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© 2009 khd-research 64. Ed. – 8.3.2010 PM 076 Seite 1 Die aktuelle Information aus dem khd-research.net MEXICO CITY/GENF – 22.4.2009 (bse- p/who/cnn). In Mexiko grassiert seit dem Winter die Schweinegrippe. Von ihr könnte jetzt eine größere Gefahr für den Menschen ausgehen, als von der H5N1-Vogelgrippe. Die WHO hat inzwischen in Mexiko eine neu entstandene Variante des Virus-Typs A/ H1N1 festgestellt. Dieses Virus ist leicht von Schweinen auf den Menschen sowie offen- sichtlich auch von Mensch zu Mensch über- tragbar. Es sieht aber so aus, daß bei einer Infek- tion durch das neue Vi- rus H1N1 -Mexico der Neuraminidase-Hemmer Tamiflu [03] helfen kann. In Mexiko sind bereits mehr als 50 Menschen an der neue n Influenza- Form [04] gestorben und einige Hundert erkrankt. Mexiko hatte im März nicht erkannt, daß man es mit einer neuen Vari- ante der Influenza zu tun hatte. Es wird nun eine weitere Ausbreitung be- fürchtet. Allerdings muß das nicht mehr in diesem Frühjahr erfol- gen, da jetzt auf der Nordhalbkugel die Au- ßentemperaturen steigen, was den Viren nicht so gut bekommt. Die Weltgesundheits-Organisation WHO beobachtet die Entwicklung sehr genau, denn das neue Virus vom Typ A/H1N1-Mex- ico hat das Zeug, eine P andemie [05] zu starten. In Mexiko wurde unterdessen eine Impfaktion begonnen [08], um die drohen- de Epidemie in den Griff zu bekommen. In den nächsten 7 Tagen wird sich entschei- den, ob es dennoch zu einer weltweiten Ausbreitung dieser gefährlichen Influenza ([04], Grippe) kommen wird. [ Aktuelles] Neues von der Schweinegrippe BERLIN – 25.4.2009 (bse-p). Am 25. April startet die seit 1993 im Internet er- scheinende BSE-Page [01] den Info-Ser- vice „ Neues v on der Sch weinegrippe“ [10] zur weiteren Entwicklung der Mexikanischen bzw. Amerikanischen Grippe: Mexiko unterschätzte Grippewelle MEXICO CITY 25.4.2009 (khd/cnn). Die mexikanischen Gesund- heitsbehörden haben im März, als sich bei Men- schen Grippe-Fälle zu häufen begannen, den Ernst der Lage nicht er- kannt. Sie vermuteten eine ‚normale‘ Influenza- Welle [04]. Vermutlich hätte die mexikanische Regierung die Aus- breitung des neuen Schweinegrippe-Virus verhindern können, wenn rechtzeitig kom- petente Experten und Labors hinzugezo- gen worden wären. In Mexiko war bereits Mitte März eine un- gewöhnliche Häufung schwerer Influenza- Erkrankungen beobachtet worden. Die Ge- sundheitsbehörden schrieben sie zunächst aber der normalen, eigentlich längst aus- klingenden Grippe-Saison zu. Erst als dann Schweinegrippe in Mexiko ausgebrochen In Mexiko droht Grippe-Epidemie / H1N1-Virus mutierte / Weltweite Ausbreitung droht / Pandemie befürchtet NUN AUCH NOCH DIE GRIPPE- KRISE Schweinegrippe-Virus H1N1. (ElMi-Foto: 2009 – nn)

Die aktuelle Information aus dem khd-researchkhd-blog.net/Pub/PM_076.pdf · also in der RNA-Struktur offensichtlich schon weit vom Schweine-Virus entfernt hat. Der von der EU-Kommission

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MEXICO CITY/GENF – 22.4.2009 (bse-p/who/cnn). In Mexiko grassiert seit demWinter die Schweinegrippe. Von ihr könntejetzt eine größere Gefahr für den Menschenausgehen, als von der H5N1-Vogelgrippe.Die WHO hat inzwischen in Mexiko eine neuentstandene Variante des Virus-Typs A/H1N1 festgestellt. Dieses Virus ist leicht vonSchweinen auf den Menschen sowie offen-sichtlich auch von Mensch zu Mensch über-tragbar. Es sieht aber soaus, daß bei einer Infek-tion durch das neue Vi-rus H1N1-Mexico derNeuraminidase-HemmerTamiflu [03] helfen kann.In Mexiko sind bereitsmehr als 50 Menschen ander neuen Influenza-Form [04] gestorben undeinige Hundert erkrankt.Mexiko hatte im Märznicht erkannt, daß manes mit einer neuen Vari-ante der Influenza zu tunhatte. Es wird nun eineweitere Ausbreitung be-fürchtet. Allerdings mußdas nicht mehr in diesem Frühjahr erfol-gen, da jetzt auf der Nordhalbkugel die Au-ßentemperaturen steigen, was den Virennicht so gut bekommt.Die Weltgesundheits-Organisation WHObeobachtet die Entwicklung sehr genau,denn das neue Virus vom Typ A/H1N1-Mex-ico hat das Zeug, eine Pandemie [05] zustarten. In Mexiko wurde unterdessen eineImpfaktion begonnen [08], um die drohen-de Epidemie in den Griff zu bekommen. Inden nächsten 7 Tagen wird sich entschei-

den, ob es dennoch zu einer weltweitenAusbreitung dieser gefährlichen Influenza([04], Grippe) kommen wird. [Aktuelles]Neues von der Schweinegrippe

BERLIN – 25.4.2009 (bse-p). Am 25.April startet die seit 1993 im Internet er-scheinende BSE-Page [01] den Info-Ser-vice „Neues von der Schweinegrippe“ [10]zur weiteren Entwicklungder Mexikanischen bzw.Amerikanischen Grippe:Mexiko unterschätzte

Grippewelle MEXICO CITY –25.4.2009 (khd/cnn). Diemexikanischen Gesund-heitsbehörden haben imMärz, als sich bei Men-schen Grippe-Fälle zuhäufen begannen, denErnst der Lage nicht er-kannt. Sie vermuteteneine ‚normale‘ Influenza-Welle [04]. Vermutlichhätte die mexikanische Regierung die Aus-breitung des neuen Schweinegrippe-Virusverhindern können, wenn rechtzeitig kom-petente Experten und Labors hinzugezo-gen worden wären.

In Mexiko war bereits Mitte März eine un-gewöhnliche Häufung schwerer Influenza-Erkrankungen beobachtet worden. Die Ge-sundheitsbehörden schrieben sie zunächstaber der normalen, eigentlich längst aus-klingenden Grippe-Saison zu. Erst als dann

Schweinegrippe in Mexiko ausgebrochenIn Mexiko droht Grippe-Epidemie / H1N1-Virus mutierte / Weltweite

Ausbreitung droht / Pandemie befürchtet

NUN AUCH NOCH DIE GRIPPE-KRISE

Schweinegrippe-Virus H1N1.(ElMi-Foto: 2009 – nn)

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im April die Zahl der Erkrankungen undTodesfälle deutlich angestiegen ist, hat Me-xiko die Brisanz der Epidemie erkannt.Fachleute aus Kanada und der WHO wur-den um Hilfe gebeten.USA rufen Grippe-

Gesundheitsnotstand aus WASHINGTON – 26.4.2009 (khd/dpa). Nach 20 bestätigten Schweinegrippe-Fällen wurde in den USA der Gesundheits-notstand ausgerufen. Damit können zusätz-liche Bundesmittel für Vorsorgemaßnah-men bereitgestellt werden. So werden da-mit beispielsweise staatliche Lagerbestän-de an Antiviren-Medikamenten wie Tami-flu aufgefüllt. Bisher sind alle bestätigtenFälle in den USA glimpflich verlaufen, ver-mutlich weil rechtzeitig (innerhalb von 24–48 Stunden nach dem Auftreten der erstenSymptome) Tamiflu [03] verabreicht wur-de.

Hilft die Grippe-Impfung? BERLIN – 27.4.2009 (khd/d-radio).Unklar ist derzeit, ob und wenn ja inwie-weit die normale Grippe-Impfung gegendas Virus H1N1-Mexico schützt. Dazu sagtder RKI-Präsident Prof. Hacker: Es sei nochnicht klar, ob die herkömmliche Grippe-Impfung helfe. „Aber die gute Nachricht ist:Nach allen Informationen, die uns vorlie-gen, helfen Arzneimittel, mit der auch dienormale saisonale Grippe behandelt wird.“

Schweinegrippe in Europaangekommen

GENF – 27.4.2009 (khd/who). Inzwi-schen wurde auch bei Erkrankten in Spa-nien und Großbritannien der neue Grippe-Virus A/H1N1-Mexico nachgewiesen. Auchin Neuseeland sind Fälle bei aus Mexikorückkehrenden Touristen aufgetreten. DieWHO hat heute Abend den Pandemie-Alarm

auf die Warnstufe 4 (von 6) angehoben,damit sollen überall Krisenstäbe eingerich-tet werden. Bleibt zu hoffen, daß überallgenügend Tamiflu [03] eingelagert wordenist. [WHO coverage of swine influenza][12]Rasche Grippe-Ausbreitung

in Mexiko MEXICO CITY – 28.4.2009 (khd/d-ra-dio). In Mexiko hat sich die Seuche vor al-lem im Ballungsgebiet der Hauptstadt Me-xiko-Stadt weiter ausgebreitet. Es sind jetztfast 2000 Menschen an Influenza (echteGrippe, [04]) erkrankt. Gestorben sind in-zwischen über 150 Menschen, wobei bis-lang nur in 26 Fällen eine Infektion mit derneuen Virus-Form bestätigt wurde. Es wirdwohl sinnvoll sein, die neue Influenza-Form„Mexikanische Grippe“ oder neutraler„Amerikanische Grippe“ zu nennen –nicht mehr Schweinegrippe, da das Virusauch Gen-Informationen der Vogelgrippeund der menschlichen Grippe enthält, sichalso in der RNA-Struktur offensichtlichschon weit vom Schweine-Virus entfernthat. Der von der EU-Kommission wg. derBefürchtung eines Einbruchs beim Schwei-nefleisch-Verkauf vorgeschlagene Name„Neue Grippe“ ist totaler Quatsch, weil erin der Zukunft verwirrend wirken würde.La Gloria – Vermutlich Ursprungsort

des neuen Killer-Virus MEXICO – 28.4.2009 (khd/welt/ap).Im mexikanischen Dorf La Gloria im Bun-desstaat Veracruz, das rund 300 km vorMexico-City auf 2500 m Höhe liegt, wirdder Entstehungsort der neuen Art derSchweinegrippe vermutet, die für den Men-schen gefährlich ist. Die Bewohner macheneine riesige Schweine-Fabrik der Betreiber-firma Granjas Carroll de Mexico für denAusbruch der Seuche verantwortlich. DasUnternehmen gehört zur Hälfte dem US-

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Grippeimpfung: Gegen das neue H1N1- oder dasH5N1-Virus gibt es noch keine Schutzimpfung. Da-mit ist frühestens im Herbst 2009 zu rechnen. Esempfiehlt sich dennoch, sich regelmäßig gegen die‚normale‘ Virus-Grippe – die Influenza – impfen zulassen. Diese Impfung gibt einen Schutz für diemeisten Viren der Stämme H1, H2 und H3. DieseImpfung kann im Falle des Ausbruchs der lebens-bedrohenden H1N1- oder H5N1-Grippe beim Men-schen die gleichzeitige Infektion mit den Alt-Virenverhindern.

Medikamente: Eine Infektion mit der gefährlichenH1N1- oder H5N1- Grippe kann mit modernen Neu-raminidase-Hemmern abgemildert werden, wenn sieinnerhalb von 48 Stunden nach dem Auftreten derersten Symptome eingenommen werden. Eine vor-beugende Einnahme hilft gar nicht und sollte schonwegen der starken Nebenwirkungen unterbleiben.Denn diese Arzneimittel behindern nur die Vermeh-rung bereits vorhandener Viren.

Auf dem Pharma-Markt sind derzeit 2 Mittel er-hältlich: Tamiflu vom Schweizer PharmakonzernRoche als Tabletten und vom britischen Pharma-konzern Glaxo-SmithKline Relenza als Pulver zumInhalieren. Im Falle einer Influenza-Infektion bezah-len zwar die Krankenkassen diese Mittel, es ist aberwegen möglicher Engpässe sinnvoll, Tamiflu-Tablet-ten bereits vorher (jetzt) zu besorgen, was selbstbezahlt werden muß. Beide Medikamente sind re-zeptpflichtig, was einen Arztbesuch – auch zur Ab-

klärung persönlicher Risiken – notwendig macht. DieMittel kosten um die 37 Euro und halten sich 5 Jah-re (2006 kosteten sie noch um 30 Euro).

Wirksamkeit: Nach einer Studie (Nature, Volume437, Page 1108), die am 13.10.2005 publiziert wur-de, sind in Vietnam bereits H5N1-Viren aufgetaucht,die gegen Tamiflu resistent waren. Sollte sich dasim großen Stil bestätigen, dann wäre Relenza dasMittel der Wahl.

