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Bericht: Spezielle anMygische Methoden. 459 Der vibrationsfreie Wiigetiseh fiir Mikrowaagen~ den H. GYSEL und W. ST~E- BEL 1 beschreiben, besteht aus einer schweren Kunststeinplatte (Gewicht etwa 200 kg), die auf 4 angepagten Spiralfedern ruht. Die Federn sind in Federbiichsen eingebettet, die mit einer auBerordentlich zihflfissigen, pechartigen Masse aus- gefiillt sind. Die Mikrowaagen lassen auf diesem Wigetisch gar keine Vibrationen oder Erschiitterungen erkennen. H. ]~URTENA~CKER. Eine viillig automatiseh arbeitende Apparatur flit t;legenstromverteilung, wobei das L6sungsmittel im Gegenstromverfahren durch 50 Reaktionskolben geffihrt wird beschreiben E. S. PE~Y und W. H. WEBE~ 2. Der Antrieb erfolgt durch einen Elektromotor; alle Funktionen des Betriebs werden durch einfache elektrisehe Schaltungen ausgefibt. (Schaltschema und Photographien im Original.) G. DENK. Einen Mikrotroekenofen fiir Temperaturen yon 25--300 ~ C, der auf :~: 2 ~ C genau regulierbar ist, beschreiben R. T. E. Sc]tEsrc]~ und T. S. Mi 3. Die Temperatur wird entweder mit einem Regeltransformator oder dureh einen e]ektronisch ge- steuerten Thermostaten auf den gewfinschten Wert eingestellt. Temperaturkon- stanz ist innerhalb 5 rain erreicht. Der Trockenraum besteht aus einem elektriscli beheizten Aluminiumblock, der eine Bohrung yon 3,2 cm Durchmesser besitzt. Die Bohrung eignet sich zur Aufnahme einer ABDEmZALDENschen Troekenpistole. K. BROD ERSEI% Einen Universalmikroheizbloek fiir Temperaturen bis 300~ besehreiben T. S. M~ und 1~. T. E. SC~E~CK 4. Der Heizblock besteht aus Aluminium, besitzt einen ])urchmesser yon 10 cm, eine H6he yon 5,7 cm sowie mehrere Bohrungen, die die Aufnahme yon zu erhitzenden Mikrogefigen erm6gliehen. Die Temperatur- kontrolle kann automatisch erfolgen. K. B~ODE~SE~. IV. Spezielle analytische Methoden. 4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliche Methoden. Die Adsorption yon EVANS Blau an Glas und Protein untersuchten W. O. CASTER, A. B. Sn~ON und W. D. A~MSTRONG 5. Evans Blau oder Tolidin-1824, ein Farbstoff mit der Strukturformel H2N OH OH NH 2 ~ao s~\/\--N-x'--//--\--~--\--x-~ -~</\--so Xa %/\// I r %/\// NaOaS CHa CH3 l SOsNa wird yore Plasmaalbumin gebunden und mann deswegen zur Bestimmung des Plas- mavolumen8 dienen. Der Farbstoff wird aber auch von Glas und ebenso von Protein adsorbiert, wodurch, wie die Verff. fanden, schon in der ersten Minute bis zu 20O/o Fehler auftreten k6nnen. Die Adsorption ist abhangig yon der 0berflache, der Zeit, der t~onzentration an F~rbstoff und dem pH-VC'ert und zwar wfl'd um so mehr ad- sorbiert, je saurer die LSsung ist. Durch Zugabe einer 12,8%igen wagrigen L6sung i Mikroehim. Acta (Wien) 1954, 782--784. Ciba AG, Basel (Schweiz). 2 AnMyt. Chemistry 26, 498--502 (1954). Eastman Kodak Co., Rochester, N.Y. s Mikrochem. verein. Mikrochim. Aeta (Wien) 40, 236--244 (1953). Univ. New York (USA). 4 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 40, 245--253 (1953). 5 AnMyk Chemistry 26, 713--715 (1954). Univ. Minneapolis, Minn. (USA).

Die Adsorption von Evans Blau an Glas und Protein

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Page 1: Die Adsorption von Evans Blau an Glas und Protein

Bericht: Spezielle anMygische Methoden. 459

Der vibrationsfreie Wiigetiseh fiir Mikrowaagen~ den H. GYSEL und W. ST~E- BEL 1 beschreiben, besteht aus einer schweren Kunststeinplatte (Gewicht etwa 200 kg), die auf 4 angepagten Spiralfedern ruht. Die Federn sind in Federbiichsen eingebettet, die mit einer auBerordentlich zihflfissigen, pechartigen Masse aus- gefiillt sind. Die Mikrowaagen lassen auf diesem Wigetisch gar keine Vibrationen oder Erschiitterungen erkennen. H. ]~URTENA~CKER.

