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]~ericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 249 her. Fiir die TitanbeStimmung wird die Umgebung um das angei~tzte Oberfl~chenstfiek mit einem Mikrobrenner erhitzt, bis die L6sung ein- getrocknet ist. NaehdemErkaltender Priifstelletr~gtman0,5n Salpeter- s~ure auf und tupft die Si~ure naeh einigen Minuten mit Filtrierpapier wieder ab. Dann gibt man auf die Ste]le 2--3 Tropfen konzentrierte Schwefels~ure, l~6t 10 min einwirken und entnimmt 1 Tropfen der LSsung. Auf einer Tfipfelplatte versctzt man ihn mit etwas fester Chromotrops~ure; bei Gegenwart yon Titan erscheint eine mehr oder weniger starke Violettf~rbung. A. EICHLE]t. Bei der qnantitativen Bestimmung yon Metallen mit Tannin erhi~lt man h~ufig etwas zu hohe Re~ultate. Dies ist nach H. HOL~ESS und G. MATTOCK 1 auf einen w/~gbaren Aschengehalt des Tannins zurfick- zuffihren, der aus schweren Meta]]en besteht. Der Fehler tritt besonders bei Fi~]lungen aus schwach ammoniakalischer LSsung auf. Er kann durch Vorbehandlung des Tannins mit Ammoniak beseitigt werden. 5 g Tannin in 25 In] Wass er werden mit 5 g Ntt4C] und 50 m] n-NH~ versetzt und auf 250 ml aufgefiillt. Am n~chsten Tage wird yon ausgeschiedenem SiO2, Fe, A1, Mn, Ca, K, Na usw. abfiltriert. Man verwendet je 50 ml des neutralisierten Reagenses ffir jede Bestimmung. H. ZELLNE~. Die Anwendbarkeit von Tannin als Reagens in der qualitativen Analyse wird von H. HOLNESS1 in Fortffihrung frfiherer Arbeiten untersucht. Das Reagens besteht aus l~ w/~13riger TanninlSsung, der man zur Haltbarmachung 1 Tropfen verdiinnter Salzs~ure und einige Tropfen Chloroform zusetzt. Die zu prtffenden Stoffe bringt man in LSsung und maeht mit S/~ure (meist Salzs/~ure) etwa normal sauer. Eine Probe dieser LSsung versetzt man in der Siedehitze mit 1--2 g festem Ammo- niumchlorid und mit 10 ml t~eagens und gibt unter andauerndem ruhigen Sieden tropfenweise Ammoniak bis zur neutralen oder ganz schwaeh sauren Reaktion gegen Methylorange zu. Ta, Zr, Sn, Ge, Nb, Ti, Bi, Th, Sb, Mo (VI), Ce (IV) fallen unter diesen Umst/~nden in Form ihrer Komplexsa~ze aus. Weitere Metalle [Fe (III), V (IV), U (VI), Cu, Ce (III), W (VI)] seheiden sich erst beim Ubergang in das alkalische Gebiet ab. Bei weiterer Zugabe yon Ammoniak 15sen sieh einige Nieder- schli~ge (z. B. Cu, Zn) teilweise, andere (W, Mo, Si) vollsti~ndig. Beim Koehen mit n Salzs~ure bei entspreehendem p~ 15sen sieh die Nieder- sehlgge wieder, nur W bleibt mit Salzs~ure ungetSst, 15st sich aber mit Oxalsi~ure. Folgende F~tllungen eignen sich zum spezifischen Nachweis der Meta]le : Zirkon fallt aus schwach saurer Chlorid- oder Nitra~16sung als weiBer Nieder- schlag, 15s]ich in kochender AmmoninmoxalatlSsung. Wismut gibt aus salz- oder sa]petersaurer LSsung einen ge]ben Niederschlag. Die folgenden Niederschl~ge treten erst beim ~bergang in das alka]ische Gebiet DAlf: 1 Analy~ica Chimica Acta 3, 290 (1949). Z. anal. Chem. Bd. 130. 17

