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B~rioht: A/]gemefl~eanalygisehe Nethode~, Apparate und Reagengien 129 Als neuer Indicator, vor allem ffir die lcomplexometrische S1agnesiumbeztimmung, wird yon I. S. MVST~d~N, E. A. XA~KOVS~JA und A. N. IVANOVA ~ Sdiuremono. chromblau 3 [Na-Salz der 1-Acetamino-8-hydroxy-7-(1-azo-2,3,5-trichlor-6-hydroxy- benzol)-naphthMm-4-sulfonss vorgeschlagen. Die BeBtimmung des Magne- siums erfolgt bei Pa 9,6--9,8, der Umschlag erfolgt yon Hellrot naeb Tiefblau. gupfer s~6r~ die Bestimmung, da der en~spreehende Cu-Komplex mit dem In- dicator yon J~DTA nieht zerstSr~ wird, Fe~+ und A[ a§ ~t6ren bei Gehalgen yon 5--7 mg/1 nieht, bei h6heren Konzentrationen ersehwer~ die braune Farbe des Eisenhydroxyds die Endpunktserkermung. Zink bildet ebenso wie Mg einen roten Komplex mit dem Indicator, der aueb yon )~DTA zerst6rg wird. Die Empfindlieh- keit der Mg-Bestimmung betr~gt 0,01 #g/ml, bei Zink werden noeh 0,13~g/ml erfaBt. Zavodsk~]a L~borat. 24, 1060--I06I (I958) [Russ~seh], Univ. Sara~ov. H. NIESWAI~D Die Eignung yon Chloramin T als titl'imetrischem Standardreagens behandeln E. ]~IS]~oPund V. J. JEN~INGS 1 in einer ausffihrlichen und l~'itisehen ErSrterung. Sie weJsen ei~gangs auf eine Reihe un_k]arer und ~ieh sogar widerspreehender An- gabon in der Literatur hin. Zur Klgrung der offenen ~ragen werden melLrere Punkte sehr eingehend diskutiert und eigene experimentelle Ergebnisse angefiihrt. Chlor- amin T (Natriumsalz des p-Toluolsulfon-N-chloramins, CH3CoI-ItSO2NC]_Na ) kann haufig direkt an die Stelle yon Hypoehlorit treten, ebenso yon Bromat-]~romid, Jodat-Jodmonochlorid odor Jod-Jodid. Das grit jedoch nieht allgemein; z.B. kann Bromat bei der Bestimmung yon Hydrazin, Hydro~:ylamin, Antimon(II1) odor Thcdb;um[']) nicht erse~,z~ werden. In lYgsser bydrolysier~ CMoramin T ge- wOhnlich in p-Toluolsulfonamid und Natriumhypoehlor[~, Daneben treten weitere Reaktionen auf, fiir die die GMchgewichtskonstanten angegeben werden_ tJber- schlagsreehnungen 2eigen, dab in stark saurem Medium die freie S/iure R-NHC1 (t~ = CH3C~H4S02)trod das Diehloramin R-NC12fiberwiegen, w~hrend mit steigen- dem pH-Wert das S~ureanion R-NC1- zunimmt und se]bst in sehwach alkaliseher Lesung gegenfiber Hypoehlorit vorherrseht. Die HOCl-Konzentration b]eibt dabei im ganzen Bere~eh kons~ant. Ch]oramin T zeigt Jn Abwesenheit yon Halogeniden auch m starker SAute nur schwache Oxydationswh'kung; es reagiert in Gegenwart von Chlorid bei PH-Werten oberhalb 1 fiberhaupt nioht, bei Vorhandensein yon Bromid jedoeh bis P~I 5 und yon Jodid bib pH 9. Es scheint daher in seiner Wirkung im wesentliohen auf die Oxydation yon I-IMogeniden besehrankt zu sein, Btark saure LSsungen ausgenommen. Man kann also daB Chloramin T-trihydrat (ebenso das homologe Chloramin B) als bequem ~u handhabenden Ersatz in fester, w~g- hater Form ftir Hypochlorite, unterehlorige S~u~ m~d ~H~C1 ~n~ehen. :Dux~h Umkristallisieren aus Wasser erhalt maa em Produkt hoher Reinheit. Der h6chst- erreiehbare l~einheitsgrad ist allerdings nut 99,50/0 . Troeknen des Trihydrats fiihrt zu uneinheit]iehem Material. Chloramin T ist im direkten Tageslicht instabil, doeh sehfitzt braunes Glas sowohl die feste Substanz als aueh L5sungen hinreiehend. Die Stabflit~t ist hier fiber Monate hiaweg gentigend groB und erffillt somit die Anforderungen, die an ein Standardreagens geste]lt werden. Die Standardisierung erfolgt entw~der gegen Arsen(III) ~n saurer LS~ung (2 m HCI, 0,1 m Rromid) mit Rosanilinhydroehlorid als Indicator (Blaggelb n~ch Leuchtendpurpur), gegen Arsen(III) in neutraler, hydrogenearbonatgepufferter Lesung (0,5 m) in Gegen- wart kMner Mengen KMiumjodid (0,005 m) und Starke als Indicator odor gegen Kaliumjodat fiber Natriumthiosulfat. ]~in VergMch der genannten Titerstellungen untereinander und aueh mit potentiometrischer Indikation, die unter sorgfaltiger Z. a nalyt. Chem,,Bd. 1~8 9

