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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 361 Elementen geringes Volum der organischen Fliissigkeit, kleines Volum der wiiBrigen Phase. Bei geeigneter Anwendung yon Oxydation bzw. Reduktion lassen sfch vor allem bei Eisen, Titan, Vanadfn, Molybdgn und Uran quantitative Mikrotrennungen durchffihren, wobei auf Sehwe- felwa.sserstoff teilweise verzichtet werden kann. Ffir das Ausschiitteln wird efn Scheidetrichter angegeben, bei dem man Queeksilber yon unten hochsteigen liil~t und dadureh die ~itherische Schfcht zum oberen Halse herausdriickt. Als praktischer allgemeiner Arbeitsgang hat sich erwiesen: 50 ml w~l~rige Phase mit 1--4 ml 5%iger ReagenslOsung werden zweimal mit je 10 ml ~ther ~usgeschiittelt; n~ch zweimaligem Waschen wird das Metall aus der Xtherschicht durch zweimaliges Ausschiitteln mit 10 ml 6 n Salpetersiture in die w~tl3rige Schicht tibergefiihrt. In dieser wird mi~ Schwefelss und Salpetersi~ure wieder- holt bis zur ZerstSrung der organischen Substanz abgeraucht. Zur Bestimmung der Metalle im Chloros versefzt man die Chloro- formlSsung mit Salpetersgure (1 : 1), verdamloft das Chloroform auf dem Wasser- bad, raucht dann mit Schwefelsgure ab, ftigt yon neuem Salpetersi~ure, erhitzr bis zum Entweichen yon SO~-~Nebeln und vollendet die Oxydation durch tropfen- weisen Zusatz yon Perchlors~iure. Schlie/]lich wird wieder bis zum Rauchen der Schwefels~ure erhitzt. ]~. ZELLI'~Et~. [~ber neue Anwendungen der qualitativen Reaktionen mit 8-0xy- chinolin (0xin) und fiber einige neu beobaehtete Eigenschaften yon Oxinaten berichten F. F]~I~L und G. B. H~ISXG 1. Zur Priifung verschiedener Papiersorten auf Aschebestandteile wie Aluminium-, Calcium- und Magnesiumoxyd tr~nkt man die zu vergleichenden Papiersorten mit einer L5sung yon Oxin oder Dibromoxin in Chloroform oder mit einer w~Brigen LSsung yon Oxin-5-sulfosi~ure oder 7-Jod~oxin-5-sulfosgure, verdunstet das L6sungsmittel und kann aus der mehr oder weniger starken UV-Fluorescenz auf einen Gehal~ an anorganischen Bestandteilen schlief~en. tZluor-Ion kann man dadurch nachweisen, dab man mit Aluminiumoxinat getr~nktes aschefreies l~ittrierpapier den auf l~luorwasserstoff zu priifenden D~tmpfen aussetzt und dann im UV-Licht betrachtet. Infolge der Bildung yon Aluminiumfluorid bzw. ttexafluoroaluminat-Ion verlieren die yon Fluorwasser- stoffdampf getroffenen Stellen die Eigenschaft zu fluorescieren. Cyanid-Ion reagiert mit dem nicht fluorescierenden Kupfer(II)-oxinat unter Bildung yon Kupfer(I)-cyanid nnd freiem Oxin. Dieses bildet mit Alu- minium-Ion fluorescierendes Aluminiumoxinat, so dab hierdurch eine neue ~eaktion auf Cyanid-Ion gegeben ist. A. ]~ICI~LER. Die Anwendung yon 8- 0xychinolin zur Extraktion und photometrischen Bestimmunff einiger Metalle fiberpriiften C. H. 1~. Gs~T~r und L. G. S]=IEI~I~I~GTO ~ 2 50 ml waBriger LSsung, die 50--200 mg des Metalls enthalt und durch Puffer- 15sungen (]Xatriumacetat -~ Salzsaure oder Essigsi~ure bzw. Natronlauge -~ Bi- carbonat) einschlieBlich 10 ml einer 10%igen KaliumtartratlSsung auf einen bestimmten p~-Wert gebracht ist, wurden mit 10 ml einer l%igen Chloroform-- 16sung yon 8-0xychinolin 1 rain lang ausgeschiittelt und die Chloroformschicht 1 Analytica Chimica Acta 3, 561 (1949). 2 Analyst (London) 75, 17 (1950).

