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DIE BIBEL

DIE BIBEL · Bibeltext in der revidierten Fassung von 1984 Herausgegeben von der Evangelischen Kirche in Deutschland Die Lutherbibel wurde in den Jahren 1957–1984 überarbeitet

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DIE BIBELNACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS

MIT APOKRYPHEN

DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT

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Bibeltext in der revidierten Fassung von 1984Herausgegeben von der Evangelischen Kirche in Deutschland

Die Lutherbibel wurde in den Jahren 1957–1984 überarbeitet.Die Evangelische Kirche in Deutschland

und ihre Gliedkirchenhaben im Einvernehmen mit ihren Bibelwerken

den revidierten Text angenommenund zum kirchlichen Gebrauch empfohlen.

ISBN 978 3 438 01520 4 burgunderrot978 3 438 01521 1 schwarz978 3 438 01527 3 DuoTon schwarz-cognac978 3 438 01528 0 Leder schwarz, Goldschnitt978 3 438 01529 7 Leder mit Reißverschluss978 3 438 01544 0 Leinen rot978 3 438 01545 7 Halbleinen weiß

Lutherbibel Standardausgabe mit ApokryphenDurchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung 2006© 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, StuttgartNachdruck des revidierten Textes nur mit Genehmigung des Rates der Evangelischen Kirche in DeutschlandTitelgrafi k der Halbleinen-Ausgabe: Mats Bergen, BerlinSatz: typopoint GbR, Ostfi ldernGesamtherstellung: C. H. Beck, NördlingenPrinted in GermanyAlle Rechte vorbehalten

www.dbg.de

5.2015

Mit dem Kauf dieser Bibelausgabe unterstützen Sie die Arbeit derDeutschen Bibelgesellschaft. Vielen Dank!

Die Deutsche Bibelgesellschaft ist eine gemeinnützige kirchlicheStiftung. Gemeinsam mit dem Weltbund der Bibelgesellschaften

(United Bible Societies) fördert sie die weltweite Übersetzung unddie Verbreitung der Bibel – damit alle Menschen die Bibel in

ihrer Sprache lesen können.

www.weltbibelhilfe.de

01750_S4*.indd 101750_S4*.indd 1 24.02.15 10:1024.02.15 10:10

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HINWEISE ZU DIESER BIBELAUSGABE

Der BibeltextDer Bibeltext, der hier abgedruckt wird, stellt eine überarbeitete (revidierte) Fassungder Bibelübersetzung Martin Luthers dar. Um der besseren Verständlichkeit willenist die äußere Form der Lutherübersetzung vorsichtig dem heutigen Sprachgebrauchangepasst worden. Dies geschah durch einen Kreis von Fachleuten, die die Evan-gelische Kirche in Deutschland in Zusammenarbeit mit den Bibelwerken berief. DieRevisionsarbeit wurde stufenweise abgeschlossen: für das Alte Testament 1964, fürdie Apokryphen 1970, für das Neue Testament 1984. Durch das Neue Testament von1984 wurden zwei vorhergehende Revisionsstufen (1956 und 1975) abgelöst, diewegen ihrer Einseitigkeit keine allgemeine Zustimmung gefunden hatten. Gleichzeitigmit der neuen Textfassung wurden Umfang und Überschriften der Sinnabschnittefestgelegt.

Im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Rechtschreibung wurde derText noch einmal durchgesehen. Dabei sind im Alten Testament, dessen Revision jabereits im Jahr 1964 abgeschlossen war, einige Angleichungen an die 1984 vollendeteRevision des Neuen Testaments vorgenommen worden. So wurde der Begriff»Weib«, dessen Bedeutung sich seit der Reformationszeit ins Negative verschobenhat, weitgehend durch »Frau« ersetzt (wie es in den gottesdienstlichen Agendenbereits vorweggenommen war). Außerdem wurden einige altertümliche Verbformenauf -et und -est dem gegenwärtigen Sprachgebrauch angepasst. Im Neuen Testamentwurde die Übersetzung an wenigen Stellen so verbessert, dass sie dem griechischenGrundtext genauer entspricht.

Besondere Zeichen und SchriftartenIm Unterschied zu den Ausgaben in alter Rechtschreibung ist diese Lutherbibel inneuer Rechtschreibung nicht vers-, sondern abschnittsweise gesetzt. Sie kommt damitden Seh- und Lesegewohnheiten unserer Zeit entgegen. Die Anmerkungen unter-brechen nun nicht mehr den Textzusammenhang, sondern stehen übersichtlich amFuß der Seite. Durch die hervorgehobenen Versziffern sind die einzelnen Versejedoch auch weiterhin leicht auffindbar. Damit der Text auch in der neuen Gestal-tung übersichtlich bleibt, wurden einige neue Absätze und Überschriften eingeführt.

Auf Luther selbst geht der Brauch zurück, wichtige Bibelworte (sog. »Kern-stellen«) durch eine besondere Schrift (in diesem Fall halbfett) hervorzuheben. ImNachwort zu der letzten von Luther selbst herausgebrachten Bibelausgabe von 1545heißt es dazu, »dass erstlich von Anfang der Bibel bis ans Ende die vornehmstenSprüche, darin Christus verheißen ist und (die) im Neuen Testament (her)angezogenwerden, mit großer Schrift gedruckt sind, dass sie der Leser leicht und bald findenkönne«. Auch wenn sich die Auswahl der Kernstellen im Lauf der Jahrhunderteverändert hat, gehören sie doch bis heute als unaufgebbarer Bestandteil zum Texthinzu. – Außer den Kernstellen sind auch sinnbetonte Einzelwörter mit Hilfe derhalbfetten Schrift markiert.

Das Wort »Herr« hat immer dann die Form HERR, wenn im hebräischen Grund-text der Gottesname, geschrieben »JHWH«, gebraucht wird (s. in den Sach- undWorterklärungen zu »HERR«). Durch dieselbe Schriftart werden wiederkehrendeZeilen in den Psalmen, sog. Kehrverse, hervorgehoben (z. B. WAS BETRÜBST DU DICH,MEINE SEELE), ebenso die einführenden Angaben und musikalischen Zwischen-

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bemerkungen der Psalmen, jedoch werden dabei keine großen Anfangsbuchstabenverwendet (z.B. EIN PSALM DAVIDS oder SELA).

Die Psalmen und andere psalmartige Texte sind nach dem Grundprinzip desParallelismus in sinnparallele Halbverse gegliedert, von denen jeweils der zweite imDruck durch Einrückung gekennzeichnet ist. Wo die erste Vershälfte überlangausfällt, wird diese zusätzlich durch einen Schrägstrich zweigeteilt. Beim Psalmge-sang ist an dieser Stelle eine Flexa (Abweichung um einen Sekund- oder Terzschrittnach unten) zu singen. Wenn die Psalmen von wechselnden Sprechergruppen vorge-tragen werden, empfiehlt es sich, nicht schon bei der eingerückten Verszeile zuranderen Gruppe überzugehen, denn dies würde in vielen Fällen die Psalmversesinnwidrig auseinanderreißen. Besser ist es, wenn jeweils der ganze psalmodischeVers von einer Gruppe gesprochen (oder gesungen) wird; danach folgt die andereGruppe mit dem nächsten. Nur zu Beginn kann der erste Halbvers vom Leiter allein»angestimmt« werden, worauf die erste Gruppe mit dem zweiten Halbvers einfällt.Als Abschluss empfiehlt sich der Lobpreis der Dreieinigkeit: »Ehre sei dem Vaterund dem Sohne . . .« Damit wird der Psalm in das Licht der neutestamentlichenBotschaft gerückt.

Biblische Verweisstellen und sinnverwandte AbschnitteUm die reichen Beziehungen innerhalb der Bibel wenigstens ansatzweise zu erschlie-ßen, wurden ungefähr 12000 Verweisstellen ausgewählt, die in dieser Ausgabe amFuß der jeweiligen Seite aufgeführt werden. Die dabei verwendeten Abkürzungenwerden auf Seite 14* erklärt.

Hochgestellte kleine Buchstaben im Bibeltext führen zu den Stellenangaben. Wennsich die angeführte Verweisstelle auf ein Einzelwort oder eine Wortgruppe bezieht,steht der Verweisbuchstabe unmittelbar davor; bezieht sie sich auf einen ganzen Vers,so steht er an dessen Ende; wenn sie mehrere Verse umfasst, folgt er auf die ersteVersziffer.

Wenn ganze Sinnabschnitte an anderer Stelle ähnlich oder gleichlautend über-liefert sind, findet man einen entsprechenden Hinweis unter der Abschnittsüber-schrift (vor allem in den Evangelien).

Anmerkungen zum BibeltextEin Stern * oder Kreuz + im Bibeltext verweist auf eine Anmerkung zur jeweiligenStelle am Fuß der Seite.

Die meisten Anmerkungen geben Erläuterungen zur Übersetzung oder Textüber-lieferung. Andere weisen auf die abweichende ältere Verszählung hin. Die Luther-bibel hatte nämlich bis zum 19. Jahrhundert im Alten Testament stellenweise eineandere Kapitel- und Verszählung als heute (in englischen Bibeln ist diese Zählungimmer noch gültig).

NamensschreibungDie Schreibung der Personen- und Ortsnamen folgt seit 1984 weitgehend den »Loc-cumer Richtlinien zur einheitlichen Schreibung biblischer Eigennamen«, die imInteresse einer ökumenischen Vereinheitlichung der Namensformen von einer evan-gelisch-katholischen Kommission erarbeitet worden sind. Lediglich bei Namen, diein der evangelischen Tradition einen besonderen Stellenwert haben, wurde von dieserökumenischen Regelung abgewichen und die bisher vertraute Form beibehalten. DieAusnahmen, die für die Lutherbibel gelten, sind im Anhang ab Seite 345 aufge-führt.

Hilfen zum VerständnisAls Hilfe zum besseren Verständnis des Bibeltextes sind im Anhang eine Reihe vonBeigaben aufgenommen: Angaben über Maße, Gewichte und Geldwerte – umfang-reiche Sach- und Worterklärungen – eine Zeittafel zur biblischen Geschichte sowie

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zur Geschichte der Überlieferung der Bibel – ein ausführliches Stichwortverzeichnis– ein Ortsregister, das die farbigen Landkarten erschließt. Durch die Graufärbungam Rand ist der Anhang bequem aufzuschlagen.

Wo finde ich was?Das Inhaltsverzeichnis auf den folgenden Seiten folgt der Anordnung der biblischenBücher. Wer rasch ein bestimmtes Buch finden will, kann auch das Abkürzungsver-zeichnis auf Seite 14* benutzen, das jeweils in der 2. Spalte die einzelnen Bücher inalphabetischer Reihenfolge aufführt.

Ein Überblick über bekannte und wichtige Bibeltexte findet sich nach demInhaltsverzeichnis. Zentrale Themen der Bibel sind im Stichwortverzeichnis desAnhangs erfasst, ebenso die wichtigsten Personen (ab Seite 359).

Eine rasche Orientierung über den Inhalt der einzelnen biblischen Bücher gibt dieInhaltsübersicht jeweils vor Beginn des Buches.

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INHALT DES ALTEN TESTAMENTS

GeschichtsbücherDas erste Buch Mose (Genesis) 3Das zweite Buch Mose (Exodus) 57Das dritte Buch Mose (Levitikus) 102Das vierte Buch Mose (Numeri) 134Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium) 178Das Buch Josua 219Das Buch der Richter 245Das Buch Rut 272Das erste Buch Samuel 276Das zweite Buch Samuel 311Das erste Buch der Könige 341Das zweite Buch der Könige 375Das erste Buch der Chronik 408Das zweite Buch der Chronik 438Das Buch Esra 475Das Buch Nehemia 486Das Buch Ester 501

Lehrbücher und PsalmenDas Buch Hiob (Ijob) 510Der Psalter 537Die Sprüche Salomos (Sprichwörter) 632Der Prediger Salomo (Kohelet) 657Das Hohelied Salomos 666

ProphetenbücherDer Prophet Jesaja 670Der Prophet Jeremia 724Die Klagelieder Jeremias 786Der Prophet Hesekiel (Ezechiel) 791Der Prophet Daniel 846Der Prophet Hosea 863Der Prophet Joel 871Der Prophet Amos 874Der Prophet Obadja 881Der Prophet Jona 882Der Prophet Micha 884Der Prophet Nahum 889Der Prophet Habakuk 891Der Prophet Zefanja 894Der Prophet Haggai 896Der Prophet Sacharja 898Der Prophet Maleachi 908

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INHALT DER APOKRYPHEN

Vorwort 913

Das Buch Judit 915Die Weisheit Salomos 928Das Buch Tobias 945Das Buch Jesus Sirach 955Das Buch Baruch 1001Das erste Buch der Makkabäer 1009Das zweite Buch der Makkabäer 1044Stücke zum Buch Ester 1071Stücke zum Buch Daniel 1075

Die Geschichte von Susanna und Daniel 1075Vom Bel zu Babel 1077Vom Drachen zu Babel 1078Das Gebet Asarjas 1079Der Gesang der drei Männer im Feuerofen 1080

Das Gebet Manasses 1082

Zeittafeln 1083

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INHALT DES NEUEN TESTAMENTS

GeschichtsbücherDas Evangelium nach Matthäus 3Das Evangelium nach Markus 42Das Evangelium nach Lukas 66Das Evangelium nach Johannes 107Die Apostelgeschichte des Lukas 136

BriefeDer Brief des Paulus an die Römer 173Der erste Brief des Paulus an die Korinther 189Der zweite Brief des Paulus an die Korinther 205Der Brief des Paulus an die Galater 215Der Brief des Paulus an die Epheser 220Der Brief des Paulus an die Philipper 226Der Brief des Paulus an die Kolosser 230Der erste Brief des Paulus an die Thessalonicher 233Der zweite Brief des Paulus an die Thessalonicher 237Der erste Brief des Paulus an Timotheus 239Der zweite Brief des Paulus an Timotheus 243Der Brief des Paulus an Titus 246Der Brief des Paulus an Philemon 248Der erste Brief des Petrus 250Der zweite Brief des Petrus 254Der erste Brief des Johannes 257Der zweite Brief des Johannes 261Der dritte Brief des Johannes 262Der Brief an die Hebräer 263Der Brief des Jakobus 274Der Brief des Judas 278

Prophetisches BuchDie Offenbarung des Johannes 280

AnhangMaße, Gewichte, Geldwerte 301Sach- und Worterklärungen 303Zur Schreibung der Eigennamen 345Zeittafel zur biblischen Geschichte 349Zeittafel zur Überlieferung der Bibel 356Wo finde ich was? (Stichwortverzeichnis) 359Ortsregister zu den Landkarten 379Kartenskizzen von Jerusalem 382

Landkarten

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WO FINDE ICH WAS ?