Anfang Januar 2006 wird ag. einer umfassendenStudie bekannt, daß die antiviralen Medikamente wieTamiflu und Relanza bei der (mutierten) Vogelgrippenicht genug schützen werden. [mehr]

Die im März 2009 in Mexiko ausgebrocheneSchweinegrippe alias Mexikanische Grippe (H1N1-Grippe) ist mit Tamiflu be1i rechtzeitiger Einnahmebehandelbar.

Anmerkung: Daß hier der vorbeugende Kaufempfohlen wird, hat vor allem politische Gründe.Denn in Sachen Gesundheit besteht eine schwereVertrauenskrise zwischen Bürgern und handelnderPolitik (erinnert sei nur an das Versprechen, dieBeiträge zur Krankenversicherung werden sin-ken...). Es klingt nicht sehr glaubwürdig, wenn dieGesundheitsministerin Ulla Schmidt beteuert, imFall der Fälle werde für jeden, der es braucht,Tamiflu rechtzeitig – also innerhalb von 36 Stun-den – zur Verfügung stehen.

Wie kann man persönlich vorsorgen?Aus: BSE-Page, 16.10.2005, in einer aktualisierter Fassung. [03]

Konzern Smithfield Foods und damit einemder weltweit größten Schweinefleisch-Pro-duzenten.Die 3000 Einwohner von La Gloria be-schweren sich schon seit Jahren über denschrecklichen Gestank, der von dem rund8,5 Kilometer entfernten Schweine-Betriebausgeht. Er soll auch für eine Verunreini-gung des Trinkwassers verantwortlich sein.In dem Zuchtbetrieb werden in 18 Riesen-ställen insgesamt 15.000 Schweine gehal-ten. Angeblich sollen alle Schweine gegenSchweinegrippe geimpft worden sein, was

aber die Mutation des Schweinegrippe-Vi-rus H1N1 zum H1N1-Mexico durchaus be-günstigt haben könnte. In La Gloria gab esmit dieser Massentierhaltung einen idea-len ‚Nährboden‘ für die Entwicklung einesPandemie-fähigen [06] Killer-Virus’.In dem Ort soll es bereits im Dezember2008 viele grippeähnliche Erkrankungengegeben haben. Ende März war dann dieHälfte der 3000 Einwohner an einer merk-würdigen Grippe mit Durchfall erkrankt. Alses Todesfälle gab, gingen die armen Ein-wohner Anfang April auf die Straße und

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protestierten gegen die unzulänglichenMaßnahmen der Regierung. Bei Erkrank-ten aus La Gloria wurde daraufhin erstma-lig eine H1N1-Mexico-Infektion zweifelsfreifestgestellt.Dennoch wiegeln die mexikanischen Behör-den sowie der Betreiber der Schweinemast-Fabrik nach wie vor jeden Zusammenhangab – vermutlich aus wirtschaftlichen Grün-den. Es handele sich um ein „unglücklichesZusammentreffen“, erklärt der Betriebs-manager Victor Ochoa der Presse. Aber werglaubt das schon? Nur unabhängige WHO-Wissenschaftler können (schleunigst) klä-ren, was da in dem ‚melting pot‘ La Gloriatatsächlich abgelaufen ist. [11] [Brief desSmithfield-Chefs an seine Mitarbeiter]

Chaos in Mexiko MEXICO CITY – 29.4.2009 (khd/cnn/d-radio). Die mexikanische Regierung hatdie Seuche offensichtlich noch immer nichtim Griff. Sie hat inzwischen die Zahl von26 nachgewiesenen Todesfällen durch dasH1N1-Mexico Virus zurückgezogen. Manspricht nun nur noch von 7 nachgewiese-nen Fällen. Noch 776 Patienten würden sta-tionär behandelt und überprüft, heißt esnun. Die Börsen goutierten diese Reduzie-rung! Mit welchem Virus die rund 150 an-deren Toten sich aber infizierten, wurdenicht mitgeteilt. Auch wurde bislang nichtbekannt, ob in Mexiko alle an Grippe-Sym-ptomen Erkrankten rechtzeitig Tamiflu ver-abreicht wurde, oder ob das wg. der Ko-sten unterblieb. In der 26-MillionenstadtMexiko-City steht inzwischen das Leben still– Betriebe schlossen und alle Veranstaltun-gen wurden abgesagt.

WHO ruft bereitsPandemie-Warnstufe 5 aus

GENF – 29.4.2009 – 21.30 GMT (khd/who/apa/d-radio). Heute am späten Abendhat die Weltgesundheitsorganisation WHO

in Genf die Pandemie-Warnstufe 5 ausge-rufen, da bereits in einer Region 2 Ländern(Mexiko und Texas/USA) von der neuarti-gen Influenza-Epidemie betroffen sind undeine Pandemie (weltweiter Ausbruch, [05])nicht nur unmittelbar bevorsteht, sondernkaum noch vermeidbar ist. Die weltweiteAusbreitung des mutierten Schweinegrip-pe-Virus H1N1-Mexico könnte unmittelbarbevorstehen, sagte die WHO-Generaldirek-torin Margaret Chan in Genf auf einer eiligeinberufenen Pressekonferenz. Die höch-ste Warnstufe 6 bedeutet, daß eine Pande-mie mit einer weltweiten Übertragungs-gefahr herrscht.Alle Länder müssen jetzt ihre Pandemie-Pläne aktivieren und befolgen. Die Phar-ma-Industrie muß ab sofort die Produkti-on antiviraler Grippemittel wie Relenza(Glaxo-SmithKline) und Tamiflu (Roche)verstärken. Auch können nun endlich Reise-warnungen ausgesprochen werden, dennFlugtouristen haben in den letzten Tagendie gefährliche Seuche in bereits 8 Länderweltweit transportiert – darunter auch nachDeutschland (Hamburg und Bayern). In

Grippe-SymptomeDie ersten Anzeichen einer echten Vi-

rus-Grippe sind anders als bei einer bana-len Grippe (Erkältung). So tritt meist keinSchnupfen mit einer triefenden Nase auf.Eine durch einen Virus ausgelöste Grippeerkennt man durch: Fieber mit ansteigen-der Tendenz, Schmerzem in den Beinenund Armen, manchmal auch im Rücken,Kopfschmerzen, Frösteln und Schweißaus-brüche. Zudem treten diese Symptomenicht allmählich auf. Man fühlt sich ur-plötzlich sehr miserabel krank und wirdsich schon deshalb sofort ins Bett legen. Inder Folge kommt es meist dann noch zustarkem Halsweh und Husten. (bse-p)

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Luxemburg treffen sich am Donnerstag(30.4.2009) auf einem eilig einberufenenGipfel alle 27 EU-Gesundheitsminister, umdie Grippe-Abwehrmaßnahmen in der EUzu koordinieren.Schweinegrippe heißt nun offiziell

„Influenza A (H1N1)“ GENF – 30.4.2009 (khd/sda). Die neueForm der Schweinegrippe sorgt für sprach-lichen Wirrwarr: Die Weltgesundheitsorga-nisation (WHO) nennt die Grippe neu nachihrem Erreger „Influenza A (H1N1)“. DieWHO gab bekannt, die bisher als „Schwei-negrippe“ bekanntgewordene Krankheitheiße „Influenza A (H1N1)“. Das sei derName des Erregers, der sowohl Elementeenthalte, die bei Schweinen, Vögeln undMenschen auftreten. Es war vor allem diefleischverarbeitende Industrie, die sich füreine schnelle Namensänderung stark ge-macht hat. Die Krankheit habe nichts miteiner Lebensmittelinfektion zu tun, hieß es.Dennoch ist es sinnvoll, Schweinfleisch-produkte jetzt nur gut gegart zu verzeh-ren. Rohes Schweine-Mett unklaren Ur-sprungs sollte jetzt tabu sein.Die WHO-Namenswahl ist aber auch nichteindeutig, denn es gibt schon immer Virenvom Typ A und auch vom Subtyp H1N1 (z.B. den Erreger der „Spanischen Grippe“ von1918). Deshalb wird sich wohl in der Um-gangssprache die Bezeichnung „Mexikani-sche Grippe“ oder auch „AmerikanischeGrippe“ durchsetzen und im wissenschaft-lichen Bereich die genauere Bezeichnung„Influenza A/H1N1-Mexico“.

Übertragung Mensch zu Menschnachgewiesen

BERLIN – 1.5.2009 (khd/d-radio). AmRobert-Koch-Institut (RKI) wurde nachge-wiesen, daß es bei einer in Bayern an Grip-pe Erkrankten zu einer Übertragung des

H1N1-Mexico von Mensch (Mexiko-Tourist)zu Mensch (war nicht in Mexiko) gekom-men sein muß. Das Virus H1N1-Mexico istalso ganz offensichtlich bereits gut an denmenschlichen Wirt angepaßt. Und wenn dasso ist, spricht alles dafür, daß es in Mexikoschon einen längeren Vorlauf gegeben ha-ben muß. Dazu paßt, daß mexikanische

Influenza-VirusDas Virus ist ein winziges Klümpchen

aus Eiweiß-Verbindungen mit einemDurchmesser von rund 0,1 µm. In einerHülle aus Proteinen stecken im Innern nurBauplan-Informationen (Gene auf 8 RNA-Strängen). An der Oberfläche der Hülletragen diese RNA-Viren die EnzymeHämagglutinin (H) und Neuraminidase(N), wonach auch die unterschiedlichenViren-Stämme benannt werden. Das Ober-flächen-Protein H hat eine über die Ober-fläche hinausragende pilzartige Gestalt,was das leichte Andocken an Wirtszellenerlaubt.

Mit dem H-Enzym bindet sich das Virusan die Körperzellen seiner Wirte (meistensZellen in der Lunge), dringt dann durchdie Zellmembran ins Innere ein und läßtaufgrund der von ihm gelieferten Bau-plan-Infos (RNA) von der Maschinerie derWirtszelle (Ribosomen + Mitochondrien)immer neue Viren-Kopien herstellen (etwa100.000 Stück). Dabei kann es zu Kopier-Fehlern kommen (Punkt-Mutationen).Ohne eine Wirtszelle können sich Virennicht vermehren. Am Ende werden dieMassen neuer Viren aus der Zelle aus-geschleust, wobei diese zerstört wird unddas N-Enzym eine Rolle spielt. (bse-p)

[Viren] (Wikipedia, [13])[Influenza-Virus] (Wikipedia, [14])

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Zeitungen schon im Dezember 2008 übermysteriöse Fälle von Grippe mit gleichzei-tigem Durchfall berichteten. Bleibt zu hof-fen, daß es aus dieser Zeit noch Probengibt und so die genaue Struktur des da-maligen Erregers ermittelt werden kann.H1N1-Mexico fehlen todbringende

Genabschnitte ATLANTA – 2.5.2009 (khd/dw/d-ra-dio). Die Mexikanische Grippe (Schweine-grippe) hat sich dank Flugverkehr globalweiter ausgebreitet. Bislang sind um 500Menschen in 15 Ländern auf bereits 4 Kon-tinenten (Afrika fehlt noch) mit dem neu-en Influenza-Virus H1N1-Mexico infiziertworden. Der Krankheitsverlauf war fastüberall milder als befürchtet, was aber aneiner rechtzeitigen Einnahme von Tamifluliegen mag. Denn dieses Medikament ver-hindert die Vermehrung der Viren im Kör-per. Dennoch sind US-Experten der CDC inAtlanta der Meinung, daß das Virus nichtso virulent sei, wie das todbringendenH1N1-Virus, welches 1918 die SpanischeGrippe mit Zigmillionen Toten auslöste.Das neue Virus sei eine „sehr ungewöhn-liche Kombination“ aus menschlichen Ge-nen und Schweinegenen, die in Nordame-rika, Asien und Europa gefunden wordenseien, sagte Nancy Cox vom US-Zentrumfür Seuchenkontrolle (CDC). Dem Erregerfehlen genau die Genabschnitte, die denAuslöser der Spanischen Grippe so tödlichgemacht hatten. Bislang verhalte sich dasVirus vom Typ H1N1 eher wie eine gewöhn-liche jahreszeitlich bedingte Influenza. Füreine genaue Einschätzung der potentiellenAuswirkungen des neuartigen Virus’ sei esaber noch viel zu früh.

