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452 Bericht: Allgemeine analytische ~ethoden usw. genaue Werte. Die Si~ure kann zwar selbst als Indicator dienen, doeh l~Bt sieh der Aquivalenzpunkt mit Bromthymolblau exakter bestimmen. G. DENK. Bariumthiosul/at-monohydrat als Standard /iir die Jodometrie. Naeh W. M. MAcNEw~ und 0. H. KRIEGE 1 kann Ba2S203 tt~O als Standard empfohlen werden. Das Salz ist im Handel in einem Reinheitsgrad yon 99,5% zu erhalten, es kann im Laboratorium leicht 99,85% ig hergestellt werden (Arbeitsvorsehrift im Original), es hat ein hohes ~quivalentgewicht, die Reinheit karm leieht kontrolliert werden. Nachteile sind seine geringe Temperaturbest/~ndigkeit und seine SchwerlSslichkeit (2,66 g/1 bei 25 ~ C, entspreehend einer 0,01 m L5sung). Beim Erhitzen beginnt sich das Hydrat bereits bei 50 ~ C zu zersetzen, die wasserfreie Form ist als Standard unbrauchbar. Man verwendet das Salz im lufttrockenen Zustand. Die geringe L5slichkeit ist weniger st5rend, da sich das feste Salz wahrend der Titration mit Jodl5sung raseh 15st und das Verschwinden der Kristalle sogar als Indicator fiir die Anniherung an das Titrationsende benutzt werden kann. Eine Zersetzung des festen Salzes wihrend der Titration wurde nicht beobachtet. A. SC~LEIC~m Die Brauchbarkeit der Anthranilsiiure, die yon H. FIJNK und M. DITT ~ als analytisches Reagens eingeftihrt wurde, ist noeh umstritten. C~. CnV~E~A~ und M. S~LZV~3 untersuchen, unter welchen Bedingungen die Bromierung der Anthra- nils~ure zur volumetrisehen Bestimmung am besten gelingt, und verwenden das Verfahren zur Analyse yon Kobalt, Zink und Cadmium. -- Da die Dibromierung meist etwas zu hohe Werte liefert, wurde die Tribromierung durehgefiihrt. -- Arbeits- weise. Um Bromverluste zu vermeiden, verwendet man einen Erlenmeyer-Kolben {350 ml fiir Makro-, 125 ml fiir Mikroversuche), auf dem ein kleiner Seheidetrichter ~sitzt, dutch den evakuiert werden kann. Die LSsung der Anthranils/~ure in 2,4--4 n Salzs~ure gibt man in den Erlenmeyer-Kolben, evakuiert und liBt dureh denTriehter einen Ubersehul] an 0,1 n Bromid-BromatlSsung einsaugen und nach 30 rain Stehen bei 15 ~ :J= 2 ~ C eine 10%ige Kaliumjodidl5sung (25 ml bzw. 5 ml). Nach dem Ver- 4iinnen titriert man mit 0,1 n Na2S~Oa-LSsung. 1 ml 0,1 n KBrOa-LSsung entspricht 2,2855 mg Anthranilsiure. Der ~lberschul~ an Bromat soll fiir Makrobestimmungen 70--160%, fiir Mikrobestimmungen 105--175% betragen. -- Dieses Verfahren kann zur volumetrischen Bestimmung einiger Metalle verwendet werden, wenn man sie mit Anthranilsiure f~]lt, den Niedersehlag in Salzs/iure 15st und dann mit Bromid-BromatlSsung titriert. -- Zur Makrobestimmung yon KobaIt fillt man dieses ans der LSsung nach der Vorsehrift yon H. FUnK und M. DITT 2, filtriert den Nieder- schlag durch ein Papierfilter, wischt mit Wasser, 15st in 3 n Salzs~ure, ffillt im MeB- kolben mit derselben Si~ure auf 100 ml auf und titriert 25 ml davon in der be- sehriebenen Weise mit Bromid-BromatlSsung. Zin/s und Cadmium mtissen naeh H. FUnK i in der Siedehitze gefillt werden; die Weiterbehandlung ist dann die gleiehe wie bei Kobalt. 1 ml 0,1 n KBrO3-LSsung entspricht 0,4912 mg Co, 0,5448 mg Zn, oder 0,9367 mg Cd. -- Zur Mi~robestimmung you Kobalt wigt man die L5sung in einem tarierten 10 ml Becherglas, fi~llt mit Anthranils/~ure, filtriert mit einem Filter- stabchen, wiseht, 15st in 4 n Salzs~ure, saugt die L5sung in das Bromierungsgef~l~ und spirit mit 4 n Salzsiure nach (die Gesamtmenge an 4 n Salzs~ure soll 10 ml betragen). Zinls und Cadmium werden ebenso bestimmt, nur wird die F~llung bei Siedetemperatur durchgefiihrt. -- Die relativen Fehler betragen etwa =L 0,30/0 G. DENK. i Analyt. Chemistry 25, 767--769 (1953). Univ. Columbus, Ohio (USA). Diese Z. 91, 332 (1933); 93, 241 (1933). a Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 9, 26--43 (1953). Hebrew Inst. Teehnol., Haifa. 4 Diese Z. 123, 241 (1942).