Eine viillig automatiseh arbeitende Apparatur flit t;legenstromverteilung, wobei das L6sungsmittel im Gegenstromverfahren durch 50 Reaktionskolben geffihrt wird beschreiben E. S. P E ~ Y und W. H. WEBE~ 2. Der Antrieb erfolgt durch einen Elektromotor; alle Funktionen des Betriebs werden durch einfache elektrisehe Schaltungen ausgefibt. (Schaltschema und Photographien im Original.) G. DENK.

Einen Mikrotroekenofen fiir Temperaturen yon 25--300 ~ C, der auf :~: 2 ~ C genau regulierbar ist, beschreiben R. T. E. Sc]tEsrc]~ und T. S. M i 3. Die Temperatur wird entweder mit einem Regeltransformator oder dureh einen e]ektronisch ge- steuerten Thermostaten auf den gewfinschten Wert eingestellt. Temperaturkon- stanz ist innerhalb 5 rain erreicht. Der Trockenraum besteht aus einem elektriscli beheizten Aluminiumblock, der eine Bohrung yon 3,2 cm Durchmesser besitzt. Die Bohrung eignet sich zur Aufnahme einer ABDEmZALDENschen Troekenpistole.

K. BROD ERSEI%

Einen Universalmikroheizbloek fiir Temperaturen bis 300~ besehreiben T. S. M~ und 1~. T. E. SC~E~CK 4. Der Heizblock besteht aus Aluminium, besitzt einen ])urchmesser yon 10 cm, eine H6he yon 5,7 cm sowie mehrere Bohrungen, die die Aufnahme yon zu erhitzenden Mikrogefigen erm6gliehen. Die Temperatur- kontrolle kann automatisch erfolgen. K. B~ODE~SE~.

IV. Speziel le ana ly t i s che Methoden .

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

Die Adsorption yon EVANS Blau an Glas und Protein untersuchten W. O. CASTER, A. B. Sn~ON und W. D. A~MSTRONG 5. Evans Blau oder Tolidin-1824, ein Farbstoff mit der Strukturformel

H2N OH OH NH 2

~ao s ~ \ / \ - - N - x ' - - / / - - \ - - ~ - - \ - - x - ~ - ~ < / \ - - s o Xa % / \ / / I r % / \ / /

NaOaS CHa CH3 l SOsNa

wird yore Plasmaalbumin gebunden und mann deswegen zur Bestimmung des Plas- mavolumen8 dienen. Der Farbstoff wird aber auch von Glas und ebenso von Protein adsorbiert, wodurch, wie die Verff. fanden, schon in der ersten Minute bis zu 20O/o Fehler auftreten k6nnen. Die Adsorption ist abhangig yon der 0berflache, der Zeit, der t~onzentration an F~rbstoff und dem pH-VC'ert und zwar wfl'd um so mehr ad- sorbiert, je saurer die LSsung ist. Durch Zugabe einer 12,8%igen wagrigen L6sung

i Mikroehim. Acta (Wien) 1954, 782--784. Ciba AG, Basel (Schweiz). 2 AnMyt. Chemistry 26, 498--502 (1954). Eastman Kodak Co., Rochester, N.Y. s Mikrochem. verein. Mikrochim. Aeta (Wien) 40, 236--244 (1953). Univ. New

York (USA). 4 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 40, 245--253 (1953). 5 AnMyk Chemistry 26, 713--715 (1954). Univ. Minneapolis, Minn. (USA).

Page 2: Die Adsorption von Evans Blau an Glas und Protein

460 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

yon Zephiron, einem Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid, karm EvAns Blau in L6sung gehalten werden. Die Messung der Liehtabsorption kann dann bei 620 m# erfolgen. Verwendet wurde dazu ein Beckman DU-Quarzspektrophotometer mit normaler oder Mikrozelle. Der Fehler wird beim Arbeiten mit Zephiron kleiner als i~o. G. DENK.

