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4. Auf Physiologie und Pathologie beztigliche. 465 yon Mengen unter 1 pg SH betr~gt der Fehler 3--5~o, wahrend Gehalte yon einigen Milligramm mit 1--2~ Genauigkeit erfaBt werden. Der Fehler steigt bei Altern der LSsungen. Clause. Die colorimetrsiehe Bestimmung yon Oxalat in biologisehem Material (Pilz- diingemittel) griindet S. BURROWS 1 auf die entf/irbende Wirkung des OxMat- Ions gegenfiber gef~rbten EisenlSsungen, und zwar wird als empfindliehes Reagens die blau bis grfin gef~rbte Eisen(IH)-Ferronl6sung angewendet 2. Die Entf~r- bungsreaktion gehoreht nicht dem BEERschen Gesetz. Der OxMatgehMt muB also einer Eichkurve en~nommen werden. Von Fremdstoffen wirken besonders Eisen- (III)-Ionen schon in sehr kleiner Konzentration (3 Teile je Million) stSrend. Eisen muB vor der OxMatbestimmung quantitativ entfernt werden. Dies gesehieht dutch ExtrM<tion des Pilzdfingemittels mit Citronens~ure]Ssung; man s~ttigt die Citronen- s~urelSsung mit CMeiumoxala% urn die AuflSsung yon OxMat aus der Probe zu verhindern. (In den Pilzdfingemittelr~ ist OxMat aussehlie131ich Ms CMciumoxMat vorhanden.) Phosphat-, Citrat-Ionen stSren die OxMatbestimmung weniger; Ameisen-, Essig-, Propion-, Bernstein-, Malon-, Wein-, Glutar-, Glucon-, Fumar- und MMeins~ure stSren nieht, wenn sie Ms CMeiumsMze zugegen sind; Dextrose und Saccharose stSren ebenfMls nieht. Die Acidit~t muB sorgfMtig (auf PH 0,95) eingestellt werden. Gelbf/~rbung der LOsungen stSrt im Mlgemeinen nieht. Citrone, nsiiurereagens. Man 15st 20 g Citronens~ure und 50 g wasserfreies CM- ciumcblorid in Wasser, verdfinnt zu 1 1, erhitzt zum Sieden und versetzt tropfen- weise mit ges~ttigter AmmoniumoxMatlSsung bis zur beginnenden Triibung. Man koebt auf, l~ftt fiber Nacht stehen und filtriert.- Eisen-Fexron-Reagens. Man 15st 4,00 g Ferron in ungef/~hr 500 nil heil3em Wasser, das 1,0 g FeCla 6 H20 enth~lt, ffigt 300 ml 20 n Salzs/s und 68 g CH3COONa - 3 H~O hinzu, kfihlt und f~llt zum Liter auf. -- Bestimmung. Man extrahiert 1 g der trockenen Probe mit 10 ml Wasser und 10 ml Citronens~urereagens dutch ~stiindiges Erhitzen am RfickflulL ktihler, filtriert und w~seht mit kMten Wasser gut aus. Der Niedersehlag wird in dan Kolben zurfickgebracht und 1 Std bei 100~ getroeknet. Man versetzt ihn dann mit 25 ml bzw. 50 ml 0,4 n SMzs~ure, und zwar wird die erste Menge bei einem zu erwartenden CMeiumoxMatgehMt unter 1%, die zweite Menge bei dem OxMatgebMt von 1--3% angewendet. Man erhitzt etwa 5 rain zum Sieden, filtrier~ dureh ein kleines troekenes Filter, verwirft die ersten Tropfen des Filtrates und pipettiert dann 4 nil in ein troekenes Gef/~B. Dazu gibt man 5 ml Eisen-Ferron- l%~agens, schfitzt die LSsung vor der Einwirkung direkten Sonnenliehtes und stetlt sie in einem Spekker-Absorptiometer unter Verwendung yon IL~ORD-Filter Nr. 607 gegen eine L5sung, die 4 ml 0,4 n SMzs~ure und 5 ml des Eisen-Ferron-lZeagenses enth/~lt, ein. Die Temperatur der beiden VergleichslSsungen soll sieh um nicbt mehr Ms • 0,5~ unterscheiden. Zur Herstellung der Eichkurve verwendet man L5- sungen yon 0--4 mg CMeiumoxMat (CaC204 H~O) in 4 ml 0,4 n Salzs~Lure. E. BAEI~TlCg. Die Bestimmung von Barbitursiiurederivaten kann naeh T. C. GOULD und C. I-I. HI~E a mit Hilfe der Ultraviolett-Spektrophotometrie direkt im ~thyliither- extrakt des Serums erfolgen. Der ftir die Messung giinstigste pi~-Bereich liegt zwisehen 9,0 und 10,0, er wird nach Verdampfen des Athers unter Verwendung eines Boratpuffers (p~ 9,5) hergestellt. Als Barbiturs~ureverbindungen wurden die Analyst (Lond.) 25, 80 (1950). ~ber Ferron(7-Jod-8-Oxychinolin-5-sulfos~ure) Ms Eisenreagens vgl. J.H. YOE, J. Amer. Chem. Soe. ,54, 4139 (1932); '59, 872 (1937); vgl. diese Z. 97, 49 (1934); 117, 210 (1939); L. URBA~I, vgl. diese Z. 129, 183 (1949). J. Labor. a. ella. Med. 84, 1462 (1949). Z. anal. Chem. Bd. 134. 30

