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Diekirch 750

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Supplément Luxemburger Wort du 16 juin 2010

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Nico Muller, Leiter der Nord-Redak-tion des Luxemburger Wort.

1260-2010

HerzlichenGlückwunsch!

Diekirch feiert 750 Jahre

Irgendwann im 13. Jahrhundert er-hielt Diekirch seinen Freiheitsbrief.Wann genau das geschah, weiß nie-mand, allerdings sind sich die His-toriker einig, dass die Verleihungder Stadtrechte zwischen 1252 und1266 erfolgt sein muss. Und da die700-Jahr-Feier 1960 über die Bühneging, kann Diekirch nun bereits sein750. Jubiläum begehen. Von diesen750 Jahren begleitet das „Luxem-burger Wort“ die Stadt bereits über160 Jahre lang auf ihrem Weg zueiner modernen Ortschaft, die invielen Hinsichten von überregiona-ler Bedeutung ist. Und das „Wort“wird Diekirch auch in Zukunft dienötige Aufmerksamkeit schenken.Wer die Diekircher kennt, kann sichauch vorstellen, dass sie diesen Ge-burtstag gebührend zu feiern wis-

sen: Das ganze Jahr über stehen akademische, kulturelle und sportlicheVeranstaltungen, Konferenzen und Volksfeste auf dem Programm. ImVorfeld des kommenden Wochenendes mit dem anschließenden Natio-nalfeiertag, wo besonders viel in Diekirch los ist, geben wir Ihnen, liebeLeser, diese Beilage, in der die Stadt von allmöglichen Seiten beleuchtetwird, in die Hand. Die Themen reichen von Diekirch als Geschäfts-,Kultur-, Armee-, Schul- und Gerichtszentrum über Diekirch, Wiege desTourismus, Diekirch als Stadt der Volksfeste und als Brauereistadt bishin zur überaus interessanten Geschichte der Stadt, die Entwicklung derSportvereine und der Eisenbahn sowie die kirchliche Vergangenheit.

Viel Spaß beim Lesen!

IMPRESSUMKoordination: Nico Muller, John Lamberty. Redaktion: Nico Muller, John Lamberty,Mireille Meyer, Jean-Paul Schneider, Eric Hamus, Arlette Schmit, Dan Roder, Jean Thill,Marc Jeck.Layout: Nico Muller, John Lamberty, Marc Mollinger, Michel Rottigni.Titelseite und letzte Seite: Nico Muller, John Lamberty (Fotos), Sabina Palanca (Layout)„Mir sinn Dikrich“: Nico Muller, John Lamberty (Fotos), Sabina Palanca (Layout)Anzeigen: saint-paul luxembourg, régie-publicité-annonces

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Wasserspiele im städtischen Park von Diekirch. (FOTO: NICO MULLER)

InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis

Interview mit Bürgermeister Jacques Dahm 4

Und ewig fließt die Sauer... 6

Interview mit Karin Breuskin, Präsidentin des SI Diekirch 10

Eine Einkaufsstadt im Umbruch 12

Wo die Armee zu Hause ist 14

„Mir sinn Dikrich“ 16

Impulse für die Kulturszene 18

Schulstadt Diekirch: Im Geiste jung geblieben 20

Sport: Von Pferderennen, Podiumsplätzen und Pokalen 22

Gerichtsstadt Diekirch: „Conformément aux Lois Françaises“ 24

Kloster, Kirchen und Kapellen 26

„Mir së stolz drop, Eselen ze sënn“ 28

„...da gëtt zu Dikrech de Béier gebraut“ 30

„Benny“ und der Blinddarm 31

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Jacques Dahm: „Ich habe mir eine Ehre daraus gemacht, die Bürgermeister-bürde auf mich zu nehmen.“

Das Gemeindehaus steht vor einem Um- bzw. Ausbau. Das Gebäude wurde 1900 als Hotel errichtet. Erst 1959 zog dieGemeindeverwaltung dort ein.

Bürgermeister Jacques Dahm:

„Diekirch ist eine lebendige Stadt“Das Gemeindeoberhaupt blickt mit Zuversicht in die Zukunft

VON NICO MULLER

Am 6. März 2008 wurde JacquesDahm für die CSV als neuer Bürger-meister der Stadt Diekirch vereidigtund löste damit Nico Michels, derbekanntlich aus beruflichen Gründenzurückgetreten war, von dessenPosten ab. Mit dem Diekircher Ge-meindeoberhaupt schauten wir indie nahe Vergangenheit der Stadtzurück, wagten aber auch einenAusblick in die Zukunft.

Dass es scheinbar seit jeher nichteinfach war, in Diekirch das Zepterin der Hand zu halten, schrieb be-reits Notar Phil. Prommenschen-ckel am Schluss seines Bürgermeis-terjahrs 1757 im Bürgerbuch: „Finecoronato nobilitatur opus, jedochbehüte Gott ein jeder Bürgermeis-ter allhier in Diekirch zu werden,quia propria experientia me do-cuit.“

Auf die Frage, ob dem denn wirk-lich so sei, meinte Jacques Dahm,dass er, obwohl er vor über zweiJahren sozusagen ins kalte Wassergeworfen worden sei, keine beson-deren Schwierigkeiten gekannt ha-be, den richtigen Tritt zu finden. Erhabe gewusst, dass er sich erst ein-mal in viele Dossiers würde einar-beiten müssen. „Aber ich bin einechter Diekircher, und ich habe mireine Ehre daraus gemacht, die Bür-germeisterbürde auf mich zu neh-men. Ich spüre, dass die Bürgermich akzeptieren, und dies wie-derum trägt dazu bei, dass ich michsehr wohl fühle. Deshalb verschafftmir das Bürgermeisteramt trotz dervielen Arbeit auch sehr viel Genug-tuung“, so Jacques Dahm.

Bürgerfreundliche undbürgernahe Politik

Zusammen mit dem Koalitionspart-ner „Déi Gréng“ will die CSV auchin Zukunft eine bürgerfreundlicheund bürgernahe Politik in Diekirchbetreiben: „Wir gehen auf die Leutezu, hören uns ihre Wünsche an undversuchen, diese im Rahmen derMöglichkeiten zu berücksichtigen.Egal ob Einheimische oder Auslän-der, wir behandeln jeden gleich“, soDahm.

In den vergangenen Jahrenwurde viel in Diekirch investiert.Erinnert sei in dem Zusammenhanglediglich an Nahwärmenetz, Mu-seen, Energiezentrale und Grund-schule. Das alles lastet schwer aufden Finanzen der Stadt. JacquesDahm sieht aber dennoch keinenGrund, schwarz für die Zukunft zusehen: „Trotz der enorm hohenAusgaben, vor allem für den Neu-bau der Grundschule, die ja aufInitiative der CSV in der vorver-gangenen Legislaturperiode initi-iert wurde, pfeifen wir nicht aufdem letzten Loch. Wir habendurchaus noch Spielraum, um auchin Zukunft in Projekte zu investie-ren, die zur Steigerung der Lebens-qualität der Bürger beitragen.“

Und bei diesen Zukunftsplänendenkt Dahm z.B. an die Instandset-zung der Fußgängerzone, bekannt-

lich die älteste im Land, oder auchdie Schaffung eines einzigen Stand-orts für die Musikschule, die jaderzeit noch verteilt auf mehrereGebäude in der Stadt funktioniert.Dieser Standort soll einmal die ak-tuelle Schule „Sauerwiss“ sein. Ineiner Übergangsphase wird aberzunächst noch das „Nordstad-Ly-cee“ dort Klassensäle belegen. Des

Weiteren führt der Bürgermeisterdie Erschließung von Bauland im„Walebroch“ sowie den Um- bzw.Ausbau des Gemeindehauses an.Weitere Projekte werden im Rah-men der Nordstad zusammen mitden anderen fünf Nordstad-Ge-meinden realisiert. Ein erstes sehrwichtiges ist dabei die Verwirkli-chung der Aktivitätszone „Frid-

haff“, die ja bereits auf einem gutenWeg ist.

À propos Nordstad: „Wir arbei-ten dort auf gleichem Fuß zusam-men. Die Schöffenräte ziehen aneinem Strang und die Zusammenar-beit ist gut“, meint Jacques Dahm,der denn auch nicht gelten läßt,dass hier oder dort manchmalKirchturmpolitik gemacht wird. Im„Comité politique“ sei man sichbewusst, dass die Zentralachse Die-kirch, Ingeldorf, Ettelbrück zumZentrum der Nordstad ausgebautwerden soll. Gleichzeitig sucheman aber ebenfalls nach Projekten,die sich für die Nordstad-Randge-meinden Colmar-Berg, Schierenund Bettendorf eignen.

Hoffnung auf nachhaltigeWerbung für Diekirch

Von den vielen Veranstaltungen imRahmen der Feierlichkeiten zu 750Jahren Stadt Diekirch, die das ganzeJahr über stattfinden, besondersaber am kommenden Wochenende,erwartet sich der Bürgermeistereine nachhaltige Werbung für dieOrtschaft am Fuße des Herren-bergs: „Die Leute sollen sehen, dassDiekirch eine lebendige Stadt ist,wo viel für die Lebensqualität getanwird, wo es sich lohnt zu wohnen,wo es viele Sehenswürdigkeitengibt, wo viele kulturelle und weni-ger kulturelle Veranstaltungen or-ganisiert werden, wo man wunder-bar shoppen, wandern, sich amüsie-ren oder einfach nur die Seele bau-meln lassen kann.“

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Panoramablick auf Diekirch von der Straße, die zum Herrenberg führt, aus gesehen. (FOTOS: NICO MULLER)

FestprogrammWas, wann, wo?

18. Juni: Eröffnung der Ausstellung Elaine Goodwin im Kulturhaus(bis 4. Juli)

19. Juni: Open-Air-Konzert mit dem OPL auf der „Kluuster“um 20 Uhr20. Juni: Open-Air-Konzert u.a. mit der deutschen Gruppe Culcha

Candela auf der „Kluuster“. Einlass ab 16 Uhr.22. Juni: Volksfest am Vorabend zum Nationalfeiertag mit Besuch

des großherzoglichen Paares um 17.30 Uhr10. September: Eröffnung einer Retrospektive-Ausstellung von Henri Dillen-

burg im Kulturhaus (bis 10. Oktober).30. September: Beginn einer Reihe von insgesamt acht Konferenzen

bis Jahresende.12. November: Akademische Festsitzung

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Die wertvollen Mosaike, die an der Esplanade gefunden wurden, lassen dieBedeutung des römischen Diekirchs erahnen. (FOTO: STADTARCHIV DIEKIRCH)

Die schmalen Gassen der Altstadt, hier die „Handwierkergaass“, zeugen nochheute von der einstigen Raumnot in Diekirch.

Die „Al Kierch“ stellte während Jahrhunderten das religiöse und öffentlicheZentrum der Stadt dar.

750 Jahre Stadt Diekirch: Ein historischer Streifzug

Und ewig fließt die Diekirch wird dank zahlreicher Institutionen gern als zweite

V O N J O H N L A M B E R T Y

750 Jahre Stadt Diekirch: Das sind750 Jahre wechselhafter Geschichteinmitten einer zeitlos-schönen Natur-landschaft, einzigartige Denkmälerund Gebäude, und vor allem unge-zählte Generationen eines Men-schenschlags von unverkennbarerOriginalität. 750 Jahre, die nicht aufwenigen Zeitungsseiten aufzuzeich-nen sind. Doch um es mit Ben Moli-tor, dem Verfasser so vieler Beiträgeüber Diekirch, zu sagen: „Um denVerlauf der Menschheitsgeschichtedieser Stadt zu erfahren, brauchtman [...] nicht in die Tiefen der Wis-senschaft einzudringen, nicht sichden Rücken über vergilbten Archivenkrummzubeugen, nein, man setztsich nur in unmittelbare Verbindungmit der Landschaft, der Stadt, denMenschen und ... der Sauer“.

Ruhig strömt sie an diesem Morgenunter der „Fissellsbréck“ hindurch,dem Nachbarort Gilsdorf und demweiterführenden Tal entgegen.Wenn es seit den Anfängen einbeständiges Element in der Ge-schichte Diekirchs gibt, dann ist essie, die Sauer. Seit frühesten Zeitenließen sich Menschen an ihremFlusslauf nieder, die fruchtbarenBöden entlang ihrer Ufer be-ackernd und die reichen Quarzit-und Schiefervorkommen auf denAnhöhen des Tals zum Werkzeug-bau nutzend.

Beeindruckende Zeugnisseaus grauen Vorzeiten

Zwei Tonnen an hie und da zu Tagegeförderten Überresten aus diesengrauen Vorzeiten soll der ehema-lige Bürgermeister Jos Herr einstangehäuft haben. Das „Musée na-tional d'histoire et d'art“ benötigteallein acht Monate, um eine ersteSichtung der Fundstücke vorzuneh-men. Das beeindruckendste Zeug-nis jener Zeiten ist allerdings der„Däiwelselter“, jener rund 4 000Jahre alte megalithische Grabstein,der 1892 von Dr. Jean-Pierre Glae-sener auf der Hardt neu aufgerich-tet wurde und heute als Wahrzei-chen von Diekirch gilt.

Doch zurück zur Sauer, derenVerlauf ursprünglich eigentlichganz anders war als heute, nachdemihr Flussbett im Laufe der Jahrhun-derte mehrfach verlegt worden ist.Auch tiefer war sie einst, sodass siefür den Personen- und Warentrans-port genutzt werden konnte. Nach-dem eine noch aus römischer Zeitstammende Holzbrücke 1657 durchEisgang zerstört worden war, funk-tionierte bis zum Bau der erstenSteinbrücke 1842 ein Fährdienstüber die Sauer. Anfang des 19. Jahr-hunderts gab es kurzzeitig sogarPläne für die Anlegung eines klei-nen Binnenhafens in Diekirch, diejedoch aus diversen Gründenschließlich fallen gelassen wurden.

So bildet die Sauer also seit Jahr-tausenden die wirtschaftliche Le-bensader Diekirchs, das denn auchin gallo-römischer Zeit bereits eine

erste bedeutende Siedlung auf-weist. Deren Fundamente schlum-mern zwar bis heute zum größtenTeil unter der Diekircher Altstadt,allerdings lassen zahlreiche Fundeund vor allem die auf der Esplanadezu Tage geförderten Überreste derrömischen Villa mit ihren wertvol-len Mosaiken das Ausmaß des rö-mischen Diekirch erahnen. Zen-trum dieser Siedlung war aber eingrößerer Versammlungsraum, derauch den Mittelpunkt der nachfol-genden fränkischen Ortschaft bil-den sollte.

Die Verleihung der Freiheitum 1260

In dieser Zeit, um das 10. Jahrhun-dert herum, wurde das wohl auchvorher bereits als christliche Kult-stätte genutzte Gebäude zu einerrichtigen Kirche ausgebaut unddem heiligen Laurentius geweiht.Die „Aal Kierch“ ist bis heute daszweifellos bedeutendste Wahrzei-chen Diekirchs geblieben, dem dieStadt nicht nur ihren Namen (fränk.Diet Kirch = Volkskirche) verdankt.Die Laurentiuskirche, an der sichganze Epochen der Baukunst able-sen lassen, bildete fortan nämlichsowohl das Zentrum Diekirchs alsauch aller umliegenden Dörfer (In-geldorf, Gilsdorf, Bettendorf, Reis-dorf, Bastendorf, Ermsdorf, ...), dieim Mittelalter schließlich zurMarkvogtei Diekirch zusammenge-fasst wurden.

In engstem Zusammenhang mitder Erhebung Diekirchs zum Mit-telpunkt der gleichnamigen Mark-vogtei stehen allerdings noch zweiweitere Ereignisse, die im Verbundgesehen zum Dreh- und Angel-punkt für die weitere Entwicklungdes Ortes werden sollten: Zum

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Der „Däiwelselter“, jener über 4 000 Jahre alte megalithische Grabstein, isteines der markantesten Wahrzeichen Diekirchs. (FOTO: NICO MULLER)

Ruhig fließt dieSauer unter derroten „Fissells-bréck“ dahin.Der Fluss ist derwahre Ursprungder gesamtenEntwicklungsge-schichte Die-kirchs.(FOTOS: JOHNLAMBERTY)

Der Verlauf der einstigen Ringmauer ist noch deutlich im Diekircher Straßennetz erkennbar. (QUELLE: STADTARCHIV DIEKIRCH)

durch die Jahrhunderte

Sauer ... Hauptstadt des Landes bezeichnet

einen die vorausgegangene Verlei-hung der Freiheitsurkunde um dasJahr 1260, dies nachdem das bedeut-same Diekirch schon unter GräfinErmesinde dem Herrschaftsbereichder Luxemburger Grafen einver-leibt worden war. Zum anderen dieum 1320 erfolgte Befestigung derStadt mit einer Ringmauer gegendie aufstrebenden Grafen von Vi-anden.

Die Verleihung der Freiheit er-laubte es der Stadt Diekirch, sich imGegensatz zu anderen Orten durchdie Wahl eines Bürgermeisterssamt Schöffenrat weitestgehendselbst zu verwalten, während derMarkvogt, meist ein einflussreicherAdliger, als Vertreter des Landes-fürsten für die Wahrung der herr-schaftlichen Rechte sorgte. Dieneugewonnene Freiheit verlieh derStadt zudem das Recht, ihre Ein-

wohner von bislang Unfreien undLeibeigenen zu freien Bürgern zumachen, die demnach selbst Eigen-tum besitzen, vor Gericht auftretenoder an den Abstimmungen in derBürgerversammlung teilnehmendurften. Das Bürgerrecht konnte so-wohl erkauft als auch vererbt odergar entzogen werden. 1770 besaßenvon 1 079 Einwohnern der Stadt 220das volle Bürgerrecht, was etwaeiner Person pro Haushalt ent-sprach.

Vom Leben mitder Mauer ...

So entstand unter den Diekirchernein ganz eigener Gemeinschafts-geist, der durch die Einmauerungder Stadt noch zusätzlich gefördertwurde. Die Bedeutung dieser Fes-tungsmauer, die mit ihren vier To-ren und den Gräben längs der heuti-gen Straßen Esplanade, Rue de Sta-velot, Rue du Pont und Rue AlexisHeck verlief, ist für die GeschichteDiekirchs kaum hoch genug einzu-schätzen. Sicherte sie bis zum 18.Jahrhundert zwar in immer wieder-kehrenden Kriegswirren mehr alseinmal die Verteidigung der Stadt,so hemmte sie andererseits wäh-rend Jahrhunderten ihre territorialewie demografische Ausbreitung.Die engen Gassen der Altstadt –durch die Groß-, Antonius- und Pas-torstraße floss damals noch die „Ba-merdallbaach“ offen durch die Stadt– zeugen bis heute von der Raum-not, die einst in Diekirch herrschte.Da die zu jener Zeit rund 1 000Einwohner größtenteils Bauern,Handwerker und Händler waren,hatten die meisten noch dazu Kühe,Esel, Ziegen oder Schweine zu ver-sorgen. Die Gefahr von Seuchenund Bränden (1754 war die halbeStadt samt der Kirche verbrannt)war allgegenwärtig. Pfarrer Domi-nique Constantin München dürftedemnach nicht ganz daneben gele-gen haben, als er die Stadt etwasdespektierlich als „wüstes, schöneingemauertes Dorf“ bezeichnete.München sollte übrigens im Jahre1800 dennoch zum ersten Bürger-meister Diekirchs nach der napo-leonischen Neuordnung werden. �

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Das um 1 700 erbaute „Sutorshaus“ ist das älteste Wohnhaus Diekirchs. Als lateinische Bezeichnung für „Schuster“(sutor) dürfte es nach dem Beruf seines ersten Besitzers benannt sein. (FOTO: JOHN LAMBERTY)

Und ewig fließt die � Der Einmarsch der französischenRevolutionstruppen 1794 und derdamit verbundene Abriss der Stadt-mauern sollte denn auch zumGrundstein für den neuerlichenAufschwung Diekirchs werden:„Mit dem Niederlegen der Fes-tungsmauern, mit dem Geist derFranzösischen Revolution ging eineneue Welt auf, wie es vorher undseitdem nicht mehr der Fall war“,schreibt der ehemalige Bürgermeis-ter Jos Herr in seinem Meisterwerk„Diekirch“. Im Zuge der Abschaf-fung der ehemaligen Herrschafts-verhältnisse und der Einführungdes republikanischen Staats- undVerwaltungssystems stieg Diekirchneben Luxemburg, Neufchâteauund Bitburg zum Distriktssitz (Ar-rondissement) und nach der Unab-hängigkeit des Großherzogtums1839 zur „zweiten Hauptstadt“ desLandes auf, dies auf Kosten derNachbarn aus Ettelbrück, die lange

mit Diekirch um den Rang der Ver-waltungsstadt gebuhlt hatten – einKonkurrenzkampf, der bisweilenauch heute noch in einer gesundenRivalität zwischen den beiden Städ-ten spürbar ist ...

Diekirch, Stadt der Ämterund Institutionen

Wie dem auch sei: Die Straßenbau-verwaltung und das Katasteramt,die Registrier- und die Steuerbe-hörde, das Distriktskommissariatund die großherzogliche Polizei, sieund noch viele andere Ämter bezo-gen im Laufe der Zeit ihren Sitz inDiekirch. Zu den bedeutendsten In-stitutionen gehört sicherlich auchdas Bezirksgericht auf der „Kluus-ter“, dort, wo seit 1673 ein Franzis-kaner-Kloster vor den Stadtmauernstand, bis es 1795 im Zuge der fran-zösischen Besetzung aufgehobenund öffentlich versteigert wurde.Die letzten Teile der Anlage wur-

den in der Ardennenoffensive zer-stört und 1948 endgültig abgerissen,sodass heute nurmehr der Name andieses Kloster erinnert, das für Die-kirch lange Zeit von höchster Be-deutung gewesen war.

Überhaupt mussten mit der fran-zösischen Neuordnung fast alle öf-fentlichen Gebäude des Ancien Ré-gime, die sich um 1800 zu großenTeilen in sehr schlechtem Zustandbefanden, weichen. Und selbst diealte Laurentiuskirche wäre heutewohl nicht mehr da, hätten sichnicht einige Visionäre gemeinsammit der Regierung 1899 erfolgreichgegen den bereits vom damaligenGemeinderat getroffenen Beschlusszu ihrem Abriss gewehrt.

Im Zuge der territorialen Öff-nung der Stadt durch die Niederle-gung der Mauern vollzog sich im 19.Jahrhundert aber auch eine geistigeund demografische Öffnung. Nebendie alteingesessenen Diekircher Fa-

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Der Zentralplatz„op der Kluuster“wird derzeit zueinem einladen-den und offenenBegegnungs-und Veranstal-tungsort umge-staltet.(FOTO: NICOMULLER)

Nach der Ardennenoffensive lag Diekirch zu großen Teilen in Schutt und Asche. Eine entsetzliche Zeit für die Stadt unddas gesamte Ösling. (FOTO: MUSÉE NATIONAL D'HISTOIRE MILITAIRE)

Sauer ...milien trat mit dem Aufstieg zumVerwaltungssitz eine neue Elite.Eine intellektuelle Bourgeoisie vonAnwälten, Richtern, Notaren undBeamten, die nicht nur im politi-schen und gesellschaftlichen Lebender Stadt, sondern auch in der Lan-despolitik eine immer bedeuten-dere Rolle zu spielen wussten.Zahlreiche Diekircher Persönlich-keiten, man denke nur an die Staats-minister Paul Eyschen oder JosephBech, sollten Diekirch gar den Titeldes „Athen an der Sauer“ ein-bringen.

„Das Athen an der Sauer“:Diekirch und seine Politgrößen

Doch auch die Gesamtbevölke-rungszahl begann nun rasch zu stei-gen: 1862 wohnten in Diekirch be-reits 3 000 und 1951 4 088 Einwoh-ner. Heute sind es rund 6 500 Bür-ger, darunter mehr als ein ViertelAusländer. Ein beachtlicher Bevöl-kerungszuwachs, der nicht zuletztauf den wirtschaftlichen und sozia-len Aufstieg der Stadt zurückzufüh-ren ist. Ab 1850 wandelte sich Die-kirch vom einstigen Bauern- undHandwerkerstädtchen innerhalbweniger Jahrzehnte zum regionalenHandelszentrum. Straßennamenwie Rue de l'Industrie, Rue de laBrasserie oder Avenue de la Garezeugen von dieser bedeutsamenEntwicklung.

Brauereien, Gerbereien, Kalk-öfen und eine Mälzerei, Fabrikenzur Herstellung von Seifen, Kerzen,Zucker, Essig, Briketts, Ziegel, Mö-bel, Kutschen und sogar Bonbons,Schlachtereien, Sägewerke, Bauun-ternehmen, Banken, Garagen, Ate-liers, und eine Diamantschleiferei:Die Bandbreite der mal mehr, malweniger lang in Diekirch beheima-teten Betriebe ist wahrhaft erstaun-lich. Gefördert wurde der Aufstieg1862 zudem durch die Anbindungan das Eisenbahnnetz.

Darüber hinaus hielt mit der Fa-brikarbeit und der größeren Mobi-lität im 19. Jahrhundert aber nochein weiteres Phänomen Einzug in

das gesellschaftliche Leben: dieFreizeit. Mit dem Erfolg von AlexisHecks weithin bekanntem „Hôteldes Ardennes“ und zahlreichenweiteren Hotels und Restaurantsgilt Diekirch heute als Wiege desLuxemburger Tourismus, währendvor allem um die Jahrhundert-wende auch das reiche DiekircherVereinsleben zu blühen begann. At-traktionen wie die Kavalkade oderdie Diekircher Pferderennen lock-ten in dieser Zeit stets zahlreicheBesucher in die Sauerstadt.

