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MachMit! e.V. Gemeinsamer Rundbrief · INA e.V. Sept. 05 Nr.18·Jg 5 Rheinfahrt MACH MIT Die Wolken wichen und die Sonne zeigte sich, als die »Willi Ostermann« zur dreistündigen Rheinfahrt nach Mülheim und dann bis Porz startete. So war das Deck schnell bis auf den letzten Platz gefüllt. Mehr als 200 Gäste, SSM-Mitglieder und HelferInnen ge- nossen das schöne Rhein-Panorama. Bei interessan- ten Ausführungen von Martin Stankowski, bei den widerständigen Songs des Maximum Terzetts, bei Kaffee und Kuchen, bei vielen Gesprächen verflog die Zeit wie im Flug. So bunt wie die SSM war auch die Gästeschaft. Mancher freute sich, alte Bekannte wieder zu treffen. So ging es gut gelaunt wieder zum Landgang. Wir danken allen für das Gelingen. Mehr- fach wurde der Wunsch nach einer Rheinfahrt in 2006 geäussert. Schauen wir mal. (hw) Fotos vom Ausflug gibt es im Internet unter http://machmit.ina-koeln.org 12. Juni Freddy Bettelmann

MACH MITmachmit.ina-koeln.org/archiv/pdf/mm18 web.pdfNr.18 Sept. 05 3 HENK RAIJER Aufbauende Worte neh-men die Initiatoren gerne entgegen, offene Kritik und vor allem Unterstützung

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MachMit! e.V. Gemeinsamer Rundbrief · INA e.V. Sept. 05 Nr.18·Jg 5

R h e i n f a h r t

MACH MIT

Die Wolken wichen und die Sonne zeigte sich, als die»Willi Ostermann« zur dreistündigen Rheinfahrtnach Mülheim und dann bis Porz startete. So war dasDeck schnell bis auf den letzten Platz gefüllt. Mehrals 200 Gäste, SSM-Mitglieder und HelferInnen ge-nossen das schöne Rhein-Panorama. Bei interessan-ten Ausführungen von Martin Stankowski, bei denwiderständigen Songs des Maximum Terzetts, beiKaffee und Kuchen, bei vielen Gesprächen verflogdie Zeit wie im Flug. So bunt wie die SSM war auchdie Gästeschaft. Mancher freute sich, alte Bekanntewieder zu treffen. So ging es gut gelaunt wieder zumLandgang. Wir danken allen für das Gelingen. Mehr-fach wurde der Wunsch nach einer Rheinfahrt in2006 geäussert. Schauen wir mal. (hw)

Fotos vom Ausflug gibt es im Internet unterhttp://machmit.ina-koeln.org

12.Juni

Freddy Bettelmann

Während der plan04 - Woche wurde das zentrale Köln-Mülheimer Gelände „Alter Güterbahnhof“ ins Bewusstseinder Bevölkerung gerückt und ein Diskussionsprozess an-gestoßen, der unterschiedliche Kombinationen von Woh-nen, Arbeiten und kultureller Nutzung thematisiert. In Vor-bereitung sind bereits konkrete Projektideen: Ein ‚Deutsch-türkischer Basar’ mit Geschäftsräumen, Büros fürSteuerberater und Anwälte, Arztpraxen und Senioren-wohnungen sowie ein Recyclinghof und ein Gründerzen-trum werden dem Stadtteil Mülheim neue ökonomischeImpulse geben, zur sozialen und kulturellen Integrationbeitragen und in Bezug auf Beschäftigung und Ausbildungvielfältige Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen. Ebensowurden von Freiraumplanern Vorschläge zur kostengüns-tigen Aufwertung der Zwischenflächen erarbeitet und dis-kutiert.Die Veranstalter wollen in diesem Jahr die Mülheimerwährend der plan-Woche durch Ausstellungen, Dis-kussionen, Besichtigungen und einen Workshop imKulturbunker an diesem offenen Planungsprozess teil-haben lassen und den Stand der Diskussion öffentlichmachen. Beteiligt sind der Bund Deutscher ArchitektenKöln, das KAOS Kunst- und Video-Archiv, Einrichtungender Mülheimer Bürgerdienste, der Fachbereich Architekturder FH Bochum, die ARGE Büder+Menzel / Bus-mann+Haberer, der Verein Rheinische Industriekultur e.V.und die Kiparlandschaftsarchitekten.Als Projektionsfläche und sichtbares Zeichen für diesenProzess soll zukünftig die von Tom Koesel konzipierte In-stallation Perspektiven 06 dienen. Als erster Schritt werdenim Rahmen von plan05 Teile dieser Arbeit am Kultur-bunker Mülheim installiert.

