3
347 O i E d 4556 : R 1 'it I I0 P 348 Fur die noch ausstehende Feststellung der Beziehung zwischen der Helligkeit und Farbe der Sterne kommt, solange eine exakte MeDmethode nicht gefunden ist, nur die Schiit- zung nach der Abkiihlungsskala in Frage. Sicher scheint zu sein, dab rnit der Abnahme der Helligkeit eine Vertiehng der Farbe eintritt, die zwischen den Sternen erster bis vierter Grebe im Durchschnitt in allen Spektralklassen reichkh eine Stufe der zehnteiligen Abkiihlungsskala betriigt '). Alle Farben- schiitzungen sollten fiir Untersuchungen dieser Art deshalb bis auf OCI genau ausgef&rt werden, .und alle Beobachter sollten sich mtiglichst der Abkuhlungsskala bedienen. Die Hagcnsche Einteilung bietet vor der Osth#schen den Vorteil der symmetrischen Anordnung ; der Beobachter braucht nur die den Zahlen 3 und 6 zukommenden Farben genau seinem Gedslchtnis einzupriigen und sich zu erinnern, daD die Haupt- farben eine einfache arithmetische Progression mit der Diffe- renz 3 vorstellen. In praktischer Beziehung bedeutet also die Hagmche neunteilige Skala einen Fortschritt, durch welchen die Farbenschiitzungen erleichtert werden. Aarhus, 19 I I Dezember 7. FY. Kt%gcr. ') Niiheres hiertiber siehe in Nr. 3 der Publikationen der Specola Vaticana. Die Fehler der Uhrschraube am SO-cm-Refraktor der Leipziger Sternwarte. Von F. Hnyn. Das Uhrwerk des Leipziger Refraktors hat die bekannte RcpsoMsche Konstruktion rnit Federpendelregulator. Die Be- wegung wird voni Uhrwerk durch einen Schliissel und ein Paar gleicher Winkelriider auf eine Schnecke ubertragen, die in ein Schneckenrad rnit 36 Zahnen eingreift. Dieses Rad sitzt fest auf der Spindel der Uhrschraube, die den Uhrkreis von 54 cm Durchinesser bewegt. Der Kreis besitzt 1200 Zahne, die Uhrschraube macht in 72 Sek., die Schnecke und ebenso der lange Schlussel in 2 Sek. eine Umdrehung. In den ersten Jahren ,nach Indienststellung des Re- fraktors wurde der Gang des Uhrwerks ofter untersucht. Zu dem Zwecke befindet sich an einem der letzten rasch laufen- den Riider (eine Umdrehung in IZ?~) ein elektrischer Kon- takt, der rnit Hilfe des Chronographen eine Kontrolle des Ganges gestattet. Diese Untersuchungen des Ganges, des Ein- flusses von Gewichtsllnderungen, Abhagigkeit von der Schwin- gungsamplitude des Pendels etc. gaben die erfreuliche Ge- wiDheit, daD der Isochronismus des Regulators sehr befriedi- gend ist. Zahlenangaben hieruber sollen einer spiiteren Mit- teilung vorbehalten bleiben. Ftir die Beobachtungen der ersten Jahre, soweit. sie iiberhaupt rnit Uhrwerk angestellt wurden, konnte die Bewegung des Fernronrs als vollig exakt angesehen werden. Als ich im Jahre 1903 zum erstenmale Distanzen von der G r 6 k des Mondradius bestimmen muOte, trat die Notwendigkeit ein, die Ubertragung der Bewegung vom Uhrwerk auf das Fernrohr einer genaueren Untersuchung zu unterziehen, urn die Fehler in Rechnung ziehen zu konnen. Diese Untersuchungen sind veroffentlicht in der Abhandlung : Selenographische Koordinaten, 11. Teil, Abh. der Kgl. SHchs. Gesellschafi der Wissenschaften, 29. Band, S. 33 u. ff. Um kurz den Gang der Untersuchung hier wiederzugeben, genugt es zu sagen, daO das Fernrohr auf einen Aquatorstern ge- richtet, die Mikrometerschraube in die Richtung der tiiglichen Bewegung gebracht und nun in moglichst rascher Folge bei laufendem Uhrwerk Einstellungen auf den Stern ausgefihrt wurden. Der Moment der Einstellung wurde registriert, zudem von Zeit zu Zeit der Moment, wo ein an der Uhrschraube angebrachter Index die Nullstellung passierte. Man erhiilt so, wie bei jeder Schraubenuntersuchung, die zur Trommel- ablesung gehorige Verschiebung der Mutter. Als Trommel ist hier das Schneckenrad gedacht, dessen 36 ZHhne also einer Trommelteilung in 36 partes entsprechen. Ein posi- tiver Fehler bedeutet, daD das Fernrohr vorausgeeilt ist. Im Juni I 9 I I wurde diese Untersuchung wiederholt ; die Fehler fanden sich in guter Ubereinstimmung rnit denen vom Jahre 1903. Das Mittel beider Bestimmungen befindet sich unter I der folgenden Tabelle. Eine Umdrehung der Schraube bewegt das Fernrohr urn 1080'; man sieht also, daD bei einer Amplitude des periodischen Fehlers von 174 nach den Erfahrungen rnit guten Mikrometerschrauben dieser Fehler als sehr klein be- zeichnet werden mu& Da nun die Absicht besteht, den Re- fraktor in Zukunft zu scharfen Untersuchungen photographi- scher Natur zu verwenden, muDte versucht werden, die hier- bei doch sehr sttirenden periodischen Fehler der Schraube zu beseitigen. Es lag die Vermutung nahe, daO bei dem eigentum- lichen Verlaufe der Fehlerkurve die Ursache teilweise in dem Schneckenrade zu suchen sei; denn das Rad hatte den aukrordentlich kleinen Durchmesser von I 8 mm, seine a h n e ebenso wie die Schnecke waren gllnzlich ausgeschliffen. Ich machte den Versuch, rnit einer improvisierten Einrichtung die Teilungsfehler des Rades zu bestimmen. Die gefundenen Werte finden sich in der Spalte I1 der Tabelle; sie sind infolge der unvollkommenen Vomchtung etwas unsicher aus-