Mit dem Einmarsch der deut-schen Wehrmacht erfuhr die neueBlütezeit Diekirchs am 10. Mai 1940allerdings eine jähe Zäsur. Von den3 850 Einwohnern waren in den fol-genden fünf Jahren voller Terrorund Zerstörung rund ein Vierteldirekt von Gefängnis, KZ, Umsied-lung oder Zwangsrekrutierung be-troffen, während die Ardennenof-fensive im Winter 1944/45 weiteTeile der Stadt in Schutt und Aschelegte. Für Diekirch und das gesamteÖsling eine Katastrophe, gegen de-ren Vergessen seit 1984 insbeson-dere das „Musée national d'histoiremilitaire“ ankämpft. Mit dem Mili-tär blieben die Diekircher in derNachkriegszeit allerdings auch mitder Einrichtung der Kaserne derLuxemburger Armee 1955 auf demHerrenberg verbunden.

Trotz der ungeahnten Zerstö-rung erholte sich Diekirch raschvon den Wirren des Zweiten Welt-kriegs, um in der Folgezeit nochentschlossener in die Zukunft zuschreiten. So zählt Diekirch auchnach 750 Jahren als Verwaltungs-,Kultur-, Tourismus-, Schul-, Ar-mee- und Geschäftszentrum zu denbedeutendsten Städten unseresLandes. Am deutlichsten wird diesvielleicht im Sommer, wenn sich inder landesweit ältesten Fußgänger-zone im Herzen Diekirchs Men-schen aus allen Ecken des Landesund der Welt tummeln und bei demein oder anderen „Diekircher“ dasFlair der Stadt genießen. Mögen siees auch in 750 Jahren noch tun!

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Die zahlreichen Terrassen in der Diekircher Fußgängerzone laden zum Verweilen ein.

Auf den Diekircher Campingplätzen, direkt an der Sauer gelegen, kann man wunderBei schönem Wetter packen viele Touristen die Gelegenheit beim Schopf, eine Kanufahrt auf der Sauer zu unternehmen.

SI-Präsidentin Karin Breuskin: „Wir müssen uns Veränderungen, die von denTouristen an uns herangetragen werden, noch schneller anpassen.“

Tourismus wird in Diekirch nicht stiefmütterlich behandelt

„Wir müssen uns nach den Touristen richInterview mit SI-Präsidentin Karin Breuskin

VON NICO MULLER

Diekirch ist bekannt als die Wiegedas nationalen Tourismus. Aber wiesteht es mit dem Tourismus in derSauerstadt heute, und welche Her-ausforderungen hält die Zukunft fürdie lokalen Tourismusakteure parat:Fragen, die wir Karin Breuskin, seit1998 Präsidentin des Fremdenver-kehrsvereins aus Diekirch, stellten.

■ Welche Rolle spielt Diekirch intouristischer Hinsicht, lokal und re-gional?

Zusammen mit den Fremdenver-kehrsvereinen aus Ettelbrück undVianden spielen wir eine großeRolle in den Luxemburger Arden-nen. Was das Diekircher Touris-musbüro im Speziellen betrifft, soversuchen wir, uns ganz nach denTouristen zu richten. Wir habenz.B. das ganze Jahr geöffnet, auchsamstags. Im Juli und August sogardurchgehend von 9 bis 17 Uhr, wasanderswo leider nicht immer derFall ist. Im Internet informierensich die Besucher im Groben überdie Möglichkeiten, die man ihnen

hier bietet, aber vor Ort wollen sieDetails in Erfahrung bringen. Unddann dürfen sie nicht vor ver-schlossenen Türen stehen.

■ Was bietet Diekirch dem Touristendenn?

Nun, wir haben hier wunderschöneCampingplätze direkt an der Sauergelegen, Diekirch ist Ausgangspunktfür Wanderungen in der herrlichenNatur rings herum, ab Diekirch kannman auch Rad- und Mountainbike-touren unterschiedlichen Schwierig-keitsgrads unternehmen, und es gibteine Reihe Museen und viele Se-henswürdigkeiten zu besichtigen.Außerdem wird in Diekirch für vielangenehme Unterhaltung durchKonzerte, Feste und Massenveran-staltungen wie der „Special Summer-mix, „Aal Dikkrich“ oder auch derArmeemarsch gesorgt. Im Sommerbieten wir als SI z.B. jeden Tagmusikalische Unterhaltung in derFußgängerzone, wo die Besucher aufden zahlreichen gemütlichen Ter-rassen die Seele baumeln lassen kön-nen. Ein echtes Highlight ist auchdas noch eher wenig bekannte „Fo-rum für Flöte und Piano“ in derAlten Kirche. Zu diesen Kursen fürFortgeschrittene schreiben sich je-des Jahr Musikbegeisterte aus allerWelt ein. Das Forum geht dieses Jahrübrigens vom 23. Juli bis 1. Augustüber die Bühne.

■ Gibt es bei diesem beeindrucken-den touristischen Angebot nochDinge zu verbessern?

Ja sicher. Auf den Campingplätzenmüssten wir z.B. unbedingt auchStellplätze für Campingcars, die im-mer öfter gefragt werden, einrich-ten. Des Weiteren fehlt es an soge-nannten „Bed and breakfast“-Ho-tels. Generell bin ich der Meinung,dass wir uns nicht, oder nicht

schnell genug an die Veränderun-gen, die von den Touristen an uns-herangetragen werden, anpassen.Heutzutage ist der Tourist mobilergeworden und er reist öfter. Außer-dem ist er mittlerweile das ganzeJahr über hier. Für meinen Ge-schmack werden noch viel zu oftdie Bürgersteige hoch geklappt,sind Hotels geschlossen oder ste-hen die Besucher vor geschlosse-nen Kirchen- oder auch Museums-türen. Leider haben wir als Frem-denverkehrsverein nicht den größ-ten Einfluss auf solche Missstände.

■ Sind Synergien mit anderen Fremden-verkehrsvereinen angedacht, und washalten Sie von einem SI Nordstad?

Synergien bzw. gemeinsame Aktionender verschiedenen SI innerhalb derNordstad gibt es bereits. So organisie-ren wir zum Beispiel zusammen mitdem Ettelbrücker Fremdenverkehrs-verein im September sehr erfolgreichdas „Books, music and more“, in diesemJahr übrigens bereits in dritter Auflage.Obwohl es im Moment vielleicht nochunvorstellbar erscheint, nur ein Touris-musbüro für die Nordstad zu haben, so

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Das international bekannte „Hôtel des Ardennes“ befand sich einst gegenüber dem Wirtgensschloss in der heutigen RueAlexis Heck. (FOTO: ARCHIVES NATIONALES LUXEMBOURG)

Alexis HecksGästebetreuungim „Hôtel desArdennes“ kannbis heute alsMaßstab für dieKundenpflegeim Gaststätten-gewerbe gelten.(FOTO: ARCHIV LU-XEMBURGER WORT)

Alexis Heck, der ideale HotelierIm Diekircher „Hôtel des Ardennes“ stand die Wiege des Luxemburger Tourismus

VON MARC JECK

„Cette petite ville est une des plusjolies localités. Elle a quelque chosequi tient à la fois de Boitsfort(Randgemeinde von Brüssel) et deSan Remo“. So beschreibt der belgi-sche Touristiker Eugène Cruyplants1882 die Stadt Diekirch. Inmittendieser Ardenner-Idylle, „in freierlieblicher Lage“, lag das von AlexisHeck (1830-1908) verklärte „Hôteldes Ardennes“.

Dank des Initiativetalents diesesjungen Hoteliers gelang es, in Die-kirch nach 1850 ein Hotel erstenRanges zu schaffen, das gleicheinem Magnetfeld ausländischeGäste in die Region brachte. Alsdrittgeborenes Kind der GastwirteNicolas Heck und Catherine Tschi-derer übernahm Alexis die Her-berge von seinen Eltern, „hôteliersen cette ville“. 1863 wird Heck er-mächtigt, einen Omnibusbetriebzwischen Diekirch und Ettelbrückeinzuführen, was im damals nochbescheidenen Luxemburger Hotel-wesen eine Rarität darstellte, auchwenn der Diekircher GastwirtScholtus bereits zehn Jahre zuvoreinen regelmäßigen Postkutschen-dienst von Diekirch nach Spa einge-richtet hatte.

Alexis Heck: „A shortHandbook for Travellers“

Das feinbürgerliche „Hôtel des Ar-dennes“ ist bereits 1861 im „Guidedu voyageur dans le Grand-Duchéde Luxembourg“ von MatthieuErasmy erwähnt. Der Baedeker-Führer von 1885 empfiehlt das „Hô-tel des Ardennes“ in der „char-mante petite ville au bord de laSûre“ als erstklassiges Hotel, denn„en voyageant avec des dames, saufpeut-être dans les grandes villes, onchoisira toujours un des premiershôtels; un homme seul se tire d'af-faire partout“. Im 1890 in Londonveröffentlichten Handbuch „Walksin the Ardennes“ steht über Die-kirch: „Its chief hotel ,Des Ar-dennes‘ has its dependance, and itscrowded and busy look in the sea-son recalls some fashionable wate-ring place. But living is cheap, goodand plentiful“.

Neben 140 Zimmern standen denHotelgästen u. a. zwei Bibliotheken,eine Dunkelkammer für Fotoama-teure, eine Kegelbahn im Freien,ein Tennisfeld, Garagen für 15 bis20 Automobile, Grünanlagen undüber 20 Meilen „ausgezeichnetereigener Forellenfischerei“ in denGewässern der Sauer, Clerf, Wiltz,Blees, Wark und Weiße Ernz un-entgeltlich zur Verfügung. Eswurde genau Buch geführt überLänge, Gewicht, Quantum der Fi-sche, mit welcher Mühe, zu welcherTageszeit und bei welcher Wasser-temperatur sie gefangen wurden.

1890 ließ der „landlord“ AlexisHeck ein 60 Seiten umfassendesHandbuch für Touristen in Eigen-regie drucken, um über die Sehens-würdigkeiten im LuxemburgerLand zu informieren: „The GrandDuchy of Luxembourg. A shortHandbook for Travellers“. Heckrief die Engländer – im LondonerCharing Cross soll er eigenhändigdie Werbetrommel gerührt haben!

– und sie kamen. Luxemburg lag aufder internationalen Linie London-Basel, wo täglich zwei Schnellzügezwischen Brüssel und Luxemburgzirkulierten. Durch eine geschicktePropaganda wusste Heck die Rei-senden anzuziehen und sie festzu-halten. Sie blieben wochenlang undbrachten immer neue Gäste ins Ge-neralquartier des LuxemburgerTourismus. Aus der Volkszählungaus dem Jahr 1895 geht hervor, dasseine Engländerin sogar zwei Mo-nate im Ardenner-Hof in Diekirchwohnte. Laut Fremdenliste hattensich am Osterwochenende des Jah-res 1898 nicht weniger als „80Fremde“ im Hotel eingestellt.

Nicht nur internationale Gästewaren im später umbenannten„Grand Hôtel des Ardennes“ anzu-treffen, sondern auch eine interna-tionale Küchenbrigade. Damals gabes noch die „table d'hôte“. Am Kopfdes Tisches saß immer AlexisHeck, der sich gegen alle Regelnder Kunst als Erster bedienen ließ:Er wollte seinen Gästen beweisen,dass die Küche des Patrons erst-klassig war. Bei seinem Besuch imJahr 1882 lobt der Reiseleiter Eu-

gène Cruyplants die exzellenteGastronomie im Ardenner Hof.

Unter der Regie von Alexis Heckwurden auch Tagesausflüge insnahe gelegene Müllerthal organi-siert. „Dass auch die Kellner mitvon der Partie waren, begeisterte.Es gab Potage, einen Hauptplat,Dessert ... und Tafelmusik“. JosephLacaf unterstreicht Hecks Ver-dienste wie folgt: „Cet homme jo-vial était l'âme de la maison. Ilfallait voir partir dans toutes lesdirections de la rose des vents, sesbreaks où régnait la bonne humeur,où les dames exhibaient des chape-aux aux végétations étonnantes etdes toilettes à manches bouffantes“.

Begründer des DiekircherVerschönerungsvereins

Auch in seiner Heimatstadt warHeck sehr aktiv: So findet sich seinName u. a. auf der Wahlliste derGemeinderatswahlen von 1870 undder „Prophet des nationalen Frem-denverkehrs“ figuriert als Initiatordes 1883 gegründeten Verschöne-rungsvereins in Diekirch, als Aktio-när der Diekircher Rübenzuckerfa-brik, der Brauerei und der 1897

gegründeten „Société anonyme vi-nicole du Grand-Duché de Luxem-bourg“, die für Herstellung undVertrieb von LuxemburgerSchaumwein verantwortlich war.Von Diekirch strahlte die neu ge-schaffene Fremdenindustrie in an-dere Teile des Landes aus. AnderePrivat-Touristiker folgten dem Bei-spiel Hecks: der Apotheker EmilePeusch in Kautenbach oder derGastwirt Amberg aus dem haupt-städtischen „Café Métropole“.

„Back to Heck“lautet die Devise

Am 6. Februar 1908 stirbt AlexisHeck mit 77 Jahren nach kurzerKrankheit. „Von ihm sagte nochvorige Woche ein Abgeordneterunseres Kantons in der Kammer,dass er der Vater des LuxemburgerTourismus sei. Niemand hat nocheinen Ehrentitel mit größeremRuhm getragen“. Zwei Jahre nachdem Tod des „idealen Hotelier“Heck schreibt eine LuxemburgerTageszeitung: „Wie man wirksameReklame macht, das hätte die Re-gierung in Diekirch lernen können.Dort steht bei weitem das bedeu-tendste Fremdenhotel des Groß-herzogtums und man sagt nicht zuviel, wenn man behauptet, dassdurch die Reklame, die hier privatgemacht wurde, die Fremdenindus-trie des Großherzogtums sehr vielNutzen gehabt hat und noch hat“.

Im September 1934 wurde in Die-kirch vor dem Ardenner-Hof mitgroßem Pomp ein Gedenkstein zuEhren des Hotelbesitzers AlexisHeck enthüllt. Nach einer teilwei-sen Zerstörung 1944-1945 wurdeder Ardenner-Hof, der nach HecksTod erfolgreich weitergeführt wur-de, nicht mehr aufgebaut. DerName Alexis Heck bleibt untrenn-bar mit Diekirch verbunden, nichtzuletzt durch die 1949 gegründeteund nach ihm benannte Hotelfach-schule. Die Hecksche Gästebetreu-ung kann bis heute als Maßstab füreine optimale Kundenpflege imGaststättengewerbe sowie in dergesamten Tourismusbranche gel-ten. „Back to Heck“, könnte dem-nach die Devise lauten.

(FOTOS: NICO MULLER)

bar entspannen.

ten“

wird man irgendwann schon alleinaus Kostengründen nicht an diesemSchritt vorbeikommen, hier umzu-denken. Wichtig ist jetzt aber vorallem, dass die Zusammenarbeitunter den verschiedenen Fremden-verkehrsvereinen, zwischen denFremdenverkehrsvereinen und denlokalen Geschäftsverbänden sowiemit den Gemeinden bzw. noch an-deren Tourismusakteuren erwei-tert wird. Ich denke dabei zumBeispiel an eine gemeinsame, breit-gefächerte Werbung für die Nord-stad.

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Im Herzen der Fußgängerzone treffen sich Einheimische und Besucher.

Das Handelszentrum Diekirch inmitten tiefgreifender

Eine Einkaufsstadt im Am 6. Mai 1978 wurde in Diekirch die erste Fußgängerzone

V O N A R L E T T E S C H M I T

Die Einzelhandelsbranche befindetsich seit Jahren in einem Prozesstiefgreifender struktureller Verän-derungen. Ladensterben und Ver-lust der Angebotsvielfalt steheneinem ungebremsten Verkaufsflä-chenwachstum, bei gleichzeitigstagnierenden oder gar rückläufi-gen Umsätzen gegenüber. AuchDiekirch ist von dieser Entwicklungbetroffen.

Diekirch hatte niemals den Rufeines bedeutenden Industriezen-trums. Geschichtlich gesehen be-stimmte das Handwerk das Bildkommerzieller Tätigkeit. Vielekleine Unternehmen und Betriebesiedelten sich in der zukunftsträch-tigen Stadt an, seit dem 18. Jahrhun-dert etwa zahlreiche Brauereibe-triebe und im 19. Jahrhundert dieGerber. Doch auch einige Brenne-reien, eine Gießerei, ein Sägewerk,eine Kalkfabrik und eine Konditoreiließen sich erfolgreich in Diekirchnieder.

Feste Grundlage fürwirtschaftliches Geschehen

Und die Stadt ist diesem Wachs-tum, dem wirtschaftlichen Auf-schwung entgegengekommen undhat die notwendigen Infrastruktu-ren für die kleineren und mittlerenIndustriebetriebe geschaffen. Esfolgten eine ganze Reihe soliderHandwerks- und Handelsbetriebe,denen es schließlich gelang, denNamen und den Ruf der Stadt überdie Grenzen des Landes hinauszu-tragen und dem wirtschaftlichenGeschehen in Diekirch eine festeGrundlage zu verleihen. Leider sinddie meisten der einst ruhmreichenBetriebe heute verschwunden, eini-ge sind in die Industrie- und Hand-werkerzone abgewandert.

Einen regelrechten Aufschwungerlebte die Stadt mit dem Bau derFußgängerzone, die am 6. Mai 1978als landesweit erste ihrer Art eröff-net wurde und damit eine Vorrei-terrolle in Luxemburg übernahm.Eine Fußgängerzone im gesamtenInnenstadtbereich war damalsungewohnt, ja fast befremdlich.Doch die Gemeindeverantwortli-

chen hatten richtig erkannt, dassEinkaufen in einer Fußgängerzonestattfinden sollte.

Sie wurde rund um den altenStadtkern angelegt und bestichtauch heute noch durch ihre renom-mierten Fachgeschäfte und Cafés,ihre verwinkelten Gässchen und ih-ren zentral gelegenen und als großeCaféterrasse konzipierten Markt-

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Die DiekircherBraderie ziehtalljährlich zahl-lose Schnäpp-chenjäger in dieSauerstadt.(FOTO: GUY JALLAY)

(FOTO: ARLETTE SCHMIT)

struktureller Veränderungen

Umbruch des Landes eröffnet

platz. Sie belebt nicht nur den Han-del, sondern lädt ganz besonderswährend der Sommermonate zumenschlicher Begegnung ein undist mit ihren Läden, Cafés und Res-taurants beliebter Treffpunkt fürdie Einwohner der gesamten Regi-on. Sie ist der zentrale öffentlicheRaum der Stadt, funktioniert und istbelebt und prägt eine offene,

warme und gastfreundliche Atmo-sphäre.

Allerdings bedarf sie heute drin-gend einer Erneuerung. In den90er-Jahren wurden in einer auf-wändigen Altstadtsanierung konti-nuierlich alle Gassen, Plätze undSeitenstraßen rund um die alteSankt-Laurentius-Kirche instandgesetzt. Erneuerungsbedürftig istaber auch die „Grussgaass“, dasHerz der Fußgängerzone. Was denDiekircher Handel betrifft, so ist erzwar noch stark mit dem Erbe deralten kaufmännischen Traditionverwurzelt, doch hat die Stadt wäh-rend der vergangenen 25 Jahreeinen leichten Abbau innerhalb desHandels erlebt.

Eine Reihe renommierter Fach-geschäfte schlossen ihre Läden, da-gegen breitete sich eine neue Nut-zung zum Beispiel durch Fast-Food-Lokale aus, die es so häufig inder Vergangenheit nicht gab. Über-lebt haben diejenigen Läden, dieinvestiert haben und sich durchQualität und Kundenorientierungauszeichnen.

Die Geschäftsleute, vertretendurch einen dynamischen Verband,zeigten sich in letzter Zeit unzufrie-den mit der Situation und fordertenvermehrt Unterstützung und dieMitarbeit der Gemeindeverwal-tung. Mit zahlreichen innovativenInitiativen und einem breit gefä-cherten Warenangebot versuchendie Verantwortlichen, Diekirch alsattraktiven Standort für den Einzel-handel weiter aufzuwerten undauszubauen.

„Unioncommerciale“-Präsident EmileJunker: „DieDiekircherGeschäftsweltwird ihre Zukunftsrollezu spielenwissen.“ (FOTO:ARLETTESCHMIT)

Mit historischen Fotos in den Schaufenstern beteiligt sich der Geschäftsverband am 750. Jubiläum. (FOTO: NICO MULLER)

„Zukunft liegt innerhalb der Nordstad“Interview mit Emile Junker, Präsident des Diekircher Geschäftsverbands

V O N A R L E T T E S C H M I T

Wir haben uns mit dem langjährigenPräsidenten des vor über 100 Jahrengegründeten Diekircher Geschäfts-verbands, Emile Junker, über dieEntwicklung der Geschäftsstadt Die-kirch und die Perspektiven für dieZukunft unterhalten.

■ Emile Junker, wie schätzen sie dieStärken und Schwächen der Ge-schäftsstadt Diekirch ein?

Die Stärken der Geschäftsstadt lie-gen ganz klar in der besonderenAtmosphäre der Fußgängerzone.Hier fühlt man sich wohl, auf denzahlreichen Terrassen im Herzender Stadt trifft man sich mit Freun-den und Bekannten. Dabei bietendie Geschäfte der Stadt Nähe zumKunden, persönliche Beratung undEntgegenkommen. Leider hatte dieStadt das Pech, dass in den vergan-genen Jahren einige alteingeses-sene Traditionsbetriebe ihre Ge-schäfte aus verschiedensten Grün-den schlossen. Bedingt durch denUmbruch im Handel, ist es zurzeitschwer, die leerstehenden Flächenneu zu besetzen. Es müssen nunMöglichkeiten erschlossen werden,um weiterhin attraktiv zu bleiben.

■ Wie sehen Sie die Zukunft derEinkaufsstadt Diekirch?

Momentan tut sich viel in Diekirch.Und auch die Geschäftswelt wirdihre Rolle in Zukunft zu spielenwissen. Interessant ist sicherlichdie neue Industriezone auf „Frid-haff“, die mittelfristig eine ganzeReihe von Arbeitsplätzen bringenwird. Auch die laufenden Baupro-jekte der Stadt, etwa der Bau desneuen Seniorenheims am „Ilôt Ale-xis Heck“ mit Wohnungen und Ver-waltungsgebäuden werden neueArbeitsplätze schaffen. Das wie-derum bringt neue Einwohner indie Region, wodurch auch die Kauf-kraft steigen wird.

■ Welche Bedeutung hat die Nord-stad für den wirtschaftlichen Auf-schwung der Stadt Diekirch?

Die Zukunft der GeschäftsstadtDiekirch liegt ganz klar innerhalbder Nordstad. Was die Regionbraucht, ist ein städtisches Ent-wicklungs- und Handelskonzept.Citymanager und Städteplanermüssen unabhängig von den Ge-meinden zusammenarbeiten undgemeinsam mit bestehenden Gre-mien wie der Geschäftswelt, derIndustrie oder den Tourismussyn-dikaten ein weitreichendes Kon-zept erarbeiten und dann auchschrittweise umsetzen. Ein weite-res zentrales Element in der Nord-stad-Planung ist zudem die Neuge-staltung der Verkehrsachse Ettel-brück-Diekirch.

■ Wie beteiligt sich die DiekircherGeschäftswelt an der 750-Jahr-Feier?

Die Diekircher Geschäftswelt trägtselbstverständlich ihren Teil zuden Feierlichkeiten bei, indem siemit 30 thematisch verschiedenenPlakattafeln in den Schaufensternder Geschäfte zur offenen Galeriewird. Dem Kunden bietet sich soGelegenheit, bei seiner Einkauf-stour durch die Stadt, das Diekirchvon gestern wiederzusehen oderaber sich oder Freunde und Be-kannte auf Fotos aus der Schulzeit,von Festen oder Sportveranstaltun-gen zu entdecken. Interessant dürf-ten aber auch die verkaufsspezifi-schen Veranstaltungen wie der ver-kaufsoffene Sonntag im Rahmender „Journée de la Police et del’Armée“ am 4. Juli und die zweitä-gige Sommerbraderie am 24. und25. Juli sein.

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Im Rahmen der Sanierung der Kaserne auf dem Herrenberg werden zurzeitbereits erste Infrastrukturarbeiten in Angriff genommen. (FOTO: ARLETTE SCHMIT)

Die Garnisounsmusek: Auch sie ist ein bedeutendes Element, das aus demDiekircher Kulturleben nicht mehr wegzudenken ist. (ARCHIVFOTO: GUY WOLFF)

Auf dem Herrenberg, hoch über dem Sauertal, thront die „Caserne Grand-Duc Jean“, General Gaston Reinig und Armeeminister Jean-Marie Halsdorf beim Abschreiten der Ehrenfront. (FOTO: GUY JALLAY)

Diekirch präsentiert sich als stolze

Wo die Armee zu Vom obligatorischen Militärdienst zur Freiwilligenarmee

V O N A R L E T T E S C H M I T

Vor fünf Jahren feierte die Luxem-burger Armee das 50-jährige Beste-hen der Kaserne auf dem Herren-berg in Diekirch mit einem großenFest inmitten der Sauerstadt, dasdie Verbundenheit mit Stadt undEinwohnern deutlich unterstrich. DieKaserne hat die Soldaten und dieDiekircher zusammengebracht. Die-kirch ist als Garnisonsstadt stolz,Sitz des militärischen Zentrums zusein, stolz, diese moderne, fort-schrittliche und wichtige Institutionauf dem Herrenberg zu haben.

Die Geschichte Diekirchs als Garni-sonsstadt begann allerdings bereits1847, als die Soldaten des zweitenJägerbataillons in die 1840 erbauteKaserne in der Bahnhofsstraße(heutiges klassisches Lyzeum) zo-gen. Die Soldaten sollten aber nurzwei Jahrzehnte in Diekirch blei-ben; im September 1867 zogen sietrotz der Bitten des Stadtrats ab. Essollte 88 Jahre dauern, ehe Diekirchwieder eine Berechtigung als Gar-nisonsstadt erhielt.

Einführung der Wehrpflichtam 30. November 1944

Als die Luxemburger Exilregierungam 14. Juni 1944 die Einberufungvon Freiwilligen beschloss, um ander Seite der Alliierten für Freiheitund Unabhängigkeit zu kämpfen,war der erste Schritt zur Einfüh-rung der Wehrpflicht in Luxem-burg getan, die dann auch am 30.November gleichen Jahres obliga-torisch werden sollte.