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WiWAt eG / Kulturbunker e.V. / IG Keupstraße e.V.

p lan 05 vom 23. - 30. September

Perspektiven 0618h: Eröffnung der Ausstellun-gen durch Norbert FuchsPerspektiven 06 Tom Koesel: Be-standteile der zukünftigen Installa-tion, Videoanimation, Fotos.Postindustrielle Zukunft: Mo-dell Mülheim 1. Dokumentation zur Industrie-geschichte Mülheim Nord.2 Empore: Städtebauliche Ent-würfe von Studierenden der FHBochum,Führung täglich 18 Uhr außerdienstags, Ort: Kulturbunker11-18h: deutsch-türkischer Ba-sar auf der Industriebrache AlterGüterbahnhof Mülheim an derSchanzenstraße.16h: Wohnen und Arbeiten. Be-such bei der SSM e.V., Düsseldor-fer Straße 7419h: Neue Arbeit für Mülheim?Sieben Jahre „Mülheimer Erklä-rung“. Gesprächsrunde mit RolfSonnen, CSHOrt: Kulturbunker17.30h: Spaziergang über dieBrache. Treffpunkt: Kulturbunker19h: Perspektiven 06: Tom Koe-sel. Präsentation der skulpturalenSpracharbeit. Ort: Kulturbunker19.30h: Step by step. Entwik-klung der Industriebrache AlterGüterbahnhof - eine Zwischen-bilanz; PodiumsdiskussionOrt: Kulturbunker Mülheim19h: Der nächste Schritt. Öf-fentlicher Workshop zur Entwick-lung der Brache mit eingeladenenFachleuten; Ort:: Kulturbunker19h: Der nächste Schritt. Prä-sentation der Ergebnisse desWorkshop, Ort: Kulturbunker20h: Kehraus . Disco 30+ mitden »Quertreibern« im Kulturbun-ker

24.925.9

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Infohefte gibt es bei SSM und im KulturbunkerInfo zu plan05 gesamt: Tel. 0221-2571534; www.plan-project.com

F o r u m a k t u e l l e r A r c h i t e k t u r

Nr.18 Sept. 05

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HENK RAIJER Aufbauende Worte neh-men die Initiatoren gerne entgegen, offeneKritik und vor allem Unterstützung für ihrProjekt ist ihnen aber lieber. Ein gutes Dut-zend Journalisten, Webmaster und politischaktiver Leute aus dem Kölner Raum basteltzurzeit an einem neuen Internetprojekt. Wassie umtreibt, sind die Aushöhlung der De-mokratie, Sozialdemontage und der Abbauvon Grundrechten. Gegenöffentlichkeit tutNot, lautet die Devise der Hintermännervon Koeln-Online - Neue Rheinische Zei-tung. Ziel ist es, neben einem breit gefächer-ten Service undv i e l f ä l t i g e nmultimedialenAngeboten imredaktionellenTeil Nachrich-ten zu bringen, die keinen Eingang in dieMainstream-Medien finden. Um den demo-kratischen, emanzipatorischen und überpar-teilichen Charakter der Zeitung zu gewähr-leisten, die sich an die von Karl Marx 1848-49 in Köln herausgegebene NeueRheinische Zeitung anlehnt, ist laut Mitbe-gründer Peter Kleinert »eine enge Anbin-dung von Initiativen und Basisgruppen un-erlässlich«. Die neue Online-Zeitung soll ei-ne Plattform für politischen Einspruch sein- und ein »offenes Forum, das zu kontrover-sen Auseinandersetzungen über aktuelleThemen einlädt«.

Eröffnet wird das Portal auf der Internet-seite koeln-online. Die Entscheidung für einInternetportal fiel aus wirtschaftlichen Er-wägungen. Vergleichbare Zeitungsprojekteder Vergangenheit wie etwa das KölnerVolksblatt und die Kölner Woche hattensich wegen der hohen Produktions- undDruckkosten sowie des kostspieligen Ver-triebs letztlich nicht dauerhaft etablierenkönnen.

