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Schulversuchspraktikum SoSe 2013 Klassenstufen 7 & 8 Dichte

Dichte - Willkommen · Cola-Sorten. Dichteunterschiede sind für die SuS im Alltag allgegenwärtig, da beispielsweise Schiffe schwim- ... stoffe (PET, PE und PS)

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Page 1: Dichte - Willkommen · Cola-Sorten. Dichteunterschiede sind für die SuS im Alltag allgegenwärtig, da beispielsweise Schiffe schwim- ... stoffe (PET, PE und PS)

Schulversuchspraktikum

SoSe 2013

Klassenstufen 7 & 8

Dichte

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Inhalt

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung des Themas und zugehörige Lernziele ......................................................................................3

Lehrerversuche.................................................................................................................................................................. 3

V 1 – Gelber Sack als Heißluftballon..................................................................................................................... 3

V2 – Unterschiedliche Dichte von Gasen: Luft, Helium und Wasserstoff...............................................5

Schülerversuche ............................................................................................................................................................... 6

V3 - Schwebende Kartoffel....................................................................................................................................... 6

V4 – Zuckergehalt von CocaCola-Produkten..................................................................................................... 8

V5 – Bestimmung des Zuckergehalts von Apfelsaft mit einem Aräometer...........................................9

V6 – Trennung von Kunststoffmüll ................................................................................................................... 11

Arbeitsblatt – Bestimmung des Zuckergehaltes von Apfelsaft....................................................................14

Reflexion des Arbeitsblattes ..................................................................................................................................... 15

Erwartungshorizont (Kerncurriculum)............................................................................................................ 15

Erwartungshorizont (Inhaltlich)......................................................................................................................... 15

Auf einen Blick:

Im Folgenden werden zwei Lehrerversuche und vier Schülerversuche vorgestellt, die sich mit

der Dichte von Gasen und Flüssigkeiten, mit der Temperatur- und Konzentrationsabhängigkeit

der Dichte und mit Trennverfahren beschäftigen.

Im ersten Lehrerversuch wird das Prinzip eines Heißluftballons gezeigt, im zweiten der Dichte-

unterschied des Gasgemisches Luft und der Gase Helium und Wasserstoff gezeigt. Versuche V3

und V4 sind sehr einfache Schülerversuche, die die Konzentrationsabhängigkeit der Dichte auf-

zeigen. Dieser Zusammenhang wird von Versuch V5 zu einer quantitativen Bestimmung von Zu-

cker in Apfelsaft genutzt. Versuch V6 zeigt die Möglichkeit der Kunststoffmülltrennung unter Be-

rücksichtigung der Dichte.

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1 Beschreibung des Themas und zugehörige Lernziele

Die Dichte ist eine physikalische Größe eines Körpers, definiert durch das Verhältnis seiner Mas-

se zu seinem Volumen. Diese Definition und das Prinzip des Auftriebs sollten den SuS aus dem

Physikunterricht bekannt sein, um die Dichte als Größe zur Unterscheidung und Trennung von

Stoffen verwenden zu können.

Im niedersächsischen Kerncurriculum Chemie wird im Basiskonzept Stoff-Teilchen genannt,

dass die SuS am Beispiel der Dichte als proportionale Zuordnung Bezüge zur Mathematik her-

stellen sollen, was in V5 berücksichtigt wird. Weiter sollen die SuS laut des Kerncurriculums das

Vorhandensein von Stoffen anhand ihrer Kenntnisse von Nachweisreaktionen erklären und die

Bestimmung der Dichte als Nachweisreaktion vorgestellt werden. In Versuch V2 werden daher

Gase anhand ihrer Dichte charakterisiert und in V5 wird in Apfelsaft anhand der Dichte Zucker

nachgewiesen und quantitativ bestimmt. Ein weiteres Lernziel, das in V6 verfolgt wird, ist, dass

die SuS Trennverfahren beschreiben, die auf der Ausnutzung unterschiedlicher Stoffdichten be-

ruhen.

In Versuch V1 wird die Temperaturabhängigkeit der Dichte genutzt, um einen gelben Sack durch

heiße Luft wie einen Heißluftballon aufsteigen zu lassen. Die Versuche V3 und V4 zeigen die

Konzentrationsabhängigkeit der Dichte von wässriger Lösungen am Beispiel von Salzwasser und

Cola-Sorten.

