investoren- und Anlegerschutz, die Vermeidung vonInteressenkonflikten sowie der Kampf gegen Marktmanipulation, Betrug, Korruption und Geldwäsche.
3 Stärkung der internationalen Zusammenarbeit: Krisenprävention, Krisenmanagement und Krisenlösungsollen besser international koordiniert werden.
3 Reform der Internationalen Finanzinstitutionen: Das Forum für Finanzstabilität (FSF) soll um wichtigeSchwellenländer erweitert werden. Der IWF soll in Zusammenarbeit mit dem FSF seine Frühwarn -kapazitäten stärken und bei der Bewältigung von Krisen eine zentrale Rolle spielen. Entwicklungs- undSchwellenländer sollen ein größeres Mitspracherecht in IWF und Weltbank bekommen.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 61 – Drucksache 16/11650
Standards sehr bewährt. Zum Beispiel werden jetztdie internationalen Rechnungslegungs vor schriften(International Financial Reporting Standards – IFRS)ausländischer Unternehmen von den US-Behördenanerkannt. Diese Unternehmen können zukünftig aufkostenintensive Umrechnungen entsprechend denUS-amerikanischen Vorschriften verzichten. Aberauch mit anderen Ländern und Regionen wie zumBeispiel mit den afrikanischen, karibischen und pazi-fischen Staaten werden strategische Wirtschafts -partnerschaften auch unter entwicklungspolitischenAspekten angestrebt oder bereits verhandelt (vgl. Tabelle lfd. Nr. 143).
Für ein offenes Investitionsklima94. Um ein offenes Investitionsklima zu wahren, gleich -zeitig aber die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten,hat die Bundesregierung die rechtliche Grund lage fürein Instrument vorgelegt, mit dem ausländischeInvestitionen in deutsche Unternehmen in seltenenAusnahmefällen geprüft werden können. Das offeneInvestitionsregime Deutschlands wird durch denGesetzentwurf eines Dreizehnten Gesetzes zur Än -derung des Außenwirtschaftsgesetzes und der Außen -wirtschaftsverordnung nicht beeinträchtigt. EineBeschränkung oder Untersagung ausländischer In -vestitionen ist nur unter der engen, durch das Europa -recht vorgegebenen Voraussetzung einer Gefähr dungder öffentlichen Ordnung oder Sicher heit der Bundes -republik Deutschland möglich. Dies ist bei Investi tio -nen in einzelne Unternehmen nur in seltenen Aus -nahmefällen denkbar. Der Gesetzent wurf vermeidetbürokratische Belastungen der Investoren und bietetRechts- und Planungssicherheit innerhalb kurzerFristen.
95. Investitionen durch Staatsfonds haben in den ver-gangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. DieBundesregierung unterstützt deshalb ausdrücklichverschiedene Initiativen auf internationaler Ebene,die zu einem offenen internationalen Investitions -klima beitragen. So sind unter Ägide des Interna tio -na len Währungsfonds (IWF) in enger Abstimmungmit wichtigen Staatsfonds allgemeine Prinzipienerarbeitet worden, die die Transparenz von Struk -turen, Verfahren und Investitionsstrategien derStaatsfonds erhöhen und die verantwortungsbe wuss -tes Handeln fördern sollen. Die „Generally Accepted
Principles and Practices“ (bekannt als GAPPs oder„Santiago Principles“) wurden im Oktober 2008 ver-abschiedet und veröffentlicht. Ergänzend dazu wer -den im Rahmen der OECD gemeinsame Prinzipien fürInvestitionen in den Empfängerländern entwickelt.Basierend auf der Deklaration des OECD-Ministerratesvom Juni 2008 für ein offenes Investitionsklima sollenBeschränkungen bei Investitionen demnach nur beieiner Gefährdung der nationalen Sicherheit („legitimatenational security concerns“) angewendet werdendürfen und die Prinzipien von Transparenz, Verhält -nismäßigkeit und Verantwortlichkeit berücksich ti -gen. Ein endgültiger Bericht wird Mitte 2009 er war -tet. Auf EU-Ebene gibt es eine Initiative für einenfreiwilligen Verhaltenskodex für Staatsfonds, dereuropaweit einheitliche Anforderungen vorsieht. DieBundesregierung begrüßt diese Initiativen.
Heili gen damm-Prozess96. Das Erstarken der großen Schwellenländer wieBrasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika bietetenorme Chancen und bringt zugleich neue Heraus -forderungen mit sich. Es geht darum, dass die Schwel -len länder ihrer Verantwortung für die politische Ge -staltung der Globalisierung nachkommen und ent-sprechende Maßnahmen ergreifen, wie beispiels-weise für mehr Offenheit bei grenzüberschreitendenInvestitionen, bei der Förderung und dem Schutz vonInnovationen, bei Schlüsselfragen der Energie- undKlimaschutzpolitik sowie in der Entwicklungs zusam -menarbeit. Deutschland hat mit seiner auf Export undinternationale Investitionen ausgerichteten Wirt schaftein besonderes Interesse an einer nicht nur wirtschaft -lichen, sondern auch verstärkten politi schen Inte gra -tion der Schwellenländer in den Globalisierungs pro -zess. Diesem Ziel dient der unter deutscher G-8-Präsi -dentschaft in 2007 verabschiedete Heiligendamm-Prozess (vgl. Kasten 15).
Schutz geistigen Eigentums97. Produkt- und Markenpiraterie stellen die deutscheWirtschaft vor zunehmende Probleme. Nach Schät -zungen der OECD werden weltweit gefälschte Warenim Wert von jährlich mindestens 150 Milliarden Eurogehandelt. Da nur ein Teil der Fälschungen mit einge-rechnet wurde, dürfte der tatsächliche Schaden nochweitaus größer sein. Allein für deutsche Unternehmenwird der Schaden nach Berechnungen von Wirt schafts-
Drucksache 16/11650 – 62 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
verbänden auf etwa 30 Milliarden Euro beziffert. DieBekämpfung von Produktpiraterie ist ein globalesProblem. Die innovationsbasierte und global tätigedeutsche Wirtschaft hat ein vitales Interesse an einemweltweiten Schutz geistigen Eigentums. Die Bundes -regierung setzt sich daher für Verbesserungen aufinternationaler Ebene ein. Dazu gehört die Fort füh -rung der Kooperation mit den G-8-Partnern und derwährend der deutschen G-8-Präsidentschaft 2007initiierte „Heiligendamm-Prozess“ (vgl. Kasten 15).Dort wird gemeinsam mit großen Schwellenländernwie China, Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrikaunter anderem eine wirksamere Durchsetzunggeistiger Eigentums rechte erörtert. Darüber hinausverhan deln die Euro päische Union, Japan, die USAund an dere Länder seit Juni 2008 über ein neuesinternationales Abkommen zum verstärkten Schutzgegen Produktpiraterie (sog. Anti-CounterfeitingTrade Agreement – ACTA). Die Verankerung voneffektiveren Regeln zur Durchsetzung geistigerEigentums rechte in Freihandelsabkommen zwischender EU und Dritt staaten ist ein weiterer Baustein derGesamt strategie.
Europäisches Maßnahmenpaket zurWiederbelebung der Wirtschaft98. Die Europäische Kommission hat am 26. Novem -ber 2008 ein europäisches Maßnahmenpaket zurStützung der Konjunktur vorgelegt. Das Programmstellt einen kohärenten Rahmen für das Vorgehen aufEU-Ebene und für Maßnahmen dar, die von den Mit -gliedstaaten unter Berücksichtigung ihrer jeweiligenLage beschlossen werden. Ein solches koordiniertesVorgehen ist aus Sicht der Bundesregierung wichtig.Allerdings darf der nationale Entscheidungs spiel -raum nicht durch europäische Vorgaben einge-schränkt werden.
Der Europäische Rat hat sich am 11./12. Dezember2008 auf ein Konjunkturpaket auf europäischer Ebenegeeinigt und befürwortet eine Reihe von Maß nahmen.
Dazu gehören insbesondere
3 die Aufstockung der Darlehen der EuropäischenInvestitionsbank (EIB) für die Jahre 2009/2010um insgesamt 30 Milliarden Euro vor allemzugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen,Klimaschutz, Energieeffizienz und Infrastruktur;
Kasten 15: Zentrale Themenfelder des Heiligendamm-Prozesses
3 Investitionsbedingungen, einschließlich der sozialen Verantwortung von Unternehmen:Basierend auf einer Bestandsaufnahme der Investitionsbedingungen werden „best practices“ diskutiert.In diesem Rahmen wird auch die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen thematisiert.
3 Förderung und Schutz von Innovationen:Innovationen sind der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit moderner Volkswirtschaften. Im Rahmendes Heiligendamm-Prozesses sollen daher zugleich Aspekte der Förderung als auch des Schutzes vonInnovationen und Rechten des geistigen Eigentums berücksichtigt werden.
3 Energieeffizienz und Technologiekooperation:Der global steigende Energieverbrauch sowie der sich beschleunigende Klimawandel stellen die Welt vorgroße Herausforderungen. Mit Unterstützung der Internationalen Energieagentur wollen die G 8 und diegroßen Schwellenländer gemeinsam diskutieren, wie die Energieeffizienz gesteigert und durch Techno -logiekooperation die Energiesicherheit erhöht und die Treibhausgasemissionen gesenkt werden können.
3 Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere mit Bezug auf Afrika:Die G 8 und die großen Schwellenländer tauschen sich über Fragen gemeinsamer entwicklungspoliti-scher Verantwortung aus, insbesondere gegenüber Afrika. Dabei werden vor allem die Wirksamkeit derEntwicklungszusammenarbeit, Möglichkeiten eines gemeinsamen Engagements von G 8 und großenSchwellenländern (G 5) in Afrika (sog. Dreieckskooperationen) sowie Wachstum und Verantwortung inAfrika diskutiert.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 63 – Drucksache 16/11650
3 zusätzliche Maßnahmen des EuropäischenSozialfonds zur Förderung der Beschäftigung;
3 Maßnahmen, um Mittel des Europäischen Fondsfür die Anpassung an die Globalisierung rascherbeschäftigungswirksam werden zu lassen;
3 die Vereinfachung der Verfahren bei denStrukturfonds;
3 Erleichterungen für staatliche Beihilfen, ins-besondere durch die auf zwei Jahre befristeteAnhebung der De-minimis-Schwelle auf500.000 Euro.
