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Der Radiologe 9 ·99 M 147 Mitteilungen Berufsverband der Deutschen Radiologen Mit dem Beschluß des 102. Deutschen Ärztetages, für alle Ärzte eine freiwillige Fortbildung mit Leistungsnachweis über die Landesärztekammern einzuführen, findet die Initiative der DRG und des BDR mit der Gründung der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Ra- diologie im Oktober 1998 ihre Bestäti- gung und Unterstützung. Der Ärztetag empfiehlt, daß für die Erlangung eines Fortbildungszertifikates zukünftig in drei Jahren 150, bzw. in fünf Jahren 250 Fort- bildungeinheiten dokumentiert erwor- ben werden. Eine Fortbildungseinheit entspricht in der Regel einer einstündi- gen (45 Min.) Fortbildung, sie wird durch einen Fortbildungspunkt (Credit) re- präsentiert. Über die Zielsetzung und Gründung der Röntgenakademie wurde mehrfach berichtet (RöFo 3/99, Radiologe 3/99), zuletzt auf dem Röntgenkongreß im Mai 1999 in Wiesbaden. Die Ziele, Richtlinien und die Arbeitsordnung der Akademie entsprechen den vom Ärztetag verab- schiedeten Regularien und haben damit für das Fach Radiologie wichtige struk- turelle Voraussetzungen geschaffen,um eine kontrollierte, kontinuierliche Fort- bildung (Continuing Medical Education = CME) auf freiwilliger Basis zu ermög- lichen. Die Initiative der DRG und des BDR fand eine erfreuliche Resonanz un- ter den Kollegen. Innerhalb kurzer Zeit haben sich mehr als 800 Teilnehmer an- gemeldet. In Wiesbaden haben die Ver- treter der Röntgengesellschaften aus Österreich, der Schweiz und Deutschland ihre Absicht erklärt, evaluierte Fortbil- dungsaktivitäten gegenseitig anzuer- kennen und auf einheitliche Bewer- tungskriterien hinzuarbeiten. Unsere Kollegen aus anderen europäischen Län- dern, in denen kontinuierliche Fortbil- dung bereits zum radiologischen Alltag gehört, begrüßen die deutschen Akti- vitäten nachhaltig. Sie sehen darin un- ter anderem auch einen wichtigen Schritt in Richtung auf Harmonisierung und Kompatibilität der Fortbildungsakti- vitäten innerhalb der EU (UEMS/EAC). Evaluation durch die Teilnehmer ist zwingend Kernelement einer dokumentierenden Fortbildung ist in fast allen Ländern das System der CME. Dabei steht an vorder- ster Stelle das Verfahren einer qualitäts- orientierten und aussagefähigen Eva- luation der Veranstaltungen der Katego- rie 1 (CME-1). Diese Evaluation ist das wesentliche und wichtigste Element zur Sicherung einer gleichbleibend hohen und vergleichbaren Qualität der Veran- staltungen. Sie ist eine echte Rückkop- pelung für die Veranstalter, die Referen- ten und für die Akademie. Die Evalua- tion und ihre Ergebnisse sind ein Steue- rungselement, um das Angebot an Veranstaltungen zu vergrößern,regional gleichmäßiger zu verteilen und die Qua- lität auf einem international anerkannten Niveau zu halten. Dies zu erreichen, er- fordert Zeit und die aktive Mitarbeit ei- nes jeden Kollegen am Akademie-Pro- gramm. Ganz entscheidend für den ge- wünschten Erfolg ist die Mitwirkung der Veranstalter,deren rechtzeitige und um- fassende Information über geplante Fort- bildungsaktivitäten die Arbeit der Aka- demie erheblich erleichtert und den Kol- legen ausreichend Zeit gewährt, anhand eines Veranstaltungskalenders ihren Fortbildungsplan zu gestalten. Dieser Ka- lender erscheint in neuer Form seit Früh- jahr 1999 gleichartig in RöFo und Ra- diologe, er wird ständig aktualisiert und regelmäßig fortgeschrieben. Aus organi- satorischen Gründen ist es unerläßlich, O.Pohlenz, Bad Homburg Die Akademie informiert Deutscher Ärztetag beschließt die Einführung eines freiwilligen Fortbildungsnachweises Der Deutsche Ärztetag hat beschlos- sen, daß die Ärztekammern freiwillige Fortbildungsmaßnahmen mit Lei- stungsnachweis anerkennen müssen. Mit der Akademie für Fort- und Wei- terbildung in der Radiologie wurden die Voraussetzungen dafür geschaf- fen, das radiologische Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Schon über 800 Kollegen nehmen am Fortbil- dungsprogramm der Akademie teil. Der Beitrag informiert darüber, wel- che Veranstaltungen Punkte bringen und unter welchen Voraussetzungen Veranstaltungen in den Akademieka- lender aufgenommen werden kön- nen. Ein Bericht von Dr. Otto Pohlenz, Hamburg. Radiologe 1999 • 39: M 145 - 156 Springer-Verlag 1999