Weitere und ausführlichere Hinweisein alphabetischer Reihenfolge

auf den Seiten 359–377 des Anhangs

Feste im KirchenjahrWeihnachten Lukas 2,1-20

Matthäus 2,1-12Passion Matthäus 26–27

Markus 14–15Lukas 22–23Johannes 18–19

Ostern Lukas 24Johannes 20–21

Himmelfahrt Apostel-geschichte 1,6-11

Pfingsten Apostel-geschichte 2

Gebete und LiederDas Vaterunser Matthäus 6,9-13Der Segen 4. Mose 6,22-27Lobgesang Marias Lukas 1,46-55Jesu Leidenspsalm Psalm 22Der Herr mein Hirte Psalm 23Bitte um Vergebung Psalm 51Lobe den Herrn! Psalm 103Du erforschest mich Psalm 139

Die Geschichte Gottesmit seinem Volk

Schöpfung 1. Mose 1–2Psalm 104Hiob 38–39

Sündenfall 1. Mose 3Sintflut 1. Mose 6,5–9,17Abraham 1. Mose 12–22Mose 2. Mose 2–4Auszug aus Ägypten 2. Mose 12–15Bund am Sinai 2. Mose 19–20Israel in der Wüste 2. Mose 16–17

4. Mose 10–21König David 1. Samuel 16–31

2. Samuel 1–22Der Tempel 1. Könige 6–8Der Prophet Elia 1. Könige 17–19; 21

2. Könige 2

Rettung Jerusalems 2.Könige 18–19Wegführung aus

Jerusalem2.Könige 24–25

Berufung Jesajas Jesaja 6Israels Untreue Jeremia 2,1-13Gottes Treue Jesaja 43,1-7Neuanfang in

JerusalemEsra 1–6Nehemia 1–6

Hoffnung auf dasFriedensreich

Jesaja 2,1-4Jesaja 9 u. 11Jesaja 60Jesaja 65,16b-25Sacharja 9,9-10

Jesus: seine BotschaftSeligpreisungen Matthäus 5,3-12Bergpredigt Matthäus 5–7Sündenvergebung Markus 2,1-12Barmherziger

SamariterLukas 10,29-37

Verlorener Sohn Lukas 15,11-32Guter Hirte Johannes 10,1-30Weg, Wahrheit,

LebenJohannes 14,6Johannes 11,25

Vom Weltgericht Matthäus 25,31-46Sendung der Jünger Matthäus 28,16-20

Gottes Liebe in Jesus ChristusGott liebt uns Römer 8,28-39

1. Johannes 4,7-21Frieden mit Gott Römer 3,21-26

Römer 5,1-112.Korinther

5,14-21Der Weg Jesu Jesaja 52,13–53,12

Philipper 2,5-11›Mein Leib – für

euch‹1.Korinther

11,23-25

Christliches LebenDie Zehn Gebote 2.Mose 20,1-17

5.Mose 5,1-21Das wichtigste

GebotMatthäus 22,34-40Römer 13,8-10

Feindesliebe Matthäus 5,43-48Hoheslied der Liebe 1.Korinther 13Einigkeit Epheser 4,1-6

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Dank Kolosser 3,15-17Lukas 17,11-19

Freude Römer 12,12.15Philipper 4,4Psalm 100

Christus unser Leben

Philipper 1,21Galater 2,19-20Römer 14,7-9

Christliche HoffnungAuferstehung Matthäus 22,23-33

1.Korinther 15Wiederkunft Jesu Matthäus 24,29-51

1.Thessalonicher4,13-18

Wiederkunft Jesu 2.Petrus 3Gottes neue Welt Offenbarung

21,1–22,5

Bekannte GeschichtenKain und Abel 1.Mose 4,1-16Arche Noah 1.Mose 6,5–9,17Turmbau zu Babel 1.Mose 11,1-9Brennender Dorn-

busch2.Mose 3

Goldenes Kalb 2.Mose 32David und Goliat 1.Samuel 17Belsazars Gastmahl Daniel 5Daniel in der

LöwengrubeDaniel 6

Übersicht über die Psalmen nach Themen und Anlässen

Lobliederauf Gottes Güte und Treue

92; 103; 111; 113; 117; 145auf Gottes Taten in Schöpfung und

Geschichte 8; 19; 29; 33; 65; 78; 89;104; 105; 114; 146; 147

auf Gott, den König der Völker47; 48; 67; 76; 82; 93; 96–99; 146

Gebete in schwerer Notbei Krankheit und Unglück

6; 13; 22; 31; 38; 39; 41; 51; 69; 71; 86;88; 130

bei Anfeindungen und falscher Anklage3; 4; 5; 7; 17; 26; 27; 28; 35; 42/43; 52;54–59; 64; 70; 94; 102; 109; 120;140–143

bei Katastrophen und allgemeiner Not44; 60; 74; 77; 79; 80; 83; 85; 89; 90;125; 126; 137

bei Unterdrückung und Verfolgung9–12; 123; 129

Dank nach der Rettung18; 22,22b-32; 30; 32; 40; 66; 75; 107;

108; 116; 118; 124; 138

Vertrauen auf Gott16; 23; 27; 36; 46; 52; 62; 63; 91; 131

Zusage der göttlichen Hilfe91; 121

Wallfahrtslieder und Festliturgien24; 68; 84; 95; 100; 115; 122; 134; 135;

136; 148; 149; 150

Lehrgedichtevom richtigen Leben

1; 15; 19,8-15; 34; 50; 81; 112; 119;127; 128; 133

vom Ende der Gottesfeinde14; 36; 37; 49; 53; 73

Zionslieder46; 48; 87; 122; 132

Lieder des Königs und für den König2; 20; 21; 45; 61; 72; 101; 110; 132; 144

Hinweise auf Christus2; 22; 110

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ALPHABETISCHES INHALTSVERZEICHNISUND ABKÜRZUNGEN DER BIBLISCHEN BÜCHER

N = Neues TestamentAp = Apokryphen; diese Bücher sind zwischen Altem und Neuem Testament

nur in Ausgaben »mit Apokryphen« enthalten

Am Amos 874Apg Apostelgeschichte N 136Bar Baruch Ap 10011.Chr 1.Chronik 4082.Chr 2.Chronik 438Dan Daniel 846Eph Epheser N 220Esra Esra 475Est Ester 501Gal Galater N 215Geb.Man Gebet Manasses Ap 1082Hab Habakuk 891Hag Haggai 896Hebr Hebräer N 263Hes Hesekiel (Ezechiel) 791Hiob Hiob (Ijob) 510Hld Hoheslied 666Hos Hosea 863Jak Jakobus N 274Jdt Judit Ap 915Jer Jeremia 724Jes Jesaja 670Joel Joel 871Joh Johannes N 1071. Joh 1. Johannes N 2572. Joh 2. Johannes N 2613. Joh 3. Johannes N 262Jona Jona 882Jos Josua 219Jud Judas N 278Kap KapitelKlgl Klagelieder 7861.Kön 1.Könige 3412.Kön 2.Könige 375Kol Kolosser N 2301.Kor 1.Korinther N 1892.Kor 2.Korinther N 205Lk Lukas N 661.Makk 1.Makkabäer Ap 10092.Makk 2.Makkabäer Ap 1044

Mal Maleachi 908Mi Micha 884Mk Markus N 421.Mose 1.Mose (Genesis) 32.Mose 2.Mose (Exodus) 573.Mose 3.Mose (Levitikus) 1024.Mose 4.Mose (Numeri) 1345.Mose 5.Mose

(Deuteronomium) 178Mt Matthäus N 3Nah Nahum 889Neh Nehemia 486Obd Obadja 881Offb Offenbarung N 2801.Petr 1.Petrus N 2502.Petr 2.Petrus N 254Phil Philipper N 226Phlm Philemon N 248Pred Prediger (Kohelet) 657Ps Psalm(en) 537Ri Richter 245Röm Römer N 173Rut Rut 272Sach Sacharja 8981.Sam 1.Samuel 2762.Sam 2.Samuel 311Sir Sirach Ap 955Spr Sprüche (Sprichwörter) 632St zu Dan Stücke zu Daniel Ap 1075St zu Est Stücke zu Ester Ap 10711.Thess 1.Thessalonicher N 2332.Thess 2.Thessalonicher N 2371.Tim 1.Timotheus N 2392.Tim 2.Timotheus N 243Tit Titus N 246Tob Tobias Ap 945V. VersWeish Weisheit Ap 928Zef Zefanja 894

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DAS ALTE TESTAMENT

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DAS ERSTE BUCH MOSE (GENESIS)

Inhaltsübersicht

Die Erschaffung der Welt Kap 1–2Sünde und Leid kommen in die Welt 3Von Adam bis Noah 4–5Noah und die Sintflut 6–10Der Turmbau zu Babel 11Abraham und Isaak 12–25Jakob und Esau 25–36Josef und seine Brüder 37–45Die Israeliten in Ägypten 46–50

Die Schöpfung(vgl. Kap 2,4-25; Ps 104,1-35)

1 Am Anfang schuf Gott Himmel undErde.a 2Und die Erde war wüst und

leer, und es war finster auf der Tiefe; undder Geist Gottes schwebte auf dem Was-ser.

3Und Gott a sprach: Es werde Licht!Und es ward Licht.b 4Und Gott sah,dass das Licht gut war. Da schied Gottdas Licht von der Finsternis 5und nanntedas Licht Tag und die Finsternis Nacht.Da ward aus Abend und Morgen dererste Tag.

6Und Gott sprach: Es werde eine Festezwischen den Wassern, die da scheidezwischen den Wassern. 7Da machte Gottdie Feste und schied das Wasser unterder Feste von dem Wasser über der Feste.Und es geschah so.a 8Und Gott nanntedie Feste Himmel. Da ward aus Abendund Morgen der zweite Tag.

9Und Gott sprach: Es sammle sich dasWasser unter dem Himmel an besondereOrte, dass man das Trockene sehe. Undes geschah so.a 10Und Gott nannte dasTrockene Erde, und die Sammlung derWasser nannte er Meer. Und Gott sah,dass es gut war. 11Und Gott sprach:Es lasse die Erde aufgehen Gras undKraut, das Samen bringe, und frucht-

bare Bäume auf Erden, die ein jeder nachseiner Art Früchte tragen, in denen ihrSame ist. Und es geschah so. 12Und dieErde ließ aufgehen Gras und Kraut, dasSamen bringt, ein jedes nach seiner Art,und Bäume, die da Früchte tragen, indenen ihr Same ist, ein jeder nach seinerArt. Und Gott sah, dass es gut war. 13Daward aus Abend und Morgen der dritteTag.

14Und Gott sprach: Es werden Lichteran der Feste des Himmels, die da schei-den Tag und Nacht und geben Zeichen,Zeiten, Tage und Jahrea 15und seienLichter an der Feste des Himmels, dasssie scheinen auf die Erde. Und es geschahso. 16Und Gott machte zwei große Lich-ter: ein großes Licht, das den Tag regiere,und ein kleines Licht, das die Nacht re-giere, dazu auch die Sterne.a 17Und Gottsetzte sie an die Feste des Himmels, dasssie schienen auf die Erde 18und den Tagund die Nacht regierten und schiedenLicht und Finsternis. Und Gott sah, dasses gut war. 19Da ward aus Abend undMorgen der vierte Tag.

20Und Gott sprach: Es wimmle dasWasser von lebendigem Getier, und Vö-gel sollen fliegen auf Erden unter derFeste des Himmels. 21Und Gott schufgroße Walfische und alles Getier, das dalebt und webt, davon das Wasser wim-melt, ein jedes nach seiner Art, und allegefiederten Vögel, einen jeden nach sei-ner Art. Und Gott sah, dass es gut war.a

22Und Gott segnete sie und sprach: Seidfruchtbar und mehret euch und erfülletdas Wasser im Meer, und die Vögel sollensich mehren auf Erden. 23Da ward ausAbend und Morgen der fünfte Tag.

24Und Gott sprach: Die Erde bringehervor lebendiges Getier, ein jedes nachseiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere desFeldes, ein jedes nach seiner Art. Und es

1,1: a Hiob 38,4; Ps 90,2; Joh 1,1-3; Offb 4,11 1,3: a Ps 33,9; Hebr 11,3; b Jes 45,7 1,7: a Ps 19,2; 136,6; 148,4 1,9:a Hiob 38,8-11; Ps 24,2; 2.Petr 3,5 1,14: a 5.Mose 4,19; Ps 74,16; Jes 47,13 1,16: a Ps 136,7-9 1,21: a Ps 74,13-14;148,7

31. MOSE 1

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geschah so. 25Und Gott machte die Tieredes Feldes, ein jedes nach seiner Art, unddas Vieh nach seiner Art und alles Ge-würm des Erdbodens nach seiner Art.Und Gott sah, dass es gut war.

26Und Gott sprach: Lasset uns Men-schen machen, ein Bild, das uns gleichsei, die da herrschen über die Fische imMeer und über die Vögel unter demHimmel und über das Vieh und über alleTiere des Feldes und über alles Gewürm,das auf Erden kriecht.a 27Und Gottschuf den Menschen zu seinem Bilde,a zum Bilde Gottes schuf er ihn; undb schuf sie als Mann und Frau. 28UndGott segnete sie und sprach zu ihnen:Seid fruchtbar und mehret euch und fül-let die Erde und machet sie euch unter-tan und herrschet über die Fische imMeer und über die Vögel unter demHimmel und über das Vieh und überalles Getier, das auf Erden kriecht.29Und Gott sprach: Sehet da, ich habeeuch gegeben alle Pflanzen, die Samenbringen, auf der ganzen Erde, und alleBäume mit Früchten, die Samen bringen,zu eurer Speise.a 30Aber allen Tieren aufErden und allen Vögeln unter dem Him-mel und allem Gewürm, das auf Erdenlebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nah-rung gegeben. Und es geschah so.a

31Und Gott sah an alles, was er gemachthatte, und siehe, a es war sehr gut. Da wardaus Abend und Morgen der sechste Tag.

2 So wurden vollendet Himmel undErde mit ihrem ganzen Heer. 2Und

so vollendete Gott am siebenten Tageseine Werke, die er machte, und a ruhteam siebenten Tage von allen seinen Wer-ken, die er gemacht hatte. 3Und Gottsegnete den siebenten Tag und heiligteihn, weil er an ihm ruhte von allen seinenWerken, die Gott geschaffen und ge-macht hatte.a

4So sind Himmel und Erde geworden,als sie geschaffen wurden.

Das ParadiesEs war zu der Zeit, da Gott der HERR

Erde und Himmel machte. 5Und alle die

Sträucher auf dem Felde waren nochnicht auf Erden, und all das Kraut aufdem Felde war noch nicht gewachsen;denn Gott der HERR hatte noch nichtregnen lassen auf Erden, und keinMensch war da, der das Land bebaute;6aber ein Nebel stieg auf von der Erdeund feuchtete alles Land. 7Da machteGott der HERR den Menschen aus a Erdevom Acker und blies ihm den b Odem desLebens in seine Nase. Und so c ward derMensch ein lebendiges Wesen.

8Und Gott der HERR pflanzte einenGarten in Eden gegen Osten hin undsetzte den Menschen hinein, den er ge-macht hatte. 9Und Gott der HERR ließaufwachsen aus der Erde allerlei Bäume,verlockend anzusehen und gut zu essen,und den a Baum des Lebens mitten imGarten und den Baum der Erkenntnisdes Guten und Bösen.

10Und es ging aus von Eden einStrom, den Garten zu bewässern, undteilte sich von da in vier Hauptarme.a

11Der erste heißt Pischon, der fließt umdas ganze Land Hawila und dort findetman Gold; 12und das Gold des Landesist kostbar. Auch findet man da Bedo-lachharz und den Edelstein Schoham.13Der zweite Strom heißt Gihon, derfließt um das ganze Land Kusch. 14Derdritte Strom heißt Tigris, der fließt öst-lich von Assyrien. Der vierte Strom istder Euphrat.

15Und Gott der HERR nahm denMenschen und setzte ihn in den GartenEden, dass er ihn bebaute und bewahrte.16Und Gott der HERR gebot dem Men-schen und sprach: Du darfst essen vonallen Bäumen im Garten, 17aber vondem Baum der Erkenntnis des Gutenund Bösen sollst du nicht essen; denn andem Tage, da du von ihm isst, musst dudes Todes sterben.a

18Und Gott der HERR sprach: Es istnicht gut, a dass der Mensch allein sei; ichwill ihm eine Gehilfin machen, die um ihnsei.* 19Und Gott der HERR machte ausErde alle die Tiere auf dem Felde undalle die Vögel unter dem Himmel und

* Wörtlich: ich will ihm eine Hilfe schaffen als sein Gegenüber (d.h. die zu ihm passt).1,26: a Ps 8,6-9; Eph 4,24; Kol 1,15; 3,10; Jak 3,9 1,27: a Kap 9,6; b Mt 19,4 1,29: a Mt 6,25-34 1,30: a Ps 145,161,31: a Mt 19,17; 1.Tim 4,4 2,2: a Hebr 4,4 2,3: a 2.Mose 20,11; Ps 95,11; Hes 20,12; Hebr 4,9-10 2,7: a Kap3,19; Hiob 10,9; b Hiob 33,4; Ps 104,29-30; c 1.Kor 15,45.47 2,9: a Kap 3,22; Offb 2,7; 22,2 2,10: a Hes 47,1-122,17: a Röm 6,23 2,18: a Pred 4,10

4 1. MOSE 1.2

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brachte sie zu dem Menschen, dass ersähe, wie er sie nennte; denn wie derMensch jedes Tier nennen würde, sosollte es heißen. 20Und der Mensch gabeinem jeden Vieh und Vogel unter demHimmel und Tier auf dem Felde seinenNamen; aber für den Menschen wardkeine Gehilfin gefunden, die um ihnwäre.

21Da ließ Gott der HERR einen tiefenSchlaf fallen auf den Menschen, und erschlief ein. Und er nahm eine seiner Rip-pen und schloss die Stelle mit Fleisch.22Und Gott der HERR baute eine Frauaus der Rippe, die er von dem Menschennahm, und brachte sie zu ihm. 23Dasprach der Mensch: Das ist doch Beinvon meinem Bein und Fleisch von mei-nem Fleisch; man wird sie Männin nen-nen, weil sie vom Manne genommen ist.*24Darum wird ein Mann seinen Vaterund seine Mutter verlassen und seinerFrau anhangen, und sie werden sein einFleisch.a 25Und sie waren beide nackt,der Mensch und seine Frau, und schäm-ten sich nicht.

Der Sündenfall

3 Aber die a Schlange war listiger alsalle Tiere auf dem Felde, die Gott der

HERR gemacht hatte, und sprach zu derFrau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihrsollt nicht essen von allen Bäumen imGarten? 2Da sprach die Frau zu derSchlange: Wir essen von den Früchtender Bäume im Garten;a 3aber von denFrüchten des Baumes mitten im Gartenhat Gott gesagt: Esset nicht davon, rüh-ret sie auch nicht an, dass ihr nicht ster-bet!a 4Da sprach die Schlange zur Frau:Ihr werdet keineswegs des Todes ster-ben,a 5sondern Gott weiß: an dem Tage,da ihr davon esst, werden eure Augenaufgetan, und ihr werdet sein wie Gottund wissen, was gut und böse ist.

6Und die Frau a sah, dass von demBaum gut zu essen wäre und dass er eineLust für die Augen wäre und verlockend,weil er klug machte. Und sie b nahm vonder Frucht und aß und gab ihrem Mann,der bei ihr war, auch davon und er aß.

