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Berieht: Cheufisehe Analyse anorganischer Stoffe. 217 Genaue Unters,lchungen iiber die L6sliehkeit von Thoriumoxalat ffihrten H. L. KALL und L. GORDON ~ mit Rtieksicht darauf aus, dal] bei Th-Bestimmungen als Oxalat h~ufig merklich zu niedrige ]=~esultate erhalten werden. Die Versuehe lassen erkennen, dab besonders grSl]ere Mengen yon AmmoniumsMzen die L6slieh- keit des ThoriumoxMates erhShen. Bei Gegenwart yon Seltenen Erden, die als Tr/~ger fungieren, fallt jedoch Thorium auch in ammoniumsalzhaltiger L6sung bei pn 1,0--2,0 quantitativ. Das Oxalatverfahren ist nur in diesem Falle zu empfehlen. Es kann dann zur Trennung des Thoriums yon Titan, Zirkon und Phosphat dienen. Die Trennung yon den Seltenen Erden im Niederschlag erfolgt naeh dem Urotropin- verfahren, das durch AmmoniumsMz nieht beeintr~chtigt wird. Zur Trennung des Thoriums yon Ti, Zr oder Phosphat in der urspriinglichen L6sung ist das Urotropin- verfahren ungeeignet. -- Bei der Arbeitsweise yon g. E. Ew~xo und Cm V. BAh'KS2 liefert das Oxalatverfahren nur genaue Werte, werm man den vorgesehrie- benen Zusatz yon Filtersehleim nicht unterl/~Bt. Auf ein yon den Verf. besehriebenes F~llungsverfahren aus homogener LSsung sei hingewiesen. K. BRODERSEN. Die Bestimmung yon Hydrazin, Isonicotinsiiurehydrazid und IIydroxylamin kann nach J. VVLTERI~ und J. ZYKA3 vorteilhaft durch direkte potentiometrische Titration mit ttexacyanoferrat(HI)-]Ssung in stark alkalischem Milieu erfolgen. Der AlkMigehalt kann, ohne Fehler zu verursaehen, zwischen 10 und 25% KOH sehwanken, in 30--35~oiger Lauge sind die Werte nicht mehr reproduzierbar. Alle 3 oben angeffihrten Stoffe werden augenblicklieh und quantitativ oxydiert, und zwar die beiden ersten zu Stickstoff (~ Isonicotins/iure), NH~OI~ zu Distick- stoffoxyd, N20. Mgn verbraueht also fiir 1 3/Ioi N~H4, 1 Me] CsHaN. N2tt 3 oder 2 Mole NH2015 je 4 Mole KaFe(CN)G. Die Resultate sind um einige Zehntel Prozent bis etwa 1,2~o zu niedrig, wenn man der Berechnung den jodometrisch festgestellten Faktor der 0,1 m K3Fe(CN)6-L6sung zugrunde legt. -- Aus/iihrung. Man 16st 10--30 mg Probe in wenig Wasser, verdfinnt mit 10--25~oiger KOH-L6sung auf 30--40m1 und titriert mit 0,1 m K3Fe(CN)6-L6sung unter Verwendung einer Indi- catorelektrode aus Platin (Vergleichselektrode ist die ges/itt. Kalomelelektrode). Die Potentiale stellen sich auch in der N/~he des J(quivalenzpunktes sehr rasch ein. -- Fiir die Bestimmung yon Aseorbins/~ure, Thioharnstoff, Hydrochino~l, Thiosemicarbazid ist das Verfahren weniger gut geeignet. A. KURTENACKER. Hydroxylamin. Zum Nachweis kleiner Mengen an Hydroxylamin empfehlen O. A. GCAG~I~I und E. E. Vo~nscK t die Uberffihrung in Formhydroxams~ure und die Prtifung mit Eisen(III)-sMz. Die Reaktion ist spezifiseh, Hydrazin st6rt nieht. Die Erfassungsgrenze betr/igt 0,1 pg Ntt2OH, die Grenzkonzentration 1 : 50000. -- Aus/i~hrung. 1. I n der Mikroeprouvette. Man gibt zu einem Tropfen der zu unter- suchenden LSsung 1--2 Tropfen einer 20%igen Formaldehydl5sung, die 0,Sg Mo~gsehes Salz und 0,5 ml konz. Sehwefelss im Liter entMlt. Danaeh fiigt man l0 mg Kaliumperoxydisulfat zu uncl erhitzt im Wasserbad bis zum Sieden (1--2 rain). Nach 5 rain beobachtet man die entstandene F/~rbung, die je nach der Ntt2OH- Konzentration yon sehwach rosa his zu rotviolett reieht. 2. Au/der Ti~p]elplatte. Man arbeitet bei 60--50 ~ C. Am besten erreicht man diese Temperatur dureh Bestrahlen mit einer Ultrarotlampe. Die Zugabe an Reagenzien entspricht Beispiel 1. 1 Analyt. Chemistry 25, 1256--1258 (1953). Univ. Syracuse, N.Y. (USA). 2 AnMyt. Chemistry 20, 233 (1948); vgl. diese Z. 129, 400 (1949). 3 Chem. Listy 48, 839--842 (1954) [Tseheehiseh]. Univ. Pra.g u. Fakult/~t L 6konom. Ingenieurwesen, Prag. Mikrochim. Acta (~Vien) 1954, 211--212. Univ. Buenos Aires (Argentinien).