Die Bestimmung von Barbitursäurederivaten

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4. Auf Physiologie und Pathologie beztigliche. 465

yon Mengen unter 1 pg SH betr~gt der Fehler 3--5~o, wahrend Gehalte yon einigen Milligramm mit 1--2~ Genauigkeit erfaBt werden. Der Fehler steigt bei Altern der LSsungen. Clause.

Die colorimetrsiehe Bestimmung yon Oxalat in biologisehem Material (Pilz- diingemittel) griindet S. BURROWS 1 auf die entf/irbende Wirkung des OxMat- Ions gegenfiber gef~rbten EisenlSsungen, und zwar wird als empfindliehes Reagens die blau bis grfin gef~rbte Eisen(IH)-Ferronl6sung angewendet 2. Die Entf~r- bungsreaktion gehoreht nicht dem BEERschen Gesetz. Der OxMatgehMt muB also einer Eichkurve en~nommen werden. Von Fremdstoffen wirken besonders Eisen- (III)-Ionen schon in sehr kleiner Konzentration (3 Teile je Million) stSrend. Eisen muB vor der OxMatbestimmung quantitativ entfernt werden. Dies gesehieht dutch ExtrM<tion des Pilzdfingemittels mit Citronens~ure]Ssung; man s~ttigt die Citronen- s~urelSsung mit CMeiumoxala% urn die AuflSsung yon OxMat aus der Probe zu verhindern. (In den Pilzdfingemittelr~ ist OxMat aussehlie131ich Ms CMciumoxMat vorhanden.) Phosphat-, Citrat-Ionen stSren die OxMatbestimmung weniger; Ameisen-, Essig-, Propion-, Bernstein-, Malon-, Wein-, Glutar-, Glucon-, Fumar- und MMeins~ure stSren nieht, wenn sie Ms CMeiumsMze zugegen sind; Dextrose und Saccharose stSren ebenfMls nieht. Die Acidit~t muB sorgfMtig (auf PH 0,95) eingestellt werden. Gelbf/~rbung der LOsungen stSrt im Mlgemeinen nieht.