Die Anwendbarkeit von Tannin als Reagens in der qualitativen Analyse

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]~ericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 249

her. Fiir die TitanbeStimmung wird die Umgebung um das angei~tzte Oberfl~chenstfiek mit einem Mikrobrenner erhitzt, bis die L6sung ein- getrocknet ist. Naehdem Erka l t ende r Pr i i f s te l le t r~gtman0,5n Salpeter- s~ure auf und tupf t die Si~ure naeh einigen Minuten mit Filtrierpapier wieder ab. Dann gibt man auf die Ste]le 2- -3 Tropfen konzentrierte Schwefels~ure, l~6t 10 min einwirken und entnimmt 1 Tropfen der LSsung. Auf einer Tfipfelplatte versctzt man ihn mit etwas fester Chromotrops~ure; bei Gegenwart yon Titan erscheint eine mehr oder weniger starke Violettf~rbung. A. EICHLE]t.

Bei der qnantitativen Bestimmung yon Metallen mit Tannin erhi~lt man h~ufig etwas zu hohe Re~ultate. Dies ist nach H. HOL~ESS und G. MATTOCK 1 auf einen w/~gbaren Aschengehalt des Tannins zurfick- zuffihren, der aus schweren Meta]]en besteht. Der Fehler t r i t t besonders bei Fi~]lungen aus schwach ammoniakalischer LSsung auf. Er kann durch Vorbehandlung des Tannins mi t Ammoniak beseitigt werden.

5 g Tannin in 25 In] Wass er werden mit 5 g Ntt4C] und 50 m] n-NH~ versetzt und auf 250 ml aufgefiillt. Am n~chsten Tage wird yon ausgeschiedenem SiO 2, Fe, A1, Mn, Ca, K, Na usw. abfiltriert. Man verwendet je 50 ml des neutralisierten Reagenses ffir jede Bestimmung.

H. ZELLNE~.

Die Anwendbarkeit von Tannin als Reagens in der qualitativen Analyse wird von H. HOLNESS 1 in For t f f ihrung frfiherer Arbeiten untersucht. Das Reagens besteht aus l~ w/~13riger TanninlSsung, der man zur Hal tbarmachung 1 Tropfen verdiinnter Salzs~ure und einige Tropfen Chloroform zusetzt. Die zu prtffenden Stoffe bringt man in LSsung und maeht mit S/~ure (meist Salzs/~ure) etwa normal sauer. Eine Probe dieser LSsung versetzt man in der Siedehitze mit 1--2 g festem Ammo- niumchlorid und mit 10 ml t~eagens und gibt unter andauerndem ruhigen Sieden tropfenweise Ammoniak bis zur neutralen oder ganz schwaeh sauren Reaktion gegen Methylorange zu. Ta, Zr, Sn, Ge, Nb, Ti, Bi, Th, Sb, Mo (VI), Ce (IV) fallen unter diesen Umst/~nden in Form ihrer Komplexsa~ze aus. Weitere Metalle [Fe (III) , V (IV), U (VI), Cu, Ce (III) , W (VI)] seheiden sich erst beim Ubergang in das alkalische Gebiet ab. Bei weiterer Zugabe yon Ammoniak 15sen sieh einige Nieder- schli~ge (z. B. Cu, Zn) teilweise, andere (W, Mo, Si) vollsti~ndig. Beim Koehen mit n Salzs~ure bei entspreehendem p~ 15sen sieh die Nieder- sehlgge wieder, nur W bleibt mit Salzs~ure ungetSst, 15st sich aber mit Oxalsi~ure.

Folgende F~tllungen eignen sich zum spezifischen Nachweis der Meta]le : Zirkon fallt aus schwach saurer Chlorid- oder Nitra~16sung als weiBer Nieder-

schlag, 15s]ich in kochender AmmoninmoxalatlSsung. Wismut gibt aus salz- oder sa]petersaurer LSsung einen ge]ben Niederschlag. Die folgenden Niederschl~ge treten erst beim ~bergang in das alka]ische Gebiet

DAlf:

1 Analy~ica Chimica Acta 3, 290 (1949).

Z. anal. Chem. Bd. 130. 17

250 Bericht: Chemische Analyse ~norganischer Stoffe.

Eisen(III) f~llt aus OxMat-, Chlorid- oder Suffa~l~sung als purpurroter Nieder: sehlag (sehr empfindlich).

