1
364 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. Die Bestimmung yon Wasser in Chlorwasserstoff entwickelten ERNEST C. MIL]~Gn~, K. U~IG, H. C. B~cK~ und H. L~vI~ 1 ~ls Schnell- titrationsverfahren mit Hilfe des ]~eagenses n~ch KArL FlSCHE~ 2. Aus/i~hrung: Man benStigt als LSsungsmittel fiir den Chlorwasserstoff ein Gemisch aus 4 Teilen yon fiber Kaliumhydroxyd getrocknetem, destilliertem Pyridin und 3,5 Teilen zweimal destilliertem Methanol. Das nach Vorschrift bereitete FlSC~E~-l~eagens ~ enth~lt etwa 1,5 nlg Wasser je ml. Zur Einstellung werden 25 ml des Pyridin-Methanol-Gemisches mit einem kleinen (~berschul~ FISC~4E~-l~eagens versetzt. Diesen titriert man mit einer Wasser-Methanol- LSsung (5 ml Wasser in 2 1 Methanol). Hierauf ftigt man genau 10--25 ml Reagens hinzu und titriert mit Wasser-Methanol-LSsung zurtick. Der Endpunkt ist durch messinggelbe F~rbung der LSsung ausgezeichnet, der nur langsam yon ]~ot- braun tiber Gelbbraun erreieht wird und die eine LSsung yon 75 mg Kaliumdi- chromat in 250 ml Wasser ann~hernd wiedergibt. Der Titrationskolben muB vor Zutritt der Luftfeuchtigkeit w~hrend der ganzen Zeit ausgeschlossen sein. Man berechnet nun den Wert _~, n~mlich das Verh~ltnis der Volumina FISC~n~- Reagens und Wasser-MethanoLLSsung. Der Titer des FlSCHE~-Reagenses (Fak- for F) wird bestimmt dutch Zugabe yon 20 mg Wasser (genau im W~geglas gewogen) zur wasserfreien LSsung im Kolben. Dann ftigt man einen UberschuB yon 5--10 ml FIscKER-Reagens zu und titriert mit der Wasser-Methanol-LSsung zurtick. Den Verbrauch an Reagens durch das Wasser berechnet man mit Hilfe yon I~. Der F-Wert wird aus dem Quotienten ml verbrauchtes ]~eagens/mg zu- gesetztes Wasser erhalten. Zur Bestimmung selbst gibt man 75 ml des Pyridin-Methanol-LSsungsmittels in den Kolben, entwiissert es durch Zusatz eines Uberschusses an FlSC~]~Rs Reagens und titriert auf Messingfarbe mit der Wasser-Methanol-LSsung. Hierauf versetzt man mit V ml FlSC~X-l~eagens, verschlieBt den Kolbeu zur Abhaltung der Feuchtigkeit, w~gt auf wenigstens 0,1 g genau und verbindet ihn sod~nn mit der Chlorwasserstoff-Leitung. Der Kolben ist in ein Eisbad zu setzen. Man leitet eine HCI-Menge yon 10--15 g ein, was in wenigen Minuten der Fall ist, und w&gt erneut, nachdem der verschlossene Kolben gut gesehfittelt wurde. Dann wird der UberschuB an FlSC~E~s I~eagens zurticktitriert. Bedeutet U die Anzahl ml der Wasser-Methanol-LSsung, die zur Rtiektitration des ungebrauchten ~eagenses nach Einleiten der ttC1-Probe ermittelt wurden, so ergibt sich die Menge Wasser in % -- F(V- U.R) t0 • HC1-Einwaage Anwesenheit yon n-Butan, Isobutan, Isobuten, 2-Buten und Butadien stSrt die Bestimmung nicht. S ehwefelwasserstoff und Methyl- 0~thyl-)mereaptan werden yon Jod allerdings oxydiert. Drtickt man den Verbraueh an FISC~E~s Reagens in Aquivalenten Wasser aus, so entspricht je 1 Molder Mereaptane 0,5 Mol, 1 Mol Schwefelwasserstoff 1 Mol Wasser, so daI~ man eine Korrektur durch- zufiihren vermag, wenn die Menge der Sulfide ermittelt worden ist. H. F~Y~G. Beim Mikronachweis yon Lithium auf dem Objekttr~iger ist nach C. J. VA~ NIEUWE~BUI~G und G. NITENBI~OEK a wusserfreier Benzyl- ulkohol ~ls Extr~ktionsmittel dem sonst meist verwendeten Iso~myl- Analytic. Chemistry 21, 1192 (1949). Angew. Chem. 48, 394 (1935); vgl. diese Z. 105, 287 (1936). Analytica Chimie~ Acta 3, 572 (1949).

Die Bestimmung von Wasser in Chlorwasserstoff

Embed Size (px)

Citation preview

364 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe.