Citrone, nsiiurereagens. Man 15st 20 g Citronens~ure und 50 g wasserfreies CM- ciumcblorid in Wasser, verdfinnt zu 1 1, erhitzt zum Sieden und versetzt tropfen- weise mit ges~ttigter AmmoniumoxMatlSsung bis zur beginnenden Triibung. Man koebt auf, l~ftt fiber Nacht stehen und f i l t r i e r t . - Eisen-Fexron-Reagens. Man 15st 4,00 g Ferron in ungef/~hr 500 nil heil3em Wasser, das 1,0 g FeCla �9 6 H20 enth~lt, ffigt 300 ml 20 n Salzs/s und 68 g CH3COONa - 3 H~O hinzu, kfihlt und f~llt zum Liter auf. - - Bestimmung. Man extrahiert 1 g der trockenen Probe mit 10 ml Wasser und 10 ml Citronens~urereagens dutch ~stiindiges Erhitzen am RfickflulL ktihler, filtriert und w~seht mit kMten Wasser gut aus. Der Niedersehlag wird in dan Kolben zurfickgebracht und 1 Std bei 100~ getroeknet. Man versetzt ihn dann mit 25 ml bzw. 50 ml 0,4 n SMzs~ure, und zwar wird die erste Menge bei einem zu erwartenden CMeiumoxMatgehMt unter 1%, die zweite Menge bei dem OxMatgebMt von 1- -3% angewendet. Man erhitzt etwa 5 rain zum Sieden, filtrier~ dureh ein kleines troekenes Filter, verwirft die ersten Tropfen des Filtrates und pipettiert dann 4 nil in ein troekenes Gef/~B. Dazu gibt man 5 ml Eisen-Ferron- l%~agens, schfitzt die LSsung vor der Einwirkung direkten Sonnenliehtes und stetlt sie in einem Spekker-Absorptiometer unter Verwendung yon IL~ORD-Filter Nr. 607 gegen eine L5sung, die 4 ml 0,4 n SMzs~ure und 5 ml des Eisen-Ferron-lZeagenses enth/~lt, ein. Die Temperatur der beiden VergleichslSsungen soll sieh um nicbt mehr Ms • 0,5~ unterscheiden. Zur Herstellung der Eichkurve verwendet man L5- sungen yon 0- -4 mg CMeiumoxMat (CaC204 �9 H~O) in 4 ml 0,4 n Salzs~Lure.

E. BAEI~TlCg.

Die Bestimmung von Barbitursiiurederivaten kann naeh T. C. GOULD und C. I-I. HI~E a mit Hilfe der Ultraviolett-Spektrophotometrie direkt im ~thyliither- extrakt des Serums erfolgen. Der ftir die Messung giinstigste pi~-Bereich liegt zwisehen 9,0 und 10,0, er wird nach Verdampfen des Athers unter Verwendung eines Boratpuffers (p~ 9,5) hergestellt. Als Barbiturs~ureverbindungen wurden die

Analyst (Lond.) 25, 80 (1950). ~ber Ferron(7-Jod-8-Oxychinolin-5-sulfos~ure) Ms Eisenreagens vgl. J . H .

YOE, J. Amer. Chem. Soe. ,54, 4139 (1932); '59, 872 (1937); vgl. diese Z. 97, 49 (1934); 117, 210 (1939); L. URBA~I, vgl. diese Z. 129, 183 (1949).

J. Labor. a. ella. Med. 84, 1462 (1949).

Z. anal. Chem. Bd. 134. 30

466 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

Pr/~parate Amytat, ]3arbital, Cyelobarbita], Cyelopal, Pentobarbit~l und Pheno- barbital untersueht. Zur Durchfiihrung der Bestimmung werden zu 1 ml Serum je nach Volumen des Extraktionsgef~Bes, dessen genaue Besehreibung mit Zeich- hung im Original angegeben ist, 5--10 ml Wasser zugegeben. Es k6nnen auch grSgere Mengen an Serum, wenn erforderlieh, zur Untersuehung gebracht werden. Zur Extraktion verwendet man 30 ml ~thyl/~ther und bringt die Badtemperatur auf 50--55 ~ C. Zur Vermeidung yon Emulsionsbildung werden wenige Krystalle yon wasserfreiem Natriumsulfat zugegeben. Nach Beendigung der Extraktion (15~60 rain) wire[ der _~ther verdampft. Zum Riickstand gibt man 2 ml Puffer- 15sung, die je 0,2 Mole Bors/~ure, KC1 und NaOH im Liter enth~lt und auf p~ 9,5 eingestellt wird. Bei Vorhandensein yon Barbiturs~urederivaten werden die op- tisehen Dichten bei den Wel]en]~ngen 225,240 und 265 m# (da, D und dx) bestimmt und der Wert d nach den Gleichungen:

5 3 d d = D - - d~, wobei d~ = ~ d3 -I- ~ 1 berechnet.