Vanadin(IV) scheidet sich aus Oxalat- oder Chloridl6sung mit charakteristisch blauschwarzer Farbe ab.

r f~llt als schieferbl~uer Niederschl~g, de r durch H~O 2 braun gef~rbt wirdl Wol/ram(VI) fallt aus Chloridl6sungen als senfgelber Niederschlag, der beim

Ans~uern dmxkelbraun wird. In saurer OxMatlSsung 15st sich der Niederschlag, ebenso in fiberschiissigem Ammoniak.

Zur zuverl~issigen FeststeIlung vonAntimon und Zinn in der quMitativen Analyse versetzt man die neutralisierte LSsung mit 5 g Oxalsgure und sgttigt mit Schwefelwasserstoff. Es f~ltt nur rotes Antimonsulfid. Zum Filtrat gibt man nach Verjagen des Sehwefelwasserstoffs 1 Tropfen 1 ~/oige FeCla-LSsung als Indikator, 2- -3 g NI-IaC1, 10 ml Tanninreagens, sodarm tropfenweise in der Siedehitze Ammoniak, ~ bis der rote Eisenniederschlag erscheint. Die Farbe wird mit 1 Tropfen n Salzsgure beseitigt. Beim Kochen scheidet sich dann ein gelblichweiBer Niederschlag ab, wenn auch nur geringe Mengen Zinn zugegen sind.

Die Fiillung der Kieselsiiure und deren Trennung yon Zirkonium, Zinn und Titan mittels Tannin untersuchen H. HOL~ESS und B.D. PATE ~" Die Resultate der Arbeit sind wenig befriedigend, da ffir die Trennungen beziiglich tier Einhaltung bestimmter pmBereiche grol?e Anforde~ungen gestellt werden und die F~llung der Kiesels/~ure nie- reals vollst~ndig ist. Sie erfal3t h5chstens 96~/o tier Kiesels/~ure und zwar in 0,075 n ammoniakalischer L6sung. Die Trennung tier Kiesels~ure yon Zirkonium und Zinn in sMzsaurer LSsung und yon Zinn a]lein in oxal- saurer LSsung ist nut dann quantitativ, wenn die anf/~ngliche Aeidit~t grSBer ist als 0,~ n. Die Trennung der Kiesels~ure yon Titan ist niemals quantitativ, da dieses nur in sehr sehwaeh sal ter LSsung ausf~llt.

A. E~CnLE~.

Die 31ikroreaktion auf Kalium, Rubidium und Caesium mit 2,4-Dini- trobenzfuroxan hack It. RATHS]~URG und A S c ~ u ~ 2 haben J. GILLIS. urLd J. KOS~E nachgeprfift und dabci festgestellt, dal~ Ammonium-Ion entgegen den Feststellungen der erstgenannten Au~oren mit dem l~eagens eine in Wasser schwer 16s]iche Verbindung bildet. I)iese wirkt beim Kaliumnachweis st6rend. Der Kaliumnachweis gelingt noch in der Verdiinnnng 1:100000. Die l~eaktion wird nach GILLIS und HOSTE wegen der Instabiliti~t des gelSsten Dinitrobenzfuroxans am besten folgendermal~en ausgefiihrt :

Aus/iZhrung: 0,01 ml der zu priifenden LSsung wird auf einem Objekttr~ger mit 0,0I ml 0,1 n Natronlauge und einigen Kryst~llchen des t~eagenses versetzt. Beim

1 Analytica Chimiea Acta 8, 315 (1949) 2 Die Chemie 56, 123 (1943).

Analytica Chimiea Acta 1, 326 (1947).