7Da wurden ihnen beiden die Augenaufgetan und sie wurden gewahr, dasssie a nackt waren, und flochten Feigen-blätter zusammen und machten sichSchurze.

8Und sie hörten Gott den HERRN, wieer im Garten ging, als der Tag kühl ge-worden war. Und Adam aversteckte sichmit seiner Frau vor dem Angesicht Got-tes des HERRN unter den Bäumen imGarten. 9Und Gott der HERR rief Adamund sprach zu ihm: Wo bist du? 10Und ersprach: Ich hörte dich im Garten undfürchtete mich; denn ich bin nackt,darum versteckte ich mich. 11Und ersprach: Wer hat dir gesagt, dass du nacktbist? Hast du nicht gegessen von demBaum, von dem ich dir gebot, du solltestnicht davon essen? 12Da sprach Adam:Die Frau, die du mir zugesellt hast, gabmir von dem Baum und ich aß. 13Dasprach Gott der HERR zur Frau: Warumhast du das getan? Die Frau sprach:a Die Schlange betrog mich, sodass ichaß.

14Da sprach Gott der HERR zu derSchlange: Weil du das getan hast, seist duverflucht, verstoßen aus allem Vieh undallen Tieren auf dem Felde. Auf deinemBauche sollst du kriechen und Erde fres-sen dein Leben lang. 15Und ich willa Feindschaft setzen zwischen dir und derFrau und zwischen deinem Nachkommenund ihrem Nachkommen; der soll dir denKopf zertreten, und du wirst ihn in dieFerse stechen.

16Und zur Frau sprach er: Ich will dirviel Mühsal schaffen, wenn du schwan-ger wirst; unter Mühen sollst du Kindergebären. Und dein Verlangen soll nachdeinem Mann sein, aber a er soll deinHerr sein.

17Und zum Mann sprach er: Weil dugehorcht hast der Stimme deiner Frauund gegessen von dem Baum, von demich dir gebot und sprach: Du sollst nichtdavon essen –, averflucht sei der Ackerum deinetwillen! Mit Mühsal sollst dudich von ihm nähren dein Leben lang.18Dornen und Disteln soll er dir tragen,und du sollst das Kraut auf dem Felde

* Luther versucht mit »Männin« und »Mann« ein hebräisches Wortspiel wiederzugeben.2,24: a Mt 19,5-6; 1.Kor 6,16; Eph 5,31 3,1: a Offb 12,9; 20,2 3,2: a Kap 2,16 3,3: a Kap 2,17 3,4: a Joh 8,443,6: a Jak 1,14-15; b 1.Tim 2,14 3,7: a Kap 2,25 3,8: a Ps 139,7-10; Jer 23,24 3,13: a 2.Kor 11,3 3,15: a Offb12,4-5.15-17 3,16: a Eph 5,22-23; 1.Tim 2,12 3,17: a Kap 8,21-22; Hiob 31,38-39

51. MOSE 2.3

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essen. 19Im Schweiße deines Angesichtssollst du dein Brot essen, bis du wiederzu Erde werdest, davon du genommenbist. Denn du bist Erde und sollst zu Erdewerden.a

20Und Adam nannte seine Frau Eva;denn sie wurde die Mutter aller, die daleben. 21Und Gott der HERR machteAdam und seiner Frau Röcke von Fellenund zog sie ihnen an. 22Und Gott derHERR sprach: Siehe, der Mensch ist ge-worden wie unsereiner und weiß, was gutund böse ist. Nun aber, dass er nur nichtausstrecke seine Hand und breche auchvon dem Baum des Lebens und esse undlebe ewiglich! 23Da wies ihn Gott derHERR aus dem Garten Eden, dass er dieErde bebaute, von der er genommenwar.a 24Und er trieb den Menschen hin-aus und ließ lagern vor dem Garten Edendie Cherubim mit dem flammenden, blit-zenden Schwert, zu bewachen den Wegzu dem Baum des Lebens.

Kains Brudermord

4 Und Adam erkannte seine Frau Eva,und sie ward schwanger und gebar

den Kain und sprach: Ich habe einenMann gewonnen mithilfe des HERRN.2Danach gebar sie Abel, seinen Bruder.Und Abel wurde ein Schäfer, Kain aberwurde ein Ackermann.

3Es begab sich aber nach etlicher Zeit,dass Kain dem HERRN Opfer brachtevon den a Früchten des Feldes. 4Undauch Abel brachte von den a Erstlingenseiner Herde und von ihrem b Fett. Undder HERR sah gnädig an Abel und seinOpfer, 5aber Kain und sein Opfer a sah ernicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehrund senkte finster seinen Blick. 6Dasprach der HERR zu Kain: Warum er-grimmst du? Und warum senkst du dei-nen Blick? 7Ist’s nicht also? Wenn dufromm bist, so kannst du frei den Blickerheben. Bist du aber nicht fromm, soa lauert die Sünde vor der Tür, und nachdir hat sie Verlangen; du aber b herrscheüber sie. 8Da sprach Kain zu seinemBruder Abel: Lass uns aufs Feld gehen!Und es begab sich, als sie auf dem Felde

waren, erhob sich Kain wider seinen Bru-der Abel und schlug ihn tot.a

9Da sprach der HERR zu Kain: a Woist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weißnicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?10Er aber sprach: Was hast du getan? Diea Stimme des Blutes deines Brudersschreit zu mir von der Erde. 11Und nun:Verflucht seist du auf der Erde, die ihrMaul hat aufgetan und deines BrudersBlut von deinen Händen empfangen.a

12Wenn du den Acker bebauen wirst, soller dir hinfort seinen Ertrag nicht geben.Unstet und flüchtig sollst du sein aufErden.

13Kain aber sprach zu dem HERRN:Meine Strafe ist zu schwer, als dass ichsie tragen könnte.* 14Siehe, du treibstmich heute vom Acker, und a ich mussmich vor deinem Angesicht verbergenund muss unstet und flüchtig sein aufErden. So wird mir’s gehen, dass michtotschlägt, wer mich findet. 15Aber derHERR sprach zu ihm: Nein, sondern werKain totschlägt, das soll siebenfältig ge-rächt werden. Und der HERR machte eina Zeichen an Kain, dass ihn niemand er-schlüge, der ihn fände. 16So ging Kainhinweg von dem Angesicht des HERRN

und wohnte im Lande Nod, jenseits vonEden, gegen Osten.

Kains Nachkommen17Und Kain erkannte seine Frau; dieward schwanger und gebar den Henoch.Und er baute eine Stadt, die nannte ernach seines Sohnes Namen Henoch.18Henoch aber zeugte Irad, Irad zeugteMehujaël, Mehujaël zeugte Metuschaël,Metuschaël zeugte Lamech. 19Lamechaber nahm zwei Frauen, eine hieß Ada,die andere Zilla. 20Und Ada gebar Jabal;von dem sind hergekommen, die in Zel-ten wohnen und Vieh halten. 21Und seinBruder hieß Jubal; von dem sind her-gekommen alle Zither- und Flötenspieler.22Zilla aber gebar auch, nämlich den Tu-bal-Kain; von dem sind hergekommenalle Erz- und Eisenschmiede. Und dieSchwester des Tubal-Kain war Naama.

23Und Lamech sprach zu seinen

* Luther übersetzte: »Meine Sünde ist größer, denn dass sie mir vergeben werden möge.«3,19: a Kap 2,7; Ps 90,10; 104,29; Pred 12,7; 2.Thess 3,10 3,23: a Kap 2,15 4,3: a 2.Mose 23,19 4,4: a 2.Mose34,19; b 3.Mose 3,16 4,5: a 2.Mose 33,19; Hebr 11,4 4,7: a Gal 5,17; b Röm 6,12 4,8: a 1. Joh 3,12.15 4,9: a Kap3,9 4,10: a Ps 9,13; Mt 23,35; Hebr 12,24 4,11: a 4.Mose 35,33 4,14: a Hiob 15,20-24 4,15: a Hes 9,6; Offb 7,3-4

6 1. MOSE 3.4

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Frauen: Ada und Zilla, höret meineRede, ihr Frauen Lamechs, merkt auf,was ich sage: Einen Mann erschlug ichfür meine Wunde und einen Jüngling fürmeine Beule. 24Kain soll siebenmal ge-rächt werden, aber Lamech siebenund-siebzigmal.a

Set und Enosch25Adam erkannte abermals seine Frau,und sie gebar einen Sohn, den nannte sieSet; denn Gott hat mir, sprach sie, einenandern Sohn gegeben für Abel, den Kainerschlagen hat. 26Und Set zeugte aucheinen Sohn und nannte ihn Enosch. Zuder Zeit fing man an, a den Namen desHERRN anzurufen.

Geschlechtsregister von Adambis Noah

(vgl. 1. Chr 1,1-4)

5 Dies ist das Buch von aAdams Ge-schlecht. Als Gott den Menschen

schuf, b machte er ihn nach dem BildeGottes 2und schuf sie als Mann undFrau und segnete sie und gab ihnen denNamen »Mensch«* zur Zeit, da sie ge-schaffen wurden.

3Und Adam war 130 Jahre alt undzeugte einen Sohn, ihm gleich und a nachseinem Bilde, und nannte ihn Set; 4undlebte danach 800 Jahre und zeugte Söhneund Töchter, 5dass sein ganzes Alterward 930 Jahre, und starb.

6Set war 105 Jahre alt und zeugteEnosch 7und lebte danach 807 Jahre undzeugte Söhne und Töchter, 8dass seinganzes Alter ward 912 Jahre, und starb.

9Enosch war 90 Jahre alt und zeugteKenan 10und lebte danach 815 Jahre undzeugte Söhne und Töchter, 11dass seinganzes Alter ward 905 Jahre, und starb.

12Kenan war 70 Jahre alt und zeugteMahalalel 13und lebte danach 840 Jahreund zeugte Söhne und Töchter, 14dasssein ganzes Alter ward 910 Jahre, undstarb.

15Mahalalel war 65 Jahre alt undzeugte Jered 16und lebte danach 830

Jahre und zeugte Söhne und Töchter,17dass sein ganzes Alter ward 895 Jahre,und starb.

18Jered war 162 Jahre alt und zeugteHenoch 19und lebte danach 800 Jahreund zeugte Söhne und Töchter, 20dasssein ganzes Alter ward 962 Jahre, undstarb.

21Henoch war 65 Jahre alt und zeugteMetuschelach. 22Und Henoch a wandeltemit Gott. Und nachdem er Metuschelachgezeugt hatte, lebte er 300 Jahre undzeugte Söhne und Töchter, 23dass seinganzes Alter ward 365 Jahre. 24Und weiler mit Gott wandelte, nahm ihn Gotthinweg und er ward nicht mehr gese-hen.a

25Metuschelach war 187 Jahre alt undzeugte Lamech 26und lebte danach 782Jahre und zeugte Söhne und Töchter,27dass sein ganzes Alter ward 969 Jahre,und starb.

28Lamech war 182 Jahre alt undzeugte einen Sohn 29und nannte ihnNoah und sprach: Der wird uns tröstenin unserer Mühe und Arbeit auf demAcker, den der HERR a verflucht hat.30Danach lebte er 595 Jahre und zeugteSöhne und Töchter, 31dass sein ganzesAlter ward 777 Jahre, und starb.

32Noah war 500 Jahre alt und zeugteSem, Ham und Jafet.

Gottessöhne und Menschentöchter

6 Als aber die Menschen sich zu meh-ren begannen auf Erden und ihnen

Töchter geboren wurden, 2da sahen diea Gottessöhne**, wie schön die Töchterder Menschen waren, und nahmen sichzu Frauen, welche sie wollten. 3Dasprach der HERR: Mein Geist soll nichtimmerdar im Menschen walten, dennauch der Mensch ist Fleisch. Ich will ihmals Lebenszeit geben hundertundzwanzigJahre. 4Zu der Zeit und auch späternoch, als die Gottessöhne zu den Töch-tern der Menschen eingingen und sie ih-nen Kinder gebaren, wurden daraus die

* Mensch heißt auf Hebräisch Adam und wird teils als Eigenname, teils als Gattungsname gebraucht.** Gottessöhne sind keine leiblichen Söhne Gottes, sondern gehören zur Umgebung Gottes (vgl. Hiob 1,6), wie dasGefolge zu einem König gehört.4,24: a Vers 15; 3.Mose 19,18; 5.Mose 32,35; Mt 18,22 4,26: a Kap 12,8 5,1: a Lk 3,37-38; b Kap 1,27 5,3: a Ps51,7; 1.Kor 15,49 5,22: a Kap 6,9 5,24: a 2.Kön 2,11; Hebr 11,5 5,29: a Kap 3,17-19 6,2: a Hiob 1,6; 2.Petr 2,4;Jud 6

71. MOSE 4.5.6

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Riesen auf Erden. Das sind a die Heldender Vorzeit, die hochberühmten.

Ankündigung der Sintflut.Noahs Erwählung. Bau der Arche

5Als aber der HERR sah, dass der Men-schen Bosheit groß war auf Erden unda alles Dichten und Trachten ihres Her-zens nur böse war immerdar, 6da a reutees ihn, dass er die Menschen gemachthatte auf Erden, und es bekümmerte ihnin seinem Herzen 7und er sprach: Ich willdie Menschen, die ich geschaffen habe,vertilgen von der Erde, vom Menschenan bis hin zum Vieh und bis zum Ge-würm und bis zu den Vögeln unter demHimmel; denn es reut mich, dass ich siegemacht habe.a 8Aber Noah fand Gnadevor dem HERRN.a

9Dies ist die Geschichte von NoahsGeschlecht. Noah war ein frommerMann und ohne Tadel zu seinen Zeiten;er awandelte mit Gott. 10Und er zeugtedrei Söhne: Sem, Ham und Jafet. 11Aberdie Erde war verderbt vor Gottes Augenund voller Frevel. 12Da a sah Gott aufdie Erde, und siehe, sie war verderbt;denn alles Fleisch hatte seinen Weg ver-derbt auf Erden.

13Da sprach Gott zu Noah: Dasa Ende allen Fleisches ist bei mir be-schlossen, denn die Erde ist voller Frevelvon ihnen; und siehe, ich will sie ver-derben mit der Erde. 14Mache dir einenKasten von Tannenholz und macheKammern darin und verpiche ihn mitPech innen und außen. 15Und mache ihnso: Dreihundert Ellen sei die Länge, fünf-zig Ellen die Breite und dreißig Ellen dieHöhe. 16Ein Fenster sollst du daran ma-chen obenan, eine Elle groß. Die Türsollst du mitten in seine Seite setzen.Und er soll drei Stockwerke haben, einesunten, das zweite in der Mitte, das dritteoben.

17Denn siehe, ich will eine Sintflutkommen lassen auf Erden, zu verderbenalles Fleisch, darin Odem des Lebens ist,unter dem Himmel. Alles, was auf Erdenist, soll untergehen. 18Aber mit dir willich meinen a Bund aufrichten, und du

sollst in die Arche gehen mit deinen Söh-nen, mit deiner Frau und mit den Frauendeiner Söhne. 19Und du sollst in die Ar-che bringen von allen Tieren, von allemFleisch, je ein Paar, Männchen undWeibchen, dass sie leben bleiben mit dir.20Von den Vögeln nach ihrer Art, vondem Vieh nach seiner Art und von allemGewürm auf Erden nach seiner Art: vonden allen soll je ein Paar zu dir hinein-gehen, dass sie leben bleiben. 21Und dusollst dir von jeder Speise nehmen, diegegessen wird, und sollst sie bei dir sam-meln, dass sie dir und ihnen zur Nahrungdiene. 22Und Noah tat alles, was ihmGott gebot.a

Die Sintflut

7 Und der HERR sprach zu Noah: Gehin die Arche, du und dein ganzes

Haus; denn a dich habe ich gerecht er-funden vor mir zu dieser Zeit. 2Von allena reinen Tieren nimm zu dir je sieben, dasMännchen und sein Weibchen, von denunreinen Tieren aber je ein Paar, dasMännchen und sein Weibchen. 3Desglei-chen von den Vögeln unter dem Himmelje sieben, das Männchen und sein Weib-chen, um das Leben zu erhalten auf demganzen Erdboden. 4Denn von heute anin sieben Tagen will ich regnen lassen aufErden vierzig Tage und vierzig Nächteund vertilgen von dem Erdboden allesLebendige, das ich gemacht habe.

5Und Noah tat alles, was ihm derHERR gebot. 6Er war aber sechshundertJahre alt, als die Sintflut auf Erden kam.7Und er ging in die Arche mit seinenSöhnen, seiner Frau und den Frauen sei-ner Söhne vor den Wassern der Sintflut.a

8Von den reinen Tieren und von den un-reinen, von den Vögeln und von allemGewürm auf Erden 9gingen sie zu ihm indie Arche apaarweise, je ein Männchenund Weibchen, wie ihm Gott gebotenhatte.

