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Beschreibung: Aus im grünen Schild-Fuß mit silberfarbenem Wellenbalken erheben sich drei Linden auf Silber-Grund. Erklärung: Silberband und unterer Grüngrund stehen für Fluss und Leinewiesen. Die drei Linden finden sich in der Feldmark von Drüber. Grundfläche Gemarkung: 356ha Einwohner: 470 (2014) Ortsbürgermeister: Rolf Metje (SPD) Zwei der drei im Wappen festge- haltenen Linden stehen heute in voller Pracht in der westlich von Drüber liegenden Feldmark. Die- se hätten ein Alter von mehr als 100 Jahren erreicht, sagte Wil- fried Heering. Im Jahre 1994 riss eine Böe eine der drei Wappen- Linden um. Leider waren Stamm und Wurzelwerk angefault. Der Ortsrat ließ am Jahresanfang 1995 eine neue drei Meter hohe Linde pflanzen. Sülbeck Salzderhelden Drüber Immensen Die Dörfer unserer Region Drüber Drüber Vogelbeck W estlich der Leine auf ei- ner Landzunge an der Bundesstraße 3 liegt der freundliche Ort Drüber. Seit der Gemeindereform von 1974 ist er in die Stadt Ein- beck eingegliedert. Ein ge- meinsamer Ortsrat mit dem Nachbarort Sülbeck zusam- men lenkt die Geschicke. Geht es um die Ortschaft Drüber, dann kommt Ortshei- matpfleger Wilfried Heering ins Schwärmen. Vermutlich entstand die An- siedlung um 900 nach Christi. Die erste bekannte urkund- liche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1238. Ein Adelsge- schlecht war dort ansässig und Ludolf von Drubere, aus dem Grubenhagischen, war einer der Zeugen einer Ur- kunde von Herzog Otto dem Kinde. Das Dorf selbst wurde 1269 erwähnt, als das Kloster Amelungsborn den Zehnten in »Drubere« erwirbt. Fehden der Herzöge von Grubenhagen, zu deren Für- stentum auch Drüber und Sülbeck gehörten, prägten das Mittelalter aufgrund der Nähe zur alten Nord-Süd- Heer- und Handelsstraße. Im Jahre 1448 wurde der Ort besonders in Mitleidenschaft gezogen. Aufgrund von Fun- denorten grauer Tonscher- ben aus dem 13./14. Jahrhun- dert vermuten Archäologen, dass das heutige Dorf früher örtlich verschoben war, viel- leicht aufgrund einer kriege- rischen Verwüstung. Das Stöckheimer Kirchspiel, zu dem auch Drüber gehört, erlebte zwischen 1530 und 1540 die Reformation. Mit dem Umbruch erwuchs der Wunsch nach Bildung: Kinder sollten lesen, schreiben und vor allem den Katechismus sowie Kirchenlieder lernen. So erteilten in Stöckheim die Küster sowie Opferleute im »Opperhaus«, bei der Kirche gelegen, den ersten Unter- richt. Das führte zur Errich- tung einer selbständigen Schule um 1590, beantragt vom damaligen Pastor Petrus Hoffmann bei seinem Lan- desherrn. In diese Schule gin- gen neben den Kindern aus Stöckheim, Drüber und Sül- beck auch Jungen sowie Mäd- chen aus Rotenkirchen und Salzderhelden, wobei Kinder armer Leute kein Schulgeld zu zahlen brauchten. Die Schule, beziehungs- weise die Nachfolgerschule wurde erst im November 1960 aufgelöst. Im Juli 1960 gab sich der neue Schul- zweckverband eine Satzung, mit der Bezeichnung »Schul- zweckverband Leinetal« mit dem Sitz in Drüber für die Gemeinden Buensen, Drüber, Hollenstedt, Immensen und Sülbeck, erklärt Heering. Die »Mittelpunktschule Leine- tal«, die erste im damaligen Landkreis Einbeck, eröffnete 1962 und erhielt zweimal Er- weiterungsbauten. 