Der Europäische Rat hat sich zudem für verstärkteund koordinierte Bemühungen ausgesprochen, diedie Mitgliedstaaten je nach spezifischer Situation zurStützung der Nachfrage ergreifen können, und hier -für Leitlinien beschlossen. Dazu gehören eine Erhö -hung der öffentlichen Ausgaben, eine Verringerungder Steuerbelastung, eine Senkung der Sozialab gaben,die Unterstützung für bestimmte Kategorien vonUnternehmen und Hilfen insbesondere für einkom-mensschwache Haushalte.
Diese Maßnahmen sollen mit intensiven Bemü -hungen zur Durchführung der Strukturreformen imRahmen der Lissabon-Strategie einhergehen.
Für das Programm sollen Mittel in Höhe von circa1,5 Prozent des EU-Bruttoinlandsprodukts aufgewendetwerden. Der Europäische Rat betont, dass der über-arbeitete Stabilitäts- und Wachstumspakt nach wievor der Eckpfeiler der Haushaltsüberwachung der EUist. Der Pakt biete die notwendige Flexibilität, um dieMaßnahmen im Einklang mit dem Ziel der lang-fristigen Tragfähigkeit der öffentlichen Haushaltedurchzuführen. Vor diesem Hintergrund appelliertder Europäische Rat an die Mitgliedstaaten, gemäßdem Stabilitäts- und Wachstumspakt und ent-sprechend der wirtschaftlichen Entwicklung bald-möglichst zu ihren mittelfristigen Haushaltszielenzurückzukehren.
Die Bundesregierung unterstützt das entschie deneHandeln der Mitgliedstaaten und der Gemein schaftfür Wachstum und Beschäftigung. Das Kon junktur -paket enthält als Instrumentenkasten viele nützliche
Ansätze, wie beispielsweise die Mobili sie rung zusätz -licher Kreditmittel der Europäischen Investitionsbankoder das Vorziehen der Kohäsions- und Struktur fonds-ausgaben. Die von den Mitglied staaten zu beschlie ßen-den Maßnahmen sollten rasch wirksam, aber auchlangfristig sinnvoll sein und das Vertrauen stärken;Deutschland hat mit der Umsetzung der Maßnah men-pakete vom 7. Oktober 2008, 5. November 2008 und14. Januar 2009 (vgl. Kästen 3 bis 5) schnell und um -fassend gehandelt. Die Bundesregierung legt auchWert darauf, dass der Stabilitäts- und Wachstumspaktweiterhin in Wort und Geist respektiert wird, ebensowie die für sieben Jahre geltende finanzielle Voraus -schau.
Europäische Lissabon-Strategie fürBeschäftigung und Wachstum99. Mit der Lissabon-Strategie haben sich die 27 Mit -gliedstaaten und die Gemeinschaft auf eine lang-fristige Reformperspektive verständigt, mit der dieWettbewerbsfähigkeit der Europäischen Uniongestärkt werden soll. Die Staats- und Regierungschefshaben auf ihrem Frühjahrsgipfel im März 2008 einenneuen Zyklus 2008–2010 der Strategie beschlossenund sich darauf verständigt, ihre Reform bemü hun -gen insbesondere auf folgende Themen zu konzen-trieren:
3 Forschung, Entwicklung und Innovationspolitik
3 Stärkung des Unternehmensumfeldes – insbe -sondere für kleine und mittlere Unternehmen
3 Beschäftigungsfähigkeit für mehr und bessereArbeitsplätze sowie
3 Energie- und Klimapolitik.
Die so genannten Integrierten Leitlinien, an denensich Gemeinschaft und EU-Mitgliedstaaten in ihrerPolitik orientieren, sind vom Europäischen Rat imMärz 2008 in ihrer Gültigkeit bestätigt worden undgelten im Wesentlichen unverändert auch für diesenZyklus fort.
Die Bundesregierung hat am 15. Oktober 2008 ihrdeutsches Nationales Reformprogramm 2008–2010vorgelegt, das sich bereits an diesen Themen orien -tiert.
Drucksache 16/11650 – 64 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Die Debatte um die Zukunft der Lissabon-Strate -gie nach 2010 hat bereits begonnen. Mit Vorschlägenzur künftigen Ausgestaltung ist im Laufe des Jahres zurechnen. Bei dieser Diskussion ist es aus deutscherSicht wichtig, dass der Dreiklang von wirtschaft li chemErfolg, sozialem Zusammenhalt und ökologischerVerantwortung weiter verfolgt wird und dass weiter -hin eine Priorität darauf gelegt wird, die hohe Qua -lität sowie die langfristige Tragfähigkeit der öffent-
lichen Finanzen zu sichern. Ziel muss es darüberhinaus sein, die Globalisierung zu gestalten, einenbesonderen Fokus auf die Energie- und Ressourcen -effizienz zu legen, Forschung und Entwicklung weitervoranzutreiben, wettbewerbsfördernde Rahmen be -dingungen für Unternehmen zu schaffen, sowie einewirkungsvolle Antwort auf die demografische Ent -wicklung zu geben.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65 – Drucksache 16/11650
Weltwirtschaft im Abschwung100. Die weltwirtschaftliche Entwicklung wird im Jahr2009 von den Auswirkungen der globalen Finanz -markt- und Wirtschaftskrise geprägt. Ein vier Jahredauernder Aufschwung der Weltwirtschaft mit glo -balen Wachstumsraten von über vier Prozent ging imJahr 2008 zu Ende. Ursache ist das von Experten langeerwartete Platzen der liquiditätsgespeisten Immo bi -lienpreisblase in den Vereinigte Staaten von Amerikaund einigen anderen Industriestaaten. Die Folge isteine Anpassungskrise mit gravierenden Auswir kun -gen auf Nachfrage, Produktion und Beschäftigung.Zwar ist die Weltwirtschaft im vergangenen Jahrnach Berechnungen des Internationalen Währungs -fonds vom November 2008 noch um rund 3,7 Prozentgewachsen. Die Abschwächung war aber bereits imJahresverlauf 2008 spürbar. Im Jahr 2009 dürfte dieweltwirtschaftliche Aktivität auf Grundlage der Be -rechnungen internationaler Organisationen im Jah -resdurchschnitt dann nur noch um etwa ein Pro zentzunehmen. In den Industrieländern dürfte sich der2008 begonnene Rückgang der wirtschaftlichenDynamik fortsetzen. Auch die bisher sehr dynamischwachsenden Schwellenländer werden zunehmendbelastet.
101. Der Abschwung der Weltwirtschaft begann mitFunktionsstörungen auf den globalen Finanz märkten.Diese hatten ihren Ausgangspunkt bereits im zweitenHalbjahr 2007 in der Immobilien- und Hypotheken -krise in den Vereinigten Staaten. Seither hat diese sichzu einer globalen Finanzmarktkrise ausgeweitet undspürbar verschärft. Nach der zunächst betroffenenFinanzbranche hat die Krise zeitverzögert auch dennichtfinanziellen Sektor erreicht. Nach der offiziellenKlassifikation des National Bureau of Economic Research(NBER) befindet sich die Volkswirtschaft der Vereini g -ten Staaten seit Ende des Jahres 2007 in einer Rezes -sion. Die Kreditkonditionen haben sich erheblich ver-schärft. Der Abschwung dürfte sich in diesem Jahrfort setzen.
102. Auch in Japan wird die weltweite Konjunktur -schwäche die wirtschaftliche Entwicklung und hierinsbesondere die Exporte belasten. Im Vergleich zuden Vereinigten Staaten und anderen Industrielän -dern stellt sich die Situation für das Jahr 2009 abernoch etwas günstiger dar.
103. Die gesamtwirtschaftliche Aktivität im Euroraumhat sich – ähnlich wie die Wirtschaft in der gesamtenEuropäischen Union – im Jahr 2008 spürbar abge-schwächt. Die Länder im Euroraum sind nicht zuletztaufgrund des weitreichenden Engagements in risi ko -reiche US-Wertpapiere sowie des hohen Offenheits -grades von Auswirkungen der Finanzmarktkrise unddes weltweiten Wirtschaftsabschwungs direkt undindirekt betroffen. Im Zuge der Finanz markt krisehaben sich auch die Kreditkonditionen für denUnternehmenssektor europaweit verschärft; eineweitere Verschlechterung ist nicht auszuschließen.Die deutliche Aufwertung des Euro-Wechselkursesgegenüber dem US-Dollar sowie der bis zur Jahres -mitte 2008 drastisch angestiegene Rohölpreis trugenzu einem abrupten Ende des Wirtschaftsaufschwungsim Euroraum bei. Der Abschwung wird sich in denersten Monaten des Jahres 2009 fortsetzen. Die Mit -gliedsländer des Euroraums sind dabei unter schied -lich stark betroffen. In Ländern mit Übertreibungenauf den Immobilienmärkten in den vergangenenJahren – wie beispielsweise Spanien und Irland, aberauch Dänemark und Frankreich – werden weitereStrukturanpassungen folgen. Die Rückbildung deszuvor überhöhten Immobilienpreisniveaus und derÜberkapazitäten im Baugewerbe wird sich fortsetzen.Aber auch Mitgliedstaaten ohne Immobilienboom –wie beispielsweise Österreich und Deutschland –bekommen die zeitlich verzögerten indirekten Aus -wirkungen der globalen Finanzmarktkrise und desWeltwirtschaftsabschwungs insbesondere in Formeines weltweiten Nachfragerückgangs und ver-schärfter Kreditkonditionen zu spüren.
