4
Sport hält zusammen SEK I: SPORT, GESCHICHTE Jahrgangsstufen: je nach Schulart 7–9 Lernziele: Die Schüler können anhand der Geschichte der Olympischen Spiele den Olympischen Gedan- ken nachvollziehen. Sie reflektieren den Gedanken des Fair Play und verstehen, dass Doping dem Fair Play widerspricht. Sie kennen Beispiele dafür, dass Sport zusam- menhält, und können nachvollziehen, dass Do- ping diesen Zusammenhalt durch eine unfaire Ausgangsbasis zerstört. Vorbereitungen: Arbeitsblatt kopieren Benötigte Materialien: Auf der Webseite der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) können Sie sich unter anderem das Unterrichtsmaterial „Fairplay im Sport – und im wirklichen Leben?“ kostenlos herunterladen: www.doa-info.de/service/unterrichtsmaterialien; Bereich „Fairplay“ auswählen“. Auf den Seiten 2–3 finden Sie insgesamt 14 Zitate zum Fair Play, die Sie für den Stundeneinstieg ausdrucken und in Streifen mit je einem Zitat schneiden können. Jeder Schüler erhält ein Zitat. Bei mehr als 14 Schülern werden die Zitate doppelt vergeben. Die Schüler lesen die Zitate zunächst still für sich und analysieren ihre Bedeutung. Dann lesen sie ihr Zi- tat der Reihe nach vor und erklären in 2–3 Sätzen, was es bedeutet. So verankern Sie verschiedene Ansichten zum Fair Play, bevor Sie das Thema mit dem Arbeitsblatt „Sport hält zusammen“ vertiefen. Lehrerinformation Das Geschäft mit dem Sport SEK II: SPORT Jahrgangsstufen: je nach Schulform 11–13 Lernziele: Die Schüler lernen Sport als Wirtschaftsfaktor kennen, dessen Druck sich auch auf den Leis- tungssportler auswirkt. Sie verstehen wirtschaftliche Gründe für Doping, die nicht zuletzt über die Medien auch durch den Hype der Gesellschaft um bestimmte Sportereig- nisse gefördert werden. Sie reflektieren, was wirklich hilft, um Doping vorzubeugen. Vorbereitungen: Arbeitsblätter kopieren; zur Vertiefung können Sie nach der Bearbeitung darüber sprechen, inwiefern es die Aufgabe von Veranstaltern beispielsweise der Olympischen Spiele ist, einen Austragungsort zu wählen, an dem etwa die Menschenrechte gewahrt werden. Dazu finden Sie kostenloses Unterrichts- material der DOA: „Olympische Spiele in Peking und Menschenrechte in China“: www.doa-info.de/service/ unterrichtsmaterialien (Bereich „Ethik“ auswählen). Die eingangs abgedruckten Artikel, wie etwa „Stich- wort Menschenrechte“, „Erklärung des chinesischen Botschafters“ sowie „Amnesty startet Kampagne für Olympia“, eignen sich ideal für Referate. Lösungen zu den Aufgaben: 3. Erst durch die Medien, insbesondere das Fernse- hen, werden die Sportarten einem derart großen Publikum zugänglich. Dadurch werden Sportler für große Unternehmen als Werbeträger inte- ressant, was dazu führt, dass diese gewaltige Summen verdienen können. 5. und 6. Zeigt ein Sportler oder Team keine her- ausragenden Leistungen, fällt das Interesse der Medien rasch ab, was dazu führt, dass solche Sportler schneller „aussortiert“ werden. Dadurch werden Sportler noch stärker unter Druck gesetzt, Höchstleistungen zu erbringen. Das kann zur Folge haben, dass sie versuchen, ihre Leistungen mit Doping zu steigern. DIE GESELLSCHAFTLICHE ROLLE VON SPORT 25

DIE GESELLSCHAFTLICHE ROLLE VON SPORT … · material der DOA: „Olympische Spiele in Peking und ... kham bekam esamt 40 Millionen o h seiner Zeit als h . v neh-ordon hen 1986 und