Auf schnelle Behandlungkommt es an

MEXICO CITY – 2.5.2009 (khd/dw).In Mexiko wiesen die Gesundheitsbehör-den auf die enorme Wichtigkeit einerschnellen Behandlung (mit Tamiflu) hin. Inden Fällen, in denen die Infektion tödlichverlief, hätten die Betroffenen mit demGang zum Arzt durchschnittlich 7 Tage ge-wartet, sagte der stellvertretende Direktordes zuständigen Krisenzentrums, HugoLopez-Gatell Ramirez. Diejenigen, die nachihrer Infektion genesen seien, hätten be-reits bis zum 3. Tag einen Arzt aufgesucht.Übertragung Mensch auf Schwein

nachgewiesen OTTAWA – 3.5.2009 (khd/sda/swr). InKanada hat ein Farmer seine Schweine-herde mit dem Schweinegrippe-VirusH1N1-Mexico angesteckt. Die kanadischenGesundheitsbehörden teilten gestern inOttawa mit, der Mann aus der Provinz Al-berta habe das Virus aus Mexiko einge-schleppt und auf seine Schweine übertra-gen. Der Bauer sei inzwischen genesen unddie Schweine unter Quarantäne gestelltworden, erklärten die Behörden. Es beste-he keine Gefahr für die Lebensmittel-sicherheit, wenn Hygieneregeln bei der Zu-bereitung von Schweinefleischgerichtenbeachtet würden.Diese Infektion von Schweinen zeigt nun,daß das neue Virus auch schweinenah ist,sonst wären die Tiere kaum infiziert wor-den. Insofern war die ursprüngliche Na-mensgebung „Schweinegrippe“ (‚swine flu‘)berechtigt. Auch wird dadurch plausibler,daß das Virus H1N1-Mexico in Schweinen(wo sonst?) durch Rekombination verschie-dener Viren-Typen entstanden sein muß.So sollen bereits in den letzten Monatenim Süden Kaliforniens (bei San Diego)mehrere atypische Schweinegrippe-Viren

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festgestellt worden sein. Ob diese auch ausMexiko stammen, ist derzeit noch nicht ge-klärt.Meldepflicht in Deutschland

angeordnet BERLIN – 4.5.2009 (khd/d-radio). InDeutschland ist seit gestern die neue In-fluenza A/H1N1-Mexico (Schweinegrippe)meldepflichtig geworden, d. h. ab sofortmüssen alle Ärzte Infektionen und Ver-dachtsfälle unverzüglich den Gesundheits-behörden mitteilen. Eine Eil-Verordnungmacht das möglich. Die deutsche Ärzte-schaft fühlt sich düpiert und ist verärgert.Andererseits können Bürger nur noch stau-nen, daß es überhaupt erst einer neuenRechtsverordnung bedurfte. Offensichtlichwar bislang die ‚normale‘ Influenza (Virus-Grippe) nicht meldepflichtig, obwohl dar-an hierzulande in jedem Jahr Tausendesterben.

Nordamerikan. Vogel

Nordamerikan. Schwein

Eurasisches Schwein

Mensch

Nordamerikan. Vogel

Nordamerikan. Schwein

Nordamerikan. Schwein

Eurasisches Schwein

Gen-Pool des neuen H1N1-VirusBislang angetroffene RNA-Stränge

Quelle: Kansas State University

Am 18. April stand der Ausbruch derneuen Schweinegrippe fest

HAMBURG – 4.5.2009 (khd/sp). DasNachrichtenmagazin Der Spiegel zeigt wie-der einmal, was es leisten kann. War manin den letzten Tagen beim Lesen von Be-richten über die Schweinegrippe in (Quali-täts-)Zeitungen und Agentur-Meldungen(Internet) allzuoft enttäuscht, weil dort sichaufdrängende Fragen nicht behandelt wur-den, kann man der Fleißarbeit „Angriff ausdem Schattenreich“ [16] kompetenter Jour-nalisten nun reichlich ergänzende Hinter-grund-Informationen entnehmen.Mitte April zählten Epidemiologen aus Ka-lifornien und Mexiko eins (atypische Influ-enza-Fälle in Süd-Kalifornien) und eins (na-tionaler Gesundheitsalarm in Mexiko vom16. April wg. atypischer Lungenentzündun-gen bei relativ jungen Menschen) zusam-men. Als am Samstag nach Ostern (18.4.2009) dann die Laborbefunde über die Vi-ren vorlagen, war klar, daß es sich um ei-nen neuartigen Seuchen-Erreger handelt:Ein mutierter A/H1N1-Virus. Zu verdankenist das vor allem der Chef-EpidemiologinMichele Ginsberg aus San Diego, die be-reits Mitte April vermutet hatte: „Das istdie große Seuche.“Ein neues Virus ist deshalb für Menschengefährlich, weil das menschliche Immun-system dagegen noch keine Antikörperbesitzt – keine bilden konnte. Virologen be-gannen sofort damit, dem neuen Virus sei-ne Geheimnisse zu entreißen, seine Gen-struktur zu bestimmen. Am Freitag, den24. April, begann dann die WHO in Genfmit ihrem Monitoring der sich ausbreiten-den Seuche [12] und ersten Pandemie-War-nungen. Die BSE-Page [01] hatte bereitsdurch einen CNN-Bericht am 22. April 2009davon ‚Wind gekriegt‘ und sofort im Inter-net berichtet (Artikel auf Seite 1).Inzwischen konnten Virologen erste Er-kenntnisse über die Grundstruktur des Gen-

Daß 5 der 8 RNA-Segmente (Stränge) vomSchwein stammen, spricht für eine im Schweinerfolgte Rekombination. (Grafik: 4.5.2009 – khd)

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Pools, über den das neue Virus verfügt,abklären (siehe Grafik auf Seite 7). Danachstammen 7 der 8 RNA-Strains (Stränge)von Tier-Viren, nur 1 Strang stammt vommenschlichen Influenza-Virus. Damit ist zu-mindest klar, daß sich Menschen unterein-ander mit dem neuen Virus anstecken kön-nen, wie es in vielen Fällen auch geschah.Die komplette Sequenzierung (Entschlüs-selung) des H1N1-Erbguts wird für dienächsten Tage erwartet.Außerdem wird mit diesem Gen-Ergeb-nis die Hypothese der Virus-Entstehung inder mexikanischen Schweine-Massentier-haltung immer wahrscheinlicher (5 Schwei-ne-Strains!). Der Spiegel berichtet zudem,daß die halbamerikanische Firma GranjasCarroll de Mexico in der Gegend der StadtPerote 200 Mastanlagen mit 500.000Schweinen und 60.000 Zuchtsäue unter-hält. Das sei durchaus „jener Hexenkes-sel“, aus dem „das neue Virus ausgebro-chen“ sein könnte, heißt es. Denn das neueVirus muß im Schwein ‚gemixt‘ wordensein.Aber vermutlich haben bestimmte Krei-se kein Interesse daran, daß die konkreteUrsache jemals aufgeklärt wird – müßtedoch die lukrative Massentierhaltung undZüchtung von Norm-Schweinen, die nachdem Freihandelsabkommen mit der USA inden 1990er-Jahren in Mexiko begann, inFrage gestellt werden. Für das arme Mexi-ko stellt die Schweinemast für die USA ei-nen erheblichen Wirtschaftsfaktor dar. Aberwenn sich herausstellt, daß es die Gier vonSmithfield Foods [15] nach billigem Schwei-nefleisch war, die der Menschheit ein neu-es gefährliches Virus bescherte, dann dürftees zu Kaufboykotts kommen – auch inDeutschland (u. a. bei Produkten der Mar-ken Animex, Aoste, Smithfield FoodsGmbH, Weight Watchers, Yano).

WHO warnt vor 2. Grippe-Welle GENF/STOCKHOLM – 5.5.2009 (khd/dpa/ap). In Mexiko flaut die Schwei-negrippe ab. Die H1N1-Influenza hatte dortzwischen dem 23. und 28. April ihren Hö-hepunkt erreicht. Ein Grund für eine Pan-demie-Entwarnung sei dies aber noch nicht.Die WHO-Chefin Chan hat gestern vor ei-ner zweiten, heftigeren Welle der Schweine-grippe gewarnt. Der derzeitige scheinbareRückgang der Sterblichkeitsrate bedeutenicht, daß diese angesichts möglicher Vi-rus-Mutationen wieder steigen könne. „Wirhoffen zwar, daß das Virus sich totläuft“,sagte Chan. Doch könne eine 2. Schweine-grippe-Welle jederzeit „mit aller Macht“zuschlagen – auch im Sommer.Weltweit ist die Zahl der Schweinegrippe-Patienten inzwischen auf mehr als 1000 ge-stiegen. Wie das EU-Zentrum für Seuchen-bekämpfung (ECDC) in Stockholm mitteil-te, sind bisher 929 Fälle außerhalb und 79innerhalb Europas bestätigt. Aus den be-troffenen 10 europäischen Ländern (Däne-mark, Deutschland, Frankreich, Großbritan-nien, Irland, Italien, Niederlande, Öster-reich, Schweiz, Spanien) werden – dankdes Einsatzes von Tamiflu – weiter durch-weg milde Verläufe gemeldet. In Deutsch-land blieb es bislang bei 8 H1N1-Erkrank-ten und noch 10 Verdachtsfällen.

Grippe-Epidemie in Europa unterKontrolle

GENF/TORONTO – 7.5.2009 (khd/d-radio). In Nordamerika hat die Zahl der be-stätigten Infektionen deutlich zugenom-men. So sind bislang in Mexiko 942 Fällemit 29 Toten, in den USA 642 Fälle mit 2Toten und in Kanada 165 Fälle registriertworden (zusammen 1749 Fälle). Insgesamtwurden bis gestern Abend 1893 Erkrankun-gen aus 23 Ländern gemeldet. In Europaist die Grippe-Epidemie mit nur 128 Fällen

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Von WHO gemeldet – davon in Mexiko – davon in USA

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bislang unter Kontrolle, wobei in Spanienallein 73 Fälle und in Großbritannien 28Fälle aufgetreten sind.Unterdessen ist die Gen-Codierung desneuen Grippe-Virus A/H1N1-Mexico von ka-nadischen Wissenschaftlern in Winnipegvollkommen entschlüsselt worden. DieseInformationen könnten bei der Entwicklungeines paßgenauen Impfstoffes helfen, dereine 2. Grippe-Welle verhindern könnte.[Kekulé-Kommentar][17]

Grippe-Fälle nehmen stark zu BERLIN/GENF – 11.5.2009 (khd/who). In den beiden letzten Tage ist dieGesamtzahl der neuen Grippe-Fälle starkangestiegen. Wir nähern uns bereits der5000-Marke. Vor allem in Mexiko und inden USA hat sich die Zahl Grippekrankernahezu verdoppelt. Aus 29 Ländern wur-den bislang Infektionen gemeldet. Und ei-

gentlich sind damit die Bedingungen für dieAusrufung der Pandemie-Warnstufe 6längst erfüllt.Angesichts des bislang eher milden Ver-laufs dieser Grippe-Infektionen scheut sichoffensichtlich die WHO, die höchste Warn-stufe tatsächlich auszurufen, zumal es be-reits Lieferengpässe beim Tamiflu gibt unddann auch sofort mit einer Impfstoff-Pro-duktion allerorten begonnen werden müß-te. [Kekulé-Kommentar][18]

Nordamerika hat diemeisten Grippe-Fälle

GENF – 15.5.2009 (khd/who). Die Ge-samtzahl der Fälle von Mexikanischer Grip-pe liegt jetzt bei 7520, wovon auf die USA4298, auf Mexiko 2446 und auf Kanada 449entfallen. Das sind zusammen rund 96 %aller Fälle. Es ist also Nordamerika, dasderzeit primär von der neuen Seuche be-

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Pandemie der Mexikanische Grippe. Diese neue Influenza, die zunächst „Schweinegrippe“genannt wurde, brach etwa Mitte März 2009 in Mexiko aus und erreichte dort zwischen dem 23.und 28. April 2009 einen ersten Höhepunkt. Vor allem über Flugtouristen breitete sich diese Vi-rus-Grippe über die Welt aus. Erreger ist das mutierte Virus A/H1N1-Mexico, das vermuitlich inder Massentierhaltung von Schweinen in Mexiko entstand. (Grafik: siehe Inset – khd)

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troffen ist, nur 5 % aller Fälle sind in wei-teren 30 Ländern aufgetreten. Insgesamtsind bislang 65 Tote zu beklagen (60 da-von in Mexiko), was rund 1 % aller bekann-ten Fälle entspricht. Unterdessen werdenvon der WHO aus Ägypten 4 tödliche Fällevon Vogelgrippe (H5N1-Virus) bei Men-schen gemeldet.Neuer Impfstoff ist in Sicht

MÜNCHEN – 16.5.2009 (khd/d-radio).Bis Ende des Jahres könnte es bereits ei-nen Impfstoff gegen die Mexikanische Grip-pe (Schweinegrippe) geben. Thomas Lö-scher von der Infektions- und Tropenme-dizin der Ludwig-Maximilians-Universität inMünchen hofft, daß das Serum im Dezem-ber vorliegt, wenn die Saison der gewöhn-lichen Grippe beginnt. Eine Bedingung seiaber, daß es keine unvorhergesehenen Pro-bleme – auch bei den klinischen Tests –gebe.Zur bereits aufgekommenen Kritik an deranfänglich dramatischeren Einschätzungaus Mexiko zur neuen Schweinegrippe sag-te Löscher: Eine anfängliche Überschätzungsei immer besser als die Verheimlichungund Verharmlosung, wie es sie bei Sars,der Vogelgrippe und auch beim BSE in Eng-land gegeben habe. Und das neue A/H1N1-Virus sei ein pandemie-fähiges Virus, wiedie aktuellen Ausbreitungsdaten belegen.