Die Fehler der Uhrschraube am 30-cm-Refraktor der Leipziger Sternwarte

  • Upload
    f-hayn

  • View
    214

  • Download
    2

Embed Size (px)

Citation preview

347

O i E d

4556

:R 1 'it I I 0 P

348

Fur die noch ausstehende Feststellung der Beziehung zwischen der Helligkeit und Farbe der Sterne kommt, solange eine exakte MeDmethode nicht gefunden ist, nur die Schiit- zung nach der Abkiihlungsskala in Frage. Sicher scheint zu sein, dab rnit der Abnahme der Helligkeit eine Vertiehng der Farbe eintritt, die zwischen den Sternen erster bis vierter Grebe im Durchschnitt in allen Spektralklassen reichkh eine Stufe der zehnteiligen Abkiihlungsskala betriigt '). Alle Farben- schiitzungen sollten fiir Untersuchungen dieser Art deshalb bis auf OCI genau ausgef&rt werden, .und alle Beobachter sollten sich mtiglichst der Abkuhlungsskala bedienen. Die Hagcnsche Einteilung bietet vor der Osth#schen den Vorteil der symmetrischen Anordnung ; der Beobachter braucht nur die den Zahlen 3 und 6 zukommenden Farben genau seinem Gedslchtnis einzupriigen und sich zu erinnern, daD die Haupt- farben eine einfache arithmetische Progression mit der Diffe- renz 3 vorstellen. In praktischer Beziehung bedeutet also die Hagmche neunteilige Skala einen Fortschritt, durch welchen die Farbenschiitzungen erleichtert werden.

Aarhus, 19 I I Dezember 7. FY. Kt%gcr.

') Niiheres hiertiber siehe in Nr. 3 der Publikationen der Specola Vaticana.

