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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 229 werden in 30 ml reinem Pyridin oder 40 ml Chloroform gelTst. Man gibt 4 Tr. einer 0,1~oigen methanolischen ThymolblaulSsung zu und titriert mit 0,1 n ~Natrium- methylatlSsung big zum Farbumschlag des Indicators nach ~eilblau. 1 m] 0,1 n Na- MethylatlSsung 1 entspricht 21,46 mg 8-Chlortheophyllin bzw. 47,00 mg Dimen- hydrinat. -- Zur Bestimmung yon Dimenhydrinat in Tabletten wird die feingepul- verte Probe mit einer gewogenen Menge Chloroform (100 g) kr~iftig geschiittelt. Die Fiillstoffe werden abfiltriert. Aliquote Tefle des Ffltrats werden naeh den oben beschriebenen Verfahren titriert. Bei gef~rbten Tabletten wird das Filtrat zus~tz- lich 5 rain mit 100 mg Aktivkohle behandelt. -- Zur .Bestimmung yon Dimenhydrinat in Suppositorien 16st man 2--3 Z~pfchen in 40 ml Chloroform und titriert die LTsung wie oben angegeben. K. MACK~ER Zum Studium yon Arecolin~ Piperin, Ricin~ Bruein und Strychnin h~t V. PAR- ~K~ die Oscillopolarographie verwendet. Arecolin, Strychnin und Brucin zeigen in alkalischem, Piperin und Ricin in saurem Medium verschiedenartige Einschnitte auf den Kurven dV/dt- f(V), die zur qualitativen Unterscheidung der Stoffe dienen k5nnen. Z. ST~JSKAL Eine Methode zur polarographischen Bestimmung yon Atropin in Gemischen mit Morphin und dem Hydrochlorid der NicotinsSure unter Anwendung der ~Nitrierung gibt B. NOVOT~ 8 an. Das Nitroderivat des Atropins gibt eine Doppelstufe, die erste davon ist der Konzentration proportional. -- Eichlcurve. Von einer Stamml5sung yon 0,1 g Atropinsulfat in 100 ml destflliertem Wasser pipettiert man 0,2; 0,4; 0,6 und 0,8 ml in 50 ml-Becher und dampft auf dem Wasserbad zur Trockne ein. Nach dem Auskiihlen gibt man in jeden dieser Becher 1 ml konz. Salpeters~ure und 0,1 m] verdiinnte Schwefelsiiure, erw~rmt bedeckt 30 rain auf dem Wasserbade, l~l~t auskiihlen und bringt die Kondensationstr5pfchen auf den Uhrgl~sern in die Becher. ]:Iierauf macht man mit j e 10 m120% iger Kalilauge alkaliseh, verdr~ngt den Sauerstoff dutch Stickstoff und polarographiert yon 0,0 V an. -- Bestimmung in In]elctionsfli~ssigkeiten. Man verdiinnt 2ml Injektionsfliissigkeit im Scheide- trichter mit etwa 30 ml Wasser, ftigt 1 ml 10%ige Kalflauge und 20 ml Chloroform hinzu und trennt nach 10rain langem Sehiitteln das Chloroform in einen 12 ml- Mel~zylinder ab. Von dieser LSsung pipettiert man je 5 ml (0,25 mg Atropinsulfat eniGsprechend) in 2 Becher und verjagt das Chloroform mit einem Luftstrom. In den einen Becher gibt man 0,25 ml 0,1~oige Atropinsulfatl5sung als Vergleichs- 15sung und dampft auf dem Wasserbad zur Troekne ein. Anschliet]end verf~hr~ man wie fiir die Eichkurve angegeben. Wenn die gepriifte InjektionslSsung die richtige Atropinsulfatkonzentration aufweist, so zeigt die mit der StandardiSsnng versetzte Probe eine dolopelt so hohe Stufe. H. FI~u Die colorimetrische Bestimmung yon Alkaloiden auf Papierchromatogrammen wird naeh H. TnA~n~T ~ wie folgt durchgefiihrt: Die auf Sch. & Sch. 2043 bM-Papier yon 9 • 45 cm in Form eines 4 cm langen Streifens aufgetragene AlkaloidlSsung, deren Komponenten nicht mehr als je 600 #g betragen sollen, wird nach bekannter Methode aufsteigend chromatographiert. Nach dem Trocknen bringt man die Streifen I FRITZ, J. S., and 57. M. LISIr Analyt. Chemistry 23, 589 (1951); vgl. diesa Z. 137, 217 (1952/53). 2 ~eskoslov. Farmac. 5, 84--87 (1956) [Slowakisch]. (Mit dtsoh, u. engl. Zus.fass.) Staatsanst. f. Arzneimittelkontrolle, Bratislava (~SI~). 3 ~eskoslov. Farmae. 4, 448 (1955) [Tseheehisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Staatl. Inst. z. Arzneimittelkontrolle Prag (~SR). 4 Naturwissensehaften43, 351 (1956).VEB HomSopharm, Dr.W.Schwabe,Leipzig.