Die Akademie informiert Deutscher Ärztetag beschließt die Einführung eines freiwilligen Fortbildungsnachweises

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Der Radiologe 9 ·99 M 147

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Mit dem Beschluß des 102. DeutschenÄrztetages, für alle Ärzte eine freiwilligeFortbildung mit Leistungsnachweis überdie Landesärztekammern einzuführen,findet die Initiative der DRG und desBDR mit der Gründung der Akademiefür Fort- und Weiterbildung in der Ra-diologie im Oktober 1998 ihre Bestäti-gung und Unterstützung. Der Ärztetagempfiehlt, daß für die Erlangung einesFortbildungszertifikates zukünftig in dreiJahren 150, bzw. in fünf Jahren 250 Fort-bildungeinheiten dokumentiert erwor-ben werden. Eine Fortbildungseinheitentspricht in der Regel einer einstündi-gen (45 Min.) Fortbildung,sie wird durcheinen Fortbildungspunkt (Credit) re-präsentiert.

Über die Zielsetzung und Gründungder Röntgenakademie wurde mehrfachberichtet (RöFo 3/99, Radiologe 3/99),zuletzt auf dem Röntgenkongreß im Mai1999 in Wiesbaden.Die Ziele,Richtlinienund die Arbeitsordnung der Akademieentsprechen den vom Ärztetag verab-schiedeten Regularien und haben damitfür das Fach Radiologie wichtige struk-turelle Voraussetzungen geschaffen, umeine kontrollierte, kontinuierliche Fort-bildung (Continuing Medical Education= CME) auf freiwilliger Basis zu ermög-lichen. Die Initiative der DRG und desBDR fand eine erfreuliche Resonanz un-ter den Kollegen. Innerhalb kurzer Zeithaben sich mehr als 800 Teilnehmer an-gemeldet. In Wiesbaden haben die Ver-treter der Röntgengesellschaften ausÖsterreich,der Schweiz und Deutschlandihre Absicht erklärt, evaluierte Fortbil-dungsaktivitäten gegenseitig anzuer-kennen und auf einheitliche Bewer-tungskriterien hinzuarbeiten. UnsereKollegen aus anderen europäischen Län-dern, in denen kontinuierliche Fortbil-dung bereits zum radiologischen Alltag

gehört, begrüßen die deutschen Akti-vitäten nachhaltig. Sie sehen darin un-ter anderem auch einen wichtigen Schrittin Richtung auf Harmonisierung undKompatibilität der Fortbildungsakti-vitäten innerhalb der EU (UEMS/EAC).

Evaluation durch die Teilnehmer ist zwingend

Kernelement einer dokumentierendenFortbildung ist in fast allen Ländern dasSystem der CME. Dabei steht an vorder-ster Stelle das Verfahren einer qualitäts-orientierten und aussagefähigen Eva-luation der Veranstaltungen der Katego-rie 1 (CME-1). Diese Evaluation ist daswesentliche und wichtigste Element zurSicherung einer gleichbleibend hohenund vergleichbaren Qualität der Veran-staltungen. Sie ist eine echte Rückkop-pelung für die Veranstalter, die Referen-ten und für die Akademie. Die Evalua-tion und ihre Ergebnisse sind ein Steue-rungselement, um das Angebot anVeranstaltungen zu vergrößern,regionalgleichmäßiger zu verteilen und die Qua-lität auf einem international anerkanntenNiveau zu halten. Dies zu erreichen, er-fordert Zeit und die aktive Mitarbeit ei-nes jeden Kollegen am Akademie-Pro-gramm. Ganz entscheidend für den ge-wünschten Erfolg ist die Mitwirkung derVeranstalter, deren rechtzeitige und um-fassende Information über geplante Fort-bildungsaktivitäten die Arbeit der Aka-demie erheblich erleichtert und den Kol-legen ausreichend Zeit gewährt, anhandeines Veranstaltungskalenders ihrenFortbildungsplan zu gestalten.Dieser Ka-lender erscheint in neuer Form seit Früh-jahr 1999 gleichartig in RöFo und Ra-diologe, er wird ständig aktualisiert undregelmäßig fortgeschrieben.Aus organi-satorischen Gründen ist es unerläßlich,

