2
140 Bericht: Spezie]]e analytische Methoden Zur spektralphotometrisehen Bestimmung yon Magnesium mit Erioehrom- sehwarz Tim Blutserum in Gehalten yon 5--80 #g/ml beschreiten R. M. L~vr~ und J. R. CuMym~Gs 1 folgenden Weg: Zu 1 ml einer frischen Serum- oder Plasma- probe gibt man in einem 5 ml-Zentrffugenglas 2 ml Ca-~al]ungsreagens (1 u ges~ttigte Ammoniumoxalatl6sung-~ 1 Vol.-T1. lm-I~atrinmaeetat]Ssung, p~ 5,0 4- 3 Vol.-Tle. Wasser) und l~Bt das dicht verschlossene Glas fiber l~aeht bei 4~ C stehen. Danaeh 16st man den Niederschlag durch vorsichtiges Sehwenken yon den Glasw~nden ab, zentrifugiert dann 20 rain lung in der K~lte (1200fache Erd- besehleunigung) und iiberffihrt 1 ml yon der kalten iiberstehendenFliissigkeitfiir die Magnesiumbestimmungin ein 15 ml-Zentrffugenglas.Dazu gibt man 4 ml 6,25% ige Triehloressigs~urel6sung und zentrffugiert das ausgef/~llte Protein frfihestens nach 5 rain 15 rain lang bei 1400 g. Zu 2 ml der iiberstehenden Fliissigkeit gibt man in einem 10 ml-MeBkolben 3 ml Piperidinpufferl6sung (pH 12,0--12,2; man versetz~ die L6sung yon 15,6 m] Piperidin in 70 ml Wasser mit 1,5 ml konz. Salzs/~ure und verdiirmt mit Wasser auf 100 ml), ferner 3 ml 95%iges ~thanol und 1 ml Farbstoff- 16sung (10 mg Eriochromschwarz T werden mit 1,5 ml Wasser in einen 25 ml-Mefl- kolben fibergefiihr~, nach Zusatz yon 0,1 ml PiperidinpufferlSsungmit destil]iertem 95%igen ~thanol bis zur Marke verdiinnt und dann in einer braunen Flasche 30 rain lung gesehfittelt). Man l~Bt die Misehung naeh kr/~ftigem Sehfittein 30 rain im Dunkeln stehen. Gleiehzeitig mit der AnalysenlSsung stel]t man eine Blind- und eine Standardl6sung her. Die Extinktionen der Analysen- und Standard- proben werden gegen die der BHndprobe bei 520 m# gemessen. Die Verff. benutzen ein Beekman-Spektralphotometer Model] DU. Die Eichkurve ist bis zu Gehalten yon 40 #g Mg/ml der ProbenlSsungen linear. -- Die Messungen werden durch Kalium und Natrinm sowie dureh die im Probenmaterial zu erwar~enden Eisen- gehalte nicht gestSrt. Die Extinktionen bleiben etwa 60 min lang konstant, sofern das Reagens mindestens 30 rain und nicht mehr als 90 rain alt ist. Die Temperatur ist im Bereieh yon 20,5--37,5~ C ohne Einflul]. Der p~-Wert der Endl6sung muB bei 11,4--11,5 liegen. Die MeBfehler sind im allgemeinen nicht gr51]er als 4- 3%. Oxalationen vermindern die Extinktionen, deshalb sind die Standardbedingungen genau einzuhal~en. GrSl]ere Fehler treten bei unvollst/~ndiger Calciumf~l]ung, z. B. in der W/~rme auf. H. S~cKv,~ Die Bestimmung yon Calcium im Blutserum mit Titriplex III (Dinatrinm- dihydrogen-athylendiamin-tetraacetat) und Indieator-Puffertabletten wird yon A. STEBE~ ~ mit einigen Abweichungen naeh einer bereits yon SC~TTE 8 angegebenen Methodc durehgefiihrt. Die Indicator.Pu//ertabtetten ,,Merck" enthalten neben einer Puffersubstanz und dem Zink-Dinatrinmsalz der ~thylendiamintetraessigsi~ure Erio- ehromschwarz T und einen gelben Azofarbstoff. Sie geben einen besonders schaffen 1%rbumschlag. - - Aus/i~hrung. Man versetzt 2,00 ml Serum in einem Zentrffugen- glas mit 5--6 ml bidest. Wasser und 2 ml ges~ttigter IqatriumoxalatlSsung, 1/~l]t 6--12 Std stehen und zentrifugiert ansehliel]end. Das Zentrffugat wird dekantiert. Man 16st den Niederschlag in 1 ml i n-Salzsi~ure, gibt 1/4 gepulverte Indicator- Puffertablette, 2 ml 10%ige NH3-LSsung (die Titration so]] im p~-Bereich 10--11 erfolgen) und 5 ml bidest. Wasser zu und titriert sofort mit 0,001 m Titriplex-III- 15sung bis zum Farbumschlag des Indicators nach einem leieht graustichigen Griin. Im Zweifclsfalle stellt man sich eine VergleichslSsung mit den angegebenen Reagens- mengen her. Der Titer nieht frisch bereiteter 0,001 m Titriplex-III-LSsungenwird i j. biol. Chemistry 221, 735--742 (1956). Tufts Univ. School of Medicine, Boston, Massachusetts (USA). 2 Med. Klin. 1956, 2083--2085. Univ.-Kinderklinik, Wien. 3 Med.-ehem. Untersuehungsmethoden, Hgb: E.Merck, Darmstadt (1954).