Der globalen Finanzmarktkrise sowie dem welt-weiten Wirtschaftsabschwung können sich auch dieübrigen Länder der Europäischen Union nicht ent -ziehen. Insbesondere im Vereinigten Königreich drücken die Verwerfungen im Immobilien-, Banken-und Finanzsektor auf die Wirtschaftsleistung. DasVereinigte Königreich verfügt ebenso wie die Ver -einig ten Staaten über einen im Vergleich zu Deutsch -land hohen Anteil des Finanz- und Baubereichs an dergesamten Wertschöpfung. Hingegen wirkten sich dieglobale Finanzmarktkrise und der Weltwirtschafts -abschwung erst zeitlich verzögert und indirekt aufMitgliedstaaten der Europäischen Union in Mittel-und Osteuropa aus. Einige Länder wie die baltischenStaaten und Ungarn sind besonders von der
II. Projektion der Bundesregierung
Drucksache 16/11650 – 66 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Ausbreitung der Finanzmarktkrise betroffen. Ländermit hohen Leistungsbilanzdefiziten, geringen Wäh -rungsreserven und hoher Auslandsverschuldungstehen hier vor schwierigen Zeiten.
104. In den Schwellen- und Entwicklungsländern, vorallem in Asien, dürfte sich das Wirtschaftswachstumebenfalls abschwächen. Es bleibt jedoch nach wie vorkräftiger als in den Industrieländern. Mit einer Ab -kopp lung vom Wirtschaftsabschwung in den Indus -trieländern ist allerdings nicht zu rechnen. Die Volks -wirtschaften der großen Schwellenländer Brasilien,Russland, Indien und China werden aber auch inZukunft überdurchschnittlich expandieren. Aller -dings wird sich beispielsweise in Russland das außen-wirtschaftliche preisliche Austauschverhältnis (Termsof Trade) aufgrund rückläufiger Öl- und Gaspreise beiweltweiter Nachfrageschwäche verschlechtern. Nichtzuletzt daher wird sich das reale Wirtschaftswachs -tum in Russland deutlicher verlangsamen als inanderen großen Schwellenländern.
Annahmen zur Jahresprojektion 2009105. Die Jahresprojektion basiert zusammengefasstauf folgenden Annahmen:
3 Die Weltwirtschaft wird auf Grundlage derProjektionen internationaler Organisationenmit preisbereinigt rund 1 ½ Prozent und derWelthandel mit voraussichtlich rund ½ Prozentim Jahr 2009 weitaus geringer expandieren alsim Vorjahr.
3 Als technische Annahme – und damit nicht alsPrognose – für Ölpreis und Wechselkurse imProjektionszeitraum wird wie in den Vor jah render jeweilige Durchschnitt der letzten Wochen vorder Prognoseerstellung gesetzt. Der Projek tionfür das Jahr 2009 liegen damit ein im Ver gleichzum Vorjahr um 54 Prozent niedrigerer jahres-durchschnittlicher Ölpreis von rund 45 US-Dollarje Barrel der Sorte Brent und ein um zehn Pro -zent geringerer Kurs des Euro von etwa 1,32 US-Dollar zugrunde. Ebenfalls als technische An -nahme wird der derzeitige Refinanzie rungs satzder Europäischen Zentralbank von 2,0 Pro zentunterstellt.
3 Die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklungbleibt preisbereinigt im Rahmen des trend-mäßigen gesamtwirtschaftlichen Produk tivi -tätszuwachses.
3 Die Finanzmarktkrise ist noch nicht überwun -den. In der Projektion wird jedoch unterstellt,dass sie sich nicht weiter verstärkt. Das deutscheFinanzmarktstabilisierungsgesetz erfüllt dieangestrebten Ziele. Darüber hinaus geht dieProjektion davon aus, dass es zu keiner Kredit -klemme in dem Sinne kommt, dass sich dieKreditversorgung der Unternehmen und privaten Haushalte signifikant und flächen-deckend verschlechtert.
3 Alle bis zum Abschluss dieses Jahreswirtschafts -berichts vereinbarten Maßnahmen (vgl. insbe -sondere Kasten 5) sind in der Projektion berück-sichtigt.
Deutsche Wirtschaft im Abwärtssog derWeltwirtschaft106. Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschlandverlief wegen der sich im Jahresverlauf 2008 ver-schärfenden Finanzmarktkrise und der sich dadurchzuletzt beschleunigenden Abwärtsentwicklung derWeltwirtschaft noch etwas ungünstiger als in derJahresprojektion 2008 erwartet (vgl. Kasten 16).Deutschland befindet sich in einer tiefen Rezession.In diesem Jahr wird der synchrone weltwirtschaft -liche Abschwung die wirtschaftliche Aktivität inDeutschland stark negativ beeinflussen. Die Auslands -nachfrage, der Wachstumsmotor der vergangenenJahre, dürfte sich im Jahr 2009 weiter deutlich ab -schwächen. Zwar trägt der rückläufige Euro-US-Dol -lar-Wechselkurs zur verbesserten preislichen Wett -bewerbsfähigkeit bei, doch wird die hierdurch fürsich genommen positive Wirkung auf die deutschenExporte durch den negativen Einfluss im Zusammen -hang mit der weltweiten Abschwächung der gesamt-wirtschaftlichen Aktivität überkompensiert.
Der Rat ging in seinem im November vorgelegtenJahresgutachten – vor dem Hintergrund der bis dahinverfügbaren Daten – noch davon aus, dass der Außen -beitrag im Jahr 2009 das Wachstum weder dämpftnoch begünstigt (JG Tz. 156 ff.). Doch seit AnfangNovember haben sich die wirtschaftlichen Aussichten
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 67 – Drucksache 16/11650
mit außerordentlicher Geschwindigkeit weiter einge-trübt.
Positiv für die deutsche Wirtschaft wirkt nebender Wechselkursentwicklung insbesondere der mar -kante Rückgang der Rohstoffpreise. So sind beispiels-weise die Preise für Rohöl der Sorte Brent, die im Som -mer des vergangenen Jahres historische Höchst stän deerreichten, seitdem um über 70 Prozent gefallen. Dieshellt das Preisklima in Deutschland merklich auf. DerAnstieg der Verbraucherpreise, der im vergangenenJahr die Kaufkraft der privaten Haushalte belasteteund damit zu einem stagnierenden realen privatenKonsum beitrug, wird im Projektionszeitraum starkzurückgehen. Dadurch wird die Realeinkommens -position der privaten Haushalte verbessert. Jedochsteht diesem positiven Kaufkrafteffekt eine im Jahres -ver lauf rückläufige Beschäftigung gegenüber. Insge -samt erwartet die Bundesregierung für das Jahr 2009,dass der reale private Konsum auch durch die be -
schlos senen Maßnahmen im Steuer- und Abgaben -bereich, zunimmt. Er stabilisiert die wirtschaftlicheEntwicklung. Die Wachstumseinbuße des Konjunk -tur motors Außenhandel kann von der insgesamtschwachen Binnenkonjunktur jedoch kurzfristignicht vollständig kompensiert werden.
107. Die Rezession in Deutschland geht mit einerdeutlichen Abschwächung der Investitionstätigkeit,insbesondere bei Ausrüstungsinvestitionen, einher.Zum Jahreswechsel gingen die im vergangenen Jahrnoch überdurchschnittliche Kapazitätsauslastungund auch die Auftragsbestände kräftig zurück. Beiden Bauinvestitionen verläuft die Entwicklung 2009gespalten. Der Wirtschaftsbau dürfte im Zuge desdeutlichen Abschwungs bei den Ausrüstungsinves -titionen zurückgehen. Auch vom Wohnungsbau istkein spürbarer Beitrag zum Wachstum zu erwarten.Demgegenüber expandiert der öffentliche Bau wegender beschlossenen Maßnahmen zur Konjunk tur sta bi -
Schaubild 12: Index der Industrieproduktion und der Auftragseingänge (quartalsdurchschnittlicheVorjahresveränderungen)
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1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008*
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Auftragseingänge insgesamt Industrieproduktion
* Ergebnisse des vierten Vierteljahres 2008, berechnet auf der Basis der Monatswerte Oktober und November 2008
Quelle: Statistisches Bundesamt
Drucksache 16/11650 – 68 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
lisierung deutlich. Verglichen mit der Entwicklungder Ausrüstungsinvestitionen spielen die Bauinves -titionen im Jahr 2009 eine stabilisierende Rolle.
108. Von der negativen gesamtwirtschaftlichen Ent -wicklung (siehe Schaubild 12) sind nicht alle Wirt -schaftsbereiche im gleichen Maße betroffen . Be son -ders ausgeprägt ist der Rückgang der Bruttowert -schöp fung im Verarbeitenden Gewerbe. Hier domi -niert die sehr schwache Entwicklung insbesondere imBereich der Herstellung von Kraftfahr zeugen sowie inder Metallerzeugung und -verar bei tung. Teile derchemischen Industrie sind ebenfalls von der ins Stockengeratenen wirtschaft lichen Aktivität betrof fen. ImGegensatz dazu dürften sich die Bahnin dus trie undder Maschinen- und Anlagen bau im Jahr 2009 ver-gleichsweise widerstandsfähig zeigen.
Der Dienstleistungssektor wirkt in weiten Teilenstabilisierend auf die Konjunktur. Allerdings findensich auch hier vor allem einige unternehmensnahe
Branchen, die von der rückläufigen Industrie kon junk -tur beeinträchtigt werden. So dürfte der BereichKredit und Versicherung infolge der Finanzmarkt -krise und die Transportdienstleistungen unter derrückläufigen Industrieproduktion leiden.
109. Der Arbeitsmarkt zeigte sich bis zum Jahresende2008 noch recht stabil. Im Jahresverlauf 2009 wirdsich der Abschwung aber auch hier deutlich bemerk-bar machen. Dennoch dürfte im Jahresdurchschnitt –gemessen am erwarteten Rückgang des Bruttoin lands-produkts – der Abbau der Beschäftigung weni ger aus-geprägt sein als in vorangegangenen Abschwung -phasen. Hierzu trägt auch die positive Beschäftigungs-entwicklung des Vorjahres bei. Die Unternehmenhatten im Aufschwung zunehmend Probleme, ihreoffenen Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen.Daher versuchen die Unternehmen voraussichtlich,zunächst ihr qualifiziertes Stammpersonal zu haltenund im Abschwung der rückläufigen Nachfrage bei-spielsweise mit dem Abbau von Arbeitszeitguthaben
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2005 2006 2007 2008 2009
Proz
ent
Veränderungen gegenüber dem Vorquartal
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Verlauf vierteljährlich, in Preisen des Vorjahres, saison- und kalenderbereinigtJahresdurchschnitte (Ursprungswerte) in Preisen des Vorjahres; Veränderungen gegenüber Vorjahr in ProzentVeränderungen gegenüber Vorquartal in Prozent, saison- und kalenderbereinigt
Quellen: Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts bis 3. Quartal 2008 Statistisches Bundesamt; 4. Quartal und 2009 eigene Berechnungen
Schaubild 13: Jahresprojektion 2009 – Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland(preisbereinigt)
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 69 – Drucksache 16/11650
und Kurzarbeit zu begegnen. Darüber hinaus wirktdie demografische Entwicklung entlastend.