Die Fehler der Uhrschraube am SO-cm-Refraktor der Leipziger Sternwarte. Von F. Hnyn. Das Uhrwerk des Leipziger Refraktors hat die bekannte

RcpsoMsche Konstruktion rnit Federpendelregulator. Die Be- wegung wird voni Uhrwerk durch einen Schliissel und ein Paar gleicher Winkelriider auf eine Schnecke ubertragen, die in ein Schneckenrad rnit 36 Zahnen eingreift. Dieses Rad sitzt fest auf der Spindel der Uhrschraube, die den Uhrkreis von 54 cm Durchinesser bewegt. Der Kreis besitzt 1200 Zahne, die Uhrschraube macht in 72 Sek., die Schnecke und ebenso der lange Schlussel in 2 Sek. eine Umdrehung.

In den ersten Jahren ,nach Indienststellung des Re- fraktors wurde der Gang des Uhrwerks ofter untersucht. Zu dem Zwecke befindet sich an einem der letzten rasch laufen- den Riider (eine Umdrehung in I Z ? ~ ) ein elektrischer Kon- takt, der rnit Hilfe des Chronographen eine Kontrolle des Ganges gestattet. Diese Untersuchungen des Ganges, des Ein- flusses von Gewichtsllnderungen, Abhagigkeit von der Schwin- gungsamplitude des Pendels etc. gaben die erfreuliche Ge- wiDheit, daD der Isochronismus des Regulators sehr befriedi- gend ist. Zahlenangaben hieruber sollen einer spiiteren Mit- teilung vorbehalten bleiben. Ftir die Beobachtungen der ersten Jahre, soweit. sie iiberhaupt rnit Uhrwerk angestellt wurden, konnte die Bewegung des Fernronrs als vollig exakt angesehen werden. Als ich im Jahre 1903 zum erstenmale Distanzen von der G r 6 k des Mondradius bestimmen muOte, trat die Notwendigkeit ein, die Ubertragung der Bewegung vom Uhrwerk auf das Fernrohr einer genaueren Untersuchung zu unterziehen, urn die Fehler in Rechnung ziehen zu konnen. Diese Untersuchungen sind veroffentlicht in der Abhandlung : Selenographische Koordinaten, 11. Teil, Abh. der Kgl. SHchs. Gesellschafi der Wissenschaften, 29. Band, S. 33 u. ff. Um kurz den Gang der Untersuchung hier wiederzugeben, genugt es zu sagen, daO das Fernrohr auf einen Aquatorstern ge- richtet, die Mikrometerschraube in die Richtung der tiiglichen

Bewegung gebracht und nun in moglichst rascher Folge bei laufendem Uhrwerk Einstellungen auf den Stern ausgefihrt wurden.

Der Moment der Einstellung wurde registriert, zudem von Zeit zu Zeit der Moment, wo ein an der Uhrschraube angebrachter Index die Nullstellung passierte. Man erhiilt so, wie bei jeder Schraubenuntersuchung, die zur Trommel- ablesung gehorige Verschiebung der Mutter. Als Trommel ist hier das Schneckenrad gedacht, dessen 36 ZHhne also einer Trommelteilung in 36 partes entsprechen. Ein posi- tiver Fehler bedeutet, daD das Fernrohr vorausgeeilt ist. Im Juni I 9 I I wurde diese Untersuchung wiederholt ; die Fehler fanden sich in guter Ubereinstimmung rnit denen vom Jahre 1903. Das Mittel beider Bestimmungen befindet sich unter I der folgenden Tabelle.

Eine Umdrehung der Schraube bewegt das Fernrohr urn 1080'; man sieht also, daD bei einer Amplitude des periodischen Fehlers von 174 nach den Erfahrungen rnit guten Mikrometerschrauben dieser Fehler als sehr klein be- zeichnet werden mu& Da nun die Absicht besteht, den Re- fraktor in Zukunft zu scharfen Untersuchungen photographi- scher Natur zu verwenden, muDte versucht werden, die hier- bei doch sehr sttirenden periodischen Fehler der Schraube zu beseitigen.