Bereits über10.000 Grippe-Fälle weltweit

BERLIN – 20.5.2009 (khd/who). Essind nun bereits weltweit über 10.000 Fäl-le der Mexikanischen Grippe (Schweine-grippe) aufgetreten. Die Zahl der Toten istauf 82 angestiegen. Die WHO meldet au-ßerdem, daß es bei der Produktion einesImpfstoffes gegen die neue Grippe zuSchwierigkeiten gekommen sei. Welcher Artdiese sind, wurde nicht mitgeteilt. Manrechnet nun damit, daß im Juli die Impf-

stoff-Produktion aufgenommen werdenkann. Für Länder auf der Südhalbkugel, dieauf den Winter zugehen, kommt der Impf-stoff in jedem Fall zu spät. Bislang sind aberin diesen Ländern nur sehr wenige Fälle(rund 60) der neuen Grippe aufgetreten.Nun 20.000 Grippe-Fälle weltweit

BERLIN – 4.6.2009 (khd/who). In nur2 Wochen hat sich die Zahl der weltweitenMexiko-Grippe-Fälle auf rund 20.000 ver-doppelt. Es sind jetzt 68 Länder auf allen 5Kontinenten betroffen. Die Zahl der Grip-pe-Toten durch das A/H1N1-Virus (Schwei-negrippe) ist auf 117 gestiegen, wobei vorallem Mexiko (97) und die USA (17) be-troffen sind.Die Zahl von Grippe-Fällen auf der Süd-halbkugel hat zugenommen, zwar nochnicht dramatisch, aber mit derzeit insge-samt 1077 Fällen deutlich. Vor 2 Wochenwaren es noch nur 60 Fälle. Mit 501 Fällengibt es in Australien derzeit die meistenGrippe-Erkrankungen. Auf der Südhalbku-gel beginnt der Winter und damit dieGrippezeit, so daß hier in den kommendenWochen ein starkes Ansteigen erwartetwird.Als erstes afrikanisches Land wurde jetztaus Ägypten 1 Fall gemeldet. Da dort der-zeit auch die viel gefährlichere Vogelgrippeausgebrochen ist (erst gestern wurde vonder WHO ein weiterer Fall gemeldet), be-steht die Möglichkeit, daß sich am Nil dasSchweinegrippe-Virus A/H1N1 mit dem Vi-rus der Vogelgrippe H5N1 mischen (rekom-binieren) könnte. Die Sorge ist, daß da-durch ein viel tödlichereres Virus entste-hen könnte.Es ist nach wie vor erstaunlich, daß esbislang in Afrika nur 1 A/H1N1-Fall gebensoll, wo das Virus doch bereits in 67 Län-dern der Welt nachgewiesen worden ist. Eswird vermutet, daß die WHO Daten ausAfrika entweder zurückhält (aber warum?)

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oder solche Fälle nicht sorgfältig erfaßtworden sind.Pandemie-Alarmstufe 6 ausgerufen GENF – 11.6.2009 (khd/d-radio). DieWHO hat heute Nachmittag angesichts stei-gender Influenza-Infektionen die Pandemiefür die Mexikanisches Grippe (Schweine-grippe) festgestellt. Besonders in (Süd-)Au-stralien (1224) und in Chile (1694) warenin den letzten Tagen die Zahl der A/H1N1-Infektionen besonders stark angestiegen.In Australien vervierfachte sich die Zahl innur 4 Tagen. In der Grafik schlägt sich dasin einem steileren Anstieg der Kurve „Süd-halbkugel“ nieder.Bei der Stufe 6 muß nun mit der Produk-tion von Impfstoff begonnen werden. Bleibtzu hoffen, daß der bisherige zeitliche Vor-lauf von gut 6 Wochen ausgereicht hat, umdiese Herstellung vorzubereiten. InDeutschland gibt es bislang 95 bestätigteFälle. In Düsseldorf, Köln, München undWürzburg haben sich kleine Cluster gebil-det.

Grippe-Fälle steigen auch inDeutschland an

BERLIN – 18.6.2009 (khd/info-radio).In Deutschland steigt jetzt die Zahl derSchweinegrippe-Infizierten deutlich. DasRobert-Koch-Institut meldete am 16. Juni195 Fälle, 23 mehr als am Vortag. Denstärksten Anstieg verzeichnete NRW mit 19neuen Fällen. Bisher verliefen alle Erkran-kungsfälle mild. Spätestens im Herbst wer-de das Virus die normale Grippe überla-gern, warnte der Mikrobiologe AlexanderKekulé im ZDF [Kommentar]. In Deutsch-land würden sich dann einige Tausend mitdem Virus infizieren. Man müsse auch mitTodesfällen rechnen. Ein Impfstoff sei frü-hestens Ende des Jahres zu erwarten.Gestern ist die Zahl der Länder um gleich12 gestiegen. Dabei handelt es sich aber

um sehr kleine Länder (meist Inseln oderÜbersee-Besitzungen) mit nur wenigenFällen. Weltweit wurden gestern fast40.000 Schweinegrippe-Fälle erreicht. DieSterbequote beträgt rund 0,4 %, und istdamit etwa 4-mal größer als bei der ‚nor-malen‘ Influenza (Grippe). [Kekulé-Kom-mentar][19]Impfstoff schon im Herbst?

BERLIN – 24.6.2009 (khd/who/d-funk). In Deutschland ist die Zahl der neu-artigen Grippe-Fälle (Mexikanische Schwei-negrippe) auf 301 gestiegen, was die deut-sche Gesundheitsministerin Ulla Schmidtals „nicht dramatisch“ ansieht. Aber manmüsse „wachsam sein“, sagte sie der Pres-se. Sie versprach auch, daß es schon imHerbst einen Impfstoff geben werde. Aberdiese SPD-Frau hat uns 2005 auch erzählt,daß sie eine solide und rationale Gesund-heitsreform machen wird. Und was hat siemit ‚Hilfe‘ einer lobbyhörigen CDU zustan-de gebracht? Die SPD hätte um der Bürgerwillen die Koalitionsfrage stellen müssen...Weltweit sind bislang 55.867 Menschenin nunmehr 110 Ländern an der Mexiko-Grippe erkrankt. Davon leben rund 1/5 aufder Südhalbkugel und 2/5 in den USA. DieSchwerpunkte (mehr als 2.000 Fälle) lie-gen in: Australien (2.857), Chile (4.315),Großbritannien (2.905), Kanada (6.457),Mexiko (7.847), USA (21.449). In Mexikosieht es so aus, als wenn sich die Ausbrei-tung der Infektion verlangsamen würde.Insgesamt beträgt derzeit die Zunahmer-ate rund 15.000 Infektionen pro Wochebzw. rund 2.200 neue Erkrankungen proTag.

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Betroffene Länder Tote weltweit

Weltweite Zunahme der Schweinegrippe(A/H1N1-Mexico)

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Pandemie der Mexikanische Grippe. Stand der „Schweinegrippe“ Ende Juni 2009. DieFlugtouristen haben ‚volle Arbeit‘ geleistet und das neue Virus in nur 2 Monaten über 114 Län-der verteilt. Mit „5.“ und „6.“ in den Kästen sind die Zeitpunkte der Ausrufung der entsprechen-den Pandemie-Alarmstufen durch die WHO markiert. Mit 263 Grippe-Toten sind bereits mehrMenschen gestorben als an der menschlichen Form von BSE (nvCJD). (Grafik: siehe Inset – khd)

Nächste Woche wird 100.000. Grippe-Fall erreicht

BERLIN – 5.7.2009 (khd/who/info-ra-dio). In Berlin mußte jetzt eine Schule wg.der Schweinegrippe geschlossen werden,nachdem 8 Schüler an der A/H1N1-Grippeerkrankten. Es ist unklar, wo sich die Schü-ler angesteckt haben. Sie werden erfolg-reich mit Tamiflu behandelt. Die Zahl derneuen Grippe-Fälle in Berlin steigt damitauf 13. In Deutschland sind bis zum 3. Juli

470 Grippe-Fälle festgestellt worden. In-zwischen wird es auch eine erhebliche Dun-kelziffer nicht erkannter oder gemeldeterFälle geben. Auch in Deutschland gilt da-mit die Ausbreitung der neuen Grippe alsaußer Kontrolle.Weltweit gibt es jetzt fast 90.000 Fälle(89.921), wobei 382 Patienten gestorbensind (rund 0,4 %). Der Anstieg der neuenGrippe hat sich weiter beschleunigt, so daß

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noch in der kommenden Woche der100.000. Fall gemeldet werden wird. Seitdem 11. Juni 2009 hat sich die Zunahmer-ate der Infektionen deutlich gesteigert undbetrug am 1. Juli 2009 rund 3.100 Fällepro Tag (rund 22.000 Fälle/Woche). Gehtdas so weiter, sind bereits Mitte August 1/4 Mio. Grippe-Fälle und im Oktober 1/2 Mio.erreicht. Es spricht vieles dafür, daß dieEntwicklung noch rasanter ablaufen könn-te. [Wie gefährlich wird die Schweine-grippe?][20]Spanische Grippe macht immun

USA – 14.7.2009 (khd/d-funk). Ame-rikanischen Wissenschaftlern ist aufgefal-len, daß Menschen, die vor 1920 geborensind, offensichtlich immun gegen die neueGrippe sind. Sie fanden im Blut dieser Men-schen noch Antikörper gegen die SpanischeGrippe, die um 1918 grassierte. Offensicht-lich wirken diese auch bei einer Infektionmit der A/H1N1-Grippe (Schweinegrippe).Das würde auch erklären, warum in denUSA das Schweinegrippe-Virus vorwiegend

Jüngere befällt und bei ihnen schwerereKrankheitsverläufe zu beobachten sind alsbei älteren Menschen.WHO teilt keine neuen Zahlen

mehr mit – warum? BERLIN – 15.7.2009 (khd/who). Dasist merkwürdig! Bislang vermeldete dieWeltgesundheitsorganisation WHO ausGenf ganz regelmäßig die neuesten Zah-len der weltweiten Ausbreitung der Mexi-kanischen Grippe (Schweinegrippe) im In-ternet. Aber seit dem 6. Juli ist dort ‚Sen-depause‘.Das letzte Update trägt die Nummer 58vom 6.7.2009 – 09.00 GMT. Warum gibtes dort seit 9 Tagen keine neueren Zahlenmehr? Und deshalb mußte auf eine Aktua-lisierung der Grafik (Seite 15) und Ausbrei-tungszahlen (vorläufig) verzichtet werden.[Unklarheiten bei den WHO-Daten][21]

Pandemie der Mexikanische Grippe. Die Ausbreitung der Schweinegrippe (swine flu) rundum den Globus. Die am stärksten betroffenen Länder sind per 6. Juli 2009: USA, Mexiko, Kana-da, Großbritannien, Chile und Australien. In diesen Ländern sind rund 75 % der bis dahin insge-samt gemeldeten 94.512 Grippe-Fälle aufgetreten. (Grafik: 6.7.2009 – who)

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Ausbreitung der Mexikanischen GrippeSchweinegrippe weltweit

GENF – 6.7.2009 – 16.30 GMT (khd/who). Die »Influenza A/H1N1-Mexico« ali-as »Neue Grippe« alias »Mexikanische Grip-pe« alias »Amerikanische Grippe« alias»Mexiko-Grippe« – bislang ungenauSchweinegrippe (‚swine flu‘) genannt –wurde bis heute bei 94.512 Patienten infolgenden 128 Ländern auf allen 5 Kon-tinenten festgestellt (bei Ländern ohne(...) sind es weniger als 10 Fälle, * = Län-der auf der Südhalbkugel):Ägypten (78), Algerien, Antigua undBarbuda, Argentinien* (2.485), Aruba,Äthopien, Australien* (5.298), Bahamas,Bahrein (15), Bangladesh (15), Barbados(12), Belgien (54), Bermudas, Bolivien*(416), Bosnien-Herzegowina, Brasilien*(737), British Virgin Islands, Brunei Dar-essalam (124), Bulgarien (10), Cap Verde,Cayman Inseln (14), Chile* (7.376), Chi-na (2.040), Costa Rica (277), Curacao,Dänemark (66), Deutschland (505),Dominica, Dominikanische Republik (108),Ecuador* (204), Elfenbeinküste, El Salva-dor (319), Estland (13), Fiji, Finnland (47),Frankreich (310), Französ. Polynesien,Griechenland (151), Großbritannien(7.447), Guatemala (286), Guernsey, Hon-duras (123), Hongkong, Indien (129), In-donesien (20), Irak (12), Iran, Irland (74),Island, Isle of Man, Israel (681), Italien(146), Jamaica (32), Japan (1.790), Jemen,Jersey (11), Jordanien (23), Kambodscha,Kanada (7.983), Kenia (15), Kolumbien*(118), Kuba (85), Kuwait (35), Laos, Lett-land, Libanon (49), Litauen, Luxemburg,Malaysia (112), Malta (12), Marokko (17),Martinique, Mauritius, Mexiko (10.262),Monaco, Montenegro (10), Myanmar, Ne-pal, Neu-Kaledonien (12), Neuseeland*(1.059), Nicaragua (321), Niederlande