110. Für das Gesamtjahr erwartet die Bundesre gie -rung einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts(BIP) von preisbereinigt 2 ¼ Prozent. Die jahresdurch-schnittliche Veränderung des Inlandsprodukts liefertjedoch nur ein unzureichendes Bild über den Verlaufder konjunkturellen Entwicklung im Jahr 2009.Sie istdurch die wirtschaftliche Abschwächung im vergan -genen Jahr rechnerisch vorbelastet. Das Aktivi täts -niveau lag im Schlussquartal 2008 viel niedriger alsim Jahresdurchschnitt – der so genannte statistischeUnterhang macht rund 1¾ Prozentpunkte aus (vgl.Schaubild 13 und Übersicht 3).
Ohne das beschlossene Maßnahmenpaket wäreein deutlich stärkerer Rückgang des BIP wahrschein -lich gewesen. Das umfangreiche Paket „Pakt fürBeschäftigung und Stabilität in Deutschland“ setztwirksame Wachstumsimpulse, so dass sich die wirt-schaftliche Aktivität im Jahresverlauf stabilisiert. Dasist die Voraussetzung dafür, im kommenden JahrWachstum und Beschäftigung wieder auf einenpositiven Pfad zu geleiten.
Risiken und Chancen in der Projektion111. Risiken für eine ungünstigere Entwicklungbestehen in einer Verschärfung der Finanzmarktkrise.Käme es zu erneuten starken Wertberichtigungen imFinanzsektor aufgrund rückläufiger Vermögens -werte, würde die Eigenkapitalbasis der Banken unddamit tendenziell die Bereitschaft zur Kreditvergabesinken. Auch eine sich weiter beschleunigende, welt-weite wirtschaftliche Abwärtsentwicklung stellt einRisiko insbesondere für das exportorientierte Ver -arbeitende Gewerbe in Deutschland dar. Ein weiteresRisiko liegt in dem nach wie vor hohen Leistungs bilanz -defizit in den Vereinigten Staaten und einer dras ti schenAufwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar.
112. Gleichwohl existieren auch Chancen auf einegünstigere Entwicklung. So könnte sich die Welt -wirtschaft nach dem synchronen Abschwung auchaufgrund staatlicher, das Wachstum stimulierenderMaßnahmen im Inland und Ausland schneller alserwartet erholen. Die Wirkungen der Stabilisierungs -programme für die Finanzmärkte sowie die Wachstums-und Konjunkturprogramme in allen Industrieländern
könnten sich dabei gegenseitig verstärken. Von derkräftigeren weltwirtschaftlichen Aktivität würdeDeutschland aufgrund der Güterstruktur seinerExporte besonders profitieren. Auch könnte sich dieSituation bei den Banken schneller als erwartet ent-schärfen.
Bremseffekte von der Außenwirtschaft113. Die OECD sieht ihre Mitgliedsländer für das Jahr2009 in der Rezession. Sie erwartet einen Rückgangder realen Wirtschaftsleistung im OECD-Raum um0,4 Prozent. Die Industrieländer sind trotz der dyna-mischen Entwicklung des Handels mit Nicht-Indus -trieländern nach wie vor die HaupthandelspartnerDeutschlands. Im Jahr 2007 gingen über 80 Prozentder deutschen Exporte in den OECD-Raum.
Die Abschwächung der Weltwirtschaft trifft dieexportorientierte deutsche Wirtschaft in dem Maße,wie sie im Aufschwung davon profitierte (vgl. Schau -bild 14). In den Jahren 2004 bis 2007 trug der Außen -beitrag direkt mit etwa 60 Prozent zum gesamtwirt-schaftlichen Wachstum bei. Der Außenhandel warder Wachstumsmotor der vergangenen Jahre. Vonihm dürften vor dem Hintergrund der weltweitenwirtschaftlichen Abschwächung im Jahr 2009 maß-gebliche bremsende Effekte ausgehen.
Darauf deuten auch die vorliegenden Indikato -ren hin. Die Auftragseingänge des VerarbeitendenGewerbes aus dem Ausland sind bis zum November2008 seit dem Höchststand im November 2007 saison-und kalenderbereinigt um insgesamt 27 Prozent, d. h.durchschnittlich etwa 2½ Prozent pro Monat, zurück-gegangen. Ebenso sind die Exporterwartungen desVerarbeitenden Gewerbes ohne Ernährungsgewerbesaisonbereinigt zwischen November 2007 und De -zem ber 2008 um 51 Saldenpunkte auf etwa -32 Punktedrastisch gefallen.
114. Die in den vergangenen Jahren durch Lohn mo de -ration erworbene günstigere preisliche Wettbewerbs -fähigkeit deutscher Produkte wird im Jahr 2009 erhal -ten bleiben. Im internationalen Vergleich dürften dieLohnstückkosten in Deutschland, die vor allem durchden zyklischen Rückgang des gesamtwirtschaftlichenProduktivitätswachstums stärker steigen werden, ehermoderat zunehmen. Die preisliche Wettbe werbs -fähigkeit deutscher Unternehmen hat sich auch auf-
Drucksache 16/11650 – 70 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Übersicht 3: Eckwerte der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland25
Jahres-projektion
2007 2008 2009Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (BIP)BIP (preisbereinigt) 2,5 1,3 – 2 ¼Erwerbstätige (im Inland) 1,7 1,5 – 0,7BIP je Erwerbstätigen 0,7 – 0,2 – 1,5BIP je Erwerbstätigenstunde 0,6 – 0,1 – 1,5
Erwerbslosenquote in % nach VGR 26 8,3 7,2 7,9Arbeitslosenquote in % (Abgrenzung der BA) 26 9,0 7,8 8,4
Verwendung des BIP in jeweiligen PreisenKonsumausgaben
Private Haushalte u. private Organisationen o.E. 1,4 2,2 1,7Staat 2,4 4,0 4,7
Bruttoanlageinvestitionen 7,2 5,2 -3,9Vorratsveränderungen u. a. (Mrd. Euro) – 10,9 – 2,9 – 2,9Inlandsnachfrage 2,8 3,5 1,1
Außenbeitrag (Mrd. Euro) 171,0 157,9 125,6(in % des BIP) 7,1 6,3 5,1
Bruttoinlandsprodukt (nominal) 4,4 2,7 - ¼Verwendung des BIP preisbereinigt Konsumausgaben
Private Haushalte u. private Organisationen o.E. – 0,4 0,0 0,8 Staat 2,2 2,2 2,4
Bruttoanlageinvestitionen 4,3 4,1 – 5,0Ausrüstungen 6,9 5,3 – 11,9Bauten 1,8 2,8 – 0,3Sonstige Anlagen 8,0 6,6 0,9
Vorratsveränderung u. a. (BIP-Wachstumsbeitrag)27 0,1 0,3 0,0Inlandsnachfrage 1,1 1,6 – 0,1 Exporte 7,5 3,9 – 8,9Importe 5,0 5,1 – 5,0
Außenbeitrag (BIP-Wachstumsbeitrag)27 1,4 – 0,3 –2,2Bruttoinlandsprodukt (real) 2,5 1,3 – 2 ¼Preisentwicklung (2000 = 100)Konsumausgaben der privaten Haushalte28 1,7 2,2 0,9Inlandsnachfrage 1,7 1,9 1,2Bruttoinlandsprodukt29 1,9 1,4 2 Verteilung des Bruttonationaleinkommens (BNE)(Inländerkonzept)Arbeitnehmerentgelte 3,0 3,6 1,2 Unternehmens- und Vermögenseinkommen 4,5 1,7 – 2,9Volkseinkommen 3,5 2,9 – 0,3Bruttonationaleinkommen 4,3 2,7 – 0,2nachrichtlich (Inländerkonzept):Arbeitnehmer 1,8 1,6 – 0,8Bruttolöhne und -gehälter insgesamt 3,4 3,9 1,2
je Arbeitnehmer 1,6 2,3 2,0Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 1,6 2,6 1,8Sparquote in %30 10,8 11,4 11,5
25 Bis 2008 vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes; Stand: 14. Januar 2009; 26 Bezogen auf alle Erwerbspersonen; 27 Beitrag zur Zuwachsrate des BIP;28 Verbraucherpreisindex Veränd. gg. Vj.: 2007: 2,3 %; 2008: 2,6 %; 2009: 0,5 %; 29 Lohnstückkosten je Arbeitnehmer Veränd. gg. Vj.: 2007: 0,4 %; 2008: 2,1 %; 2009: 3,5 %; 30 Sparen in % des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte einschl. betrieblicher Versorgungsansprüche.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 71 – Drucksache 16/11650
grund der Abwertung des Euro-Wechselkurses ge -genüber dem US-Dollar zuletzt wieder verbessert. Daskann aber die Verschlechterung der Absatzperspekti-ven der deutschen Exporteure aufgrund der deut -lichen Abschwächung in den Vereinigten Staaten undder übrigen Welt nicht kompensieren.
Die vorwiegend auf hochwertige Investitions -güter ausgerichtete Produktstruktur der deutschenExporteure wurde im vergangenen Aufschwung derWeltwirtschaft und insbesondere im Aufholprozessder Schwellenländer verstärkt nachgefragt. Dasändert sich im Projektionszeitraum: Der ausgeprägteAbschwung in den Industrieländern sowie das lang-same Wachstum beispielsweise in mittel- und ost-europäischen Ländern, in den aufstrebenden asi-atischen Volkswirtschaften wie China und Indien,aber auch in den Öl exportierenden Ländern führenzu einem kräftigen Rückgang der Nachfrage nachInvestitionsgütern.