Losgehen kann es, wenn die geplante Ak-tiengesellschaft genug Kapital eingesammelthat. 100.000 Euro werden dabei von demUnternehmensberater, der dem Projekt zurSeite steht, als Startsumme in Betracht ge-zogen. »Die AG wird nicht börsennotiertsein, aber gewinnorientiert arbeiten«, erklärtPeter Kleinert, der sich als Journalist mitDokumentarfilmen einen Namen gemachthat. »Erwirtschaftete Gewinne sollen Anle-gern erstmal nicht als Dividende ausgezahltwerden, sondern dem Projekt zu Wachstum

verhelfen«, so Kleinert. Zunächst aber sei ei-ne solide Finanzbasis für den Anfang gebo-ten: »Alles hängt von der Bereitschaft derKölnerInnen ab, diese Alternative zur bisherertragenen Medienabhängigkeit auch finan-ziell zu unterstützen.« (taz NRW vom 22.8.2005)

Plattform gegen Monopol

Die »Neue Rheinische Zeitung« inZukunft übers Internet

M i t m a c h e nAktien kaufen, Geld spenden, Werbean-zeigen schalten, weitersagen

Koeln-Online - Neue Rheinische ZeitungDüsseldorfer Str. 74, 51063 Köln, Tel. 0221 – 92247 54, [email protected]

www.nrz.koeln-online.de

Pressespiegel:

Nr.18 Sept. 05

Herausgeber:Mach mit! e.V., c/o Martin Rausch, Im Weidenbruch 174a, 51061 Köln, Tel. 0221 - 63 82 97, [email protected]

Institut für Theorie und Praxis der Neuen Arbeit e.V.,Düsseldorfer Str. 74, 51063 Köln, Tel. 0221 - 640 52 45, Fax 640 31 98,[email protected], www.thur.de/philo/ina/ina.htm

Publikationen:INA; E-Mail Infoverteiler, unregelmäßig, kostenfreiMachMit / INA-Rundbrief, 4xjährl., 12 S., kostenfreiper E-Mail (PDF) oder BriefpostINA-Infomappe: aktualisiert, 30 S., 3 €Broschüre: „20 Jahre SSM“, DIN A4, 56 S., 1999, 4 €Aufsatz: Geschichte der SSM, von R. Kippe,100 S.,7€Film Video und DVD: „Die SSM“, 90 min, Picture Pan2002, 10 €Radiosendung: „Wir müssen nicht funktionieren - EinSSM-Porträt“, ColoRadio Dresden, 60 min, 2002,CD/Kassette, 3 € Versandpauschale 2 € / Bestellungen an INA.

Redaktion und Mitarbeit: Asia Schramm, MartinMassip, Rainer Kippe, Ranne Michels, Tihomir Petrov,Hannelore Müller, Ariane Dettloff, Heinz Weinhausen,Wir freuen uns über Deine Meinung. Wir suchen Mit-macherInnen.

Fotos: INA / Druck: INA, 100% Altpapier

Online: http://machmit.ina-koeln.org,www.ssm-koeln.org

Ariane Dettloff An einem Sommertag2003 traf Tihomir Petrov bei der SSM ein.Er ist Bulgare und kam gerade aus Prag, woer versucht hat, Fuß zu fassen. Das hat nichtrecht geklappt, also suchte er im Internetnach Alternativen und stieß auf die Soziali-stische Selbsthilfe Mülheim. Hier gelang es.Nach dem Kennenlernen konnte Tihomirbei der SSM ein „Freiwilliges soziales Jahr“vermittelt durch die »Internationalen Ju-gendgemeinschaftsdienste« (ijgd) absolviert.Dieser gemeinnützige Verein fördert dasVerständnis und den Abbau von Vorurteilenzwischen Angehörigen verschiedener Na-tionen, sozialer Schichten, Religionen undWeltanschauungen.

