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4. Analyse yon biologischem Material 77 tinktion bei 546 nm gemessen wird. Uiiter Beriicksichtigung des Leerwertes kann dann an Hand yon Vergleichskurven der Absolutwert ermittelt werdeii. Zttr Her- stellung der Pu]/er-Substratl6sung werden 100 mg-L-Leucin-fl-Naphthylamid-HC1 zu 200 ml mit bidest. Wasser aufgefiillt, dann mit weiteren 200 ml TrispufferlSsung (0,05m; pH 7,2) versetzt, die auBerdem noch zus~tzlich 10-am Kobaltchlorid eiithKlt. -- Fiir die Echtrot-B-L6sung werdeii 250 mg Substanz in 100 ml eiskaltem bidest. Wasser gelSst und mit 1 ml 5~ Schwefels~ure versetzt. [1] Clin. Chim. Acta 10, 521--529 (1964). Med. Klinik des Kantoiisspital St. Gallen (Schweiz). U. G~I~a~T Die Bestimmung der Pepsinaktivit~it in Magensaft und Trockenpr~iparaten nach N. P. Pir~T~CICKIJ [1] beruht auf der Ermittlung der Gerinnungszeit (Gz) eines Milch Acetatgemisches [2]. -- Aus/iihrung. Man miBt mit einer Mikropipette 0,1 ml Magensaft (oder einer 1 ~ L6stmg eines Pepsin-(Ps)-Trockenpr~parates) in ein Probierglas ein, versetzt eine Kontrolle mit 0,1 ml Ps-StandardlSsung (siehe unten), worauf man bei 25~ rasch mit je 5 ml Mflch-Acetatgemisch (siehe unteii) versetzt tmd sofort eiuo Laboratorinmsuhr auslSst, das Probierglas zeitweise schiittelt und IIeigt. Sobald CaseinflSckchen an der Glaswand erscheinen, stoppt man ab. Die Ps- 6~ Menge x (in MJ]]igramm/Milliliter Probel6sung) ergibt sich aus ~ (a Gz der Kontrolle; b Gz der Probe). Gz ist bei der KontroLle meist 60 sec, was wil|kiirlich als die Ps-Einheit angenommen wird, die 0,01 mg reinem Ps entspricht. Da Gz je nach der Milchqualit~it manchmal l~nger oder kfirzer ist, wird das Restfltat durch Ps- Standard und ]~ormel wie oben davoii unabh~iigig gemacht. Infolgedessen entf/iJlt auch die genaue Einhaltung voii Temperatur und pH des Gemisehes. ttingegen ist es sehr wichtig, dab Kontroll- und 1)robebestimmung bei genau gleicher Temperatur und mit demselben Mileh-Acetatgemisch ausgef'tihrt werden. -- Zur Ps-Bestimmung (in Millifframm) in Acldinpelosin (Betacid-, Acidopeptol-)- und Abomin-Tabletten 15st man eine Tablette in 5 ml 0,05 n Salzs/iure und finder den Ps-Gehalt/ml LSstmg aus obiger Formel. Multiplikation mit 5 ergibt Ps-Gehalt/Tablette. -- Auch Pulver yon medizinischem Ps, Serum-Ps und Niihr.Ps werden vorher in der angegebeneii Meiigo Sgure oder in dest. Wasser zu 1 ~ LSsung aufgenommen, die Ps-Menge (in Milligramm/Milliliter obiger LSsmlg) wird ermittelt und der Ps-Gehalt auf i g Pulver oder in Prozeiit umgerechnet. -- Reagentien. 1. Acetat,pu//er. 42,5 g _~_tz- natron uiid 92 g Eisessig werden unter Kiihlung in 1 1 dest. Wasser gelSst. Das pH soil 5,0 betragen. 2. Milch-Acetatgemisch. Frisch gemischte Kuhmilch (Acidit~t 18--20 ~ Turner, sp. G. 1,030) wird mit gleichera Volumeii [1] versetzt. Das pH des Gemisehes ist 5,0.3. Ps-gtandard. Man w~gt auf einer Torsionswaage eine Meiige voii 5--7 mg krist. Ps geiiau ein und 16st sie in soviel 0,05 II Salzs/~ure, dal~ 1 ml LSsung 0,1 mg Ps enth~lt. [1] Lab. Delo ll, Nr. 6, 347--348 (1965) [Russiseh]. Lehrst. f. Biochemie d. Kuba- nischen IVied. Inst., UdSSR. -- [2] Klin. Med. (Russ.) 88, No. 4, 74 (1955); siehe dagegen P. J. BURVLAu. E. A. Kuz'~I~KO: Lab. Delo 11, No. 4, 241--242 (1965); vgl. diese Z. 220, 80 (1966). P. HAAS Uber Transaminasebestimmung berichteii G. BURKI~Rn% H.-C. GABSC~ und P. DA~_EL[1]. Verff. modifizierei1 das Verfahren yon S. R]~IT~-~N und S. F~AI~- K]~I~ [2J ZU einer Mikrome~hode, bei der sie mit 0,2 ml Blur auskommen. Zwischen den Ergebnissen der Originalmethode und der neuen bestehen keine signifikanteii Uiiterschiede. Die Ausffihrung ist in allen Einzelheiten sehr ausfiihrlich geschildert. [1] Klin. Wochschr. 42, 405--406 (1964). -- [2] Am. J. Clin. Pathol. 28, 56 (1957). E. MiiLL~, Wiirzburg

Die Bestimmung der PepsinaktivitÄt in Magensaft und TrockenprÄparaten

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Page 1: Die Bestimmung der PepsinaktivitÄt in Magensaft und TrockenprÄparaten