Nach zum Teil zweistelligen Zuwachsraten derExporte in den vergangenen Jahren dürften diese imJahr 2009 um 8,9 Prozent schrumpfen. Die rückläu-fige Entwicklung der Exporte und der Inlands nach -frage werden voraussichtlich einen Rückgang auchder Waren- und Dienstleistungsimporte um real 5,0 Prozent im Jahr 2009 nach sich ziehen. Nichtzuletzt wegen des Abschwungs der Weltwirtschaft ist im Jahresdurchschnitt 2009 mit einem Rückgangder Weltmarktpreise für energetische und nicht-energetische Rohstoffe zu rechnen. Per Saldo dürftesich das Austauschverhältnis von exportierten zuimportierten Gütern und Dienstleistungen (Terms ofTrade) im Jahr 2009 im Gegensatz zum Vorjahr ver-bessern. Für das Jahr 2009 ergibt sich rein rechnerischein negativer Wachstumsbeitrag der Nettoexporte inHöhe von 2,2 Prozentpunkten.
Schaubild 14: Veränderungsraten Welthandel, BIP Vereinigte Staaten und Exporte Deutschlands
Wachstum der WarenexporteDeutschlands
Welthandel BIP-Wachstum der Vereinigten Staaten (rechte Achse)
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Quellen: Internationaler Währungsfonds, Statistisches Bundesamt
Drucksache 16/11650 – 72 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Zyklischer Investitionsrückgang115. Im weltwirtschaftlichen Abwärtssog ist auch derInvestitionsaufschwung zu Ende gegangen. Für denProjektionszeitraum ist mit einer deutlichen Ab -schwä chung der Investitionstätigkeit zu rechnen(zum Zusammenhang zwischen Ausrüstungsinvesti -tionen und Warenexporten vgl. Schaubild 15). DieBruttoanlageinvestitionen werden im Jahr 2009deutlich zurückgehen.
Nach einer dynamischen Entwicklung der Aus -rüstungsinvestitionen mit jährlichen Wachstumsratenvon durchschnittlich über vier Prozent seit dem Jahr2004 dürften die Investitionen in Ausrüstungen imJahr 2009 um real -11,9 Prozent schrumpfen. Daraufdeuten aktuell vorliegende Indikatoren hin. LautKonjunkturtest des ifo-Instituts haben sich die Ein -schätzungen der Lage und der Erwartungen derbefragten Unternehmen drastisch eingetrübt. DieAuftragseingänge für Investitionsgüter sind seitihrem Höchststand im November 2007 eingebrochen.Hinzu kommen die immer häufiger gemeldeten Auf -
tragsstornierungen. Der Fahrzeugbau ist in beson de -rem Ausmaß vom Nachfragerückgang betroffen.Abgesehen von einer Sonderentwicklung im August2008 sind die Auftragseingänge in der Industrie seitNovember 2007 in jedem Monat gesunken, zusam -mengenommen um 24 Prozent. Diese Entwicklunghat sich noch nicht vollständig in der Produktionniedergeschlagen. Sie sank im gleichen Zeitraum bisNovember 2008 um knapp sieben Prozent. Die Inlands -umsätze für Investitionsgüter sind ebenfalls rückläufig.
Auch der Auslastungsgrad der Unternehmen imVerarbeitenden Gewerbe ist zuletzt deutlich zurück-gegangen. Er ist vom Höchststand im zweiten Quartal2007 um 3,4 Prozentpunkte auf 84,5 Prozent gesunken.Der Auslastungsgrad liegt damit zwar nach wie vorleicht über dem längerfristigen Durchschnitt in Höhevon 83,9 Prozent; er dürfte aufgrund der eingetrüb -ten Absatzperspektiven aber weiter zurückgehen.Im Zuge der globalen Finanzmarktkrise haben sichzusätzlich die Finanzierungsbedingungen für Unter -nehmen verschlechtert. Die kurzfristigen Zinssätze
Schaubild 15: Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen und der Warenexporte
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Ausrüstungsinvestitionen Warenexporte (rechte Achse)
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Quelle: Statistisches Bundesamt
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 73 – Drucksache 16/11650
der Banken für Unternehmen und Verbraucher orien -tieren sich am kurzfristigen Interbanken marktsatz(Euribor). Dieser liegt als Ausdruck der aktuell hohenRisikoeinschätzung weiterhin ungewöhnlich hochüber dem Leitzins der Europäischen Zentralbank.Noch verfügen deutsche Unternehmen aufgrund derguten Ertragslage in der Vergangenheit über einegute Eigenkapitalausstattung. Anregend auf dieInvestitionstätigkeit wirkt zudem die für zwei Jahremögliche degressive Abschreibung für beweglicheWirtschaftsgüter des Anlagevermögens in Höhe von25 Prozent im Rahmen des 15-Punkte-Programms„Beschäftigungssicherung durch Wachstums -stärkung“.
116. Die Bauinvestitionen in Deutschland sind imGegensatz zu den Ausrüstungsinvestitionen vomweltwirtschaftlichen Abschwung und der globalenFinanz- und Immobilienkrise weniger stark betroffen.Übertreibungen wie in anderen Ländern gab es anden deutschen Immobilienmärkten nicht. Vielmehrkam es nach dem Wiedervereinigungsboom bis zumJahr 2005 zu nachhaltigen Strukturanpassungen dervorher aufgebauten Überkapazitäten in der Bauwirt -schaft. Insgesamt werden die realen Bauinvestitionenim Jahr 2009 nur leicht um real 0,3 Prozent zurück-gehen. Der öffentliche Bau expandiert wegen derbeschlossenen Maßnahmen zur Konjunkturstabi li -sierung insbesondere in den Investitionsschwer punk -ten Bildung (im Wesentlichen Kindertagesstätten,Schulen, Hochschulen) und Infrastruktur (im Wesent -lichen Verkehr, Krankenhäuser, Städtebau, Informa -tionstechnologie) deutlich (22,3 Prozent).
Damit wird der zuvor aufgestaute Ersatz- undAusbaubedarf bei der öffentlichen Infrastrukturweiter abgearbeitet.
Die gewerblichen Bauinvestitionen können sichnicht vom Abwärtstrend der Ausrüstungsin vestit io -nen abkoppeln. Die Auftragseingänge sind im Trendrückläufig. Mit Auftragsstornierungen ist zu rechnen.Auch dürften viele gewerbliche Bauprojekte zeitlichge streckt werden. Belastend für Bauunternehmenund Investoren sind die sich verschärfenden Finanzie -rungs bedingungen. Die gewerblichen Bauinvesti -tionen dürften um real 5,7 Prozent im Jahr 2009zurückgehen.
Die private Wohnungsbauaktivität ist nach wievor durch eine schwache Grunddynamik geprägt.Unsicherheiten im Zusammenhang mit der zu er war -tenden wirtschaftlichen Entwicklung und die teil -weise Verschlechterung der Finanzierungs beding -ungen dämpfen die Nachfrage. Dagegen entwickeltsich das Ausbaugewerbe positiv. Die Anreize zurErhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden wir kenstützend. Insgesamt dürften im Jahr 2009 die privatenWohnungsbauinvestitionen jedoch um 3,1 Prozentsinken.
Privater Konsum stabilisierend117. Die vergangenen Jahre waren trotz eines kräftigengesamtwirtschaftlichen Aufschwungs von stagnie -ren den realen privaten Konsumausgaben geprägt(JG Kasten 3). Gerade im vergangenen Jahr wurde derprivate Konsum trotz verbesserter Einkom mens -perspektiven vor allem durch die kräftige Teuerungvon Energie und Nahrungsmitteln sowie die deutlichgestiegene Sparneigung gedämpft. Die maßgeblicheBestimmungsgröße der Privaten Kon sumausgabensind die Verfügbaren Einkommen, die sich aus denNettolöhnen und -gehältern (ca. 42 Pro zent der Ver -fügbaren Einkommen), den monetären Sozial leistun -gen abzüglich der Abgaben auf soziale Leistungen(ca. 24 Prozent) sowie aus den Selbstän di gen- undVermögenseinkommen abzüglich Einkom men -steuern (ca. 34 Prozent) speisen.
Ansatzpunkt für die Bruttolöhne und -gehältersind die Tariflohnabschlüsse. Der Zuwachs der tat -sächlich gezahlten Bruttolöhne und -gehälter jeArbeitnehmer (Effektivlöhne) wird mit 2,0 Prozentvoraussichtlich hinter der Tariflohnentwicklung zu -rückbleiben (negative Lohndrift). Viele Unter nehmenwerden dabei angesichts der wirtschaft lichen Ent -wicklung tarifliche Flexibilisierungsspielräume beider Entlohnung ihrer Beschäftigten zur Stabilisierungder Kosten nutzen. Infolge der ungünstigen Arbeits -marktentwicklung wird der Zuwachs der Bruttolohn-und -gehaltssumme mit 1,2 Prozent unter dem Effek tivlohnzuwachs liegen. Trotz der Senkung der Ein kommensteuer und der Sozialversicherungsbeiträgedürfte die Summe der Nettolöhne und -gehälter we -gen der progressiven Besteuerung mit 1,0 Prozentschwächer steigen als die entsprechende Brutto größe.Die Entwicklung der monetären Sozialleis tun gen anprivate Haushalte wird im Wesentlichen durch die
Drucksache 16/11650 – 74 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Leistungen an Nichterwerbstätige bestimmt. Diesewerden infolge der Zunahme der registrierten Ar beits-losigkeit und der gesetzlichen Rentenan passungensteigen. Hinzu kommen die von der Bundesregierungbeschlossenen Maßnahmen wie familienbezogeneLeistungen (u. a. Kindergelderhöhung, Kinderbonus,zusätzlicher Kinderregelsatz im Sozialgesetzbuch II/XII)und die Verlängerung der Bezugsdauer von Kurzar -beitergeld, die die verfügbaren Einkommen begüns-tigen. Auch wird die weiterhin volle steuerliche Ab -zugsfähigkeit der Fahrtkosten von der Wohnung zurArbeitsstätte die Nettolöhne und -gehälter erhöhen.Die Selbständigen- und Vermögenseinkommen derprivaten Haushalte dürften in diesem Jahr um 1,0 Pro -zent steigen. Zusammengenommen ergibt sich einZuwachs der Verfügbaren Einkommen der privatenHaushalte von 1,8 Prozent.
