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(„Barcadi macht blind“) noch inte- ressanter: Zwei Tage später, das zur Ehrenret- tung, berichtete die Zeitung, dass es sich wahrscheinlich doch um Äthyl- alkohol gehandelt habe. Schlimm freilich wäre Methanol, glaubt man der Mitteldeutschen Zeitung (gefun- den von Hermann G. Hauthal), nicht gewesen, denn: www.citynews.de berichtet (und Feuerwehrchef Paul Kahl liest), was geschah, als in Hamburg ein Schiff beim Befüllen Schwefelsäure verlor: „Da Schwefelsäure mit der Feuchtigkeit auf dem Schiff rea- gierte, kam es zu einer Wasser- stoffbildung ...“ Aber keine Sorge: „Der austretende Wasserstoff- dampf wurde mit Wasser durch die Feuerwehr niedergedrückt bzw. neutralisiert ...“ Ob es korrekt ist, von explosi- vem Wasserstoff zu sprechen, muss die Frankfurter Allgemeine Zeitung für sich entscheiden. Gedruckt hat Zahlen Gleich zu Beginn des Beobach- tungszeitraumes startete Öko-Test im April-Heft mit einem Bericht über Kunststoffspielzeug und Scoubidou- Bänder: Das Bundesinstitut für Risiokobewer- tung sah angeblich „keine Gefahr“. Nicht ganz so hoch war der Alko- holgehalt bei einer Kontrollaktion der Aachener Polizei: Ohne den Delinquenten gesehen zu haben: Das konnte nie und nimmer ein Alkoholsünder sein. Schiffe Highlights für jeden lesenden Chemiker waren die Schiffshava- rien der Saison. Am 18. Mai steuert das Tankschiff „Jo Spirit“ zum ers- ten Mal Cuxhaven an. War das schon für die Cuxhavener Nachrich- ten berichtenswert (mit Bild!), war die Ladung für Hans-Peter Hollwege Ernst Guggolz Nicht nur Druckfehler und falsche Fakten, sondern auch wirre Produkte und eigenartige Reaktionen fielen in der Kampagne auf. Viele Texte finden sich nicht mehr gedruckt, sondern im www. Standards wie CO2, Co 2 , Co 2 , C0 2 und Co und das CO 2 -freie Leben sowie die gefährlichen freien Radikalen fehlten nicht. Die dickste lebende Schwefelschicht Europas April, April sie es jedenfalls bei der Havarie der Waldhof: Unter der Loreley war dieses ge- schehen: Der Kapitän des Frachters Waldhof, der Schwefelsäure von ei- nem linksrheinischen chemischen Unternehmen flussabwärts schip- perte, kriegte die Kurve nicht. Die Waldhof, benannt nach einem Mannheimer Stadtteil, der am Rhein ziemlich genau einem großen links- rheinischen chemischen Unterneh- men gegenüber liegt, krängte (für die Frankfurter Rundschau, das ne- benbei, „kränkte“ das Schiff) und kippte um. Schade, dass keine Zei- tung auf die naheliegende Idee kam, die Schwefelsäure zur Flusssäure zu machen. Oder zur Rheinsäure. Aber auch an der Loreley entstand „explosives Wasserstoffgas“. Zu- nächst wurden die Säuretanks ange- bohrt. Dabei sei höchste Vorsicht ge- boten, denn, so die Aussage der Was- serschutzpolizei (Spiegel Online; ge- funden von Manfred Schramm), es „könne aus Schwefelsäure mit Was- ser ein ätzendes Gemisch werden“. Wasser Nicht nur Schiffe können das Wasser gefährden, auch beim Win- terdienst müssen Städte, Gemeinden 422 Nachrichten aus der Chemie | 59 | April 2011 | www.gdch.de/nachrichten

Die dickste lebende Schwefelschicht Europas

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Page 1: Die dickste lebende Schwefelschicht Europas

(„Barcadi macht blind“) noch inte-ressanter:

Zwei Tage später, das zur Ehrenret-tung, berichtete die Zeitung, dass es sich wahrscheinlich doch um Äthyl-alkohol gehandelt habe. Schlimm freilich wäre Methanol, glaubt man der Mitteldeutschen Zeitung (gefun-den von Hermann G. Hauthal), nicht gewesen, denn:

www.citynews.de berichtet (und Feuerwehrchef Paul Kahl liest), was geschah, als in Hamburg ein Schiff beim Befüllen Schwefelsäure verlor: „Da Schwefelsäure mit der Feuchtigkeit auf dem Schiff rea-gierte, kam es zu einer Wasser-stoffbildung ...“ Aber keine Sorge: „Der austretende Wasserstoff-dampf wurde mit Wasser durch die Feuerwehr niedergedrückt bzw. neutralisiert ...“

Ob es korrekt ist, von explosi-vem Wasserstoff zu sprechen, muss die Frankfurter Allgemeine Zeitung für sich entscheiden. Gedruckt hat

Zahlen

� Gleich zu Beginn des Beobach-tungszeitraumes startete Öko-Test im April-Heft mit einem Bericht über Kunststoffspielzeug und Scoubidou-Bänder:

Das Bundesinstitut für Risiokobewer-tung sah angeblich „keine Gefahr“.