Dichteunterschiede sind für die SuS im Alltag allgegenwärtig, da beispielsweise Schiffe schwim-

men, erhitzte Luft Weihnachtspyramiden antreibt und Wasser sich beim Gefrieren im Eisfach

ausdehnt.

In den Versuchen werden Dichteänderungen und Unterschiede nur qualitativ oder halbquantita-

tiv bestimmt, da absolute Werte von den SuS nur schwer einzuordnen sind.

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2 Lehrerversuche

2.1 V 1 – Gelber Sack als Heißluftballon

Materialien: Gelber Sack, 3 Stative, 10 Teelichter

Durchführung: Die Stative werden im Dreieck so aufgestellt, dass der gelbe Sack locker dar-

über gestülpt werden kann. Der gelbe Sack wird so gekürzt, dass er nach

dem Überzug über die Stative genau bis zum Boden reicht. Zwischen den

Stativen werden die 10 Teelichter brennend aufgestellt. Dann wird der gelbe

Sack vorsichtig über die Stative bis zum Boden gezogen.

Beobachtung: Nach 2-5 Minuten steigt der gelbe Sack etwa einen Meter in die Höhe.

Dieser Versuch zeigt, dass sich die Dichte der Luft durch Erhitzen verringert. Mit Hilfe eines

gelben Sacks und Teelichtern wird so die Funktionsweise eines Heißluftballons demonstriert.

Beim Versuch kann es SuS leicht passieren, dass die Plastiktüte in die Flammen gerät, weshalb

sich das Experiment eher als Lehrerversuch eignet. Auch würden sonst sehr viele Teelichter

benötigt.

Als Vorwissen, sollten den SuS das Prinzip der Auftriebskraft bekannt sein.

Abbildung 1: Aufsteigender gelber Sack

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Deutung: Die Luft innerhalb des gelben Sackes wird erhitzt, wodurch sich ihre Dichte

verringert. Da die Dichte der Umgebungsluft dann in Relation höher ist,

wirkt eine Auftriebskraft auf den gelben Sack, sodass dieser zu steigen be-

ginnt. Die Stative sorgen für einen senkrechten Aufstieg.

Der Versuch kann verwendet werden, die Temperaturabhängigkeit der Dichte zu demonstrie-

ren. Alternativ kann hierzu auch ein Versuch mit unterschiedlich gefärbtem kalten und war-

men Wasser, das in Flaschen in ein Wasserbecken gegeben wird, durchgeführt werden.

Hinweis: Ohne die Stative kippt der gelbe Sack um, anstatt hochzusteigen. Ist die Decke des

Ballons nicht hoch genug über den Kerzen, beginnt der gelbe Sack zu schrumpfen.

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2.2 V2 – Unterschiedliche Dichte von Gasen: Luft, Helium und Wasserstoff

Gefahrenstoffe

Helium H: 280 P: 403

Wasserstoff H: 220 - 280 P: 210 – 377 – 381 - 403

Materialien: Ein großer Glasbehälter, 3 Hexen, ein kleiner Ballon

Chemikalien: Helium, Wasserstoff

Durchführung: Der Glasbehälter wird mit der Öffnung nach unten auf den drei Hexen aufge-

setzt. Die Höhe wird so angepasst, dass der kleine Ballon aufgeblasen in das

Dieser Versuch zeigt, dass Wasserstoff eine geringere Dichte hat als Helium und beide Gase

eine geringere Dichte haben als Luft, indem ein mit Helium gefüllter Ballon und Wasserstoff in

einen umgedrehten Glasbehälter gegeben werden. Da hier mit Druckgasflaschen gearbeitet

werden muss und Wasserstoff leicht entzündlich ist, muss der Versuch von der Lehrperson

durchgeführt werden.

Abbildung 2: Der mit Helium gefüllte Ballon schwebt unter der Wasserstoffschicht.

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Gefäß gebracht werden kann. Der Ballon wird mit Helium gefüllt und in das

Gefäß eingeführt. Das Gefäß wird etwa bis zur Hälfte mit Wasserstoff gefüllt.