118. Die Sparquote hat sich in den vergangenen Jahrentendenziell erhöht. Wegen des immer stärker in denBlick der Bevölkerung geratenden Vorsorgemotivsund der staatlichen Förderung der privaten Alters vor -sorge wird die Ersparnisbildung im Jahr 2009 aber -mals zunehmen. Jahresdurchschnittlich ist mit einerSparquote in Höhe von 11,5 Prozent, nach 11,4 Prozentim Vorjahr, zu rechnen.
119. Aus der erwarteten Entwicklung der VerfügbarenEinkommen und der Annahme zur Sparquote ergibtsich ein Anstieg der Privaten Konsumausgaben injeweiligen Preisen in Höhe von 1,7 Prozent. Der Defla -tor der Privaten Konsumausgaben nimmt voraussicht -lich um 0,9 Prozent zu. Daraus folgt ein Zuwachs derPrivaten Konsumausgaben von preisbereinigt 0,8 Pro -zent. Vor dem Hintergrund der stark rückläufigen Ent wicklung der wichtigsten anderen Nachfrage -ag gre gate geht damit von den privaten Konsumaus -gaben ein stabilisierender Effekt auf die wirtschaft -liche Entwicklung in Deutschland aus. Auf die eherstabi lisierende Rolle des privaten Konsums deutetauch der von der Gesellschaft für Konsumforschung(GfK), Nürnberg, erhobene Index des Konsumklimashin. Dieser stieg in den letzten Monaten, trotz merklichrückläufiger Industrieindikatoren, sogar leicht an.
Staatliche Konsumausgaben stützend 120. Beim Staatskonsum ist im laufenden Jahr miteinem ähnlich dynamischen Zuwachs wie im ver-gangenen Jahr zu rechnen. Der Staatskonsum wird
nominal gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich umrund 4,7 Prozent steigen. Ursache sind hauptsächlichdie fortgesetzte Dynamik bei den sozialen Sach leis -tungen, insbesondere im Bereich der GesetzlichenKrankenversicherung sowie weitere, auch bereits imTarifabschluss des Vorjahres vereinbarte Tariflohn -steigerungen im öffentlichen Dienst. In preisberei-nigter Rechnung nimmt der staatliche Konsum um2,4 Prozent zu.
Preisentwicklung in ruhigen Bahnen121. Die Veränderungsrate des Verbraucherpreis -indexes im vergangenen Jahr war geprägt durch einedrastische Erhöhung der Rohölpreise von etwa 70 US-Dollar im Jahresdurchschnitt 2007 bis auf einen Tages -höchststand von über 140 US-Dollar je Barrel der SorteBrent zur Jahresmitte. Am Jahresende lag der Rohöl -preis unter 40 US-Dollar je Barrel. Gemäß der tech-nischen Annahmen zum Rohölpreis und zum Wech -sel kurs der Jahresprojektion (vgl. Tz 105) ergibt sichein Rückgang des Rohölpreises von fast 50 Prozentauf 34 Euro im Jahr 2009. Durch diese Entwicklungund die weltweit schwache Nachfrage entschärft sichder Preisauftrieb im Jahr 2009 erheblich. Von derLohn seite geht im Jahr 2009 kein nennenswerter Druckauf das Preisniveau aus. Im Einzelnen dürfte im Bereichder Nahrungsmittel der Preisdruck erheblich nach-lassen. Das Preisniveau für energetische Güter dürftedeutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. Im Jah res-verlauf kann es aufgrund von statistischen Basis effek -ten auch zu Rückgängen des Preisniveaus kommen.Dabei handelt es sich jedoch nicht um breit angelegteund dauerhafte Preisniveausenkungen. Für den jah-resdurchschnittlichen Anstieg des Verbraucher preis -indexes ist mit einem Wert von 0,5 Prozent zu rech -nen, der deutlich unter dem Stabilitätsziel der Euro -päischen Zentralbank liegt. Die Zuwachsrate des Ver -braucherpreisindexes ohne Berücksichtigung vonEnergiegütern und Nahrungsmitteln liegt mit 1,1 Pro -zent über der Rate des Gesamtindexes.
Arbeitsmarkt im Zeichen des konjunkturellenAbschwungs122. Zwar hielt die positive Entwicklung am Arbeits -markt bis zum Jahresende an, aber sie hat sich in denletzten Monaten merklich abgeschwächt. Die regis-trierte Arbeitslosigkeit stieg bereits im Dezember insaisonbereinigter Betrachtung erstmals seit demFrühjahr 2006 wieder an. Die Bundesregierung geht
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 75 – Drucksache 16/11650
davon aus, dass im Jahresdurchschnitt 2009 rund 250.000 Personen mehr als arbeitslos registriert sindals noch im Vorjahr. Durch einen hohen statistischenUnter hang – d. h. einem am Jahresende deutlich nied-rige ren Stand als im Jahresdurchschnitt – fällt derjahresdurchschnittliche Anstieg merklich niedrigeraus als der Zuwachs der registrierten Arbeitslosigkeitim Ver lauf des Jahres 2009, der mit 500.000 Personenvom 4. Quartal 2008 zum 4. Quartal 2009 veran schlagtwird. Die Arbeitslosenquote in der Definition derBundesagentur für Arbeit nimmt in diesem Jahr imDurchschnitt um 0,6 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent zu.Die international vergleichbare Arbeitslosenquote ge mäß dem Standard der Internationalen Arbeits -orga ni sation (ILO) dürfte um 0,7 Prozentpunkte auf 7,9 Prozent steigen.
123. Verglichen mit früheren Zyklen dürfte der Anstiegder Arbeitslosigkeit trotz einer zur Zeit ungünstige rengesamtwirtschaftlichen Lage absehbar weniger starkausfallen als früher. Im abgelaufenen Aufschwunggab es zum Teil Engpässe beim Arbeitsangebot von
qualifizierten Beschäftigten. Die Unternehmen konn-te ihre Nachfrage nach Arbeitnehmern teilweise nichtin vollem Umfang befriedigen, daher spricht vielesdafür, dass sie in der derzeitigen Situation versuchenwerden, ihre Stammbelegschaft zunächst zu halten.Sie nutzen vorerst Arbeitszeitkonten oder eine Ver -längerung der Betriebsferien aus, um die Produktionder niedrigeren Nachfrage anzupassen. Sind diesebeiden Instrumente ausgeschöpft, dürften dieUnternehmen, sofern erforderlich, das Instrumentder Kurzarbeit nutzen, um auf den Abschwung zureagieren. Die Bundesregierung rechnet damit, dassdie Zahl der Kurzarbeitenden kräftig zunehmen wird.Hier dürfte die beschlossene Verlängerung der Bezugs -dauer von Kurzarbeitergeld in Verbindung mit dernunmehr vorgesehenen hälftigen Übernahme derbisher allein von den Arbeitgebern zu tragendenSozialversicherungsbeiträge für Kurzarbeiter durchdie Bundesagentur für Arbeit den Rückgang derBeschäftigung abfedern. Ebenfalls dämpfend auf denzu erwartenden Anstieg der registrierten Arbeits -losigkeit dürfte die demografische Entwicklung
Schaubild 16: Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen und der Erwerbstätigkeit
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1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
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Proz
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Ausrüstungsinvestitionen Erwerbstätige (rechte Achse)
Quelle: Statistisches Bundesamt
Drucksache 16/11650 – 76 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
wirken. In diesem Jahr scheiden mehr Men schenaltersbedingt aus dem Erwerbsleben aus, als jungeMenschen in das Erwerbsleben eintreten. Ins ge samtdürfte die stärkere betriebliche Lohn differen zierungin den letzten Jahren jetzt stabilisierend wirken.
Spiegelbildlich zur Entwicklung der registriertenArbeitslosigkeit sinkt die Zahl der Erwerbstätigen vordem Hintergrund der wirtschaftlichen Abschwä chung(zum Zusammenhang zwischen den Ausrüstungs inves -titionen und der Erwerbstätigkeit vgl. Schaubild 16).Im Jahr 2008 wurde jahresdurchschnittlich erstmalsdie 40-Millionen-Marke überschritten. In diesem Jahrdürfte die jahresdurchschnittliche Zahl der Erwerbs -tätigen um 300.000 Personen sinken. Im Jahres ver -lauf sinkt sie merklich stärker um rund 700.000 Per -sonen.
Umkehr in der Entwicklung der funktionalenEinkommensverteilung124. Das Volkseinkommen geht in diesem Jahr wie dasnominale Bruttoinlandsprodukt leicht zurück. DieEinkommensarten entwickeln sich indes sehr ver-schieden: Während die Arbeitnehmerentgelte vor -aus sichtlich mit einer Rate von 1,2 Prozent zunehmenwerden, nach 3,6 Prozent im Vorjahr, ist bei denUnternehmens- und Vermögenseinkommen mit ei-nem markanten Rückgang von 2,9 Prozent, nacheinem Anstieg um 1,7 Prozent im Vorjahr, zu rechnen.Hier spiegelt sich der ausgeprägte Abschwung ins-
besondere der exportorientierten Unternehmenwider. Ein starker Rückgang der Gewinneinkommenist für einen zyklischen Abschwung der Konjunkturdurchaus üblich. Er bedeutet zugleich eine Verschie -bung der Einkommensverteilung zugunsten derLohneinkommen. So steigt die Lohnquote (Arbeit -nehmer entgelt in Relation zum Volkseinkommen)erstmals seit dem Jahr 2000 wieder an.
Öffentliche Haushalte geprägt von Konjunk tur-abschwächung und staatlicher Konjunk tur -stützung125. Nach Erreichen eines nahezu ausgeglichenenStaatshaushalts im Vorjahr wird sich der gesamt-staatliche Finanzierungssaldo im laufenden Jahr aufknapp -3 Prozent in Relation zum nominalen Brutto -inlandsprodukt verschlechtern. Ursache für die zuerwartende Verschlechterung sind im Wesentlichender Konjunkturabschwung sowie die zu dessen Ab -federung ergriffenen und beschlossenen Maß nah men.