1984 wurde beschlossen die in Einbeck an der Huller- ser Straße ansässige August- Henze-Schule (Schule für Lernhilfe) nach Drüber zu verlegen. Im Jahr 2000 wur- den aus der August-Henze- Schule und der Grundschu- le die »Leinetalschulen-Drü- ber«. Mit Ende dieses Jahres läuft die Leinetal-Förderschule aus. Dann wird die Verwaltung der Kreisvolkshochschule von ihrem jetzigen Standort in der Hullerser Straße in Ein- beck in das Gebäude der Lei- netalschulen in Drüber um- ziehen. Schon immer war der Ort in die Geschehnisse des Leine- tals eingebunden: Um 1550 forderte die Pest viele Opfer. Ebeso wie im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648), der dar- über hinaus den Bewohnern von Drüber Feuer, Plünde- rungen und Morde brachte. Selbst im Jahre 1675 gab es in Drüber noch sechs verwüs- tete Bauernhöfe – also 27 Jahre nach Friedensschluss, so der Ortsheimatpfleger. Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) brachte den Bau- ern die Bereitstellung von Ge- spannen große Probleme. Nur langsam erholt sich der Ort. Bis sich erneut Truppen schad- los hielten, diesmal von Napo- leon. Um 1850 ließ die Cholera ganze Familien aussterben. 40 Jahre später forderte die Diphtherie viele Opfer. Im Jahre 1822 wurden die Hand- und Spanndienste, un- ter denen Drüber stand, ab- gelöst. 1834 erfolgte die Ab- lösung des Zehnten. 1866 stand dann die Wiesen-Ver- koppelung an. Mehrere Vereinsgründun- gen um die Jahrhundert- wende zeugten auch in Drüber vom starken gemein- schaftlichem Dorfleben. So entstand zum Beispiel 1913 der »Turnverein Einigkeit«, der zuerst auf der freien Wiese oder auch im unbe- heizten, nun abgerissenen Dreschschuppen »körperliche und sittliche Kräftigung« be- trieb – bis 1954. Heute ist er im Turn- und Sportverein (Tu- Spo) Drüber e.V. wieder auf- gelebt. 1886 schlossen sich Bauern aus Drüber, Buensen, Immen- sen, Stöckheim, Sülbeck und Wickershausen zur »Molke- reigenossenschaft Drüber« zusammen. Weiter: bitte umblättern Der Begrüßungsstein an der Ortseinfahrt bietet ein freundliches Willkommen. Fotos: Kitzig Vereine in Drüber: Freiwillige Feuerwehr gegründet 1934 TuSpo Drüber e.V. neu gegründet 1983 (ehem. Turnverein Einigkeit von 1913) Chorgemeinschaft Drüber (ehem. MGV von 1893) Auto Club Drüber e.V. gegründet 1971 BvB-Fanclub »Schwarz-Gelbes Leinetal« e.V. gegründet 1998 DRK Drüber-Sülbeck gegründet 1977 Heimatverein Leinetal gegründet 1992 (Drüber, Sülbeck, Immensen) Kyffhäuser-Kameradschaft Drüber-Buensen gegründet 1906 Musikfreunde Sülbeck-Drüber gegründet 1978 (ehem. Spielmannszug) Siedlerverband Drüber/Sülbeck Nachkriegsgründung Kids-Club Drüber, Sülbeck, Immensen gegründet 2006 Sozialverband Deutschland Ortsgruppe Drüber-Sülbeck Theo Pauly Theo Pauly Hausanschlüsse · Pflasterarbeiten Sandtransporte · Kiestransporte Erdarbeiten · Mini-Bagger Abriss- und Entkernungsarbeiten Drainagen Am Papenkamp 5a · 37574 Einbeck Strodthagen Telefon (0 55 61) 87 25 · Fax (0 55 61) 8 19 76 Mobil: (01 77) 7 52 81 45 · E-Mail: [email protected] Wir fertigen nach Ihren Wünschen! 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Die Dörfer unserer Region - drueber-suelbeck.de€¦ · In diese Schule gin-gen neben den Kindern aus Stöckheim, Drüber und Sül-beck auch Jungen sowie Mäd-chen aus Rotenkirchen