Die Bes t immung yon Wasser in Chlorwasserstoff entwickel ten ERNEST C. M I L ] ~ G n ~ , K. U ~ I G , H. C. B ~ c K ~ und H. L~vI~ 1 ~ls Schnell- t i t r a t ionsver fahren mi t Hilfe des ]~eagenses n~ch KArL FlSCHE~ 2.

Aus/i~hrung: Man benStigt als LSsungsmittel fiir den Chlorwasserstoff ein Gemisch aus 4 Teilen yon fiber Kaliumhydroxyd getrocknetem, destilliertem Pyridin und 3,5 Teilen zweimal destilliertem Methanol. Das nach Vorschrift bereitete FlSC~E~-l~eagens ~ enth~lt etwa 1,5 nlg Wasser je ml. Zur Einstellung werden 25 ml des Pyridin-Methanol-Gemisches mit einem kleinen (~berschul~ FISC~4E~-l~eagens versetzt. Diesen titriert man mit einer Wasser-Methanol- LSsung (5 ml Wasser in 2 1 Methanol). Hierauf ftigt man genau 10--25 ml Reagens hinzu und titriert mit Wasser-Methanol-LSsung zurtick. Der Endpunkt ist durch messinggelbe F~rbung der LSsung ausgezeichnet, der nur langsam yon ]~ot- braun tiber Gelbbraun erreieht wird und die eine LSsung yon 75 mg Kaliumdi- chromat in 250 ml Wasser ann~hernd wiedergibt. Der Titrationskolben muB vor Zutritt der Luftfeuchtigkeit w~hrend der ganzen Zeit ausgeschlossen sein. Man berechnet nun den Wert _~, n~mlich das Verh~ltnis der Volumina FISC~n~- Reagens und Wasser-MethanoLLSsung. Der Titer des FlSCHE~-Reagenses (Fak- for F) wird bestimmt dutch Zugabe yon 20 mg Wasser (genau im W~geglas gewogen) zur wasserfreien LSsung im Kolben. Dann ftigt man einen UberschuB yon 5--10 ml FIscKER-Reagens zu und titriert mit der Wasser-Methanol-LSsung zurtick. Den Verbrauch an Reagens durch das Wasser berechnet man mit Hilfe yon I~. Der F-Wert wird aus dem Quotienten ml verbrauchtes ]~eagens/mg zu- gesetztes Wasser erhalten.

Zur Bestimmung selbst gibt man 75 ml des Pyridin-Methanol-LSsungsmittels in den Kolben, entwiissert es durch Zusatz eines Uberschusses an FlSC~]~Rs Reagens und titriert auf Messingfarbe mit der Wasser-Methanol-LSsung. Hierauf versetzt man mit V ml FlSC~X-l~eagens, verschlieBt den Kolbeu zur Abhaltung der Feuchtigkeit, w~gt auf wenigstens 0,1 g genau und verbindet ihn sod~nn mit der Chlorwasserstoff-Leitung. Der Kolben ist in ein Eisbad zu setzen. Man leitet eine HCI-Menge yon 10--15 g ein, was in wenigen Minuten der Fall ist, und w&gt erneut, nachdem der verschlossene Kolben gut gesehfittelt wurde. Dann wird der UberschuB an FlSC~E~s I~eagens zurticktitriert.

Bedeutet U die Anzahl ml der Wasser-Methanol-LSsung, die zur Rtiektitration des ungebrauchten ~eagenses nach Einleiten der ttC1-Probe ermittelt wurden, so ergibt sich die Menge

Wasser in % -- F ( V - U.R) t0 • HC1-Einwaage

Anwesenheit yon n-Butan, Isobutan, Isobuten, 2-Buten und Butadien stSrt die Bestimmung nicht. S ehwefelwasserstoff und Methyl- 0~thyl-)mereaptan werden yon Jod allerdings oxydiert. Drtickt man den Verbraueh an FISC~E~s Reagens in Aquivalenten Wasser aus, so entspricht je 1 Molder Mereaptane 0,5 Mol, 1 Mol Schwefelwasserstoff 1 Mol Wasser, so daI~ man eine Korrektur durch- zufiihren vermag, wenn die Menge der Sulfide ermittelt worden ist.

H. F ~ Y ~ G .

Beim Mikronachweis yon Li th ium auf dem Objekttr~iger ist nach C. J . VA~ NIEUWE~BUI~G und G. NITENBI~OEK a wusserfreier Benzyl- ulkohol ~ls Ex t r~k t ionsmi t t e l dem sonst meis t ve rwende ten Iso~myl-

Analytic. Chemistry 21, 1192 (1949). Angew. Chem. 48, 394 (1935); vgl. diese Z. 105, 287 (1936). Analytica Chimie~ Acta 3, 572 (1949).