Die Verschlechterung des Finanzierungssaldos istsowohl konjunkturell, infolge des vollständigen Wir -kenlassens der automatischen Stabilisatoren als auchstrukturell, infolge der diskretionären Maßnahmenzur konjunkturellen Stabilisierung, begründet. DieWirkung der Finanzpolitik ist daher in diesem Jahr imEinklang mit den Beschlüssen des Europäischen Ra-tes und in Übereinstimmung mit dem europäischenStabilitäts- und Wachstumspakt deutlich expansiv.
Kasten 16: Rückblick auf die Jahresprojektion 2008 und tatsächliche Entwicklung
Wesentliche im Jahreswirtschaftsbericht 2008 genannte Risiken für eine ungünstigere Entwicklung sind ein-getreten. Der private Konsum hat sich nicht in erwartetem Maße verbessert, die Finanzmarktturbulenzenhaben sich zu einer Finanzmarktkrise verschärft und die Weltkonjunktur hat sich stärker abgeschwächt alsvor Jahresfrist erwartet. Dadurch ist Deutschland, wie andere Industrieländer auch, in eine tiefe Rezessiongeraten.
Das in der Jahresprojektion 2008 erwartete Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent konnte nicht ganz erreichtwerden (vgl. Übersicht 4). Zwar ist die deutsche Wirtschaft positiv in das Jahr 2008 gestartet, allerdings kam esim weiteren Jahresverlauf zu einem deutlichen und sich zum Jahresende hin beschleunigenden Rückgang derwirtschaftlichen Aktivität. Die jahresdurchschnittliche Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts beträgt nachvorläufigen Berechnungen 1,3 Prozent und liegt damit um 0,4 Prozentpunkte unter den Erwartungen derBundesregierung zu Jahresbeginn 2008.
Vor allem infolge der Kaufkraftverluste durch den kräftigen Anstieg des Preisniveaus für energetische Güterund Nahrungsmittel sowie durch eine merkliche Zunahme der Sparquote stagnierten die privaten Konsum -
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 77 – Drucksache 16/11650
ausgaben mit real 0 Prozent und lagen im Ergebnis merklich unter der projizierten Zuwachsrate in Höhe vonreal 1,1 Prozent.
Besser als erwartet hingegen entwickelten sich die realen Bruttoanlageinvestitionen. Hier war nur mit einerZunahme in Höhe von 2,3 Prozent gerechnet worden, tatsächlich wuchsen sie um 4,1 Prozent. Dieser Unter -schied geht vor allem auf die Ausrüstungsinvestitionen zurück, die mit 5,3 Prozent die Erwartungen um1,2 Prozentpunkte übertrafen. Im Rahmen der Projektion war ein negativer Effekt zu Jahresbeginn 2008 durchdas Auslaufen der degressiven Abschreibungen zum Jahreswechsel unterstellt worden, der nicht in vollemAusmaß eingetreten ist. Auch die Investitionen im Wirtschaftsbau entwickelten sich im Zuge der kräftigerenAusrüstungsinvestitionen günstiger als in der Jahresprojektion angenommen.
Insgesamt entwickelte sich die Inlandsnachfrage mit einem Wachstum von real 1,6 Prozent etwas stärker alsin der Jahresprojektion 2008 geschätzt.
In der Jahresprojektion 2008 wurde mit 0,4 Prozentpunkten ein positiver Beitrag des Außenhandels zum BIP-Wachstum erwartet. Stattdessen dämpfte der Außenhandel das Wachstum um 0,3 Prozentpunkte.Insbesondere die Exportentwicklung fiel vor dem Hintergrund der sich schnell abschwächenden weltwirt-schaftlichen Nachfrage merklich niedriger aus als vor Jahresfrist erwartet.
Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt verlief hingegen besser als in der Jahresprojektion 2008 geschätzt. Die jahresdurchschnittliche Zahl der Arbeitslosen betrug 3,13 Millionen Personen und war damit um über 300.000 Personen geringer als angenommen. Die Zahl der Erwerbstätigen lag im Jahr 2008 im Durchschnittum 330.000 Personen über der Jahresprojektion 2008. Neben Datenrevisionen haben die vorgenommenenReformen am Arbeitsmarkt zu einer günstigeren Entwicklung beigetragen. Die Bruttolöhne und -gehälternahmen durch die günstige Beschäftigungsentwicklung um 0,8 Prozentpunkte stärker zu als mit 3,1 Prozenterwartet.
Der Anstieg des Verbraucherpreisniveaus nahm – wie im Jahreswirtschaftsbericht 2008 erwartet – im Jahres -verlauf ab. Die jahresdurchschnittliche Veränderungsrate fiel jedoch mit 2,6 Prozent um 0,3 Prozentpunktehöher aus als geschätzt. Dies lag unter anderem an der erheblichen Verteuerung des Rohöls bis zurJahresmitte 2008.
Die öffentlichen Haushalte haben sich deutlich besser entwickelt, als zu Beginn des Jahres 2008 erwartet.Deutschland hat im Jahr 2008 einen ausgeglichenen Staatshaushalt erreicht, und dies, obwohl hier zusätzlichauch nicht kassenwirksame Hilfen für Banken im öffentlichen Eigentum anfielen. Ebenfalls belastend wirktdie in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen bereits gebuchte partielle Rückzahlung des Staates andie privaten Haushalte im Zuge der Umsetzung des Urteils zur Pendlerpauschale. Eine spürbare Entlastungder öffentlichen Haushalte ergab sich demgegenüber durch merklich verbesserte Steuereinnahmen. Die umetwa ½ Prozentpunkt auf -0,1 Prozent in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt leicht verbesserteSituation des gesamtstaatlichen Finanzierungssaldos ist im Wesentlichen konjunkturell begründet.
Drucksache 16/11650 – 78 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
31 Bis 2008 vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes; Stand: 14. Januar 2009; 32 Bezogen auf alle Erwerbspersonen; 33 Beitrag zur Zuwachsrate des BIP;34 Verbraucherpreise Veränd. gg. Vj.: 2007: 2,3 %; 2008: 2,6 %; 35 Lohnstückkosten je Arbeitnehmer Veränd. gg. Vj.: 2007: 0,4 %; 2008: 2,1 %; 36 Sparen in % des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte einschl. betrieblicher Versorgungsansprüche.
Jahres- Tatsächlicheprojektion Entwicklung
2008 2008Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (BIP)BIP (preisbereinigt) 1,7 1,3Erwerbstätige (im Inland) 0,7 1,5BIP je Erwerbstätigen 1,0 – 0,2BIP je Erwerbstätigenstunde 0,8 – 0,1
Erwerbslosenquote in % nach VGR 32 7,8 7,2Arbeitslosenquote in % (Abgrenzung der BA) 32 8,2 7,8
Verwendung des BIP in jeweiligen PreisenKonsumausgaben
Private Haushalte u. private Organisationen o. E. 3,1 2,2Staat 3,0 4,0
Bruttoanlageinvestitionen 3,3 5,2Vorratsveränderungen u. a. (Mrd. Euro) – 3,6 – 2,9Inlandsnachfrage 3,2 3,5
Außenbeitrag (Mrd. Euro) 174,8 157,9(in % des BIP) 7,0 6,3
Bruttoinlandsprodukt (nominal) 3,3 2,7Verwendung des BIP preisbereinigt Konsumausgaben
Private Haushalte u. private Organisationen o. E. 1,1 0,0Staat 1,0 2,2
Bruttoanlageinvestitionen 2,3 4,1Ausrüstungen 4,1 5,3Bauten 0,5 2,8Sonstige Anlagen 5,9 6,6
Vorratsveränderung u. a. (BIP-Wachstumsbeitrag) 33 0,1 0,3Inlandsnachfrage 1,4 1,6Exporte 5,8 3,9Importe 5,9 5,1
Außenbeitrag (BIP-Wachstumsbeitrag)33 0,4 – 0,3Bruttoinlandsprodukt (real) 1,7 1,3Preisentwicklung (2000 = 100)Konsumausgaben der privaten Haushalte34 2,0 2,2Inlandsnachfrage 1,8 1,9Bruttoinlandsprodukt 35 1,6 1,4Verteilung des Bruttonationaleinkommens (BNE)(Inländerkonzept)Arbeitnehmerentgelte 2,7 3,6Unternehmens- und Vermögenseinkommen 5,6 1,7Volkseinkommen 3,7 2,9Bruttonationaleinkommen 3,2 2,7nachrichtlich (Inländerkonzept):Arbeitnehmer 0,7 1,6Bruttolöhne und -gehälter insgesamt 3,1 3,9
je Arbeitnehmer 2,4 2,3Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2,8 2,6Sparquote in % 36 10,6 11,4
Übersicht 4: Gegenüberstellung der Jahresprojektion 2008 und der tatsächlichen Entwicklung31
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 79 – Drucksache 16/11650
Anhang: Maßnahmen der Bundesregierung seit Mitteder Legislaturperiode
A. Kurzfristig stabilisieren, langfristig reformieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .80
B. Vertrauen durch gute Rahmenbedingungen schaffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .82
Finanzplatz Deutschland stärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .82
Steuerliche Rahmenbedingungen gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .82
Mittelstand und Industrie: Unternehmen stärken, Existenzgründungen fördern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .84
Infrastruktur-Voraussetzungen verbessern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .91
Regionen im Strukturwandel begleiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92
Politik für die neuen Länder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93
C. Öffentlichen Haushalten Spielräume schaffen und erhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .94
D. Erfolge am Arbeitsmarkt sichern und ausbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .95
Arbeitsmarktinstrumente und Grundsicherung für Arbeitsuchende weiterentwickeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .96
Arbeitnehmer besser qualifizieren, Fachkräftemangel beseitigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .98
Erwerbstätigkeit von Frauen fördern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .101
Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .102
Weitere Maßnahmen für Arbeitnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .103
E. Soziale Sicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .103
Reformen der Alterssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .103
Wettbewerb im Gesundheitssystem stärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .104
Pflegeversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .107
F. Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .108
G. Bildung, Forschung, neue Technologien, Wissensgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .113
Innovationskraft und technologische Stärken ausbauen – Schutzrechte stärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .113
Hightech-Strategie weiterentwickeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .114
Exzellenz, Eigenverantwortung und Freiheit in der Wissenschaft stärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .117
Informationsgesellschaft und Telekommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .118
Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .118
H. Europa/Internationale Wirtschaftspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .121
Wirtschaftspolitik im europäischen und internationalen Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .121
Heiligendamm-Prozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .123
Internationale Stabilität und Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .124
Drucksache 16/11650 – 80 – Deutscher Bundestag – 16. WahlperiodeLf
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Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 127 – Drucksache 16/11650