„Tihomir“ bedeutet „Stille, Frieden“ –irgendwie paßt der Name. Der freundlicheBlick aus schwarzen Augen scheint zu signa-lisieren, dass er in sich, in seiner großenschweren Gestalt, gut aufgehoben ist. Tiho-mir hatte sich schon in Bulgarien etwasdeutsch selbst beigebracht und und hat seit-dem sehr viel dazugelernt. Aber er sprichtnicht viel. Doch die SSM-Crew kommt gutmit ihm aus. Er packt an, wo das gefragt ist.Er braucht nicht viel, um sich wohlzufühlen.Vor allem: künstlerisches Tun. Nach demAufräumen im Lager, dem Spüldienst oderdem Renovieren kann er ungestört auf sei-ner Bude ausgiebig an Skizzen für Skulptu-ren arbeiten.

HHiillffee zzuurr SSeellbbsstthhiillffeeWWiirr bbrraauucchheenn DDeeiinneenn BBeeiittrraagg

INA e.V. Postbank KölnKto. 36 56 94 502 BLZ 370 100 50

Mach mit e.V. StadtsparkasseKöln Kto. 1011 342 704 BLZ 370 501 98

Spenden sind steuerlich abzugsfähig.Bescheinigungen senden wir zu.

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Porträt Tihomir Petrov

Komisch ohne Chef

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Bildhauer werden – das ist Tihomirs größterWunsch. Und auch dank der SSM konnte erihm jetzt ein gutes Stück näherrücken. Hierhat er ein Standbein und er hat bei derVolkshochschule seine Sprachprüfung be-standen - Voraussetzung für die Aufnahmeeines Kunststudiums hierzulande. Und seineBewerbung bei der anthroposophischenKunsthochschule in Bonn-Alfter war er-folgreich. Im September geht es los. „Ichkann es kaum erwarten“, strahlt der Sech-sundzwanzigjährige. Endlich kann er dastun, was er wirklich, wirklich will. Denn alser auf der Mittwochssitzung fragte, ob esmöglich sei, während seines Studiums beiSSM zu wohnen und weiter als Mitglied mit-zumachen, wenn auch nicht fulltime, hießes: „Ja, laß es uns probieren!“

Bei der SSM, die manche als bedauernswer-tes „Armutsprojekt“ betrachten, fühlt Tiho-mir sich bestens aufgehoben: „Ich bin nichtwegen Geld hierher gekommen. Das wasich bekomme, das reicht mir. Ich hab imMoment alles, was ich brauche. Ich habZimmer - ich hab im Moment die bestenB e d i n -g u n g e nsozusa -gen beiSSM. Inder zwei-ten Eta-ge, diewir aus-g e b a u thaben.“An diesem Ausbau hatte er sich tatkräftigbeteiligt. Seine handwerklichen Fähigkeitenwerden von der Gruppe sehr geschätzt.Und Tihomir schätzt die Gruppe. Sogar anden geistig behinderten Freddie hat er sich

gewöhnt. Zu An-fang war er voll be-fremdet von denzwei behindertenGruppenmitglie-dern: „Wie die aus-sehen und wie diesich benehmen,das war so komischfür mich.“ – Undheute? - „Heute istdas ganz normalschon. Nix Beson-deres. Ich finde ei-gentlich Freddysehr nett ab undzu. Aber wenn erschlechte Launehat und wenn wiretwas zusammenmachen müssen,ist es mit ihm sehr stressig. Nach der Arbeitgeht es gut. Er ist sehr, sehr lustig.“ - Wassonst noch befremdlich für ihn ist? „DieKommunikation während der Sitzung istkomisch für mich. Auf der Sitzung ist es abund zu sehr stressig. Die Leute schreien da...Aber es klappt irgendwie.“ Auch das Essenist für Tihomir zuweilen „komisch“. ÜberHeringssalat mit Apfelstücken staunte erenorm: „Wie überhaupt die Leute inDeutschland kochen – diese süße und salzi-ge Sachen zusammen! Wenn ich das in Bul-garien erzähle – die Leute, die lachen sichkaputt.“ - Gab es sonst noch was zum Stau-nen? - „Kein Chef und so. Das war wirklichsehr interessant. Ich habe vorher noch nieohne Chef gearbeitet – das war sehr ko-misch für mich. Ich war daran gewöhnt,dass ich immer jemand fragen mußte: Wassoll ich machen? Aber das ist nicht so beiSSM!“

Tihomir

Charlie, Tihomir

Ariane Dettloff »Zum ersten Mal im Lebenfühle ich mich sicher« meinte Sebastian, demin seinen jungen Jahren schon viel Argeswiderfahren ist. Sicher fühlte er sich im quirli-gen Treiben des fünften »Los geht's - Treffen«in Waltershausen bei Erfurt.

