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Die Bestimmung von Bromoform in Sirupen und Pillen

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Page 1: Die Bestimmung von Bromoform in Sirupen und Pillen

3. Auf Pharmazie bezfigliche. 301

2 .25 ml einer Misehung aus Skellysolve C und Tetraehlorkoblenstoff 1 : 1, 3. 50 ml Tetrachlorkohlenstoff, 4. 25 ml der 1 : 1 Misehung, 5. 25 ml Skellysolve B. Sehlieg- lich saugt man Luft dutch das Filter bis die extrahierte Subs~anz troeken ist, die nun vorsichtig mit absoluten J~thylMkohol yon 50--60~ C ausgezogen wird. In 30 rain soll man 100 ml Extrakt gewinnen (Vorsieht, Lichtschutz!), dessen Ab- sorption bei 3650 ~_ zu messen ist. Der Bereehnung legt man Iiir reines Nitrofurazon

den Wert E 1% = 870 zugrunde. J. Kocm l c m

3. A u f P h a r m a z i e b e z f i g l i c h e M e t h o d e n .

Allgemeines fiber Arzneimittelanalyse. L. DOMA~GE ~ berichtet fiber die man- nigfachen Sehwierigkeiten der Arzneimittelprfifung und hebt zun~chst die Bedeu- tung der B,f~higung des Analytikers hervor. Je nach der chemischen Familie, der die zahlreichen chemischen Substanzen angehSren, arbeitet man mit dem ffir diese Familie spezifischen Analysenverfahren. So k5nnen z. B. versehiedene Sulfonamide quanti tat iv leicht nach ~[ARSHALL colorimetrisch bestimmt werden. Liegt jedoch ein Gemiseh yon Sulfonamiden vor, so erlaubt die Papierchromatogr~phie eine quMi- tat ive Tr~nnung, an die eine quantitative Bestimmung angesehlossen werden kann. Aueh auf physiologische Analysenmethoden wird mitunter zuriiekgegriffen, z .B. im Fall yon Oestrogenen, wo die physiologisch aktive Gruppe im Molekfil auch colorimetriseh erfM~t werden kann. Es folgt eine kurze Ubersieht einer Analyse eines Gemisehes yon Antipyretica und An~lgetica, fiber die der Verf. und A. PIN- GUST ~ ausfiihrliche Vorschrfften verSffentlicht haben. H. CmCISTE~SE~.

Zur Bestimmung yon Kalomel in Arzneimitteln~ welche pflanzliche Drogen enthalten, sehlagen L. DO~NGE und L)~URE SECUI~ 3 eine neue lYlethode vor. Die Probe (0,06--9,12 g Hg2C12), die nich~ mehr als 0,25 wiegen soll, wird mit 10 g Na- oder K-persulfat, 100 ml Wasser und 20 ml Natronlauge versetzt, 1 Std lang h~ufig umgeschiittelt, dann 2 Std auf siedendem Wasserbad belassen, Dabei werden die Arzneitr~gerstoffe usw. pflanzIicher Kerkunft zerst5rt. Nach ErkMten werden noch- rams 10 ml Natronlauge und dann 10 ml FormMdehyd (40~o ig) zugesetzt, was eine quantitative t~eduktion des Queeksilber-Ions zu Quecksilber bewirkt. Nuch 15stfin- digem Stehen wird filtriert und 3 real mit je 25 ml verdfinnter Natronlauge (1:20) gewaschen. Der Quecksilberniederschlag wird dann mit 20 ml Essigs~ure (1:1) versetzt, in 0,1 n JodlSsung gelSst und das iiberschfissige Jod mit 0,1 n Natrium- thiosulfatlSsung zuriicktitriert. H. CK~ISTENSE~.

Die Best immung yon Bromoform in Sirupen und Pillen wurde yon J. v ~ EsPE~ 4 verbessert. Bisher wurden n~m|ich die HMogenide vor und naeb der Ver- seifung mit Lauge nach V O L ~ D ermittelt und aus der Differenz beider Werte die Menge Bromoform ausgerechnet. Bei manehen Sirupen mit geringer Bromoform- konzentr~tioa oder bei Pi]len aus pflanzlichen Extrakten versagt die VOLH~Dsche Methode mehr oder weniger. Der Verf. trennt daher das Bromoform durch Destilla- tion mit Alkohol. Der Sirup wird direkt mit Alkohol versetzt; Pillen l ~ t man in etwa 30 ml Wasser ~zerfallen und ffigt dann Alkohol zu. Um eine Zersetzung des Bromoforms zu vermeiden, wird die LSsung der Probe zuerst mit 0,1 n NaOH- LSsung gegen Phenolphthalein neutrMisiert und dann mit 10~oiger Weins~ure-

China. anMytique 35, 133--134 (1953). Ann. pbarm, frang. 9, 651 (1951); vgl. diese Z. 138, 228 (1953).

a Ann. pharmac, ffan~. 11, 193--197 (1953); Lab. national de Contr61e des lV[6dicaments, Paris.