Nicht ganz so hoch war der Alko-holgehalt bei einer Kontrollaktion der Aachener Polizei:

Ohne den Delinquenten gesehen zu haben: Das konnte nie und nimmer ein Alkoholsünder sein.

Schiffe

� Highlights für jeden lesenden Chemiker waren die Schiffshava-rien der Saison. Am 18. Mai steuert das Tankschiff „Jo Spirit“ zum ers-ten Mal Cuxhaven an. War das schon für die Cuxhavener Nachrich-ten berichtenswert (mit Bild!), war die Ladung für Hans-Peter Hollwege

Ernst Guggolz

Nicht nur Druckfehler und falsche Fakten, sondern auch wirre Produkte und eigenartige Reaktionen fielen

in der Kampagne auf. Viele Texte finden sich nicht mehr gedruckt, sondern im www. Standards wie CO2,

Co2, Co2, C02 und Co und das CO2-freie Leben sowie die gefährlichen freien Radikalen fehlten nicht.

Die dickste lebende Schwefelschicht Europas

�April, April�

sie es jedenfalls bei der Havarie der Waldhof:

Unter der Loreley war dieses ge-schehen: Der Kapitän des Frachters Waldhof, der Schwefelsäure von ei-nem linksrheinischen chemischen Unternehmen flussabwärts schip-perte, kriegte die Kurve nicht. Die Waldhof, benannt nach einem Mannheimer Stadtteil, der am Rhein ziemlich genau einem großen links-rheinischen chemischen Unterneh-men gegenüber liegt, krängte (für die Frankfurter Rundschau, das ne-benbei, „kränkte“ das Schiff) und kippte um. Schade, dass keine Zei-tung auf die naheliegende Idee kam, die Schwefelsäure zur Flusssäure zu machen. Oder zur Rheinsäure.

Aber auch an der Loreley entstand „explosives Wasserstoffgas“. Zu-nächst wurden die Säuretanks ange-bohrt. Dabei sei höchste Vorsicht ge-boten, denn, so die Aussage der Was-serschutzpolizei (Spiegel Online; ge-funden von Manfred Schramm), es „könne aus Schwefelsäure mit Was-ser ein ätzendes Gemisch werden“.

Wasser

� Nicht nur Schiffe können das Wasser gefährden, auch beim Win-terdienst müssen Städte, Gemeinden

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und Bürger achtsam sein. Da ist eine Meldung des Kölner Stadtanzeigers (Leonore Walther-Halpaap las mit) hilfreich. Danach gilt:

Diesem Abbau liegt wahrschein-lich eine ähnlich überraschende Re-aktion zu Grunde wie der Enteise-nung von Mineralwasser nach Anga-ben der Hessischen Allgemeinen (Heinz Schultz):

Unerwünscht ist dagegen brau-nes Trinkwasser. Aber auch da ist die Ursache – zumindest für die Süd-deutsche Zeitung und nicht für Fritz Maurer – klar:

Hör zu beantwortet für Andreas Preuß die Frage „Woraus besteht Wasser genau?“ so:

und ergänzt:

Und dann gibt es da den Alatsee in den Allgäuer Alpen; er hat für die Frankfurter Rundschau in 15 Meter Tiefe die

Gerolsteiner Medium Stille Quel-le findet Gerhard Karger erwäh-nenswert:

Zu den 1816 mg Hydrogencarbonat kommen noch „2500 mg Minera-lien“ („wenig Natriumchlorid und Sulfat“), wobei sich – Überraschung – „die Mineralien bereits in gelös-tem Zustand im Wasser befinden“.

container mit „Rückständen ver-schiedener Kohlenwasserstoffe in Brand“ geriet:

Ebenfalls in Marl brannte eine Außensauna. Die Polizei schließt Brandstiftung oder einen tech-nischen Defekt aus.