Gastgeber war die Kommune KoWa, diedort vor zwei Jahren die ehemalige Puppenfa-brik samt Gelände erwarb.Aus den Backsteinziergie-beln wachsen Birkenspöß-linge, im »Ballsaal« bröckeltder Putz und unterm Dach-gebälk verhüten EimerWasserschäden. Allen Wid-rigkeiten zum Trotz wirdkräftig gebaut und gewer-kelt. Hier wird eine Groß-kommune mit bis zu 100Menschen entstehen. Fürzwanzig ist bereits Wohn-raum geschaffen worden.Ein großer Garten liefert Gemüse und Obst.Die öffentliche Kommune-Kneipe ist eröff-net.

Ein ideales Gelände auch für die 300 Men-schen, die zu Pfingsten gekommen waren, umneue Kommunegruppen zu gründen, Kontak-te zu bestehenden Projekten zu knüpfen, anden vielen Workshops teilzuehmen oder zumKlönen und zum Feiern.

Auf der Bühne boten die Kommuneband»Menschliches Versagen« aus Niederkaufun-gen, das »Kurorchester« der Kooperative Hai-na, der Chor aus Waltershausen und die Bre-mer Frauenband »Strand im Getriebe« einmitreißendes Programm. In den Kommune-spezifischen Workshops ging es u.a. um kon-struktive Konsensbildung, Chancen freier Ar-

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beit und gemeinsamer Ökonomie, gewaltfreieKommunikation, nichtmonogame Beziehun-gen und ökologisches Handeln. Auf der Pro-jektemesse präsentierten sich 30 verschiedeneGruppen, Kommunen und Projektideen -vom Ökodorf am Amazonas bis zur Antifage-meinschaft in der Großstadt.

Fünf neue Kommunegründungsgruppenhaben sich gebildet, die noch MitmacherInnensuchen.

- Raum Kaiserslautern-Neustadt/Weinstra-ße, 0631-626 43 63, [email protected],www.zeit-der-freiheit.de

- Köln3, 0711-9968119, [email protected], www.komm-los.de

- Brandenburg, Bioveganes Hofprojekt,030-24613052, www.bioveganes-hofprojekt.de.vu

- Umfeld Berlin, [email protected] Nordlichter, Umfeld Hamburg, 040-

43252200, [email protected] im Mai ging’s los im Schloß Tonn-

dorf in der Nähe von Weimar. Dort starteteein Wohn- und Arbeitsprojekt von 20 Men-schen, die noch Zulauf erhoffen(www.schloss-tonndorf.de).

* * *(aus Contraste - Zeitung für Selbstorganisation, 3 Ausgaben Probeabo: 5 €-Schein an CONTRA-STE, Postfach 10 45, 69035 Heidelberg)

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Los geht's 2005

Strand im Getriebe

»Strand im Getriebe« begeisterte mit eigenen Texten und Kompositionen. Die Bre-mer Gruppe tritt auch bundesweit auf. ([email protected])

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Heinz Weinhausen Politische Kommunen desKommuja-Netzwerkes beteiligten sich beein-druckend am Sozialforum. Mehr als zwanzigKommunardInnen aus verschiedenen Gruppenluden in der Fachhochschule zum Kennenlernenund Diskutieren der Kommunewelt ein. Die SSMwar mit Bernhard und Heinz vertreten.

In den stets gut besuchten Workshops wurdedies ausgiebig getan. In einem Planspiel legten dieTeilnehmerInnen direkt los und gründeten ihre»virtuelle« Kommune. So konnten sie das andereLeben direkt spüren: auf gleicher Augenhöheund respektvoll miteinander umgehen, eine be-friedigende Lösung für die ganze Gruppe su-chen, die Lust, das eige-ne Umfeld zu gestaltenund die oft erfahreneOhnmacht zu überwin-den. Aber auch, wiemühsam das im Kon-kreten sein kann.