Es lag die Vermutung nahe, daO bei dem eigentum- lichen Verlaufe der Fehlerkurve die Ursache teilweise in dem Schneckenrade zu suchen sei; denn das Rad hatte den aukrordentlich kleinen Durchmesser von I 8 mm, seine a h n e ebenso wie die Schnecke waren gllnzlich ausgeschliffen. Ich machte den Versuch, rnit einer improvisierten Einrichtung die Teilungsfehler des Rades zu bestimmen. Die gefundenen Werte finden sich in der Spalte I1 der Tabelle; sie sind infolge der unvollkommenen Vomchtung etwas unsicher aus-

349 45 56 3 5 0

gefallen, geben aber ein richtiges Bild von ihrem Verlaufe. Diese Fehler sind so zu verstehen, daB ein positiver Fehler dann vorhanden ist, wenn eine Umdrehung der Schnecke das Rad nicht um genau IOO, sondern um etwas mehr be- wegt. Unter 111 sind die Fehler der Spalte I1 in Bogen-

Trom- inel _. _. _I - 0

I 2

3 4 5 6 7 8

9 I 0 11

I 2

'3 14 ' 5 16 17

18 19 2 0 2 1 2 2

23 24 25 26

2 7 28 29 30 3' 32 33 34 35

- 0137 -0.33 - 0.30 -0.23

-0.23 -0.27 - 0.30 -0.31

- 0 . 2 0

- 0.40 --0.47 - 0.40 -0.31 -0.33 - 0.30 -0.23

- 0.07

+0.23

+0*41 + 0.63 +0*73 +0.80 +0.87 +0.90 +0.87 +0.63

+0.50

+0.23

-0.13 -0.13 -0.33 - 0.40 - 0.43 - 0.3 I

-0.10

0.00

- I'

+ I + I

-- 4 -. 7 - 9

0

I -

- 1 1

- I 2 - I 2

- 1 1

- 9 - 8 - 5 - 3

+ ?

+ 4 + 5 + I + I + I + 5 + 3 + 3 + 3

+ 3

0

or0 0.0

0.0

0.0

0.0

- 0 . 2

- 0.3 -- 0.4 - 0.5

- 0.6 - 0.6 -0.5 - 0.4 - 0.4 -0.2 -0.1

0.0 +O.I

+0.2

+0.2

+0.3

+0.2

+0.2

+0 .2

+0.2

+0.2

+om3

+0.3

+ 4 ' +0.2

+ 4 +0.2

+ 4 +0.2

+ 3 +O.I + I 0.0

I 0.0

I 0.0

I 0.0

- - -

- or4 - 0.3 - 0.3 - 0.2

- 0.2

0.0

0.0

+O.I +O.I

+0.2

+O.I. +O.I

+O.I 0.0

-0.1

- 0.1 - 0 . 1 -0.2

0.0

+0.3 +0.3

-1-0.5 +0.7 +0.7 +0.7

+0.4

+0.4

+ 0.3 0.0

- 0.2

- 0.3

- 0.3 - 0.4 -.0.4 - 0.4

- 0.2

sekunden, d. h. so gegeben, wie sie im Fernrohr erscheinen. Zieht man 111 von I ab, so muB man die periodischen Fehler erhalten, die auf Rechnung der Schraube nebst Mutt& zu setzen sind, siehe Spalte IV.

V VI v11 VIIL . - .- - ... .. . . .