Abgeltungsteuer ......................................................32, 83Altersvermögensgesetz..................................................47Arbeitsförderung ......................17, 27, 37, 44ff., 85, 96ff.Arbeitslosenquote ..............................11, 17, 39, 70, 75, 78Arbeitslosenversicherung (-sbeitrag) ............22, 43, 95Arbeitslosigkeit ........................16, 39f., 74ff., 84, 86, 97f.Arbeitsmarkt (auch Arbeitsmärkte)....12, 14ff., 29ff., 41,43ff., 68, 74, 77, 96, 98ff.Arbeitszeitkonten (Arbeitszeitguthaben) ........15ff., 46,68, 75, 77Armutsrisiko ....................................................................16Aufschwungphase ....................................................16, 43Ausbildungsplatz..............................56f., 90, 93, 100, 118Ausbildungsverträge ..................................................57f.Auslandsnachfrage ..................................................14, 66Außenwirtschaftsgesetz ................................59, 61, 121f.Banken ............................13, 18ff., 31, 36, 41, 69, 73, 77, 85Bankensystem ..................................................................16Beihilfen ..............................................................39, 63, 90Berufseinstiegsbegleitung ..................................100, 119Beschäftigung ............15ff., 21ff. 24f., 27, 32, 36, 38, 41f., 52ff., 56, 58, 63, 65, 67ff., 75, 80, 90, 93, 96, 98ff., 100,111, 126Beschäftigungssicherung ...... 22ff., 27f., 34, 42, 44, 46,73, 80ff.Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) ..36, 90Bilanzregeln ..................................................................19f.Biokraftstoffe ..........................................................54, 111f.Breitbandinfrastruktur ..................................................38Breitbandstrategie....................................................27, 92Bundesagentur für Arbeit ......23, 27f., 43, 45, 57, 75, 81,96, 99Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht(BaFin) ..........................................................................31, 34Bürokratieabbau ........................................35, 37, 84, 87f.Deutsche Bundesbank ....................................................31Dienstleistungsrichtlinie ......................................34f., 86Doha-(Entwicklungs-)Runde ..................58, 60, 122, 124Eigenheimrentengesetz ................................................47Eigenkapitalbasis ................................................15, 69, 91Einkommensteuer ............................................28, 32, 106Energieeffizienz ....................23, 25, 30, 34, 48, 51ff., 62, 73, 85, 108, 110, 112f., 123, 125Energieforschungsprogramm ..............................50, 111Energiemix ....................................................................50f.Energiepolitik ..............................................49, 51f., 61, 63Energieträger ......................................................50ff., 125Energieversorgung................................49ff., 109, 111, 116Erbschaftsteuer ......................................................33f., 83
Erneuerbare Energien ..............................50ff., 108f., 125EXIST ....................................................................55, 84, 116Expansive Geldpolitik................................................13, 18Exportvolumen ................................................................13Fachkräfte ......................30, 44f., 56, 85, 90 98, 101, 118f.Finanzierungssaldo (des Staates) ..................18, 76f., 94Finanzmarkt (auch Finanzmarktregulierung) ..13, 18f.,31, 59, 65, 69, 124Finanzmarktkrise ..12, 14, 21, 31, 65f., 68f., 72, 76, 80, 91Finanzpolitik..............................................17f., 24, 42f., 76Flexibilisierung ..........................................................17, 73Frühkindliche Bildung ............................................29, 56Garantien..................................................................19f., 80Gasnetz-Zugangsverordnung ......................................54Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalenWirtschaftsstruktur“ (GRW) ......................23, 39, 81, 92Geringqualifizierte ......................17, 23f., 41, 44f., 57, 96Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) ................................................................................50Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ..24, 28, 43f.,47f., 74, 104Gesundheitsfonds ..................................................48, 104Grundsicherung ......................................17, 28, 44f., 96f.Handelsbilanzrecht..................................................36, 90Handwerk ........................................................................110Hauptschulabschluss ........................................44, 57, 96Heiligendamm-Prozess ........................................61f., 123Heizkosten ........................................................22, 49f., 53High-Tech Gründerfonds ................................56, 86, 116Hightech-Strategie ..........................30, 54, 93f., 114f., 118HOAI (Honorarordnung für Architekten undIngenieure) ......................................................................36Hochschulpakt ..................................................55ff., 119f.Hypothekenkredite ........................................................18IKT 2020 ..........................................................................115Immobilienblase..................................................13, 18, 65Infrastrukturmaßnahmen (Infrastrukturprogramme) ................................21, 23, 81 Integriertes Energie- und Klimaprogramm (IEKP) ............................................................50, 52, 108, 112Interbankenmarkt ..........................................................13Internationaler Währungsfonds (IWF) ......59ff., 65, 71, 113, 125Invest in Germany GmbH ................................40, 59, 122IT-Gipfelprozess........................................................56, 118Japan ............................................................59, 62, 65, 122Kältetechnik ............................................................54, 109Kfz-Steuer ....................................................23, 27, 53, 80f.Kindergeld..................................................................22, 74
Stichwortverzeichnis
Drucksache 16/11650 – 128 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 BerlinVertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344
ISSN 0722-8333
Klimapolitik ..............................................................52, 63Konjunkturgerechte Wachstumspolitik................12, 21Konjunkturschwäche (Abschwächung derKonjunktur) ........................................................17, 21f., 65Konjunkturzyklus ............................................................15Konsolidierung ............................................17, 30, 41f., 97Kraft-Wärme-Kopplung ................................................52Krankenhausfinanzierung....................................49, 105Krankenkassen ....................................................47f., 104f.Kredit- und Bürgschaftsprogramm ..........23, 26, 35, 81Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)....22ff., 26f., 35, 53f., 80f., 85, 97, 112Kreditinstitute ............................................................15, 18Kreditversorgung ................................20, 23f., 26, 66, 80Kurzarbeit ................................16, 23f., 27f., 45, 69, 75, 81Langzeitarbeitslose (Langzeitarbeitslosigkeit) ........17, 40f., 44, 96ff.Leistungsbilanzungleichgewichte ..............................13Liquiditätsengpässe ........................................................18Lissabon-Strategie ........................................................63f.Lkw-Maut..........................................................................53Lohnabschlüsse ..........................................................15, 73Lohnzusatzkosten ....................................................43, 48Mindestlohn ..............................................................46, 96MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ......................45, 56, 119Mitarbeiterbeteiligung............................................34, 83MoRaKG (Gesetz zur Modernisierung der Rahmen -bedingungen für Kapitalbeteiligungen ........35, 56, 86Multilaterale Handelsregeln ................................60, 124Nahrungsmittelpreis ......................................................15Nationales Reformprogramm ......................................63Neuverschuldung ..........................................................41OECD............................................................................61, 69Offene Stellen....................................................................17Öffentliche Investitionen ........................................23, 42Öffentlicher Gesamthaushalt ........................................12Öffentlich-Private-Partnerschaften (ÖPP) ..................38Öffnungsklauseln ............................................................17Öl- und Gasmarktstrategie..........................................50f.Ölpreis ................................................................50, 65f., 74Paritätisch finanzierte Beitragssätze........28, 43, 48, 95Pendlerpauschale ................................................22, 41, 77Pflegeversicherung ....................................22, 44, 49, 107Postdienstleistungen......................................................39Private Haushalte......11ff., 21ff., 28, 46, 54, 66f., 70, 73f.,77f., 81Private Krankenversicherung (PKV)....................48, 104
Qualifizierungsoffensive ......................22, 24, 44, 81, 110Reformstrategie ........................................................15, 44Rentensteigerung (Rentenanpassung) ................47, 74Rettungsprogramm/Rettungspaket ..........................20Risikostrukturausgleich ........................................48,104Schulabgänger ........................................................57, 119Schuldenregel (Verschuldungsregel) ............21, 25, 29, 42f., 95Schwellenländer ....................58, 60ff., 65f., 71, 121f., 123Solidarpakt II ................................................................40f.Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) ..19f.Sozialgesetzbuch (SGB) ........17, 28f., 37, 74, 87, 96f., 99, 102f., 106Sozialversicherungsabgaben ......................................21f.Staatliches Defizit ................................................17, 41, 94Steuerbelastung (Gesamtsteuerbelastung)....15, 22, 63Strom- und Gasmärkte ..................................................49Stromnetze ......................................................................52Tarifparteien................................................................15, 17Tarifvertragsparteien ..............................................46, 96Tourismus ........................................................................34Übertragungsmechanismen ........................................14Umweltprämie ................................................................27Unternehmensteuerreform 2008 ..............15, 21, 32, 82USA ............................................................13f., 18, 58ff., 62Vergaberecht ........................................25, 31, 36, 48, 104Verkehrsinvestitionen ..............................................23, 81Verschuldung (Verschuldungsgrad) ..................12f., 42Versorgungssicherheit ..........................................51f., 53Vertrauenskrise ..........................................................14, 18Vollzeitbeschäftigung ....................................................16Wachstums- und Beschäftigungspotenziale ......21, 30, 35, 45, 56Wachstumsstärkung ..............22f., 27, 32, 34, 42, 46, 73Wechselkurse....................................................15, 65ff., 71WeGebAU („Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Menschen inUnternehmen“) ..................................................23, 28, 45Weiterbildung ..........................44ff., 57, 96, 111, 117, 119f.Weltbank................................................................59f., 125Weltfinanzgipfel ....................................................31, 59f.Wiedervereinigung ......................................14, 16, 43, 73Wohngeld ................................................................22, 49f.WTO ..........................................................................58, 124Zeitarbeit ....................................................................17, 46Zentralbanken ..........................................................13, 20Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)......................................................................26, 56, 85