Die Bestimmung von Calcium im Blutserum

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Bestimmung von Calcium im Blutserum

140 Bericht: Spezie]]e analytische Methoden

Zur spektralphotometrisehen Bestimmung yon Magnesium mit Erioehrom- sehwarz T i m Blutserum in Gehalten yon 5--80 #g/ml beschreiten R. M. L ~ v r ~ und J. R. CuMym~Gs 1 folgenden Weg: Zu 1 ml einer frischen Serum- oder Plasma- probe gibt man in einem 5 ml-Zentrffugenglas 2 ml Ca-~al]ungsreagens (1 u ges~ttigte Ammoniumoxalatl6sung -~ 1 Vol.-T1. lm-I~atrinmaeetat]Ssung, p~ 5,0 4- 3 Vol.-Tle. Wasser) und l~Bt das dicht verschlossene Glas fiber l~aeht bei 4 ~ C stehen. Danaeh 16st man den Niederschlag durch vorsichtiges Sehwenken yon den Glasw~nden ab, zentrifugiert dann 20 rain lung in der K~lte (1200fache Erd- besehleunigung) und iiberffihrt 1 ml yon der kalten iiberstehenden Fliissigkeit fiir die Magnesiumbestimmung in ein 15 ml-Zentrffugenglas. Dazu gibt man 4 ml 6,25% ige Triehloressigs~urel6sung und zentrffugiert das ausgef/~llte Protein frfihestens nach 5 rain 15 rain lang bei 1400 g. Zu 2 ml der iiberstehenden Fliissigkeit gibt man in einem 10 ml-MeBkolben 3 ml Piperidinpufferl6sung (pH 12,0--12,2; man versetz~ die L6sung yon 15,6 m] Piperidin in 70 ml Wasser mit 1,5 ml konz. Salzs/~ure und verdiirmt mit Wasser auf 100 ml), ferner 3 ml 95%iges ~thanol und 1 ml Farbstoff- 16sung (10 mg Eriochromschwarz T werden mit 1,5 ml Wasser in einen 25 ml-Mefl- kolben fibergefiihr~, nach Zusatz yon 0,1 ml PiperidinpufferlSsung mit destil]iertem 95%igen ~thanol bis zur Marke verdiinnt und dann in einer braunen Flasche 30 rain lung gesehfittelt). Man l~Bt die Misehung naeh kr/~ftigem Sehfittein 30 rain im Dunkeln stehen. Gleiehzeitig mit der AnalysenlSsung stel]t man eine Blind- und eine Standardl6sung her. Die Extinktionen der Analysen- und Standard- proben werden gegen die der BHndprobe bei 520 m# gemessen. Die Verff. benutzen ein Beekman-Spektralphotometer Model] DU. Die Eichkurve ist bis zu Gehalten yon 40 #g Mg/ml der ProbenlSsungen linear. - - Die Messungen werden durch Kalium und Natrinm sowie dureh die im Probenmaterial zu erwar~enden Eisen- gehalte nicht gestSrt. Die Extinktionen bleiben etwa 60 min lang konstant, sofern das Reagens mindestens 30 rain und nicht mehr als 90 rain alt ist. Die Temperatur ist im Bereieh yon 20,5--37,5 ~ C ohne Einflul]. Der p~-Wert der Endl6sung muB bei 11,4--11,5 liegen. Die MeBfehler sind im allgemeinen nicht gr51]er als 4- 3%. Oxalationen vermindern die Extinktionen, deshalb sind die Standardbedingungen genau einzuhal~en. GrSl]ere Fehler treten bei unvollst/~ndiger Calciumf~l]ung, z. B. in der W/~rme auf. H. S~cKv,~