(135), Norwegen (41), Oman, Österreich(19), Palästina (60), Palau, Panama (417),Papua Neu-Guinea, Paraguay* (106), Peru*(916), Philippinen (1.709), Polen (25), Por-tugal (42), Puerto Rico (18), Quatar (23),Rumänien (41), Rußland, Samoa, SantaLucia, Saudi Arabien (114), Schweden (84),Schweiz (76), Serbien (15), Singapur(1.055), Sint Maarten, Slowakei (18),Slovenien (14), Spanien (776), Sri Lanka(19), Südafrika* (18), Südkorea (202),Surinam (11), Taiwan (61), Thailand(2.076), Trinidad und Tobago (65), Tsche-chien (15), Tunesien, Türkei (40), Ukrai-ne, Ungarn (11), Uruguay* (195), USA(33.902), Vanuatu, Venezuela (206), Ver-einigte Arabische Emirate, Vietnam (181),Zypern (109).Damit ist es nun eindeutig eine Pande-mie, was die WHO dann auch am 11.6.2009 feststellte. Es kommt jetzt immerhäufiger zu Ansteckungen innerhalb dereinzelnen Länder. In Nordamerika und aufder Südhalbkugel haben die Grippe-Fällesehr stark zugenommen. Todesfälle durchdie neue Grippe vom Typ A/H1N1-Mexicowurden bisher aus Mexiko (119), den USA(170), Kanada (25), Costa Rica (3), Chile(14), Dom. Republik (2), Kolumbien (2),Guatemala (2), Argentinien (60), Großbri-tannien (3), Australien (10), Philippinen(1), Honduras (1), Brasilien (1), Spanien(1), Thailand (7), Uruguay (4), Neuseeland(3) und Paraguay (1) gemeldet. In den an-deren Ländern verlief die neue Seuche bis-lang glimpflich, vermutlich dank der recht-zeitigen Verabreichung von Tamiflu.Weltweit sind bis heute 429 Todesfälle(etwas unter 0,5 % der Erkrankten) auf-grund einer Infektion durch das VirusH1N1-Mexico bestätigt worden, womit das

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Von WHO gemeldet – davon in Mexiko – davon in USA – davon Südhalbkugel

Betroffene Länder Tote weltweit

Weltweite Zunahme der Schweinegrippe(A/H1N1-Mexico)

© 06.07.2009 – khd-research

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Pandemie der Mexikanische Grippe. Diese neue Influenza, die zunächst „Schweinegrippe“genannt wurde, brach etwa Mitte März 2009 in Mexiko aus. Vor allem über Flugtouristen breite-te sich diese Virus-Grippe schnell über die Welt aus. Erreger ist das mutierte Virus A/H1N1-Me-xico, das vermutlich in der Massentierhaltung von Schweinen in Mexiko entstand. Die Sterblich-keitsrate ist bislang bei der neuen Grippe etwa 5-mal höher als bei der herkömmlichen Influenza.Es muß also dringend ein wirksamer Impfstoff entwickelt werden. (Grafik: siehe Inset – khd)

neue Virus etwa 4- bis 5-mal tödlicher alsdie bislang üblichen Influenza-Viren ist. DieMexikanische Grippe (Schweinegrippe) istweltweit außer Kontrolle. Nur eine Impfungkann jetzt die volle Ausbreitung stoppen.Ein Impfstoff kann aber frühestens imHerbst 2009 zur Verfügung stehen, in aus-reichender Menge vermutlich erst Anfang2010.

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Schweinegrippe ist nicht zu stoppenPharma-Industrie ist nun gefordert / Bis Herbst soll Pandemie-Impfstoff

bereitstehen / Steigende Infektionen in Deutschland

GENF – 13.7.2009 (khd/d-radio/dw/who). Die WeltgesundheitsorganisationWHO hat heute in Genf festgestellt, daßdie Schweinegrippe (Mexiko-Grippe) „nichtzu stoppen“ sei. Sie ist die 1. große Epide-mie (Pandemie) des 21. Jahrhunderts. Des-halb wies die WHO die Pharma-Industriean, jetzt mit Hochdruck an der Entwick-lung eines Pandemie-Impfstoffes zu arbei-ten. Angestellte im Gesundheitswesen soll-ten als erste geimpft werden.Die WHO schätzt die Zahl der Anstek-kungen bereits auf etwa 1 Million. Gemel-dete und bestätigte Fälle der neuen Grippesind aber bis zum 13. Juli nur rund 110.000Fälle mit rund 500 Toten weltweit. Das be-deutet, daß die Schweinegrippe etwa 5-maltödlicher als die normale saisonale Influ-enza (Virusgrippe) ist.Bislang ist in den meisten Fällen derKrankheitsverlauf sehr moderat gewesen,da sich die Schweinegrippe gut mit demAntivirenmittel Tamiflu behandeln läßt. Eswurden aber auch bereits Resistenzen ge-genüber Tamiflu beobachtet, die offensicht-lich auf Punktmutationen des Virus beru-hen. In Europa ist Großbritannien beson-ders stark von der neuen Grippe betroffen(um 10.000 Fälle). In Deutschland sind fast700 Grippe-Fälle erkannt worden, bislangnoch keine Toten.Die WHO hat die Länder aufgefordert,ausreichend Impfstoff für ihre Bevölkerun-gen zu bestellen. Während Frankreich (bis-her rund 300 Fälle) bereits für die gesam-te Bevölkerung Impfdosen bestellt hat, willDeutschland nur für knapp 1/3 der Men-schen Impfstoff einkaufen. Das könnte sichim kommenden Winter noch rächen, denn

der Pandemie-Impfstoff dürfte dann knappwerden, da er weltweit benötigt werdenwird. In den USA (bislang rund 40.000 Fäl-le) soll bereits im Oktober mit Massen-Imp-fungen begonnen werden.[Aktuellste Grafik]WHO begründet Einstellung der

Daten-Publikation GENF – 18.7.2009 (khd/who). Mit die-sen Daten vom 6. Juli 2009 hat die WHOdie Publikation von Verbreitungsdatenim Internet eingestellt: [WHO-Begrün-dung vom 16.7.2009][22].Dennoch bleibt der Publikationsverzichtim Internet-Zeitalter unverständlich. Des-halb soll im folgenden versucht werden, we-nigstens die Pandemie-Entwicklung in Eu-ropa aufgrund von sporadischen Mitteilun-gen des Europäischen Seuchenamts(ECDC) weiter zu verfolgen.

Schweinegrippe drastisch aufdem Vormarsch

BERLIN – 23.7.2009 (khd/dw). DieMexikanische Grippe (Schweinegrippe)breitet sich nun auch in Europa rasant aus.Die meisten Fälle werden aus Großbritan-nien (11.159) und Deutschland (2.455)gemeldet – allein hier stieg die Zahl derInfizierten innerhalb eines Tages um einDrittel auf insgesamt 2455 Fälle an. 528der Neuinfektionen wurden nach RKI-In-formationen bei Reiserückkehrern diagno-stiziert, vor allem bei wieder in Deutsch-land eingetroffenen Spanien-Urlaubern. InEuropa sind bislang 35 Menschen an derSeuche gestorben, 30 davon in Großbri-

EIN ERGEBNIS DER MASSENTIERHALTUNG

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tannien. Die WHO hat am 22.7.2009 dieZahl der weltweit Erkrankten mit 146.738angegeben (850 Tote = um 0,6 % der Er-krankten). Für den Herbst sind Massenimp-fungen geplant. [Schweinegrippe inDeutschland]Deutschland voll erwischt

BERLIN – 24.7.2009 (bse-p/d-radio).Seit Mitte Juli ist hierzulande die Zahl derErkrankungen an der neuen Influenza starkangestiegen. So wurden heute bereits bun-desweit fast 3.000 Fälle erreicht, die mei-stens sehr milde abliefen. In Europa istDeutschland damit nach Großbritannien(rund 11.000 Fälle) das am zweitstärkstenbetroffene Land.Deutschland sei aber „sehr gut gerüstet“,beruhigt das Bundesgesundheitsministeri-um. Für 30 % der Bevölkerung seien anti-virale Medikamente eingelagert und außer-dem seien 50 Mio. Impfportionen bestelltworden. Der neue Impfstoff werde bereitsEnde September [Ed: rechtzeitig zur Bun-destagswahl] für Massenimpfungen zurVerfügung stehen, heißt es aus dem Hau-se Ulla Schmidt [Ed: die derzeit im Spani-en-Urlaub ihren gepanzerten Dienstwagensamt Chauffeur nutzte, offensichtlich umsich von einer dort besonders drohendenSchweinegrippe-Infektion abschirmen zukönnen...].Prof. Hacker vom Robert-Koch-Institut(RKI) erwartet für die nächste Zeit eine Zu-nahmerate von 400 – 600 Fälle pro Tag.Somit könnte bereits Anfang August die10.000er-Marke überschritten werden. Derstarke Anstieg wird auf den Flugtourismuszurückgeführt. Viele deutsche Urlauberhaben sich die „Schweinegrippe“ in Spani-en eingefangen und sie hierzulande nachihrer Rückkehr weiterverbreitet. [Aktuell-ste Grafik]

WHO meldet sich zurück GENF – 27.7.2009 (khd/who). Die WHOhat heute im Internet ein „Pandemic(H1N1) 2009 – Update 59“ [23] veröffent-licht. Darin wird berichtet, welche 21 Län-der seit dem 6. Juli bis zum 22. Juli 2009hinzugekommen sind, womit sich die Zahlder Länder mit Schweinegrippe-Auftretenauf 149 erhöht hat. Fallzahlen werden dazuaber nicht mehr genannt. Außerdem wirdein Überblick nach 6 Großregionen gege-ben, woraus sich eine Gesamtzahl von134.503 A/H1N1-Fällen mit 816 Toten welt-weit ergibt. Betont wird aber, daß diese Fall-zahlen „reported actually understates thereal number of cases“. Das heißt im Klar-text: Die Dunkelziffer ist sehr hoch. Des-halb wurde in der aktuellen Grafik ein ver-mutlicher (hochgerechneter) Verlauf hin-zugefügt.

Streit um die Impf-Kosten BERLIN – 28.7.2009 (khd/d-radio). DieBundesregierung arbeitet an einer Verord-nung, die den gesetzlichen Krankenkassendie Kostenübernahme für die bevorstehen-den Pandemie-Massenimpfungen vor-schreibt. Die Kosten für die 1. Impfaktionwerden rund 700 Mio. Euro betragen (14Euro pro Impfung). Die Krankenkassensehen das anders: Bei einer Pandemie-Impfung sei die Impfung grundsätzlich eineAufgabe des staatlichen Gesundheitsdien-stes. Deshalb müsse auch der Staat dieseKosten tragen. Sollte sich diese Erkenntnisnicht durchsetzen, wollen die Krankenkas-sen von den Versicherten Zusatzbeiträgeerheben, heißt es. Und es stellt sich dieFrage, wer denn nach 1945 die vielen Ty-phus-Zwangsimpfungen bezahlt hat... Un-terdessen ist in Deutschland die Zahl derSchweinegrippe-Erkrankungen auf 3.810angestiegen.

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Nicht mehr alle Grippe-Fälleüberprüfbar

BERLIN – 30.7.2009 (khd/info-radio).Auch in Deutschland reicht nunmehr die La-borkapazität nicht mehr aus, um bei allenGrippe-Erkrankungen den Nachweis des A/H1N1-Viruses vornehmen zu können. Des-halb hat das Robert-Koch-Institut (RKI)heute empfohlen, alle mit den typischenGrippe-Symptomen Erkrankte – ohneNachkontrolle – als an der SchweinegrippeErkrankte zu zählen. In Großbritannien hatman schon Anfang Juli mit dem systemati-schen Zählen der Fälle aufgehört.In Deutschland wurden bis heute insge-samt 5.324 Fälle registriert, wobei die Zu-nahme seit gestern über 800 betrug. Eswird eine Steigerung der Zunahmerate er-wartet, so daß in nur wenigen Tagen die10.000er-Marke überschritten sein dürfte.Mutationen des neuen Virus A/H1N1 wur-den weltweit bislang noch nicht beobach-tet.Klinische Tests mit Schweinegrippe-

Impfstoff starten MÜNCHEN – 3.8.2009 (khd/sp). Jetztbeginnt die Testphase des neuen Impfstoffsgegen das Schweinegrippe-Virus A/H1N1,um bis zum Herbst im Schnellverfahren dieZulassung zu erhalten. In getrennten Un-tersuchungen an Erwachsenen und Kindernsollen die Wirksamkeit und die Verträglich-keit des Vakzins untersucht werden, wiedas Klinikum der Universität München mit-teilt. Für die Untersuchung an Kindern istdie Uniklinik Mainz zuständig.Erprobt wird ein völlig neuer Impfstoffder Firma Novartis, der auf Basis vonZellkulturen in einem neuen Herstellungs-verfahren produziert worden ist. Er enthältinaktive Bestandteile des H1N1-Virus mitoder ohne Immunverstärker (Adjuvans).Die Krankheit auslösen kann der Impfstoff

den Angaben zufolge nicht. Über möglicheNebenwirkungen ist noch nichts bekannt.Experten haben inzwischen heftige Kritikam Vorgehen angesichts des bisherigenweitgehend milden Verlaufs der Schweine-grippe geübt. [mehr]In Deutschland 10.000 Grippe-Fälle