Beobachtung: Der mit Helium gefüllte Ballon steigt zunächst bis zur Decke des Gefäßes auf.

Beim Befüllen mit Wasserstoff, sinkt der Ballon ab.

Deutung: Da die Dichte von Helium geringer ist als die der Luft, steigt der Ballon zu-

nächst an die Decke des Gefäßes. Die Dichte von Wasserstoff ist noch gerin-

ger, sodass sich eine Wasserstoffschicht unterhalb der Gefäßdecke bildet,

unter welcher der Heliumballon hängen bleibt.

Entsorgung: Sowohl der verwendete Wasserstoff als auch das Helium können zur Diffusi-

on in den Raum freigegeben werden. Danach sollte kurz gelüftet werden.

Der Versuch kann verwendet werden, um deutlich zu machen, dass die Dichte eines Gases eine

charakteristische Größe ist und dass drei farb- und geruchlose Gase wie Luft, Helium und Was-

serstoff durch sie deutlich voneinander unterschieden werden können.

3 Schülerversuche

3.1 V3 - Schwebende Kartoffel

Gefahrenstoffe

Natriumchlorid - -

Wasser - -

Materialien: (Becher-)glas, Löffel, Kartoffel, Messer

In diesem Versuch wird gezeigt, dass sich die Dichte von Wasser erhöht, wenn Kochsalz darin

gelöst wird und dass sich wässrige Phasen mit unterschiedlicher Dichte einfach schichten las-

sen. Bei diesem Versuch wird vorausgesetzt, dass den SuS der Zusammenhang von Dichte und

Auftriebskraft bekannt ist.

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Chemikalien: Wasser, Natriumchlorid (Kochsalz)

Durchführung: Das Becherglas wird etwa bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt und unter Rühren so

viel Natriumchlorid zugegeben, bis die Lösung gesättigt ist. Über einen Löffel

wird Leitungswasser in das Becherglas gegossen, sodass die Salzlösung

überschichtet und das Glas gefüllt wird. Aus der Kartoffel wird eine 5 mm di-

cke Scheibe abgeschnitten und flach in das Becherglas gelegt.

Beobachtung: Die Kartoffelscheibe sinkt bis zur Hälfte der Glashöhe herab und hält dann

ihre Position.

Deutung: Die Salzlösung hat eine höhere Dichte als das reine Leitungswasser, sodass

sich die beiden wässrigen Phasen bei der Überschichtung nicht vermischen.

Die Kartoffelscheibe hat eine höhere Dichte als Wasser, weshalb sie durch

die Obere Phase sinkt. Sie hat eine geringere Dichte als die salzhaltige Phase,

weshalb sie auf dieser schwimmt.

Entsorgung: Die Kartoffelscheibe wird im Biomüll entsorgt. Die Lösung wird in den Ab-

fluss gegeben.

Der Versuch kann als Hausaufgabenversuch verwendet werden, da er einfach durchzuführen

ist und mit Materialien und Chemikalien aus der Küche auskommt.

Abbildung 3: Die Kartoffelscheibe schwebt an der Grenze der wässrigen Phasen.

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3.2 V4 – Zuckergehalt von CocaCola-Produkten

Gefahrenstoffe

Wasser - -

Materialien: Großes Glasbecken

Chemikalien: Wasser, je eine Getränkedose CocaCola, CocaCola-Light und CocaCola-Zero

Durchführung: Das Becken wird mit Leitungswasser gefüllt und die Getränkedosen werden

aufrecht in das Wasser gestellt.

Beobachtung: Die CocaCola-Dose sinkt auf den Grund des Beckens, die beiden anderen Do-

sen schwimmen.

In diesem Versuch wird am Beispiel von CocaCola und ihrer Light- und Zerovariante gezeigt,

dass der Zuckergehalt von Getränken ihre Dichte beeinflusst. Hier wird vorausgesetzt, dass

den SuS der Zusammenhang zwischen Dichte und Auftriebskraft bekannt ist.

Abbildung 4: CocaCola-Produkte in Wasser

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Deutung: CocaCola enthält Zucker, was die Dichte im Vergleich zum Wasser erhöht.

Die Dichte der beiden anderen Getränke ist geringer als diejenige von Was-

ser, sodass diese schwimmen.