Die Eignung von Chloramin T als titrimetrischem Standardreagens

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B~rioht: A/]gemefl~e analygisehe Nethode~, Apparate und Reagengien 129

Als neuer Indicator, vor allem ffir die lcomplexometrische S1agnesiumbeztimmung, wird yon I. S. MVST~d~N, E. A. XA~KOVS~JA und A. N. IVANOVA ~ Sdiuremono. chromblau 3 [Na-Salz der 1-Acetamino-8-hydroxy-7-(1-azo-2,3,5-trichlor-6-hydroxy- benzol)-naphthMm-4-sulfonss vorgeschlagen. Die BeBtimmung des Magne- siums erfolgt bei Pa 9,6--9,8, der Umschlag erfolgt yon Hellrot naeb Tiefblau. gupfer s~6r~ die Bestimmung, da der en~spreehende Cu-Komplex mit dem In- dicator yon J~DTA nieht zerstSr~ wird, Fe~+ und A[ a§ ~t6ren bei Gehalgen yon 5--7 mg/1 nieht, bei h6heren Konzentrationen ersehwer~ die braune Farbe des Eisenhydroxyds die Endpunktserkermung. Zink bildet ebenso wie Mg einen roten Komplex mit dem Indicator, der aueb yon )~DTA zerst6rg wird. Die Empfindlieh- keit der Mg-Bestimmung betr~gt 0,01 #g/ml, bei Zink werden noeh 0,13~g/ml erfaBt.

Zavodsk~]a L~borat. 24, 1060--I06I (I958) [Russ~seh], Univ. Sara~ov. H. NIESWAI~D