10Und als die sieben Tage vergangenwaren, kamen die Wasser der Sintflut aufErden. 11In dem sechshundertsten Le-bensjahr Noahs am siebzehnten Tag deszweiten Monats, an diesem Tag brachenalle a Brunnen der großen Tiefe auf und

6,4: a Hes 32,27 6,5: a Kap 8,21 6,6: a 1.Sam 15,11.35; Jer 18,7-10 6,7: a 4.Mose 23,19; Röm 3,3-4; 2.Tim 2,136,8: a Hebr 11,7 6,9: a Kap 5,22 6,12: a Ps 14,2-3 6,13: a Am 8,2 6,18: a Kap 9,9 6,22: a Hebr 11,7 7,1:a Kap 6,8 7,2: a Kap 8,20; 3.Mose 11,1-47 7,7: a 1.Petr 3,20 7,9: a Kap 6,19-20 7,11: a Offb 9,1

8 1. MOSE 6.7

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taten sich die Fenster des Himmels auf,12und ein Regen kam auf Erden vierzigTage und vierzig Nächte. 13An eben die-sem Tage ging Noah in die Arche mitSem, Ham und Jafet, seinen Söhnen, undmit seiner Frau und den drei Frauen sei-ner Söhne; 14dazu alles wilde Getiernach seiner Art, alles Vieh nach seinerArt, alles Gewürm, das auf Erdenkriecht, nach seiner Art und alle Vögelnach ihrer Art, alles, was fliegen konnte,alles, was Fittiche hatte; 15das ging alleszu Noah in die Arche paarweise, vonallem Fleisch, darin Odem des Lebenswar. 16Und das waren a Männchen undWeibchen von allem Fleisch, und sie gin-gen hinein, wie denn Gott ihm gebotenhatte. Und der HERR schloss hinter ihmzu.

17Und die Sintflut war vierzig Tageauf Erden, und die Wasser wuchsen undhoben die Arche auf und trugen sie em-por über die Erde. 18Und die Wassernahmen überhand und wuchsen sehr aufErden, und die Arche fuhr auf den Was-sern. 19Und die Wasser nahmen über-hand und wuchsen so sehr auf Erden,dass alle hohen Berge unter dem ganzenHimmel bedeckt wurden. 20Fünfzehn El-len hoch gingen die Wasser über dieBerge, sodass sie ganz bedeckt wurden.

21Da ging alles Fleisch unter, das sichauf Erden regte, an Vögeln, an Vieh, anwildem Getier und an allem, was dawimmelte auf Erden, und alle Men-schen.a 22Alles, was Odem des Lebenshatte auf dem Trockenen, das starb. 23Sowurde vertilgt alles, was auf dem Erd-boden war, vom Menschen an bis hinzum Vieh und zum Gewürm und zu denVögeln unter dem Himmel; das wurdealles von der Erde vertilgt. Allein Noahblieb übrig und was mit ihm in der Archewar. 24Und die Wasser wuchsen gewaltigauf Erden hundertundfünfzig Tage.

Ende der Sintflut. Noahs Opfer.Verheißung des HERRN

8 Da gedachte Gott an Noah und analles wilde Getier und an alles Vieh,

das mit ihm in der Arche war, und ließWind auf Erden kommen und die Wasser

fielen. 2Und die Brunnen der Tiefe wur-den verstopft samt den Fenstern desHimmels, und dem Regen vom Himmelwurde gewehrt. 3Da verliefen sich dieWasser von der Erde und nahmen abnach hundertundfünfzig Tagen. 4Ama siebzehnten Tag des siebenten Monatsließ sich die Arche nieder auf das Ge-birge Ararat. 5Es nahmen aber die Was-ser immer mehr ab bis auf den zehntenMonat. Am ersten Tage des zehnten Mo-nats sahen die Spitzen der Berge hervor.

6Nach avierzig Tagen tat Noah an derArche das Fenster auf, das er gemachthatte, 7und ließ einen Raben ausfliegen;der flog immer hin und her, bis die Was-ser vertrockneten auf Erden. 8Danachließ er eine Taube ausfliegen, um zu er-fahren, ob die Wasser sich verlaufen hät-ten auf Erden. 9Da aber die Taube nichtsfand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam siewieder zu ihm in die Arche; denn nochwar Wasser auf dem ganzen Erdboden.Da tat er die Hand heraus und nahmsie zu sich in die Arche. 10Da harrte ernoch weitere sieben Tage und ließ aber-mals eine Taube fliegen aus der Arche.11Die kam zu ihm um die Abendzeit,und siehe, ein Ölblatt hatte sie abgebro-chen und trug’s in ihrem Schnabel. Damerkte Noah, dass die Wasser sich ver-laufen hätten auf Erden. 12Aber er harrtenoch weitere sieben Tage und ließ eineTaube ausfliegen; die kam nicht wiederzu ihm.

13Im a sechshundertundersten Lebens-jahr Noahs am ersten Tage des erstenMonats waren die Wasser vertrocknetauf Erden. Da tat Noah das Dach vonder Arche und sah, dass der Erdbodentrocken war. 14Und am siebenundzwan-zigsten Tage des zweiten Monats war dieErde ganz trocken. 15Da redete Gott mitNoah und sprach: 16Geh aus der Arche,du und deine Frau, deine Söhne und dieFrauen deiner Söhne mit dir. 17Alles Ge-tier, das bei dir ist, von allem Fleisch, anVögeln, an Vieh und allem Gewürm, dasauf Erden kriecht, das gehe heraus mitdir, dass sie sich regen auf Erden undfruchtbar seien und sich mehren auf Er-den. 18So ging Noah heraus mit seinenSöhnen und mit seiner Frau und den

7,16: a Kap 6,19 7,21: a 2.Petr 3,5-6 8,4: a Kap 7,11 8,6: a Kap 7,12.17 8,13: a Kap 7,11

91. MOSE 7.8

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Frauen seiner Söhne,a 19dazu alle wildenTiere, alles Vieh, alle Vögel und alles Ge-würm, das auf Erden kriecht; das gingaus der Arche, ein jedes mit seinesglei-chen.

20Noah aber baute dem HERRN einenAltar und nahm von allem a reinen Viehund von allen reinen Vögeln und opferteBrandopfer auf dem Altar. 21Und derHERR roch den lieblichen Geruch undsprach in seinem Herzen: Ich will hinfortnicht mehr die Erde verfluchen um derMenschen willen; denn das a Dichten undTrachten des menschlichen Herzens istböse von Jugend auf. Und ich will hinfortnicht mehr schlagen alles, was da lebt,wie ich getan habe. 22Solange die Erdesteht, soll nicht aufhören Saat und Ernte,Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tagund Nacht.a

Gottes Bund mit Noah

9 Und Gott segnete Noah und seineSöhne und sprach: Seid fruchtbar

und mehret euch und füllet die Erde.a

2Furcht und Schrecken vor euch sei überallen Tieren auf Erden und über allenVögeln unter dem Himmel, über allem,was auf dem Erdboden wimmelt, undüber allen Fischen im Meer; in eureHände seien sie gegeben. 3Alles, was sichregt und lebt, das sei eure Speise; wiea das grüne Kraut habe ich’s euch b allesgegeben. 4Allein esst das Fleisch nichtmit seinem Blut, in dem sein Leben ist!a

5Auch will ich euer eigen Blut, das ist dasLeben eines jeden unter euch, rächen undwill es avon allen Tieren fordern und willdes Menschen Leben fordern von einemjeden Menschen. 6Wer a Menschenblutvergießt, dessen Blut soll auch durchMenschen vergossen werden; denn Gotthat den Menschen zu seinem Bilde ge-macht. 7Seid fruchtbar und mehret euchund reget euch auf Erden, dass euer vieldarauf werden.

8Und Gott sagte zu Noah und seinenSöhnen mit ihm: 9Siehe, a ich richte miteuch einen Bund auf und mit eurenNachkommen 10und a mit allem leben-

digen Getier bei euch, an Vögeln, anVieh und an allen Tieren des Feldes beieuch, von allem, was aus der Arche ge-gangen ist, was für Tiere es sind auf Er-den. 11Und ich richte meinen Bund somit euch auf, dass hinfort nicht mehralles Fleisch verderbt werden soll durchdie Wasser der Sintflut und hinfort keineSintflut mehr kommen soll, die die Erdeverderbe.

12Und Gott sprach: Das ist das Zei-chen des Bundes, den ich geschlossenhabe zwischen mir und euch und allemlebendigen Getier bei euch auf ewig:13Meinen Bogen habe ich in die Wolkengesetzt; der soll das Zeichen sein desBundes zwischen mir und der Erde.14Und wenn es kommt, dass ich Wetter-wolken über die Erde führe, so soll manmeinen Bogen sehen in den Wolken.15Alsdann will ich gedenken an meinenBund zwischen mir und euch und allemlebendigen Getier unter allem Fleisch,dass hinfort keine Sintflut mehr komme,die alles Fleisch verderbe.a 16Darum sollmein Bogen in den Wolken sein, dass ichihn ansehe und gedenke an den ewigenBund zwischen Gott und allem leben-digen Getier unter allem Fleisch, das aufErden ist. 17Und Gott sagte zu Noah:Das sei das Zeichen des Bundes, den ichaufgerichtet habe zwischen mir und al-lem Fleisch auf Erden.

Noahs Fluch und Segen über seine Söhne18Die Söhne Noahs, die aus der Archegingen, sind diese: a Sem, Ham und Jafet.Ham aber ist der Vater Kanaans. 19Dassind die drei Söhne Noahs; von ihnenkommen her alle Menschen auf Erden.

20Noah aber, der Ackermann, pflanzteals Erster einen Weinberg. 21Und da ervon dem Wein trank, ward er trunkenund lag im Zelt aufgedeckt. 22Als nunHam, Kanaans Vater, seines Vaters Blößesah, sagte er’s seinen beiden Brüderndraußen.a 23Da nahmen Sem und Jafetein Kleid und legten es auf ihrer beiderSchultern und gingen rückwärts hinzuund deckten ihres Vaters Blöße zu; und

8,18: a 2.Petr 2,5 8,20: a Kap 7,2 8,21: a Kap 6,5; Hiob 14,4; Ps 14,3; Mt 15,19; Röm 3,23 8,22: a Jer 33,20.259,1: a Kap 1,28 9,3: a Kap 1,29; b Kol 2,16 9,4: a 3.Mose 3,17; 17,10-14; 5.Mose 12,23 9,5: a 2.Mose 21,28-299,6: a 2.Mose 21,12; 3.Mose 24,17; 4.Mose 35,33; Mt 26,52; Röm 13,4; Offb 13,10 9,9: a Kap 6,18 9,10: a Hos2,20 9,15: a Jes 54,7-10 9,18: a Kap 5,32 9,22: a 2.Mose 20,12; Spr 30,17

10 1. MOSE 8.9

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DAS NEUE TESTAMENT

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DAS EVANGELIUM NACH MATTHÄUS

Inhaltsübersicht

Jesu Herkunft und Geburt Kap 1–2Taufe und Versuchung 3–4Jesu Worte: die Bergpredigt 5–7Jesu Taten: die Wunder 8–9Israel muss sich entscheiden 10–12Gleichnisse 13Weitere Taten. Rein und unrein 14–15Weisungen für die Jünger 16–20Auseinandersetzungen 21–23Endzeit und Weltgericht 24–25Jesu Leiden und Sterben 26–28Der Auftrag des Auferstandenen 28

Jesu Stammbaum(Lk 3,23-38)

1 Dies ist das Buch von der GeschichteJesu Christi, des a Sohnes Davids, des

b Sohnes Abrahams.2Abraham zeugte a Isaak. Isaak zeug-

te bJakob. Jakob zeugte cJuda und seineBrüder. 3 aJuda zeugte b Perez und Se-rach mit der Tamar. Perez zeugte Hez-ron. Hezron zeugte Ram. 4Ram zeugteAmminadab. Amminadab zeugte Nach-schon. Nachschon zeugte Salmon. 5Sal-mon zeugte Boas mit der a Rahab. b Boaszeugte Obed mit der Rut. Obed zeugteIsai. 6Isai zeugte den König David.

David zeugte a Salomo mit der Fraudes Uria. 7 a Salomo zeugte Rehabeam.Rehabeam zeugte Abija. Abija zeugteAsa. 8Asa zeugte Joschafat. Joschafatzeugte Joram. Joram zeugte Usija. 9Usijazeugte Jotam. Jotam zeugte Ahas. Ahaszeugte Hiskia. 10Hiskia zeugte Manasse.Manasse zeugte Amon. Amon zeugteJosia. 11Josia zeugte Jojachin und seineBrüder um die Zeit der ababylonischenGefangenschaft.

12Nach der babylonischen Gefan-genschaft zeugte Jojachin a Schealtiël.Schealtiël zeugte b Serubbabel. 13Serub-babel zeugte Abihud. Abihud zeugteEljakim. Eljakim zeugte Asor. 14Asorzeugte Zadok. Zadok zeugte Achim.Achim zeugte Eliud. 15Eliud zeugte Elea-sar. Eleasar zeugte Mattan. Mattanzeugte Jakob. 16Jakob zeugte aJosef, denMann der Maria, von der geboren istJesus, der da heißt Christus.

17Alle Glieder von Abraham bis zuDavid sind vierzehn Glieder. Von Davidbis zur babylonischen Gefangenschaftsind vierzehn Glieder. Von der babyloni-schen Gefangenschaft bis zu Christussind vierzehn Glieder.

Jesu Geburt18Die Geburt Jesu Christi geschah aberso: Als Maria, seine Mutter, dem Josefvertraut* war, fand es sich, ehe er sieheimholte, dass sie schwanger war avondem Heiligen Geist. 19Josef aber, ihrMann, war fromm und wollte sie nicht inSchande bringen, gedachte aber, sieheimlich zu verlassen.

20Als er das noch bedachte, siehe, daerschien ihm der Engel des Herrn imTraum und sprach: Josef, du Sohn Da-vids, fürchte dich nicht, Maria, deineFrau, zu dir zu nehmen; denn was sieempfangen hat, das ist von dem HeiligenGeist. 21Und sie wird einen Sohn ge-bären, a dem sollst du den Namen Jesusgeben, denn b er wird sein Volk retten vonihren Sünden. 22Das ist aber alles gesche-hen, damit erfüllt würde, was der Herrdurch den Propheten gesagt hat, der daspricht (Jesaja 7,14): 23»Siehe, eine Jung-frau wird schwanger sein und einen Sohngebären, und sie werden ihm den Namen

* Siehe Sach- und Worterklärungen unter »Verlobung«.1,1: a 1.Chr 17,11; b 1.Mose 22,18 1,2: a 1.Mose 21,3.12; b 1.Mose 25,26; c 1.Mose 29,35; 49,10 1,3: a (3-6) Rut4,18-22; b 1.Mose 38,29-30 1,5: a Jos 2,1; b Rut 4,13-17 1,6: a 2.Sam 12,24 1,7: a (7-11) 1.Chr 3,10-16 1,11:a 2.Kön 25,7.11.21 1,12: a 1.Chr 3,17; b Esra 3,2 1,16: a Lk 1,27 1,18: a Lk 1,35 1,21: a Lk 2,21; Apg 4,12;b Ps 130,8

3MATTHÄUS 1

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Immanuel geben«, das heißt übersetzt:Gott mit uns.

24Als nun Josef vom Schlaf erwachte,tat er, wie ihm der Engel des Herrn be-fohlen hatte, und nahm seine Frau zusich. 25Und er berührte sie nicht, bis sieeinen Sohn gebar; und er gab ihm denNamen Jesus.

Die Weisen aus dem Morgenland

2 Als aJesus geboren war in Bethlehemin Judäa zur Zeit des Königs Hero-

des, siehe, da kamen Weise* aus demMorgenland nach Jerusalem und spra-chen: 2Wo ist der neugeborene König derJuden? Wir a haben seinen Stern gesehenim Morgenland und sind gekommen, ihnanzubeten.

3Als das der König Herodes hörte, er-schrak er und mit ihm ganz Jerusalem,4und er ließ zusammenkommen alle Ho-henpriester und Schriftgelehrten des Vol-kes und erforschte von ihnen, wo derChristus geboren werden sollte. 5Und siesagten ihm: In a Bethlehem in Judäa;denn so steht geschrieben durch den Pro-pheten (Micha 5,1): 6»Und du, Bethle-hem im jüdischen Lande, bist keineswegsdie kleinste unter den Städten in Juda;denn aus dir wird kommen der Fürst, dermein Volk Israel weiden soll.«

7Da rief Herodes die Weisen heimlichzu sich und erkundete genau von ihnen,wann der Stern erschienen wäre, 8undschickte sie nach Bethlehem und sprach:Zieht hin und forscht fleißig nach demKindlein; und wenn ihr’s findet, so sagtmir’s wieder, dass auch ich komme undes anbete. 9Als sie nun den König gehörthatten, zogen sie hin. Und siehe, derStern, den sie im Morgenland gesehenhatten, ging vor ihnen her, bis er überdem Ort stand, wo das Kindlein war.10Als sie den Stern sahen, wurden siehocherfreut 11und gingen in das Hausund fanden das Kindlein mit Maria, sei-ner Mutter, und fielen nieder und betetenes an und taten ihre Schätze auf unda schenkten ihm Gold, Weihrauch undMyrrhe.

12Und Gott befahl ihnen im Traum,nicht wieder zu Herodes zurückzukeh-

ren; und sie zogen auf einem andern Wegwieder in ihr Land.