Dieser Versuch eignet sich sehr gut als Schülerversuch, da er sehr schnell und einfach durchzu-

führen ist und durch die Verwendung der populären Getränke die SuS motiviert werden.

Gleichzeitig überprüfen die SuS mit diesem Versuch, ob Cola-Light und Cola-Zero tatsächlich

weniger Zucker enthalten als CocaCola.

3.3 V5 – Bestimmung des Zuckergehalts von Apfelsaft mit einem Aräometer

Gefahrenstoffe

Zucker (Saccharose) - -

Apfelsaft - -

Wasser - -

Materialien: Pappe, Schere, Lineal, Stift, wasserfester Stift. 1 Reagenzglas, 1 schmaler

Standzylinder, 3 Bechergläser, Sand

Chemikalien: Zucker (Saccharose), Wasser, Apfelsaft

Bauanleitung: Aus der Pappe wird ein schmaler Streifen ausgeschnitten, der in das Rea-

genzglas passt. Nach dem oberen drittel des Pappstreifens wird eine waag-

rechte Linie gezogen und diese mit einer 1 beschriftet. Auf den Pappstreifen

wird nun eine gleichmäßige Skala gezeichnet, die besonders unterhalb der

Markierung sehr fein sein sollte. Im Reagenzglas wird der beschriftete Strei-

fen mit einer 1 cm dicken Sandschicht fixiert. Das Aräometer wird in eine

In diesem Versuch wird zunächst die Anleitung zum Bau eines Aräometers (Messgerät zur Be-

stimmung der Dichte) vorgestellt und anschließend mit Hilfe von diesem und angesetzten Pro-

belösungen der Zuckergehalt von Apfelsaft bestimmt. Dabei wird der Saft vereinfachend als

Zuckerlösung betrachtet. Für den Versuch werden Kenntnisse aus der Mathematik wie Propor-

tionalität, Umgang mit einem Koordinatensystem und Wertepaarbestimmung an Geraden pro-

portionaler Zuordnungen vorausgesetzt. Auch das Prinzip der Auftriebskraft sollte den SuS be-

kannt sein.

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mit Wasser gefüllten Standzylinder getaucht und solange weiter mit Sand

befüllt, bis die Eintauchtiefe mit der Markierung übereinstimmt.

Hinweis: Der Pappstreifen darf nun nicht mehr bewegt werden. Die Messungen finden in ei-

nem schmalen Standzylinder statt, damit das Aräometer nicht umkippt.

Durchführung: In den 3 Bechergläsern werden Zuckerlösungen angesetzt: Es werden 10 g,

15 g und 20 g Zucker jeweils in 80 ml Wasser gelöst. Der Standzylinder wird

mit je einer der Lösungen befüllt und das Aräometer eingetaucht. Die Ein-

tauchtiefe wird am Pappstreifen abgelesen und mit einem wasserfesten Stift

auf dem Reagenzglas markiert. Dies wird mit allen drei Zuckerlösungen und

dem Apfelsaft durchgeführt.

Beobachtung: Je höher der Zuckergehalt der Lösung ist, desto geringer ist die Eintauchtiefe

des Aräometers. Die Eintauchtiefe liegt beim Apfelsaft unterhalb der von rei-

nem Wasser.

Deutung: Die dichte nimmt mit steigendem Zuckergehalt zu. Apfelsaft enthält Zucker.

Um den Versuch quantitativ auszuwerten, können die am Aräometer abgele-

senen Werte mit Hilfe von Literaturangaben in absolute Dichtewerte umge-

rechnet werden, oder es werden die Werte des Aräometers ohne Maßeinheit

verwendet. Aus den Werten der Zuckerlösungen wird eine Eichgerade er-

stellt, indem die Dichtewerte gegen den Zuckergehalt aufgetragen werden

Abbildung 5: Aräometer in einer Zuckerlösung.

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und eine Ausgleichsgerade gezeichnet wird. Über den Dichtewert des Apfel-

saftes kann mit Hilfe der Geraden der Zuckergehalt des Getränks abgelesen

werden.

Entsorgung: Die Lösungen und der Apfelsaft können in den Ausguss gegeben werden.

Der Pappstreifen wird im Papiermüll entsorgt und der Sand wird zur Wie-

derverwendung gesammelt.