- 0737 - 0.3 3 -0.33 -0.20

-0.10

-0.03 0.00

0.00

0.00

0.00

-0 .07

-0.13 -0.10

- 0 . 2 0 - 0.20 -0.23 -0.13 - 0.03

+ O . I 7

'0.33 +0.50

+0.60 +0.60 +0.57 + 0.60 +0.53 +0.37

+0.27

+0.17

-0.13 - 0 . 2 7

- 0.3 7 -0.43 -9.43 -0.31

0.00

+ 7!4 + 6.6 + 6.6 + 4.0 + 2.0

+ 0.6 0.0

0.0

0.0

0.0

+ rJ4 + 2.0 + 2.6 + 4.0 + 4.0 + 4.6 + 2.6 + 0.6

- 3.4 - 6.6 - 10.0

- 12.0

- 12.0 -11.4

- 10.6 - 12.0

- 7.4

- 5.4 - 3.4

+ 2.6 + 5.4

+ 8.6 + 8.6

0.0

1.4

+ 7.4

Der Gedanke lag nun nahe, auf die Uhrschraube ein neues Rad zu setzen und diesem absichtlich solche Fehler zu geben, daB sie die Fehler der Schraube zum Verschwinden bringen muaten. Die nun zu beschreibenden Anderungen an der Uhrschraube sind in der Werkstatt der Stemwarte von deren Mechanikus, Herrn Bmst hh, ausgefiihrt worden. Es mag hierbei gleich e m h t werden, daB er Schnecke und Rad mit einem gut schlieknden Staubschutz versehen hat, eine sehr notwendige Einrichtung, da sonst Staub und Sand, die in dies rasch laufende Getriebe hineinfallen, den Eingriff bald verderben. Es ist zu verwundern, daB man, wllhrend sonst jedes Mikrometerwerk sorgaltig eingeschlossen wird,

+ 7!3 + 6.4 + 6.5 + 4.5 + 2.1

+ 1.9 + 0.4

0.2

0.2

- -

- 0.5 + 0.7 + 1.5 + 0.8 + 3.1 + 3.6 + 4.1 + 1.8

0.0

-- 3.4 - 5-3 - 8.9 - 10.6 - 11.5 - 10.9 - I 1.4 - 9.5 - 6.4

- 4.5 - 2.8 + 0.8 + 2.8 + 5.5

+ 8.2 + 8.4 + 1.1

1.4

+or36 +0.32 +0.32 +0.22 +o.r3 +0.09 +0.02

- 0.0 I

- 0.0 I

- 0.02 +0.03

+0.04

+0.18 +0 .20

+0.09 0.00

+0.07

+o.15

-0.17

-0.26 - 0.44 -0.53 -0.51 - 0.54 -0.51 -0.47 - 0.3 2

- 0 . 2 2

-0.14 +0.04 +o.14 +0.27 +041 +0.41 +0.42 +0.38

- of0 1

- 0.0 I

- 0.0 I + 0.0 2 +0.03 +0.06 +0.02

- 0.0 I - 0.0 I

- 0.02

- 0.04 - 0.03 - 0.09 - 0.05

- 0.03 - 0'.04 - 0.03

+0.07

+0.06 +0.07

+0.03

- 0.02

0.00

+0.03 +0.03 +0.06 +0.05

+ 0.0 5 +0.03 + 0.04 +O.OI

0.00

0.00

- 0.02

- 0.0 I

+o.o1

+ 0103 0.00

0.00

+0.03 + 0.03

0.00

- 0.03 0.00

0.00

0.00

- 0.03 - 0.03 - 0.07

-0.13 -0.13 -0.13 -0.10

- 0 . 1 0

-0.03 +O.Ol

+0.10

+O.IO

+0.07

+O.Ol

0.00

+0.10

+o.ro

+O.Ol

+O.Ol

+0.07

+0.03 0.00

- 0.03 - 0.03 - 0.03

0.00

+or0 I 0.00

0.00

+ 0 . 0 2

+0.03 +o.o:s

0.00

c.00

0.00

- 0.0 I - 0.03 - 0.03 - 0.08 - 0.09 - 0.08 - 0.08 - 0.07

- 0.06

+0.07

+ 0.08 +0.08 +0.05

+0.01 +0.05 +0.08 + 0.07

+0.06 +0.05

+0.05

+0.02

0.00

- 0.0 I

-0.02

- 0.02

0.00

-0.01

diesen wichtigen Instrumententeil stets ungeschtitzt 1HBt. hider gestattete der Raum nicht, das neue Rad gr6l3er als 32 mm im Durchmesser zu machen. Schon dieser Durch- messer hat zur Folge, daB das Femrohr in der unteren Lage etwas an Bewegungsfreiheit einbtiBt. Es bedeutet dies aller- dings kaum einen Verlust, machte aber einen Anschlag not- wendig, damit die Klemm- und Feinbewegungsstiicke nicht gegen das neue Rad stokn.