Die Flucht nach Ägypten13Als sie aber hinweggezogen waren,siehe, da erschien der Engel des Herrndem Josef im Traum und sprach: Stehauf, nimm das Kindlein und seine Mut-ter mit dir und flieh nach Ägypten undbleib dort, bis ich dir’s sage; denn Hero-des hat vor, das Kindlein zu suchen, umes umzubringen.

14Da stand er auf und nahm dasKindlein und seine Mutter mit sich beiNacht und entwich nach Ägypten 15undblieb dort bis nach dem Tod des Herodes,damit erfüllt würde, was der Herr durchden Propheten gesagt hat, der da spricht(Hosea 11,1): »Aus Ägypten habe ichmeinen Sohn gerufen.«

Der Kindermord des Herodes16Als Herodes nun sah, dass er von denWeisen betrogen war, wurde er sehr zor-nig und schickte aus und ließ alle Kinderin Bethlehem töten und in der ganzenGegend, die zweijährig und darunter wa-ren, nach der Zeit, die er von den Weisengenau erkundet hatte. 17Da wurde er-füllt, was gesagt ist durch den ProphetenJeremia, der da spricht (Jeremia 31,15):18»In Rama hat man ein Geschrei ge-hört, viel Weinen und Wehklagen; a Ra-hel beweinte ihre Kinder und wollte sichnicht trösten lassen, denn es war aus mitihnen.«

Die Rückkehr aus Ägypten19Als aber Herodes gestorben war, siehe,da erschien der Engel des Herrn demJosef im Traum in Ägypten 20undsprach: Steh auf, nimm das Kindlein undseine Mutter mit dir und zieh hin in dasLand Israel; a sie sind gestorben, die demKindlein nach dem Leben getrachtet ha-ben.

21Da stand er auf und nahm dasKindlein und seine Mutter mit sich undkam in das Land Israel. 22Als er aberhörte, dass Archelaus in Judäa Königwar anstatt seines Vaters Herodes, fürch-tete er sich, dorthin zu gehen. Und im

* Siehe Sach- und Worterklärungen.2,1: a Lk 2,1-7 2,2: a 4.Mose 24,17 2,5: a Joh 7,42 2,11: a Ps 72,10.15; Jes 60,6 2,18: a 1.Mose 35,19 2,20:a 2.Mose 4,19

4 MATTHÄUS 1.2

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Traum empfing er Befehl von Gott undzog ins galiläische Land 23und kam undwohnte in einer Stadt mit Namen a Na-zareth, damit erfüllt würde, was gesagtist durch die Propheten: Er soll Nazo-räer* heißen.

Johannes der Täufer(Mk 1,2-8; Lk 3,1-18)

3 Zu der Zeit kam aJohannes der Täu-fer und predigte in der Wüste von

Judäa 2und sprach: a Tut Buße, denn dasHimmelreich ist nahe herbeigekommen!3Denn dieser ist’s, von dem der ProphetJesaja gesprochen und gesagt hat (Jesaja40,3): »Es ist eine Stimme eines Predigersin der Wüste: Bereitet dem Herrn denWeg und macht eben seine Steige!« a

4Er aber, Johannes, hatte ein Gewandaus Kamelhaaren an und a einen leder-nen Gürtel um seine Lenden; seine Speiseaber waren Heuschrecken und wilderHonig. 5Da ging zu ihm hinaus die StadtJerusalem und ganz Judäa und alle Län-der am Jordan 6und ließen sich taufenvon ihm im Jordan und bekannten ihreSünden.

7Als er nun viele Pharisäer und Saddu-zäer sah zu seiner Taufe kommen, spracher zu ihnen: a Ihr Schlangenbrut, wer hatdenn euch gewiss gemacht, dass ihr demkünftigen Zorn entrinnen werdet? 8Sehtzu, bringt rechtschaffene Frucht derBuße! 9Denkt nur nicht, dass ihr beieuch sagen könntet: a Wir haben Abra-ham zum Vater. Denn ich sage euch:Gott vermag dem Abraham aus diesenSteinen Kinder zu erwecken. 10Es istschon die Axt den Bäumen an die Wurzelgelegt. Darum: a jeder Baum, der nichtgute Frucht bringt, wird abgehauen undins Feuer geworfen.

11Ich taufe euch mit Wasser zur Buße;der aber nach mir kommt, ist stärker alsich, und ich bin nicht wert, ihm dieSchuhe zu tragen; der wird euch mit demHeiligen Geist und mit Feuer taufen.a

12Er hat seine Worfschaufel in der Hand;er wird seine Tenne fegen und seinenWeizen in die Scheune sammeln; aber die

Spreu wird er verbrennen mit unaus-löschlichem Feuer.a

Jesu Taufe(Mk 1,9-11; Lk 3,21-22; Joh 1,32-34)

13Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa anden Jordan zu Johannes, dass er sich vonihm taufen ließe. 14Aber Johannes wehrteihm und sprach: Ich bedarf dessen, dassich von dir getauft werde, und dukommst zu mir?a 15Jesus aber antworteteund sprach zu ihm: Lass es jetzt gesche-hen! Denn so gebührt es uns, alle Ge-rechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s ge-schehen.

16Und als Jesus getauft war, stieg eralsbald herauf aus dem Wasser. Undsiehe, da tat sich ihm der Himmel auf,und er sah a den Geist Gottes wie eineTaube herabfahren und über sich kom-men. 17Und siehe, eine a Stimme vomHimmel herab sprach: Dies ist mein lie-ber Sohn, b an dem ich Wohlgefallenhabe.

Jesu Versuchung(Mk 1,12-13; Lk 4,1-13)

4 Da wurde Jesus vom Geist in dieWüste geführt, damit er von dem

Teufel aversucht würde. 2Und da eravierzig Tage und vierzig Nächte gefastethatte, hungerte ihn. 3Und der Versuchertrat zu ihm und sprach: Bist du GottesSohn, so sprich, dass diese Steine Brotwerden.a 4Er aber antwortete undsprach: Es steht geschrieben (5.Mose8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brotallein, sondern von einem jeden Wort, dasaus dem Mund Gottes geht.«

5Da führte ihn der Teufel mit sich indie heilige Stadt und stellte ihn auf dieZinne des Tempels 6und sprach zu ihm:Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hin-ab; denn es steht geschrieben (Psalm91,11-12): »Er wird seinen Engeln dei-netwegen Befehl geben; und sie werdendich auf den Händen tragen, damit dudeinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«7Da sprach Jesus zu ihm: Wiederumsteht auch geschrieben (5.Mose 6,16):

* Siehe Sach- und Worterklärungen.2,23: a Lk 2,39; Joh 1,46 3,1: a Lk 1,13 3,2: a Kap 4,17; Röm 12,2 3,3: a Joh 1,23 3,4: a 2.Kön 1,8 3,7: a Kap23,33 3,9: a Joh 8,33.39; Röm 2,28-29; 4,12 3,10: a Lk 13,6-9 3,11: a Joh 1,26-27.33; Apg 1,5; 2,3-4 3,12:a Kap 13,30 3,14: a Joh 13,6 3,16: a Jes 11,2 3,17: a Kap 17,5; b Jes 42,1 4,1: a Hebr 4,15 4,2: a 2.Mose 34,28;1.Kön 19,8 4,3: a 1.Mose 3,1-7

5MATTHÄUS 2.3.4

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»Du sollst den Herrn, deinen Gott, nichtversuchen.«

8Darauf führte ihn der Teufel mit sichauf einen sehr hohen Berg und zeigte ihmalle Reiche der Welt und ihre Herrlich-keit 9und sprach zu ihm: Das alles willich dir geben, wenn du niederfällst undmich anbetest.a 10Da sprach Jesus zuihm: Weg mit dir, Satan! Denn es stehtgeschrieben (5.Mose 6,13): »Du sollst an-beten den Herrn, deinen Gott, und ihmallein dienen.« 11Da verließ ihn der Teu-fel. Und siehe, da atraten Engel zu ihmund dienten ihm.

Der Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa(Mk 1,14-15; Lk 4,14-15)

12Als nun Jesus hörte, dass aJohannesgefangen gesetzt worden war, zog er sichnach Galiläa zurück. 13Und er verließNazareth, kam und wohnte in Kaper-naum, das am See liegt im Gebiet vonSebulon und Naftali, 14damit erfülltwürde, was gesagt ist durch den Prophe-ten Jesaja, der da spricht (Jesaja 8,23;9,1): 15»Das Land Sebulon und das LandNaftali, das Land am Meer, das Landjenseits des Jordans, das heidnische Gali-läa, 16das Volk, das in Finsternis saß, hatein großes Licht gesehen; und denen, diesaßen am Ort und im Schatten des Todes,ist ein Licht aufgegangen.«a

17Seit der Zeit fing Jesus an zu pre-digen: a Tut Buße, denn das Himmelreichist nahe herbeigekommen!

Die Berufung der ersten Jünger(Mk 1,16-20; Lk 5,1-11; Joh 1,35-51)

18Als nun Jesus am Galiläischen Meerentlangging, sah er zwei Brüder, Simon,der Petrus genannt wird, und Andreas,seinen Bruder; die warfen ihre Netze insMeer; denn sie waren Fischer. 19Und ersprach zu ihnen: Folgt mir nach; a ichwill euch zu Menschenfischern machen!20Sogleich verließen sie ihre Netze undfolgten ihm nach.a

21Und als er von dort weiterging, saher zwei andere Brüder, Jakobus, denSohn des Zebedäus, und Johannes, sei-

nen Bruder, im Boot mit ihrem VaterZebedäus, wie sie ihre Netze flickten.Und er rief sie. 22Sogleich verließen siedas Boot und ihren Vater und folgtenihm nach.

Krankenheilungen in Galiläa(Mk 1,39; 3,7-12; Lk 4,44; 6,17-19)

23Und Jesus zog umher in ganz Galiläa,lehrte in ihren Synagogen und predigtedas Evangelium von dem Reich undheilte alle Krankheiten und alle Gebre-chen im Volk. 24Und die Kunde von ihmerscholl durch ganz Syrien. Und sieabrachten zu ihm alle Kranken, mitmancherlei Leiden und Plagen behaftet,Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte;und er machte sie gesund. 25Und esfolgte ihm eine große Menge aus Galiläa,aus den Zehn Städten, aus Jerusalem,aus Judäa und von jenseits des Jordans.

Die Bergpredigt

(Kapitel 5,1–7,29)

Die Seligpreisungen(Lk 6,20-49)

5 Als er aber das Volk sah, ging er aufeinen Berg und setzte sich; und seine

Jünger traten zu ihm. 2Und er tat seinenMund auf, lehrte sie und sprach:

3Selig sind, a die da geistlich arm sind;denn ihrer ist das Himmelreich.

4Selig sind, die da Leid tragen; denn siesollen getröstet werden.a

5Selig sind die Sanftmütigen; denn siewerden das Erdreich besitzen.a

6Selig sind, die da hungert und dürstetnach der Gerechtigkeit; denn sie sollensatt werden.a

7Selig sind die Barmherzigen; denn siewerden Barmherzigkeit erlangen.a

8Selig sind, die reinen Herzens sind;denn sie werden Gott schauen.a

9Selig sind die a Friedfertigen*; denn siewerden Gottes Kinder heißen.

10Selig sind, die a um der Gerechtigkeitwillen verfolgt werden; denn ihrer ist dasHimmelreich.

* Andere Übersetzung: »die Frieden stiften«.4,9: a Kap 16,26 4,11: a Joh 1,51; Hebr 1,6.14 4,12: a Kap 14,3 4,16: a Joh 8,12 4,17: a Kap 3,2 4,19: a Kap28,19-20 4,20: a Kap 19,27 4,24: a Mk 6,55 5,3: a Jes 57,15 5,4: a Ps 126,5; Offb 7,17 5,5: a Kap 11,29; Ps37,11 5,6: a Lk 18,9-14; Joh 6,35 5,7: a Kap 25,35-46; Jak 2,13 5,8: a Ps 24,3-5; 51,12-13; 1. Joh 3,2-3 5,9: a Hebr12,14 5,10: a 1.Petr 3,14

6 MATTHÄUS 4.5

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11Selig seid ihr, wenn euch die Men-schen a um meinetwillen schmähen undverfolgen und reden allerlei Übles gegeneuch, wenn sie damit lügen. 12Seid fröh-lich und getrost; es wird euch im Himmelreichlich belohnt werden. Denn ebensohaben sie averfolgt die Propheten, die voreuch gewesen sind.

Salz und Licht13Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nundas Salz nicht mehr salzt, womit soll mansalzen? Es ist zu nichts mehr nütze, alsdass man es wegschüttet und lässt es vonden Leuten zertreten.a

14Ihr seid a das Licht der Welt. Es kanndie Stadt, die auf einem Berge liegt, nichtverborgen sein. 15Man zündet auch nichtein Licht an und setzt es unter einenScheffel, sondern auf einen Leuchter; soleuchtet es allen, die im Hause sind.a

16So lasst a euer Licht leuchten vor denLeuten, damit sie b eure guten Werke se-hen und euren Vater im Himmel preisen.

Jesu Stellung zum Gesetz17Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekom-men bin, das Gesetz oder die Prophetenaufzulösen; ich bin nicht gekommen auf-zulösen, sondern zu erfüllen.a 18Dennwahrlich, ich sage euch: Bis Himmel undErde vergehen, wird nicht vergehen derkleinste Buchstabe noch ein a Tüpfelchenvom Gesetz, bis es alles geschieht. 19Wernun a eines von diesen kleinsten Gebotenauflöst und lehrt die Leute so, der wirdder Kleinste heißen im Himmelreich; weres aber tut und lehrt, der wird groß hei-ßen im Himmelreich.

20Denn ich sage euch: Wenn eure Ge-rechtigkeit nicht besser ist als die derSchriftgelehrten und Pharisäer, so werdetihr nicht in das Himmelreich kommen.a

Vom Töten21Ihr habt gehört, dass zu den Alten ge-sagt ist (2.Mose 20,13; 21,12): »Du sollstnicht töten«; wer aber tötet, der soll des

Gerichts schuldig sein. 22Ich aber sageeuch: Wer mit seinem Bruder zürnt, derist des Gerichts schuldig; wer aber zuseinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, derist des Hohen Rats schuldig; wer abersagt: Du Narr!, der ist des höllischenFeuers schuldig.a

23Darum: wenn du deine Gabe aufdem Altar opferst und dort kommt dir inden Sinn, dass dein Bruder etwas gegendich hat, 24so lass dort vor dem Altardeine Gabe und geh zuerst hin und aver-söhne dich mit deinem Bruder, und dannkomm und opfere deine Gabe.

25Vertrage dich mit deinem Gegner so-gleich, solange du noch mit ihm auf demWeg bist, damit dich der Gegner nichtdem Richter überantworte und der Rich-ter dem Gerichtsdiener und du ins Ge-fängnis geworfen werdest.a 26Wahrlich,ich sage dir: Du wirst nicht von dortherauskommen, bis du auch den letztenPfennig bezahlt hast.

Vom Ehebrechen27Ihr habt gehört, dass gesagt ist(2.Mose 20,14): »Du sollst nicht ehebre-chen.« 28Ich aber sage euch: a Wer eineFrau ansieht, sie zu begehren, der hatschon mit ihr die Ehe gebrochen in sei-nem Herzen.

29 a Wenn dich aber dein rechtes Augezum Abfall verführt, so reiß es aus undwirf’s von dir. Es ist besser für dich, dasseins deiner Glieder verderbe und nichtder ganze Leib in die Hölle geworfenwerde. 30Wenn dich deine rechte Handzum Abfall verführt, so hau sie ab undwirf sie von dir. Es ist besser für dich,dass eins deiner Glieder verderbe undnicht der ganze Leib in die Hölle fahre.

31Es ist auch gesagt (5.Mose 24,1):»Wer sich von seiner Frau scheidet, dersoll ihr einen Scheidebrief geben.«a 32Ichaber sage euch: Wer sich von seiner Frauscheidet, es sei denn wegen Ehebruchs,der macht, dass sie die Ehe bricht; undwer eine Geschiedene heiratet, der brichtdie Ehe.a

5,11: a Kap 10,22; Apg 5,41; 1.Petr 4,14 5,12: a Hebr 11,33-38; Jak 5,10 5,13: a Mk 9,50; Lk 14,34-35 5,14: a Joh8,12 5,15: a Mk 4,21; Lk 8,16 5,16: a Phil 2,14-15; b Joh 15,8; Eph 5,8-9 5,17: a Kap 3,15; Röm 3,31; 10,4; 1. Joh2,7 5,18: a Lk 16,17 5,19: a Jak 2,10 5,20: a Kap 23,2-33 5,22: a 1. Joh 3,15 5,24: a Mk 11,25 5,25: a Kap18,23-35; Lk 12,58-59 5,28: a 2.Sam 11,2; Hiob 31,1; 2.Petr 2,14 5,29: a (29-30) Kap 18,8-9; Mk 9,47.43; Kol 3,55,31: a Kap 19,3-9; Mk 10,4-12 5,32: a Lk 16,18; 1.Kor 7,10-11

7MATTHÄUS 5

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Vom Schwören33Ihr habt weiter gehört, dass zu denAlten gesagt ist (3.Mose 19,12; 4.Mose30,3): »Du sollst keinen falschen Eidschwören und sollst dem Herrn deinenEid halten.« 34 a Ich aber sage euch, dassihr überhaupt nicht schwören sollt, we-der bei dem b Himmel, denn er ist GottesThron; 35noch bei der Erde, denn sie istder Schemel seiner Füße; noch bei Jeru-salem, denn a sie ist die Stadt des großenKönigs. 36Auch sollst du nicht bei dei-nem Haupt schwören; denn du vermagstnicht ein einziges Haar weiß oderschwarz zu machen. 37Eure Rede abersei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist,das ist vom Übel.a

Vom Vergelten38Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mo-se 21,24): »Auge um Auge, Zahn umZahn.« 39Ich aber sage euch, dass ihrnicht widerstreben sollt dem Übel, son-dern: wenn dich jemand auf deine rechteBacke schlägt, dem biete die andere auchdar.a 40Und awenn jemand mit dir rech-ten will und dir deinen Rock nehmen,dem lass auch den Mantel.b 41Und wenndich jemand nötigt, eine Meile mitzu-gehen, so geh mit ihm zwei. 42Gib dem,der dich bittet, und wende dich nicht abvon dem, der etwas von dir borgen will.