  • Upload
    vukhanh

  • View
    217

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: DIE GESELLSCHAFTLICHE ROLLE VON SPORT … · material der DOA: „Olympische Spiele in Peking und ... kham bekam esamt 40 Millionen o h seiner Zeit als h . v neh-ordon hen 1986 und

Sport hält zusammen SEK I: SPORT, GESCHICHTE

Jahrgangsstufen: je nach Schulart 7–9

Lernziele: • Die Schüler können anhand der Geschichte der

Olympischen Spiele den Olympischen Gedan-ken nachvollziehen.

• Sie reflektieren den Gedanken des Fair Play und verstehen, dass Doping dem Fair Play widerspricht.

• Sie kennen Beispiele dafür, dass Sport zusam-menhält, und können nachvollziehen, dass Do-ping diesen Zusammenhalt durch eine unfaire Ausgangsbasis zerstört.

Vorbereitungen: Arbeitsblatt kopieren

Benötigte Materialien: Auf der Webseite der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) können Sie sich unter anderem das Unterrichtsmaterial „Fairplay im Sport – und im wirklichen Leben?“ kostenlos herunterladen: www.doa-info.de/service/unterrichtsmaterialien; Bereich „Fairplay“ auswählen“. Auf den Seiten 2–3 finden Sie insgesamt 14 Zitate zum Fair Play, die Sie für den Stundeneinstieg ausdrucken und in Streifen mit je einem Zitat schneiden können. Jeder Schüler erhält ein Zitat. Bei mehr als 14 Schülern werden die Zitate doppelt vergeben. Die Schüler lesen die Zitate zunächst still für sich und analysieren ihre Bedeutung. Dann lesen sie ihr Zi-tat der Reihe nach vor und erklären in 2–3 Sätzen, was es bedeutet. So verankern Sie verschiedene Ansichten zum Fair Play, bevor Sie das Thema mit dem Arbeitsblatt „Sport hält zusammen“ vertiefen.

LehrerinformationDas Geschäft mit dem Sport SEK II: SPORT

Jahrgangsstufen: je nach Schulform 11–13

Lernziele:• Die Schüler lernen Sport als Wirtschaftsfaktor

kennen, dessen Druck sich auch auf den Leis-tungssportler auswirkt.

• Sie verstehen wirtschaftliche Gründe für Doping, die nicht zuletzt über die Medien auch durch den Hype der Gesellschaft um bestimmte Sportereig-nisse gefördert werden.

• Sie reflektieren, was wirklich hilft, um Doping vorzubeugen.

Vorbereitungen: Arbeitsblätter kopieren; zur Vertiefung können Sie nach der Bearbeitung darüber sprechen, inwiefern es die Aufgabe von Veranstaltern beispielsweise der Olympischen Spiele ist, einen Austragungsort zu wählen, an dem etwa die Menschenrechte gewahrt werden. Dazu finden Sie kostenloses Unterrichts-material der DOA: „Olympische Spiele in Peking und Menschenrechte in China“: www.doa-info.de/service/unterrichtsmaterialien (Bereich „Ethik“ auswählen). Die eingangs abgedruckten Artikel, wie etwa „Stich-wort Menschenrechte“, „Erklärung des chinesischen Botschafters“ sowie „Amnesty startet Kampagne für Olympia“, eignen sich ideal für Referate.

Lösungen zu den Aufgaben:3. Erst durch die Medien, insbesondere das Fernse-

hen, werden die Sportarten einem derart großen Publikum zugänglich. Dadurch werden Sportler für große Unternehmen als Werbeträger inte-ressant, was dazu führt, dass diese gewaltige Summen verdienen können.

5. und 6. Zeigt ein Sportler oder Team keine her-ausragenden Leistungen, fällt das Interesse der Medien rasch ab, was dazu führt, dass solche Sportler schneller „aussortiert“ werden. Dadurch werden Sportler noch stärker unter Druck gesetzt, Höchstleistungen zu erbringen. Das kann zur Folge haben, dass sie versuchen, ihre Leistungen mit Doping zu steigern.

