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DIE FAMILIE DER STRUKTOL HT 750-VERARBEITUNGSADDITIVE FÜR AUSGEWOGENE EIGENSCHAFTEN IN DIAMINISCH VERNETZTEN SPEZIALKAUTSCHUKEN Volker Boerger*1, Colin Clarke1, Manfred Hensel1 1 Schill+Seilacher "Struktol" GmbH, Hamburg, Germany * [email protected] In der Automobilindustrie werden in zunehmenden Maße hohe Anforderungen an einen geringeren Kraftstoffverbrauch sowie eine Reduzierung der CO2-Emissionen gestellt, was mittels „Downsizing“ des Motors erreicht werden soll. Diese Art der Effizienzsteigerung führt zu höheren Temperaturen im Motorraum und damit auch zu einer höheren thermischen Belastung für die benötigten Elastomer- Fertigteile wie Turboladerschläuche oder Dichtungselemente. Zudem wird eine gute Widerstands- fähigkeit gegenüber aggressiven Medien verlangt. Folglich ist die Verwendung von Spezialelastomeren wie AEM, HT-ACM und HNBR eine unbedingte Voraussetzung, um die geforderten Spezifikationen der Automobilindustrie erfüllen zu können, was sich nicht immer einfach gestaltet. Häufig ergibt hinsichtlich der von den OEMs geforderten Werte ein Zielkonflikt. Wird eine Eigenschaft zufriedenstellend erfüllt, führt dies im Gegenzug zu Problemen bei einer anderen Eigenschaft. Beispiele für Zielkonflikte sind das Verhältnis der Zugfestigkeit zur Bruchdehnung oder zum Weiterreißwiderstand. Durch die Verwendung von Kieselsäure als Füllstoff in Diamin-vernetzten Systemen können durch den Einsatz von Kieselsäure bestimmte Eigenschaften im Vergleich zu mit Ruß gefüllten Mischungen verbessert werden. Hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit bei hohen Temperaturen über lange Zeit- räume zeigt Kieselsäure hervorragende Eigenschaften. Jedoch werden zusätzliche Probleme bei der Verarbeitung beobachtet. Um die oben beschriebenen Probleme zu lösen, hat Schill+Seilacher eine neue Klasse von Ver- arbeitungsadditiven für die Diaminvernetzung von Spezialkautschuken (AEM, HT-ACM und HNBR) entwickelt. Dabei kann auf Kupplungsreagenzien zwischen hellem Füllstoff und dem Polymer ver- zichtet werden. Neben einem positiven Einfluss auf die physikalischen Eigenschaften ist es möglich, das Processing zu verbessern und hinsichtlich konventioneller Verarbeitungshilfen eine geringere Dosierung zu wählen oder ganz darauf zu verzichten, um den Mischungspreis zu senken. Die Präsentation zeigt die Vorteile von Struktol HT 740, Struktol HT 750 und Struktol HT 760 insbesondere in Kombination mit hellen Füllstoffen. Die Eigenschaften der unterschiedlichen Additive in Abhängigkeit von der Aktivität werden diskutiert. Die vorgestellten neuen Struktol Additive eignen sich auch gut für Ruß-gefüllte Compounds, wenn eine akzeptable Verarbeitung in Kombination mit einem geringfügig verbesserten Druckverformungs- rest gewünscht ist. Literatur [1] Volker Börger, GAK, 10, 2015, 701 [2] Volker Börger, KGK, 06, 2017, 80

DIE FAMILIE DER STRUKTOL HT 750-VERARBEITUNGSADDITIVE … · 2018. 12. 3. · DIE FAMILIE DER STRUKTOL HT 750-VERARBEITUNGSADDITIVE FÜR AUSGEWOGENE EIGENSCHAFTEN IN DIAMINISCH VERNETZTEN

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  • DIE FAMILIE DER STRUKTOL HT 750-VERARBEITUNGSADDITIVE FÜR AUSGEWOGENE EIGENSCHAFTEN IN DIAMINISCH VERNETZTEN SPEZIALKAUTSCHUKEN

    Volker Boerger*1, Colin Clarke1, Manfred Hensel1

    1 Schill+Seilacher "Struktol" GmbH, Hamburg, Germany* [email protected]

    In der Automobilindustrie werden in zunehmenden Maße hohe Anforderungen an einen geringeren Kraftstoffverbrauch sowie eine Reduzierung der CO2-Emissionen gestellt, was mittels „Downsizing“ des Motors erreicht werden soll. Diese Art der Effizienzsteigerung führt zu höheren Temperaturen im Motorraum und damit auch zu einer höheren thermischen Belastung für die benötigten Elastomer- Fertigteile wie Turboladerschläuche oder Dichtungselemente. Zudem wird eine gute Widerstands- fähigkeit gegenüber aggressiven Medien verlangt.

    Folglich ist die Verwendung von Spezialelastomeren wie AEM, HT-ACM und HNBR eine unbedingte Voraussetzung, um die geforderten Spezifikationen der Automobilindustrie erfüllen zu können, was sich nicht immer einfach gestaltet. Häufig ergibt hinsichtlich der von den OEMs geforderten Werte ein Zielkonflikt. Wird eine Eigenschaft zufriedenstellend erfüllt, führt dies im Gegenzug zu Problemen bei einer anderen Eigenschaft. Beispiele für Zielkonflikte sind das Verhältnis der Zugfestigkeit zur Bruchdehnung oder zum Weiterreißwiderstand.

    Durch die Verwendung von Kieselsäure als Füllstoff in Diamin-vernetzten Systemen können durch den Einsatz von Kieselsäure bestimmte Eigenschaften im Vergleich zu mit Ruß gefüllten Mischungen verbessert werden. Hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit bei hohen Temperaturen über lange Zeit-räume zeigt Kieselsäure hervorragende Eigenschaften. Jedoch werden zusätzliche Probleme bei der Verarbeitung beobachtet.

    Um die oben beschriebenen Probleme zu lösen, hat Schill+Seilacher eine neue Klasse von Ver- arbeitungsadditiven für die Diaminvernetzung von Spezialkautschuken (AEM, HT-ACM und HNBR) entwickelt. Dabei kann auf Kupplungsreagenzien zwischen hellem Füllstoff und dem Polymer ver-zichtet werden. Neben einem positiven Einfluss auf die physikalischen Eigenschaften ist es möglich, das Processing zu verbessern und hinsichtlich konventioneller Verarbeitungshilfen eine geringere Dosierung zu wählen oder ganz darauf zu verzichten, um den Mischungspreis zu senken.

    Die Präsentation zeigt die Vorteile von Struktol HT 740, Struktol HT 750 und Struktol HT 760 insbesondere in Kombination mit hellen Füllstoffen. Die Eigenschaften der unterschiedlichen Additive in Abhängigkeit von der Aktivität werden diskutiert.Die vorgestellten neuen Struktol Additive eignen sich auch gut für Ruß-gefüllte Compounds, wenn eine akzeptable Verarbeitung in Kombination mit einem geringfügig verbesserten Druckverformungs-rest gewünscht ist.

    Literatur

    [1] Volker Börger, GAK, 10, 2015, 701 [2] Volker Börger, KGK, 06, 2017, 80