Jetzt noch der tragische Fall ei-nes Kochs, der wohl Rezepte der molekularen Küche ausprobierte und sich „bei einer Explosion von flüssigem Stickstoff“ schwer verletz-te. Er hatte, schreiben die Potsdamer Neuesten Nachrichten für Dieter Paul und uns, mit dem

Die Poli-

Diese modernen Küchen sind doch sehr mit Vorsicht zu genießen.

Leben

� Neben gutem Essen (nicht immer aus der molekularen Küche) benö-tigt der Mensch die feinen Dinge aus der Apotheke zum Überleben. Da gib es mit Gamma-Slim die erste Pil-le, die „Fett abbaut, entwässert und den Hunger stillt“. Der Osloer Pro-fessor Gustav Johannson, wer sonst, erklärt: „In jeder Kapsel Gamma-Slim steckt ein besonderer chinesi-scher Meerrettich, der ... den Stoff-wechsel anheizt und für einen natür-lichen fettverbrennenden Thermo-Effekt sorgt. Das Fett schmilzt ...“

In Gamma-Slim steckt aber

Unfälle

� Einen „seltsamen Gefahrgutfall“ melden Marl Aktuell und Gerhard Hinz. Auf der Ladefläche eines LKW trat eine „flüssige Substanz“ aus. Es handelte sich um „gemisch-te Abfälle wie Leim, Druckfarbe, Farbe und polymere Abfälle“.

Mit entsprechender Schutzklei-dung untersuchte die Hertener Feu-erwehr einen Stoff, der sich eben-falls auf der Ladefläche eines LKW verteilt hatte: Polystyrol. 40 Feuer-wehrleute waren vor Ort im Einsatz.

Geduld benötigten die Autofah-rer auf der A 95. Unter der Über-schrift „Explosive Ladung“ berich-tet die Süddeutsche Zeitung über ei-nen umgekippten, sauerstofftrans-portierenden Tanklastzug. Dabei verlor der Laster zwar Diesel, sagte der Starnberger Kreisbrandrat Mar-kus Reichert, „der hochentzündli-che, komprimierte Sauerstoff sei aber nicht ausgetreten“.

Das Jahr 2010 war das Jahr der Ölpest im Golf von Mexiko. Ralf Kollefrath entdeckte mit Powerto-wel ein Absorptionsmaterial für Öl, bei dessen Anwendung er nicht in der Nähe sein möchte. Er meint: „Das Öl ist zwar weg, abgefackelt, aber wohl nicht im Sinne des Erfin-ders.“ Über die Wirkmechanismen des Ölbinders berichtet www.pressetext.ch: „Das Geheimnis sind die winzigen Fäden aus Magnesium und Kalium, die zusammen eine 50 Mikrometer dicke Membran bil-den.“ Sie ist erstaunlicherweise „be-liebig oft wiederverwendbar“.

Bei einem Störfall in Mainz-Mombach – das sind die mit dem ziemlich aktiven „Carneval-Verein Die Bohnebeitel“ – reagierte, so schreibt der Wiesbadener Kurier für Paul Kahl, Cyanurchlorid „an der Luft mit Sauerstoff zu Salzsäure“. „Mit dem Wasserdampf der Luft“ wäre besser gewesen.

Eine praktische Lösung für bren-nende Kohlenwasserstoffe berichte-te die Marler Zeitung, als ein Abfall-

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April, April �Magazin� 423

Cyanurchlorid

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Kennen Sie „Das fünfte Ele-ment“? Nein, nicht dem Film mit Bruce Willis und Milla Jovovich aus dem Jahr 1997, sondern den neuen Touareg. Mit ihm stellt VW unser wissenschaftliches Weltbild und das von Rolf Kümmel auf den Kopf:

Dazu passt auch ein Satz von Annet-te Schavan: „Wir investieren in die Zukunft. Mit dieser klaren Prioritä-tensetzung steht Deutschland ein-zigartig da.“ Ein Satz der zum Grü-beln verleitet, wenn man darüber nachdenkt.

Auf der Seite photo.clipdealer.com gibt es wunderbare „Schwefelgas-wolken“. Da die Originalwolken nicht zum Druck geeignet sind, hier ein völlig gleichwertiger Ersatz:

Es handelt sich realiter um Wasser-dampf, der im Vulcano aus einer dem Claus-Prozess (2 H2S + SO2 ›

3 S + 2 H2O) entsprechenden Reakti-on entsteht.

Nach einem ganz anderen Pro-zess arbeitet dagegen ein Elektro-fahrrad, für das sich Ralf Kollefrath interessiert. www.alphagalileo.org be-hauptet „the bicycle contains fuel cells that create a clean source of power by combining oxygen and heat“.