So bunt wie dieKommuneprojekte undihre Menschen war auchdas dreitägige Pro-gramm, das parallel inzwei Räumen stattfand.Wie tragen Kommunenzur gesellschaftlichenVeränderung bei? Sind sie erste Schritte einer Be-wegung, die Gesellschaft von Markt, Geld undStaat abzukoppeln trachtet? Eine Studie der UniKassel legt dar, dass Kommunen heute schonmehr Lebensqualität bedeuten, dass sie ökolo-gisch in Vielem konsequenter sind. Wie lässt sichuntereinander befriedigend miteinander umge-

hen? Hier wurden die Methode der GewaltfreienKommunikation, die Tiefenökologie und die Er-fahrungen von Radikaler Therapie vorgestellt.

Viele interessante Gespräche und das Knüp-fen alter und neuer Bekanntschaften gab es imKommunecafe´ und am Bücher- und Infotisch.Beeindruckt hat mich eine Äußerung eines Teil-nehmers, der meinte, dass im Unterschied zu vie-len politischen Gruppen das Gesprächsklima beiKommuneveranstaltungen sehr angenehm undkonstruktiv sei. Leider war dies bei der allgemei-nen Sozialforumskonferenz zu »Anders besser le-ben« nicht der Fall. Mehrere hundert Teilnehme-rInnen erlebten ausufernde Vorträge des Podi-ums, für den Meinungsaustausch blieben dannselbst nach Verlängerung nur noch 15 Minuten.Wie angenehm war da doch die Fishbowl-Diskussion beim Los geht’s.

Das Erfurter Sozialforum hat die Teilnahme-Erwartungen der VeranstalterInnen nicht erfüllt.Dennoch, wenn sich 2.500 Menschen für mehre-re Tage zusammentun, dazulernen und Pläne

schmieden füreine andere Welt,ist dies nicht we-nig, vielmehr einwichtiges Ereig-nis. Ohne langenAtem wird Ge-sellschaftsverän-derung sowiesonicht zu habensein. Gemein-schaftlich nach-haltig macht’snoch Spaß dabei.

Literatur zu beziehen über das INA:Das Kommunebuch, 306 S. 15 €Gemeinschaftlich nachhaltig, Thesen zur Lebensqualitätin Gemeinschaften, Broschüre, 1€Das Sozialforum 2005 in Deutschland ist im Internetunter www.sozialforum2005.de zu finden.

Sozialforum Erfurt 21.-24. Juli

»Wir gründen eine Kommune«

Kommunecafe beim Sozialforum Bild: INA

Sonnenflucht« ist der dritte Roman aus demvierteiligen Epos »Die Kinder des Sisyfos« überdie Geschichte der Bundesrepublik Deutschlandzwischen 1968 und 1989. Dessen erste Bände»Ein Frühling irrer Hoffnung« und »Zwielicht«sind bereits erschienen.

Der Kölner Autor schreibt eine literarischeGeschichte von unten. Kritiker sehen diese Ro-mane in der Tradition von Peter Weiss (»Äs-thetik des Widerstands«).

INA-Mitglied Werner Ruhoff hat einefantastische Reportage über eine Stadt ge-schrieben, in der die Menschen anders als nachden Regeln einer alles beherrschenden Kapital-ökonomie leben. Die Utopie wird bereits durch

solche Ansätze konkret, die zwischen denBrüchen der Gesellschaft praktische Beispielemöglicher Alternativen darstellen, darunter dieSSM und Longo Mai.

Es ist die Nullnummer der »Hefte zu Wider-stand & Vision« namens »Herrschaftsfrei Wirt-schaften, Eigentum überwinden, Aktionen undAlternativen«; auch als PDF-Download unterwww.projektwerkstatt.de/hefte/index.html.

Thema ist die Wiedereinbettung des Öko-nomischen ins Gesellschaftliche, um neuegesellschaftliche Erfahrungsfelder. Beiträge u.a.von Annette Schlemm, Benni Bärmann, CarolaMöller, Falk Beyer, Franz Nahrada, Jens Herr-mann, Jörg Bergstedt, Jutta Sundermann,Kristina Bayer, Simone Ott, Stefan Meretz,Stefan Merten, Werner Braeuner, ArbeitskreisLokale Ökonomie e.V., Netzwerk Gratisöko-nomie, Schöner Leben Freiburg.