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Page 1: Die Dörfer unserer Region - drueber-suelbeck.de€¦ · In diese Schule gin-gen neben den Kindern aus Stöckheim, Drüber und Sül-beck auch Jungen sowie Mäd-chen aus Rotenkirchen

Beschreibung:Aus im grünen Schild-Fuß mitsilberfarbenem Wellenbalken erheben sich drei Linden aufSilber-Grund.

Erklärung:Silberband und untererGrüngrund stehen für Flussund Leinewiesen. Die dreiLinden finden sich in derFeldmark von Drüber.

Grundfläche Gemarkung: 356ha

Einwohner: 470 (2014)Ortsbürgermeister:Rolf Metje (SPD)

Zwei der drei im Wappen festge-haltenen Linden stehen heute involler Pracht in der westlich vonDrüber liegenden Feldmark. Die-se hätten ein Alter von mehr als100 Jahren erreicht, sagte Wil-fried Heering. Im Jahre 1994 risseine Böe eine der drei Wappen-Linden um. Leider waren Stammund Wurzelwerk angefault. DerOrtsrat ließ am Jahresanfang1995 eine neue drei Meter hoheLinde pflanzen.

Sülbeck

Salzderhelden

Drüber

Immensen

Die Dörfer unserer RegionDrüberDrüber

Vogelbeck

Westlich der Leine auf ei-ner Landzunge an der

Bundesstraße 3 liegt derfreundliche Ort Drüber. Seitder Gemeindereform von1974 ist er in die Stadt Ein-beck eingegliedert. Ein ge-meinsamer Ortsrat mit demNachbarort Sülbeck zusam-men lenkt die Geschicke. Geht es um die Ortschaft

Drüber, dann kommt Ortshei-matpfleger Wilfried Heeringins Schwärmen. Vermutlich entstand die An-

siedlung um 900 nach Christi.Die erste bekannte urkund-liche Erwähnung stammt ausdem Jahre 1238. Ein Adelsge-schlecht war dort ansässigund Ludolf von Drubere, ausdem Grubenhagischen, wareiner der Zeugen einer Ur-kunde von Herzog Otto demKinde. Das Dorf selbst wurde1269 erwähnt, als das KlosterAmelungsborn den Zehntenin »Drubere« erwirbt.Fehden der Herzöge von

Grubenhagen, zu deren Für-stentum auch Drüber undSülbeck gehörten, prägtendas Mittelalter aufgrund derNähe zur alten Nord-Süd-Heer- und Handelsstraße. ImJahre 1448 wurde der Ort besonders in Mitleidenschaftgezogen. Aufgrund von Fun-denorten grauer Tonscher-ben aus dem 13./14. Jahrhun-dert vermuten Archäologen,dass das heutige Dorf früherörtlich verschoben war, viel-leicht aufgrund einer kriege-rischen Verwüstung. Das Stöckheimer Kirchspiel,

zu dem auch Drüber gehört,erlebte zwischen 1530 und1540 die Reformation. Mitdem Umbruch erwuchs derWunsch nach Bildung: Kinder

sollten lesen, schreiben undvor allem den Katechismussowie Kirchenlieder lernen.So erteilten in Stöckheim dieKüster sowie Opferleute im»Opperhaus«, bei der Kirchegelegen, den ersten Unter-richt. Das führte zur Errich-tung einer selbständigenSchule um 1590, beantragtvom damaligen Pastor PetrusHoffmann bei seinem Lan-desherrn. In diese Schule gin-gen neben den Kindern ausStöckheim, Drüber und Sül-beck auch Jungen sowie Mäd-chen aus Rotenkirchen undSalzderhelden, wobei Kinderarmer Leute kein Schulgeld zuzahlen brauchten. Die Schule, beziehungs-

weise die Nachfolgerschulewurde erst im November1960 aufgelöst. Im Juli 1960gab sich der neue Schul-zweckverband eine Satzung,mit der Bezeichnung »Schul-zweckverband Leinetal« mitdem Sitz in Drüber für dieGemeinden Buensen, Drüber,Hollenstedt, Immensen undSülbeck, erklärt Heering. Die»Mittelpunktschule Leine-tal«, die erste im damaligenLandkreis Einbeck, eröffnete1962 und erhielt zweimal Er-weiterungsbauten.1984 wurde beschlossen

die in Einbeck an der Huller-ser Straße ansässige August-Henze-Schule (Schule fürLernhilfe) nach Drüber zuverlegen. Im Jahr 2000 wur-den aus der August-Henze-Schule und der Grundschu-le die »Leinetalschulen-Drü-ber«.Mit Ende dieses Jahres läuft

die Leinetal-Förderschule aus.Dann wird die Verwaltungder Kreisvolkshochschule von

ihrem jetzigen Standort inder Hullerser Straße in Ein-beck in das Gebäude der Lei-netalschulen in Drüber um-ziehen.Schon immer war der Ort in

die Geschehnisse des Leine-tals eingebunden: Um 1550forderte die Pest viele Opfer.Ebeso wie im DreißigjährigenKrieg (1618 bis 1648), der dar-über hinaus den Bewohnernvon Drüber Feuer, Plünde-rungen und Morde brachte.Selbst im Jahre 1675 gab es inDrüber noch sechs verwüs-tete Bauernhöfe – also 27Jahre nach Friedensschluss, soder Ortsheimatpfleger. Im Siebenjährigen Krieg

(1756–1763) brachte den Bau-ern die Bereitstellung von Ge-spannen große Probleme. Nurlangsam erholt sich der Ort.Bis sich erneut Truppen schad-los hielten, diesmal von Napo-leon. Um 1850 ließ die Choleraganze Familien aussterben. 40Jahre später forderte dieDiphtherie viele Opfer.