Die ultimative Katalysatordefini-tion hat Henrik Larsson auf Zeit.de gefunden. Der Katalysator ist dem-nach „eine Substanz, die hinzuge-fügt wird, die gewünschte Reaktion hervorruft und sich rückstandslos auflöst“. Genau wie beim Auto.

Die Frankfurter Rundschau erläu-tert dem Fernsehzuschauer, welche Prozesse er in einem TV-Film „Hoff-nungsstrahlen“ über Krebstherapien sehen wird:

Center“ auf ein spezielles Zirkonium-dioxid gestoßen, das „ohne metalloxi-dische Verbindungen“ auskommt.

Zum Leben benötigen viele einen täglichen Kick. Den hatte auch ein 16-jähriger Schüler, der in einem Coburger Kaufhaus „hochprozenti-ge Ammoniaklösung“ in der Par-fümabteilung verteilte. Der Junge wurde, schreibt newsticker.welt.de für Ulrich Scharfenort, „beim Verlas-sen des Kaufhaueses festgenommen. Er gab die stinkende Sauerei zu. Ver-letzt wurde zwar niemand, aber die Säure fraß sich in mehrere Parfüm-Packungen.“

Von alten Zeiten, als die Mensch-heit noch ohne Chemie auskam, schwärmt TV 14 und schafft ganz nebenbei Natrium und Sodium in ei-nen Satz:

Tipp von Hauke Reddmann: „Man kann sich seine Molekülmonster nicht sorgfältig genug aussuchen.“

Sein Übersetzungsprogramm auch nicht, wie die folgende Anrede aus einer E-Mail der GDCh an ihr Mitglied Dr. Herrmann zeigt:

Dear Dr. Mr. mann,

Prozesse

� Am Anfang stehen in Ludwigsha-fen Öl und Gas. Nicht nur Helmut Sinner empfindet einen Satz der FAZ zum BASF-Steamcracker bemer-kenswert, der „als Herzstück der Produktion Erdgas in Vorprodukte aufspaltet ...“, und Gunther Fischer weiß jetzt endlich, dank Chemie & more, wie Bionade entsteht. Zentrale Reaktion ist die Umsetzung von Gluconsäure „mit den Mineralstof-fen des Wassers. Es entstehen Calci-um und Magnesium.“

Ganz anders dagegen der Mond und die Süddeutsche Zeitung für Hartwig Hagenguth. Danach unter-suchte das Carnegie Institut in Wa-shington zwei Stücke vom Erdtra-banten. Beide

Die schlimme Pille enthält zusätz-lich „einen speziellen Schnittlauch“, der entwässert.

Zurück zur Chemie, zur Festkör-perchemie, zu Diamond Gloss von Nivea. Dessen aufhübschendes Ge-heimnis wundert Karin Schmitz. Es sind „zermahlene Diamanten in Plätt-chenform“. Und wir dachten immer, der Diamant kristallisiere kubisch.

Sich die Welt schön trinken kön-nen jetzt Rucksackreisende auch ab-seits von Kneipen und Restaurants. 60 Gramm Getränkepulver mit Rot-weinextrakt wird mit 200 Milliliter Wasser zum Rotwein mit 8,2 % Al-kohol. Versand nur an über 18-Jäh-rige gegen Kopie des Personalaus-weises.

Außer einer Verwechslung von Inert- und Edelgas („... empfiehlt, den Dickdarm mit einem Edelgas (wie Kohlendioxid) aufzublähen“) und dem Entzug von Sauerstoff durch die Reaktion mit einem „leicht oxidierenden Gas wie Was-serstoff oder Kohlenmonoxid (was die Chemiker ein Reduktionsmittel nennen)“ kann Aprilator Hauke Reddmann „dieses Jahr gar nix Ver-nünftiges liefern“. Schade.

Zum besseren Leben gehört für jeden Leser der Süddeutschen Zeitung das Schwammerlsammeln. Südbay-ern und der Bayerische Wald wur-den allerdings im Jahr 1986 Anfang Mai vom Fallout Tschernobyls be-sonders heimgesucht. Die Pilze dort gelten heute noch als belastet, denn „in Pilzen zerfällt die Radioaktivität erst nach 30 Jahren um die Hälfte.“

Ebenfalls zur Rubrik „Besser le-ben“ gehört harmonisierte Zahnkera-mik, die Maren Möller et al. unter www.memon.eu entdeckt haben. „Bei der Suche nach optimalen, metallfrei-en Werkstoffen ist das Amberger Fräs-

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�Magazin� April, April 424

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Meisterstücke

� So schlicht wie falsch kommt die Frankfurter Rundschau daher, wenn sie Carl Djerassi als „Science-Ficti-on-Autor“ bezeichnet. Er nennt sich korrekterweise „Science-in-fiction-Autor“. Aber den feinen Unterschied [diese Nachr. S. 429] zu verstehen, fie-le wohl Autor und Redaktion schwer.