Der Versuch kann verwendet werden, um den SuS einen ersten Zugang zur quantitativen Aus-

wertung eines Versuches mit Hilfe einer Auftragung zu geben. Auf Grund der groben Skalie-

rung sind keine genauen Ergebnisse zu erwarten.

3.4 V6 – Trennung von Kunststoffmüll

In diesem Versuch wird gezeigt, dass die am häufigsten für Verpackungen gebrauchten Kunst-

stoffe (PET, PE und PS) auf Grund ihrer unterschiedlichen Dichten voneinander getrennt wer-

den können. Die Trennung wird hier in zwei Teilversuchen erreicht. Es wird vorausgesetzt,

dass den SuS der Zusammenhang von Dichte und Auftriebskraft bekannt ist.

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GefahrenstoffePET (Polyethylenterephtha-

lat)- -

PE (Polyethylen) - -

PS (Polystyrol) - -

Wasser - -

Materialien: großes Becherglas, Bunsenbrenner, Dreifuß, Glasstab, Schere

Chemikalien: Wasser, PET (Kunststoffwasserflasche), PE (Verpackungsfolie oder Tüte, PS

(Styropor)).

Durchführung 1: Die Kunststoffe werden mit Hilfe der Schere zerkleinert, dann vermengt und

in das mit Wasser gefüllte Becherglas gegeben. Mit dem Glasstab wird kurz

gerührt.

Beobachtung 1: Die Kunststoffstücke aus PET setzen sich am Boden des Becherglases ab. Die

PS-Stücke schwimmen auf der Oberfläche des Wassers, die PE-Stücke

schwimmen knapp unter der Oberfläche oder schweben auf mittlerer Höhe.

Deutung 1: PET hat bei 20 °C eine Dichte von 1,35 g cm-3[2], Wasser von 1,00 g cm-3, PE

von 0,92 – 0,97 g cm-3 und PS von 1,06 – 1,12 g cm-3[1]. Da PET deutlich die

höchste Dichte besitzt, geht es in Wasser unter. PE hat eine etwas geringere

Dichte als Wasser und schwimmt daher. Polystyrol hat zwar eine höhere

Dichte als Wasser, ist in Form von Styropor jedoch so stark mit Luftblasen

durchsetzt, dass es effektiv eine viel geringere Dichte besitzt.

Durchführung 2: Das PS und PE wird abgeschöpft und zur Seite gelegt. Das PET wird aus dem

Becherglas entfernt. Das Wasser wird im Becherglas mit Hilfe des Bunsen-

brenners zum Kochen gebracht. anschließend werden das PS und das PE

wieder in das Becherglas gerührt.

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Beobachtung 2: Die PE-Stückchen sinken zum Boden des Becherglases, das PS schwimmt auf

der Oberfläche des Wassers.

Deutung 2: Das Erhitzen hat die Dichte des Wassers verringert, sodass sie nun unter-

halb der von PE liegt.

Entsorgung: Die Kunststoffe werden im gelben Sack entsorgt, das Wasser kann in den

Ausguss gegeben werden.

Literatur: [1] David R. Lide, ed., CRC Handbook of Chemistry and Physics, 89th Edition

(Internet Version 2009), S. 15-39

[2] GESTIS-Stoffdatenbank http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll?f=tem-

plates&fn=default.htm&vid=gestisdeu:sdbdeu (zuletzt aufgerufen 31.7.2013

20:30 Uhr)

Der Versuch zeigt ein auf unterschiedlichen Dichten beruhendes Trennverfahren und knüpft

gleichzeitig an das Thema Müllentsorgung und Recycling an. Daher kann der Versuch im Unter-

richt sowohl zu den Themen Dichte, Trennverfahren inhomogener Gemische und im Bereich

Umweltchemie verwendet werden.

Beachtet werden muss, dass das Gelingen des zweiten Teilversuches von den verwendeten PE-

Folien abhängt, da die Verringerung der Wasserdichte sonst eventuell nicht ausreicht. Hier

wurde mit Tüten gearbeitet, wie sie im Einzelhandel meist verwendet werden.

Abbildung 6: PET (schwarz) setzt sich am Boden ab.