Die Brauchbarkeit der Anthranilsäure

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Page 1: Die Brauchbarkeit der Anthranilsäure

452 Bericht: Allgemeine analytische ~ e t h o d e n usw.

genaue Werte. Die Si~ure kann zwar selbst als Indicator dienen, doeh l~Bt sieh der Aquivalenzpunkt mi t Bromthymolblau exakter bestimmen. G. DENK.

Bariumthiosul/at-monohydrat als Standard /iir die Jodometrie. Naeh W. M. MAcNEw~ und 0. H. KRIEGE 1 kann Ba2S203 �9 tt~O als S tandard empfohlen werden. Das Salz ist im Handel in einem Reinheitsgrad yon 99,5% zu erhalten, es kann im Laborator ium leicht 99,85% ig hergestellt werden (Arbeitsvorsehrift im Original), es ha t ein hohes ~quivalentgewicht , die Reinhei t karm leieht kontroll iert werden. Nachteile sind seine geringe Temperaturbest/~ndigkeit und seine SchwerlSslichkeit (2,66 g/1 bei 25 ~ C, entspreehend einer 0,01 m L5sung). Beim Erhi tzen beginnt sich das H y d r a t bereits bei 50 ~ C zu zersetzen, die wasserfreie Form ist als S tandard unbrauchbar . Man verwendet das Salz im luf t t rockenen Zustand. Die geringe L5slichkeit ist weniger st5rend, da sich das feste Salz wahrend der Ti t ra t ion mi t Jodl5sung raseh 15st und das Verschwinden der Kristalle sogar als Indicator fiir die Ann ihe rung an das Titrat ionsende benutz t werden kann. Eine Zersetzung des festen Salzes w i h r end der Ti t ra t ion wurde n icht beobachtet . A. SC~LEIC~m

Die Brauchbarke i t der Anthrani ls i iure, die yon H. FIJNK und M. DITT ~ als analytisches Reagens eingeftihrt wurde, ist noeh umstr i t ten. C~. CnV~E~A~ und M. S~LZV~3 untersuchen, unter welchen Bedingungen die Bromierung der Anthra- nils~ure zur volumetrisehen Best immung am besten gelingt, und verwenden das Verfahren zur Analyse yon Kobalt , Zink und Cadmium. - - Da die Dibromierung meist etwas zu hohe Werte liefert, wurde die Tribromierung durehgefiihrt . -- Arbeits- weise. U m Bromverluste zu vermeiden, verwendet man einen Erlenmeyer-Kolben {350 ml fiir Makro-, 125 ml fiir Mikroversuche), auf dem ein kleiner Seheidetrichter ~sitzt, dutch den evakuiert werden kann. Die LSsung der Anthranils/~ure in 2 ,4--4 n Salzs~ure gibt man in den Erlenmeyer-Kolben, evakuiert und l iBt dureh denTriehter einen Ubersehul] an 0,1 n Bromid-BromatlSsung einsaugen und nach 30 rain Stehen bei 15 ~ :J= 2 ~ C eine 10%ige Kaliumjodidl5sung (25 ml bzw. 5 ml). Nach dem Ver- 4i innen t i t r ier t m an mi t 0,1 n Na2S~Oa-LSsung. 1 ml 0,1 n KBrOa-LSsung entspricht 2,2855 mg Anthrani ls iure . Der ~lberschul~ an Bromat soll fiir Makrobest immungen 70--160%, fiir Mikrobest immungen 105--175% betragen. - - Dieses Verfahren kann z u r volumetrischen Best immung einiger Metalle verwendet werden, wenn man sie mi t Anthran i l s iu re f~]lt, den Niedersehlag in Salzs/iure 15st und dann mi t Bromid-BromatlSsung ti triert . - - Zur Makrobestimmung yon KobaIt f i l l t man dieses ans der LSsung nach der Vorsehrift yon H. FUnK und M. DITT 2, filtriert den Nieder- schlag durch ein Papierfilter, w i s c h t mit Wasser, 15st in 3 n Salzs~ure, ffillt im MeB- kolben mi t derselben Si~ure auf 100 ml auf und t i t r ier t 25 ml davon in der be- sehriebenen Weise mi t Bromid-BromatlSsung. Zin/s und Cadmium mtissen naeh H. FUnK i in der Siedehitze gefi l l t werden; die Weiterbehandlung ist dann die gleiehe wie bei Kobalt . 1 ml 0,1 n KBrO3-LSsung entspricht 0,4912 mg Co, 0,5448 mg Zn, oder 0,9367 mg Cd. - - Zur Mi~robestimmung you Kobalt w i g t man die L5sung in einem tar ier ten 10 ml Becherglas, fi~llt mi t Anthranils/~ure, filtriert mi t einem Filter- s tabchen, wiseht , 15st in 4 n Salzs~ure, saugt die L5sung in das Bromierungsgef~l~ und spirit mi t 4 n Salzsiure nach (die Gesamtmenge an 4 n Salzs~ure soll 10 ml betragen). Zinls und Cadmium werden ebenso best immt, nur wird die F~llung bei Siedetemperatur durchgefiihrt. - - Die relat iven Fehler betragen etwa =L 0,30/0 �9

G. DENK.

i Analyt. Chemistry 25, 767--769 (1953). Univ. Columbus, Ohio (USA). Diese Z. 91, 332 (1933); 93, 241 (1933).

a Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 9, 26--43 (1953). Hebrew Inst . Teehnol., Haifa. 4 Diese Z. 123, 241 (1942).