DIE GESELLSCHAFTLICHE ROLLE VON SPORT

25

Page 2: DIE GESELLSCHAFTLICHE ROLLE VON SPORT … · material der DOA: „Olympische Spiele in Peking und ... kham bekam esamt 40 Millionen o h seiner Zeit als h . v neh-ordon hen 1986 und

26

DIE GESELLSCHAFTLICHE ROLLE VON SPORT

Exkurs: Aus den Olympischen Spielen entsteht der Olympische GedankeIhren Ursprung haben die Olympischen Spiele in Olympia etwa 2 000 Jahre vor Christus. Schon damals in der Antike mussten Sportler, die an den verschiedenen Wettkämpfen der ersten Olympischen Spiele teilnahmen, schwören, die Regeln einzuhal-ten. Sie zu brechen, galt als ehrenrührig. Neben Geld- und Prügelstrafen wurden auch die Namen der Betrüger am Ort der Spiele verewigt. So spiel-te faires Einhalten der Regeln von Anfang an eine wichtige Rolle.

Die modernen Olympischen Spiele gehen auf den französischen Baron Pierre de Coubertin (1863 –1937) zurück. Er prägte ganz wesentlich den Olympischen Gedanken. So sollte es bei den Olympischen Spielen nicht nur um sportliche Fit-ness gehen, sondern um eine gleichzeitige Bildung von Körper und Geist. Bei den Spielen sollten sich Jugendliche aus aller Welt kennenlernen, austau-schen und öffentlich zeigen, was sie durch Training erreicht hatten. Ebenso wie um Leistung ging es um Fairness, also darum, das Miteinander zwischen den Nationen durch gemeinsame Spiele zu fördern. Pierre de Coubertin sah Sporttreiben nicht nur als physische Kräftigung, sondern gleichzeitig als Mittel, den Charakter zu schulen. So sollte der Sport soziales Verhalten fördern. Der Olympische Gedan-ke besagt also, dass Sport untrennbar körperliches Training und faires, soziales Verhalten sowie Begeg-nung, Achtung und gegenseitigen Respekt vereint.

Sport hält zusammen

Arbeitsaufträge:

1. Lies den Text. Diskutiert in der Klasse, ob der Olympische Gedanke noch heute Teil unserer Kultur ist. Denkt dabei zum Beispiel an Medienberichterstattungen zu Sportereignissen und an eure eigenen Erfahrungen.

2. Überlege, wie Pierre de Coubertin zu Doping gestanden haben muss. Folgere aus den Aussagen im Text.3. Spekuliere, warum es Pierre de Coubertin so wichtig gewesen sein könnte, im Sport mehr als

physische Ertüchtigung zu sehen. Notiere im Heft.4. Überlege, an welchen Beispielen sich heute gut erkennen lässt, dass Sport Menschen zusammenhält.

Notiere dabei genau, woran sich das erkennen lässt.

Page 3: DIE GESELLSCHAFTLICHE ROLLE VON SPORT … · material der DOA: „Olympische Spiele in Peking und ... kham bekam esamt 40 Millionen o h seiner Zeit als h . v neh-ordon hen 1986 und

Der Deutsche Ski-Verband (DSV)

nimmt etwa zehn Millionen Euro

pro Saison für die Fernsehübertra-

gungsrechte ein.

Mehr als 4 Milliarden Dollar erhielt das

Internationale Olympische Komitee (IOC)

für die Fernsehübertragungsrechte der

Olympischen Winterspiele 2014 und der

Olympischen Sommerspiele 2016.

Die Kommerzialisierung des Sports in Zahlen

Das Geschäft mit dem Sport

Arbeitsaufträge:

1. Lies die Aussagen. Halte deine Eindrücke dazu schriftlich fest.

2. Vergleicht eure Ergebnisse zu Aufgabe 1 in der Klasse.

3. Forbes rankt jährlich die Sportler, die am besten verdienen. Recherchiere, welche Sportler das aktuell sind und welche Einkünfte sie erzielen.