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Rheinfahrt 05

Neue Bücherbei INA erhältlich

Sonnenflucht

Erasmus Schöfer380 Seiten, gebunden, Dittrich Verlag19,80 €

Eine sozialistische Fantasieist geblieben

Werner Ruhoff148 SeitenVerlag Die Buchmacherei10 €

Herrschaftsfrei Wirtschaften

AutorInnengruppe91 Seiten Verlage Packpapier/Projekt-werkstatt, 4 €

Neu auf der INA-Homepage

Heinz Weinhausen - »Neue Arbeit« und Nach-haltigkeit bei der SSMwww.thur.de/philo/ina/ina125.htm

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Seit jeher gibt die SSM Menschen, die zueiner Geldstrafe verurteilt wurden, dieMöglichkeit stattdessen gemeinnützige Arbeitzu leisten. Manche wissen das zu schätzen,weil sie dies weitgehend selbstbestimmt undohne Kommandoton machen können. Oftkönnen sie auch ihre Fertigkeiten und Vor-lieben einbringen. Es muss also niemand vonMontag bis Freitag Möbel tragen. Manchenist unser Arbeitstag allerdings auch so zuhart. So wurden viele nach grandiosem Start,wo versichert wurde, dass Anpacken keinProblem sei, nicht mehr gesehen. Meist ohnenoch Bescheid zu sagen, so dass das LKW-Team morgens überrumpelt wird und schau-

en muss, wie es über die Runden kommt.Wolfgang Hey aus Mülheim ist da aus

anderem Holze geschnitzt. Kein Wunder, erhatte lange ein kleine Firma für Klimain-stallationen geführt, die in den Neunzigernpleite ging. »Gegen die Billigkonkurrenz ausden osteuropäischen Ländern konnte ichnicht bestehen.« sagt er. Bis heute konntendie Gewerkschaften gegen das Lohndumpingkeine europaweit gültigen Tarifverträgedurchsetzen. Ihm ist anzumerken, dass dasHandwerken ihm Freude bereitet. So hat erin seinen Wochen gemeinnütziger Arbeit unsin vielen kniffligen Dingen weitergeholfen.Stets ist auf ihn Verlass. Beispielsweise standdie Renovierung des Garagendaches an.Schnell war es wieder dicht. Darüber hinausließ er es sich nicht nehmen, die daraufgelegene marode gewordene Dachterrassesamt Geländer und Treppe zu renovieren,wobei er auch noch darauf achtete, dassgünstiges Material verwendet wurde. Nunstrahlt sie in neuem Glanze, nur der Sommerspielte nicht mit dieses Jahr.

Wolfgang hilft inzwischen ehrenamtlichmit bei der SSM. So kann er seine Wartezeitsinnvoll überbrücken, bis seine Weiterbildungzum LKW-Spediteur für Gefahrengut be-ginnt. Wir von der SSM danken herzlich fürDein Engagement und drücken die Daumenfür Deine Zukunft. (hw)

Rheinfahrt 05

Danke Wolfgang

Ganz herzlich möchte ich mich für dieFotos von der Rheintour und auch für dieRheintour selbst bedanken, die für mich einunvergessliches und ganz stark berührendesErlebnis war. Für die enorme Organisationund die Gastfreundschaft kann ich nurdanke sagen.Dorothee SchuldDas mit dem Boot war schon klasse. Dakam man nur sagen: Schön, das es Euchgibt!Stefan Beuschel

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Rheinfahrt 05

Rheinfahrt IIDankeschön

SpendenUnsere neuen DauerspenderInnen sind:Dorothea Neukirchen, Friederike Steier-Mecklenburg, Karin Knuf, Jacqueline Craw-ford, Gernot Steinweg, Erhard Wesser, In-grid Ahrendt-Schulte, Robert Voetzsch.Zusammen spenden sie 150 € im Quartal,was im Jahr 600 € ausmacht. Viele Dank.Über weitere Spenden würden wir uns freu-en. Formulare zum Laschrifteinzug sendenwir auf Anfrage gerne zu.

99 LeserInnen haben sich auf den ele-kronischen Verteiler von MachMit ein-tragen lassen. Eine erfreuliche Bilanz.Dies macht eine Portoersparnis vonmehr 50 € je Ausgabe nebst Papier undEintüten. Vielen Dank. Wer ist die/derHunderste?MachMit als PDF-Ausgabe bitte gratis abonnieren unter [email protected]

MachMit - Online

Gratulation

Unsere lang-jährige Nach-barin undUnterstützerinEva Eckardwurde 70.Wir gratulierenund wünschennoch vieleAusflüge.