Aus d kann mit Hilfe einer Eichkurve die Menge Barbiturat in #g festgestellt werden. E. BAERTIC~I.

Zur Bestimmung yon Pentosen in Gegenwart yon IIexosen und Urons~iuren empfiehlt M. V. TI~ACEY 1 eine Modifikation der Anflin-Reaktion, die F. D. WHITE und A. C. GRr:W.N 2 zum quali~ativen Nachweis der Pentosen in biologischen Fliissig- keiten (Urin usw.) vorgesehlagen haben. Bei der zur quantitativen Bestimmung verwendeten Arbeitsweise (siehe unten) gibt Glucose etwa 2%, Galaetose und GalaeturonsKure geben etwa 5% der Farbintensit/~t der ~quiv. Gewiehtsmenge Xylose. Die durch andere Zuekerarten bewirkten StSrungen liegen unter 1% tier Xylosemenge. Die bei der Reaktion auftretende F~rbung ist nich$ auf Furfurol zuriickzufiihren.

Als Reagens mischt man 100 ml Eisessig, 10 ml 5%ige (Gew./Vol.) w~grige Oxalsaure, 24 ml Wasser und 16 ml farbloses Anilin und bewahrt es, vor direktem Lieht geschiitzt und nicht langer als 1 Woche, in dunkler Flasche auf. Die zu untersuchenden LSsungen mit einem Gehalt yon 10--80 #g Pentosen in RShrchen yon 75 • 15 mm versetzt man mit je 6 ml i~eagens, ffillt mit Wasser auf 8 ml auf und miseht gut dureh. Gleiehzeitig setz~ man ein Blindmuster aus 2 ml Wasser und 6 ml Reagens sowie 2 Standardvergleiehe mit 10 bzw. 50/~g Xylose in ges~ttig- ter Benzoes/~urel6sung an. Man l~Bt die F~rbung im Dunke]n bei Raumtemperatur wahrend 20--24 Std sich entwickeln und migt dann die Absorption unter Ver- wendung eines ILFoRD-Filters Nr. 622. Das Instrument wird mit der Blindl6sung eingestellt und mit Standardvergleichen geeicht. Die Xylosewerte ]iegen auf einer Geraden. H. ZELLNERo

Die Isolierung und Bestimmung yon Morphin, Codein und Heroin aus Gewebe und ](6rperflfissigkeiten mit Hilfe tier Adsorption wird yon A. STOL3~AN und C. P. STEWART a erneut beschrieben. Sie haben gefunden, dab Florisil, ein teehnisches Absorptionsmittel in U.S.A., fiir diesen Zweck besonders geeignet ist. Es finder eine vollst~ndige Adsorption in dem pmBereich zwischen 8,0 und 6,0 start und auch die Anwesenheit von Salzen und anderen organischen Stoffen stSrt fast nieht. Die S~ule wird mit einer Mischung yon Ameisenss (1 Vol,) ~_thylacetat (2 Voh) und -~thylalkohol (2 Vol.) aktiviert. Da weiter gefunden wurde, dab eine Adsorp- tionss~ule, welche vorher mit Alkohol benetzt war, w0hl noch Codein und Heroin, nicht aber mehr Morphin adsorbiert, gelingt auch eine Trennung der Alkaloide.

1 Biochemic. J. 47, 433 (1950). Trans. roy. Soc. Can., Sect. V, 26, 145 (1932).

3 Analyst (Lond.) 74, 536 (1949).