1948 schlug US-Präsident HarryTruman alsdann vor, die Truppenim besetzten Deutschland zu redu-zieren. Somit war die LuxemburgerRegierung gezwungen, eine eigeneKaserne auf nationalem Territo-rium zu erbauen. Angesichts derEntwicklung der Armee unterbrei-tete Diekirch der Regierung bereits1945 das Angebot, wieder Garni-sonsstadt zu werden. Doch erst am

27. Juli 1949 erteilte die Regierungder Stadt ihr prinzipielles Einver-ständnis zu diesem Projekt mit.

Sollte die Kaserne ursprünglichauf dem Gelände der ehemaligenPferderennbahn realisiert werden,so überwogen letztlich die offen-sichtlichen Vorteile des 39 Hektargroßen Herrenbergplateaus, daseine zusammenhängende Flächebildete und im gleichen Jahr vonder Gemeinde für 1 250 000 Fran-ken gekauft wurde. Natürlich wares von großem Interesse für dieStadt, zum militärischen Mittel-punkt des Landes zu werden. Ne-ben dem lokalpolitischen Ehrgeizversprach man sich schließlichauch handfeste wirtschaftlicheVorteile vom Bau der Kaserne.

Im März 1953 wurde mit denBauarbeiten für eine Kasernenan-lage nach Pavillonbauart begonnen.

Entstanden sind damals insgesamt33 Gebäudekomplexe: 22 Wohnblö-cke für Unterkunft und Verwaltungder Truppen, eine Garnisonskom-mandostelle, die Soldatenküche mitKantine und Bibliothek, ein Ge-bäude für den „Service logistique“,Garagen mit einer Auto-reparaturwerkstatt, eine Kranken-stube mit Kapelle und eine Turn-halle mit Duschräumen. Damalswar die Anlage eine der moderns-ten in Europa. Die LuxemburgerTruppen zogen am 10. Juli 1955 indas neue „Camp militaire“ ein.

Aufgabenbereich derStreitkräfte neu definiert

Der Grundstein der heutigen Frei-willigenarmee wurde seinerseitsdurch das Gesetz vom 29. Juni 1967gelegt. Mit der Abschaffung derallgemeinen Wehrpflicht wurde

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Der „Marche del'Armée“ ist seitseiner Einführungim Jahre 1968 zueinem festen Be-standteil derGarnisonsstadtDiekirch gewor-den und ziehtalljährlich tau-sende Militär-mitglieder undWanderfreundeaus aller Weltan die Sauer.

(FOTO: SERGE WALDBILLIG)

das Militärzentrum der Luxemburger Armee. (FOTO: GUY JALLAY)

Garnisonsstadt

Hause istmit friedenerhaltenden Missionen

das „Centre d’instruction de l’ar-mée“ (CIA) zum reinen Ausbil-dungszentrum und 1977 in „Centred’instruction militaire“ (CIM) um-benannt. Im Rahmen der Reorgani-sation der Armee 1997 wurde derAufgabenbereich der LuxemburgerStreitkräfte neu definiert, und dasCIM änderte seine Bezeichnung in„Centre militaire“ (CM). Im März2001 gab die Armee dem militäri-schen Zentrum auf dem Herren-berg dann den Namen „CaserneGrand-Duc Jean“, dies zu Ehren desGroßherzogs, der den Truppenwährend 36 Jahren als Staatschefvorstand.

Während der vergangenen 15Jahre hat sich das Bild der Luxem-burger Armee stark gewandelt.Heute spielen die sogenannten hu-manitären Friedensmissionen einegroße Rolle. Sie sind in der heuti-

gen Bedrohungslage zentrales In-strument einer aktiven Sicherheits-und Verteidigungspolitik gewor-den. Eine der großen Herausforde-rungen der luxemburgischen Ar-mee wird sein, den internationalenEntwicklungen standzuhalten.

Dazu gehört sicherlich auch eineSanierung der stark erneuerungs-bedürftigen Pavillons auf dem Her-renberg. Mittlerweile wird bereitsseit über zehn Jahren innerhalb derKaserne renoviert. Während der-zeit bereits erste Infrastrukturar-beiten laufen, soll im Septembermit dem Bau einer Wartungshalle,die sämtliche Werkstätten des Her-renbergs aufnimmt, sowie einesgroßen Lagers auf dem aktuellenSportgelände begonnen werden.

Abbau von Berührungsängstenu.a. durch „Cité militaire“

Die anfänglichen Berührungsängstezwischen Militär und Zivilbevölke-rung wurden einerseits durch dieIntegrierung der Unteroffiziereund ihrer Familien in der vom Staatgebauten „Cité militaire“ innerhalbder Stadt abgebaut, andererseitsdurch die regelmäßige Präsenz desMilitärs in der Stadt. So nehmenAbordnungen regelmäßig am „Fa-kelzuch“, am „Te Deum“ oder anden Gedenkzeremonien teil. Nichtzu vergessen die traditionelle Mili-tärparade, die seit 1956 im Vorfeldzum Nationalfeiertag in Diekirchorganisiert wird.

Ein weiteres Beispiel für dieVerbundenheit der Armee mit ih-rer Stadt stellt auch der Armee-marsch dar, der mittlerweile seit42 Jahren organisiert wird undder den Namen Diekirchs bis weitüber die Grenzen des Landes hin-aus bekannt gemacht hat. Mit bis zu9 000 Wanderern aus allen Eckender Welt hat sich der Armee-marsch zu einem wahren Volksfestausgeweitet, der Zivilbevölkerungund Militär in einer gemeinsamensportlichen Herausforderung ver-bindet.

17 lebensgroße und eindrucksvolle Dioramen bilden das Herzstück des nationalen Militärmuseums. (FOTO: ARLETTE SCHMIT)

Die Erinnerung festhaltenDas nationale militärhistorische Museum in Diekirch (MNHM) plant den Ausbau

V O N A R L E T T E S C H M I T

Seit mittlerweile 26 Jahren dientdas nationale militärhistorische Mu-seum in Diekirch als Mahnmal fürkommende Generationen. In bedrü-ckend echten und lebensgroßen Bil-dern erzählt das Museum von derArdennenoffensive, lässt eine Zeitder ständigen Gefahr, unvorstellba-ren Leids und fortwährender Angstwieder aufleben.

1982 fanden sich eine Handvoll ge-schichtsbegeisterter Bürger zusam-men, um mit der Gründung der„Dikricher Geschichtsfrënn“ denGrundstein zur Schaffung eines mi-litärhistorischen Museums zu le-gen. Nur zwei Jahre später, am 23.September 1984, konnte das Mu-seum im Rahmen des 40. Jubiläumsder Befreiung Luxemburgs und derArdennenoffensive in den Räum-lichkeiten der alten Brauerei eröff-net werden. Während der vergan-genen 25 Jahre wurde auf freiwilli-ger Basis viel Zeit und Arbeit in dasProjekt, das immer wieder um- undausgebaut wurde, investiert.

So zeigt das Museum mittler-weile auf einer Ausstellungsflächevon 3 200 m2 persönliche und kol-lektive Ausrüstungsgegenstände,Waffen und Munition, Uniformenund Abzeichen, Pioniermaterial,deutsche wie amerikanische Mili-tärfahrzeuge, in den Ardennen ein-gesetzte Artilleriegeschütze sowiezahllose Fotodokumentationen.

Nach wie vor ruht der Schwer-punkt des Museums auf einer aus-gewogenen und objektiven histori-schen Darstellung der militärischenOperationen in den Ardennen ausamerikanischer, deutscher sowieziviler Perspektive. Das Herzstückbilden dabei die 17 lebensgroßenDioramen, die dank gründlicherNachforschung, zahlloser Gesprä-che mit Kriegsveteranen sowie an-hand von Archivmaterial, Fotosund Filmen detailgetreue Kriegs-szenen nachstellen, darunter auchdie auf 150 Quadratmetern präsen-tierte dramatische Sauerüberque-rung durch General Pattons Trup-pen am 18. Januar 1945, die letztlichdie Befreiung Diekirchs einleitete.

Neben der Geschichte der Ar-dennenoffensive widmet sich dasMuseum aber auch der Entwick-lung des Luxemburger Armeewe-sens, ein nicht unbedeutendes Ka-pitel der Nationalgeschichte. Wei-tere Abteilungen sind jenen Luxem-burgern zugedacht, die in beidenWeltkriegen und während des Ko-reakriegs in den alliierten Armeenkämpften. Den „Anciens Combat-tants“ ist im September 2009 zu-dem ein Sonderdiorama zuteil ge-worden, das im Vorhof des Muse-ums eine Geschützstellung der„Brigade Piron“ zeigt.

Stützen kann sich das Museumauf ein umfangreiches Archiv, dasinnerhalb einer militärhistorischenBibliothek künftig auch der Öffent-lichkeit zugänglich gemacht wird.

Bisher schlummert ein Großteil derinformativen Schätze aber noch inKisten und auf verstaubten Regalenin Nebenräumen und im Keller desMuseums. Seit vier Jahren werdendie wichtigsten Zeitdokumente auf-gearbeitet und archiviert.

Das Diekircher Militärmuseumbraucht den Vergleich zu ausländi-schen Museen seiner Art wahrlichnicht zu scheuen! Und dennochkönnen die Räumlichkeiten desMNHM den Anforderungen derZeit nicht mehr gerecht werden.Daher wurde nun staatlicherseitsdas Budget erhöht und eine Studiezur Ausarbeitung eines innovativenMuseumskonzepts in Auftrag gege-ben. Damit die Erinnerung auchnoch für kommende Generationenfestgehalten werden kann.

D R E I F R A G E N A N

Roland Gaul, Kurator des Diekircher „Muséenational d'histoire militaire“ (MNHM)

Roland Gaul, das Militärmu-seum ist mittlerweile an

seine räumlichen Grenzen gesto-ßen. Inwieweit kann es sich im Ba-mertal noch ausbreiten?

Wir sind optimistisch, dass dieKeller der Brauerei mit in dasneue Museumskonzept inte-griert werden können, sodasshier ein Vorführ- und Konfe-renzraum sowie Platz für the-matische Ausstellungen geschaf-fen werden kann. Zudem hättenwir damit zusätzliche Archiv-möglichkeiten. Budgetgarantienzur Realisation des Projekts ha-ben wir derzeit aber noch keine.

Wie kommt der Aufbau desDokumentationszentrums und

der Bibliothek voran?

Bereits seit 2007 werden Bücherund Dokumente, Fotomaterial,Augenzeugenberichte, Briefe,Kartenmaterial und Zeitungenaufgearbeitet und professionellarchiviert. Das Vorankommenhängt aber von der Verfügbar-keit der Studenten ab, die sichdieser Arbeit annehmen. Fernerhelfen einige motivierte Ruhe-ständler auf freiwilliger Basis.So kommt das Projekt zwar vor-an, aber dennoch nicht im ge-wünschten Rhythmus.

Ist die Zukunft des Museumsausreichend gesichert?

Zurzeit funktioniert das Mu-seum noch als „Asbl“. Erst wennes eine legale Basis hat, in einestaatliche Struktur eingegliedertwurde und die Finanzierung de-finitiv abgesichert ist, dürfte dasMuseum für die Zukunft gerüs-tet sein. Wir sehen der Zukunftaber optimistisch entgegen.

■ Interview: Arlette Schmit

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„Drénke gä41 Jahre lang war lich, dass ihr Diekisinn duerch an dugudd ass, da kommschéinen Terrassengenéissen.“

„Begéinen ëmmer vill Bekannter“„Ech begéinen ëmmer Bekannter, mat deenen ech e bësse laachen an diskutéiere kann, an dann och emol a flotter Ronn ee gudde Pättchen kann huelen“, ist Annette voll des Lobes über Diekirch. In der Sommerzeit biete die Stadt Diekirch auch immer Unter-haltung, was noch zusätzlich zum Wohlbefinden beitrage.

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„Ee Gefill vu Sëcherheet“„Zu Dikrich sinn d'Chancen ëmmer gudd, kënneg Leit ze begéinen an a gemittlecher Atmosphär e bësse mateneen kënnen ze poteren. Hei kann een och gudd entspanen an et huet een e Gefill vu Sëcherheet, wat besonnesch owes an nuets wichteg ass. Kläppereie sinn hei wierklech d'Ausnahm. Mir fillen eis op alle Fall wuel zu Dikrich“,meinen Romance und Christian.

„Dikrich ass wierklech e Phänomen“Danielle bringt es auf den Punkt:„Et ass wierklech e Phänomen. Zu Dikrich begéint een zu all Zäit bekannt Leit. Hei ass ëmmer eppes lass, wat souwuel Touristen wéi och Leit vunn hei unzitt. Dozou droën natierlech och déi gemittlech Terrassen hieren Deel bäi.“

„Mir komme gäere bësse fuerwëtzen“„Mir komme gäer e bëssen op eng Terrasse eng Glace iessen an e bëssen de Leit nokucken“, lachen Lucie, Olga, Andrée und Irène, die sich auch gern noch an „ihr“ früheres Diekirch erinnern. „Haut si vill Restauranten oder och di oppe Schwemm net méi do. Eng flott Ambiance gëtt et zu Dikrich och haut nach, mä wat fréier eréischt hei lass war ...“

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„Et gëtt nëmmen een Dikrich“„Mäi Liewen ass Dikrich. Ech hunn ëmmer hei geschafft a kommen dofir och ëmmer gäer heihinn zeréck“, meint Albert. So eine gute Stimmung wie auf den Terrassen der Fußgängerzone sei kaum woanders zu finden.„Ech kennen hei jiddereen a jidderee kennt mëch. Ët gëtt nëmmen ee Paräis an nëmmen een Dikrich.“

äer mäi Pättchen hei“ar Irène Wirtin in Diekirch. Verständ-kirch ans Herz gewachsen ist: „Ech

duerch Dikricherin. Wann d'Wieder mmen ech gäer hei op eng vunn deene en mäi Pättchen drénken an d'Rent

Et gëtt nëmmen een Dikrich“

„Et ass soss néierens eppes lass“„Ech kommen op Dikrich, well soss am ganzen Éisléck näischt lass ass, ausser Baler. Wann een net an d'Stadwëll goë, kann ee just nach op Dikrich kommen fir emol a flotter Ambiance een ze drénken“, ist sich Caroline aus Wiltz ganz sicher.

„Dikrich ass eng frëndlech Stad“„Ech si scho mat siewe Jor mat menger Famill aus Portugal op Dikrich komm. Meng Kanner sinn hei gebuer, a vill Famill a Frënn wunnen och hei. Och wann ech haut zu Bettendrëf wunnen, zitt et mech dofir, net nëmme wéinst der Aarbecht, bal all Dag heihinn zeréck. Et ass einfach eng wonnerbar a frëndlech Stad“, erklärt Elsa, während ihre Tochter Claudia sich am liebsten an ihre Diekircher Schulzeit erinnert.

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„Zu Dikrich ass ëmmer eng lass“Hier sei immer was los, meinen Carole und Kiki. Die Stimmung auf den vielen schönen Terrassen sei super. „D'Leit aus dem ganzen Norden kommen heihinn, och wéinst deene gudde Wiert.“

Fotos: Nico MULLER, John LAMBERTY | Layout: Sabina PALANCA

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Das Bienenmuseum ist jederzeit einen Besuch wert. (FOTO: NICO MULLER)

Das „Musée d'histoire(s) Diekirch“ wird derzeit direkt neben dem Kulturhaus inder Rue du Curé eingerichtet und mit diesem verbunden. Hier wird dieGeschichte der Region ab der Steinzeit über die Römerzeit und das Mittelalterbis heute erzählt sowie Geschichten aus der Gegend. Das Museum wirdvoraussichtlich am 10. Oktober offiziell eröffnet. (FOTOS: MIREILLE MEYER)

„Love@Music“: Ihren 750. Geburtstag feierte die Stadt Diekirch u. a. mit einem eigens für die Feiern geschriebenen Musical, das Im „Wirtgensschlass“ ist die Musikschule untergebracht.

Diekirch ist fest im nationalen Kulturnetz

Impulse für die KuVereine und Schulen prägen bis heute das kultur

V O N M I R E I L L E M E Y E R

Diekirch ist seit jeher ein Zentrum:der Religion, der Verwaltung, aberauch der Kultur, die insbesonderemit der Gründung einer ganzenReihe von Vereinen im 19. Jahrhun-dert zum Erblühen kam. „Relativfrüh sind in Diekirch Schulen ent-standen, und es sind diese Bildungs-stätten, die zusammen mit den Ver-einen schon damals und auch heutenoch das kulturelle Leben der Stadtprägen“, sagt Robert Bohnert, Präsi-dent der Kulturkommission und Di-rektor des „Lycée classique de Die-kirch“ (LCD).

Im Verwaltungs- und Bildungszen-trum ließen sich Juristen und Pro-fessoren nieder, Mitglieder der Ar-mee vervollständigten mit Arbei-tern, Bauern und Geschäftsleutendie besondere Zusammensetzungder Diekircher Bevölkerung. „DieKultur hat sich aus dem Zusam-menspiel dieser Gruppen entwi-ckelt“, so Bohnert. Auch die Braue-rei spielte schon damals eine wich-tige Rolle im Kulturleben, nichtzuletzt durch ihr Produkt.

Bis in die 40er-, respektive 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurden

in Diekirch auch zwei Zeitungenveröffentlicht, „De Landwirth“ und„Le Nord“, die im öffentlichen Le-ben eine große Rolle spielten. Darinwurde über alles geschrieben: jedeskulturelle Ereignis und jede politi-sche Auseinandersetzung.

„Wir haben Kulturvereinigun-gen, die auf einem quasi professio-nellen Niveau arbeiten, und Verei-ne, für die der Spaß an der Sache anerster Stelle steht. Da gibt es schonmal Differenzen, und die sind na-türlich gut für das Kulturleben. Daswird ja durch Gegensätze und Dis-kussionen belebt!“, so Bohnert.„Diekirch ist fest im nationalenKulturnetzwerk eingebunden. Vonhier aus sind Impulse in die Kultur-szene des ganzen Landes gegangen,besonders in den Bereichen Musik,Gesang, Theater und Tanz.“

„Kultur wird durch Gegensätzeund Diskussionen belebt“

Im Zusammenspiel mit den lokalenVereinen hat die Diekircher Musik-schule seit Beginn des 20. Jahrhun-derts eine große Rolle gespielt. Inden 80ern wurde hier das Angeboterweitert mit Kursen für Tanz undGitarre. Die Abteilung Tanz desheutigen „Conservatoire de musi-

que du nord“ ist im „Wirtgens-schlass“ untergebracht. „Mit demBau der neuen Zentralschule wirddie ,Sauerwissschoul‘ frei. Die Ge-meinde plant, den Diekircher Teildes Konservatoriums dorthin zuverlegen. Der Kulturdienst derStadt Diekirch soll dann in das,Wirtgensschlass‘ ziehen. Aus demangrenzenden Gebäude, in dem diePhilharmonie ihren Probensaal hat,wollen wir ein Vereinshaus ma-chen, in dem auch die Chöre Pro-benräume bekommen“, erklärt Kul-turschöffe Dr. Paul Bonert.

Das Kulturleben blüht, und dieZahl der Vereine und ihrer Veran-staltungen ist einfach zu groß, umsie alle zu nennen. „Zu den Events,die regelmäßig stattfinden, gehörtu. a. das ,Festival de la gravure‘, das,Forum international pour flûte etpiano‘, der ,Salon des Ardennes‘und die ,Dikricher Filmdeeg‘“, zähltRobert Bohnert auf und erinnert andas eigens für die 750-Jahr-Feierkreierte Musical „Love@Music“, andem sich alle Musik- und Gesang-vereine beteiligten.

Das Theater hat sich derweilstark im Diekircher Gymnasiumentwickelt. „In den vergangenen 30Jahren waren die Schüler sehr aktiv

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Das „Conservatoire national de véhicules historiques“ in der früheren „Kutschenfabrik Jean Wagner“ ist täglich, außermontags, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Informationen findet man unter www.cnvh.lu. Das Brauereimuseum ist im gleichenGebäude untergebracht und im Internet unter www.diekirch.cc zu finden.

Das „Musée national d'histoire militaire“ im Bamertal ist vom 1. Januar bis 31. März und vom 2. November bis 31. Dezembertäglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet, vom 1. April bis 1. November von 10 bis 18 Uhr. Infos gibt es unter www.mnhm.lu.

die Musik- und Gesangvereine gemeinsam aufführten. (FOTO: CLAUDE DIRKES) Die „Aal Seeërei“: eine Bereicherung für die Diekircher Kulturszene. (FOTO: NICO MULLER)

eingebunden

lturszeneelle Leben der Stadt

in Kunstformen wie Pantomimeund Sprechtheater“, so der LCD-Di-rektor, der diesbezüglich auch aufdie neu geschaffene Musiksektion,die „Kolléischsmusik“ und dasLCD-Orchester hinweist.

Eine ganze Reihe vonVeranstaltungsorten

Anfang der 70er-Jahre versuchtesich eine Gruppe junger Lehrer amLCD an diversen Kunstformen.„Die AFO, ein Zusammenschlussvon Filminteressierten, ist lange imDiekircher Lyzeum aktiv gewesen.1981 wurde hier der Film ,Wat huete gesot‘ gedreht, der den Anfangdes Langspielfilms in luxemburgi-scher Sprache darstellt“, erzähltRobert Bohnert und erklärt, dassdie Gemeinde in den 70ern dasDiekircher Kino Scala, das wie vieleandere damals in der Krise steckte,übernommen, ausgebaut und in das„Centre de diffusion et d'animationcinématographique“ (CDAC) inte-griert hat.

Die Stadt Diekirch verfügt zu-dem über fünf Museen, in denenverschiedene Aspekte der Sauer-stadt beleuchtet werden. Eines da-von ist das neue „Musée d'histoi-re(s) Diekirch“, das derzeit angren-

zend an das Kulturhaus in der Ruedu Curé eingerichtet wird und am10. Oktober seine Türen öffnen soll.

Für ihre diversen kulturellen Er-eignisse verfügt die Sauerstadt übereine ganze Reihe von Veranstal-tungsorten, allen voran die „AlSeeërei“, der Festsaal der neuenZentralschule und natürlich auchdie alte St.-Laurentius-Kirche, dieeinen ganz speziellen Rahmen fürkulturelle Veranstaltungen bietet.„In- und ausländische Musiker ver-sichern uns stets die außergewöhn-liche Atmosphäre in dieser Kirche“,erklärt Robert Bohnert.

Natürlich verweist der LCD-Di-rektor auch auf das Lyzeum alsStätte der Kultur. „Wir stellen denTheatersaal zur Verfügung, die Ga-lerie und den überdachten Ein-gangsbereich. Im Radiostudio ar-beiten wir mit Radio 100,7 zusam-men und sind auf Antenne über denLokalsender ,Radio LORA‘, dies inZusammenarbeit mit der ,Nord-stadjugend' und dem ,Nordstad'-Lyzeum. Und abschließend hebtBohnert auch die gemeindeeigeneKunstgalerie hervor, die seit 1978,erst im „Wirtgensschlass“, jetzt imrenovierten Kulturhaus, eine be-liebte Adresse ist.

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„Lernst du was,dann weißt duwas. Weißt duwas, dann bist

du was. Bist duwas, dann hast

du was!“(ARCHIVFOTO:NICO MULLER)

Im „Neie Gebai“ in der Rue Jos Merten sind die unteren Sekundarstufen des LCD untergebracht.

Der Kindergarten hat den Betrieb in der Zentralschule schon aufgenommen. Bis zum Herbst sollen auch die anderenJahrgänge folgen.

Gar nicht mehr so alt: Im April 2009 wurde

LCD, LTHAH, Zentralschule,

Im Geiste Schulstadt Diekirch:

VON ERIC HAMUS

Wenn man von den Schulen in Die-kirch spricht, so kommt man anzwei Namen nicht vorbei: das „Ly-cée technique hôtelier Alexis Heck“und das „Lycée classique de Die-kirch“, kurz LCD. Wenn auch nicht750 Jahre alt, so haben beide Lehr-anstalten doch eine Geschichte undTradition aufzuweisen, die eng mitder Entwicklung und dem Ruf derschmucken Stadt verbunden ist. Sotrifft es sich hervorragend, dass dasLCD, aber auch die neue Zentral-schule pünktlich zum Jubiläum ihrerStadt in neuem Glanze erstrahlen.

Mit Stolz und Freude gratuliere erdem „jüngsten“ aller Lyzeen Lu-xemburgs zum Jubiläum, meinte1992 der delegierte KulturministerRené Steichen anlässlich der Feiernzum 150. Jahrestag des LCD. Auf dasAlter spielte der ehemalige Bürger-meister von Diekirch dabei nichtan, schließlich sei das LCD nachdem Athenäum die zweitältesteklassische Sekundarschule des Lan-des. Eher meine er damit die Philo-sophie im LCD, das sich den kriti-schen Geist und die familiäre At-mosphäre seit seiner Gründung alsMittelschule im Jahre 1930 bis heutezu bewahren wusste.

„Menschliche undgesellschaftliche Werte wichtig“

„Im LCD wird seit jeher aufmenschliche und gesellschaftlicheWerte gepocht. Das hat Tradition.Unser Lyzeum hatte noch immerhohe Ansprüche an seine Schüler,versuchte gleichzeitig aber stets,die humanistische Lehre und einenkritischen Geist an die Kinder undJugendlichen weiterzureichen“, un-terstreicht Robert Bohnert, LCD-Direktor, Gemeinderat und Präsi-dent der Schulkommission, in derer seit 1976 ununterbrochen tätigist.

Gegründet wurde die Mittel-schule, aus der sich das heutigeLCD entwickelte, auf Initiative desfrüheren Bürgermeister FrançoisJulien Vannérus und des Geist-lichen Pierre Stehres. „Die jungenMenschen im Norden haben auchein Recht auf Bildung“, waren sichdie beiden Vordenker einig in einerZeit, in der sich der nördliche, länd-liche Raum nicht im Einzugsgebieteines Klosters wähnen durfte, indem die hohen Künste der Literaturund Wissenschaften an junge, wis-sensbedürftige Menschen weiter-gereicht wurden. Der Schulbetrieb,der die jungen Männer damals nochauf das hauptstädtische Athenäumvorbereiten sollte, wurde schließ-lich am 4. November 1830 in denRäumen des alten Klosters der Ré-collets nahe der Kirche aufgenom-men.