Die Eignung yon Chloramin T als titl'imetrischem Standardreagens behandeln E. ]~IS]~oP und V. J. JEN~INGS 1 in einer ausffihrlichen und l~'itisehen ErSrterung. Sie weJsen ei~gangs auf eine Reihe un_k]arer und ~ieh sogar widerspreehender An- gabon in der Literatur hin. Zur Klgrung der offenen ~ragen werden melLrere Punkte sehr eingehend diskutiert und eigene experimentelle Ergebnisse angefiihrt. Chlor- amin T (Natriumsalz des p-Toluolsulfon-N-chloramins, CH3CoI-ItSO2NC]_Na ) kann haufig direkt an die Stelle yon Hypoehlorit treten, ebenso yon Bromat-]~romid, Jodat-Jodmonochlorid odor Jod-Jodid. Das grit jedoch nieht allgemein; z.B. kann Bromat bei der Bestimmung yon Hydrazin, Hydro~:ylamin, Antimon(II1) odor Thcdb;um[']) nicht erse~,z~ werden. In lYgsser bydrolysier~ CMoramin T ge- wOhnlich in p-Toluolsulfonamid und Natriumhypoehlor[~, Daneben treten weitere Reaktionen auf, fiir die die GMchgewichtskonstanten angegeben werden_ tJber- schlagsreehnungen 2eigen, dab in stark saurem Medium die freie S/iure R-NHC1 (t~ = CH3C~H4S02) trod das Diehloramin R-NC12 fiberwiegen, w~hrend mit steigen- dem pH-Wert das S~ureanion R-NC1- zunimmt und se]bst in sehwach alkaliseher Lesung gegenfiber Hypoehlorit vorherrseht. Die HOCl-Konzentration b]eibt dabei im ganzen Bere~eh kons~ant. Ch]oramin T zeigt Jn Abwesenheit yon Halogeniden auch m starker SAute nur schwache Oxydationswh'kung; es reagiert in Gegenwart von Chlorid bei PH-Werten oberhalb 1 fiberhaupt nioht, bei Vorhandensein yon Bromid jedoeh bis P~I 5 und yon Jodid bib pH 9. Es scheint daher in seiner Wirkung im wesentliohen auf die Oxydation yon I-IMogeniden besehrankt zu sein, Btark saure LSsungen ausgenommen. Man kann also daB Chloramin T-trihydrat (ebenso das homologe Chloramin B) als bequem ~u handhabenden Ersatz in fester, w~g- hater Form ftir Hypochlorite, unterehlorige S~u~ m~d ~H~C1 ~n~ehen. :Dux~h Umkristallisieren aus Wasser erhalt maa em Produkt hoher Reinheit. Der h6chst- erreiehbare l~einheitsgrad ist allerdings nut 99,50/0 . Troeknen des Trihydrats fiihrt zu uneinheit]iehem Material. Chloramin T ist im direkten Tageslicht instabil, doeh sehfitzt braunes Glas sowohl die feste Substanz als aueh L5sungen hinreiehend. Die Stabflit~t ist hier fiber Monate hiaweg gentigend groB und erffillt somit die Anforderungen, die an ein Standardreagens geste]lt werden. Die Standardisierung erfolgt entw~der gegen Arsen(III) ~n saurer LS~ung (2 m HCI, 0,1 m Rromid) mit Rosanilinhydroehlorid als Indicator (Blaggelb n~ch Leuchtendpurpur), gegen Arsen(III) in neutraler, hydrogenearbonatgepufferter Lesung (0,5 m) in Gegen- wart kMner Mengen KMiumjodid (0,005 m) und Starke als Indicator odor gegen Kaliumjodat fiber Natriumthiosulfat. ]~in VergMch der genannten Titerstellungen untereinander und aueh mit potentiometrischer Indikation, die unter sorgfaltiger

Z. a nalyt. Chem,, Bd. 1~8 9

130 Bericht: Spezielle analytisehe ~ethoden

Eliminierung aller bekannten Fehlerquellen durchgeffihrt sind, zeigt eine aus- gezeichnete Obereinstimmung. -- 36 Literaturzitate.