überschritten BERLIN – 11.8.2009 (khd/rki). Bisheute wurden in Deutschland 10.155 Fälleder neuen Virus-Grippe (Schweinegrippe)amtlich registriert. Epidemiologen sagenaber, daß die wahre Zahl Infizierter etwa10-mal größer sein dürfte – also bei etwa100.000 liegt. Der Verlauf der Krankheitist weiterhin meistens milde. Unklar ist bis-lang, warum Deutschland so stark betrof-fen ist – vermutlich ist es die große Reise-lust der Deutschen... Inzwischen ist in ver-schiedenen Medizin-Zentren mit den erstenTest-Impfungen begonnen worden.In den Medien wird viel geschrieben odererzählt, aber noch immer nicht der Entste-hung dieser Virus-Grippe A/H1N1-Mexicoenergisch auf den Grund gegangen. Es hatschon eine große politische Bedeutung, obdiese Influenza tatsächlich in den mexika-nischen ‚Schweinefabriken‘ des US-Kon-

Macht A/H1N1-Infektion immun?Ist eine A/H1N1-Infektion nach etwa 10

Tagen überstanden, dann hat das mensch-liche Immunsystem auch Antikörper gegendiese neue Influenza-Art gebildet. Ob die-se jedoch noch nach Jahren gegen eine er-neute Infektion immunmachen, ist nochunsicher. Das wird auch davon abhängen,wieviel Antikörper bei der Erstinfektiongebildet worden sind. Zu erwarten istaber, daß eine erneute Infektion milder ab-laufen könnte. (bse-p)

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zerns Smithfield Foods bei der Massen-tierhaltung entstanden ist. Denn dannmüßten daraus nachhaltige Lehren gezo-gen werden. Also: Wo bleibt der vom VDZ-Präsident Burda beschworene Qualitäts-Journalismus bei einer so wichtigen Tages-frage?Neues Virus verdrängt saisonale

Influenza-Viren BERLIN – 15.8.2009 (khd/d-radio/net/who). Bisher gibt es weltweit rund 1.500Opfer der neuen Virus-Grippe (davon rund60 in Europa). Manche (Qualitäts-)Zeitungschreibt von 1.150 Toten, was aber falschist, denn das ist der WHO-Stand von EndeJuli. Auf der Südhalbkugel zeigte sich in-zwischen, daß dort im Winter die üblichensaisonalen Viren-Arten wie H3N2 weitest-gehend durch das neue Virus A/H1N1-Me-xico verdrängt worden sind. Das könnteauch im kommenden Winter auf der Nord-halbkugel eintreten. Besonders in Argenti-nien und den USA grassiert die neue Influ-enza. In den USA gibt es bereits 477 Tote,in Argentinien 404 Tote. Eine befürchteteVirus-Mutation, die einen neuen Impfstoffnotwendig machen würde, wurde bislangnoch nirgends angetroffen.

Kritik am Grippe-Impfstoff fürDeutschland

BERLIN – 20.8.2009 (khd/zt/tsp/d-radio). Obwohl bewiesen ist, daß Impfun-gen segensreich sind, blamieren sich selbst-ernannte Impfkritiker in Leser-Foren mitselten dummen Sprüchen, wie es beispiels-weise ein(e) „ich-und-du“ gestern um14.51 Uhr im Tagesspiegel tat [25]. Abernur durchs Impfen im Großstil konntensolche Seuchen wie Polio (Kinderlähmung),Pocken und Diphtherie nahezu ausgerot-tet werden. Auch ist bekannt, daß es beiImpfungen zu Nebenwirkungen kommenkann, in seltenen Fällen können diese auch

schwerwiegend sein. Es gibt immer einRestrisiko, aber eben auch einen sehr gro-ßen Nutzen für sehr viele Menschen.Nun gibt es heute hierzulande keineImpfpflicht mehr (wie es sie noch nach1945 bei den Typhus-Massenimpfungengab), so daß heute jeder selbst entschei-den kann, ob man sich impfen läßt. Da aberdem Pandemie-Impfstoff für Deutschlandein Impfverstärker (Adjuvans) und das um-strittene Konservierungsmittel Thiomersalbeigefügt sein sollen, ist es ratsam, sichnicht gleich in den ersten Wochen impfenzu lassen – zumal wenn man zu Risiko-gruppen gehört. Bis dahin sollte festste-hen, ob besondere Nebenwirkungen zu er-warten sind, die sich in den jetzt laufen-den klinischen Tests noch nicht gezeigthaben. [Nutzen der Massenimpfung][24][Kekulé: Der neue Kampf gegen dieImpfkritiker] [25]

WHO erwartet Explosionder Fallzahlen

GENF – 23.8.2009 (khd/dw/who/d-funk). Die Schweinegrippe (MexikanischeGrippe) ist nun in 179 Ländern nachgewie-sen worden. In nur 5 Monaten konnte sichdas Virus von Mexiko über die ganze Erdeausbreiten. Die WHO erwartet, daß sich dieneue Influenza in den kommenden Mona-ten weiter ausbreiten und mehr Tote for-dern wird. In vielen Ländern werde es zueiner „Explosion der Fallzahlen“ kommen.Bis vergangene Woche sind dem neuarti-gen Virus weltweit bereits fast 1.800 Men-schen erlegen. In Europa gibt es bislang80 Todesopfer, in Deutschland noch keines.Nach Einschätzung der WHO ist die Ein-nahme antiviraler Medikamente bei einerSchweinegrippe-Infektion für ansonstengesunde Menschen nicht unbedingt not-wendig. Grippemittel wie Tamiflu solltenPatienten bekommen, die zu Risikogruppengehörten. Bei einem schweren Krankheits-

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Ausbreitung der Mexikanischen GrippeSchweinegrippe in Europa

STOCKHOLM – 28.9.2009 – 7.00 GMT(khd/ecdc). Die »Influenza A/H1N1-Mexi-co« alias »Mexikanische Grippe« – bislangungenau Schweinegrippe (‚swine flu‘) ge-nannt – wurde bis heute in Europa bei min-destens 54.667 Patienten in folgenden39 europäischen Ländern festgestellt([_5], in Fettdruck die 8 am meisten be-troffenen Länder):Albanien (1+?[_4]), Belgien (126), Bosni-en-Herzegowina (1+?), Bulgarien (70), Dä-nemark (651), Deutschland (19.893+?[_3]), Estland (68), Finnland (305), Frank-reich (1.125+?[_5]), Griechenland(2.149), Großbritannien (13.770+?[_1],geschätzt auf mehr als 110.000), Irland(1173), Island (200), Italien (2.470), Lett-land (30), Liechtenstein (5), Litauen (53),Luxemburg (333), Malta (305), Monaco(1+?), Montenegro (10), Niederlande(1.473), Norwegen (1.336), Österreich(361), Polen (164), Portugal (2.983), Ru-mänien (336), Rußland (3+?[_4]), Schwe-den (1.381), Schweiz (1.196), Serbien(15+?[_4]), Slowakei (133), Slowenien(244), Spanien (1.538+?[_2]), Tschechien(293), Ukraine (1+?[_4]), Ungarn (206),Weißrußland (1+?[_4]), Zypern (297).[_1] = Großbritannien hat Anfang Juli 2009 die systematische Zählung

eingestellt.[_2] = Spanien zählt offensichtlich auch nicht mehr systematisch.[_3] = Und auch Deutschland kommt wohl nicht mehr hinterher.[_4] = Das ECDC teilt diese Zahlen nicht mit.[_5] = Seit etwa Mitte August 2009 zählen die meisten Länder nicht mehr

systematisch!

Todesfälle in Europa durch die neue Grip-pe vom Typ A/H1N1-Mexico/2009 wurdenbisher aus Großbritannien (82), Spanien(36), Ungarn (2), Belgien (1), Frankreich(29), Niederlande (4), Irland (2), Malta (3),Griechenland (3), Schweden (2), Norwe-gen (4), Italien (3), Luxemburg (1), Por-

Diese

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tugal (2), Deutschland (1) gemeldet. In denanderen Ländern verlief die neue Seuchebislang glimpflich.In Europa sind bis heute 175 Todesfäl-le (um 0,3 % der Erkrankten) aufgrundeiner Infektion durch das Virus H1N1-Me-xico bestätigt worden. In Deutschland gabes das 1. Grippeopfer Ende September2009. Die Mexikanische Grippe (Schweine-grippe) ist inzwischen weltweit außer Kon-trolle. Nur eine Impfung wird die volle Aus-breitung stoppen können. Ein Impfstoffkann aber frühestens im Oktober 2009 zurVerfügung stehen, in ausreichender Men-ge vermutlich erst Anfang 2010.

Hinweis: Dieses ist die letzte derartigeStatistik-Aufstellung, da das ECDC seitAnfang Oktober 2009 keine aufsummier-ten Fallzahlen der Länder mehr lieferte.Schweinegrippe in Deutschland

BERLIN – 5.10.2009 – 13.00 GMT(khd/rki). Die »Influenza A/H1N1-Mexico/2009« alias »Mexikanische Grippe« – bis-lang ungenau Schweinegrippe (‚swine flu‘)genannt – wurde bis heute in Deutschlandbei 21.537 Patienten in allen 16 Bundes-ländern festgestellt und gemeldet (in Fett-druck die 4 am meisten betroffenen Län-der):Baden-Württemberg (3.200), Bayern(3.183), Berlin (670), Brandenburg (460),Bremen (161), Hamburg (451), Hessen(1.045), Mecklenburg-Vorpommern (163),Niedersachsen (2.812), Nordrhein-Westfalen (5.926), Rheinland-Pfalz(1.257), Saarland (260), Sachsen (400),Sachsen-Anhalt (386), Schleswig-Holstein(663), Thüringen (500).

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verlauf solle aber sofort mit Tamiflu be-handelt werden, möglicherweise sogar ineiner höheren Dosierung als bisher emp-fohlen. Bei 8 voneinander unabhängigenFällen ist bislang eine Viren-Resistenz ge-genüber Tamiflu beobachtet worden.In Chile soll das A/H1N1-Virus auf Putenübertragen worden sein. Das internationaleTierseuchenamt in Paris (OIE) prüft der-zeit die Fakten, denn es könnte in Chile eingefährliches Mischvirus neu entstehen(H1N1 + H5N1). Über Erkenntnisse der OIEzur Entstehung des A/H1N1-Virus in Mexi-ko wurde bislang nichts bekannt.Im Oktober beginnen die Impfungen GENF/BERLIN – 29.9.2009 (khd/who). Die Weltgesundheitsorganisation(WHO) hat weltweit über 4000 Tote (4108)durch die Schweinegrippe (MexikanischeGrippe) registriert. Von 191 Länder Län-dern wurden der WHO bislang 343.298Fälle gemeldet. Die WHO weist aber dar-aufhin, daß diese Zahl nicht mehr die tat-sächliche Aktivität der neuen A/H1N1-In-fluenza wiederspiegelt. Die meisten Län-der zählen längst nicht mehr jeden Fall.In den USA wird Anfang Oktober mit demImpfen per Nasenspray begonnen. InDeutschland kann voraussichtlich in der 2.Oktoberhälfte mit den Impfung per Sprit-ze gegen die Schweinegrippe begonnenwerden. Die EU hat heute 3 Impfstoffe frei-gegeben. Beim Impfstoff für die saisonaleImpfung im nächsten Jahr soll bereits dasneue Virus berücksichtigt werden, so daßdann nur noch eine Impfung erforderlichist.

Streit um Impfstoffe BERLIN/GENF – 16.10.2009 (khd/rki/who/sp/d-radio). In Deutschland soll nunam 26. Oktober mit der Impfung gegen dieSchweinegrippe begonnen werden. Geimpftwird mit dem neu entwickelten Impfstoff

„Pandemrix“ des Herstellers GlaxoSmith-Kline, dem ein Wirkungsverstärker AS03zugesetzt ist. Deshalb gab es jetzt nocheinmal Streit um die von Deutschland be-stellten Impfstoffe, als bekannt wurde, daßdie Bundeswehr einen Impfstoff ohneWirkungsverstärker (Adjuvans) eingekaufthat, mit dem auch unsere Spitzenpolitikergeimpft werden sollen.Nicht nur prominente Mediziner sprechenvon „Skandal“ und fordern nun, daß auchfür die Bevölkerung dieser verträglichereImpfstoff „Celvapan H1N1“ der FirmaBaxter zur Verfügung gestellt wird, bei demmit weniger Nebenwirkungen wie Kopf- undGliederschmerzen zu rechnen ist. Das seifür Kinder und Schwangere besonderswichtig. Schließlich komme auch der be-währte saisonale Impfstoff ohne solcheImpfverstärker aus. Auch in den USA wer-de jetzt ohne Adjuvans geimpft, heißt es.[26]Die Zahl der gemeldeten Fälle der neuenInfluenza tritt in den Hintergrund. Die WHOhatte zuletzt (11.10.2009) weltweit rund400.000 Erkrankungen an der Mexikani-schen Grippe (Schweinegrippe) registriert.Die Dunkelziffer ist dabei sehr hoch. Auchdas Robert-Koch-Institut (RKI) – wie schondas ECDC – beschränkt sich nur noch aufdie Mitteilung der Anzahl der Todesfälle, dieauf eine Infektion mit der neuen Grippezurückgehen. In Deutschland sind das bis-lang 2, in Europa 220 und weltweit rund4800 Todesfälle.