Im Jahre 1822 wurden dieHand- und Spanndienste, un-ter denen Drüber stand, ab-gelöst. 1834 erfolgte die Ab-lösung des Zehnten. 1866stand dann die Wiesen-Ver-koppelung an.Mehrere Vereinsgründun-

gen um die Jahrhundert-wende zeugten auch in Drüber vom starken gemein-schaftlichem Dorfleben. Soentstand zum Beispiel 1913der »Turnverein Einigkeit«,der zuerst auf der freienWiese oder auch im unbe-heizten, nun abgerissenenDreschschuppen »körperlicheund sittliche Kräftigung« be-trieb – bis 1954. Heute ist erim Turn- und Sportverein (Tu-Spo) Drüber e.V. wieder auf-gelebt.1886 schlossen sich Bauern

aus Drüber, Buensen, Immen-sen, Stöckheim, Sülbeck undWickershausen zur »Molke-reigenossenschaft Drüber«zusammen.

Weiter: bitte umblättern

Der Begrüßungsstein an der Ortseinfahrt bietet einfreundliches Willkommen. Fotos: Kitzig

Vereine in Drüber: Freiwillige Feuerwehr

gegründet 1934TuSpo Drüber e.V.

neu gegründet 1983(ehem. Turnverein Einigkeit von 1913)Chorgemeinschaft Drüber

(ehem. MGV von 1893)Auto Club Drüber e.V.

gegründet 1971 BvB-Fanclub »Schwarz-Gelbes Leinetal« e.V.

gegründet 1998DRK Drüber-Sülbeck

gegründet 1977Heimatverein Leinetal

gegründet 1992(Drüber, Sülbeck, Immensen)

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gegründet 1906Musikfreunde Sülbeck-Drüber

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oben: Luft-aufnahmevon 1990.

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Beschreibung: SilberfarbenesTretrad liegt auf grünem Grundüber Silber-Balken. Je zweiTragspeichen sind parallelangeordnet und überkreuzensich. Das Schnitt-Quadrat istschwarz gefärbt. Zwei dünneSpeichen verlaufen diagonal.Erklärung: Der Silberbalkensteht für den Ortsnamengebenden Bach »sole beke«.Das Rad symbolisiert dieSalzgewinnung in der Saline.

Grundfläche Gemarkung: 420haEinwohner: 422 (2014)Ortsbürgermeister:Rolf Metje (SPD)

Einwohnerim Jahre 1821 444 Ew

1848 5321871 4281925 4451939 3941946 6501971 5211994 488

Die Dörfer unserer RegionSülbeckSülbeck

Sülbeck

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Sülbeck liegt am westlichenRand des Leinegrabens

zwischen dem 176 Meter ho-hen Sülbecker Berg und dem186 Meter hohen Sülberg, inunmittelbarer Nachbarschaftzu Drüber. Daher ist die Ge-schichte beider Orte verbun-den. Beides Bauerndörfer, derUnterschied liegt im Vorhan-densein der Solequellen, diedie Geschicke von Sülbeckstark prägten. Und die Ge-bäude der Salzgewinnung be-stimmen das Ortsbild nochheute mit. Das Gebiet um Sülbeck besitzt eine reiche vorge-schichtliche Besiedlung. Orts-heimatpfleger Albert Behrenserzählt fasziniert von Fundenund Ausgrabungen: In der Ge-markung des Ortes Sülbeckhat man die ältesten vorge-schichtlichen Zeugnisse derEinbecker Region gefunden.Vom »Sülbecker Berg stam-men Werkzeuge, die von hier rastenden Neandertalern(100.000 vor Chr.) gefertigtwurden«. Auch spätsteinzeit-

liche (180.000 bis 140.000 v.Chr.) und mittelsteinzeitliche(10.000 bis 4.000 v. Chr.) Jä-gergruppen wählten den Sül-becker Berg als Standort fürihre Jagdlager. Die ältesten Ackerbauer sie-delten um 5.000 v. Chr., nachder in den 80er/90er Jahrenarchäologisch untersuchtenSiedlung »Am Bohrturm«, di-rekt über dem Steilhang zurLeineaue.Der Sülberg hat dem zurZeit Karls des Großen von 740bis 814 nachgewiesenen »Sül-berggau« den Namen gege-ben, das heißt: Solbecke, Salz-bach. Das Gaugericht wurdeim Gebiet Sülbeck-Strodtha-gen abgehalten und umfass-te den Bereich des nördlichenLeinetals. Schon der Ortsna-me und die Bezeichnungender beiden Berge, weisen aufeine frühe Kenntnis der Salz-vorkommen hin. Die frühe Be-siedlung dieser Gemarkungdeutet sicherlich auf eine Nut-zung der hier vorhandenensalzhaltigen Quellen hin. Die