4. Analyse yon biologischem Material 77

tinktion bei 546 nm gemessen wird. Uiiter Beriicksichtigung des Leerwertes kann dann an Hand yon Vergleichskurven der Absolutwert ermittelt werdeii. Zttr Her- stellung der Pu]/er-Substratl6sung werden 100 mg-L-Leucin-fl-Naphthylamid-HC1 zu 200 ml mit bidest. Wasser aufgefiillt, dann mit weiteren 200 ml TrispufferlSsung (0,05m; pH 7,2) versetzt, die auBerdem noch zus~tzlich 10-am Kobaltchlorid eiithKlt. -- Fiir die Echtrot-B-L6sung werdeii 250 mg Substanz in 100 ml eiskaltem bidest. Wasser gelSst und mit 1 ml 5~ Schwefels~ure versetzt. [1] Clin. Chim. Acta 10, 521--529 (1964). Med. Klinik des Kantoiisspital St. Gallen (Schweiz). U. G ~ I ~ a ~ T

Die Bestimmung der Pepsinaktivit~it in Magensaft und Trockenpr~iparaten nach N. P. Pir~T~CICKIJ [1] beruht auf der Ermittlung der Gerinnungszeit (Gz) eines Milch Acetatgemisches [2]. -- Aus/iihrung. Man miBt mit einer Mikropipette 0,1 ml Magensaft (oder einer 1 ~ L6stmg eines Pepsin-(Ps)-Trockenpr~parates) in ein Probierglas ein, versetzt eine Kontrolle mit 0,1 ml Ps-StandardlSsung (siehe unten), worauf man bei 25~ rasch mit je 5 ml Mflch-Acetatgemisch (siehe unteii) versetzt tmd sofort eiuo Laboratorinmsuhr auslSst, das Probierglas zeitweise schiittelt und IIeigt. Sobald CaseinflSckchen an der Glaswand erscheinen, stoppt man ab. Die Ps-

6~ Menge x (in MJ]]igramm/Milliliter Probel6sung) ergibt sich aus ~ (a Gz der

Kontrolle; b Gz der Probe). Gz ist bei der KontroLle meist 60 sec, was wil|kiirlich als die Ps-Einheit angenommen wird, die 0,01 mg reinem Ps entspricht. Da Gz je nach der Milchqualit~it manchmal l~nger oder kfirzer ist, wird das Restfltat durch Ps- Standard und ]~ormel wie oben davoii unabh~iigig gemacht. Infolgedessen entf/iJlt auch die genaue Einhaltung voii Temperatur und pH des Gemisehes. ttingegen ist es sehr wichtig, dab Kontroll- und 1)robebestimmung bei genau gleicher Temperatur und mit demselben Mileh-Acetatgemisch ausgef'tihrt werden. -- Zur Ps-Bestimmung ( in Millifframm) in Acldinpelosin (Betacid-, Acidopeptol-)- und Abomin-Tabletten 15st man eine Tablette in 5 ml 0,05 n Salzs/iure und finder den Ps-Gehalt/ml LSstmg aus obiger Formel. Multiplikation mit 5 ergibt Ps-Gehalt/Tablette. -- Auch Pulver yon medizinischem Ps, Serum-Ps und Niihr.Ps werden vorher in der angegebeneii Meiigo Sgure oder in dest. Wasser zu 1 ~ LSsung aufgenommen, die Ps-Menge (in Milligramm/Milliliter obiger LSsmlg) wird ermittelt und der Ps-Gehalt auf i g Pulver oder in Prozeiit umgerechnet. -- Reagentien. 1. Acetat,pu//er. 42,5 g _~_tz- natron uiid 92 g Eisessig werden unter Kiihlung in 1 1 dest. Wasser gelSst. Das pH soil 5,0 betragen. 2. Milch-Acetatgemisch. Frisch gemischte Kuhmilch (Acidit~t 18--20 ~ Turner, sp. G. 1,030) wird mit gleichera Volumeii [1] versetzt. Das pH des Gemisehes ist 5,0.3. Ps-gtandard. Man w~gt auf einer Torsionswaage eine Meiige voii 5--7 mg krist. Ps geiiau ein und 16st sie in soviel 0,05 II Salzs/~ure, dal~ 1 ml LSsung 0,1 mg Ps enth~lt. [1] Lab. Delo l l , Nr. 6, 347--348 (1965) [Russiseh]. Lehrst. f. Biochemie d. Kuba- nischen IVied. Inst., UdSSR. -- [2] Klin. Med. (Russ.) 88, No. 4, 74 (1955); siehe dagegen P. J. BURVLA u. E. A. Kuz'~I~KO: Lab. Delo 11, No. 4, 241--242 (1965); vgl. diese Z. 220, 80 (1966). P. HAAS

Uber Transaminasebestimmung berichteii G. BURKI~Rn% H.-C. GABSC~ und P. DA~_EL [1]. Verff. modifizierei1 das Verfahren yon S. R]~IT~-~N und S. F~AI~- K]~I~ [2J ZU einer Mikrome~hode, bei der sie mit 0,2 ml Blur auskommen. Zwischen den Ergebnissen der Originalmethode und der neuen bestehen keine signifikanteii Uiiterschiede. Die Ausffihrung ist in allen Einzelheiten sehr ausfiihrlich geschildert. [1] Klin. Wochschr. 42, 405--406 (1964). -- [2] Am. J. Clin. Pathol. 28, 56 (1957).

E. MiiLL~, Wiirzburg