Die Anwendung von 8-Oxychinolin zur Extraktion und photometrischen Bestimmung einiger Metalle

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Page 1: Die Anwendung von 8-Oxychinolin zur Extraktion und photometrischen Bestimmung einiger Metalle

Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 361

E lemen ten geringes Volum der organischen Fliissigkeit, kleines Volum der wiiBrigen Phase. Bei geeigneter A n w e n d u n g yon Oxyda t ion bzw. Reduk t ion lassen sfch vor al lem bei Eisen, Ti tan , Vanadfn, Molybdgn u n d U r a n quan t i t a t i ve Mikro t rennungen durchffihren, wobei auf Sehwe- felwa.sserstoff teilweise verzichtet werden kann . Ffir das Ausschi i t te ln wird efn Scheidetr ichter angegeben, bei dem m a n Queeksilber yon u n t e n hochsteigen liil~t u n d dadureh die ~itherische Schfcht zum oberen Halse herausdri ickt .

Als praktischer allgemeiner Arbeitsgang hat sich erwiesen: 50 ml w~l~rige Phase mit 1--4 ml 5%iger ReagenslOsung werden zweimal mit je 10 ml ~ther ~usgeschiittelt; n~ch zweimaligem Waschen wird das Metall aus der Xtherschicht durch zweimaliges Ausschiitteln mit 10 ml 6 n Salpetersiture in die w~tl3rige Schicht tibergefiihrt. In dieser wird mi~ Schwefelss und Salpetersi~ure wieder- holt bis zur ZerstSrung der organischen Substanz abgeraucht.

Zur Bestimmung der Metalle im Chloros versefzt man die Chloro- formlSsung mit Salpetersgure (1 : 1), verdamloft das Chloroform auf dem Wasser- bad, raucht dann mit Schwefelsgure ab, ftigt yon neuem Salpetersi~ure, erhitzr bis zum Entweichen yon SO~-~Nebeln und vollendet die Oxydation durch tropfen- weisen Zusatz yon Perchlors~iure. Schlie/]lich wird wieder bis zum Rauchen der Schwefels~ure erhitzt. ]~. ZELLI'~Et~.

[~ber neue Anwendungen der quali tat iven Reakt ionen mi t 8 - 0 x y - chinolin (0x in ) und fiber einige neu beobaehtete Eigenschaften yon Oxina ten ber ichten F. F]~I~L und G. B. H~ISXG 1.

Zur Priifung verschiedener Papiersorten auf Aschebestandteile wie Aluminium-, Calcium- und Magnesiumoxyd tr~nkt man die zu vergleichenden Papiersorten mit einer L5sung yon Oxin oder Dibromoxin in Chloroform oder mit einer w~Brigen LSsung yon Oxin-5-sulfosi~ure oder 7-Jod~oxin-5-sulfosgure, verdunstet das L6sungsmittel und kann aus der mehr oder weniger starken UV-Fluorescenz auf einen Gehal~ an anorganischen Bestandteilen schlief~en.

tZluor-Ion kann man dadurch nachweisen, dab man mit Aluminiumoxinat getr~nktes aschefreies l~ittrierpapier den auf l~luorwasserstoff zu priifenden D~tmpfen aussetzt und dann im UV-Licht betrachtet. Infolge der Bildung yon Aluminiumfluorid bzw. ttexafluoroaluminat-Ion verlieren die yon Fluorwasser- stoffdampf getroffenen Stellen die Eigenschaft zu fluorescieren.

Cyanid-Ion reagiert mit dem nicht fluorescierenden Kupfer(II)-oxinat unter Bildung yon Kupfer(I)-cyanid nnd freiem Oxin. Dieses bildet mit Alu- minium-Ion fluorescierendes Aluminiumoxinat, so dab hierdurch eine neue ~eaktion auf Cyanid-Ion gegeben ist. A. ]~ICI~LER.

Die Anwendung yon 8- 0xychinol in zur Ex t rak t ion und photometrischen Bestimmunff einiger Metalle fiberpriiften C. H. 1~. G s ~ T ~ r u n d L. G. S]=IEI~I~I~GTO ~ 2

50 ml waBriger LSsung, die 50--200 mg des Metalls enthalt und durch Puffer- 15sungen (]Xatriumacetat -~ Salzsaure oder Essigsi~ure bzw. Natronlauge -~ Bi- carbonat) einschlieBlich 10 ml einer 10%igen KaliumtartratlSsung auf einen bestimmten p~-Wert gebracht ist, wurden mit 10 ml einer l%igen Chloroform-- 16sung yon 8-0xychinolin 1 rain lang ausgeschiittelt und die Chloroformschicht

1 Analytica Chimica Acta 3, 561 (1949). 2 Analyst (London) 75, 17 (1950).

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362 Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe.

in ein G1/~schen mit 1 g wasserfreiem Natriumsulf~t abgezogen. Die Absorption der ChloroformlSsung wurde im Quecksilber]icht and Filter Ilford 601 + Chance Nr. 8, bei Eisen mit Filter Wratten 50 + Chance O.B. 2 gemessen.