»sole beke« / »Suilbeke«, derDorfbach mit dem Wasser dersalzhaltigen Quellen gab demDorf »Sulebeke«/Sülbeck alsoseinen Namen.Albert Behrens datiert: Esist urkundlich belegt, dass eszwischen 1018 und 1322 einenOrt »Sieberhausen« in der Sül-becker Feldmark gegeben hat. Die erste urkundliche Er-wähnung bezieht sich auf dieSalzquellen: Im Jahre 1210gibt Bischof Bernhard III. vonPaderborn sieben bei »Sibur-gehusen« »am salines et pra-tes« gelegene Hufen Landes– das entspricht rund 30 Mor-gen – dem Kloster Amelungs-born zum Lehen. Lehen, definiert Behrens, als überge-benes Land, zeitlich begrenztzur Pacht, woraus Rechte undPflichten folgen.Von den Salzquellen warerst wieder im Jahre 1608 dieRede. Nach dem Untergangdes Ortes Sieberhausen in derGemarkung Sülbeck, vielleichtin den Zeiten der Pest nach1348, scheint die Erinnerungan eine wahrscheinlich vor-handene Salzgewinnungsan-lage verloren gegangen zusein. Der Ort der Wüstungheißt heute noch »dat Siber-huser Feld«. Mit dem BegriffWüstung wird eine aufgege-bene, von den Bewohnernverlassene Siedlung bezeich-net – erklärt Ortsheimatpfle-ger Albert Behrens. Bekannt ist, dass es im 16. Jahrhundert siebzehnHofstellen in Sülbeck gab.1681,1682 und 1685 wurdendie Salzquellen auf Betrei-ben von Otto Friedrich vonMoltke, dem letzten Bewoh-ner der Heldenburg, unter-sucht. Die Sole war von guter

Qualität (3-lötig = ca. 9,4 Pro-zent NaCl). 1686 ordnete derspätere Kurfürst Ernst Augustvon Hannover-Calenberg dar-aufhin an, in Sülbeck ein»Saltz- und Leckwerck« zubauen – auch zur Erhöhungder Steuereinnahmen. VonMoltke bekam die Leitung.Schon im folgenden Jahr ent-standen zwei Gradierwerke.Bald war die staatlich hanno-versche Saline auf Erfolgs-kurs – in Konkurrenz zur Saline Salzderhelden. (1757wurde diese gepachtet undhundert Jahre von Drüber ausgeleitet.)Die Sole wurde aus einemmitten im Dorf gelegenenBrunnen (ein Hauptbrunnenund zwei kleine Nebenbrun-nen) mit Hilfe von Wasser-kraft gewonnen. Das unter-schlächtige Wasserrad triebder 1688 künstlich angelegteWasserlauf an. Die Sole ver-kochte man auf vier Pfannenin zwei Siedehäusern. Das aus-kristallisierte Salz wurde mitlangen Schiebern an den Pfan-nenrand gezogen, abgeschau-felt und auf dem Trocken-boden »nachgedarrt«. Für die Arbeiter benötigte manWohngebäude. Ein Vorrats-haus für das fertige Salz ent-stand und auch ein Verwal-tungsgebäude. Diesem wareinen Kapelle für die Sül-becker Gemeinde seit 1692angegliedert.Der 1688 fertiggestellte Gra-

ben für das Leinewasser vonHollenstedt nach Sülbeck, soBehrens, wurde auf einer Län-ge von rund 6,7 Kilometern inzwei Jahren vor allem von han-noverschen Soldaten auch we-gen des Hochwassers ausge-baut. Weiter: bitte umblättern

Vereine in Sülbeck: Sportverein FC Sülbeck/Immensen

gegründet 1997 Gemischter Chor Sülbeck

gegründet 1972(Vorbild Männergesang-verien Eintracht 1897)

Freiwillige Feuerwehrgegründet 1927

Musikfreunde Sülbeck-Drüber gegründet 1978(ehem. Spielmannszug)

Sülbecker Karnevalsverein e.V.gegründet 1968

Heimatverein Leinetalgegründet 1992(Drüber, Sülbeck, Immensen)

DRK Drüber-Sülbeckgegründet 1977

SiedlerverbandDrüber/Sülbeck

NachkriegsgründungTSV Sülbeck

gegründet 1904JSG Sülbeck

(Sülbeck, Hollenstedt, Stöckheim, Edemissen)

Kids-ClubDrüber, Sülbeck, Immensengegründet 2006

Sozialverband DeutschlandOrtsgruppe Drüber-Sülbeck

Kultur im Esel e.V.gegründet 1989Mit Wappen und Blumen werden Besucher an den

Ortseingängen liebevoll begrüßt. Fotos: Kitzig

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... meine Heimatmein Zuhausemein Zuhause