Zunkhst galt es die periodischen Fehler scharf zu be- stimmen. Dazu muate die Schraube mit einem fehlerfreien Rad versehen werden. Das alte Rad wurde abgedreht bis auf einen schwach konischen Zapfen, auf den nun das neue

25'

35 1 4556 35 2

Rad aufgesteckt und festgeklemmt wurde. Ein fehlerfreies Rad zu schneiden gelang nun freilich vorerst nicht, da der Teilkreis der Drehbank nicht fehlerfrei war. Die Teilung des neuen Rades wurde nun genau untersucht und ebenso an mehreren Abenden das System Rad-Schraube. Hierbei wurden vier um 90° voneinander entfernte Stellen des Kreises benutzt. um zu sehen, ob die Fehler an allen Stellen des Uhrkreises die gleichen waren. Eine Verschiedenheit in diesem Sinne konnte nicht nachgewiesen werden. 'Die aus diesen Beobachtungen folgenden Werte, verbessert um die Teilungsfehler des Rades, stehen in Spalte V. Sollen diese Schraubenfehler durch ein Rad kompensiert werden, so muO dieses die Teilungsfehler unter VI haben.

Es wurde nun ein anderes, genau gleich groRes Rad angefertigt und ihm die gewunschte Teilung gegeben. Es bietet dies keine Schwierigkeiten, zumal in einer Prazisions- werkstatt, wo die notigen Einrichtungen vorhanden sind. Not- wendig ist aber, daD erst die periodischen Fehler der Schraube recht scharf bestimmt werden. Als namlich das neue Rad angefertigt wurde, waren sie noch nicht genau genug bekannt, wie die darauf folgende Untersuchung an Sternen ergab; die Folge war, daB die ZSLhne korrigiert werden muOten, wollte man nicht ein ganz neues Rad schneiden. Um zu sehen, ob eine solche Korrektur besondere Schwierigkeiten bietet, habe ich die Retouche selbst rnit dern Gewindebohrer aus- gefhhrt; die Korrektionen betrugen bis 5'. Das Rad besitzt nun die unter VII gegebenen Teilungsfehler; in Spalte VIII steht ihr scheinbarer Wert. Die Teilung. laBt sich rnit aller Schgrfe untersuchen, wenn man auf dem Rade einen Kreis befestigt und beobachtet, welche Winkelbewegung einer Um- drehung der Schnecke entspricht.

Addiert man VIII zu V, so erhailt man die Fehler unter IX, die nunmehr noch das System Schneckenrad-Uhrschraube- Uhrkreis besitzt. Kontrollbeobachtungen am Himmel ergaben die Werte unter X, deren Widerspruche gegen IX hauptlch- lich in der Unsicherheit der Spalte X begriindet sind. Die GroOen IX besitzen mindestens das doppelte Gewicht ; sieht man aber davon ab in Anbetracht, daO die Werte X direkt bestimmt sind, und bildet einfach das Mittel XI, so erhalt man ein Bild, welche Verbesserung das neue Rad gegen das von Repsold (I) bedeutet. Das gesteckte Ziel ist erreicht, die periodischen Fehler sind so verkleinert, daO ein Stern nicht mehr als 011 von der Mittellage abweicht.