Die Bestimmung von Hydrazin, Isonicotinsäurehydrazid und Hydroxylamin

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Page 1: Die Bestimmung von Hydrazin, Isonicotinsäurehydrazid und Hydroxylamin

Berieht: Cheufisehe Analyse anorganischer Stoffe. 217

Genaue Unters,lchungen iiber die L6sliehkeit von Thoriumoxalat ffihrten H. L. KALL und L. GORDON ~ mit Rtieksicht darauf aus, dal] bei Th-Bestimmungen als Oxalat h~ufig merklich zu niedrige ]=~esultate erhalten werden. Die Versuehe lassen erkennen, dab besonders grSl]ere Mengen yon AmmoniumsMzen die L6slieh- keit des ThoriumoxMates erhShen. Bei Gegenwart yon Seltenen Erden, die als Tr/~ger fungieren, fallt jedoch Thorium auch in ammoniumsalzhaltiger L6sung bei pn 1,0--2,0 quantitativ. Das Oxalatverfahren ist nur in diesem Falle zu empfehlen. Es kann dann zur Trennung des Thoriums yon Titan, Zirkon und Phosphat dienen. Die Trennung yon den Seltenen Erden im Niederschlag erfolgt naeh dem Urotropin- verfahren, das durch AmmoniumsMz nieht beeintr~chtigt wird. Zur Trennung des Thoriums yon Ti, Zr oder Phosphat in der urspriinglichen L6sung ist das Urotropin- verfahren ungeeignet. - - Bei der Arbeitsweise yon g . E. Ew~xo und Cm V. BAh'KS 2 liefert das Oxalatverfahren nur genaue Werte, werm man den vorgesehrie- benen Zusatz yon Filtersehleim nicht unterl/~Bt. Auf ein yon den Verf. besehriebenes F~llungsverfahren aus homogener LSsung sei hingewiesen. K. BRODERSEN.

Die Bestimmung yon Hydrazin, Isonicotinsiiurehydrazid und IIydroxylamin kann nach J. VVLTERI~ und J. ZYKA 3 vorteilhaft durch direkte potentiometrische Titration mit ttexacyanoferrat(HI)-]Ssung in stark alkalischem Milieu erfolgen. Der AlkMigehalt kann, ohne Fehler zu verursaehen, zwischen 10 und 25% KOH sehwanken, in 30--35~oiger Lauge sind die Werte nicht mehr reproduzierbar. Alle 3 oben angeffihrten Stoffe werden augenblicklieh und quantitativ oxydiert, und zwar die beiden ersten zu Stickstoff ( ~ Isonicotins/iure), NH~OI~ zu Distick- stoffoxyd, N20. Mgn verbraueht also fiir 1 3/Ioi N~H4, 1 Me] CsHaN. N2tt 3 oder 2 Mole NH2015 je 4 Mole KaFe(CN)G. Die Resultate sind um einige Zehntel Prozent bis etwa 1,2~o zu niedrig, wenn man der Berechnung den jodometrisch festgestellten Faktor der 0,1 m K3Fe(CN)6-L6sung zugrunde legt. - - Aus/iihrung. Man 16st 10--30 mg Probe in wenig Wasser, verdfinnt mit 10--25~oiger KOH-L6sung auf 30--40m1 und t i tr iert mit 0,1 m K3Fe(CN)6-L6sung unter Verwendung einer Indi- catorelektrode aus Platin (Vergleichselektrode ist die ges/itt. Kalomelelektrode). Die Potentiale stellen sich auch in der N/~he des J(quivalenzpunktes sehr rasch ein. - - Fiir die Bestimmung yon Aseorbins/~ure, Thioharnstoff, Hydrochino~l, Thiosemicarbazid ist das Verfahren weniger gut geeignet. A. KURTENACKER.

Hydroxylamin. Zum Nachweis kleiner Mengen an Hydroxylamin empfehlen O. A. GCAG~I~I und E. E. Vo~nscK t die Uberffihrung in Formhydroxams~ure und die Prtifung mit Eisen(III)-sMz. Die Reaktion ist spezifiseh, Hydrazin st6rt nieht. Die Erfassungsgrenze betr/igt 0,1 pg Ntt2OH, die Grenzkonzentration 1 : 50000. - - Aus/i~hrung. 1. I n der Mikroeprouvette. Man gibt zu einem Tropfen der zu unter- suchenden LSsung 1--2 Tropfen einer 20%igen Formaldehydl5sung, die 0,Sg Mo~gsehes Salz und 0,5 ml konz. Sehwefelss im Liter entMlt. Danaeh fiigt man l0 mg Kaliumperoxydisulfat zu uncl erhitzt im Wasserbad bis zum Sieden (1--2 rain). Nach 5 rain beobachtet man die entstandene F/~rbung, die je nach der Ntt2OH- Konzentration yon sehwach rosa his zu rotviolett reieht. 2. Au/der Ti~p]elplatte. Man arbeitet bei 60--50 ~ C. Am besten erreicht man diese Temperatur dureh Bestrahlen mit einer Ultrarotlampe. Die Zugabe an Reagenzien entspricht Beispiel 1.

1 Analyt. Chemistry 25, 1256--1258 (1953). Univ. Syracuse, N.Y. (USA). 2 AnMyt. Chemistry 20, 233 (1948); vgl. diese Z. 129, 400 (1949). 3 Chem. Listy 48, 839--842 (1954) [Tseheehiseh]. Univ. Pra.g u. Fakult/~t L

6konom. Ingenieurwesen, Prag. Mikrochim. Acta (~Vien) 1954, 211--212. Univ. Buenos Aires (Argentinien).