Die colorimetrische Bestimmung von Alkaloiden auf Papierehromatogrammen

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Page 1: Die colorimetrische Bestimmung von Alkaloiden auf Papierehromatogrammen

3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 229

werden in 30 ml reinem Pyridin oder 40 ml Chloroform gelTst. Man gibt 4 Tr. einer 0,1~oigen methanolischen ThymolblaulSsung zu und titriert mit 0,1 n ~Natrium- methylatlSsung big zum Farbumschlag des Indicators nach ~eilblau. 1 m] 0,1 n Na- MethylatlSsung 1 entspricht 21,46 mg 8-Chlortheophyllin bzw. 47,00 mg Dimen- hydrinat. - - Zur Bestimmung yon Dimenhydrinat in Tabletten wird die feingepul- verte Probe mit einer gewogenen Menge Chloroform (100 g) kr~iftig geschiittelt. Die Fiillstoffe werden abfiltriert. Aliquote Tefle des Ffltrats werden naeh den oben beschriebenen Verfahren titriert. Bei gef~rbten Tabletten wird das Fil trat zus~tz- lich 5 rain mit 100 mg Aktivkohle behandelt. - - Zur .Bestimmung yon Dimenhydrinat in Suppositorien 16st man 2- -3 Z~pfchen in 40 ml Chloroform und titriert die LTsung wie oben angegeben. K. MACK~ER

Zum Studium yon Arecolin~ Piperin, Ricin~ Bruein und Strychnin h~t V. PAR- ~ K ~ die Oscillopolarographie verwendet. Arecolin, Strychnin und Brucin zeigen in alkalischem, Piperin und Ricin in saurem Medium verschiedenartige Einschnitte auf den Kurven d V / d t - f(V), die zur qualitativen Unterscheidung der Stoffe dienen k5nnen. Z. ST~JSKAL