Die Bestimmung yon Calcium im Blutserum mit Titriplex I I I (Dinatrinm- dihydrogen-athylendiamin-tetraacetat) und Indieator-Puffertabletten wird yon A. STEBE~ ~ mit einigen Abweichungen naeh einer bereits yon SC~TTE 8 angegebenen Methodc durehgefiihrt. Die Indicator.Pu//ertabtetten ,,Merck" enthalten neben einer Puffersubstanz und dem Zink-Dinatrinmsalz der ~thylendiamintetraessigsi~ure Erio- ehromschwarz T und einen gelben Azofarbstoff. Sie geben einen besonders schaffen 1%rbumschlag. - - Aus/i~hrung. Man versetzt 2,00 ml Serum in einem Zentrffugen- glas mit 5--6 ml bidest. Wasser und 2 ml ges~ttigter IqatriumoxalatlSsung, 1/~l]t 6--12 Std stehen und zentrifugiert ansehliel]end. Das Zentrffugat wird dekantiert. Man 16st den Niederschlag in 1 ml i n-Salzsi~ure, gibt 1/4 gepulverte Indicator- Puffertablette, 2 ml 10%ige NH3-LSsung (die Titration so]] im p~-Bereich 10--11 erfolgen) und 5 ml bidest. Wasser zu und titriert sofort mit 0,001 m Titriplex-III- 15sung bis zum Farbumschlag des Indicators nach einem leieht graustichigen Griin. Im Zweifclsfalle stellt man sich eine VergleichslSsung mit den angegebenen Reagens- mengen her. Der Titer nieht frisch bereiteter 0,001 m Titriplex-III-LSsungen wird

i j . biol. Chemistry 221, 735--742 (1956). Tufts Univ. School of Medicine, Boston, Massachusetts (USA).

2 Med. Klin. 1956, 2083--2085. Univ.-Kinderklinik, Wien. 3 Med.-ehem. Untersuehungsmethoden, Hgb: E.Merck, Darmstadt (1954).

Page 2: Die Bestimmung von Calcium im Blutserum

4. Analyse yon biologischem Material 141

mit dem 1:200 verdtinnten Reagens nach W.ELT~IA~S (Merck) nach dem beschriebe- nell Verfahren eingestellt. Berechnung: Verbrauchte Milliliter 0,001 m Ma~- ]Ssung • 2 ~ mg-~ Ca (bei Verwendung yon 2 ml Serum). ~aeh den mitgeteilten Versuchsergebnissen ]~Bt sich bei Doppelbestimmungen des Serum-Calciumspiegels nach der Titriplex-Methode eine fi~r ldinisehe Belange vollauf befriedigende iiber- einstimmung der Ergebnisse erzielen. X. MAC~E~