Finger weg von der Chemie möchte man dem Sportjournalisten raten, der in der Süddeutschen in ei-nem Portrait über Aloysius Paulus Maria van Gaal Folgendes drucken ließ:

Die richtige Chemie schafft Zu-kunft!

Nicht zuletzt trugen auch die Nachrichten aus der Chemie zur Ver-wirrung bei: Als die Rede von der BASF war, textet die Redaktion un-geniert:

Da fragt Günter Scholz zu Recht, ob wir die IG Farben wieder ins Leben rufen wollten. Nein, wir doch nicht.

Übler dran war allerdings die Freie Presse Chemnitz mit einem dreispaltigen Aufmacherbild (Aus-schnitt und Legende rechts).

Tröstlich: Über allem leuchtet letztlich doch die Chemie.

Ernst Guggolz, Chefredakteur der Nachrichten

aus der Chemie, dankt allen genannten und

ungenannten Sammlern und Einsendern und

bittet um Nachsicht, dass es einige Texte nicht

in das Aprilheft geschafft haben. Neue Funde

sind jederzeit willkommen, aber diese bitte

nicht unterstreichen oder markern.

Stoffe

� In der Badischen Zeitung hat Wolfgang Jahnke Neues über Heli-um gelernt:

und Marc-Denis Weitze informiert uns via VDI-Nachrichten über neue Kohlenstoffisotope für die organi-sche Photovoltaik (kurz: OPV):

...

Dazu passen Moleküle von der wissenschaftlichen und von der hauswirtschaftlichen Front: Ralf Kollefrath fand [J. Eur. Ceram. Soc. 2009, 29, 2262] einen „hochenerge-tischen Photoinitiator mit bemer-kenswerter Struktur“:

und Welt aktuell freut sich über ato-mares Graphen und seine revolutio-näre Eigenschaft:

Schließlich verkürzt sich Frank Bringewski das Warten an der Waschmaschine mit dem Lesen des Typenschildes, wo das Marketing von Miele mit dieser chemischen Formel wirbt:

Aber vielleicht ist es gar kein Mole-kül, „denn ein solches Molekül wür-

Zum Thema „Luft“ gehört, so liest Gunthild Mielck in der Berge-dorfer Zeitung,

Der dazu gehörende Schwerionen-beschleuniger ist

den weder Henning Hopf noch Peter Vollhardt synthetisieren können, da-rauf wäre selbst Kékule in seinen kühnsten Träumen nicht gekom-men“. (PS: Die Miele-Waschmaschi-ne arbeitet mit einem „Waterproof System“; das klingt sinnvoll.)

Ein neuer Kaffee gibt „Kaffeelieb-habern einen Grund zum Jubeln: Dr. Hittich Organischer Kaffe ist ganz anders.“ Prima; der anorganische (?) Nespresso ging uns ja trotz oder we-gen George Clooney langsam auf die Nerven ...

Mit Salz lässt sich Wärme spei-chern. Darüber schreibt die Financi-al Times Deutschland dieses:

und

Ein Hinweis aus Römpp Online mag das ergänzen: „Natriumnitrit ist ziemlich giftig...“

Noch mehr vom Stoff; zunächst vom leichten Wasser:

Im Gegensatz dazu sah die Süd-deutsche Zeitung die Kanzlerin bei der Wahl des neuen Bundesprä-sidenten in „schwerem Wasser“, in Deuteriumoxid also. Aufregend im Übrigen, dass google.de bei der Su-che nach „schweres Wasser“ sofort als Link anbietet: „Schweres Wasser bei eBay“.

Und das Folgende sollten wir an-gesichts der E-10-Diskussion auch wissen, die Frankfurter Rundschau erzählt es uns:

Im vergangenen Trendbericht April musste Mark Medlock schon mit künstlichem Sauerstoff gerettet werden. Die Methode kennen auch die Frankfurter Rundschau und

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April, April �Magazin� 425

Damit produzieren die Leverkusener insgesamt 470 000 Jahrestonnen Su-perabsorber.

„Die Lichter der Verarbei-

tungsanlagen des

Chemiekonzerns BASF leuch-

ten auf dem BASF-Werks-

gelaende in Ludwigshafen.“