4. Suche dir einen Partner. Überlegt, inwiefern die Medien eine Rolle bei der Kommerzialisierung des Sports spielen. Begründe.

5. Versetze dich in die Rolle eines Leistungssport-lers. Inwiefern verändert sich dessen Situation durch die Kommerzialisierung des Sports?

6. Überlege, inwiefern sich die Kommerzialisie-rung des Sports auf Dopingprobleme auswirken könnte. Notiere.

628 Millionen Euro zahlten Fernseh-

sender der Deutschen Fußball-Liga

(DFL) jährlich für die Übertragungs-

rechte der Fußballspiele 2016/2017.

Für die Saison 2017/2018 werden es

sogar 1,16 Milliarden Euro sein.

Der FC Bayern München bekam 2015/2016 von der Deutschen Telekom fast 30 Millionen Euro dafür,

dass die Spieler entsprechende Werbung auf ihren Trikots trugen. Ebenso viel erhielt der VfL Wolfsburg von Volkswagen für das Trikotsponsoring.

Die Clubs der englischen Premier League bekamen von Fernsehsendern für die Übertragungsrechte der Fußball-spiele in der Saison 2016/2017 2,3 Milliarden Euro jährlich.

Der Fußballer Michael Ballack

bekam allein von Adidas 2012

12 Millionen Euro an

Werbeeinnahmen.

Der britische Fußballer David Beckham bekam von Adidas 2004–2008 insgesamt 40 Millionen Euro für Werbung. Auch nach seiner Zeit als

Leistungssportler unterschrieb er noch zahlreiche Werbeverträge.

Als Nike in den 80er Jahren noch relativ unbekannt war, begann das Unterneh-men, den Basketballer Michael Jordon zu sponsern. Zwischen 1986 und 1998 setzte es mit Michael-Jordon-Produkten 2,3 Milliarden US-Dollar um – und wurde zum Trend.

Je erfolgreicher die Spieler, desto mehr

Menschen verfolgen oft einen Sport im TV.

Beim EM-Finale der deutschen Handballer 2016

schauten in Deutschland 13 Millionen Menschen

zu. Das waren 42 Prozent aller Deutschen,

die zu diesem Zeitpunkt fernsahen.

27

DIE GESELLSCHAFTLICHE ROLLE VON SPORT

Quelle: www.bpb.de/gesellschaft/medien/deutsche-fernsehgeschichte- in-ost-und-west/245748/kommerzialisierung-des-sports (letzter Abruf 19.02.2018)

Page 4: DIE GESELLSCHAFTLICHE ROLLE VON SPORT … · material der DOA: „Olympische Spiele in Peking und ... kham bekam esamt 40 Millionen o h seiner Zeit als h . v neh-ordon hen 1986 und

28

Arbeitsaufträge:

7. Recherchiere im Internet einen Leistungssportler deiner Wahl, der mit Doping betrogen hat. Fülle für ihn den Steckbrief aus.

8. Hängt eure Steckbriefe in der Klasse an eine Wand. Lest euch dabei mehrere Beispiele durch.

9. Diskutiert gemeinsam in der Klasse, was wirklich hilft, um Doping vor-zubeugen. Sammelt dazu Stichpunkte am Whiteboard oder der Tafel.

10. Vertiefung: Plant eine Infostation in der Pause, an der ihr zu Doping informiert. Materialien dafür könnt ihr unter athleten.gemeinsam-gegen-doping.de herunterladen.

Steckbrief: „Ich habe gedopt!“

Name des Sportlers:

Gründe für das Doping:

Zitat des Sportlers zum Dopingfall:

Heutige Situation des Sportlers:

Folgen:

rechtlich:

sozial:

wirtschaftlich:

Sportart:

Erwischt am: bei:

DIE GESELLSCHAFTLICHE ROLLE VON SPORT