Weiter im Text DrüberSie erbauten 1886 eine

Molkerei in Drüber und lie-ferten noch im gleichen Jahrdie erste Milch an. Lange Zeitwar die Molkerei für den Ortwirtschaftlich sehr wichtig.Doch durch den technischenWandel wurde auch dieseMolkerei 1976 geschlossen,die am Ortsende RichtungStöckheim steht. Von 1976bis 2002 lockte das Restau-rant »Alte Meierei« in dieRäumlichkeiten. Gegenüber dem Molkerei-

gebäude befand sich früherübrigens die Gaststätte »Hüt-tenkrug«/»Nagelsche Gast-stätte« (mit angegliedertemSaal und Bühne), bis sie 1980abgerissen wurde. Im Hüt-tenkrug war von 1896 bis1945 die Poststelle unterge-bracht. Im Hof gab es nachdem Zweiten Weltkrieg Tanz-vergnügen.Dass Drüber ein Bauerndorf

war, ist auch an der um 1900errichteten Viehwaage deut-lich. Zunächst aus Holz wurdesie nach rund 30 Jahren durcheine damals ganz moderne Ei-

senwaage ersetzt. Daherbrachte man selbst aus Salz-derhelden das Vieh zum Wie-gen dorthin. Die letzte Ei-chung war wohl 1977. ImJahre 1996 wurde nach er-folgreicher Sanierung diesesKulturdenkmal der Öffent-lichkeit zugänglich gemacht.Das Jahr 1911 war beson-

ders warm und trocken. Nichtnur in Drüber gab es Pro-bleme mit der Wasserversor-gung durch die Brunnen. Da-her baute man im folgendenJahr eine Wasserleitung, dieStöckheim und Drüber mitTrinkwasser versorgte. Seit1987 kommt das Trinkwasseraus dem Solling, dafür wurdelängs der neu entstandenenLandstraße Richtung Einbeckfür die Orte Drüber, Immen-sen und Sülbeck sowohl dieTrinkwasser- als auch die Ab-wasserleitung verlegt.Die beiden Weltkriege ver-

schonten auch die Söhne desDorfes nicht. Das Ehrenmalerinnert an die Gefallenenund Vermissten. 1934 wurde die Freiwillige

Feuerwehr gegründet, davor

gab es seit 1902 die Pflicht-feuerwehr. Neben der Brand-bekämpfung gibt es für dasDorfleben wichtige »Ein-sätze«, zum Beispiel die Or-ganisation des Osterfeuers.Die Gebietsreform 1974

brachte gravierende Ände-rungen für viele kleine selbst-ständige Gemeinden, erin-nert Heering. So wurde auchDrüber ab dem 1. März einOrtsteil der Stadt Einbeck. Mit der Gemeinde Sülbeck,

die nur einen Steinwurf ent-fernt liegt, wurde ein ge-meinsamer Ortsrat gewählt,dem neun Mitglieder ange-hören. Ortsbürgermeister istderzeit Rolf Metje (SPD).Seit 1980 kann sich Drüber

über einen Sportplatz freuen.Das führte zur Wiedergrün-dung des Sportvereins. 1982legte man einen Festplatz an.Mit einer Maibaumfeier wur-de zum 1. Mai 1990 der Dorf-platz eingeweiht. Wilfried Heering blickt

nochmals zurück und führtdas alte Dorfleben vor Augen:»Früher gab es in Drüber eineSchmiede. Das Gebäude ist

heute noch zu sehen. Es stehtin der Straße ›Auf dem Berge‹.Der Schmied war FriedrichSchneider, der zugleich Bedie-ner der Dreschmaschine war,denn in dieser Zeit warenTrecker auf den landwirt-schaftlichen Betrieben so gut wie nicht vorhanden.Es wurden mit Pferdegespan-nen Geräte befördert und Bö-den bearbeitet. Da spielte dasBeschlagen der Pferde einegroße Rolle, für den Ort undim Arbeitsablauf war derSchmied besonders wichtig.Klempnerarbeiten gehörtenauch zu seinem Arbeitsbe-reich«, so Heering. Zum Abschluss erinnert der

Ortsheimatpfleger WilfriedHeering an die schönen Stun-den auf dem Grillplatz, der 2000 feierlich eröffnetwurde. Und lädt alle »Nicht-Drüber« herzlich ein, sich beieinem der fröhlichen Grill-feste selbst ein Bild von »sei-nem Dorf« zu machen. Oderzu der seit 2006 stattfinden-den Polder-Party zu kom-men.

Kitzig/k

Zu Entstehung der Steinegibt es folgende Sage: ZweiBrüder, begleitet jeweilsvon ihrem Knecht, trafensich beim Pflügen undgerieten in Streit miteinan-der. Sie erschlugen sichgegenseitig. Der eine Bruder forderte im Sterben, dass dessenGrabstein, der Unrechthätte, im Boden versinkensolle. Wenn man genauhinsieht, findet man nebenden beiden einen drittenStein, halb im Boden ver-sunken. Man hätte ihn mehrmalsversucht neu aufzustellen,heißt es im Dorf, dochimmer wieder sei er in dieErde eingesunken.