Es sollten aber noch weitere elfJahre vergehen, bis die Mittelschuleam 26. Februar 1841 in den Rangeines Progymnase Royal Grand-Ducal erhoben wurde. Die erstenPrimaner erhielten ihr Diplom al-lerdings erst im Jahre 1892, ein Jahr,

nachdem das LCD zum Gymnaseernannt wurde. „Sieben Schülermachten damals die Première.Heute sind es deren ganze 190“,stellt LCD-Direktor Robert Bohnertfest.

Ebenfalls mit sieben Schülernnahm das „Lycée technique hôtelierAlexis Heck“ – damals noch „Écolehôtelière“ genannt – am 6. März1950 in einem Gebäude hinter derDekanatskirche offiziell seinen Be-trieb auf. Seither wurden insgesamtmehr als 1 500 Abschlussdiplomevergeben, wobei die Ausbildung imLaufe der Zeit stets den jeweiligenAnforderungen und Bedürfnissenangepasst wurde. So werden dieHotelschüler seit jeher zu offiziel-len Anlässen herangezogen, bewir-ten königliche und politischeStaatsgäste und sind bei feierlichen

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Die Diekircher Hotelschule ist hierzulande die einzige ihrer Art. (FOTO: A. SCHMIT)

das renovierte „Aalt Gebai“ des LCD in der Rue de la Gare eingeweiht. (FOTOS: ARMAND WAGNER)

Musikkonservatorium, Nordstadlycée und Armeeschule

jung gebliebengroßes intellektuelles Erbe auf kleinem Raum

Anlässen für Staat und Gemeindeim Einsatz.

Die Teilnahme der Schüler anWettbewerben im Ausland, aberauch eine Präsidentschaft des euro-päischen Dachverbands der Hotel-schulen im Jahr 2000 trugen zumAnsehen der Diekircher Hotel-schule bei, die dem Gründer desmodernen Tourismus in Luxem-burg, Alexis Heck, gewidmet wur-de. Leider wurde die „Hotelschoul“nach einem eher verhaltenen Be-ginn plötzlich rapide zum Opfer deseigenen Erfolgs: War sie in den50er-Jahren für 40 Schüler ausge-legt worden, so waren es 1967 derenschon 80, bevor die Zahl nur zweiJahre später mit 120 Schülern noch-mals explodierte. Bis zum Umzugin die Rue Jos Merten sollten abernochmals 15 Jahre vergehen.

Diekirch seit jehereine Schulstadt

Zwei Gebäude des LCD (ohne dieAnnexe in Mersch), die Hotelschu-le, Armeeschule, das Musikkonser-vatorium, Nordstadlycée, Internateund die Primärschulen, die bald inder Zentralschule konsolidiert wer-den, beweisen, dass Diekirch seitjeher eine Schulstadt ist – geprägtvom intellektuellen Erbe eines Van-nérus oder Stehres, die mit ihrerVision eine Stadt vom Rande in denMittelpunkt unseres Landesrückten.

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Der FC Young Boys Diekirch gehört zu jenen Traditionsvereinen der Stadt, diebereits mehr als 100 Jahre alt sind. (ARCHIVFOTO: EDDIE GUILLIN)

Bis 1956 fanden in den Straßen von Diekirch noch Pferderennen statt. Im Hintergrund

Von PferderenAus dem Diekircher Sportleben

VON JEAN THILL

Wussten Sie, dass in Diekirch zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts Pferde-rennen ausgetragen wurden? Dassenglische Touristen den Tennissportnach Diekirch brachten? Dass in den1960er-Jahren ein Rodelclub in Die-kirch gegründet wurde? Oder dassbisher zwölf Sportler aus Diekirchan Olympischen Spielen teilnahmen?Wenn nicht, dann wird folgende Re-portage für Sie noch einiges bereit-halten ...

Kein Zweifel, Diekirch gehört zuden festen Größen in der Luxem-burger Sportwelt. Wenn in den ver-gangenen Jahren auch in den tradi-tionellen Sportarten die ganz gro-ßen Titel ausblieben, so kann sichdie Sauerstadt doch großer sportli-cher Momente und vor allem einerenormen Vielfalt an Sportvereinenrühmen. Mit dem Turnverein, demTennisclub und den Fußballern desFC Young Boys können sich dreiVereine gar zu den Hundertjähri-gen zählen.

Von Traditionsvereinenbis zu Trendsportarten

Ging die Gründung der Diekircher„Société de gymnastique et desauvetage“ 1884 auf ein Propagan-dafest des nationalen Dachver-bands zurück, so brachten den Ten-nissport erstmals englische Touris-ten mit an die Sauer, wo das „Hôteldes Ardennes“ schon bald über einTennisfeld verfügte. Das Tennis-spiel sollte zunächst vor allem die„bessere Gesellschaft“ faszinieren,die denn auch mit Argwohn auf die

sich ausbreitende Begeisterung fürden damals noch als „unmoralisch“angesehenen Fußballsport blickte.Dennoch sollte insbesondere der

1908 gegründete FC Diekirch, derein Jahr später in Young Boys um-getauft wurde, den sportlichen Na-men der Stadt bis über die Landes-grenzen hinweg bekannt machen.

Bekannt wurde Diekirch zu jenerZeit aber auch durch eine in Lu-xemburg eher seltene Sportart,Pferderennen. Wurden bereits seit1900 an der Ettelbrücker StraßePferderennen abgehalten, so nahmab 1922 der „Cercle hippique“ dasHeft in die Hand. 1948/49 veran-staltete man ebenfalls Trabrennenin den Straßen der Stadt, bevor 1950ein neues Rennfeld in der Laachentstand. Aufgrund des sinkendenInteresses mussten die Rennen 1956allerdings endgültig eingestelltwerden.

Zu einer frühen Hochburg sollteDiekirch aber auch für den heute im„Cercle de natation“ zusammen-gefassten Schwimmsport werden,der in der Sauer zunächst nur sai-sonbedingt möglich war. Im Gegen-satz zum Paddelsport, der in Die-kirch denn auch zu nationaler wieinternationaler Bekanntheit heran-reifte. Doch von klimatischen Be-dingungen ließen sich die Diekir-cher in ihrer Sportbegeisterung oh-nehin keine Grenzen setzen. Sowurde 1966 mit den „Amis dessports d’hiver“ gar ein Rodelvereingegründet, auch wenn dieser seineTätigkeiten 1974 bereits wieder ein-stellen musste.

Bis heute sorgt derweil aber derRadsport in Diekirch für Furore.1937 fand erstmalig in Diekirch dieAnkunft einer Etappe der „Tour de

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Der Diekircher Yves Clausse vertrat die Luxemburger Farben sowohl bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul als auch1992 in Barcelona. (ARCHIVFOTO: LUXEMBURGER WORT)

Sport bewegt: Der Diekircher Olympiatag ist alljährlich für Menschen aller Altersklassen Anlass zur gemeinsamensportlichen Betätigung. (FOTO: NICO MULLER)

das heutige Gebäude der „Ponts et chaussées“. (FOTO: STADTARCHIV DIEKIRCH)

Diekirch, eine Stadt und ihre Sportvereine

nen, Podiumsplätzen und Pokalen gibt es von Kuriosem bis zu sportlichen Höchstleistungen vieles zu berichten

Luxembourg“ statt. Eine wahreWelle der Begeisterung rief jedochdie Etappenankunft von 1948 her-vor. Kein Wunder, dass 1950 mehrals vierzig Personen der Einladungzur Gründungsversammlung desVélo-Club Diekirch folgten.

Zum sportlichen AushängeschildDiekirchs wurde der 1968 gegrün-dete Leichtathletikverein „CA Cel-tic“, dessen Ursprünge in den 30er-Jahren eigentlich in der Einrichtungeiner Leichtathletikabteilung inner-halb des Fußballvereins liegen.Überhaupt verstanden es die Die-kircher Sportvereine stets, sich mitder Schaffung von Interessensge-meinschaften gegenseitig zu helfen.

Stärke durch kooperativeKräftebündelung

Bestes Beispiel hierfür stellt viel-leicht der „Cercle handball, escri-me, volleyball“ (CHEV) dar, der inden 60er-Jahren durch den sukzes-siven Zusammenschluss des „Cer-cle d’escrime“, des Volleyball Clubund des Handballvereins „HCNord“ gleich für drei sehr erfolgrei-che Vereine zum Rückhalt bei derMeisterung ihrer finanziellen undadministrativen Notlagen werdensollte. Wie sehr Wettkampf- undVereinserfolg Hand in Hand gehenmüssen, um einen Sportvereinlangfristig fit für die Zukunft zumachen, musste nicht zuletzt der1955 gegründete BasketballvereinBBC Diekirch erkennen, der seineAktivitäten aufgrund finanziellerNöte 1982 beenden musste und erst1990 wieder neugegründet wurde.

Dass die Diekircher Sportszeneimmer offen für die Entwicklungender Zeit blieb, zeigten vor allem die80er- und 90er-Jahre, in denen zahl-reiche neue Trendsportarten in derSauerstadt Fuß fassten. An dieserStelle sei nur an den Tauchverein„Cercle de plongée Octopus“ oderden „Taekwondo Club“ erinnert.

Doch so zahlreich und vielfältigdie Diekircher Sportvereine heuteauch sein mögen, so einig sind siesich in der Bündelung ihrer Kräfte,die vor allem einen Namen kennt:„Entente des sociétés sportivesDiekirch“ (ESSD). Seit vielen Jahr-zehnten vertritt diese, erstmals 1955unter dem Impuls von Pol Deckergegründete Vereinigung die Anlie-gen der Diekircher Sportvereinegegenüber der Gemeinde, währendsie zudem den Ablauf der verschie-denen Sportarten in Diekirch koor-diniert. Keine einfache Aufgabe,wie nicht zuletzt die zwischenzeit-liche Neuschaffung des ESSD 1968erahnen lässt. Die Feier für dieverdienstvollen Sportler ist jedesJahr der krönende Abschluss dieserZusammenarbeit.

Und zu feiern gab es in der Ver-gangenheit wahrlich genug. Namenwie Dirk Bockel, Pascale Schmoet-ten, Chantal Hayen oder DanielleLentz dominieren in der heimi-schen Leichtathletik. Oder wer er-innert sich nicht an DauerläuferJean-Claude Petit, der die Cross-meisterschaften mehr als 20 Jahrelang beherrschte. Doch auch aufVereinsebene schrieb Diekirch gol-dene Lettern ins Buch der Luxem-

burger Sportgeschichte. Der BBCDiekirch glänzte vor allem in den60er-Jahren, der FC Young Boys inden 70ern. Die Wasserballmann-schaft des CNDiekirch schaffte1992, 2003 und 2004 das „Doublé“als Landesmeister und Pokalsieger.Die Diekircher Fechter kamen von1977 bis 1979 gleich dreimal zuMeisterehren im Mannschaftsde-genfechten, während die Kayakfah-rer des CND von 1992 bis 2000ununterbrochen die Slalommeister-schaften beherrschten.

Volleyball- und Handballteamspielen seit mehr als 30 Jahren in

der obersten Spielklasse. Der Hand-ballverein konnte 1990 gar den Po-kal und 1993 den Meistertitel ge-winnen und erreichte 2002 dasAchtelfinale im Europapokal. DieDamenmannschaft des Tennisver-eins war von 1956 bis 1972 führendbei den Clubmeisterschaften.Gleich achtmal holten sie den Lan-desmeistertitel nach Diekirch.

Stolze Olympionikenseit 1920

Doch auch bei den OlympischenSpielen war Diekirch seit 1920 mitnicht weniger als zwölf Teilneh-

mern vertreten: Paul Hammer, 1920Antwerpen und 1924 Paris (Leicht-athletik); Léon Metzler, 1920 Ant-werpen (Fußball); Jean Krombach,1936 Berlin (Leichtathletik); RemyWagner, 1948 London (Fußball);Marcel Paulus, 1948 London (Fuß-ball); Marcel Lentz, 1952 Helsinkiund 1960 Rom (Kayak); Léon Roth,1952 Helsinki (Kayak); John Lucas,1952 Helsinki (Kayak); Léon Klares,1960 Rom (Kayak); Ally Doerfel,1972 München (Fechten); YvesClausse, 1988 Seoul und 1992 Barce-lona (Schwimmen); Dirk Bockel,2008 Peking (Leichtathletik).

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Das Friedensgericht wurde im Jahr1980 aus- und zwanzig Jahre späterumgebaut.

In dem 1850 „op der Kluuster“ errichteten J

Die Stadt Diekirch a

„Conformément Bedeutung der Sauerstadt als Ort

V O N M I R E I L L E M E Y E R

Die Französische Revolution markiertden Bruch mit der mittelalterlichenGerichtsbarkeit, die bis dahin in Die-kirch bestand. Diese Vorgeschichteder Stadt als Ort der Jurisdiktionwar wahrscheinlich auch der Grund,warum Diekirch von den Franzosenerneut zum Gerichtszentrum ge-macht wurde.

Bis zur Angliederung des Herzog-tums Luxemburg an Frankreich am26. Oktober 1795 bildeten die Sauer-stadt und Umgebung die Markvog-tei Diekirch, die gegen Ende des 13.Jahrhunderts geschaffen wordenwar. Dem Markvogt unterstand so-wohl die Verwaltung als auch dasGericht. Der Diekircher Magistratbestand aus sieben Hochgerichts-schöffen und dem Markvogt. Dieserführte den Vorsitz der Verhandlun-gen, und das Urteil des Magistratswurde von ihm gefällt und voll-streckt. „Zu der Zeit gab es nochkeine Gewaltentrennung. Das Rechtwurde im Namen des Herrschersgesprochen“, erklärt Jean Bour, ehe-maliger leitender Friedensrichterund heutiger Staatsanwalt des Die-kircher Bezirksgerichts.

„Tous les Tribunauxinférieurs sont supprimés“

„Tous les Tribunaux inférieurs, telsque Baillages, Justices Seigneuria-les, Prévôtales, etc., sous quelquedénomination qu'ils soient connus,

existant dans le Pays de Luxem-bourg, sont supprimés“, zitiert JeanBour aus einem Beschluss vom 16.Messidor An III (4. Juli 1795) undstellt fest: „Die Franzosen machtensogleich Tabula rasa“. Am 9. Au-gust 1795 wurden die bestehendenGerichte aufgehoben, die Markvog-tei abgeschafft und bereits im Sep-tember 1795 wurde die neue Kanto-nalorganisation eingeführt.

In nur wenigen Monaten löstendie Franzosen also ein juristischesSystem auf, das fast 500 Jahre langgewährt hatte, und ersetzten esdurch ihr eigenes. Durch einen Be-schluss vom 7. Nivôse An IV (28.Dezember 1795), wurden fünfZuchtpolizeigerichte (tribunaux depolice correctionnelle) eingeführt,davon eines in Diekirch, zuständigfür die Kantone Diekirch, Wiltz,Vianden und Hosingen.

Durch den Staatsstreich am 9.November 1799 kam Napoléon Bo-naparte an die Macht, begründetedas Konsulat und brachte der StadtDiekirch erneut eine Änderung desGerichtssystems. Durch das Gesetzvom 18. März 1800 wurde in derSauerstadt ein Gerichtshof ersterInstanz für Zivil- und Strafrechteingerichtet, ebenfalls zuständigfür die Kantone Diekirch, Wiltz,Vianden und Hosingen. „L'on peutdire que la date du 18 mars 1800 estla date de naissance du tribunald'arrondissement de Diekirch telqu'il existe encore aujourd'hui“,schreibt Roger Everling, ehemali-ger Präsident des BezirksgerichtsDiekirch, in einem Exposé aus demJahr 1978.

„Entspricht den Ansprüchenin keinster Weise“

Der Gerichtshof erster Instanz warüber die Jahre hinweg in verschie-denen Gebäuden untergebracht,insbesondere im alten Kloster derRécollets und im Billhaus. Laut Ro-ger Everling war es das Kloster, lautJoseph Herr das Billhaus, das denAnsprüchen der Richter, Staatsan-wälte und Gerichtsschreiber inkeinster Weise entsprach. In einemBeschluss vom 10. August 1840 hal-ten sie fest: „(...) dass das Gebäude,worin hiesiges Gericht seine Sit-zungen hält, keineswegs die zu denverschiedenen Amtsverrichtungendes Gerichts nötigen Zimmer ent-hält (...) dass dasselbe Lokal auchsehr ungünstig in Mitte des Stadt-,Kirchglocken- und Markt-Geräu-sches gelegen und also einer guten

Verwaltung der Gerechtigkeit nichtallein nicht zureichend sondernhinderlich ist.“ Das BezirksgerichtDiekirch erklärt, dass das Gerichts-gebäude „dem Zwecke der Bezirks-Rechtspflege nicht allein nicht zu-reicht, sondern auch zuwider ist“und bittet „dass diesem Übelstandegehörig und so bald als tunlichstabgeholfen werde.“ Im Gesprächmit Jean Bour wird deutlich, dassdie Juristen am Diekircher Gerichtdiesen Beschluss auch heute wiedermit beiden Händen unterschreibenwürden.

In den Jahren 1850-1851 wurde inDiekirch „op der Kluuster“ einneues Justizgebäude errichtet,durch den Unternehmer Vanderai-ken unter der Leitung des Bezirks-Ingenieurs Louis Cécile Dagois. DieGrundsteinlegung erfolgte am 16.Juni 1850. „Gegen halb drei ging derZug unter dem Donner der Kano-nen und dem Geläute der Glockenauf die Stelle zu, wo die Zeremoniestatt haben sollte“, steht in dem

Roger Gerson (1913-1966)Malerische Hymnen an die Schönheit des Lebens

Roger Gerson gehört zu den bedeu-tendsten Vertretern der Luxembur-ger Malerszene. Gerson absolvierteseine Kunsstudien u. a. an der„Ecole des arts décoratifs“ in Straß-burg und an der „Académie royaledes beaux-arts“ in Brüssel. Als frei-schaffender Künstler zeigte RogerGerson seine Werke, darunter auchzahlreiche Öslinger Landschafts-darstellungen, bei unzähligen Aus-stellungen im In- und Ausland. Ro-ger Gerson starb 1966 mit nur 53Jahren an Herzversagen in seinemAtelier in Luxemburg-Stadt.

Antoine Neven (1921-1994)Mit seinem Bruder Jean kämpfte er für die Freiheit

Antoine Neven und sein BruderJean setzten sich im Juli 1942 zu denalliierten Streitkräften nach Groß-britannien ab. Als Mitglieder dessog. „Kommando Kieffer“ nahmensie am 6. Juni 1944 an der Landungin der Normandie teil, wo sie inmörderischen Kämpfen an der Be-freiung der Stadt Ouistreham mit-wirkten. Während Jean im weiterenVerlauf des Krieges ums Lebenkam, engagierte sich Antoine Ne-ven nach dem Krieg in der Armee.Für seine Verdienste wurde er mitunzähligen Ehrenabzeichen gewür-digt. 1994 wurde Antoine Nevenauch Ehrenbürger Diekirchs.

Paul Eyschen (1841-1915)Der Vater der Luxemburger Sozialgesetzgebung

Paul Eyschen zählt mit 27 Amtsjah-ren als Staatsminister (von 1888 biszu seinem Tod 1915) zu den prä-gendsten Persönlichkeiten der Lu-xemburger Politgeschichte. Mit derEinführung von obligatorischenKranken- und Unfallversicherun-gen gilt Eyschen zudem als Vaterder nationalen Sozialgesetzgebung.Auf internationalem Parkett stetsum den Schutz der kleinen Staatenbemüht, versetzte Eyschen die Ver-letzung der Luxemburger Neutrali-tät durch den Einmarsch deutscherTruppen 1914 einen besonders har-ten Schlag. Inmitten dieserschwersten Krise starb er am 11.Oktober 1915.

Jos Kinzé (1918-2003)Ein Leben für die Musik

Jos Kinzé wurde 1952 zum Organis-ten der Diekircher Dekanatskircheberufen, wo der in Oberkorn aufge-wachsene Komponist seine zweiteHeimat finden sollte. So verfassteKinzé in Diekirch, neben seiner Tä-tigkeit als Organist und Musikpäda-goge, einige seiner schönsten Wer-ke, darunter das Chorlied „Nu loosset an dir stëll ginn“ sowie die Orgel-variationen über „O Mamm, léifMamm“. Auch leitete er seit den50er-Jahren mehrere Chöre undMusikensembles der Stadt. 1995wurde Kinzé zum Ehrenbürger vonDiekirch ernannt.

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Im Namen des Gesetzes: Justitia hat auch am Bezirksgericht in Diekirch alleHände voll zu tun. (FOTO: ANOUK ANTONY)

Justizpalast herrscht seit geraumer Zeit Platz- und Personalmangel. (FOTOS: MIREILLE MEYER)

als Gerichtszentrum

aux Lois Françaises“ der Jurisdiktion ist historisch begründet

Bericht zur Legung des ersten Stei-nes, den Aloyse David und MarcWeydert in ihrem Werk „Au nomde la loi!“ abgedruckt haben. Dortwurde eine Kupferplakette mit denNamen der Notabilitäten „in einKistchen von Holz gelegt, welchesin ein anderes von Blei eingelegtwurde, dessen Deckel durch einenBleigießer zugelötet wurde.“

Das DiekircherFriedensgericht

In dem oben genannten Beschlussvom 16. Messidor An III heißt esebenfalls: „Il sera établi dans cha-cun des cantons du Pays de Luxem-bourg un Juge de Paix, desAssesseurs et un Greffier, confor-mément aux Lois Françaises.“ Ers-ter Friedensrichter in Diekirch warFrançois Leo, der sich wenige Mo-nate nach seiner Ernennung bei denfranzösischen Autoritäten beklagt:„Alles fehlt noch hier, um ein Frie-densgericht einzurichten (...).“ DerDiekircher Gerichtshof befand sich

zu der Zeit, zusammen mit demRathaus, in einem Gebäude ausdem Jahr 1618 auf der heutigenPlace de la Libération, das 1821 ab-gerissen wurde. Joseph Herrschreibt, dass um 1800 das Frie-densgericht, der Gerichtshof erster

Instanz und das Stadthaus in demsogenannten Billhaus auf der Placed'Armes, der heutigen Place JosephBech, eingerichtet waren. Das Ge-bäude wurde vergrößert und umge-baut, das Friedensgericht befindetsich auch heute noch dort.

Jules Vannérus (1874-1970)Ein Historiker macht (Lokal-)Geschichte

Jules Vannérus entstammte einerder ältesten Familien Diekirchs. Zu-nächst Medizin studierend, ent-deckte er doch rasch seine Leiden-schaft für die Geschichte. Er warzeitlebens Konservator der belgi-schen „Archives générales du Roy-aume“ und Mitglied der „Académieroyale de Belgique“. Jules Vannérushat zahllose lokalhistorische Stu-dien verfasst, so etwa die „Esquis-ses historiques sur Diekirch et saMarkvogtei“ (1896). Sein Gesamt-werk zur Geschichte Diekirchswurde 1985 vom damaligen Bürger-meister Jos Herr fertiggestellt.

Pierre Stehres (1804-1880)Pfarrer und Pädagoge aus Leidenschaft

Abbé Pierre Stehres gehört zusam-men mit Bürgermeister François-Julien Vannérus zu den Begründernder Diekircher Mittelschule, ausder sich später das Gymnasiumbzw. das heutige „Lycée classique“entwickelte. 1827 zum Priester ge-weiht, nahm Abbé Stehres 1830 dieersten Kurse an der Mittelschuleauf. 1841 wurde die Schule auf seinBetreiben hin als Progymnasiumund damit als staatliche Institutionanerkannt. Abbé Pierre Stehres hatauch eine Reihe von Schriften überdie Schule sowie Lesebücher undReiseberichte verfasst.

Mathias Mongenast (1843-1926)Staatsminister für 25 Tage

Mathias Mongenast war nach demTod von Paul Eyschen vom 12. Ok-tober bis zum 6. November 1915 für25 Tage Staatsminister – die kür-zeste Amtszeit aller LuxemburgerRegierungschefs. Nach der Ableh-nung des von ihm vorgeschlagenenKandidaten für einen Führungspos-ten im Schulbereich durch Groß-herzogin Marie-Adelheid warfMongenast bereits nach wenigenTagen das Handtuch. Etwas längerkam er ab April 1916 als Staatsrats-präsident zu Ehren – dieses Amterfüllte er knapp 15 Monate ...

Joseph Bech (1887-1975)Wegbereiter der Europäischen Union

Joseph Bech gilt als einer der Grün-derväter der heutigen EU. Mitgliedder katholischen „Rechtspartei“,stieg Bech 1926 zum Staatsministerauf. Als er 1937 mit dem sog. Maul-korbgesetz scheiterte, musste er je-doch abtreten. 1953 wurde Bech fürweitere fünf Jahre Staatsminister,als welcher er 1957 auch die Römi-schen Verträge zur Gründung derEuropäischen Wirtschaftsgemein-schaft unterzeichnete. Als Premierwie als Außenminister war Bechstets ein Antreiber des europäi-schen Integrationsprozesses, wofürer 1960 den Karlspreis erhielt. Von1959 bis 1964 war er zudem Kam-merpräsident. Joseph Bech ist Eh-renbürger Diekirchs.