Die Mikrobest|mmung des Quecksilbers in biologischen ~Iaterialien erfordert es, dab die Zerst5rung der organischen Substanz einerseits vorsichtig geschieht, um Hg-Verluste durch Verfliichtigung zu vermeiden, und da~ sic andererseits voll- standig ist, damit sich nicht ein Tefl des Quecksflbers in organischer Bindung der Bestimmung entzieht. Au2erdem ist es bei der Dithizonmethode zweckma2ig, durch eine Vorextraktion das Quecksilber yon stSrendem Xupfer zu treimen. Um diese Zie]e zu erreichen, modifiziert F. R. BARRETT 1 die Aufsehln2methode yon J. C~OLAX nnd D. M. ttUnBARD 2 und die Extraktion nach E. P. LAUG und K. W. N~LSON 3. - - Aus/i~hrung. Je nach dem voraussichtlichen Hg-Gehalt lal~t man 1--20 g Organgewebe mit 8--30 ml einer Mischung yon konz. Sehwefe]saure und konz. Salpetersaure (1 : 1 Vol.) bis das Schaumen aufhSrt und dann noeh 2 Std welter unter RiickfluB leicht sieden, kiihlt, filtriert etwa vorhandenes Fett dutch Glas- wolle ab, wascht mit 4 ml verdiinnter Schwefelsaure (1 : 3) nach, fiigt festes Ka- liumpermanganat in 0,5 g-Portionen (Tabletten) hinzu und erw~rmt danach jedes- real bis zur Entfgrbung, bis zuletzt ein Rest yon Mangandioxyd aneh beim Sieden (Rfiekflu~) iibrigbleibt. Man verdtinnt nun mit 50--100 ml Wasser und gibt wieder portionsweise Kahumpermanganat dazu, bis auch dessen Farbe beim Sieden be- stehen bleibt. Nach dem Abkiihlen entfarbt man mit 50~oiger ttydroxylammonium- chloridlSsung und verdiinnt auf 150-400 ml (je naeh der angewandten Saure- menge). Ein hSchstens 8 ~g Hg enthaltendes Volumen extrahiert man zweimal mit je 10 ml DithizonlSsung (6 mg in 1000 ml Chloroform), waseht die vereinigten Ex- trakte mit 50 ml 0,25 n Schwefelsaure und schiittelt mit 50 ml friseher 0,25 n Schwe- felsaure nnter Zusatz yon 10 ml Xaliumbromidl5sung (40 g/100 ml) durch, wobei allein das Queeksilber (als K2ItgBr4) in die wa2rige Sehieht tibergeht. Diese ver- setzt man bis zum pH-Wert yon etwa 6 mit PufferlSsung (150 g Dinatriumhydrogen- phosphat und 38 g trockenes Kaliumcarbonat im Liter), extrahiert das Queck- sflber mit 10 ml DithizonlSsung, filtriert den Extrakt durch Baumwo]le und miBt die Absorption bei 490 m#. - - Bei metu" als 8 #g I-Ig ist die Erfassung unter den angegebenen Extraktionsbedingungen unvollst~ndig. E. NEU~AN~

J. C]~OLAK und D. M. t~lYBBARD 4 beschreiben in Fortfiihrung und Erweiterung einer friiheren Arbeit~ die photometrische Mi/srobestimmung yon Quec]~silber in bio- logischem Material ( J~lut, Urin, Gewebe) und in Lu]t mit ttilfe yon Di-2-naphthyl- thiocarbazon, dessen ttg-Xomplex stabiler als der entsprechende Dithizonkomplex ist. Die organische Substanz wird in einer SpeziMapparatur (Abb. im Original) ~ufgeschlossen, indem man mit einem Gemisch yon konz. Salpeter- und Sehwefel- s~ure kocht und dies nach Zusatz yon KMn0a wiederholt. Das in Luftproben ent- haltene Qnecksilber absorbiert man in einer schwefelsauren KMnOrLSsung. Die LSsungen werden jewefls mit HydroxylaminhydrochloridlSsung entfgrbt und damn wird das Queeksilber zusammen mit etw~ vorhandenem Xupfer mit einer LSsung yon Di-2-naphthylthiocarbazon in Chloroform extrahiert. Durch Behandlung mit

Analyst 81, 294--298 (1956). Univ. Sidney (Australien). Ind. Engng. Chem., ~nal. Edit. 18, 149 (1946). J. Assoc. off. agric. Chemists 25, 399 (1942). Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 18, 149--151 (1946); Univ. Cincinnati, Ohio. HV~A~D, D. M.: Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 12, 768 (i940).