O.Pohlenz, Bad Homburg

Die Akademie informiertDeutscher Ärztetag beschließt die Einführung eines freiwilligen Fortbildungsnachweises

Der Deutsche Ärztetag hat beschlos-sen, daß die Ärztekammern freiwilligeFortbildungsmaßnahmen mit Lei-stungsnachweis anerkennen müssen.Mit der Akademie für Fort- und Wei-terbildung in der Radiologie wurdendie Voraussetzungen dafür geschaf-fen, das radiologische Wissen auf demneuesten Stand zu halten. Schon über800 Kollegen nehmen am Fortbil-dungsprogramm der Akademie teil.Der Beitrag informiert darüber, wel-che Veranstaltungen Punkte bringenund unter welchen VoraussetzungenVeranstaltungen in den Akademieka-lender aufgenommen werden kön-nen. Ein Bericht von Dr. Otto Pohlenz,Hamburg.

Radiologe1999 • 39: M 145 - 156 Springer-Verlag 1999

M 148 Der Radiologe 9 ·99

Veranstaltungen, die von der Akademie begleitet werden(erscheinen im Veranstaltungskalender RöFo/Radiologe)

Kategorie 1 (Belegbogen A)Für CME-1-Veranstaltungen in Deutschland, die von der Akademie begleitet werden,gelten folgende Voraussetzungen und Regeln:• Die Evaluation durch die Teilnehmer ist unabdingbar.• Die Veranstaltung muß mit gedrucktem Programm rechtzeitig bekanntgemacht

und allgemein zugänglich sein.• Veröffentlichung im Kongresskalender (RöFo/Radiologe) unter Mitwirkung von

Vorstand und Beirat der Akademie. Der zeitliche Vorlauf von 9 Monaten (bis min-mal 6 Monate) ist zu beachten.

• Der einzelne Belegbogen (Typ A) ist zukünftig anonymisiert. Der auf dem Bar-code-Aufkleber gedruckte Name des Teilnehmers entfällt ebenso wie die Unter-schrift. Durch den Zifferncode bleibt sichergestellt, daß die erworbenen CME-Punkte dem jeweiligen Teilnehmer individuell gutgeschrieben werden.

Kategorie 2 (Belegbogen 2)Veranstaltungen der Kategorie 2 (Belegbogen B),die von der Akademie erfaßt und emp-fohlen sind, sind wie folgt zu behandeln.:• Eine Evaluation ist nicht erforderlich• Die Veranstaltung ist bereits codiert auf dem Bogen eingetragen, der Bogen wird

dem Teilnehmer in der Regel vor der Veranstaltung übergeben und nachher ein-gesammelt.

• Die Unterschrift des Teilnehmers ist erforderlich (dient als Bestätigung für die Gut-schrift der CME-Punkte einerseits und bei Bedarf als Bestätigung gegenüber der Ärz-tekammer).

Veranstaltungen, die NICHT von der Akademie begleitet werden:1. lokale/regionale Aktivitäten (erscheinen nicht im Kalender) 2. Eigenstudium, Hospitationen, Literaturstudium, Unterrichts- und Lehrtätigkeit3.Veranstaltungen im Ausland (erscheinen teilweise im Kalender)

Für diese Art der Fortbildung (1-3) erhält jeder Teilnehmer, der sich für das Fortbil-dungsprogramm der Akademie eingeschrieben hat, zunächst für ein Jahr diese For-mulare in ausreichender Anzahl zugesandt. Bei der Beschriftung gilt:• Der Teilnehmer trägt selbst die Bezeichnung der Aktivität (Veranstaltung/Zeit-

schrift/Hospitation) auf dem Blatt ein.• Auf jeweils einem Bogen kann entweder für eine Veranstaltung ein Eintrag erfol-

gen oder für maximal drei Zeitschriften-Abonnements.Zeitschriften-Abonnementskönnen nur einmal pro Jahr zur Gutschrift eingereicht werden.

• Die beantragte Punktzahl ist auf dem Bogen rechts anzukreuzen (Dezimalsystem!Siehe vorgedrucktes Beispiel)

• Der Belegbogen ist mit dem individuellen Barcode zu versehen und• eigenhändig zu unterschreiben (zwingend erforderlich, da der Teilnehmer damit

seine durchgeführte Fortbildung gegenüber der Akademie und der Ärztekammerselbst bestätigt).

Akademie

daß die Meldungen rechtzeitig (9 bis minimal 6 Monate vor der Veranstaltung !) undvollständig bei der Akademie eingehen. Eine „Checkliste“ hierzu kann bei Bedarf inder Akademie abgefordert werden.