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Page 25: Diekirch 750

Die Krypta der alten Sankt-Laurentius-Kirche beherbergt römische und merowingi-sche Steinsarkophage. (FOTO: LUCIEN HENCKES)

Die alte Sankt-Laurentius-Kirche: Ihr Ursprung geht auf das 6./7. Jahrhundertnach Christus zurück. (FOTO: JOHN LAMBERTY)

Vom ersten Vikar 1322 bis zur Altarweihe der Neuen

Kloster, Kirchen undEine kleine Geschichte der Sankt-Laurentius-

V O N J E A N - P A U L S C H N E I D E R

Die Stadt Diekirch kann auf ein frü-hes und reges religiöses Leben zu-rückblicken. Nicht weniger als zweiKirchen, das Franziskanerkloster,mehrere Kapellen und Wegkreuze(Maria-Magdalenen-Hospital undHeilig-Kreuz-Kapelle, Kooben- oderRassels-, später Bouskapelle, Vanne-ruskapelle, Sameskreuz, Missions-kreuz), etliche religiöse Bruderschaf-ten (Sankt Rochus, Sankt Eligius,Kreuzbruderschaft, Muttergottesbru-derschaft) sowie vier Friedhöfe zeu-gen von der starken religiösen Ver-wurzelung der Bevölkerung.

Der Ursprung der Pfarrei Diekirchgeht auf das Jahr 1326 zurück, alsdiese zum ersten Mal urkundlicherwähnt wurde; 1322 soll aberschon ein Vikar genannt wordensein.

Gemäß einer Visitation von 1624finden wir die Tendenz der TriererKurie, alles religiöse Volksbrauch-tum abzuschaffen. So solle man inDiekirch die Statue Christi auf demEsel mit Holz zudecken, um nichtzum Gespött zu werden. Prof. Don-ckel, der für Tradition war, und inIngeldorf, als er dort Pfarrverwalterwar, die Pferdesegnung wieder mitgroßem Erfolg einführte, berichtethierüber: „Hier in Diekirch habenwir das einzige Beispiel vomBrauch eines Palmesels, auf wel-chem sich eine Figur des Heilandsbefand, den man am Palmsonntagin feierlicher Prozession mit sichführte.“

Das Franziskanerkloster

Das Franziskanerkloster hatte fürdie damalige Zeit eine große Be-deutung für Diekirch und die ganzeUmgebung. Die Notwendigkeiteiner solchen Niederlassung leuch-tete sowohl der Geistlichkeit alsauch den zivilen Autoritäten ein.François Julien Vannerus notiert imJahr 1642 die ersten Schritte, am 28.November 1664 wird das Gesuch anKönig Philipp IV. von Spanienzwecks Errichtung eines Klostersunterschrieben. Am 16. Juli 1671 fin-det die Grundsteinlegung statt, bisdie Recollecten, wie die Franziska-ner genannt werden, 1673 schließ-lich in das fertige Kloster einziehenkönnen.

Das Franziskanerkloster wird1945 bei der Rundstedtoffensivezerstört; 1948 wird der letzte Teildes Klosters abgerissen. Heute

existiert nur noch der Name „Opder Kluuster“ für den früherenKlostergarten.

Der Ortsname Diekirch lässt sichwahrscheinlich aus dem Althoch-deutschen „Thiot-diet“ ableiten,was so viel wie „Volk oder Bevölke-rung“ bedeutet. Einige Historikervertreten die Ansicht, dass man denNamen zerlegen muss in „Diet“ und„Kirche“: Volkskirche. Diese Be-zeichnung weist auf die Wichtig-keit des Gotteshauses hin, das ur-sprünglich Sitz einer Pfarrregion

war. Die Größe des Territoriumssowie das Patrozinium des römi-schen Märtyrers Laurentius lassendarauf schließen, dass die Pfarreials eine der ältesten des Landesanzusehen ist. Der Name Diekirch(„Diecirke“) wurde zum ersten Mal1182 in einer Urkunde erwähnt.

In der Merowingerzeit (6./7.Jahrhundert n. Chr.) wird einchristliches Gotteshaus in einemrömischen Gebäude mit Errichtungeines Altars an der Ostseite einge-richtet. Spätestens ab 925 wird ein

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Blick auf die inden Jahren um1868 erbauteund in den Jah-ren 1980/1981umgebaute neueLaurentiuskir-che, heute Deka-natskirche vonDiekirch.(FOTO: MIREILLEMEYER)

Kirche am 9. Juni 1985

KapellenPfarrei Diekirch

Friedhof um die Kirche (vom 10. biszum 18. Jahrhundert) angelegt. Imzwölften Jahrhundert erfolgt derBau eines Turms mit Eingangshalleim Westen. Von 1467 bis 1468 wirddas Gebäude in einen zweischiffi-gen gotischen Bau umgewandelt.Um 1563 werden Instandsetzungs-bzw. Verstärkungsarbeiten durch-geführt. Insgesamt zweimal, 1634und 1754, wird die Kirche durcheine Feuersbrunst in Schutt undAsche gelegt. 1869 wird die Pfarreiin die neue Kirche (die Dekanats-

kirche am „Kluuster“-Platz) ver-legt. In der Zeit von 1879 bis 1897wird der vom Stadtrat beschlosseneAbbruch der Alten Kirche von derRegierung verhindert. 1912 nimmtder Staatsarchitekt Charles Arendtdringendste Restaurierungsarbei-ten vor und lässt an der Nordwest-ecke ein rundes Türmchen anbau-en. Systematische Ausgrabungenlassen von 1959 bis 1981 eine archäo-logische Krypta entstehen und le-gen die Überreste einer römischenHypokaustanlage frei.

1978 wird die alte Sankt-Lauren-tius-Kirche unter Denkmalschutzgestellt. Im Rahmen von archäolo-gischen Nachuntersuchungen wird1979 die zugemauerte Tür des römi-schen Gebäudes im Untergeschossder Kirche wieder geöffnet.

Sieben Bauperioden

Was die Architektur und Ausstat-tung betrifft, so entwickelte sichdas Gotteshaus in sieben Bauperi-oden von einem römischen Hallen-bau zu einer zweischiffigen Pfarr-kirche mit gotischem Gewölbe. Inder Krypta befinden sich römischeund merowingische Steinsarkopha-ge. Überreste von Freskomalereienaus dem 15., 16. und 17. Jahrhundertbeinhalten Szenen aus dem Lebendes hl. Laurentius (Chorraum) so-wie eine Abbildung des hl. Eligius(Schiff). Die neue Laurentiuskirchewurde in den Jahren um 1868 ge-baut. Die Konsekration fand am 8.August 1869 statt. Die Kirche, ansich kein Kunstwerk, wurde „geho-ben“ einmal durch die Pièta vonAchtermann (1871) und anderseitsdurch die Umbauten von 1982/84.

1891 wurden Baldachin und Fens-ter im Chor der neuen Kirche bei-gefügt. 1980/1981 wurde der Umbaudes Chors vorgenommen. Architek-ten waren Léon Loschetter undJean Herr. Die Dekorationswand,die hierbei benötigt wurde, um denneuen Altarraum von dem Hinter-grund abzuschirmen, wurde vomKünstler Jos. Probst entworfen undvom Gilsdorfer Kunstschmied JeanNey ausgeführt. Den Tabernakelschuf die Artistin Frau Jos. Probst-Würth. Die Fenster des Kirchen-schiffes wurden nach der Rund-stedtoffensive von W. Dahlem ge-fertigt. Diejenigen des Chors sindvon Frantz Kinnen und strahlen beiSonne in leuchtenden Farben. DieAltarweihe erfolgte am 9. Juni 1985durch Erzbischof Mgr. JeanHengen.

Hunderte Gläubige nehmen jedes Jahr an der Oktavschlussprozession in Diekirch teil. (FOTOS: NICO MULLER)

Die Muttergottesstatue wird von den Scouten durch Diekirch getragen.

Marienverehrung in der „zweiten Hauptstadt“Die Muttergottesprozession in Diekirch

V O N J E A N - P A U L S C H N E I D E R

Wahrscheinlich 1814 wurde in Die-kirch die Muttergottesprozession amfünften Sonntag nach Ostern einge-führt, genau wie diese seit dem 17.Jahrhundert in Luxemburg-Stadt be-steht. Die Bestätigung durch päpstli-che Bulle erfolgte im Jahr 1821.

Die Muttergottesprozession in Die-kirch wurde von vielen Leuten eherals eine nationale denn eine reli-giöse Angelegenheit angesehen.Weshalb die Muttergottesprozes-sion in Diekirch um 1814 eingeführtwurde, ist nicht bekannt, jedoch hatdas Datum eine gewisse Wahr-scheinlichkeit, wie Dr. Jean-PierreGlaesener annimmt: „Während derFranzosenherrschaft war die Pro-zession in Luxemburg längere Zeituntersagt. Da man annahm, die pro-testantisch-preußische Besatzungder Stadt Luxemburg würde sieauch nicht gestatten, hätte man dieProzession in Diekirch, der zweiten

Hauptstadt, eingeführt. Die Entfer-nung der Nordkantone von derStadt Luxemburg, wie vielfach be-hauptet wird, ist kaum die Ursache,denn dann hätte man es schon frü-her tun können. Auf jeden Fall be-stand die Prozession vor dempäpstlichen Brevet von 1820.

Widerstand der Diekirchervon Erfolg gekrönt

Diese Bulle von Papst Pius VII., dieeine bestehende Institution bestä-tigte, war seinerzeit verlorengegan-gen und wurde von Notar Jean-Pierre Seyler in der Nachlassen-schaft des Küsters Max Leyder wie-dergefunden. Sie wurde im latei-nischen Text mit deutscher Über-setzung im Gemeindearchiv niedargelegt. Das Original kam ins Ar-chiv der Kirchenfabrik und wurdeim ,Diekircher Telegraph‘ vom 1.August 1860 veröffentlicht. Die Ur-kunde ist heute neuerdings ver-schwunden“, so Jean-Pierre Glae-sener.

Die gleichzeitige Abhaltung derMuttergottesprozession am fünftenSonntag nach Ostern in Luxemburgund Diekirch war vom zuständigenGeneralvikar des Bistums Metz am3. Januar 1821 angeordnet worden.Sie war aber auf Dauer von derkirchlichen Obrigkeit nicht er-wünscht, da man die DiekircherProzession auf den vierten Sonntagnach Ostern verlegen sollte. Eshatte sogar vor vielen Jahren einPriester von der Kanzel gegen dieProzession gewettert und die Gläu-bigen aufgefordert, an diesem Tagnach Luxemburg zu pilgern, wo dieAblässe zu gewinnen seien. DieDiekircher wollten aber an ihrerTradition festhalten, wie ein Pro-test des Stadtrats vom 14. April 1902besagt. Die Intervention des Stadt-rats hatte Erfolg. Wenn schon malder Wunsch nach einer Änderungbei der kirchlichen Obrigkeit auf-kam, so blieb es doch beim Alten.Bei einem solchen Gerücht erklärteDechant Colling von der Kanzel:„Er würde, solange er in Diekirchsei, die Prozession traditionsgemäßbeibehalten.“

Prozession imZweiten Weltkrieg untersagt

Im Zweiten Weltkrieg war die Pro-zession dem Okkupant ein Stein desAnstoßes. In Luxemburg und Die-kirch wurde sie aus „verkehrstech-nischen“ Gründen ab 1941 unter-sagt. Dechant Colling hatte es er-reicht, die Prozession 1941 nocheinmal, allerdings außerhalb desStadtzentrums abzuhalten, undzwar via Spital- und Blumenstraßezum Friedhof und durch die Palast-straße zurück zur Kirche. DieseProzession wurde eine spontaneManifestation gegen die Besatzer.Der deutsche Landrat äußerte sichverärgert: „Wo kommen nur alldiese Menschen her.“ Daraufhinblieb die Prozession für die folgen-den Kriegsjahre untersagt.

Als in letzter Zeit der Verkehrimmer mehr zunahm, waren dieStraßenbauarbeiten der Esplanade1980 ein Anlass, die Prozession wie-der, wie 1941, bis zum Friedhof undzurück verlaufen zu lassen. Da diesverkehrstechnisch günstig war,wurde dieser Weg beibehalten.

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Hereinspaziert ins närrische Treiben in Diekirch. (FOTO: PIERRE MATGÉ)

Im Karneval ist in Diekirch jedwedeEselei erlaubt. (FOTO: S. WALDBILLIG)

„Der Esel hat dieser Stadt reichlich Wohlstand gebracht“, sagt „Al Dikkrich“-Präsident Mik Rosch. (FOTO: DAN RODER)

Von „Al Dikkrich“ bis zur Kaval

„Mir së stolz drop, EsWenn die Sauerstadt Feste feiert, dann lässt das

VON DAN RODER

Wer in Diekirch geboren ist, derkehrt seiner Heimatstadt nie ganzden Rücken. Und das gilt auch fürall jene, die hier irgendwann einmaldie Schulbank gedrückt oder aussonstigen Gründen ein paar Jahre ih-res Lebens zugebracht haben. Be-sonders zu Tage tritt diese wohleinmalige Verbundenheit alljährlichzur Kavalkade, und vielleicht nochein bisschen mehr beim landbekann-ten Volksfest „Al Dikkrich“.

In gerademal drei Wochen steht inDiekirch wieder ein Wachwechselan. In den frühen Abendstundendes 9. Juli wird BürgermeisterJacques Dahm nämlich den Stadt-schlüssel an Mik Rosch, Bürger-meister von „Al Dikkrich“, überge-ben. Doch wird Dahm dieser Schrittnicht weiter schwerfallen, ist ersich doch im Klaren, dass derMachtverlust nur knappe fünf Tagewähren wird. Das war im vergange-nen Jahr so und auch in all denJahren davor, seitdem die Vereini-gung „Les amis du vieux Diekirch“im Juli das Tor zu „Al Dikkrich“weit aufstößt.

Der Ursprung dieses Volksfestes,das aus dem Veranstaltungskalen-der von Stadt und Region heute garnicht mehr wegzudenken ist, reichtbis ins Jahr 1968 zurück. In jenenTagen, so erzählt Präsident MikRosch, hätten die Geschäftsleuteder Stadt damit angefangen, sicham Abend nach der „Summerbrade-

rie“ an der alten Sankt-Laurentius-Kirche auf ein Bier zusammenzu-setzen. Entstanden sei daraus einTreff, der in den Folgejahren konti-nuierlich zu dem ausgebaut wurde,was das heute allseits bekannte „AlDikkrich“ mit seinen festen Ritua-len ausmacht.

Und dazu gehört auch, dass derin der Stadt gebraute Gerstensaftzum Auftakt am Freitag von derBrauerei im Festzug zur Altstadtgebracht wird, wo schließlich derAnstich erfolgt. Ein Anlass, zu demin jedem Jahr auch all jene Paareeingeladen sind, die gerade das Festder silbernen oder der goldenenHochzeit feiern.

Der Esel und dieDiekircher Weinberge

Unzweifelhafter Höhepunkt von„Al Dikkrich“ ist allerdings der„Biergerdag“ am Dienstag. „Nichtnur, dass unsere Brauerei dazu je-des Mal eine Stunde Freibier ver-schenkt, nein, es ist auch der Tag,an dem alle Diekircher, die sichansonsten bereits längstens aus denAugen verloren hätten, begegnen“,erklärt Mik Rosch.

Gleichwohl das Bier an „Al Dik-krich“ fünf Tage lang in Strömenfließt und der Fleischgrill von mor-gens bis abends glüht, legen dieVeranstalter dennoch allergrößtenWert darauf, den kulturellenAspekt nicht aus den Augen zuverlieren. „Jenes Geld, das nicht indie Kassen der an der Ausrichtungbeteiligten Sportvereine der Stadt

fließt, investieren wir bei-spielsweise regelmäßig in bronzeneStraßennamenschilder“, so Rosch.

Doch auch die Figur des Gold-esels, die seit zwei Jahren auf demSpringbrunnen der Place de la Libé-ration thront, geht auf eine Initia-tive der „Amis du Vieux Diekirch“zurück. „Der Esel hat dieser Stadtreichlich Wohlstand gebracht“, sagtMik Rosch über jenes Tier, dessenQualitäten in früheren Tagen beider Bewirtschaftung der Wein-berge am „Häerebierg“ unerlässlichwaren. Es soll sogar Zeiten gegebenhaben, in denen mehr Esel als Men-schen in Diekirch registriert gewe-sen sind. Womit wohl auch dersprichwörtliche „Dikricher Esel“

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Das Volksfest „Al Dikkrich“ verbindet auf einzigartige Weise Tradition und gute Laune. (FOTO: NICO MULLER)

Wachwechsel in Diekirch: Bürgermeister Jacques Dahm tritt sein Amt zu „Al Dikkrich“ an Mik Rosch ab. (FOTO: NICO MULLER)

Abertausende„Fuesgecken“säumen alljähr-lich die Straßenanlässlich derDiekircher Ka-valkade, desgrößten Karne-valsumzugs desLandes.(FOTO: DAN RODER)

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elen ze sënn“selten jemanden unberührt

geboren war, mit dem die Einwoh-ner der Sauerstadt heute so gernekokettieren.

„Mir së stolz drop, Eselen zesënn“, unterstreicht Rosch und ver-weist auf den starken Zusammen-halt, den dieses Tier unter den Ein-wohnern der Sauerstadt bewirkt.Aus der vordergründigen Hämeeine Tugend geschaffen haben aberauch die Karnevalisten vor Ort. Sieführen sogar eine bebrillte Esel-visage in ihrem Vereinslogo.

Von den „Eselzichkeeten“des Alltags

Seit 1979 bieten die „Eselen aus derSauerstad Dikrich“, wie sich dieTruppe selbst bezeichnet, den„Eselzichkeeten“ des Alltags beimlandbekannten Karnevalsumzugeine öffentliche Bühne. Damit set-zen die Mannen um Präsident RenéKanivé nicht nur eine bereits imJahr 1870 begründete Tradition fort,sondern liefern der Stadt ebensoein Aushängeschild, das bis weitjenseits der Landesgrenzen wahr-genommen wird.

Bis zu 15 000 und, wenn das Wet-ter mitspielt, sogar mehr Besucherlockt das bunte Spektakel an Karne-valssonntag in die Sauerstadt.Welch großer Beliebtheit sich dieDiekircher Kavalkade erfreut, liestsich ebenso an der Zahl der teilneh-menden Tanzgruppen, Musikver-eine und Themenwagen ab. Warenes anfänglich nur knapp zwei Dut-zend Gruppierungen, die auf ihremWeg durch die Straßen der Stadt

die Stimmung anheizten, so sinddaraus mittlerweile deren 60 ge-worden. „Gerne würden wir nochmehr annehmen, doch das würdeden Organisationsaufwand und dieKapazitäten des drei Kilometer lan-gen Parcours definitiv sprengen“,seufzt René Kanivé und freut sichzusammen mit seinen Kumpels dessiebenköpfigen Organisationsvor-stands über den anhaltenden Erfolgdieser Mammutorganisation, derenAbwicklung immerhin jedes Malein Budget von knapp 80 000 Eurovoraussetzt, damit Preis- und Teil-nahmegelder ausbezahlt und zwei-einhalb Tonnen Kamellen und3 000 „Fueskichelcher“ verteiltwerden können.

Nur einmal, 1991, dem Jahr desGolfkriegs, wurden die Narren inDiekirch bis dato ihres 1979 begrün-deten Karnevalsumzugs neuer Zeit-rechnung beraubt. Womit auch dievorangegangenen zehnmonatigenPlanungsarbeiten zunichte gemachtwaren. Der Stimmung hat das den-noch keinen Abbruch getan.

Das Publikum wurde mit denJahren allerdings jünger. Wenn frü-her noch Jung und Alt gemeinsamin den Cafés der Stadt gemeinsamdas Tanzbein geschwungen haben,so sind es heute doch vorwiegendJugendliche, die beim mittlerweilein die „Al Seeërei“ verlagerten Mas-kenball bis tief in die Nacht hineineine Fiesta feiern und sich dabeiausgelassen über die „Eselzichkee-ten“ des Alltags mokieren. EinSchelm, wer dabei Böses denkt ...

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„Ee gudden Dikrecher, dee schmaachteis iwwerall...“ (FOTO: NICO MULLER)

Das „Musée d'histoire de la Brasserie de Diekirch“ zeigt täglich von 10 bis 18Uhr (außer montags) Schätze der Brauereigeschichte. (FOTO: JOHN LAMBERTY)

Diekircher Bier wurde bis in die USA exportiert. (QUELLE: MUSEE DE LA BRASSERIE)

Ein Blick auf die Brauerei im Bamertal um 1872, wo heute das Militärmuseumund das Internat Jos Schmit zu Hause sind. (QUELLE: MUSEE DE LA BRASSERIE)

Die Diekircher Brauerei in der Avenue de la Gare, eines der prägendsten Elemente im Stadtbild. (FOTO: NICO MULLER)

Die Diekircher Brauerei, ein Aushängeschild mit Geschmack

„... da gëtt zu Dikrech de Béier gebraut“Diekircher Bier verbreitete den Namen der Stadt einst in der ganzen Welt

V O N J O H N L A M B E R T Y

„Mueres wann d'Klack an allerFréih laut, da gëtt zu Dikrech deBéier gebraut. [...] A Fläschen aFässer gëtt hien agefëllt, and'Ländche gefouert, do wou ëtgëllt“: So wie es im „DikrecherBéierlidd“ heißt, so ist es seit nun-mehr 139 Jahren. Generationen,über die hinweg die überaus er-folgreiche Marke „Diekirch“ denNamen der Sauerstadt bis weitüber die Landesgrenzen hinaus be-kannt gemacht sowie Brauerei,Stadt und Menschen eng miteinan-der verbunden hat.

Umso bitterer, dass der Fort-bestand der Brauerei vom AB In-Bev-Konzern ausgerechnet im 750.Jubiläumsjahr der Stadt in Fragegestellt wurde. Ein Krimi, der denDiekirchern, trotz zumindest vor-läufigem „Happy End“, noch langein Erinnerung bleiben dürfte. Diesaber nicht nur wegen der bestür-zenden Schließungspläne, son-dern auch aufgrund der überwälti-genden Protestwelle für den Er-halt der Traditionsbrauerei: „Di-krech soll zu Dikrech bleiwen!“Der Hoffnung dürfte zumindest

eines Nahrung geben: In ihrer lan-gen Geschichte hat die Brauereitrotz aller Unkenrufe bereits somanche Krise überstanden, unddas Geheimnis lag dabei stets ineiner Stärke, die bis heute denErfolg des „Dikricher“ ausmacht:das eiserne Festhalten am Braueneines Bieres von höchster Quali-tät. Denn ohne diese wäre die 1871gegründete Brauerei wohl bereitsin den Anfangsjahren gescheitert.

Aus dem Bamertalzum Bahnhof

Obwohl sich die Verkaufszahlendes Diekircher Bieres schon zwi-schen 1872 und 1883 von 15 000 auf36 000 Hektoliter im Jahr mehr alsverdoppelten und die Brauereizahllose internationale Auszeich-nungen einheimste, wechselte sienämlich bis zur Neugründung als„Brasserie de Diekirch S.A.“ 1890gleich mehrmals den Besitzer. Erstab dieser Zeit geriet sie finanziellin ruhigere Fahrwasser.

Damals war die Brauerei samtMälzerei übrigens noch im Bamer-tal angesiedelt, wo heute das Mili-tärmuseum und das Internat JosSchmit beheimatet sind, währendam heutigen Standort am Bahnhof

zunächst nur der Lagerkeller, dieAbfüllanlagen und das Versand-büro errichtet waren. Das Bier unddie Rohstoffe, wie Gerste oderHopfen, mussten demnach mitPferden zwischen Brauerei undLagerkeller hin- und hertranspor-tiert werden. Nachdem Pläne zurVerlängerung des Schienennetzesvom Bahnhof zur Brauerei abge-lehnt worden waren, wurde 1926letztlich beschlossen, auf dem nunstillgelegten Gelände der Zucker-fabrik am Bahnhof eine komplettneue Brauerei zu errichten.

Ein Schritt, der aber auch mitBlick auf die Produktionszahlenunausweichlich geworden war.Mit der jährlichen Herstellung von120 000 Hektoliter Bier war die„Brasserie de Diekirch“ mittler-weile zur unbestrittenen Nummereins auf dem Luxemburger Bier-markt geworden. Grund hierfürwar neben dem Bevölkerungs- undKonsumzuwachs infolge der In-dustrialisierung auch die Erschlie-ßung von Exportmärkten. Diekir-cher Bier wurde nicht nur in dieNachbarländer, sondern auch indie Kolonien in Afrika und späternach Amerika exportiert. Vor al-lem aber in Belgien fand die

Brauerei langfristig Absatzmärkte.Dank steter Modernisierung derInstallationen wuchs die Brauerei,die ihre Produktion lediglich inder Ardennenoffensive kurzzeitigeinstellen musste, bis Mitte der70er-Jahre zu einem wahren „Bier-riesen“ heran, der neben der jähr-lichen Produktion von mehr als400 000 Hektoliter Bier auch nachneuen Standbeinen suchte. Nebender seit dem Krieg laufenden Pro-duktion des Apfelsafts „Jupur“ inden Anlagen im Bamertal erwarbdie Brauerei auch Anteile an ande-ren Unternehmen, etwa an derLimofabrik „Sodrico“ oder demGetränkehandel Euro-Boissons.

Die Kehrseite desgroßen Erfolgs

Das schier endlos erscheinendeErweiterungspotenzial sollte derBrauerei letztlich jedoch auch zumVerhängnis werden. Währendman den Blick mit immer höherenProduktionsvolumen fast gänzlichauf den von starkem Konkurrenz-kampf geprägten Auslandsmarktrichtete, machten andere Braue-reien zunehmend Marktanteile imInland wett. Das Resultat wurdenach wenigen Jahren deutlich: Die

Brauerei hatte sich finanziell über-nommen und schließlich in dieroten Zahlen manövriert.

Eine tiefgreifende Sanierung inden 80ern samt Rückführung derProduktion und Abstoßung un-rentabler Geschäftszweige warunumgänglich. Zwar konnte dieBrauerei so in den Folgejahrenwieder wirtschaftlich Fuß fassen,jedoch waren, etwa mit den „Bras-series réunies de Mousel/Clau-sen“ oder „Artois“ (später Inter-brew), nun auch andere Branchen-unternehmen als bedeutende An-teilseigner im Aktionariat vertre-ten. Im Zuge von Globalisierungund Marktkonzentration kam es soauf Druck des Interbrew-Kon-zerns 2001 schließlich zum Zu-sammenschluss der „Mousel“- und„Diekirch“-Brauereien zur „Bras-serie de Luxembourg Mousel/Die-kirch“, die durch weitere Fusionenauf dem Weltmarkt heute demMega-Konzern AB InBev gehört.