Fest der Kyffhauserkameradschaft Pfingsten 1961

Auf dem Wege von Drüber nach Stöckheim stehen zweihohe Feldsteine. In die Mitte des 16. Jahrehunderts sinddie Steinmommente datiert, deren Bedeutung im Laufeder Jahrhunderte verloren gegangen ist. Vermutet wirdein Ort mittelalterlicher Gerichtsbarkeit.

Grußpostkarte aus Drüber, Postkarte von 1960 mit Gasthaus zur Linde, Ehrenmal,Molkerei und einem Blick ins Dorf.

Unser Foto zeigt die beiden Ortsheimatspfleger WilfriedHeering aus Drüber (links) und Albert Behrens aus Sülbeck.

Ansichtskarte zum 75jährigen Bestehen der Molkerei in Drüber aus dem Jahre 1961.

Aktueller Blick auf den freundlichgestalteten Eingang der Leinetal-schulen.

Ehrenmal mit den Namen der Ge-fallenen und Vermissten der beidenWeltkriege.

Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zu Drüber, vermutlich 1963.

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... meine Heimatmein Zuhausemein Zuhause

Weiter im Text SülbeckUnter Hochwasser hatte

dennoch die Saline zu leiden,indem die Feuer verlöschtenund Produktionsausfälle dieFolge waren.

Etwa 300 Tonnen Salz proJahr wurden um 1700 herge-stellt. Rund 100 Jahre späterwaren es 800 Tonnen, um1900 über 5.000 Tonnen. Da das Leinetal im Sieben-

jährigen Krieg zeitweise vonFranzosen besetzt war, gingdie Salzgewinnung in dieserZeit stark zurück (1761/2: 220Tonnen). Die Struktur des heutigen

Dorfes Sülbeck ist zurückzu-führen auf den Brand ausdem Jahre 1781, bei dem fastdas gesamte Dorf zerstörtwurde, die Saline blieb we-gen der für sie günstigenWindrichtung verschont, soBehrens.Interessant ist, dass der Sül-

becker Salzfaktor als Gutach-ter für die heruntergekom-mene Saline zu Lüneburgherangezogen wurde – um1790. Und dass 1793 die wohlgrößte Siedepfanne (etwa 10X 5,5 Meter) im damaligen

deutschsprachigen Raum inSülbeck betrieben wurde. Der Einführung der Salz-

steuer um1810 folgten in denfolgenden Jahren wirtschaft-liche Probleme, die mancheSalzfirmen nicht überlebten. Im oberen Bohrturm von

1848 fördert eine 400 Metertiefe Bohrung Sole mit 27Prozent Salzgehalt zutage.Diese Bohrung war für dama-lige Zeiten eine technischeMeisterleistung und für denFortbestand der Saline sehrwichtig.Viele Menschen starben

1850 durch die Cholera-Epe-demie, auch Sülbeck und dieNachbarorte blieben nichtverschont. 1870 wurde die Saline pri-

vatisiert und erhielt neuenwirtschaftlichen Schwung:Die Familien Lockemann undPflughöft betrieben die Sa-line erfolgreich (ab 1878 min-destens 3.000 Tonnen/Jahr,1888 sogar 5.500 Tonnen/Jahr).Die erste Telefonleitung in

der Region gab es in Sülbeck:1894 konnte man von der Sa-line aus zur Mühle in Hollen-

stedt Verbindung halten. Erstvier Jahre später kam des Te-lefon nach Einbeck.Der Bau von zwei Turbinen

mit Generatoren am Salzgra-ben ersetzte die Wasserrä-der. Dadurch wurde die Elek-trizität in Sülbeck undDrüber 1899 eingeführt undin beiden Ortschaften brann-ten elektrische Lampen zuWeihnachten, – in Northeimerst im Jahre 1912.Stolz verkündete Behrens,

dass der Ort auch einen Sül-becker Hafen hatte. Ab 1886gab es einen Dampfschlep-per. Bis dahin hatte man dieBoote gezogen (getreidelt).Sie beförderten das Salz überden Salzgraben (künstlichangelegt, rund sechs Kilome-ter lang) und die Leine zumSalzderheldener Bahnhof(Bahnlinie Göttingen-Hanno-ver 1854 in Betrieb genom-men, vorher Salztransportmit Pferdewagen). Ab 1909 erfolgte der Trans-

port des Salzes mit einerrund 2,5 Kilometer langenDrahtseilbahn über die Lei-newiesen. Diese Drahtseil-bahn war ein Wahrzeichen