Von der Feindesliebe43Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Dusollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose19,18) und deinen Feind hassen. 44Ichaber sage euch: a Liebt eure Feinde undb bittet für die, die euch verfolgen,* 45da-mit ihr a Kinder seid eures Vaters im Him-mel. Denn er lässt seine Sonne aufgehenüber Böse und Gute und lässt regnenüber Gerechte und Ungerechte.

46Denn wenn ihr liebt, die euch lieben,was werdet ihr für Lohn haben? Tunnicht dasselbe auch die Zöllner? 47Undwenn ihr nur zu euren Brüdern freund-lich seid, was tut ihr Besonderes? Tun

nicht dasselbe auch die Heiden? 48Darumsollt ihr a vollkommen sein, wie euer Vaterim Himmel vollkommen ist.

Vom Almosengeben

6 Habt acht auf eure Frömmigkeit,dass ihr die nicht übt vor den Leuten,

um von ihnen gesehen zu werden; ihrhabt sonst keinen Lohn bei eurem Vaterim Himmel.

2Wenn du nun Almosen gibst, sollstdu es nicht vor dir ausposaunen lassen,wie es die Heuchler tun in den Synago-gen und auf den Gassen, damit sie vonden Leuten gepriesen werden. Wahrlich,ich sage euch: Sie haben ihren Lohnschon gehabt.a 3Wenn du aber Almosengibst, so lass deine linke Hand nicht wis-sen, was die rechte tut,a 4damit deinAlmosen verborgen bleibe; und dein Va-ter, der in das Verborgene sieht, wird dir’svergelten.

Vom Beten. Das Vaterunser5Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht seinwie die Heuchler, die gern in den Syn-agogen und an den Straßenecken stehenund beten, damit sie von den Leuten ge-sehen werden. Wahrlich, ich sage euch:Sie haben ihren Lohn schon gehabt.6Wenn du aber betest, so geh in deinKämmerlein und schließ die Tür zu undbete zu deinem Vater, der im Verborge-nen ist; und dein Vater, der in das Ver-borgene sieht, wird dir’s vergelten.

7Und wenn ihr betet, sollt ihr nichtviel plappern wie die Heiden; denn a siemeinen, sie werden erhört, wenn sie vieleWorte machen. 8Darum sollt ihr ihnennicht gleichen. Denn euer Vater weiß,was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.9 a Darum sollt ihr so beten:

Unser Vater im Himmel!b Dein Name werde geheiligt.10Dein Reich komme.a Dein Wille geschehe wie im Himmel soauf Erden.11Unser tägliches Brot gib uns heute.

* In der späteren Überlieferung wird der Text erweitert: »Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohldenen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen« (vgl. Lk 6,27-28). Den Feind zuhassen (Vers 43) wird im Alten Testament nirgends geboten.5,34: a (34-35) Kap 23,16-22; b Jes 66,1 5,35: a Ps 48,3 5,37: a Jak 5,12 5,39: a Klgl 3,30; Joh 18,22-23; Röm12,19.21; 1.Petr 2,20-23 5,40: a 1.Kor 6,7; b Hebr 10,34 5,44: a 2.Mose 23,4-5; Lk 6,27-28; Röm 12,14.20;b Lk 23,34; Apg 7,60 5,45: a Eph 5,1 5,48: a 3.Mose 19,2 6,2: a 1.Kor 13,3 6,3: a Kap 25,37-40; Röm 12,8 6,7:a Jes 1,15 6,9: a (9-13) Lk 11,2-4; b Hes 36,23 6,10: a Lk 22,42

8 MATTHÄUS 5.6

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12Und vergib uns unsere Schuld,wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.a

13Und a führe uns nicht in Versuchung,sondern erlöse uns von dem Bösen.*[Denn b dein ist das Reich und dieKraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.Amen.]**

14Denn wenn ihr den Menschen ihreVerfehlungen vergebt, so wird euch euerhimmlischer Vater auch vergeben.a

15Wenn ihr aber den Menschen nicht ver-gebt, so wird euch euer Vater eure Ver-fehlungen auch nicht vergeben.

Vom Fasten16Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauerdreinsehen wie die Heuchler; denn sieverstellen ihr Gesicht, um sich vor denLeuten zu zeigen mit ihrem Fasten.Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihrenLohn schon gehabt.a 17Wenn du aberfastest, so salbe dein Haupt und waschedein Gesicht, 18damit du dich nicht vorden Leuten zeigst mit deinem Fasten,sondern vor deinem Vater, der im Ver-borgenen ist; und dein Vater, der in dasVerborgene sieht, wird dir’s vergelten.

Vom Schätzesammeln und Sorgen19Ihr sollt euch nicht Schätze sammelnauf Erden, wo sie die Motten und derRost fressen und wo die Diebe einbre-chen und stehlen. 20Sammelt euch abera Schätze im Himmel, wo sie weder Mot-ten noch Rost fressen und wo die Diebenicht einbrechen und stehlen. 21Denn wodein Schatz ist, da ist auch dein Herz.

22Das Auge ist das Licht des Leibes.Wenn dein Auge lauter ist, so wird deinganzer Leib licht sein.a 23Wenn aberdein Auge böse ist, so wird dein ganzerLeib finster sein. Wenn nun das Licht,das in dir ist, Finsternis ist, wie großwird dann die Finsternis sein!a

24Niemand kann zwei Herren dienen:Entweder er wird den einen hassen und denandern lieben, oder er wird an dem einen

hängen und den andern verachten. Ihrkönnt nicht Gott dienen und dem Mam-mon.a

25 a Darum sage ich euch: b Sorgt nichtum euer Leben, was ihr essen und trin-ken werdet; auch nicht um euren Leib,was ihr anziehen werdet. Ist nicht dasLeben mehr als die Nahrung und derLeib mehr als die Kleidung? 26Seht dieVögel unter dem Himmel an: sie säennicht, sie ernten nicht, sie sammeln nichtin die Scheunen; und euer himmlischerVater ernährt sie doch. Seid ihr dennnicht viel mehr als sie?a 27Wer ist untereuch, der seines Lebens Länge eineSpanne zusetzen könnte, wie sehr er sichauch darum sorgt?

28Und warum sorgt ihr euch um dieKleidung? Schaut die Lilien auf demFeld an, wie sie wachsen: sie arbeitennicht, auch spinnen sie nicht. 29Ich sageeuch, dass auch a Salomo in aller seinerHerrlichkeit nicht gekleidet gewesen istwie eine von ihnen. 30Wenn nun Gott dasGras auf dem Feld so kleidet, das dochheute steht und morgen in den Ofengeworfen wird: sollte er das nicht vielmehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?31Darum sollt ihr nicht sorgen und sa-gen: Was werden wir essen? Was werdenwir trinken? Womit werden wir uns klei-den? 32Nach dem allen trachten die Hei-den. Denn euer himmlischer Vater weiß,dass ihr all dessen bedürft.

33Trachtet zuerst nach dem a ReichGottes und nach seiner Gerechtigkeit, b sowird euch das alles zufallen. 34Darumsorgt nicht für morgen, denn a der mor-gige Tag wird für das Seine sorgen. Es istgenug, dass jeder Tag seine eigene Plagehat.

Vom Richtgeist

7 Richtet nicht, damit ihr nicht gerich-tet werdet.a 2Denn nach welchem

Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtetwerden; und a mit welchem Maß ihrmesst, wird euch zugemessen werden.

* Luther übersetzte: »erlöse uns von dem Übel«.** Dieser Abschluss des Gebetes findet sich schon in einer Gemeindeordnung vom Anfang des 2. Jahrhunderts,wird aber in den neutestamentlichen Handschriften erst später bezeugt.6,12: a Kap 18,21-35 6,13: a Joh 17,15; 1.Kor 10,13; b 1.Chr 29,11-13 6,14: a Mk 11,25 6,16: a Jes 58,5-6 6,20:a Kap 19,21; Lk 12,33-34; Kol 3,1-2 6,22: a Lk 11,34-36 6,23: a Joh 11,10 6,24: a Lk 16,13; Jak 4,4 6,25:a (25-33) Lk 12,22-31; b Phil 4,6; 1.Petr 5,7 6,26: a Kap 10,29-31; Lk 12,6-7 6,29: a 1.Kön 10,1-29 6,33: a Röm14,17; b 1.Kön 3,13-14; Ps 37,4.25 6,34: a 2.Mose 16,19 7,1: a Röm 2,1; 1.Kor 4,5 7,2: a Jes 33,1; Mk 4,24

9MATTHÄUS 6.7

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3Was siehst du aber den Splitter indeines Bruders Auge und nimmst nichtwahr den Balken in deinem Auge? 4Oderwie kannst du sagen zu deinem Bruder:Halt, ich will dir den Splitter aus deinemAuge ziehen?, und siehe, ein Balken ist indeinem Auge. 5Du Heuchler, zieh zuerstden Balken aus deinem Auge; danachsieh zu, wie du den Splitter aus deinesBruders Auge ziehst.

6Ihr sollt das Heilige nicht den Hun-den geben und eure Perlen sollt ihr nichtvor die Säue werfen, damit die sie nichtzertreten mit ihren Füßen und sich um-wenden und euch zerreißen.a

Von der Gebetserhörung(Lk 11,9-13)

7 a Bittet, so wird euch gegeben; b suchet,so werdet ihr finden; klopfet an, so wirdeuch aufgetan. 8Denn wer da bittet, derempfängt; und wer da sucht, der findet;und wer da anklopft, dem wird aufgetan.

9Wer ist unter euch Menschen, der sei-nem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot,einen Stein biete? 10Oder, wenn er ihnbittet um einen Fisch, eine Schlangebiete? 11Wenn nun ihr, die ihr doch böseseid, dennoch euren Kindern gute Gabengeben könnt, wie viel mehr awird euerVater im Himmel Gutes geben denen, dieihn bitten!

Vom Tun des göttlichen Willens12Alles nun, was ihr wollt, dass euch dieLeute tun sollen, das tut ihnen auch! Dasist das Gesetz und die Propheten.a

13 a Geht hinein durch die enge Pforte.Denn die Pforte ist weit und der Weg istbreit, der zur Verdammnis führt, und vielesind’s, die auf ihm hineingehen. 14Wie engist die Pforte und wie schmal der Weg, derzum Leben führt, und wenige sind’s, dieihn finden!a

15Seht euch vor vor den a falschen Pro-pheten, die in Schafskleidern zu euchkommen, inwendig aber sind sie reißendeWölfe. 16An ihren a Früchten sollt ihr sieerkennen. Kann man denn Trauben lesenvon den Dornen oder Feigen von denDisteln? 17So bringt jeder gute Baum

gute Früchte; aber ein fauler Baumbringt schlechte Früchte.a 18Ein guterBaum kann nicht schlechte Früchte brin-gen und ein fauler Baum kann nicht guteFrüchte bringen. 19Jeder Baum, der nichtgute Früchte bringt, wird abgehauen undins Feuer geworfen.a 20Darum: an ihrenFrüchten sollt ihr sie erkennen.

21Es werden nicht alle, die zu mirsagen: Herr, Herr!, in das Himmelreichkommen, sondern a die den Willen tunmeines Vaters im Himmel. 22 a Es werdenviele zu mir sagen an jenem Tage: Herr,Herr, b haben wir nicht in deinem Namengeweissagt? Haben wir nicht in deinemNamen böse Geister ausgetrieben? Ha-ben wir nicht in deinem Namen vieleWunder getan? 23Dann werde ich ihnenbekennen: Ich habe euch noch nie ge-kannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!a

Vom Hausbau24Darum, wer diese meine Rede hört undtut sie, der gleicht einem klugen Mann,der sein Haus auf Fels baute. 25Als nunein Platzregen fiel und die Wasser kamenund die Winde wehten und stießen andas Haus, fiel es doch nicht ein; denn eswar auf Fels gegründet.

26Und wer diese meine Rede hört undtut sie nicht, der gleicht einem törichtenMann, der sein Haus auf Sand baute.27Als nun ein Platzregen fiel und dieWasser kamen und die Winde wehtenund stießen an das Haus, da fiel es einund sein Fall war groß.

28Und es begab sich, als Jesus dieseRede vollendet hatte, dass sich das Volka entsetzte über seine Lehre; 29denn erlehrte sie mit Vollmacht und nicht wieihre Schriftgelehrten.a

Die Heilung eines Aussätzigen(Mk 1,40-44; Lk 5,12-14)

8 Als er aber vom Berge herabging,folgte ihm eine große Menge. 2Und

siehe, ein Aussätziger kam heran und fielvor ihm nieder und sprach: Herr, wenndu willst, kannst du mich reinigen. 3UndJesus streckte die Hand aus, rührte ihnan und sprach: Ich will’s tun; sei rein!

7,6: a Kap 10,11; Lk 23,9 7,7: a Mk 11,24; Joh 14,13; b Jer 29,13-14 7,11: a Jak 1,17 7,12: a Kap 22,36-40; Röm13,8-10; Gal 5,14 7,13: a Lk 13,24 7,14: a Kap 19,24; Apg 14,22 7,15: a Kap 24,4-5.24; 2.Kor 11,13-15 7,16:a Gal 5,19-22 7,17: a Kap 12,33 7,19: a Kap 3,10; Joh 15,2.6 7,21: a Röm 2,13; Jak 1,22 7,22: a (22-23) Lk13,25-27; b Jer 27,15 7,23: a Kap 25,12; 2.Tim 2,19 7,28: a Apg 2,12 7,29: a Joh 7,16.46

10 MATTHÄUS 7.8

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ANHANG

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INHALT

Maße, Gewichte, Geldwerte 301Sach- und Worterklärungen 303Zur Schreibung der Eigennamen 345Zeittafel zur biblischen Geschichte 349Zeittafel zur Überlieferung der Bibel 356Wo finde ich was? (Stichwortverzeichnis) 359Kartenskizzen von Jerusalem 378

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MASSE, GEWICHTE, GELDWERTE

LängenmaßeElle: etwa 46 cm; Groß-Elle (2.Chr 3,3):

etwa 52 cmSpanne (2.Mose 28,16): eine halbe Elle,

etwa 23 cmHandbreite (2.Mose 25,25): ein Drittel

der Spanne, etwa 8 cmFingerbreite (Jer 51,21): ein Viertel der

Handbreite, etwa 2 cmRute (Hes 40,5): 6 Ellen, etwa 3 mFaden (Apg 27,28): 180 cm

Wegmaße im Neuen TestamentStadion (Offb 14,20): 185 mMeile (Mt 5,41): 8 Stadien, etwa 1,5 kmSabbatweg (Apg 1,12): 2000 Ellen, etwa

1 km

Hohlmaße für Flüssigkeitenim Alten Testament

Fass (hebr. homer): etwa 220 (325) lEimer (hebr. bat): der 10.Teil des Fasses,

etwa 22 (32,5) lKanne (hebr. hin): der 6.Teil des Eimers,

etwa 3,5 (5,5) l. Nach der abweichendenAngabe des Josephus nur der 12.Teildes Eimers, also 2,7 l

Becher (hebr. log): der 12.Teil der Kanne,etwa 0,3 (0,45) l

Die erste Zahl ist aus gefundenen Frag-menten von Maßgefäßen rekonstruiert.Die Angaben entsprechen den Trocken-maßen nach der rabbinischen Messung,wobei nach rabbinischen Angaben dieFlüssigmaße um 1/3 mehr enthielten alsdie Trockenmaße (die Zahl in Klammerngibt die rabbinischen Flüssigmaße wie-der). Nach Josephus und gefundenenMaßgefäßen aus herodianischer Zeitwiesen Flüssigmaße und Trockenmaßeallerdings denselben Standard auf. Diesentspricht auch der Maßangabe für denInhalt des bronzenen »Meers« in 1.Kön7,23.26.