Skandal-Entwarnung BERLIN – 20.10.2009 (khd/d-radio).Es kann wohl Skandal-Entwarnung gege-ben werden. Denn als vor Jahren das Be-schaffungsamt der Bundesregierung ange-sichts der drohenden Vogelgrippe bei Bax-ter vorsorglich einen Pandemie-Impfstoffbestellte, war nicht klar, wie dieser zusam-mengesetzt sein würde. Baxter soll damals

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Von WHO gemeldet Vermutl. Infizierte

In Deutschland Tote weltweit hochgerechnet

Weltweite Zunahme der Schweinegrippe(A/H1N1-Mexico)

© 11.10.2009 – khd-research

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4.735 Toteweltweit *)

399.232Fälle *)

21.537Fälle

5.

*) Das ist eine Mindest-Anzahl.

6.

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Pandemie der Mexikanische Grippe. Diese neue Influenza, die zunächst „Schweine-grippe“ genannt wurde, brach etwa Mitte März 2009 in Mexiko aus. Vor allem Flugtouristenhaben die Seuche in nur wenigen Wochen über die ganze Welt verbreitet. Erreger ist das mu-tierte Virus A/H1N1-Mexico, das vermutlich in der Massentierhaltung von Schweinen in Mexi-ko entstand.

Obwohl auf der Nordhalbkugel Sommer ist, kommt es hier bislang zu keinem Totlaufen derneuen Grippewelle. Das neue Virus ist zu infektiös, denn dagegen ist noch kein Mensch immun.Das läßt für den kommenden Winter Schlimmes befürchten. Seit dem 10. Juli 2009 ist auch inDeutschland eine rasante Zunahme der neuen Virus-Grippe zu beobachten (blaue Kurve).

Da die ‚Meßwerte‘ seit Anfang Juli 2009 der wahren Ausbreitung der Schweinegrippe starkhinterherhinken, wurden in der Grafik Hochrechnungen aufgrund des bisherigen Verlaufs hin-zugefügt (dünne Linien).

Hinweis: Diese Grafik wird nach dem 15. Oktober 2009 nicht mehr aktualisiert, da die gemel-deten Fallzahlen längst schon nicht mehr die wahre Situation wiedergeben. Aktuelle Zahlengibt es vielleicht bei der WHO (Genf), für Europa bei der ECDC (Stockholm) und für Deutsch-land beim RKI (Berlin). (Grafik: siehe Inset – khd)

Aktuelle Grafik zur Schweinegrippe

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schlichtweg das günstigste Angebot ge-macht haben. Die Bundesregierung beteu-erte gestern, daß es keinen „Regierungs-impfstoff“ mit Vorgaben zur Qualität oderZusammensetzung gebe.Da Baxters Pandemie-Impfstoff „Celva-pan H1N1“ ein Ganzvirus-Impfstoff ist,werden auch hier mehr Nebenwirkungenals bei der saisonalen Grippe-Impfung er-wartet. Celvapan enthält viermal so vielViruseiweiß (15 µg/Dosis) wie der Pande-mie-Impfstoff „Pandemrix“ von Glaxo-SmithKline (3,75 µg/Dosis), der nur gerei-nigte Oberflächenproteine des Schweine-grippe-Virus enthält (Spalt-Impfstoff). Pan-demrix soll deshalb vor der Injektion vomArzt mit dem von GlaxoSmithKline entwik-kelten Adjuvans vermischt werden. DieserWirkungsverstärker soll das menschlicheImmunsystem besonders anregen, ausrei-chend Abwehrstoffe gegen die Schweine-grippe zu bilden. [Kekulé-Kommentar][27]

Nur eine Pseudo-Pandemie? HAMBURG – 26.10.2009 (khd/sp). Un-ter Experten wird derzeit diskutiert, ob dasneue Schweinegrippe-Virus A/H1N1-Mexi-co überhaupt ein Pandemie-Virus (ein neuentstandener Erreger, dem Menschen totalschutzlos ausgeliefert sind) ist. Denn beiden bislang Geimpften genügte bereits eineeinzige Impfdosis, um „massenhaft Anti-körper“ zu produzieren, wie heute der Spie-gel berichtet [28]. Bislang waren selbst dieImpfstoff-Entwickler davon ausgegangen,daß erst nach 2 Impfungen ein ausreichen-der Schutz vor der neuen Influenza aufge-baut werden könne.Offensichtlich sei das neue Virus demmenschlichen Immunsystem doch nicht sounbekannt, wird nun vermutet. So sei dasH1-Protein des Schweinegrippe-Virus demH1-Eiweiß der saisonalen Grippe recht ähn-lich (etwa zu 25 %). Da derzeit aber nie-

mand sagen kann, wie es mit dem Schwei-negrippe-Virus weitergeht, ist der Schutzdurch die Impfung wichtig.Schweiz schränkt

Pandemie-Impfung ein BERN/BERLIN – 30.10.2009 (khd/sda/rbb). In der Schweiz werden Schwan-gere, Kinder bis 18 Jahren und Ältere ab60 Jahren nicht mit dem Impfstoff „Pan-demrix“ gegen die Schweinegrippe ge-impft. Die Schweizer ZulassungsbehördeSwissmedic hat wegen seiner ZusatzstoffeBedenken, zumal ihr keine klinischen For-schungsergebnisse zu Schwangeren undsehr wenige zu Kindern vorlägen, heißt es.Ob stattdessen in der Schweiz für dieseRisikogruppen nun ein Impfstoff ohneWirkungsverstärker (Adjuvantien) einge-setzt werden soll, ist unklar, aber wahr-scheinlich. In den USA kommt man bei derImpfung gegen die neue Influenza (Schwei-negrippe) generell ohne Impfverstärkeraus, was wohl auch mit den dort hohenHaftungssummen zu tun haben mag, diebei Impfschäden fällig werden.Unterdessen versucht derzeit in Deutsch-land das Bundesgesundheitsministerium,für die Immunisierung von Schwangerenin Frankreich oder in den USA einen Pan-demie-Impfstoff ohne Adjuvans zu beschaf-fen.

2. Schweinegrippe-Welle rollt an BERLIN – 3.11.2009 (khd/d-radio/info-radio). In der letzten Woche haben sich diegemeldeten Schweinegrippe-Neuinfektio-nen gegenüber der Vorwoche auf rund 3000pro Woche fast verdoppelt. Die Schwer-punkte lagen in Süddeutschland sowie inMecklenburg-Vorpommern. Das Robert-Koch-Institut erwartet, daß das der Beginnder befürchteten 2. Grippewelle ist und rät,sich gegen die Seuche impfen zu lassen.

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Bislang sind hierzulande 6 Menschen an denFolgen der Schweinegrippe (A/H1N1-Influ-enza) verstorben.Unterdessen ist es in der Ukraine zu ei-ner Grippe-Panik gekommen. Es soll in denletzten Tagen bereits 70 Grippe-Tote gege-ben haben, wobei unklar ist, ob diese alledurch Schweingrippe-Infektionen verur-sacht worden sind. Außerdem breitet sichdort zusätzlich die durch Bakterien über-tragene Lungenpest aus. Treffen beide In-fektionen aufeinander, dann kann das sehrschnell tödlich sein. In der Ukraine wurdeder Ausnahmezustand verhängt und alleSchulen geschlossen.

EU-Seuchenamt versteckt Daten STOCKHOLM – 10.11.2009 (khd/ecdc). Seit einigen Tagen kann beim euro-päischen Seuchenamt ECDC (EuropeanCentre for Disease Prevention and Control)die Seite mit aktuellen Statistik-Daten zurH1N1-Schweinegrippe [29] nicht mehr vonjedermann gelesen werden (Anzeige: „401UNAUTHORIZED – You are not authorizedto view this page“). Wochenlang war dieseTabelle für alle erreichbar. Es wird nunmehrdie Eingabe eines Paßwortes verlangt.Wenn dieses nicht auf einem vorüberge-henden Fehler beruht, ist es höchst merk-würdig. Dann stellt sich die Frage: Warumsoll sich nicht jeder Interessierte die aktu-ellen Zahlen auf einer amtlichen HTML-Seiteansehen dürfen? [mehr]

Impfkrisen-Gipfel in Berlin BERLIN – 11.11.2009 (khd/info-radio/d-radio). Man kann sich nur noch wundern.Da hatte die deutsche Gesundheitspolitikmonatelang Zeit, sich auf die Pandemie-Impfung vorzubereiten. Zwar hatte maneinen bundeseinheitlichen Pandemie-Planentwickelt, aber jetzt klappt das mit derImpfung der Bevölkerung allerorten nicht.Jedes Bundesland handhabt das anders,

was als „föderales Versagen“ kritisiert wird.Meist fehlte es am Impfstoff Pandemrix,und so mußten viele Impfwillige von denÄrzten wieder nach Hause geschickt wer-den. Begründet wurde das mit angeblichen‚Logistik-Problemen‘. Besonders schlechtsoll die Impfaktion in Berlin und Nieder-sachsen angelaufen sein.So kam es heute zu einem Impfkrisen-Gipfel der Gesundheitsminister in Berlin.Die Massenimpfung gegen die Schweine-grippe soll nun angesichts steigender Fall-zahlen (bereits um 7000 pro Woche) be-schleunigt werden, versprach der neueBundesgesundheitsminister Philipp Rösler(FDP). Es werde aber noch bis Ende De-zember dauern, bis 20 Mio. Impfdosen zurVerfügung stehen. Bis Ende November sol-len von GlaxoSmithKline immerhin 9,3 Mio.Dosen Pandemrix ausgeliefert werden.Wann die restlichen 30 Mio. Impfdosen dervon der Bundesregierung bestellten 50 Mio.Dosen geliefert werden, ist derzeit nochunklar. Es könnte bis März 2010 dauern.Speziell für Schwangere werden nun zu-sätzlich 150.000 Impfdosen eines Impf-stoffs ohne Wirkungsverstärker (Adjuvans)von der australischen Firma CSL Biothe-rapies eingekauft, der bereits im Dezem-ber zur Verfügung stehen soll. Vermutlichreicht aber die bestellte Menge nicht füralle derzeit Schwangeren aus.

ECDC-Infos nur noch in PDF STOCKHOLM – 13.11.2009 (khd). Of-fensichtlich bietet das ECDC die aktuellenSchweinegrippe-Daten für die Öffentlich-keit nur noch zusammen mit Grafiken alsvoluminöse PDF-Dokumente an. Durch ei-nen Hinweis bei Wikipedia (2009 flu pan-demic) wurde das jetzt gefunden unter demECDC-Pfad: http://www.ecdc.europa.eu/en/healthtopics/Pages/Pandemic_(H1N1)_2009_Daily_Update.aspx. Das ist sehrschade, denn eine HTML-Tabellenseite wird

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wesentlich schneller geladen. Das EU-Seuchenamt selbst gab leider keinen Hin-weis auf die Umstellung. Auch deren Such-funktion auf der Homepage konnte AnfangNovember nicht weiterhelfen.18.11.2009 (khd). Besonders ärgerlich istnun aber, daß das tägliche PDF-Dokumentmeistens fehlerhaft ist (korrekter Schlußfehlt), so daß es nach dem Download nichtgelesen werden kann.

Schweinegrippe-Infektionensteigen stark an

BERLIN – 18.11.2009 (khd/who/rki).Die Zahl der Neu-Infektionen an derSchweinegrippe A/H1N1 hat sich inDeutschland stark erhöht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat jetzt mehr als15.000 Erkrankungen pro Woche festge-stellt. Ende Oktober waren es nur um die3000 Fälle pro Woche. Gab es Mitte Okto-ber nur einige Todesopfer, hat sich inzwi-schen die Zahl auf 21 erhöht.Die Weltgesundheitsorganisation WHOberichtet, daß bislang insgesamt 80 Mio.Dosen Pandemie-Impfstoff unterschiedli-cher Art produziert worden sind. Davonseien 65 Mio. Dosen verimpft worden, heißtes. Statistisch gesehen träten Nebenwir-kungen bei 1 von 10.000 Impfungen auf.Von den registrierten Nebenwirkungen wie-derum seien etwa 5 % schwer, also etwa 5schwere Fälle auf 1 Mio. Impfungen.