1 Talanta (London) 1, 197--212 (1958). Univ. Exeter, Devon (England). E. BA~S~MA~

Die 0xydation yon 0xalatotitankomplexen dm'ch Kaliumpermanganat unter- suehen A. A. GRINBER~ und L. V. SICHE]~VA 1 mit Hilfe potentiometrischer Titra- tionen. In allen Komplexverbindungen, deren Oxalatgruppen in unmittelbarer N~he des oxydablen Zentralatoms liegen, finder primi~r die Oxydation des Zentral- atoms start, ohne dal~ die Liganden angegriffen werden (Urn, Tin, Fen). Bfldet sieh die Komp]exhfille des oxydierten Zentralatoms sehr langsam, so kann gleich- zeitig auch eine teilweise Oxydation der Oxalationen stattfinden. Werden die Oxalatgruppen oxydiert, so werden beide Liganden des Komplexes gleiehzeitig angegriffen. Lediglich bei Platinoxalatkomplexen li~t sich eine stufenweise Oxyda- tion der Liganden feststellen.

1 ~. neorg. Chim. 3, 2491--2495 (1958) [t~ussiseh]. H. WV~DERHC~

Eine Anordnung~ die in Yerbindung mit dem Fraktionssammler ,Technicon" das Samme]n yon Fraktionen konstanten u gestattet~ beschreiben J. Mo- ~TTI und M. H~a-~A~L ]:)as elektronische Sehaltbild und die Dimensionen der Einzelteile werden mitgeteilt.

1 Bull. See. Chim. biol. 40, 1375--1377 (1958). Fae. ~I6d. Paris (Frankreieh). D. JENTZSCK

IV. Spezielle analytische Methoden

2. A n a l y s e y o n M a t e r i a l i e n d e r I n d u s t r i e , de s H a n d e l s u n d d e r L a n d w i r t s c h a f t

Atmosph~rische Luft. ~Tber den Kohlsnstoffgehalt yon Staubpartikeln in der Luft berichten M. KATz, H. P. SANDERSON und M. B. F~Gvso~ ~. Eingehende Untersuchungen fiber den Zusammenhang yon photometrischer Absorption und Kohlenstoffgehalt der Staubteilchen bei den verschiedensten meteorologischen Bedingungen ergeben eine mathematisehe definierte Abh~ngigkeit beider GrSBen.-- Ausfi~hrung der Kohlenstoffbestimmung. Die zu untersuchende Luft wird 24 Std durch einen Gooeh-Filtertiegel gesaugt, der mit Asbest beschickt ist. Der Asbest wird vorher mit einer 0,5~ LSsung yon Kaliumdichromat in 50~ Schwefel- sgure 24 Std auf 90--100 ~ C erw~rmt und nachdem er mit Wasser s~urefrei ge- waschen worden ist, wird er in den Tiegel eingebracht. Naeh dem Durehsaugen der Luftprobe wird zum Asbest 1,00 ml Silberdichromatreagens15sung (siehe unten) and 2 ml 50~ Schwefels~ure zugesetzt. ]:)as Gemiseh wird 45--50 rain auf 122--125 ~ C erw~rmt. Wenn die Oxydation noch nicht vollst~ndig ist, wird noch einmal eine genau abgemessene Menge Silberdichromatreagens zugesetzt. Nach dem Abkiihlen werden 4,0 ml Wasser zugesetzt und der ChromatiibersehnB wird mit 0,5 n Eisen(II)-sulfatlSsung unter Verwendung yon 0,01--0,02 ml Phenanthrolin- 15sung (0,025 m) zurfiektitriert. 1 ml 1 n DichromatlSsung entspricht 3 mg Kohlen- stoff. -- Darstellung des Chromatreagenses. 2,5 g Sflbernitrat werden in 15 ml Wasser gelSst und mit 25 m] 10~ KaliumdiehromatlSsung versetzt. Der Niederschlag wird zentrifugiert und mit Wasser gewaschen. ])as Silberdichromat wird in 250 ml konz. Schwefels~ure gelSst und die L6sung auf ihren Titer gegen 0,15 n Eisen(II)-sulfatl6sung gepriift.

1 Analyt. Chemistry 30, 1172--1180 (1958). Occupat. Health. /)iv. Ottawa und Inst. Joint Commission Windsor, Ont. (Canada). It. ZIMMER