Hohlmaße für trockene Dingeim Alten Testament

Sack (hebr. kor oder homer = Esels-ladung): etwa 220 (145) l

Scheffel, Tonne (hebr. efa): der 10.Teildes Sacks, etwa 22 (14,5) l

Maß, Kornmaß (hebr. sea): der 3.Teil desScheffels, etwa 7,3 (4,8) l

Krug (hebr. gomer oder issaron): der10.Teil des Scheffels, etwa 2,2 (1,4) l

Handvoll (hebr. ein Viertel-kab): 1 kab1,5 (0,9) l, ein Viertel-kab 0,37 (0,23) l

Die erste Zahl entspricht den rabbini-schen Angaben und gefundenen Gefäßenaus herodianischer Zeit, die zweite Zahl(in Klammern) gibt den von dem jüdi-schen Historiker Josephus genannten,um 1/3 niedrigeren Wert an, der ebenfallsdurch viele Funde belegt ist. Wahrschein-lich waren die 22 l des rabbinischen Efaein Maximalwert; die meisten Maßge-fäße waren eher kleiner.

Hohlmaße im Neuen TestamentSack (griech. koros; Lk 16,7): etwa 390 lEimer (griech. batos; Lk 16,6): etwa 39 lMaß (griech. metretes; Joh 2,6): etwa

39 lScheffel (griech. modios; Mt 5,15): etwa 9 lhalber Zentner (griech. saton; Mt 13,33):

etwa 12 l

GewichteZentner (hebr. kikkar = ein Rundes;

griech. talanton): 3000 Lot oder 60Pfund (Minen) zu 50 Lot (Schekel),nach gefundenen Gewichten ca. 35 kg

Pfund (hebr. maneh = Mine): 50 Lot,etwas mehr als unser Pfund

Lot (hebr. schekel): nach gefundenen Ge-wichten der gewöhnliche Schekel etwa11,5 g, der königliche (schwere) Schekeletwa 13 g

Gramm (hebr. gera): der 20.Teil einesLots, etwa 0,5 g

301MASSE, GEWICHTE, GELDWERTE

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Geld und Münzen im Alten TestamentGeprägte Münzen gab es in älterer Zeitnicht, man zahlte nach dem Gewicht desEdelmetalls. Zwar waren wohl schonfrüh abgewogene Metallstücke von be-stimmter Form und bestimmtem Wert imUmlauf; doch pflegte man beim Handeldas Metall mit einer Waage, die mansamt den Gewichtssteinen im Beuteltrug, abzuwägen (vgl. Jer 32,10). An ge-prägten Münzen kommen im Alten Tes-tament die persische Darike und die grie-chische Drachme vor.Die Grundeinheit des Geldes war derSchekel – in dieser Übersetzung mit Lot(1.Mose 23,15; 1.Makk 10,40.42) undTaler (2.Mose 30,13; 1.Sam 9,8) wieder-gegeben. Über die Kaufkraft des Geldeshören wir wenig. Nach 3.Mose 5,15konnte man für 2 Schekel einen Widderkaufen. Der Brautpreis betrug 50 Schekel(vgl. 2.Mose 22,15 mit 5.Mose 22,29).Als Ersatz für einen Sklaven oder eineSklavin bezahlte man 30 Schekel (2.Mo-se 21,32). In neutestamentlicher Zeit giltein Silberstück (Denar) als der üblicheTageslohn eines Arbeiters (»Tagelöh-ners«).

GewichtswerteGoldtalent (»Zentner Gold«, 1.Kön 9,14)Goldschekel (»Lot Gold«, 1.Chr 21,25

»Goldgulden«, 2.Kön 5,5)Goldstück (1.Mose 33,19; Jos 24,32; Hiob

42,11; hebr. kesita)

Gewichtsmäßig verhalten sich Goldtalentund Goldschekel wie 3000:1; das »Gold-stück« ist in Gewicht und Wert nicht be-stimmbar.

Silbertalent (»Zentner Silber«; 1.Kön16,24)

Silbermine (»Pfund Silber«; Esra 2,69)Silberschekel (»Lot Silber«, 1.Mose 23,5;

»Taler«, hebr. schekel, 2.Mose 30,13;»Silbertaler«, hebr. schekel kesef, 1.Sam9,8; »Silberstück«, hebr. kesef, 1.Mose20,16)

Gewichtsmäßig verhalten sich Silber-talent, Silbermine und Silberschekel wie3000:50:1.

MünzenDarike (»Gulden«, hebr. adarkon, 1.Chr

29,7; Esra 8,27)Golddrachme (»Gulden«, hebr. darkemon,

Esra 2,69; Neh 7,69-71)

Die Darike hat etwa den doppelten Wertwie die Golddrachme.

Geld und Münzen im Neuen TestamentZur neutestamentlichen Zeit ist allge-mein geprägtes Geld im Gebrauch. ZurBestimmung höherer Summen werdenjedoch weiterhin die alten Gewichtsein-heiten (»Pfund«, »Zentner«) verwendet.Hellenistische Kultur und römischeHerrschaft führten zu einem Nebenein-ander von griechischer und römischerWährung (griechisch: Talent, Mine, Sta-ter, Drachme, Lepton; römisch: Denar,Assarion, Quadrans).

GewichtswerteTalent (»Zentner«, Mt 25,15)Mine (»Pfund«, Lk 19,13)

Wertverhältnis 60:1.

SilbermünzenStater (»Zweigroschenstück«, Mt 17,27);

er dürfte auch mit dem »Silberling«Mt 26,15 gemeint sein

Doppeldrachme (»Tempelgroschen«, Mt17,24)

Drachme (»Silbergroschen«, nur Lk 15,8 f)Denar (»Silbergroschen«, Mt 18,28; 22,19)

Wertverhältnis Stater – Doppeldrachme– Drachme/Denar 4:2:1.

KupfermünzenAssarion (»Groschen«, Mt 10,29)Quadrans (»Pfennig«, Mt 5,26; Mk

12,42)Lepton (»Scherflein«, Mk 12,42; »Hel-

ler«, Lk 12,59)

Wertverhältnis Assarion – Quadrans –Lepton 8:2:1.

302 MASSE, GEWICHTE, GELDWERTE

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SACH- UND WORTERKLÄRUNGEN

Man findet hier Erklärungen zum geschichtlichen Hintergrund (Völker und Reiche),zu Personen und Personengruppen (Aaron, Pharisäer), zu religiösen Vorstellungen(Paradies, Abgrund), zu gottesdienstlichen und kulturellen Einrichtungen (Opfer,Erstlinge, Worfschaufel) sowie zu unübersetzten Wendungen wie Amen, Halleluja,Sela. Nur in besonderen Fällen wird vom Bibeltext durch eine Fußnote auf dieErklärungen verwiesen.

AA und O Alpha und Omega, der erste

und der letzte Buchstabe des griechi-schen Alphabets; darum in der Offen-barung Bezeichnung Gottes (1,8; 21,6)und Christi (22,13) als des Ersten unddes Letzten, der am Anfang und amEnde der Herr ist, aus dem und zu demalles ist.

Aaron Der Bruder von W Mose, amBerg Sinai von Gott zum ersten Priesterder Israeliten berufen (2.Mose 28,1–30,38).

Abaddon (hebräisch; griechisch Apol-lyon) Der »Verderber«; Name des überden Ort des Verderbens gesetzten En-gels (Offb 9,11).

Abba Aramäisch »Vater«, als Anredeim Familienkreis. Jesus gebrauchte dasWort in der Gebetsanrede an Gott (Mk14,36) und brachte damit die innigeVerbundenheit mit seinem himmlischenVater zum Ausdruck. Die ersten Chris-ten sind ihm darin gefolgt (Röm 8,15).Im Judentum jener Zeit war als Gebets-anrede nur das feierliche »Ab« ge-bräuchlich.

Abel Zweiter Sohn W Adams und Evas.Er wurde von seinem Bruder Kain er-mordet (1.Mose 4,1-16).

Abendmahl Die christliche Abend-mahlsfeier geht zurück auf das letzteMahl Jesu mit seinen Jüngern (Mt26,26-28 und Parallelen), ist aber auchzu sehen auf dem Hintergrund derTischgemeinschaft Jesu mit den »Zöll-nern und Sündern« (Mk 2,16; Lk 15,2).In Erinnerung an die Mahlgemein-

schaft Jesu wurde das Abendmahl inden ersten Christengemeinden noch imRahmen einer gemeinsamen Mahlzeitaller Gläubigen gefeiert (W Liebes-mahl). Missstände, die dabei auftraten(1.Kor 11,17-34), führten später zueiner Trennung.

Abgrund Im Alten Testament Aufent-haltsort der Toten (Hiob 26,6; Spr15,11; 27,20); in der Offenbarung(9,1.11; 11,7; 17,8; 20,1.3) Gefängnis desTeufels und der abtrünnigen Geister(vgl. Lk 8,31).

Abib (Ährenmonat, 2.Mose 13,4) Dersiebte Monat des althebräischen Jahres,später Nisan genannt, etwa Mitte Märzbis Mitte April.

Abraham Ehrenname, der Abram vonGott verliehen wurde (»Vater vieler Völ-ker«; 1.Mose 17,4). Für Paulus (Röm4,1-25) wird der Stammvater Israelszum Vorbild des Glaubens und »Vater«der Glaubenden aus allen Völkern.

Achaja Römische Provinz im Gebietdes heutigen Griechenland mit derHauptstadt Korinth.

Achortal Der Name bedeutet »Un-glückstal«. Es liegt im Nordwesten vonJericho in der Nähe der Stadt Ai. DasTal spielt im Zusammenhang der In-besitznahme des Landes Kanaan eineRolle: Hier wurde Achan, der sich angebanntem Gut (W Bann) vergriffenhatte, gesteinigt und damit ein Israeldrohender Fluch in Segen verwandelt(Jos 7,24-26). Für Hosea (Hos 2,17)wiederholt sich die Verwandlung vonUnglück in Segen, wenn Israel zumzweiten Mal von Gott in sein Landgeführt wird.

303SACH- UND WORTERKLÄRUNGEN

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Adam Ursprünglich kein Eigenname,sondern das hebräische Wort für»Mensch«. Nach Paulus hat Adam dieganze Menschheit in die Verfallenheitan Sünde und Tod hineingezogen. Ihmtritt Christus als der »letzte Adam« ge-genüber, der vom Tod zum Leben führt(Röm 5,12-19; 1.Kor 15,45-49).

Adar W Monate.Adma und Zebojim Die beiden Städte

werden zusammen mit W Sodom undGomorra genannt, deren Schicksal sieteilten und in deren Nachbarschaft sievermutlich lagen (5.Mose 29,22).

Adria (Apg 27,27) Auch das Mittellän-dische Meer zwischen Kreta und Sizi-lien wurde im Altertum zur Adria ge-rechnet.

Agrippa W Herodes (4, 5).Allerheiligstes W Tempel.Aloe Ein indischer Baum, zugleich Be-

zeichnung für dessen wohlriechendesHarz, das u.a. als Duftstoff beim Be-gräbnis verwendet wurde (Joh 19,39).

Altar W Opfer; W Tempel.Älteste Die Stellung der »Ältesten«

gründete ursprünglich in der Würde desAlters: In Familie und Sippe gilt dieAutorität der »Alten«. Obwohl imGrundsatz alle Familienoberhäupterden gleichen Rang hatten, übten imgrößeren Verband des Stammes dieHäupter der mächtigsten Familien dieAutorität aus, im Krieg als Anführerund im Frieden durch Rechtsprechung.Sie bildeten eine Art Adel.Mit der Entwicklung einer städtischenKultur entstand eine Stadtaristokratie,die als lokale Behörde die Ortschaftverwaltete und Recht sprach. Unterdem Königtum verloren die Ältesten anEinfluss, gewannen ihn aber neu nachder Rückkehr aus dem babylonischenExil (W Hoher Rat). In den jüdischenGemeinden außerhalb Palästinas wardie Verwaltung zumindest der W Syn-agoge einem Ältestenrat unterstellt.Gelegentlich bezeichnet »Älteste« auchdie älteren Gesetzesausleger (Mk7,3.5).Nach jüdischem Vorbild findet manauch in den jungen Christengemeindenein Vorsteherkollegium von Ältesten.(Zur weiteren Entwicklung W Gemein-deleiter.) In der Offenbarung sind die

24 Ältesten eine Art himmlischerThronrat mit zugleich königlichen undpriesterlichen Funktionen. Die Bedeu-tung der 24-Zahl ist nicht sicher zu er-mitteln.

Amen Das (hebräische) Wort hat denSinn von »so ist es/so sei es!«, wenn esvon der Gemeinde zur Bestätigung vonSegen oder Fluch ausgerufen wird(5.Mose 27,15-26) oder die Gemeindesich mit diesem Wort hinter das Gebeteines Einzelnen stellt (1.Kor 14,16). Inder neutestamentlichen Gemeinde ge-winnt das Gebet wie auch das abschlie-ßende »Amen« seine besondere Zuver-sicht und Festigkeit aus der in Christuserfahrbar gewordenen Treue Gottesund aus der Tatsache, dass Christusselbst das Gebet seiner Gemeinde mit-trägt (2.Kor 1,20; Offb 3,14).

Amoriter »Amoriterland« (Amurru) istdie frühbabylonische Bezeichnung fürPalästina und Syrien. Im Alten Testa-ment begegnet der Volksname als Be-zeichnung der vorisraelitischen Bevöl-kerung Gesamtpalästinas wie auch alsBezeichnung für einen Volksstamm inMittelpalästina.

Apollyon W Abaddon.Apostel Wahrscheinlich ist der Titel

»Apostel« (Ausgesandter) von der jüdi-schen Einrichtung des »Gesandten«herzuleiten, der für bestimmte Aufträgemit der Vollmacht des Sendenden aus-gestattet wurde. Die Missionare der Ur-christenheit trugen diesen Titel. In derspäteren Überlieferung wird die Apos-telzahl auf die zwölf W Jünger und Pau-lus beschränkt. Die Zahl Zwölf erinnertan die zwölf Stämme Israels; die Apos-tel repräsentieren das neue Gottes-volk.

Aram, Aramäer Bezeichnung einer se-mitischen Stammes- und Völkergruppe,die ihren Ursprung vermutlich in Me-sopotamien hatte und von dort nachSüdwesten gewandert ist. In der Bibelwerden auch die Verwandten Abra-hams »Aramäer« genannt. Im Gebietdes heutigen W Syrien bildete sich dassog. Aramäerreich.Die aramäische Sprache gehört zumwestlichen Zweig der semitischenSprachfamilie. Sie setzte sich als Diplo-maten- und Korrespondenzsprache im

304 ADAM – ARAM

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neuassyrischen, neubabylonischen undpersischen Reich als sog. Reichsara-mäisch durch. Eine Reihe biblischerKapitel sind in aramäischer Sprache ge-schrieben. Vermutlich war sie zur ZeitJesu in Palästina weithin gebräuchlich.

Arbe (3.Mose 11,22) Heuschreckenart.Arche W Noah.Archelaus W Herodes (3).Areopag (Apg 17,19.34) Griechisch

»Areshügel«. Dort tagte in alten Zeitender oberste athenische Gerichtshof. Inder römischen Zeit hatte er seine Sitzun-gen in der Königshalle am Markt, seineBefugnisse erstreckten sich nur nochauf Religion und Erziehung. Ob Paulusvor dieser Behörde oder nur am Ortihrer Zusammenkünfte sprach, lässtsich aus Apg 17,16-24 nicht entnehmen.

Aretas Aretas IV., 9 v. bis 38 n.Chr.,König über das östlich-südöstlich vonPalästina gelegene Reich der Nabatäer,das seinen Einfluss zeitweise bis Da-maskus ausdehnte (2.Kor 11,32).

Ariel »Gottesherd«; Hes 43,15-16 deroberste Teil des Brandopferaltars; da-her Jes 29,1-2.7 dichterische Bezeich-nung Jerusalems, weil dort der Brand-opferaltar stand.

Aschera Eine im phönizisch-kanaaniti-schen Bereich beheimatete Fruchtbar-keits- und Vegetationsgöttin, deren Kultauch in Israel eindrang (1.Kön 18,19).Grüne Bäume oder an deren Stelle Holz-pfähle (die ebenfalls »Ascheren« hei-ßen) symbolisierten die Gegenwart derGöttin und wurden anbetend verehrt.Die Aschera galt als Gattin W Baals. DieVerehrung dieser Göttin wird an ver-schiedenen Stellen des Alten Testa-ments – vermutlich bildlich – als »Hure-rei« bezeichnet, um die Untreue gegen-über dem Gott Israels zu verurteilen.

Asien Die römische Provinz Asia um-fasste den westlichen Teil von Klein-asien mit der Hauptstadt Ephesus (seit133 v.Chr.). Hier lagen die sieben Ge-meinden, an die die Sendschreiben vonOffenbarung 2,1–3,22 gerichtet sind.

Assyrien Land am Oberlauf des Tigris,in der Gegend des heutigen Mossul.Größte Städte: Assur (daher derName), Kalah, Ninive. Sie waren zuverschiedenen Zeiten auch Haupt-städte. Geschichtlich bedeutsam wurde

Assyrien schon Anfang des 2. Jahrtau-sends v.Chr. Vom 10. bis 6. Jahrhundertwar es eine beherrschende Großmacht,die sich vor allem durch eine rück-sichts- und erbarmungslose Machtpoli-tik verhasst machte. Das Reich endetevöllig um 600 v.Chr.