Zur Charakterisierung der Carcinogenifiit hoch siedender Petroleumprodukte sehlagen L. T. E~x, W. PRIESTLEY jr., J. RE~NEg jr. und M. E. HALL 1 eine nicht bio- logisehe Laboratoriumsmethode vor, die sich darauf griindet, dab nur die aroma- tischen polyeyelisehen Verbindungen ftir die Carcinomentstehung maBgebend sind. Es werden 5 physikalische Verfahren vorgesehlagen, die in ihrer Beziehung zuein- ander einen sieheren Anhalt daffir bieten sollen, wie groB die tumorerzeugende Kraf t der Fraktion ist. Es handelt sieh 1. um die Messung der UV-Absorption bei 360 m# fiir Fraktionen, die bei 5 mm Hg zwischen 177 und 331 ~ C sieden. Dabei wird dureh Viseosit~tsmessung ein Korrekturfaktor aufgestellt, da einige sehr viscose Proben eine betrachtliche UV-Absorption zeigen, ohne jedoch biologisch aktiv zu sein. Weiterhin wird 2. naeh einer ein/achen UV-Methode die Extinktion bei 344, 364 und 470 m# gemessen. Charakteristisch ist ferner 3. die sogenannte Co[/einzahl, deren Ausffihrung frfiher 2 besehrieben wurde. Sie besteht in der Messung der Differenz der Absorption bei 340 und 460 m# in bezug auf eine 0,1 m Coffein- 16sung. 4. wird die Charakterisierung der hocharomatischen Sto]]e dureh chromato- graphisehe Trennung 3 auf einer Silieagels~ule und Elution mit n Heptan, Benzol und Pyridin vorgenommen. In Benzol sind die aromatischen, in Pyridin die 0xyaroma- tisehen "Stoffe 16slieh; auBerdem wird der Breehungsindex der aromatischen Frak- tion bei 20 ~ C gemessen. SchlieBlieh wird 5. der polarographische Di/[usionsstrom zwischen - - 1,2 und - - 2,0 V an einer tropfenden Quecksilberkathode in 0,1 m Tetra-n-butylammoniumjodidl6sung gemessen. Als L6sungsmittel dient Methanol- Benzol (1 : 1). Auch hier wird mittels Viseosit~tsmessung eine entspreehende Korrek- tur vorgenommen. - - Dureh eine grebe Zahl yon Untersuehungen, die dutch Tabellen belegt werden, schlieflen die Autoren, daft die physikalisehe Methode ebenso sieher wie die biologische ist. K. HI~SBE~G.

Uber die Verteilungs-Papierebromatographie yon Hormonen der Steroidreihe be- sehreiben M. FVSISAKL Y. A~AI, T. KeN und M. ITOH t eine Modifikation der Methode yon ZX~FAgO~I u. Mitarb. 5. Nach Angabe der Verff. hat die Art der Vor- behandlung des Filterpapiers mit Propylenglykol-Methanol einen Einfiufl auf die ~eproduzierbarkeit der Rf-Werte. Diese ver~ndern sieh mit der Menge des im Papier verbliebenen Propylenglykols. Ferner macht die Erkennung der Toluolfront bei stark mit Propylenglykol getr~nktem Papier Sehwierigkeiten. Bei Einhaltung genauer Versuehsbedingungen erhalten Verff. konstante Rf-Werte. - - Arbeitsweise. Das Papier wird kurz in Propylenglykol-Methanol (1 : 1) gelegt, dann zwisehen anderen Filterpapieren ausgepreBt, dies mit neuem Filterpapier einmal wiederholt und das getrankte Papier dann bei 26 =J= 3 ~ C 60 rain an der Luft angetroeknet. Die Entwicklung des Chromatogramms mit Toluol erfolgt ebenfalls bei 26 =~ 3 ~ C naeh der aufsteigenden Methode. Getrocknet wird daraufhin bei 100--120 ~ C.

1 Analyt. Chemistry 25, 1500--1507 (1953). Stand. Oil. Develop. Co., Linden, N. J . und Humble Oil Refining Co., Baytown, Tex. (USA).

2 WX~LESS, G. G., L. T. EBY and J. R~xNEg jr. : Analyt. Chemistry 28, 563 (1951). 3 EBY, L. T. : Analyt. Chemistry 25, 1057 (1953). 4 Folia endoerinol, japon. 29, 148--151 (1953). Sanzen Pharmae. Comp. und

Univ. Tokyo (Japan). 5 ZAF~A~O~, A., R. B. BugTo~ and E. H. KEUT~A~N: J. biol. Chemistry 193,

749 (1951).