J. Pharmac. Belgique, N. S., 7, 4 5 6 ~ 5 7 (1952). Lab. National Codex.

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302 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

15sung gegen Methylrot (Rotfgrbung) angesguert. Zur Destillation wird die Alkohol- menge nicht auf einmal, sondern in 4 Anteflen zugeffigt, jedesmal, nachdem der zugesetzte Alkohol vSllig in das Destillat fibergegangen ist. Die Bromoformversei- lung erfolgt durch Zugabe yon 4 g festem lXTaOH zuln Destillat. Chloro]orm, das als Verfglschung den Sirupen beigeftigt sein kann, ist durch voh:met~ische und gravimetrische Bestimmung der Halogene im Destillat nachzuweisen. Nach dieser Methode wird Bromoform zu 98,5--99% wiedergefunden. H. FI~EYrAG.

Zur Cyanbestimmung in eyanhaltigen Drogen schlggt J. CAso-Tom~ES 1 fol- gende einfache Arbeitsweise vor: I g (d= 0,001) der grob pulverisierten Droge wird in einem 50 ml-Kolben mit 25 ml Wasser yon 50 ~ C versetzt und l0 rain im Wasser- bad auf dieser Temperatur gehalten. Danach destilliert man in eine Vorlage, die 10 ml l~oige Natronlauge enthglt, 20 ml ab. IXlach der Abkiihlung wird mit 0,025 n SflbernitratlSsung unter Zugabe yon K J nach LI~BIG titriert. Der prozentua]e Fehler bet dieser Bestimmung betr~gt etwa 1,3%. II~GAI~D SC~WEITZ~I~.

Fiir die Bestimmung stickstoffhaltiger Arzneimittel kann naeh Untersuchungen yon O.-E. SC~ULTZ und Mitarbeitern Kalignost (Natriumtetraphenyloborat) als emp- find]iches F~Ilungsreagens dienen. O.-E. SC~tVLTZ nnd G. MAu 2 stellten lest, dab mit Kalignost die organischen N-h~ltigen Verbindungen f~Lllbar sind, die mit Sguren Salze bilden; Fgl]ungen wurden z. B. erhalten mit An~isthesin, Antipyrin, Atropin, Brucin, Chinin, Cocain, Dionin, Ephedrin, Hyoscyamin, CoIchicin, Codein, Mar/anti, Morphin, Narcotin, iVovocain, Pantocain, Papaverin, Physostigmin, Pilocarpin, Pyramided, Rivanol, Salipyrin, Scopolamin, Strychnin, Urotropin und Feratrin. Barbiturs~ure, Purinderivate sowie Su]fonamide mit Ausnahme yon Marfanil geben keine Fgllung, ebensowenig Acetanilid, Adalin, Atophan. Bromnral, Cibazol, Coffein, Dulein, Eldoral, Eleudron, Eubasin, Euphyllin, Harnstoff, Lacto- phenin, Luminal, lXTovatophan, Phenacetin, Prontalbin, Resorcin, Theobromin, Theo- phyllin, Urethan und Veronal.-- Die F~llungsreaktionen sind mitunter sehr empfind- lich. So gibt Atropinsul/at noch in0,0001 n LSsung positive Reaktion. 0,015 mg/ml lgl3t sigh noeh sigher nachweisen. Die gravimetrische Bestimmung wird im wesent]ichen so ausgeffihrt wie die Bestimmung des Kaliums naeh P. RAys und W. ]3noTz 3, die Fgllung erfo]gt bet 70 ~ C, der I~iedersehlag wird bet !00 ~ C im Trockenschrank ge- trocknet. - - Das Verfahren eignet sich anch zur Untersuchung ~on Arzneimittel- gemischen, z. B. zur Bestimmung yon Codein (0,01 g) neben Aspirin (0,25 g) und Phenaeetin (0,25 g). Ftir AlkaZoidbestimmungen in gewissen ga~eni~chen ZubGreitun- ten, z. B. in Tinctura Strychni, ist das Verfahren ebenfa]ls anwendbar, es versagt abet bet Extr. Belladonnae. - - Naeh O.-E. SCHULTZ und H. GOEI~NE:a a l~Bt sieh auch das titrimetrische Verfahren der Kaliumbestimmung yon W. I:~i~DORFF und H. ZA~I~I~I~ 5 mit Vorteil auf die Bestimmung yon iN-ha]tigen Arzneimitteln fiber- tragen, wobei ein Xquivalent Silber einem Xquivalent Wirkstoffentspricht. Man ver- fghrt naeh der Arbeitsvorsehrift yon l~i~not~F und Z~NI~R, muB aber darauf achten, beim Auswaschen des Tetraphenyloboratniedersehlages mit mSglichst wenig Wasser auszukommen und night zu viel Aceton zum LSsen des 1giederschlages zu verwenden (meist geniigen 10--15 ml). Zwischen 70 und 330 mg Atropinsul/at, Antil~yrin, Pyramidon, Urotropin, Codeinlghosphat , Brucin, Pilocarp4n-HCl, Novo- cain-HCl konnten nach diesem Verfahren auf etwa 0,5% genau bestimmt wGrden.

Inform. qulm. anallt. 6, 145--]53 (1952). Fac. Farmacia, Madrid. Dtsch. Apotheker-Ztg. 9~, 358 (1952) ; Pharmaz.-chem. Inst., Univ. Tiibingen. Diese Z. 133, 241 (1951). Dtsch. Apotheker-Ztg. 93, 585 (1953).

5 Diese Z. 137, 1 (1952/53).