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Arbeitsblatt – Bestimmung des Zuckergehaltes von Apfelsaft

Versuch:

Materialien: Aräometer, 1 Standzylinder, 3 Bechergläser

Chemikalien: Wasser, Zucker, Apfelsaft

Durchführung: Ermittle mit deinem Aräometer die Dichte folgender Lösungen:

1. Zuckerlösung: 10 g Zucker in 80 ml Wasser.

2. Zuckerlösung: 15 g Zucker in 80 ml Wasser.

3. Zuckerlösung: 20 g Zucker in 80 ml Wasser.

Tauche das Aräometer nacheinander in die Zuckerlösungen und zum Schluss in

Apfelsaft. Markiere mit einem wasserfesten Stift auf dem Reagenzglas die Ein-

tauchtiefe.

Beobachtung: Übertrage die Markierungen rechts auf die Skala:

_____________________________________________________________________

Aufgaben:

1. Erläutere, woran man erkennt, dass der Apfelsaft Zucker enthält.

2. Bestimme den Zuckergehalt des Apfelsaftes, indem du eine Auftragung in einem

Koordinatensystem erstellst. Trage an der x-Achse den Zuckergehalt der Lösun-

gen auf, die y-Achse ist die Aräometerskala.

3. Vergleiche dein Ergebnis mit der Angabe auf der Apfelsaftpackung. Diskutiere

mit deinem Sitznachbarn, warum die Werte unterschiedlich sein können und

schreibt eure Ideen auf.

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4 Reflexion des Arbeitsblattes

Das Arbeitsblatt setzt voraus, dass die SuS bereits ein einsatzfähiges Aräometer gebaut haben.

Dieses sollen sie hier verwenden, um den Zuckergehalt von Apfelsaft zu bestimmen und ihr Er-

gebnis zu reflektieren. Der Apfelsaft wird dabei vereinfachend als Zuckerlösung angesehen.

4.1 Erwartungshorizont (Kerncurriculum)

Die Aufgaben 1 bis 3 steigern das Aufgabenniveau von I bis III.

Die vom Arbeitsblatt geförderten Kompetenzen finden sich im Stoff-Teilchen Basiskonzept:

Fachwissen: Die SuS erklären das Vorhandensein von Stoffen anhand ihrer

Kenntnisse über Nachweisreaktionen. (Aufgabe 1).

Erkenntnisgewinnung: Die SuS wenden Nachweisreaktionen an. (Versuch)

Kommunikation: Die SuS erklären chemische Sachverhalte unter Anwendung der

Fachsprache. (Aufgabe 1)

Die SuS stellen gewonnene Daten in Diagrammen dar. (Aufgabe 2)

Die SuS diskutieren erhaltene Messwerte. (Aufgabe 3)

Bewertung: Stellen Bezüge zur Mathematik (proportionale Zuordnung am Bsp.

der Dichte) her. (Aufgabe 2)

4.2 Erwartungshorizont (Inhaltlich)

1. In den Zuckerlösungen hat das Aräometer eine geringere Eintauchtiefe als in Wasser. Da

es auch in Apfelsaft eine geringere Eintauchtiefe hat und Apfelsaft süß schmeckt, kann

geschlossen werden, dass er Zucker enthält.

2. Zunächst werden die Zuckergehalte der Lösungen ausgerechnet (1. Lösung 0,125 g ml-1,

2. Lösung 0,187 g ml-1, 3. Lösung 0,25 g ml-1) und die Auftragung erstellt (vgl. Abb7). An

der Eichgeraden kann der Zuckergehalt des Apfelsaftes abgelesen werden. Er beträgt im

Beispiel 0,12 g ml-1 also 12 g Zucker auf 100 ml.

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3. Auf der Apfelsaftpackung sind 9,5 g Zucker pro 100 ml angegeben, also ein niedrigerer

Wert, als der ermittelte.

Als mögliche Gründe für die Abweichung könnten die SuS nennen:

• Die Skala des Aräometers ist zu ungenau.

• Es wurde nicht genau abgelesen.

• Ein Rechenfehler kann aufgetreten sein.

• Der auf der Packung angegebene Wert ist falsch.

• Es können weitere Stoffe im Apfelsaft enthalten sein, die die Dichte verändern.

Abbildung 7: Auftragung zur Bestimmung des Zuckergehaltes