So sind die Zeichen der Zeit alsoauch an „Diekirch“ nicht spurlosvorübergegangen. Doch noch wirdmorgens zum Glockengeläut, inDiekirch unser Bier gebraut. MögeHopfen und Malz noch nicht ver-loren sein ...

DikrichDikrich750 JarMittwoch, 16. Juni 2010

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Pünktlich läuft der Zug aus Ettelbrück in Diekirch ein. (FOTO: NICO MULLER)Der „Benni“ in der Avenue de la Gare: Von dort ging es weiter in den Ortskern von Diekirch. (QUELLE: STADTARCHIV DIEKIRCH)

Der Bahnhof in Diekirch, auch ein Ort der Kunst ... (FOTO: JOHN LAMBERTY)

Eine kleine Eisenbahngeschichte

„Benni“ und der BlinddarmWieso Diekirch nicht an der Nordstrecke liegt und andere reizvolle Fragen

V O N J O H N L A M B E R T Y

Am 15. November 1862 brach auchin Diekirch ein neues Zeitalter an:In einer pompösen Feier samt Fest-bankett im Beisein Seiner Königli-chen Hoheit Prinz Heinrich undzahlreicher bedeutender Ehrengästeim Justizpalast sowie mit einemgroßen Feuerwerk feierte die Sau-erstadt an diesem Tag mit der Ein-weihung der Linie Ettelbrück-Die-kirch den offiziellen Anschluss andas Eisenbahnnetz und damit dasNäherrücken „zu der Völker weitemSchwarm“, wie es Mathias Mon-genast in seiner eigens zum Fest-tag verfassten Hymne zum Aus-druck brachte.

Nein, von Wehmut findet man inMongenasts überschwänglich-pa-thetischer Ode wahrlich keineSpur, obwohl sie manchem Diekir-cher trotz der Freude wohl dochim Herzen brannte. Immerhin:Nur wenige Jahre zuvor sollte Die-kirch den Plänen der zuständigen„Wilhelm-Luxemburg-Gesell-schaft“ zufolge noch zu einem derHauptverkehrsknotenpunkte derEisenbahn-Nordstrecke werden,die damals von Luxemburg überDiekirch bei Weiswampach an dieNordspitze führen sollte.

Als die Abgeordnetenkammerallerdings 1858 mehrheitlich zu derAnsicht gelangte, für die wirt-schaftliche Entwicklung des Ös-lings und die Anbindung an das

Lütticher Netz sei es vorteilhafter,die Nordstrecke durch die Tälervon Sauer, Wiltz und Clerf zuführen, ließ man Diekirch plötz-lich „rechts“ liegen – aller Protest-noten und Bittschreiben des per-plexen Diekircher Gemeinderatszum Trotz. Und während so aus-gerechnet die Nachbarn aus Ettel-brück zum bedeutendsten Eisen-bahnstandort des Nordens heran-wuchsen, musste sich die Esels-stadt mit Müh und Not mit dem„Blinddarm“ Ettelbrück-Diekirchzufrieden geben ...

„Ehrenrettung“ derDiekircher Esel gelungen

À propos Esel: Dass es der Rück-wärtsgewandtheit der Diekirchergeschuldet gewesen sei, dass mandie Nordstrecke schließlich überEttelbrück führte, gehört wohlendgültig ins Reich der Legenden,wie nicht zuletzt Ern. Breuskin mitgut fundierten Argumenten belegthat. Zwar mag es auch in Diekirchvereinzelt Ängste gegenüber denneuartigen Dampfungetümern ge-geben haben, die laut Gerüchtennicht nur Lärm oder gefährlichviel Funkenflug verursachen, son-dern auch zu Panik bei den Kühenund damit ausbleibender Milchführen sollten!

Doch so große Esel waren dieDiekircher dann doch nicht. ImGegenteil: Die Bevölkerung standzum Großteil hinter der Eisen-bahn. Beschwerden gab es eher

um den schleppend empfundenenFortgang der Arbeiten als um deneigentlichen Bau der Strecke. Die„Ehrenrettung“ der Diekircher istErn. Breuskin also gelungen!

Doch zurück zum „Blinddarm“Ettelbrück-Diekirch, der, zunächstwohl etwas unverhofft, doch nochden ein oder anderen Wurmfort-satz finden sollte. So etwa mit der1873 in Betrieb genommenen Stre-cke Diekirch-Echternach und de-ren Weiterführung bis Wasserbil-lig. Diese bis 1964 funktionierendeLinie sollte der Bedeutung Die-kirchs im Luxemburger Eisen-bahnnetz sehr wohl zugutekom-men, einen Ersatz für die ver-passte Direktanbindung an dieNordstrecke konnte sie allerdingsniemals werden.

Weitaus präsenter im Lokalge-dächtnis der Stadt geblieben istderweil die zweite, im Jahre 1889aufgenommene Schmalspurbahnnach Vianden, was jedoch vor al-lem dem auf der Strecke eingeset-zen Zug zuzuschreiben ist, der imVolksmund noch heute liebevollals „Benni“ bekannt ist.

Dabei war der „Benni“ ur-sprünglich eigentlich ein „Jangeli“.Zur Erklärung: Die zunächst auchauf der Strecke Diekirch-Viandeneingesetzten Dampf-Loks wurdennach dem Felser Bürgermeisterund Promotor der lokalen Bahn,Jean Knaff, gemeinhin „Jangeli“genannt. Als die Triebwagen aufder Viandener Linie 1925 aber

durch Benzol-Triebwagen ersetztwurden, wurde aus dem Jangelikurzerhand ein „Benni“ (abgelei-tet von Benzol).

Während fast 60 Jahren zog der„Benni“ so alltäglich seine Bahnvon Diekirch über Tandel, Fouh-ren und Bettel nach Vianden (an-fangs brauchte man für die Fahrtnoch fast eine Stunde), bis er 1948schließlich der Entwicklung der

Zeit weichen musste und durchrentablere Bus- oder Lastwagen-fahrten ersetzt wurde. Doch De-batten um Kosten und Rentabilitätsind für die eisenbahnverliebtenDiekircher damals wie heute ebennie alles gewesen. Die vor weni-gen Jahren misslungene Opera-tion, den „Blinddarm“ Ettelbrück-Diekirch zu entfernen und durchBusse zu ersetzen, lässt grüßen ...

DikrichDikrich750 JarMittwoch, 16. Juni 2010

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Mittwoch, den 16. Juni 2010 REISE & ERHOLUNG 47Erholung für Körperund SeeleAuf Kreta ist von der griechischen Krise wenig zuspüren. Seite 48

Zu gewinnen:Ein Aufenthalt am Titisee

Zwei LW-Leser reisen vier Tage lang ins HotelBrugger am See. Seite 51

R E I S E N O T I Z

GrünesMallorcaVON JEAN-PIERRE ANTONY

Auf der spanischen FerieninselMallorca sorgt man sich umden Erhalt der Arbeitsplätze inder Tourismusbranche. Der bis-herige Saisonverlauf entsprichtnicht den Erwartungen. Die ers-ten vier Monate des Jahres2010 bescherten ein Minus von16 Prozent, im April kamen so-gar 20 Prozent weniger Ferien-gäste auf die Balearen. Das, ob-wohl in den vergangenen Jah-ren viel investiert wurde und somanche Strandpromenade denalten Mief weggeräumt undsich ganz schön sauber heraus-geputzt hat, derweil viele Ho-tels sich hübsch gemacht ha-ben. Es ist halt nicht mehr al-les, wie es einmal war. Abgese-hen einmal von der weltweitenWirtschaftskrise sowie lokalenKorruptionsskandalen, erlebtedas sogenannte Sonnenpara-dies in den ersten Frühlingsmo-naten zu allem Überdruss auchnoch ungewohnte Wetterka-priolen. Eisige Temperaturenließen die ersten Kartoffelnfrieren und vereitelten teilweisedie Orangeblüte, hinzu kam ineinigen Strandregionen eine un-angenehme Mückenplage, dieallerdings bereits Vergangen-heit ist. Und als dann die Oster-saison erste Lichtblicke verkün-dete, kam die Aschewolke mitihren Folgen. Sie kostete Mallorca schätzungsweise100 000 Feriengäste. Trotzdemist die Hoffnung auf Europasbeliebtester Ferieninsel nichtgestorben, denn Anfang Maisorgten ergiebige Regenfällefür neue Wasserreserven undfrisches Leben in der Natur.Nach den Pfingstferien berich-teten viele heimkehrende Mal-lorca-Urlauber von herrlicherBlütenpracht und einem üppiggrünen Mallorca. Jetzt scheintdie Zeit also sehr günstig zusein, um die Königin der Balea-ren einmal von ihrer schönstenSeite zu erleben.

50 Jahre Jazz an der Côte d'Azur

Ein Festival vor Bilderbuch-KulisseSüdstaatenklänge und Postkarten-Panorama ziehen Stars und Fans aus aller Welt an

Bühne mit Meerblick: In Juan-les-Pins treten die Jazzmusiker vor einer Kulisse auf, die typisch für die Côte d'Azur ist. (FOTO: DPA/TMN)

V O N S A B I N E G L A U B I T Z ( D P A )

Für Jazz-Fans hat Juan-les-Pinseinen besonderen Klang. In demBadeort an der Côte d'Azur spielenjedes Jahr Jazz-Größen aus allenTeilen der Welt. Und das vor einerKulisse mit Blick aufs Mittelmeer,die kaum zu übertreffen ist.

Kaum irgendwo sonst gehen Jazz-Klänge so ins Blut wie in Juan-les-Pins an der Côte d'Azur. Das liegtnicht nur daran, dass in dem schi-cken Badeort viele Jazz-Größenwie Keith Jarrett, Stanley Clarke,Marcus Miller und Jeff Beck auf-treten. Auf dem Festival gehtdie Stimmung auch deshalb so un-ter die Haut, weil Joss Stone undAlice Russel dem Publikum voreiner Bilderbuchkulisse einheizen:blaues Meer, weiße Boote und amHorizont die Inselgruppe Lérins.

Die Crème de la crème

Südstaatenklänge und Postkarten-Panorama – das ist eine Mischung,die seit 50 Jahren Stars und Fansaus aller Welt anzieht. Dieses Jahrfindet „Jazz à Juan“ vom 14. bis zum25. Juli statt. „Jazz à Juan“ war vonAnfang an Treffpunkt der Crèmede la Crème, denn es ist in Erinne-rung an einen der größten Jazzerdes 20. Jahrhunderts entstanden:Sidney Bechet, einen begnadetenMusiker des New Orleans Jazz.

Der kreolische Sopransaxofo-nist und Klarinettist war Freundund Rivale von Louis Armstrong,tourte mit der erotisch-lasziven

Josephine Baker durch Europa undliebte Antibes und besonders dendirekt am Meer liegenden Nobel-Vorort Juan-les-Pins. Bechet fei-erte in der ältesten Stadt der Côted'Azur im Jahr 1951 sogar seineHochzeit, ein Freudenfest, das indie Geschichte der Stadt eingegan-gen ist. Pablo Picasso, der zu denHochzeitsgästen zählte, war vonder Stimmung, die Antibes aus-zeichnet, derart begeistert, dass ersich davon zu seinem Werk „Lajoie de vivre“ – „Lebensfreude“ –inspirieren ließ.

Durch den Magen

Auf kaum einem anderen Festivalist die Stimmung so leichtlebigwie in Juan-les-Pins. Viele derFans kommen zwei Stunden vordem Konzert und schauen beieinem Glas Rosé dem Aufbau derDrums zu oder gönnen sich vordem Musikschmaus eine Sinnen-freude, die mehr durch den Magengeht als unter die Haut. Gleichneben der Bühne liegt das Restau-rant „Le Provençal Beach“, wo RayCharles, Louise Armstrong, EdithPiaf, Ella Fitzgerald oder MilesDavis schon dinierten.

Wie Trophäen zieren ihre Bilderden Eingang des Restaurants, vonwo aus man auf Bühne und Meerblickt. Und wenn nach einem Hum-mersalat und einem in Honig gla-sierten Lachs langsam die Sonneüber dem Wasser zu sinken be-ginnt, steigt die „Happy-Go-Lu-cky“-Festival-Stimmung noch an.Das Publikum ist bunt gemischt.

Von den 6 000 Plätzen sind 3 000zum Stehen. Doch wenn JossStone auf die Bühne tritt, ihreSchuhe auszieht und mit ihrerSoul-Stimme singt „Put yourhands on me“ bleibt niemandmehr sitzen, gleich ob Familien,Touristen oder Jazz-Aficionados.

Nadine, die im Takt mit derMusik der 23-jährigen Britin mit-schwingt, die sonst nur aus derKehle schwarzer Sänger kommt,gehört zu den Stammgästen desFestivals. „Ich kann mich noch andas Konzert mit Ella Fitzgeralderinnern. Ich hatte richtig Gänse-haut“, erzählt die Enddreißigerin.Damals war sie 14 Jahre alt.

Kultur ist allgegenwärtig

In Juan-les-Pins sind die Nächtelang. Viele der Stars gehen nachihrem Konzert in den Jazz Club„Casino“ gleich neben der „PinèdeGould“ und mischen sich spontanunter die dort auftretenden Musi-ker. „Ich habe dort schon tolleAbende erlebt. Einmal habe ichsogar zusammen mit den Musikernein nächtliches Bad im Meer ge-nommen“, erzählt Pierre aus Paris.

Kultur ist in Antibes/Juan-les-Pins allgegenwärtig. Ein Bummelin Antipolis, wie die 400 vorChristus von den Griechen ge-gründete Stadt einst hieß, lohntsich. Denn die Altstadt, das „VieilAntibes“ mit seinen kleinen Stra-ßen rechts und links, ist schönanzusehen. Der Markt auf derPlace Masséna bezaubert die Sin-ne. Dort wird verkauft, was ver-

führerisch aussieht, lecker riechtund noch besser schmeckt. Probie-ren darf man nach Belieben: Oli-ven, Tapenaden und einige derrund 1 000 Käsesorten, für dieFrankreich bekannt ist.

An der Place Mariejol, nur we-nige hundert Meter von dem bun-ten Markttreiben entfernt, wartetein anderer Kulturgenuss: das Pi-casso-Museum, das erst vor zweiJahren wieder eröffnet wurde. Indem ehemaligen Grimaldi-Schlosshatte der Meister des Kubismuszwischen Juli und Dezember 1946sein Atelier eingerichtet. Als Dan-keschön an diese Zeit vermachteder Ehrenbürger von Antibes derStadt 23 Gemälde und 44 Zeich-nungen.

Ein weiterer Höhepunkt ist dasFort Carré, das auf einem 26 Meterhohen Felsen auf der HalbinselSaint-Roch errichtet wurde. Denschönsten Blick auf die Festungaus der zweiten Hälfte des 16.Jahrhunderts hat man vom VieuxPort aus. Der alte Hafen ist vormehr als 25 Jahren um den PortVauban erweitert worden und hatsich zu einem der größten Yacht-häfen der Côte d'Azur gemausert.

Während des Festivals gebensich im Hafen die beeindruckends-ten Luxusschiffe ein Stelldichein.Denn in „Jazz à Juan“ herrscht eineStimmung, die nur schwer zuübertreffen ist: erstklassige Musik,blaues Meer, Sonnenuntergangund dazwischen Grillengezirpe.

■ www.jazzajuan.fr

Viermal „Rheinin Flammen“Den ganzen Sommer über findendie internationalen „Rhein-in-Flammen“-Großveranstaltungenmit ihren Beleuchtungsflottenund „brennenden“ Burgen, ver-bunden mit einem bunten Pro-gramm an Land, statt. Als beson-dere Höhepunkte gelten die„Nacht des Feuerzaubers“ vonRüdesheim bis Bingen, am 3. Juli,die Veranstaltung „Der Rhein inFlammen“ von Spay bis Koblenz,am 14. August, die „Nacht dertausend Feuer“ in Oberwesel, am11. September und die Feuershow„Rhein in Flammen an der Lore-ley“ in St. Goar/Goarshausen, am18. September. (m.h.)

■ www.romantischer-rhein.de

Page 32: Diekirch 750

Mit Luxair Tours nach Kreta

Erholung für Körper und SeeleAuf der größten griechischen Insel ist von der Krise nichts zu spüren

Chanias Altstadt mit der Hafenpromenade gilt gemeinhin als eine der herausragenden Sehenswürdigkeiten der Insel. D

Badefreuden pur: Fast nichts trübt zurzeit

Der Leuchtturmist das Wahrzei-chen von Cha-nia, Kretas vor-maliger Haupt-stadt.

VON DAN RODER

Die Sommerferien stehen vor der Türund die Frage nach der Urlaubsdesti-nation ist noch immer nicht geklärt?Dann wird es jetzt aber langsamZeit. Warum nicht einige Tage aufeiner griechischen Insel zubringen?Zum Beispiel auf Kreta, das nebenKorfu, Kos und Rhodos bis in denHerbst hinein von Luxair Tours ange-flogen wird.

Die Kreter sind ein stolzes Volk.Das wird allein schon an der Hin-gabe ersichtlich, mit der sie Wer-bung für die Vorzüge ihrer Inselbetreiben. Und das gilt besondersjetzt in Krisenzeiten, in denen ingroßer Zahl Touristen auszubleibendrohen.

„Nirgendwo anders werden dieMenschen älter als bei uns“, heißt esda etwa mit Verweis auf das üppigmit Rotwein, Oliven und Ziegen-käse gesegnete Essen. Da die Kreterim Schnitt 85 Jahre alt werden, giltdieser Einwand unmissverständlichals belegt.

Doch dürfte Reisende zurzeit al-lerdings nichts mehr interessierenals die allgemeine Sicherheitslage injenem Land, dessen finanzielle Si-tuation sogar den Euro in Bedräng-nis gebracht hat. Und auch hier

kann, zumindest auf Kreta bezogen,ohne mit der Wimper zu zucken,Entwarnung gegeben werden.

Café frappé für die Polizisten

Polizisten kriegt man jedenfallskaum zu Gesicht. Auf Nachfrage hin

erfährt man allerdings, dass es wel-che gebe. Jedoch hätten sie, außerwenn mal ein Fußballspiel ist,nichts zu tun und würden so denganzen Tag über beim Café frappé,jener griechischen Spezialität, zu-bringen. Diese Aussage ist sicher-

lich ironisch gemeint. Doch in An-betracht des offenen Wesens, mitdem die Kreter dem Touristen, vondessen Geld sie so sehr abhängigsind, entgegentreten, fühlt man sichtatsächlich umgehend wohl auf die-sem 8 331 Quadratkilometer großenund mit nur rund 600 000 Einwoh-nern bevölkerten Eiland wohl.

Kreta ohne Fremdenverkehr istaus wirtschaftlicher Sicht undenk-bar. Während, auf Gesamtgriechen-land bezogen, die Tourismusbran-che 20 Prozent des Bruttoinlands-produktes erwirtschaftet, ist es aufKreta das Doppelte.

Kein Wunder also, dass Alexan-dros Angelopoulos darauf hinweist,dass die jüngste Berichterstattungüber sein Land ungerechtfertigt sei.„Natürlich machen wir Fehler. Jedermacht Fehler. Doch all die nettenMenschen, denen Sie hier begeg-nen, sind täglich bestrebt, ihr Besteszu geben, um ihnen einen nochangenehmeren Aufenthalt zu be-scheren“, so der geschäftsführendeDirektor der „Aldemar Hotels &Spa“-Kette.

Krise als Chance

Ein Lokalpolitiker will die Krise so-gar als Chance verstanden wissen,aus der man gestärkt hervorgehenkönne. „Jetzt haben wir den Blickfrei auf Unzulänglichkeiten im Sys-tem und können diese zum Vorteilunserer Gäste schnell abstellen.“

Doch auch über den Preis sollendie Kunden gelockt werden. JustinStriby, Verkaufschef von LuxairTours, weist auf Ermäßigungen vonbis zu 20 Prozent bei Aufenthaltenhin. Alexandros Angelopoulos be-stätigt diese Zahlen, bemerkt aberauch, dass die Kunden sich nichtvon zu üppigen Schnäppchen blen-den lassen sollten.

„Irgendwann bedeutet niedrigerPreis auch niedrige Qualität und Siemüssen ihren Kaffee zum Frühstückselber zubereiten“, witzelt der dy-namische Mann, der wie so vieleseiner Kollegen ständig bemüht ist,Kosten im laufenden Betrieb einzu-sparen, ohne dass dabei jedoch dieLeistung für den Kunden geschmä-lert wird. Es ist dies eine Win-win-Situation, da damit oft genug auchder nachhaltige Umgang mit den

natürlichen Ressourcen in den Vor-dergrund des Interesses rückt.

Einen nicht unwesentlichen Teilder Qualität einer Urlaubsreise liegtsonder Zweifel in der Güte der Be-treuung durch die Fremdenführerbegründet. Und die, so wird unserzählt, müssen erst einmal einzweieinhalbjähriges Studium derGeschichte, Archäologie, Psycholo-gie und vieler anderer Fächer mehrabsolvieren, bevor sie überhauptzugelassen würden.

Viele Sehenswürdigkeiten

Vielfältig ist ihr Job allemal, dennKreta bietet nicht nur Sonne, Strandund Meer, sondern auch eine Viel-zahl an Gemäuern, die die Hand-schrift jener Völker tragen, die inden vergangenen Jahrhunderten dieHerrschaft über die Insel bean-spruchten. Ganz zu schweigen vonden weltberühmten Ausgrabungs-stätten in Knossos, nur wenige Kilo-meter von der Hauptstadt Iraklioentfernt.

Und diese einzigartigen Sehens-würdigkeiten lassen sich wohl ambesten bei einer mehrtägigen Reiseüber das gebirgige Eiland entde-cken. Allein ein knappes halbesDutzend solcher Rundfahrten mitausgewählten Hotels an jedemEtappenziel sind im Luxair Tours-Katalog beschrieben. Und JustinStriby weist darauf hin, dass Verei-nen und Gruppen Pakete mit den

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Die Zimmer des alteingesessenen Hotels „Creta Maris“ werden modernisiert.

it die Urlaubsstimmung auf Kreta.

Zeit für Müßiggang: Kreta bietet nichtnur tolles Essen, sondern auch verlo-ckende Cocktails. (FOTOS: DAN RODER)

gewünschten Schwerpunkten, etwader Besichtigung von Klöstern oderder Entdeckung landschaftlicherSchönheiten, geschnürt würden.

Über knapp 28 000 Plätze verfügtder luxemburgische Reiseanbieterfür die laufende Saison in Griechen-land, wobei etwas mehr als 20 000gegenwärtig bereits verkauft sind.Vom Niveau her ist das nur unwe-sentlich weniger als im Vorjahr.Allein auf Kreta führt Luxair Tours33 Hotels im Angebot. Viele derweitläufigen Anlagen, die die Küsteder Insel säumen, bestechen miteiner durchdachten Architektur, inder jeder Gast über sein eigeneskleines Universum verfügt.

Doch auch wer auf den Strandverzichten will und ausschließlichRuhe sucht, findet diese. Etwa imneu in den Luxair-Tours-Katalogaufgenommenen Hotel „KatalgariCountry Suites“, das am Hang gele-gen, in völliger Stille den Blick frei-gibt auf ein atemberaubendes Land-schaftsbild.

Noch bis zum 19. Oktober bringtLuxair Tours seine Gäste allwö-chentlich am Dienstag nach Chania.Iraklio wird sogar bis zum 2. No-vember dienstags und freitags ange-flogen. Darüber hinaus wird Korfubis zum 18. Oktober jeweils diens-tags, Rhodos bis zum 2. Novemberdienstags und freitags sowie Kos biszum 19. Oktober jeweils dienstagsangeflogen.

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Titisee im Schwarzwald

Auf der See-Seite Das LW verlost einen viertägigen Aufenthalt für zwei Per

Direkt am See. Das Hotel Brugger verbindet modernen Lifestyle und badische Kulinarik.

Tausende von Luxemburgern habenbereits den einen oder anderen Tagihres Urlaubs in Titisee imSchwarzwald verbracht. Sie sinddort gewandert, haben die gesundeLuft genossen oder einfach maleine Zeitlang nichts getan. In Zu-sammenarbeit mit dem Hotel Brug-ger verlost das Luxemburger Worteinen viertägigen Aufenthalt fürzwei Personen in dem Schwarz-wald-Ort.

Schon Johann Wolfgang von Goethehat die Naturwunder des Schwarz-waldes erwandert. Heute ist die Re-gion um den Titisee mit ihren sanf-ten Steigungen eines der beliebtes-ten Wandergebiete schlechthin: Aufdem Dreiseenweg geht es vom Titi-über den Schluchsee bis zumWindgfellweiher, begleitet von

grandiosen Ausblicken und demwürzigen Duft der Fichtenwälder.

Wildromantische Urlandschaft

Wer sich beeindrucken lassen will,macht sich auf zur Wutachschlucht,dem „Grand Canyon des Schwarz-waldes“ mit seiner wildromanti-schen Urlandschaft. Aber auchNordic Walken, Radwandern oderMountainbiken ist möglich.

Und irgendwann kommt jederwieder zurück zum Titisee, denzum Beispiel im Hotel Bruggergroßzügige Panoramafenster rundum die Uhr ins Haus lassen – in derFrüh kühl glitzernd, mittags grün-blau leuchtend, abends ins Lichtder untergehenden Sonne getaucht:Es ist ein Lichtschauspiel für sich,das an sich schon Wellness für denGeist ist.

Wer auch den Körper daran teil-haben lassen will, der gönnt sicheine Massage oder bucht eines derneuen Angebote direkt am hausei-genen Strand im Pavillon am See:Heiße Steine tun gut zur Massage,wenn es abends kühler wird – undin der sommerlichen Wärme er-frischt eine kühlende Aromamas-sage mit Schwarzwald-Minze.