des Leinetals bis 1950 (1955abgerissen).Ab 1910 wird die Salz-Kon-

kurrenz immer größer. Durchden Ersten Weltkrieg und vor allem durch den damitverbundenen Kohlemangelbis 1920 geht die Salzpro-duktion in Sülbeck stark zu-rück (1.600 Tonnen im Jahr).Nach 1925 werden die Ton-nagen der Jahrtausend-wende wieder überschritten.Die Weltwirtschaftskrise undder Zweite Weltkrieg brach-ten erneut deutliche Ein-brüche. An die Kohlekrisevon 1947 können sich die Äl-tren sicher noch erinnern. Konkurs und Liquidation

der Saline waren die Folgenim Jahre 1950, Betriebsein-stellung und Teilabrisse. Derzweite Bohrturm verblieb imBesitz der Familie. Seit 1992 wird Sülbecker

Sole unter dem Firmen-namen »Natursole Sülbeck«an Thermalbäder verkauft.Der Förderverein Saline Sül-beck und der HeimatvereinLeinetal setzen sich für denErhalt des Oberen Bohrturmsein.

Nach dem Zweiten Welt-krieg wurden auch in Sülbeckviele Vertriebene und Flücht-linge vor allem aus Schlesienuntergebracht. Sülbeck be-heimatete in den 50er Jahrenneben den acht landwirt-schaftlichen Höfen einigeHandwerksbetriebe wie zumBeispiel Bäcker, Dachdecker,Maurer, Zimmerei, Stellma-cher, Schlosserei, Schmiede,Schlachterei, Schneiderei, Friseur und Tischlerei, zähltBehrens auf. Doch die hohe Nachkiegseinwohner-zahl sank wieder, auch dieMobilität der Menschenwurde größer. Damit entfieldie Lebensgrundlage vielerKleinbetriebe.1974 wurde das Dorf an-

lässlich der NiedersächsischenGebietsreform ein Ortsteilder Stadt Einbeck. Seitdemstellen Sülbeck und Drüber ei-nen gemeinsamen Ortsratauf. Seit 1986 gehört RolfMetje diesem Ortsrat an, under leitet seit 1991 als Orts-bürgermeister mit seinenOrtsratskollegen die Ge-schicke von Drüber und Sül-beck.

Als technische Denkmalegelten seit 1984 die Bohr-türme der Saline aus den Jah-ren 1865 und 1882 sowie dasSole-Reservoir von 1882 mithölzernem Solebehälter. Deralte Bohrturm ist noch heutefunktionsfähig. Notwendigwurden Fachwerksanierun-gen, diese führte der Heimat-verein 2006 in Eigenleistun-gen aus.Das Dorfleben ist in Sülbeck

sehr lebendig. Anlässlich destraditionellen Salinenfestes2006 stellten sich zum Bei-spiel die vielen Vereine vor.Ein Verein organisierte

1989 die Konzertserie »Kulturim Esel«. Daraus entwickeltesich eine der »am längsten regelmäßig laufenden« Mu-sikveranstaltungen in Nieder-sachsen. Seit 25 Jahren willder Verein dem dörflichen Le-ben »kulturelle wie politischeImpulse« geben. Und Be-sucher aus nah und fern wer-den durch die Veranstaltun-gen in den Ort gelockt undkommen gerne wieder – auchum sich den Ort näher anzu-sehen.

Kitzig/k

Blick auf die Saline Sülbeck im Jahre 1920. Die Schornsteine sind rund 35 m hoch.

Die veröffentlicheten Bilder wurden von Albert Behrens sowie Wilfried Heering zurVerfügung gestellt oder sind Bestandteile des Archivs der Einbecker Morgenpost.

Der Sülbecker Hafen im Jahre 1909. Zwei dampfmaschinenbetriebene Boote gab eszu der Zeit auf dem Salzgraben, die für den Transport des »weißen Goldes« zumBahnhof nach Salzderhelden sorgten und mit Kohlen zurückkamen. Der Bau derSeilbahn ist auf der rechten Bildseite zu erkennen.

Nachbau des Tretrades im Maßstab 1:3, zu besichtigen im oberen Bohrturm. Das hölzerne Solereservoir von 1882.

Vereine zeigen, dass das Dorfleben bunt ist und Spassmacht zum Festival der Vereine Drüber und Sülbeck,2006 vor der Saline.

»Die Freiwillige Feuerwehr Sülbeck hatte den Brandschnell unter Kontrolle, so dass kein Schaden entstand.«,lautetet die Bildunterschrift 2003. Schüler hatten einLagerfeuer auf dem Boden einer Scheune angezündet.

»Die Tanzmäuse« TSV Sülbeck vor dem FußballturnierFC Sülbeck/Immensen-Thiais anlässlich des 100-jährigenBestehens des TSV Sülbeck 2004.

Oberer Bohrturm mit Solebehälter, 1911.