Eine Methode zur polarographischen Bestimmung yon Atropin in Gemischen mit Morphin und dem Hydrochlorid der NicotinsSure unter Anwendung der ~Nitrierung gibt B. NOVOT~ 8 an. Das Nitroderivat des Atropins gibt eine Doppelstufe, die erste davon ist der Konzentration proportional. - - Eichlcurve. Von einer Stamml5sung yon 0,1 g Atropinsulfat in 100 ml destflliertem Wasser pipettiert man 0,2; 0,4; 0,6 und 0,8 ml in 50 ml-Becher und dampft auf dem Wasserbad zur Trockne ein. Nach dem Auskiihlen gibt man in jeden dieser Becher 1 ml konz. Salpeters~ure und 0,1 m] verdiinnte Schwefelsiiure, erw~rmt bedeckt 30 rain auf dem Wasserbade, l~l~t auskiihlen und bringt die Kondensationstr5pfchen auf den Uhrgl~sern in die Becher. ]:Iierauf macht man mit j e 10 m120% iger Kalilauge alkaliseh, verdr~ngt den Sauerstoff dutch Stickstoff und polarographiert yon 0,0 V an. - - Bestimmung in In]elctionsfli~ssigkeiten. Man verdiinnt 2 m l Injektionsfliissigkeit im Scheide- trichter mit etwa 30 ml Wasser, ftigt 1 ml 10%ige Kalflauge und 20 ml Chloroform hinzu und trennt nach 10rain langem Sehiitteln das Chloroform in einen 12 ml- Mel~zylinder ab. Von dieser LSsung pipettiert man je 5 ml (0,25 mg Atropinsulfat eniGsprechend) in 2 Becher und verjagt das Chloroform mit einem Luftstrom. In den einen Becher gibt man 0,25 ml 0,1~oige Atropinsulfatl5sung als Vergleichs- 15sung und dampft auf dem Wasserbad zur Troekne ein. Anschliet]end verf~hr~ man wie fiir die Eichkurve angegeben. Wenn die gepriifte InjektionslSsung die richtige Atropinsulfatkonzentration aufweist, so zeigt die mit der StandardiSsnng versetzte Probe eine dolopelt so hohe Stufe. H. FI~u

Die colorimetrische Bestimmung yon Alkaloiden auf Papierchromatogrammen wird naeh H. TnA~n~T ~ wie folgt durchgefiihrt: Die auf Sch. & Sch. 2043 bM-Papier yon 9 • 45 cm in Form eines 4 cm langen Streifens aufgetragene AlkaloidlSsung, deren Komponenten nicht mehr als je 600 #g betragen sollen, wird nach bekannter Methode aufsteigend chromatographiert. Nach dem Trocknen bringt man die Streifen

I FRITZ, J. S., and 57. M. LISIr Analyt. Chemistry 23, 589 (1951); vgl. diesa Z. 137, 217 (1952/53).

2 ~eskoslov. Farmac. 5, 84--87 (1956) [Slowakisch]. (Mit dtsoh, u. engl. Zus.fass.) Staatsanst. f. Arzneimittelkontrolle, Bratislava (~SI~).

3 ~eskoslov. Farmae. 4, 448 (1955) [Tseheehisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Staatl. Inst. z. Arzneimittelkontrolle Prag (~SR).

4 Naturwissensehaften43, 351 (1956).VEB HomSopharm, Dr.W.Schwabe,Leipzig.

Page 2: Die colorimetrische Bestimmung von Alkaloiden auf Papierehromatogrammen

230 Bericht: Spezielle analy~ische Methoden

in eine Sehale mit einem Gemisch aus 12,5 ml Stamml6sung ])1 + 25 ml Eisessig + Wasser auf 250 m] und bewegt sie 1 rain lang wie beim Entwickeln yon Photo- p~pier. Man driickt dann die Chromatogramme auf Filtrierp~pier ab und troeknet sie an der Luft. Nun schneidet man die Alkaloidfiecke sowie gleichgrol]e alkaloid- freie Papierstiicke mittels einer Sehablone aus und extrahiert die geschnitzelten Stiicke in Schliffglisern mit je genau 5 m l Aeetanhydrid. Nach 1/~stiindigem Schiitteln 1/~I~t man eine weitere halbe Stunde stehen, giel~t darm die Ausziige ab ~md photometriert AlkaloidlSsung und Blindprobe bei 4200~. Durch Vergleich mit einer auf analoge Weise aus Standardi6sungen gewonnenen Extinktionskurve lassen sich die gesuehten Alkaloidmengen der einzelnen Flecke ermitteln. ])as Original enth i l t die ausfiihrliche Beschreibung der Trennung und Bestimmung von Hyo~cyamin und Scopolamin mit Butanol-Eisessig (4 :1 V/V) als Entwicklungs- fliissigkeit. K. S6nn~Ea