Das geschilderte Verfahren ist naturlich nur anwendbar, wenn die periodischen Fehler der Schraube klein sind. Wurde man dem Schneckenrade grtiUere Teilungsfehler geben, so wurde der Eingriff der Schnecke nicht mehr einwandfrei

LeiDzin. I Q I I Dez. 2 I .

sein. Nun konnte noch als Nachteil der Methode bezeichnet werden, daB sie versagen muO, wenn die Fehler des Rades oder der Schraube sich verindern. Meine Beobachtungen haben ergeben, daO selbst unter den ungiinstigsten Verhillt- nissen die Summe beider Fehler in 8 Jahren, in denen das Uhrwerk sehr vie1 benutzt worden ist, sich nicht wesentlich geiindert hat. Eine Anderung der Teilungsfeh\er des neuen Rades ist um so weniger zu erwarten, da ein zu starkes und ungleichmHOiges Ausschleifen einerseits durch den neuen Staubschutz und andererseits durch die nunmehr gleichformige Geschwindigkeit des Fernrohrs verhindert wird. Eine Ande rung der periodischen Fehler der Uhrschraube ist bei so sicherer und exakter Lagerung, wie sie das Leipziger Instru- ment zeigt, ganz unbegrundet. Die Lagerung besteht wie bei vertikalen Achsen aus Konus, Zylinder und ebenem Widerlager. Uhrschrauben allerdings, die z. B. zwischen Spitzen gefiihrt werdeo, wurden diese Gewihr nicht leisten. Wenn auch die Lagerung zwischen Spitzen an sich gut ist, wenn die Spitzen gut justiert und wirklich rund sind, so unterliegt sie bekanntlich einer raschen Abnutzung, die Spitzen werden unrund und miissen nachgestellt werden, eine Un- veriinderlichkeit der periodischen Fehler kann hiernach nicht erwartet werden.

Da periodische Schraubenfehler sich nie ganz oder nur sehr schwer vermeiden lassen und der Erbauer eines Re- fraktors wohl kaum in der Lage sein wird sie zu bestimmen, so enipfiehlt es sich, die Uhrschraube zungchst rnit einem wirklich fehlerfreien Rade zu versehen. Hat dann der Be- obachter die Schraubenfehler scharf bestimmt, so wird nun ein in den Abmessungen vtillig gleiches Rad hergestellt, dessen Zahnliicken an ihrem berechneten Orte erst mtiglichst gut vorgefribt und dann mit dem Gewindebohrer nachge- schnitten werden. Beim Befestigen des Rades mu13 naturlich Sorge getragen werden, daO es so aufgesteckt wird, daO in der Tat eine Kompensation der Fehler eintritt. Wurde man z. B. unser neues Kad um einen Zahn oder 10' auf der Schraubenspindel drehen, so wurde man durch Summation von V und VIII nicht die Werte 1X erhalten, sondern stellen- weise wesentlich andere.

Der Vorteil der Methode liegt meines Erachtens erstens in dem Umstande, daO sie anwendbar bleibt, wenn die Fehlerkurve keine Sinuskurve ist, sondern irgend eine Gestalt besitzt, und ferner darin, daO die Fehler der Schrauhe 2.B. in unserem Falle durch Zahnfehler von 70-facher G r o b kompensiert werden; in diesem Umstande Iiegt die GewHhr fir langjithrige Brauchbarkeit der getroffenen Einrichtung.

F. Havn.

Beobachtungen von Kometen am Boguslawskischen Mikrometer rnit einem Posi t ionskreis des 0.16 m Merz-Refraktors

der Univers i t l t s -S ternwar te z u Warschau. Von S. Tschwny.

191 I IM.Z.Warsch.1 da I Ad I Vgl. I a app. I l ogpd I d app. I IogpAl Red. ad 1. app. 1 * -. . ._.._._ __ . . . . . . - - .- - . .. . - . . _ - ... . _.__ __ ___-_____

Koniet 1911 c (Brooks).

19 30 25.83 j 8.832 1 +53 5 0 36.0 9.399n I +r.63 +11.7 I , 2 1 9 ~ 30m25?44 ! 8.833 ' + 5 3 O 50' 4016 [ 9.399a + 1t62 + 1117 1 I Sept. 2 / 9h 12'40s + 1m31f12 + 0' 12r7

2 I 9 1 2 37 I - 0 4.53 I - 3 58.1