Impfstoff-Rückruf in Kanada KANADA – 24.11.2009 (khd/sda/d-funk). In Kanada ist es nach der Schweine-grippe-Impfung mit Arepanrix zu einer un-gewöhnlichen Häufung von schweren all-ergischen Reaktionen (Anaphylaxien) ge-kommen. Daraufhin wurde vom HerstellerGlaxoSmithKline (GKS) eine Impfstoff-Charge aus kanadischer Produktion(170.000 Einheiten) zurückgerufen. NachAngaben des Herstellers sei Arepanrix „sehr

ähnlich, aber nicht identisch“ mit dem Impf-stoff Pandemrix von GKS, wie er inDeutschland verwendet wird. Die WHO willklären, was da in Kanada passiert ist.Mutationen des Schweinegrippe-Virus

GENF – 27.11.2009 (khd/who). InGroßbritannien und Norwegen wurden inden letzten Wochen Mutationen desSchweinegrippe-Virus A/H1N1-Mexico be-obachtet. Dazu stellte die WHO fest, daßes sich um Einzelfälle handelt, die sich nichtim Land verbreitet haben. „Auch wennweitere Untersuchungen im Gange sind,gibt es derzeit keinen Beleg, daß dieseMutation zu einem ungewöhnlichen Anstiegder Infektionen oder einer größeren Zahlschwerer oder tödlicher Verläufe führt“,schreibt die WHO am 20.11.2009. Die ver-fügbaren Impfstoffe verleihen auch Schutzgegen diese Virus-Variante.Scheitelpunkt vermutlich überschritten

BERLIN – 4.12.2009 (khd/rki). InDeutschland ist nach Angabe des Robert-Koch-Instituts (RKI) jetzt die Zunahme beiden Neu-Erkrankungen an der Schweine-grippe zurückgegangen. Es wird vermutet,daß der Scheitelpunkt der derzeitigen WelleZweimal impfen lassen

Im Herbst 2009 sind für den Schutz vorder saisonalen Virus-Grippe (Influenza)und der Schweinegrippe getrennte Impfun-gen notwendig. Dabei sollten die beidenImpftermine 3 Wochen (mindestens 21Tage) auseinander liegen. Für 2010 pla-nen die Impfstoff-Hersteller, das Schwei-negrippe-Virus A/H1N1 bereits beim sai-sonalen Impfstoff zu berücksichtigen. Imnächsten Herbst ist dann nur noch eineImpfung erforderlich. (bse-p)

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überschritten ist. Es ist aber möglich, daßes Anfang 2010 zu einer weiteren Schwei-negrippe-Welle kommen kann. Bislangwurden rund 5 Mio. Deutsche gegen dieneue Influenza-Form geimpft.Hohes Fieber nach

2. Schweinegrippe-Impfung LONDON – 7.12.2009 (khd/emea). DieEuropäische Pharma-Behörde EMEA berich-tet über das Auftreten von hohem Fieberbei kleinen Kindern nach der 2. Impfungmit Pandemrix. Sie empfiehlt, die Körper-temperatur des Kindes genau zu beobach-ten und gegebenenfalls fiebersenkendeMittel wie Paracetamol zu verabreichen.

Schweinegrippe in Deutschland BERLIN – 12.12.2009 (khd/rki). „DieAktivität der akuten respiratorischen Er-krankungen (ARE) ist in der 49. Kalender-woche bundesweit gesunken“, teilt dasRobert-Koch-Institut (RKI) mit. Sie liegeAnfang Dezember 2009 im „moderat er-höhten Bereich“. Da die dem RKI übermit-telten Schweinegrippe-Fälle bereits in der2. Woche rückläufig sind, scheint inDeutschland der Höhepunkt der 1. pande-mischen Welle überschritten zu sein. Biszum 8.12.2009 gab es hierzulande 94 Totedurch die neue Influenza (A/H1N1).

Schweinegrippe-Impfung fürSchwangere beginnt

BERLIN – 15.12.2009 (khd/tsp/d-ra-dio). Der spezielle Impfstoff des australi-schen Herstellers CSL Biotherapies fürSchwangere ist in Deutschland eingetrof-fen und wird an die Impfärzte verteilt. Die-ser Influenza-Impfstoff enthält keineWirkungsverstärker (Adjuvantien). DieImpfung sollte nicht vor dem 4. Schwan-gerschaftsmonat erfolgen.

Eine richtige Pandemie war dasbislang nicht

BERLIN – 1.3.2010 (khd/who). Zwarhat sich das neue Schweinegrippe-Virus2009 in nur wenigen Monaten über die ge-samte Erde ausgebreitet, aber dennochkann kaum von einer Pandemie gesprochenwerden. Die Zahl der Grippe-Opfer ist bis-lang nicht auf besorgniserregende Werteangestiegen. Die WHO meldete bis EndeFebruar weltweit insgesamt rund 16.000Schweinegrippe-Tote, in Deutschland gabes rund 240 Todesfälle. Das sind aber deut-lich weniger als jedes Jahr an der saisona-len Virus-Grippe sterben.Das Schweinegrippe-Virus ist nicht so ge-fährlich, wie ursprünglich angenommen. Esbleibt aber die Sorge, daß sich das neueH1N1-Virus in eine gefährlichere Form wan-deln könnte und eine neue Grippewelleauslösen könnte. Das muß aber nicht ein-treten. Angesichts dieser Situation soll andieser Stelle die Berichterstattung (vorerst)beendet werden, zumal immer wenigeraktuelle Daten von WHO, ECDC (hat nurnoch Grafiken) und RKI veröffentlicht wer-den.

Damit ist diese Berichterstattung (vorerst)beendet. Den letzten festgehaltenen Stand der

Todesfälle von Ende 2009 finden Sieim Internet unter:

http://bse.khd-research.net/M/edien45.html#AKTUELL

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Tote durch die Mexikanische Grippe (Schweinegrippe) weltweit (rote Kurve, WHO-Daten) und in Europa (blaue Kurve, ECDC-Daten) sowie in Deutschland (grüne Kurve,RKI-Daten). Entwicklung seit Anfang Mai bis zum Jahresende 2009.

In Europa läuft ab Ende Oktober 2009 eine 2. Schweinegrippe-Welle an. In der 43. Ka-lenderwoche ist am 22.10.2009 in der blauen Kurve ein Knick zu beobachten. DieTodeszahlen für Europa weisen danach einen deutlich höheren Anstieg auf (von vorherrund 16 auf etwa 80 Tote pro Woche). (Grafik: siehe Inset – khd)

Todesopfer durch die Schweinegrippe

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2.000

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3-5-2009 7-6-2009 12-7-2009 16-8-2009 20-9-2009 25-10-2009 29-11-2009 3-1-2010

Tote weltweit

Tote in Europa Tote in D

Todesfälle durchdie Schweinegrippe(A/H1N1-Mexico)

© 06.01.2010 – khd-research

Gripp

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11516 Toteweltweit *)

*) Das ist eine Mindest-Anzahl.

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2014 Totein Europa

119 Tote inDeutschland

20. 22. 24. 26. 28. 30. 32. 34. 36. 38. 40. 42. 44. 46. 48. 50. 52. K W

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Mehr zu diesem Thema:[00] Die Vergabe der Nummer erfolgt demnächst.[01] [00.10.1993: BSE-Page – Infos und Links zum Gift im Essen und anderen Gefahren] (khd-research)

URL: http://bse.khd-research.net/[02] [00.01.2004: Artikel (Links) zu Gefahren von Virus-Grippen] (khd-research)

URL: http://bse.khd-research.net/F/acts5.html#Grippe_Lit[03] [16.10.2005: Wie kann man persönlich vorsorgen?] (khd-research).

Eine aktualisierte Fassung ist auf Seite 3 wiedergegeben.URL: http://www.khd-research.net/My_Lisa/Gesundheit.html#H5N1_Vorsorge

[04] [2007–2009: Influenza] (WIKIPEDIA — Die freie Enzyklopädie)URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Influenza

[05] [2007–2009: Pandemie] (WIKIPEDIA — Die freie Enzyklopädie)URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Pandemie

[06] [14.01.2009: Jagdsaison für Grippeviren] (DER TAGESSPIEGEL)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien42.html#TASP_1

[07] [23.02.2009: Universal-Grippeimpfung rückt näher] (SPIEGEL ONLINE)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien42.html#SP_2

[08] [24.04.2009: Mexiko startet Impfkampagne gegen tödliche Schweinegrippe] (GOOGLE-NEWS)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien42.html

[09] [25.04.2009: Was macht die Schweinegrippe so gefährlich?] (ARD)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien43.html#ARD_1

[10] [25.04.2009: Neues von der Schweinegrippe] (BSE-Page)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien43.html#KHD_1

[11] [29.04.2009: Aus einem kleinen Dorf in Mexiko] (DER TAGESSPIEGEL)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien43.html#TASP_1

[12] [lauf’d.2009: WHO coverage of swine influenza] (WHO, Genf)URL: http://www.who.int/csr/disease/swineflu/en/index.html

[13] [lauf’d.2009: Viren] (WIKIPEDIA — Die freie Enzyklopädie)URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Viren

[14] [lauf’d.2009: Influenza-Virus] (WIKIPEDIA — Die freie Enzyklopädie)URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Influenzavirus

[15] [lauf’d.2009: Smithfield Foods] (WIKIPEDIA — Die freie Enzyklopädie)URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Smithfield_Foods

[16] [04.05.2009: Angriff aus dem Schattenreich] (DER SPIEGEL – 19/2009).Nur ein Hinweis auf diese Titel-Story, da es Original-URL noch nicht gibt.URL: http://bse.khd-research.net/M/edien43.html#SP_1

[17] [06.05.2009: Jenseits von Masken und Medikamenten] (DER TAGESSPIEGEL)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien43.html#TASP_2

[18] [13.05.2009: Falls der Grippe-Tsunami kommt] (DER TAGESSPIEGEL).Alexander S. Kekulé. empfiehlt, jetzt Impstoff gegen die Mexiko-Grippe zu bestellen.URL: http://bse.khd-research.net/M/edien43.html#TASP_3

[19] [17.06.2009: Gefährliches Schoßhündchen] (DER TAGESSPIEGEL)Mikrobiologe Alexander S. Kekulé empfiehlt, Deutschland solle sich stärker um eine Ver-sorgung mit dem Impfstoff bemühen.URL: http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/Schweinegrippe;art141,2825021

[20] [08.07.2009: Wie gefährlich wird die Schweinegrippe?] (BERLINER MORGENPOST).Interview mit dem RKI-Chef Professor Jörg Hacker.URL: http://www.morgenpost.de/printarchiv/wissen/article1128172/Wie_gefaehrlich_wird_die_Schweinegrippe.html oder gespiegeltURL: http://bse.khd-research.net/M/edien44.html#MOPO_1

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Das Hauptportal des „khd-research.net“ ist im Internet erreichbarunter der Adresse: http://www.khd-research.net/.Erscheinungsorte sind San José (USA) oder Toronto (Canada). Her-ausgeber der Publikationen ist: Dipl.-Ing. K.-H. Dittberner, Berlin.Es gilt der Disclaimer.Der hier im PDF-Format präsentierte Haupt-Artikel wurde erstmalsin der Nr. 700 der Ausgabe der »BSE-Page« vom 22. April 2009 ver-öffentlicht. Alle im Text unterstrichenen Begriffe sind im Original(im Internet) mit Links (Verweisen) versehen, die zu weiterführen-den Informationen im Weltwissensnetz führen.Die Artikel-Archivierung ist unter folgendem Pfad (URL) erfolgt:http://bse.khd-research.net/N/ews13.html#4 undhttp://bse.khd-research.net/N/ews13.html#5 .

[21] [15.07.2009: Grippe-Daten: Wissenschaftler warnen vor Fehlschlüssen] (DER STANDARD)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien44.html#STAN_1

[22] [16.07.2009: Changes in reporting requirements for pandemic (H1N1) 2009 virus infection] (WHO)URL: http://www.who.int/csr/disease/swineflu/notes/h1n1_surveillance_20090710/en/index.html

[23] [27.07.2009: Pandemic (H1N1) 2009 – Update 59] (WHO)URL: http://www.who.int/csr/don/2009_07_27/en/index.html

[24] [14.08.2009: Experten diskutieren den Nutzen der Massenimpfung] (DIE ZEIT)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien44.html#ZEIT_1

[25] [19.08.2009: Der neue Kampf gegen die Impfkritiker] (DER TAGESSPIEGEL)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien45.html#TASP_1

[26] [18.10.2009: Spezieller Impfstoff für die Regierung] (STERN-ONLINE)URL: http://bse.khd-research.net/M/edien45.html#STERN_1

[27] [21.10.2009: Deutschland schützt sich zweitklassig] (DER TAGESSPIEGEL)URL: http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/Schweinegrippe-Impfung;art141,2928629 oder gespiegeltURL: http://bse.khd-research.net/M/edien45.html#TASP_2

[28] [26.10.2009: Bekannter in neuem Gewand] (DER SPIEGEL – 44/2009, Seite 154–155)[29] [lauf’d.2009: Aktuelle Daten zur Influenza A(H1N1)] (ECDC, Stockholm)

URL: http://www.ecdc.europa.eu/en/healthtopics/Pages/Influenza_A(H1N1)_Outbreak_Table.aspx

[30] [08.03.2010: Chronik einer Hysterie] (DER SPIEGEL – 10/2010, Seite 128–132)