Bestimmung yon Morphin in Mohnpflanzen oder Opium. C.H. viN ETTE~, R. F. EA~LE, T .A. McGuI~E und F. R. SE~TI ~ befreien die zu untersuehende LSsung yon stSrenden Beimengungen dutch ein Ionenaustausehver/ahren. In reinen MorphinlSsungen ergibt sich damit eine Ausbeute van 98 ~: 1,9%. ~Narcotin, Pa- paverin, Thebain setzen die Ausbeute etwas herab, Codein stSrt nicht. In ~qatur- produkten sind die Ergebnisse niedriger als bei dem Extraktionsverfahren yon J. R. MATO~ET~ und J. L E W ~ a (bei dem stSrende Substanzen mitextrahiert werden), abet um 10--40% bSher als bei den Verfahren, in welchen Morphin durch Kristallisation isoliert wird. - - Aus/i~hrung. Man extrahiert die zu untersuchende, fein zerteflte Probe mit Wasser und verwendet fiir die weitere Verarbeitung 5 bis 50 ml Extrakt, der 5--20 mg Morphin enthalten soll. Man l~13t die LSsung dureh eine 5 cm ]ange S/~ule mit dem ]~ationenaustauscher Dowex 50 X 1 in der H-Form (50--100 mesh) mit der Gesehwindigkeit 2- -4 ml/min fliel3en, worauf man mit 5--10 ml Wasser nachw/~scht und mit 50 ml 0,5 n Ammoniakfliissigkeit eluiert. ])as Eluat fliel~t mit der gleichen Gesehwindigkeit durch eine 6 em lange Anionen- austauschersiule (])owex 1 X 1 in der OH-Form). Man wischt mit Wasser nach und elniert mit 50 ml 0,3 n Essigs/~ure. ])as neue Eluat wird mit 3--5 ml 3 n Salzs~ure zur Trockne verdampft. Man nimmt mit 5--10 ml Wasser auf, gibt auf eine 5 cm lange Entwicklersiule yon ])owex 50 X 1 in der Ha-Form, l~l~t dann 0,02 n Bors~iure-Boratpuffer (pH 8,6) durchflief~en, bis das Eluat pH 8,6 zeigt und gibt noch 30 ml mehr yon dem Puffer auf. Hierauf wird das Merphin mit 225 ml 0,02 n Bors~ure-Boratpuffer yon pH 9,4 eluiert. ])as Eluat wird mit 3 n Salzsiure anges~iuert und auf ein Volumen yon 50 oder i00 ml eingeengt. In 0,i oder 0,2 ml dieser L6sung folgt die colorimetrische Bestimmung des Morphins in Form der iNitrosoverbindung (vg]. das folgende l~eferat).

S. PFEIF~,~ ~ verwendet zur Bestimmung von Morphin in einzelnen Mohnkapseln odor Teilen derselben (0,1--0,5 g Einwaage mit 0,3--0,9 nag Morphin) das colori- metrische Verfahren auf Grund der ~itrosoreaktion. Die Isolierung und Reinigung des Morphins kann erfolgen, indem man aus dem essigsauren Auszug der Mohn- kapseln die Eiweil~stoffe, Harze, Wachse und andere emulsionsbildende Stoffe mit Bleiacetat und den BleiiibersehuB mit Natriumsuffat f~llt odor einfacher, indem

i TtCABERT, i . : Pharmaz. Zentralhalle (Deutschland) 93, 465 (1954) [vgl. diese Z. 147, 456 (1955)], jedoch mit 5,0 g krist. Eisen(II)-sulf~t anstatt 0,1 g Natrinm- sulfit.

2 Analyt. Chemistry 28, 867--870 (1956). U.S. Dptm. of Agrieult., Peoria, Ill. a Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 13, 264 (1941). a Pharmazie 11, 387--390 (1956). Humboldt Univ. Berlin.