Je mehr Radiologen an der Evaluation der Veranstaltungen teilnehmen,um so ziel-gerichteter und bedarfsgerechter kann das Fortbildungsprogramm in Zusammenar-beit mit der Akademie entwickelt und verbessert werden. Erste Probeläufe im Früh-jahr 1999 und während des Deutschen Röntgenkongresses 1999 haben wertvolle Hin-weise gegeben, wie diese Evaluation im Detail noch verbessert und vereinfacht wer-den kann. Dementsprechend wurden bereits einige Vereinfachungen beschlossen.

Belegbogen A für CME-1 Veranstaltungen

Belegbogen B für CME-2 Veranstaltungen

• Die anhängende Durchschrift dieses Bogens bleibt beim Teilnehmer als Beleg (fallserforderlich) gegenüber der Ärztekammer.

• Zusammen mit der Kopie der Teilnahmebestätigung des Veranstalters wird der Be-legbogen der Akademie zur Gutschrift eingesandt.

Der Belegbogen C ist auch anzuwenden für CME-1-Veranstaltungen, die im Auslandstattfanden. Diese Veranstaltungen müssen von einer zuständigen nationalen Insti-tution zertifiziert sein, eine Kopie der Teilnahmebestätigung ist dem Belegbogen bei-zufügen.

Zertifikat und DiplomFür den Zeitraum 1998/1999/2000 bekommt ein Teilnehmer sein erstes Zertifikat, so-bald das Punktesoll (25 CME-1 und 25 CME-2-Punkte) erfüllt ist. Somit stehen amAnfang des ersten Zyklus (Anlaufphase) mehr als zwölf Monate zur Verfügung, umdas „Jahressoll“ zu erfülllen. Nach weiteren vier erfolgreichen Jahren (frühestens imJahre 2003) kann das Diplom erworben werden.Die Jahreszertifikate gehen einher mit einer gedruckten Liste der Aktivitäten, die vomTeilnehmer eingereicht wurden. Diese dient als Vorlage und Beleg bei der zuständi-gen Ärztekammer.Überschüssige CME-Punke können bis zu 25 % (6 Punkte pro anno pro Kategorie) voneinem in das andere Teilnahmejahr übertragen werden. Überschüssige CME-Punkteder Kategorie 1 können in die Kategorie 2 übertragen werden, nicht jedoch umge-kehrt.In absehbarer Zeit wird es auch möglich sein, den jeweiligen Punkte-Kontostand überInternet (Password) selbst zu überprüfen.Die Zuordnung der Aktivitäten zu den einzelnen Kategorien und die maximal er-reichbaren Punktwerte sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.

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* Es werden nur von den jeweiligen Fachgesellschaften oder Institutionen der Länder evaluierte und zertifizierte Veranstaltungen bewertet.

Art der Fortbildungsaktivitäten

Refresherkurse

Workshops mit Vorträgen von mehr als 30 Minuten (inkl. Diskussion)

Veranstaltungen zu einem Thema mit bis zu fünf Vortragenden (Gesamtdauer 2 - 2,5 Stunden)

CME-1-Veranstaltungen* im Bereich der EU und der Schweiz, USA undKanada, z. B. EAR, ECR, IDKD, ACCME (RSNA, ACR, ARRS, AMA)

Gehaltener Vortrag auf einer Veranstaltung

Regionale oder lokale fachspezifische (radiologische) Fortbildung

Internationale, nationale, regional oder lokale fachspezifische (radiologische) Fortbildung (Ausland)

Gastarzttätigkeit/Hospitationen

„Belegbares“ Eigenstudium (analog Radiographics u. ä.) zur Zeit im deutschsprachigen Raum noch nicht verfügbar

Abonnement einer radiologischen Zeitschrift

Publikation/Poster

Unterricht/Vortrag/Vorlesung falls nicht hauptamtlicher Lehrer oderDozent und aufgrund der Stellung zur regelmäßigen Lehre verpflichtet

CME-1

ja

ja

ja

1:1

analog (2:1)

nein

nein

nein

ja

nein

nein

CME-2

-

-

-

-

analog (2:1)

1/2 Tag = 3 Punkte

1 Tag = 6 Punkte

1 Vortrags-Std. = 1 Pkt

1/2 Tag = 3 Punkte

1 Tag = 6 Punkte

1/2 Tag = 3 Punkte

1 Tag = 6 Punkte

max. 10 Punkte pro Jahr

max. 6 Punkte pro Jahr

2 Punkte pro Abo,

max. 5 Punkte pro Jahr

2 Punkte, max. 10 Punkte pro Jahr

2 Punkte, max. 10 Punkte pro Jahr