Romantiker werden hier im An-schluss ein Dinner buchen oder dasallwöchentliche Barbecue imSchein der Fackeln genießen. ImHotel Brugger beherrscht man dieKunst, aus einheimischen Produktenund den Traditionsrezepten der ba-dischen Küche Modernes zu kreie-ren. Regionale Weine etwa vom na-hen Kaiserstuhl sorgen für das Tüp-felchen auf dem i – wie das Kuchen-und Tortenangebot aus der hausei-

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Luxemburger WortMittwoch, den 16. Juni 2010 REISE & ERHOLUNG 51

Metropolen, Inseln und TraumküstenAn Bord der MSC Lirica durchs westliche Mittelmeer

Portofino: ein italienischer Küstenort zum Verlieben. (FOTO: JEAN-PIERRE ANTONY)

Eine gute Mischung aus City- undLandschaftserlebnissen bietet eineKreuzfahrt an Bord der MSC Lirica,die vom 11. bis 18. Oktober 2010 zueiner idealen Reisezeit durch daswestliche Mittelmeer führt. Von/bis Genua steuert das Schiff wäh-rend acht Tagen die Ziele Portofi-no, Ajaccio, Civitavecchia/Rom,Salerno, Tunis, Palma und Toulonan. Das ergibt einen bunten Mixvon Inseln (Korsika und Mallorca),Küstenorten in traumhafter Lage(Portofino und Salerno) sowie Me-tropolen mit hohem Erlebnispoten-zial.

In Civitavecchia lockt nicht nurdie Ewige Stadt Rom, auch die Ha-fenstadt selbst ist einen Bummelwert. Das gilt ebenfalls für das süd-italienische Salerno, Ausgangs-punkt für eine Kulturtour nachPompeji. In Tunis empfehlen sichdie orientalische Altstadt sowie einAusflug zu den Ausgrabungsstättenvon Karthago. In Palma de Mallorcaund Toulon ist mediterranes Am-biente angesagt. Das ist aber nochnicht alles, am letzten Tag der Rei-se, die vom Luxemburger Kreuz-fahrtspezialisten Neptun Cruisesveranstaltet wird, gibt es vor demRückflug mit Luxair nach Luxem-burg noch einen Bustransfer nachMailand, mit anschließend vielFreizeit zum Shoppen.

Gutes Schiff, gute Preise

Die Kreuzfahrt findet an Bord einesüberschaubaren und komfortabel

ausgestatteten Vier-Sterne-Schiffsstatt. Die 2003 in Dienst gestellteMSC Lirica nimmt maximal 1 560Passagiere auf. Die 784 Kabinenund 132 Suiten mit Balkon sind mitBad und Dusche/WC, Föhn, Kli-maanlage, TV, Telefon, Radio, Mi-nibar und Safe ausgestattet. DieSuiten verfügen zusätzlich übereinen großzügig ausgelegtenWohn-/Schlafbereich und einenbegehbaren Kleiderschrank.

Bordwährung ist der Euro, dieBordprogramme und Menükartengibt es in mehreren Sprachen,darunter auch Deutsch und Fran-zösisch. Das Unterhaltungspro-gramm ist breit gefächert und lässtsowohl Sportliebhaber als auchMusikfreunde auf ihre Kostenkommen. Wer es erholsamer mag,findet im Lirica Health Center

Ruhe und Entspannung. NeptunCruises bietet diese Kreuzfahrt alsPauschalarrangement mit Luxair-Flügen auf der Strecke Luxem-burg-Mailand an. Die Reisepreisepro Person beginnen bei 1 230 (In-nenkabine) respektive 1 520 Euro(Außenkabine). In einer Außen-suite mit Balkon zahlt man 1 990Euro. Diese Preise schließen fol-gende Leistungen ein: Abhol-dienst, Flüge Luxemburg- Mai-land-Luxemburg, Transfers Mai-land-Genua-Mailand, die kom-plette Schiffsreise mit Vollpensionsowie allen Gebühren und eineluxemburgische Reisebegleitung.

Weitere Informationen undBuchungen in allen Reisebüros vonVoyages Flammang, Voyages EmileWeber, Demy Schandeler und CFLEvasion. (j.p.a.)

CH-7514 Sils-Maria (Engadin)+41 81 838 51 00 www.waldhaus-sils.chFamilien Dietrich & Kienberger

HHHHH

Geschichte und gelebte Gegen-wart in einem sehr persönlichgeführten Hotel mit 5 Sternen,aber ohne Star-Allüren.

Sommersaison:11. Juni bis 24. Oktober 2010

A family affair since 1908

des Urlaubssonen im Hotel Brugger am See

Fast alle warenschon mal da.Der Titisee ge-hört nach wievor zu den be-vorzugten Nah-zielen der Lu-xemburger.

genen Konditorei, für die das Hausseit Jahrzehnten bekannt ist.

Wild auf Wild

Geburtstagskinder, die mit mindes-tens einer Person feiern, bekommendas Jahreszeitenmenü im Restaurantübrigens geschenkt. Und noch eineBesonderheit hat sich das Haus füralle Jagd-Freunde einfallen lassen:Der Klosterwaldjäger Michael Be-cker nimmt die Hausgäste (auf An-meldung) gerne mit in eines derschönsten Jagdreviere des Hoch-schwarzwaldes. Auerhahn, Dachs,Reh- und Schwarzwild beobachtenoder mit auf die Jagd gehen – werwild ist auf Wild, soll beeindrucktwerden! Eine „Nacht in weiß“ tauchtTitisee am 10. Juli in Licht und Mu-sik, das Seenachtsfest verspricht am13. August ein Lichtermeer und die

Operette „Schwarzwaldmädel“ läuftim August beim Open Air an derHochfirstschanze. Aber auch in dernahen Umgebung ist mit Festivitä-ten und Sportevents immer was los.

Das Paket „Schwarzwaldsommer“im Hotel Brugger bietet drei Über-nachtungen inklusive Frühstücks-buffet mit heimischen Spezialitäten,zwei Schwarzwald-Menüs im Res-taurant oder auf der Seeterrasse, ein-mal Barbecue am Haus-Strand, dreimal freie Kuchenauswahl, eine küh-lende Schwarzwaldminze-Massageoder eine Hot Stone Massage (out-door oder indoor), die Nutzung vonHallenbad und privatem Badestrandwie aller regionaler Busse und Bah-nen und kostet für zwei Personen ab745 Euro im Doppelzimmer.

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Lust auf Urlaub am Titisee? Dann beteiligen Sie sich an diesem Preisausschreiben. Das Luxemburger Wort verlost einen viertägigen Aufenthalt für zwei Personen im Hotel Brugger am See. Im Preis enthalten sind neben vier Übernachtungen auch die Halbpension und eine Anwendung. Das Mitmachen ist einfach. Sie beantworten die beiden Fragen, füllen den Teilnahmecoupon aus und schicken diesen bis Dienstag, 22. Juni, an das Luxemburger Wort, Postfach 1272, L-1012 Luxemburg, Kennwort Titisee.

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Antworten und gewinnenDie Fragen:

Am 10. Juli findet in Titisee eine besondere Nacht statt. Wie heißt sie?

Nacht in weiß Nacht in blau Nacht in weißblau

Wofür ist das Hotel Brugger besonders bekannt?

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Vorname + Name:

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Einsenden an das Luxemburger Wort, Postfach 1272, L-1012 Luxemburg, Kennwort Titisee.

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Luxemburger WortMittwoch, den 16. Juni 2010 COMMERCE 53

La fête de «Monsieur Paul»Victoire danoise lors du Bocuse d'or Europe à Genève. Page 54

Excellence et qualitéRui Costa e Sousa & Irmao, un des leaders surle marché de la morue au Portugal. Page 55

XXe Concours des crémants de France et de Luxembourg in Die (F)

Prämierte Spitzenqualität25 Gold- und sechs Silbermedaillen für den Luxemburger Crémant belegen die ausgezeichnete Arbeit an der Luxemburger Mosel

678 Proben aus acht Crémant-Regionen standen für die 190 Verkoster bereit.

Die Luxemburger Delegation beim Crémant-Wettbewerb im französischen Die. (FOTOS: JOS. NERANCIC)

Mitten zwischen den Rebstöcken fand der Empfang am ersten Tag statt.

V O N J O S . N E R A N C I C

Mit 25 Gold- und sechs Silberme-daillen kehrten die LuxemburgerWinzer vom „Concours des cré-mants de France et de Luxem-bourg“ zurück, der in diesem Jahrvom 10. bis zum 12. Juni in Die imDépartement Drôme stattgefundenhatte. Im Vergleich zum Vorjahr istdie Medaillenanzahl gleich geblie-ben, jedoch war die Medaillenver-teilung anders gestaffelt: 22 Gold-und neun Silbermedaillen.

Für diese mittlerweile 20. Auflage desCrémant-Wettbewerbs haben die achtCrémant-Regionen Luxemburg, Elsass,Bourgogne, Bordeaux, Die, Jura, Loireund Limoux im Vorfeld insgesamt 678verschiedene Crémants eingereicht.Aus Luxemburg stammen 99 Proben,die sich aus 62 Crémants blancs brut,25 Crémants blancs bruts millésimésund zwölf Rosés bruts zusammen-setzten.

In 42 Kommissionen oblag es den190 Verkostern aus den acht Regionen,die Crémants auf ihre Eigenschaftenund Geschmacksrichtungen zu prüfen.Die Crémant-Flaschen waren in eine

nummerierte und neutrale Verpackungeingehüllt. Jede Kommission bewer-tete ausschließlich eine Region mitden Unterkategorien Blanc brut, Blancbrut millésimé, Rosé, Brut und Rosébrut millésimé.

In jeder Jury war mindestens einMitglied aus der zu verkostenden Cré-mant-Region vertreten. Die Benotungeines Crémants reichte von null bis 20Punkten. Eine Goldmedaille erforderteeinen Durchschnittswert von 17 odermehr Punkten, während für die Silber-medaille die Benotung bei mindestens15 und weniger als 17 Punkten lag.

Das Regelwerk sah des Weiterennoch vor, dass an einem Verkostungs-tisch die Anzahl der vergebenen Me-daillen nicht mehr als ein Drittel der zuverkostenden Crémants betragen darf.Bei einem allgemeinen hohen Quali-tätsniveau fällt es deshalb schwer,höchstens einem Drittel der Probeneine Medaille zu vergeben und gleich-zeitig zwei Drittel leer ausgehen zulassen.

Im Anschluss an die Verkündungder Resultate in Crest bestand dieMöglichkeit, die neuen Goldmedaillen-träger aus den acht Regionen zuverkosten. Einen regen Andrang ver-

zeichnete der Luxemburger Stand. EinSymbolbild, das die ausgezeichneteQualität des Luxemburger Crémantbelegt.

Neben dem Crémant-Wettbewerbfand am ersten Tag die Jahreshaupt-versammlung der „Fédération natio-nale des crémants“ statt. Luxemburgwurde durch Roby Ley (Direktor desnationalen Weinbauinstituts), MarcKuhn (Weinkontrolleur im Weinbauin-stitut) und Romain Mondloch (Com-mission de promotion des vins etcrémants de Luxembourg) vertreten.Die Luxemburger Delegation in Diesetzte sich aus 25 Mitgliedern zusam-men, und für die Organisation derFahrt nach Die zeigte sich die „Com-mission de promotion des vins etcrémants de Luxembourg“ verant-wortlich.

Bereits zum dritten Mal fand derWettbewerb in Die statt, eine Region, diedie Clairette als Aushängeschild führt.Der Die-Crémant wird seit 17 Jahrenhergestellt und ist somit zwei Jahrejünger als der Luxemburger Crémant, derim kommenden Jahr sein 20. Jubiläumfeiert. Der nächste Crémant-Wettbewerbwird vom 26. bis zum 28. Mai 2011 in derBourgogne ausgetragen.

Luxemburger PreisträgerGoldmedaillen

Domaine viticole Mathis Bastian, Re-mich: Cuvée brut (M.N./L-50725); DDo-maine viticole Beck-Frank, Greiweldin-gen: Cuvée brut (M.N./L-48); DDomaineviticole Cep d'Or, Hëttermillen: Cep d'Orbrut millésime 2008 (M.N./L-85), Cepd'Or brut Signature millésime 2008(M.N./L-90), Cep d'Or Chardonnay millé-sime 2007 (M.N./L-50771); DDomaineClos des Rochers, Grevenmacher: Cuvéebrut millésime 2007 (M.N./L-101); CCavesSt. Remy-Desom, Remich: Desom brutmillésimé 2007 (M.N./L-50705); DDo-maine viticole Mme Aly Duhr et fils, Ahn:Mme Aly Duhr (M.N./L-64), Mme AlyDuhr (M.N./L-62); CCaves Gales, Ehlingen:Gales Jubilée Riesling brut (M.N./L-30);Gales Héritage brut millésime 2007(M.N./L-50722); CCaves Krier Frères, Re-mich: Cuvée millésime 2007 (M.N./L-50698); Crémant Pinot noir brut (M.N./L-50784); CCaves St-Martin, Remich: St-Martin brut (M.N./L-24), St-Martin brut(M.N./L-28), St-Martin brut (M.N./L-25),St-Martin Crémant Rosé brut (M.N./L-50779); DDomaine Mathes, Wormeldin-

gen: Mathes Prestige brut (M.N./L-63),Mathes Prestige brut (M.N./L-65), Ma-thes Prestige brut (M.N./L-96); DDomaineSunnen-Hoffmann, Remerschen: Cuvée Let F (M.N./L-32); DDomaines de Vinsmo-selle, Kellerei Wormeldingen: CrémantPoll-Fabaire Cuvée brut (M.N./L-50795),Crémant Poll-Fabaire Cuvée brut ((M.N./L-74), Crémant Poll-Fabaire Cuvée Ries-ling Millésimée 2007 brut (M.N./L-100);Crémant Poll-Fabaire Cuvée Millésimée2006 brut (M.N./L-50754).

Silbermedaillen

Domaine viticole Cep d'Or, Hëttermillen:Cep d'Or Riesling brut Millésime 2008(M.N./L-23); CCaves St-Remy-Desom, Re-mich: Desom brut (M.N./L-42); DDomaineviticole Häremillen, Ehnen: Häremillenbrut (M.N./L-51); DDomaine viticole Schu-macher-Lethal, Wormeldingen: CuvéePierre (M.N./L-78); DDomaines de Vins-moselle, Kellerei Stadtbredimus: Spirit ofSchengen Rosé brut; (M.N./L-50634);Domaines de Vinsmoselle, Kellerei Wor-meldingen: Crémant Poll-Fabaire, CuvéePinot noir brut (M.N./L-38).

„Eng Topqualitéit“Reaktionen zum Medaillenregen

Roby Ley, Direktor des Remicher Wein-bauinstitutes: „Es ist meine erste Teil-nahme an diesem Wettbewerb. DerWettkampf, bei dem Luxemburg gutabschnitt, ging anständig über die Büh-ne. Die Luxemburger Crémants besit-zen ein hohes Niveau an Qualität undbedingt durch das Regelwerk ist esschwierig, noch mehr Medaillen zuerhalten. Mit dem Resultat der Luxem-burger Produkte bin ich sehr zufrieden.“

Henri Streng, Präsident des Verwal-tungsrates der Domaines de Vins-moselle: „Die Medaillen wurden relativgerecht vergeben, auch wenn verschie-dene Crémants leider keine Medailleerhalten haben. Mit dem Resultat, 23Goldmedaillen für die Crémants undzwei Goldmedaillen für Rosé, sind wirsehr zufrieden.“

Ern. Schumacher, Präsident der Ver-einigung der Privatwinzer: „An meinemTisch standen 16 Proben mit demLuxemburger Crémant, von denenzwölf eine Goldmedaille verdient hät-ten. Das Reglement sieht jedoch vor,höchstens einem Drittel der zu verkos-tenden Crémants eine Medaille verge-ben zu können. Die anderen Jurymit-glieder waren mit fünf Goldmedaillennicht einverstanden und so einigte mansich auf insgesamt drei Gold- und zweiSilbermedaillen. Dies hatte zur Folge,dass verschiedene Crémants nicht aus-gezeichnet wurden, obwohl sie es ver-dient hätten. Die Luxemburger Cré-mants verfügen über eine Topqualität,die sich zeigen lässt. Respekt an dieWinzer, die eine Medaille gewonnenhaben“.

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Luxemburger WortMittwoch, den 16. Juni 2010COMMERCE54

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Menu de juinMenu de juinServi tous les jours

midi et soir

Marbré de foie gras et queue de boeufGewürztraminer

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Le filet de rouget poêlé,embeurrée de courgette au thymPinot gris luxembourgeois Gales

vvvv

Sorbet Yuzu, Champagnevvvv

Filet d'agneauen croûte de champignons,Pommes de terre grillées et

verrine de fromage fraisGigondasvvvv

Panna cotta vanille,quelques framboises

et crème fleuretteMoelleux Château Caussade

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Café et mignardises

65 € vins inclus

Bocuse d'or Europe 2010 à Genève

La fête de «Monsieur Paul» Victoire danoise en Suisse / Prochaine édition de la sélection européenne en 2012 à Bruxelles

Jean-Claude Biver, patron de l'horlogerie Hublot, a remis une précieuse montre au chef danoisRasmus Kofoed, lauréat du Bocuse d'or Europe 2010. (PHOTOS: GSZ)

Léa Linster a félicité le candidat suisse Frank Giovannini et sa commis Cécile Panchard. La jeunecuisinière suisse a reçu le titre du meilleur commis de cuisine du Bocuse d'or Europe 2010.

La Suisse a accueilli la deuxièmeédition du Bocuse d'or Europe.Pour la sélection européenne duBocuse d'or 2011, le plus presti-gieux concours de cuisine dumonde, 20 talentueux chefs euro-péens se sont donné rendez-vous àGenève pour gagner non seulementle titre européen, mais égalementafin d'obtenir leur ticket pour leBocuse d'or 2011 à Lyon.

Au moment où «Monsieur Paul» inviteau plus prestigieux concours de cui-sine, les grands chefs du monde entierse réunissent à chaque reprise autourde lui pour fêter la très haute gastrono-mie. La semaine dernière c'était au tourde la Suisse d'organiser la deuxièmeédition du Bocuse d'or Europe aucentre d'exposition Palexpo à Genève.La compétition avec 20 équipes en lice

s'est déroulée sur deux jours dans unearène d'une capacité d'accueil de 1.800places.

Les nombreux spectateurs, équipésde drapeaux, calicots, trompètes,toques, fan t-shirts ont pu profiterpleinement du spectacle grâce auxboxes de cuisine ouverts sur les gra-dins. Les montres Hublot du Luxem-bourgeois Jean-Claude Biver ont assuréla tâche du chronométreur officiel lorsdu concours. «Le métier de cuisine et lemétier de l'horlogerie ont beaucoup encommun. Une forte raison pour sponso-riser le Bocuse d'or Europe», a dit lepatron de Hublot, un des trois partenai-res officiels de l'événement.

«Depuis 15 ans Villeroy & Boch estun fidèle membre associé à l'organisa-tion de cette manifestation internatio-nal», a raconté Burkhard Schmidt, ledirecteur de la division de Hotel &

Restaurant de Villeroy & Boch. Il acontinué: «Nous avons proposé auxdifférentes équipes un choix entre neufassiettes pour présenter leurs créa-tions au jury».

Sans candidat luxembourgeois

«Bien que le dossier d'inscription duLuxembourg a été retenu par les orga-nisateurs, nous avons dû retirer notreplan de participation pour manque decandidat expérimenté de nationalitéluxembourgeoise», a expliqué ClaudePeiffer, président de la Bocuse d'orLuxembourg asbl., présent à Genèveavec Léa Linster, lauréate du Bocused'or en 1989, pour montrer l'intérêt duGrand-Duché à cette manifestation duBocuse d'or.

Sous la présidence d'un prestigieuxmetteur en scène, le chef helvétiquetriple étoilé, Philippe Rochat et de Fredy

Girardet, cuisinier du siècle et présidentd'honneur du jury international les 20équipes européennes ont concourupour une place en grande finale duBocuse d'or 2011 à Lyon.

Cette fois c'est le candidat danoisRasmus Kofoed que l'initiateur duconcours, le cuisinier-vedette PaulBocuse, a annoncé en tant vainqueurdu Bocuse d'or Europe 2010. Le patrondu restaurant «Geranium» avait déjàremporté la troisième place lors duBocuse d'or en 2005 et gagné leBocuse d'argent en 2007.

Le Norvégien Gunnar Hvarnes s'estinscrit avec sa deuxième place dans lalongue liste du palmarès des formida-bles résultats des cuisiniers norvégienslors du Bocuse d'or. Le podium étaitcomplété par le Français Jérôme Jaeglé,patron du restaurant étoilé «Têtedoie»à Lyon.

Le représentant du Royaume-Uni,Simon Hulstone, du restaurant étoilé«The Elephant» à Torquay a préparé lemeilleur plat de viande à base de veausuisse.

Le cuisinier suédois Tommy Mylly-mäki a réalisé la meilleure préparationdu Sterling flétan blanc. En plus descinq nations lauréates du concours leséquipes de l'Allemagne, de l'Espagne,de la Finlande, de l'Islande, des Pays-Bas, de la Pologne et de la Suisse sesont qualifiées pour le Bocuse d'or2011.

La troisième édition du Bocuse d'orEurope se déroulera en 2012 en Belgi-que. Mais avant ce rendez-vous àBruxelles, la grande famille du Bocused'or se retrouvera du 24 au 26 janvier2011 à Lyon pour la grande finale de la13e édition du plus prestigieuxconcours de cuisine du monde. (GSZ)

„Cité judiciaire“ und „Pains & Tradition“27. „Journée des cuisiniers“ des Vatel-Clubs

Die „Cité judiciaire“ bildete den ersten Teil des Ausflugs. (FOTO: JOS. NERANCIC)

Bereits zum 27. Mal organisierte amvergangenen Dienstag der Vatel-Clubum den dynamischen Präsidenten Ar-mand Steinmetz die „Journée des cuisi-niers“.

Auf dem Programm der diesjährigenAuflage fungierte der Besuch der „Citéjudiciaire“ in der Hauptstadt sowie des

Unternehmens „Pains & Tradition“ inMont-Saint-Martin in Frankreich. JeanKircher zeigte dabei seinen Gästen ausLuxemburg die Brotherstellung nachGroßmutters Tradition. Das Treffensorgte gleichzeitig für etwas Abwechs-lung in der Vereinigung, die mitten ineiner langen Vorbereitungsphase des

„Villeroy & Boch Culinary World Cup“im kommenden November steckt.

Die 27. „Journée des cuisiniers“wurde in freundlicher und gemütlicherAtmosphäre mit einem gediegenemAbendessen im Salon „Les Continents“im Hilton-Hotel in Dommeldingen abge-schlossen. (jne)

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Luxemburger WortMittwoch, den 16. Juni 2010 COMMERCE 55

Rui Costa e Sousa & Irmao: un des leaders sur le marché de la morue dessalée et surgelée au Portugal

Excellence et qualitéSr. Bacalhau garantit le goût original du cabillaud / Vingt mille tonnes de «bacalhau» traitées annuellement

Le groupe a aujourd'hui trois fabriques au Portugal et une société au Brésil(Brascod) qui traitent vingt mille tonnes de «bacalhau» par an.

Morue, cabillaud ou «bacalhau», trois noms différents pour désigner un mêmepoisson.

PAR RENÉ M. RAUSCH

Morue, cabillaud ou «bacalhau»,trois noms différents pour désignerun même poisson qui a fait le bon-heur de nombreuses générationsde pêcheurs, mais qui de nos joursest de plus en plus menacé de dis-parition. La morue est une espèceen forte régression et qui est me-nacée par la surpêche et la pollu-tion des mers. C'est un poisson quivit généralement dans les eauxfroides. Autrefois, ce poisson trèspopulaire était méprisé. Au-jourd'hui, il figure sur les cartesdes meilleurs restaurants.

Le terme «cabillaud» est apparu déjàau Moyen Âge en France et trouve sesorigines dans la langue néerlandaise(«kabeljauw»), tout comme le «bacal-hau» portugais. On peut noter qu'enterme de pêche le nom de «cabillaud»désigne les morues d'âge mûr, alorsque le terme «morue» est donné auxpoissons jeunes. En gastronomie «ca-billaud» s'applique pour désigner unpoisson frais ou surgelé tandis que leterme «morue» est employé pour unpoisson séché et salé.

Au Portugal, pays du «bacalhau»,ce mot désigne soit le poisson, soit lamorue salée et séchée. La moruesalée est prisée par les Portugais. Onla retrouve dans de nombreuses re-cettes. Les émigrés portugais ontapporté ce poisson dans leur paysd'accueil. C'est ainsi que le Luxem-bourg figure en bonne place pour laconsommation de ce poisson. Il estimporté en masse du Portugal. Lafirme Bexeb de Bascharage, spécia-

liste des vins et des produits alimen-taires portugais au Grand-Duché, im-porte de la morue surgelée. ManuelFerreira da Cunha, patron de Bexeb, atrouvé comme fournisseur de «bacal-hau» l'entreprise Rui Costa eSousa & Irmao de Tondela, l'un desleaders sur ce marché au Portugal. Lafirme garantit une qualité impeccabledu poisson.

Cette entreprise créée en 1981occupe un des premiers rangs dans latransformation et le commerce du«bacalhau» au Portugal. Elle a uneposition dominante au niveau de lamorue salée et séchée et la deuxièmeplace pour le «bacalhau» dessalé etsurgelé.

La stratégie de la société a été deconclure des accords avec des com-pagnies norvégiennes et d'avoir ainsila garantie d'obtenir une morue del'Atlantique-Nord de premier choix

sans mettre en danger les ressourcesdes océans et ce dans le but desauvegarder l'espèce. Rui Costa eSousa & Irmao traite actuellement en-viron 20.000 tonnes de morues par andans ses usines qui occupent unesurface de 20.000 mètres carrés. Legroupe a aujourd'hui trois fabriques auPortugal et une société au Brésil(Brascod) qui commercialise les pro-duits. Brascod aura dans un futur trèsproche une unité de production dansce pays sud-américain.