Vollst~ndige Ausschtittelung ergab sich bei folgenden p~-Bereichen: Molybd~n 1,6--5,6, Zinn 2,5--5,5; Aluminium 4,8--6,7 und 8,2--11,5 (diese ohne Tartrat) ; Eisen 2,5--12,5 ; Kupfer 2,8--14; Nickel 4,5--9,5 ; Mangan 7,2--12,5. Wismut, KobMt und Antimon wurden nur teilweise ausgezogen. Der Hauptwert der MeChode, die nicht selektiv ist, liegt in der Anwendung zur Entfernung von stSrenden Metallspuren bei Wahl elnes geeigneten pH-Wertes, z. B. zur l~einigung von Molybd~ntrioxyd bei pH 9 yon Spuren Eisen, Kupfer usw. Analytische Reagenzien lgssen sich auf diese Art schnell yon MetMlverunreinigungen befreien; besonders die sonst schwierlge Bestimmung yon Zinnspuren in Wolfram- oder Tantalverbindungen wird sehr erleichtert. H. ZELL~E~.

Unliisliehe Eisen(II)- und Eisen(III)-cyanide sind nach Versuchen yon M. K o ~ 1 in Natrinmpy~ophosphatlSsungen 15slich. Berliner Blau bildet z. B. mit ges~ttigter NatriumpyrophosphatlSsung bei Zimmertemperatur eine klare LSsung, die Natrium-Eisen(II)-cyanid und Natrinm-Eisen- pyrophosphat enthg]t :

F%[Fe(CN)~ @ 4Na4P~O 7 = 3N~4[Fe(CN)6 ] + 4NaFeP20~. Die Eiscn(II)-Ferrocyanide yon Kupfer, Cadmium, Zink, Nickel, Kobalt ,

Uran and Mangan werden ebenfalls dureh NatriumpyrophosphatlTsung leieht gelTst.

Auch die Eisen(III)-cyanide yon Kupfer, Cadmium, Zink, Nickel und Kobalt werden gelTst unter Bildung yon Natriumeisen(III)-cyanid und den entspreehenden Pyrophosphaten, z. B. :

Cua[Fe(CN)6]~ + 3Na~P20~ = 2Na3[Fe(CN)~ ] @ 3CuNa2P207 �9 Silbereisencyanide werden mit AlkMirhodaniden nach weiteren Ver-

suchen yon M. KOHN e quanti tat iv in Silberrhodanld iibergefiihrt. HShere Konzentrationen an Rhodanid bewirken sogar vollst~ndige LSsung. F~llt man z. B. 5 ml 0,1 rnol Kaliumeisen(II)-cyanidlSsung mit 20 ml 0,1 mo] SilbernitratlTsung, so genfigen 3,5 g K~linmrhodanid, bzw. 3 g Ammoniumrhodanid zur LSsung des Silbereisen(II)-cyanids.

U. FELDMANN.

Uber die Messung der Feuehtigkeit eines Gases berichten N. V. ZDN- ~OVA, 1~. L. SLJUSA~EV~ und P. A. TESNE~ s. Die Bestimmung erfolgt mit Indikatoren und durch Messung des Taupunktes. Als farbiger Indi- kator wurde Kobaltchlorid verwendet, welches in Abhi~ngigkeit yon der Luftfeuchtlgkeit blauviolett bis rosa gefi~rbte Krystal lhydrate bildet. Der Indikator wird hergestellt, indem man Tonerde- oder Silicagelk6rner 10--15 rain lung mit 5 ~oiger Kobal~chlorid]Ssung trfi.nkt und dann auf 180--200~ Die Regeneration des Indikators erfolgt bei gleicher

Analytica Chimica Aeta 3, 559 (1949). Analytica Chimica Act~ 3, 557 (1949). Zavodsk. Labor. (Betriebslab.) 6, 647 (1949) [RussischJ.