Am Samstag, den 1.10.05findet sie wieder statt, diealljährliche Zweitehand-Messe des Möbelverbundes.Auch die SSM ist wiedervertreten. Von 10-16 Uhrkann in der MülheimerStadthalle gestöbert undgeklönt werden; bei Kaffeund Kuchen und denKlängen des Rhein JazzQuartetts. Eintritt frei.

Gastfreundlich zeigte sich die SSM an den Weltju-gendtagen der katholischen Kirche vom 16. - 21.August. Sie stellte ihren grossen Veranstaltungs-raum als Aufenthalts- und Übernachtungsraum zurVerfügung. Genutzt wurde dies von einer elfköpfi-gen Gruppe aus San Salvador und einzelnen Gä-sten aus verschiedenen Ländern. Asia von der SSMbetreute die Gruppe: »Sie waren alle sehr nett undsehr glücklich, dass sie bei uns übernachten durften.Köln fanden sie alle überraschend groß. Es kamauch zu einem sehr netten Gespräch als die BonnerLeute wegen dem Oscar-Romero-Preis hier waren,sie kennen natürlich alle diesen Namen.«

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Rheinfahrt 05

WeltjugendtagSecondhand-Messe

Last minute

Oscar-Romero-Preis an SSMDiese mit 1.000 € dotierteAuszeichnung erhielt dieSSM am 28. August inBonn. Mehr dazu in dernächsten MachMit-Ausgabe.Im Internet siehewww.oscar-romero-haus.de,und demnächst www.ssm-koeln.org. Roberto, Ricardo, Eduardo, Jerry, Carlos, Johanna Elisa u.a.

Nr.18 Sept. 05

Zu einer ausgiebigen Führungdurch die Räumlichkeiten derSSM und einer Besichtigungvon Projekten im Stadtteil, diedie SSM in den letzten zwanzigJahren angestoßen hat, kamenHedwig und Lorenz Glatz -wienerlich gemütlich und auf-geschlossen. Sie sehen sichselbst in Kritik zur eskalieren-den kapitalistischen Gesellschaft. In Wien beteiligten sie sichmehrere Jahre in der Gruppe »Mensch statt Profit«. Lorenzschreibt u.a. für die wertkritische Zeitschrift »Streifzüge«. Vorkurzem besuchte er die Kommune »Twin Oaks« in den USA, woinzwischen 100 Menschen - Erwachsene und Kinder - zusammenleben. Ein Artikel in der Contraste wird dazu folgen. (hw)

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Wohnungsauflösungen ++ Entrümpelungen ++ LKW und 4Personen zu 90 € / Std ++ Entsorgungspauschale ab 125 € ++Umzüge machen wir in bestimmten Fällen auch ++ Einfach an-fragen ++ Weiterempfehlung gerne ++ Secondhand-LadenKleidung, Kurioses, Möbel, Antik ++ Di+Fr 14-18 Uhr Sa 11-14 Uhr ++ Seminarräume in modernisierter Fabriketage

. . . und eure Möbel

Sozialistische Selbsthilfe Mülheim0221 - 640 31 52 ++ www.ssm-koeln.org ++ [email protected]

W i r b e w e g e n d i e W e l t

Köln, den 27.Juli 2005Liebe Hedwig, lieber Lorenz,am Montag habt ihr ihn noch ge-sehen, unseren stolzen Nussbaum,mitten im Hof der SSM. DerSturm hat ihn heute am Mittwocheinfach umgedrückt. Trotzdem derBaum letztes Jahr noch von einemBaumpfleger beschnitten wurde.Zum Glück waren keine Menschenin Gefahr. Den Schaden der Bau-wagen müssen wir noch sichten.Die Stärke von Gruppe zeigte sichbei der Beseitigung des Sturmscha-dens. Der Baum war auch auf denanliegenden Kinderspielplatz gefal-len. Schon eine halbe Stunde spä-ter lief unsere Kettensäge. Leiderernten wir nun anstatt der Nüssedas Brennholz vom ehemalsprächtigen Nussbaum.Lieben Gruß euch

Heinz

Ein neuer Baum wird einigehundert Euro kosten.

Wer was beisteuern möchte,spende bitte auf das

MachMit-Konto.Stichwort: Baum

Besuch aus Wien

Lorenz und Hedwig

Sturmschaden