Les exportations de «bacalhau» del'entreprise vont vers 20 pays, dontles anciennes colonies portugaises enAfrique. Les responsables de Rui Costae Sousa & Irmao espèrent pouvoir yréaliser un chiffre d'affaires en expan-sion. Dans un premier temps, legroupe a connu une importantehausse dans les pays de l'Unioneuropéenne à forte communauté por-

tugaise. L'Espagne, pays voisin duPortugal est aussi un marché à grandpotentiel. Dans ce but, le groupeenvisage de créer un réseau de distri-bution couvrant toute la péninsuleibérique.

Rui Costa e Sousa & Irmao a au-jourd'hui deux marques qui sont syno-nymes d'excellence et de qualité: AltaQualidade et Sr. Bacalhau. La premièrecommercialise la morue séchée etsalée et la deuxième la morue dessa-lée et surgelée.

Avec Sr. Bacalhau, Rui Costa eSousa & Irmao veut se donner l'imaged'une entreprise innovante. Elle seprésente sur le marché sous uneforme simple mais raffinée, a soulignéManuel Ferreira da Cunha. A uneépoque, où les marques de produitssurgelés misent de préférence sur destonalités blanches et bleues, Sr. Bacal-hau se revêt de doré et noir.

Sr. Bacalhau propose aux consom-mateurs deux gammes: «Excelência»et «Qualidade». La première avec unequalité supérieure et la deuxième enaccord avec les produits existants surle marchés.

Pour réaliser ce projet, Rui Costa eSousa & Irmaoa a investi dix millionsd'euros dans une nouvelle unité deproduction d'une capacité de 6.250tonnes par an. Les techniques les plusmodernes ont été mises en place pourgarantir une qualité supérieure. C'estainsi que le contrôle des eaux, quientrent dans le processus de transfor-mation, est total, condition fondamen-tale pour assurer une qualité uniformede la morue dessalée et surgelée. Uneautre innovation: pour la découpe dela morue les scies ne sont plusutilisées. L'usine garantit donc plus desécurité pour les employés et uneproduction plus propre.

Faszination für Holz und WeinIn Trier-Olewig gab es bis in die 1990er-Jahre eine Holzküferei

Nur noch wenige Küfer beherrschen die alte Handwerkskunst, Gefäße ausHolz zu fertigen, um darin Getränke zu lagern. (FOTO: ELLY WESTHÖFER)

Gefäße aus Holz zu fertigen, um darinGetränke zu lagern, ist eine alte Hand-werkskunst. Heute gibt es nur nochwenige Holzfassküfer. In Trier gab esnoch bis 1989 einen Betrieb, der Holz-fässer herstellte. Die Luxemburger Win-zer bekommen ihre Fässer aus Frank-reich oder aus Deutschland.

26 Betriebe in Deutschland sind beimVerband der deutschen Fasswein- undHolzküfer als Holz verarbeitende Be-triebe angemeldet. Vier gibt es noch inRheinland- Pfalz. Der Begriff „Küfer“ istdabei manchmal irreführend, denn einKüfer kann ein Weinküfer oder Holzfass-küfer sein. Weinküfer ist ein Hand-werksberuf, der ein ähnliches Berufsbildhat, wie der Kellermeister. Die Weinbe-handlung ab dem Keltern, das Lagerndes Mostes, die Gärführung, die Bear-beitung der Jungweine, dasZusammenstellen von „Cuvées“, dasAbfüllen der Flaschen und teilweise dieAusstattung der Flaschen sowie dasMarketing gehören zu den Aufgaben derWeinküfer.

Der Holzküfer stellt aus Holz Behälterher. „Die Arbeit mit dem Holz ist beidiesem Beruf das Faszinierende“, erzähltJohannes Lorscheider, der den Beruf desHolz- und des Weinküfers gelernt hat.Schon sein Vater war Holzküfer inOlewig. Lorscheider sagt: „Ich bin in derKüferei aufgewachsen. Wir sind früherzu den Winzern gefahren, haben Holz-fässer nach dem Bedarf der Winzerhergestellt, repariert und befüllt.“

Er weiß noch genau wie man einHolzfass herstellt. Zunächst einmal istdie Auswahl des Holzes wichtig. Johan-nes Lorscheider berichtet: „Für Wein-fässer wird fast ausschließlich Eichen-holz verwendet. Ich erinnere mich aber,dass wir einmal für einen Kunden einFass aus Kirschholz für Schnaps gefer-tigt haben“.

Die Eichen dürfen nicht zu schnellgewachsen sein, sonst sind sie zugrobporig und werden nicht dicht.Deshalb sollten die Eichen nicht amWaldrand gestanden haben, wo sie vielLicht hatten, und entsprechend schnell

gewachsen sind. Zu nasse Standorteder Bäume sind ebenfalls schlecht fürdie Qualität der Fässer, da sie auchdann grobporig werden. Die Bretter fürdie Fässer müssen, nachdem sie imSpiegelschnitt geschnitten und aufge-setzt sind, mindestens ein Jahr langtrocknen. Anschließend werden dieBretter gehobelt und zweifach konischgefügt, damit eine Rundung entsteht.In der Mitte müssen die Bretter breitersein, um eine bauchige Form zu be-kommen.

Die Dauben werden ausgelegt undan den obersten Reifen Daube an

Daube aufgesetzt. Anschließend wer-den zwei zusätzliche Reifen aufgelegt.Schließlich kommt der schwierigsteTeil der Arbeit: das Wärmen. BeimWärmen wird jedes Holzfass mit einemgroßen Holzfeuer mehrere Stunden er-hitzt, damit sich die Fassdauben biegenlassen. Durch kräftige Hammerschlägewerden die Reifen am Fassrumpf festangetrieben, damit die Fugen der Dau-ben dicht werden. „Es gibt Kollegen, diemachen Fässer, die einen Inhalt von50 000 bis 100 000 Liter fassen“, weißLorscheider.

Johannnes Lorscheider sagt stolz:„Bei guter Pflege halten die Fässer aufjeden Fall lange: 50 bis 80 Jahre sindkeine Seltenheit. Ein Barriquefass istallerdings nur drei bis fünf Mal befüll-bar, dann hat es seine Lunge abge-geben.“ Zur guten Pflege gehört, dassdie Fässer nicht hohl oder nass liegen,und auch nicht auf Fliesen oder aufBeton aufliegen dürfen.

Dass der Beruf des Holzküfers nichtausstirbt, da ist sich Johannes Lorschei-der sicher. „Allein an der Nahe gibt esmomentan fünf Auszubildende undzwei Meisterprüflinge. Zudem wird einProzent des Weins im Barrique ausge-baut. Wenn dieser Trend so weitergeht,ist das auch eine Zukunftssicherung fürdas Holzküferhandwerk.“ In Luxemburggibt es derzeit keinen Holzküfer, dersein Handwerk ausübt. Die Winzerbeziehen ihre Holzfässer aus Frankreichoder aus Deutschland. (EW)

Diekirch boostela scène musicaleUn festival de musique en ligne organisépar Diekirch est destiné à tous les inter-nautes et est une grande première qui sedéroulera les 26, 27 et 28 juillet 2010.«Netrock» est ouvert à tout style musicalà la condition d'être joué en live. Exclusifet produit à la Rockhal, «Netrock» seraenregistré en direct et diffusé en live, viaun système de streaming sur www.ne-trock.lu, qui est on-line dès aujourd'hui. Apartir du 19 juin, des groupes intéresséspar la scène pourront soumettre leur can-didature sur le site dédié. S'ils sont sélec-tionnés, ils recevront rapidement une ré-ponse. Les trente groupes de musiquechoisis seront à l'affiche d'un festival uni-que en son genre et innovant. Dès que laparticipation est confirmée, il appartient àchaque groupe de recruter ses fans dansleur entourage, dans les lieux publics,dans les cafés Diekirch,... Les internautespourront alors applaudir et voter pour leurgroupe de musique préféré et ce, via leurclavier d'ordinateur au moment de la dif-fusion du concert en live. Cet évènementmusical qui promet d'être un succès estaussi un concours et à ce titre, les ré-compenses sont à la hauteur de l'évène-ment. Deux prix sont à remporter et pasdes moindres. Le premier décerné par lesinternautes permettra au groupe élu dejouer devant un public, à la Rockhal. Lesecond, celui du jury de professionnels dela musique, offrira la possibilité d'enregis-trer un CD. (C.)

La viecommerciale

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Luxemburger WortMittwoch, den 16. Juni 2010COMMERCE56

Fitness, Wellness und BeautyGrund zum Feiern: 15 Jahre New Exercise in Heffingen

Das Teamdes New Exercise

präsentiertedie Beauty-Produkte

bei Gelegenheitder 15-Jahr-Feier.

(FOTO: CARLO THOSS)

Kontinuierlicher Ausbau der Strukturen,Anpassung an die Kundenwünsche, An-schaffung von modernsten Geräten so-wie ein freundlicher und kompetenterService, dies sind die Voraussetzungenfür die Umsetzung einer Erfolg verspre-chenden Geschäftsidee – Li Hoffmann-Kaiser ist dies zweifellos gelungen.

Mit viel Engagement und Arbeit hatdie Inhaberin des Sportstudios NewExercise eine Insel der Ruhe und derEntspannung, aber auch einen Ort dersportlichen Bewegung geschaffen. Fit-ness, Wellness und Beauty heißt dasWohlfühlprogramm, das die siebenköp-fige Mannschaft um Li Hoffmann denKunden seit nunmehr 15 Jahren anbie-tet. Am 18. Mai 1995 baute die ausge-bildete Sportstudioleiterin eine ehema-lige Scheune zum Fitnessstudio um

und erweiterte das Angebot zwei Jahrespäter mit dem Bereich Schönheits-pflege. Die kompetente Belegschaftsorgt dafür, dass die Kunden sichwohlfühlen und in entspannter Atmo-sphäre die Seele baumeln lassenkönnen.

Das Studio verfügt über 500 Qua-dratmeter Nutzfläche, mitsamt Umklei-deräumen, und stellt modernste Fit-nessgeräte zur Unterstützung der Kör-perbewegung und zum Aufbau derMuskulatur zur Verfügung. Ihre dreijäh-rige Ausbildung zur Sportstudioleiterinabsolvierte Li Hoffmann in Bonn. Heutegehört der medizinische Muskelaufbaubei Rückenproblemen zum Angebot desStudios New Exercise.

Darüber hinaus bietet das Sportstu-dio auf zwei Etagen spezifische Grup-

penkurse in Sport und Fitness sowieeine umfassende Ausstattung in Sa-chen Sauna, Solarium, Whirlpool, Fuß-bäder und Kneipp-Therapien an. AlsSpezialangebot gibt es auch Privat-kurse für jeweils zwei Personen außer-halb des regulären Kursusplans.

Die Öffnungszeiten des Sportstudiosund der Beautyfarm sind montags,mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhrund von 14 bis 21 Uhr sowie donners-tags von 16 bis 21 Uhr und samstagsvon 9 bis 14 Uhr. (ct)

New Exercise16, am DuerfL-7651 HeffingenTel. 83 74 53Fax: 87 80 [email protected]

Afrikanisches FlairSchönheitsinstitut Sylvie Bouzonviller feierte 20. Jubiläum

Der runde Geburtstag wurde in Beisein von Kunden, Freunden, Bekannten undVertretern der Geschäftswelt gefeiert. (FOTO: TESSY HANSEN)

Am vergangenen Freitag feierte dasbestbekannte „Institut de beauté Syl-vie" seine 20 Jahre Erfolg im Beiseinvon Kunden, Freunden, Bekannten undVertretern der Geschäftswelt. Sylvie-Bouzonviller hat ihre Diplome in Brüs-sel und Nancy als Kosmetikerin absol-viert und drei Jahre professionelleErfahrung in zwei bekannten Kosme-tikstudios in Luxemburg gesammelt,ehe sie sich schließlich selbständigmachte und während 17 Jahren alleinauf Nr. 76 Bd. Salentiny in Luxemburg-Cents tätig war. Nach diesen überauserfolgreichen Jahren zog sie in die-selbe Straße auf Nr. 52 ein, wo ihrMaryse und Jo, zwei sympathischeMitarbeiterinnen, fachkundig zur Seitestehen.

Inspiriert durch ihre Reisen nachAfrika hat Sylvie Bouzonviller ihrenKosmetiksalon im afrikanischen Stileingerichtet, so erlebt der Kunde hierein Verwöhnprogramm in Urlaubsstim-mung. In diesem angenehmen Am-biente gewährleistet man ein mannig-faltiges Behandlungsangebot mit inter-national renommierten Produkten derMarken Mary Cohr, Klapp und Yon Ka.

Das Schönheitsinstitut Sylvie bietetGesichtsbehandlungen an, die Uneben-heiten und Falten der Haut stark min-dern. Empfehlenswert ist ein Antifalten-Laser (ab September), der viel Erfolgverspricht.

Verschiedene Entspannungsangebotewie zahlreiche Massagen, u. a. Ayurvedaeine tibetanische Rückenmassage, ThaiTempelmassage, laden die Kunden zueinem Verwöhnprogramm ein.

Selbstverständlich stehen auch Pedi-küre, Maniküre und die klassische Wach-senthaarung auf dem Programm. Er-staunliche Resultate gibt es bei demLaser für definitive Haarentfernung. ImVerkauf ist eine preiswerte Auswahl anFantasieschmuck sowie einzigartigeDuftkerzen der Marke Mage aus Syrien.Für die Kunden steht ein Parking vor demGeschäft zur Verfügung. Die Öffnungszei-ten sind von montags bis freitags von 9bis 19 Uhr. (TH)

Institut de beauté Sylvie52, boulevard SalentinyL-2511 Luxembourg-CentsTel. 422 522www.sylvie.lu

Electronique et écologieElectro Hauser récompensé avec le label de qualité «SuperDrecksKëscht fir Betriber»

Karin Hauser,direction Elektro Hauser,Klaus Morheng,consultant«SuperDrecksKëscht»,et Joël Weber,service marketing(d. g. à d.), lors de laremise du label.(PHOTO: ELECTRO HAUSER)

Dès ces jours, Electro Hauser a obtenupour la deuxième année consécutive lelabel «SuperDrecksKëscht fir Betriber»et contribue ainsi à un avenir durable etécologique. Electro Hauser a été ré-compensé pour l'engagement dont ilfait preuve en termes de protectionconcrète de l'environnement.

Dans le cadre d'une fête, le repré-sentant de la «SuperDrecksKëscht firBetriber» a remis aux responsables lelabel et le certificat valable pendant unan. Klaus Morheng a félicité ElectroHauser de ce succès et a remercié lesresponsables et les salariés de leurengagement dans le secteur de laprévention et de la valorisation desdéchets. Un schéma de prévention etde gestion écologique des déchets aété mis au point avec le conseiller de la

«SuperDrecksKëscht fir Betriber», uneaction commune du ministère de l'Envi-ronnement et de la Chambre desmétiers. Il a tout d'abord fallu mettreen place l'infrastructure nécessaire etinformer et instruire les salariés. Aprèsune période d'attente d'un an, le con-trôle en vue de l'octroi du label dequalité a pu avoir lieu.

La mise en oeuvre du plan degestion écologique des déchets estcontrôlée et évaluée selon des critè-res définis. Ces critères sont entreautres la mise en oeuvre de mesuresde prévention et de réduction desdéchets, la collecte sélective de sub-stances résiduelles ainsi que la coo-pération avec des entreprises d'élimi-nation agréées, garantes d'un recy-clage qualitatif et d'une élimination

écologique de ces substances résidu-elles.

Un autre critère important de lagestion écologique des déchets est laresponsabilisation de tous les salariés,c'est-à-dire leur information et motiva-tion. Au sein de l'entreprise, le label dequalité est un élément essentiel de lagestion de qualité pour Electro Hauser.Par ailleurs, Electro Hauser considèrela gestion écologique des déchetscomme une contribution pour assurerun avenir durable et est fier d'assumerainsi sa responsabilité sociale. Titu-laire du label de qualité, Electro Hausers'engage à se soumettre chaque an-née au contrôle et à continuer à placerla prévention et la réduction desdéchets au centre de la gestion desdéchets de l'entreprise. (C.)

Des services performantsCreos Luxembourg S.A. a reçu le certificat ISO 9001

Paul Hoffmann, Romain Becker, Stefan Zerves et Carlo Klein (d. g. à d.) lorsde la remise du certificat. (PHOTO: CREOS)

Creos Luxembourg S.A., le gestionnairede réseaux d'électricité et de gaznaturel, déploie des efforts constantsdans les domaines comptages et factu-ration afin d'offrir des services perfor-mants et de qualité à la clientèle. Cesefforts ont maintenant été couronnéspar le renouvellement de son certificatISO 9001:2008 qui a récemment étéremis au «CEO» de Creos Luxembourg,Romain Becker, par Stefan Zerves de«l'ESCEM».

Délivré initialement début mars2009 par le «TÜV Rheinland» par

l'intermédiaire de «l'ESCEM», le certifi-cat ISO 9001:2008 couvre les proces-sus de gestion des points de fourniture,l'acquisition des données de comptage,ainsi que la facturation des donnéesd'électricité.

Il témoigne de l'engagement dumanagement aussi bien que des colla-boratrices et collaborateurs d'augmen-ter constamment l'efficacité des systè-mes de gestion de la qualité dans le butd'accomplir les missions attribuées, deremplir les objectifs fixés et de satis-faire les clients. (C.)

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Luxemburger WortMittwoch, den 16. Juni 2010 COMMERCE 57

L'école et le tourismeLa station Aral de Wiltz

Vesna, le gérant Serge Goerres et Rébécca accueillent aussi de nombreuxélèves des écoles voisines (d.g.à d.). (PHOTO: GÉRARD KARAS)

La station Aral de Wiltz, qui a étéentièrement reconstruite en 1998, dis-pose de six postes de distribution d'es-sence et de diesel, dont les produitsUltimate et d'une pompe spécialiséepour les poids lourds. Les cinq employésde la station, qui pratiquent tous lalangue luxembourgeoise, proposent àleur clientèle un vaste choix de produitsà l'intérieur du grand shop attenant à lastation.

Véritable supermarché, ce shop pro-pose un très vaste choix de boissonsavec et sans alcools, du tabac, desproduits alimentaires de toutes sortes,des laitages, des fruits et légumes, ducafé et des produits congelés. Des CD,DVD, des produits d'hygiène, des acces-soires automobiles, des jouets, de lapresse, des cadeaux et des fleurs fontégalement partie de l'achalandage.

«La clientèle de la station est princi-palement constituée d'habitués des loca-lités environnantes», indique le gérantSerge Goerres, qui note cependant l'ap-port prépondérant de la clientèle des

écoles et notamment du lycée techniquedu Nord, aux abords de la mi-journée. Lelycée technique ouvrit ses portes en1969. Dans les premiers temps les clas-ses occupaient le bâtiment de l'écolerégionale, mais depuis 1975 le lycée s'estinstallé dans ses propres murs. Desélèves venant de 104 localités différentesse rencontrent au lycée technique duNord».

«Au cours de l'été, de nombreuxtouristes, notamment hollandais et alle-mands, attirés par le patrimoine de laville avec entre autres, le château deWiltz, l',Eisenhower Memorial‘ ou le mu-sée de la Bataille des Ardennes 1944/45,fréquentent également notre station»,explique Serge Goerres, qui regrette ce-pendant que cet «apport de clientèlediminue d'année en année». (GK)

Station Aral de Wiltz38, rue Marcel ThilgesL-9573 WiltzTél.: 95 99 73Fermeture hebdomadaire le dimanche

Umzug zum JubiläumAgentur Jean-Marie Kraus in Düdelingen an neuer Adresse

Jean-Marie Kraus (2. v. r.) mit seinen Mitarbeitern und Gästen anlässlich derEröffnung. (FOTO: RAYMOND SCHMIT)

Das Versicherungsbüro von Jean-MarieKraus in Düdelingen ist umgezogen.Bisher befand es sich auf Nummer 56 inder Rue de la Libération. Jetzt wurde esin einen Neubau in der Handelsstraße68 verlegt. Mit dem Umzug konnteauch ein Jubiläum gefeiert werden,denn Jean-Marie Kraus ist seit 30Jahren professioneller Vertreter derVersicherungsgesellschaft „La Luxem-bourgeoise“. Die offizielle Einweihungfand in Anwesenheit zahlreicher Kun-den und Gäste statt, unter ihnen dieSchöffen Conny Théobald und RenéManderscheid sowie Pit Hentges, Ge-neraldirektor der „Luxembourgeoise“.

Anlässlich der Eröffnung wurde aucheine langjährige Mitarbeiterin geehrt.Malou Grabowski-Rausch erhielt ein

Geschenk für 20 Jahre Mitarbeit in derAgentur. Ein weiteres Geschenk ging anSophie Paulus-Rausch, die seit zehnJahren bei Jean-Marie Kraus arbeitet.

Jean-Marie Kraus, der von seinemSohn Yves unterstützt wir, bietet inseiner neuen Agentur die ganze Versi-cherungspalette der „Luxembourgeoi-se“ an. Geöffnet ist das Büro vonmontags bis freitags von 8.15 bis 12 Uhrund von 13.15 bis 17 Uhr. Die Agenturist zu erreichen unter der Telefonnum-mer 51 49 71 und der Faxnummer52 04 79.

Wie Jean-Marie Kraus erklärte, willer sich zum Jahresende teilweise ausdem Geschäft zurückziehen. Ab dem 1.Januar 2011 wird sein Sohn Yves dieLeitung der Agentur übernehmen. (rsd)

In die Zukunft der Kinder investierenSicherheitswesten für die Primärschüler in Bourscheid

„Auffällig“ unterwegs sind künftig die Schüler aus Bourscheid dank der neuen Sicherheitswesten. (FOTO: ARMAND WAGNER)

Sie kamen den Bourscheider Schulkin-dern des „Cycle 4“ gerade recht, die 77von der in Clerf ansässigen AgenturMalget-Grommes der Versicherungsge-sellschaft „Le Foyer“ gestifteten Sicher-heitswesten, fand doch ein paar Tagespäter die diesjährige „Coupe Scolaire“in Bourscheid statt.

Bei dieser von der „Sécurité Rou-tière“ geförderten, von der Gemeindegetragenen und von der Elternvereini-gung organisierten Veranstaltung wirdden Kindern aus dem „Cycle 4“ derGrundschule die Möglichkeit gegeben,die Verkehrserziehung, die sie in derSchule bekommen haben, in die Praxisumzusetzen. Die Kinder können so die

Gefahrensituationen im Verkehr erken-nen und meistern lernen.

Um den Kindern ein Mehr an Sicher-heit zu gewährleisten, kamen die Ver-antwortlichen der „Foyer“-Agentur Mal-get-Grommes auf die Idee, die Kindermit Sicherheitswesten auszustatten. ImRahmen einer kleinen Feierstunde in derZentralschule in Bourscheid, in Anwe-senheit von Bürgermeisterin Annie Ni-ckels-Theis und den Gemeinderäten,dem Lehrpersonal, dem Chef des Poli-zeikommissariats Heiderscheid, GuyGoergen, sowie Vertretern der Eltern-vereinigung, überreichte Serge Malget77 fortlaufend nummerierte Sicherheits-westen an die Schüler. Diese Westen

können ebenfalls bei anderen, von derSchule organisierten Veranstaltungengetragen werden.

Die mit zwei Leuchtstreifen bestick-ten Westen, die den neuesten EU-Be-stimmungen entsprechen, können biszu 40 Mal gewaschen werden, bevordie Leuchtkraft der Sicherheitsstreifennachlässt.

Eine auf Jahre angelegte Investitionin die Sicherheit der Kinder entsprechedem Grundgedanken einer Versiche-rungsgesellschaft, so Serge Malget. ImNamen der Kinder bedankte sich Bür-germeisterin Annie Nickels-Theis beider Agentur Malget-Grommes für dieseedle Geste. (ArWa)

Mit 136 PS im EinsatzNeuer Lieferwagen für den technischen Dienst der Gemeinde Stadtbredimus

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde nahmen Verantwortliche und Mitarbeiter der Gemeinde Stadtbredimus dasFahrzeug entgegen. (FOTO: CARLO THOSS)

Aus den Händen von Claude Horsmansund Marco Kettenmeyer aus dem Ga-rage Horsmans & Rosati in Bech-Klein-macher erhielt Jeannot Bonifas, Bürger-meister der Gemeinde Stadtbredimus,kürzlich im Rahmen einer kleinen Feier-stunde den Schlüssel für ein neuesNutzfahrzeug, das den technischen Ge-meindediensten zur Verfügung steht.

Bei dem Fahrzeug handle es sich umeinen Lieferwagen der Marke VW, Be-zeichnung CRAFTER 35 Typ 2,5L TDI mit136 PS, so Claude Horsmans von derGeschäftsleitung des Autohauses beider Übergabe. Das Fahrzeug entspricht

der EU-Norm fünf, mit einem Radstandvon 3 665 Millimeter. Das zulässigeGesamtgewicht liegt unter 3,5 Tonnen,darüber hinaus ist das Gefährt als sogenannter Dreiseiten-Kipper ausge-stattet.

Neben der serienmäßigen Ausstat-tung, mit Dieselpartikelfilter, Zentral-verriegelung, elektrischen Fensterhe-bern, ESP und Fahrerairbag, verfügtdas Fahrzeug zusätzlich über Anhän-gerkupplung, Beifahrerairbag, ver-stärktes Fahrwerk und Klimaanlage.Die Garage Horsmans & Rosati be-steht seit 1991 und beschäftigt zurzeit

28 Mitarbeiter. Im Jahr 2008 wurdedas Unternehmen mit dem „QualityAwards“ vom Generalkonstrukteurausgezeichnet und fungiert damit un-ter den 100 besten Autohäusern euro-paweit.

ürgermeister Bonifas bedankte sichim Beisein der Schöffen- und Gemein-deratsmitglieder sowie der Gemeinde-arbeiter bei den Vertretern des Auto-hauses für die noble Geste undwünschte den Mitarbeitern der techni-schen Gemeindedienste stets unfall-freie Fahrt mit dem neuen „fahrbarenUntersatz“. (ct)