Astarte Westsemitische Fruchtbarkeits-und Liebesgöttin, deren Kult mit se-xuellen Riten verbunden war. Salomoließ ihr aus politischen Gründen – alsGöttin der Phönizier – ein Opferheilig-tum errichten (2.Kön 23,13).

Atargatis (2.Makk 12,26) Die syrisch-aramäische Ausprägung der in Kanaanals Astarte oder Aschera verehrtenFruchtbarkeitsgöttin (vgl. 1.Kön 18,19).

Äthiopien W Kusch.Augustus Einer der Titel von Gajus Oc-

tavius. Er bedeutet »Erhabener« (grie-chisch Sebastos). Augustus wurde alsWeltheiland gefeiert, da seine Regie-rungszeit als römischer Kaiser (27 v. bis14 n.Chr.) in ihren späteren Abschnit-ten eine Zeit allgemeinen Friedens war.

Ausländer Wer zu einem fremden Volkgehört, nur für eine gewisse Zeit (etwaals Händler) in Israel weilt oder, wenner im Land bleibt (z.B. 2.Sam 15,19;1.Kön 11,1.8), die angestammte Reli-gions- und Volkszugehörigkeit festhält,also nicht »Beisasse« oder »Fremdling«wird (vgl. zu diesen beiden Begriffen dieentsprechenden Worterklärungen).

Aussatz Eine Sammelbezeichnung fürverschiedene Hautkrankheiten, zu de-nen nicht nur die Lepra, sondern auchdie Psoriasis, die Schuppenflechte, ge-hört. Aussatz machte auf jeden Fallkultisch unrein (W rein). Der Unreinewurde aus der Gemeinschaft der Ge-sunden, der Reinen, ausgesondert.Über eine Behandlung des Aussatzes istnichts bekannt; wenn eine Heilungstattfand, galt der Priester als Sachver-ständiger, der sie bestätigen musste. Als»Aussatz« bezeichnet und entsprechendbehandelt wurde auch Pilz- und Schim-melbefall an Häusern und Gebrauchs-gegenständen (3.Mose 13,1–14,57).

BBaal Der Wortsinn ist eigentlich »Herr«

oder »Besitzer«. Im Lauf der Zeit wurdedas Wort zu einem Göttertitel und

305ARBE – BAAL

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schließlich zu einem Götternamen. Diekanaanitischen Stadtgottheiten trugendiesen Namen. Einzelne berühmte Lo-kalgötter sind Baal-Berit, der »Herr desBundes« in Sichem (Ri 8,33; 9,4), Baal-Peor (4.Mose 25,3-5), Baal-Sebub, der»Herr der Fliegen« in Ekron (2.Kön1,2), der Baal von Sidon (1.Kön 16,31).Im israelitischen Sprachgebrauch ge-winnt dieser Göttername immer mehrden Sinn von »Götze«, da sich die is-raelitische Religion besonders mit denkanaanitischen Kulten auseinander zusetzen hatte. Es gilt als sicher, dass manden Baal als Himmels- oder Wetter-gottheit zu verstehen hat. Durch die Ver-bindung mit W Aschera oder Astarte(1.Kön 11,5) wird seine Beziehung zuFruchtbarkeitskulten deutlich. In derVorstellung der Kanaaniter war dasfruchtbare Ackerland eine Muttergott-heit, die durch Baal befruchtet wurde.Die Götter waren also im Grunde dieMächte der Fruchtbarkeit selbst. Siesind Teil dieser Welt und darum durchRiten und magische Praktiken zu beein-flussen. Israels Gott aber ist der Schöp-fer der Welt und steht ihr gegenüber alsder Herr, der sich nichts abzwingenlässt. Er schenkt Fruchtbarkeit ausfreiem Willen und erwartet, dass seinVolk ihm darauf in Liebe und Ge-horsam antwortet. Die Teilnahme amkanaanitischen Fruchtbarkeitskult istIsrael untersagt, weil dieser Kult einGeschenk Gottes – die Fruchtbarkeitvon Land, Menschen und Vieh – an dieStelle Gottes, die Gabe an die Stelle desGebers setzt.

Babel, Babylon Die Herkunft und Be-deutung dieses Namens ist nicht völliggeklärt. Von den Babyloniern wurde erals »Tor Gottes« gedeutet, in Israel vomhebräischen Wort für »Verwirrung« ab-geleitet (1.Mose 11,1-9). Im 2. Jahrtau-send v.Chr. wurde die Stadt Babel amEuphrat zum Herrschaftszentrum desVorderen Orients. Ihr Einfluss endeteerst im 2. Jahrhundert v.Chr. (W Baby-lonien).Im Neuen Testament wird der Nameals Deckbezeichnung für die römischeWeltmacht und ihre Hauptstadt Romverwendet (1.Petr 5,13; vgl. Offb 18,1-24). Vergleichspunkt ist die Feindschaft

gegen das Gottesvolk: Der römischeKaiser lässt die Christen verfolgen; dieBabylonier haben Jerusalem zerstörtund einen Teil des Volkes in die Verban-nung geführt.

Babylonien Das Schwemmland um Eu-phrat und Tigris bis zur Höhe des heu-tigen Bagdad (Mesopotamien). Zuerstist diese Gegend vermutlich im 5. Jahr-tausend v.Chr. besiedelt worden. In derBibel spielt eine besondere Rolle dasneubabylonische Reich, dessen Herr-scher Nebukadnezar (604–562 v.Chr.)Juda besiegte, Jerusalem zerstören unddie Oberschicht des Landes nach Baby-lonien deportieren ließ.

Bann Der Begriff gehört in den Zusam-menhang des sog. »Heiligen Krieges«und bedeutet, dass die gesamte Kriegs-beute dem menschlichen Gebrauch undder menschlichen Verfügung entnom-men ist und Gott als dem eigentlichenKriegsherrn gehört. Im strengsten Fallwurden die Siedlungen mit Feuer zer-stört und alles Lebendige in ihnen mitdem Schwert vernichtet.Aus den biblischen Berichten lässt sicherkennen, dass diese Form des Kriegesnur aus besonderen Anlässen und miteng begrenzten Zielen (z.B. als Straf-aktion) geübt wurde. Die Forderungdes 5.Mosebuches nach Ausrottung al-ler vorisraelitischen Bewohner Kanaansist in der Praxis nicht durchgeführtworden. In ihr spiegelt sich das Bestre-ben, Israel vor fremden Einflüssen zuschützen, die seinem Glauben gefähr-lich werden konnten und, wie derKampf der Propheten (Hosea, Jeremia,Hesekiel) zeigt, auch tatsächlich wur-den (W Baal).

Baschan Eine ostjordanische Hochebe-ne von sprichwörtlicher Fruchtbarkeitam Jarmuk.

Bedolachharz (1.Mose 2,12; 4.Mose 11,7)Das wohlriechende Harz der in Süd-arabien heimischen Balsamstaude, dasals Duftstoff, zum Räuchern und alsWundmittel verwendet wurde.

Beelzebul (Mt 10,25; 12,24; vgl. Baal-Sebub 2.Kön 1,2) Im Judentum Namedes obersten der bösen Geister.

Beisasse (2.Mose 12,45; 4.Mose 35,15)Im Unterschied zu den Vollbürgern,den Fremdlingen und den Sklaven ein

306 BABEL – BEISASSE

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Schutzbürger, der – meist nur vorüber-gehend – an einem Ort ansässig ist,ohne das Bürgerrecht zu erlangen (WAusländer, Fremdling).

Bel (Bar 6,41; St zu Dan 2,1-21) AndererName für den babylonischen Haupt-gott Marduk.

Beliar (2.Kor 6,15) »Nichtsnutzigkeit«,»Verderben«; Name des Teufels.

Ben-Hinnom W Hinnomtal.Beschneidung, beschneiden, beschnitten

Die Beschneidung wird bei vielen Völ-kern geübt, aber unterschiedlich gedeu-tet. Im alten Israel wurde sie zum Zei-chen des W Bundes zwischen Gott undseinem Volk und zum Kennzeichen derZugehörigkeit zum Gottesvolk, vor al-lem in Abgrenzung gegen das Grie-chentum in hellenistischer Zeit. Voll-zogen wird sie durch das Abtrennen derVorhaut am männlichen Glied; siewurde in früher Zeit bei Jünglingen,später bei Neugeborenen am 8.Tagnach der Geburt geübt. Mädchen wur-den in Israel nicht beschnitten.Dass Gott mehr erwartet als nur dieäußere Beschneidung, sagt der Aufrufzu einer »Beschneidung des Herzens«(5.Mose 10,16; 30,6; vgl. Kol 2,11), derauf eine Umwandlung des innerenMenschen zielt. In den frühen juden-christlichen Gemeinden entstand dieFrage, ob man Nichtjuden, die Christenwerden wollten, beschneiden und damitzuerst in das Judentum aufnehmenmüsse. Paulus wehrte sich gegen einesolche Forderung mit Leidenschaft(Gal 5,1-15).

Besessene Menschen, von denen ein bö-ser Geist (Dämon) Besitz ergriffen hat.Die Existenz dämonisch Besessener, wiesie das Neue Testament bezeugt, zeigtan, in welcher Lage sich die Menschheitbefindet: Sie ist oft nicht ihr eigenerHerr, sondern zerstörerischen Mächtenausgeliefert. Auch viele Krankheiten,vor allem psychisch krankhaftes Ver-halten, wurden im Altertum auf denEinfluss böser W Geister zurückgeführt.Wenn Jesus in der Kraft des HeiligenGeistes die bösen Geister austreibt, soist dies das Zeichen dafür, dass Gottseine Herrschaft schon aufrichtet (Mt12,28; Lk 11,20) und das Widergöttlichebesiegt (Lk 10,18).

Bethel (Bet-El) Der Name bedeutet»Haus Gottes«. Der Ort im äußers-ten Süden des Stammgebietes vonEphraim, etwa 8 km nördlich von Jeru-salem, war bereits in der Bronzezeit be-siedelt und hatte ein Heiligtum, das sichunweit des Ortes befand. Es wurde vonJosia bei seiner Kultreform zerstört(2.Kön 23,15). In der Bibel ist bei Er-wähnung des Namens in der Regel andas Heiligtum und erst in nachexili-scher Zeit an den Ort gedacht.

Bischof (= Aufseher) Im Neuen Testa-ment noch nicht Bezeichnung für einübergemeindliches Amt. In Phil 1,1 Be-zeichnung für die Aufseher oder Ver-walter neben den Helfern (= Diakonen)in der Gemeinde, in Apg 20,28 für dieÄltesten der Gemeinde in Ephesus, in1.Tim 3,1; Tit 1,7 für den Leiter derGemeinde neben den Diakonen, in1.Petr 2,25 im umfassenden Sinn aufJesus übertragen (W Gemeindeleiter).

Block (Hiob 13,27; Jer 20,2-3; Apg16,24) Ein Strafgerät (Holzblock), indas der Delinquent unter Verdrehungdes Körpers gespannt wurde, bzw. Ge-rüst, in das im unteren Teil die Füßegeschlossen wurden und im oberen dieHände und der Kopf.

Blut Das Blut gilt als Quelle und Sitzdes Lebens. Da Gott der Lebensspen-der ist, gehört es ihm und darf vomMenschen nicht gegessen oder getrun-ken werden. Das führt in Israel zuder Forderung, nur solches Fleisch zuessen, in dem keinerlei Blut zurückge-blieben ist (1.Mose 9,4), und damit zueiner Form des Schlachtens, bei derdas gesamte Blut des Tieres ausfließt(Schächtung).Bei der rituellen Schlachtung (Opfe-rung) wird das Blut der Opfertiere auf-gefangen und an den Altar gegossen.Außerdem wird bei bestimmten Opfer-arten (W Opfer) das Opferblut als Süh-nemittel verwendet, um die verunreini-gende Wirkung menschlicher Verfeh-lungen aufzuheben. Von daher wird imNeuen Testament der Opfertod Jesu alsSühne für die Sünde der Menschen ver-standen (vor allem im Hebräerbrief).In anderem Zusammenhang dient dasBlut von Opfertieren zur Besiegelungdes W Bundes zwischen Gott und sei-

307BEL – BLUT

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nem Volk (2.Mose 24,6-8). Auf diesemHintergrund deutet Jesus seinen Tod alsBesiegelung des Neuen Bundes (Mt26,28).Im Alten Testament wird das Blut (=Leben) des Menschen unter Gottes be-sonderen Schutz gestellt (1.Mose 9,5).Vergossenes Menschenblut schreit zumHimmel um Rache (1.Mose 4,10), undwenn keine Sühne dafür geleistet wird,bringt es Unheil über das Land (5.Mo-se 21,1-9).

Bluträcher (4.Mose 35,12; 5.Mose 19,6;2.Sam 14,11) Nach uraltem Rechts-empfinden fordert jeder Mord Sühne(W Blut). Bevor es eine öffentliche Ge-richtsbarkeit gab, oblag diese Sühnedem Sippenverband. Der nächstemännliche Verwandte des Ermordeten(der »Bluträcher«) hatte die Pflicht, denMörder oder an seiner Stelle ein Mit-glied von dessen Sippe zu töten. Schonim Alten Testament findet sich das Be-streben, naheliegenden Missbräuchender Sippenrache zu begegnen (W Frei-städte und 2.Mose 21,23-25). Das NeueTestament führt darüber hinaus zumgrundsätzlichen Verzicht auf Rache(Mt 5,38-39; Röm 12,19-21).

Brandopfer W Opfer.Brot, ungesäuertes Brot wurde in Fla-

denform auf Backplatten oder in derheißen Aschenglut ohne Verwendungeines weiteren Gerätes gebacken. DieFladen waren im Durchmesser etwa20–50 cm groß und 0,2–1 cm dick. DasMehl wurde mit Wasser angerührt undungesäuert (ohne Treibmittel) gebacken,zum Teil wurde auch schon W Sauer-teig verwendet. Brot, das mit Sauerteiggebacken wurde, durfte im Opferdienstnicht verwendet werden. Einen hervor-ragenden Platz hat das ungesäuerteBrot im W Passafest. Das Fladenbrotwurde nicht geschnitten, sondern ge-brochen.

Bul (1.Kön 6,38) Der zweite Monat desalthebräischen Jahres, später Marchesch-wan genannt, ungefähr Mitte Oktoberbis Mitte November.

Bund Bund bedeutet ursprünglich einRechtsverhältnis auf Vertragsbasis un-ter Gleichberechtigten oder einen Va-sallitätsvertrag zwischen einem stärke-ren und einem schwächeren Partner.

Es wurde wahrscheinlich durch eineSchlachtungszeremonie, die nicht unbe-dingt Opfercharakter haben musste, be-kräftigt. Der Bund zwischen Gott undseinem Volk ist nicht ein Vertrag zwi-schen gleichgestellten Partnern. Immergeht die Initiative von Gott aus, dereinem Einzelnen oder dem Volk Israelseinen Bund anbietet, der dem Bundes-partner Verheißungen zusagt, aber auchVerpflichtungen auferlegt (1.Mose 17,1-27; 2.Mose 19,1–24,18).Die W Propheten des Alten Testaments,die erleben, wie Israel durch Götzen-dienst und soziale Ungerechtigkeit denBund mit Gott bricht, kündigen für dieZukunft einen »neuen Bund« an (Jer31,31-34). Diese Erwartung sieht dasNeue Testament in Jesus Christus er-füllt: Er ist durch seinen Tod am Kreuzder Begründer des Neuen Bundes ge-worden, der zwischen Gott und demneuen Bundesvolk aus allen Völkernbesteht (1.Kor 11,25; Hebr 7,1–10,39).

Bundeslade (»Lade Gottes« 1.Sam 3,3;»Lade des Zeugnisses« Jos 4,16) Wahr-scheinlich war die heilige Lade (hebrä-isch = Kasten) in der Vorkönigszeit dasZentral- und Kriegsheiligtum einerGruppe der Israelstämme. Sie wurde anden Heiligtümern von Silo oder Bethelaufbewahrt, doch begleitete sie auchdas Volksheer bei Kriegszügen. Davidließ die Lade nach Jerusalem überfüh-ren, Salomo stellte sie in das Allerhei-ligste des W Tempels. Vermutlich ist siebei der Eroberung Jerusalems durchNebukadnezar zerstört oder wegge-schleppt worden. Über ihren Verbleibist nichts bekannt und eine neue Ladewurde nicht angefertigt. Sie galt alsThron des unsichtbaren Gottes (»Gna-denthron« als Bezeichnung für die gol-dene Deckplatte); über ihre Gestalt vgl.2.Mose 25,10-22.

Bürger, römischer Das römische Bür-gerrecht hatten ursprünglich nur dieStadtrömer und die Bewohner einigerweniger römischer Provinzen. Späterkonnte es als Belohnung oder gegenBezahlung von jedermann erworbenwerden. Ein römischer Bürger hatteAnrecht auf ein besonderes Rechtsver-fahren, er war gegen die Willkür derProvinzbehörden in mancher Hinsicht

308 BLUTRÄCHER – BÜRGER