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Die Stars der klassischen Musik In diesem Kapitel
Schieben Sie's auf die Mönche
Hoffnungslos romantisch - und barock und klassisch
Eine Galerie der größten Komponisten, die jemals gestorben sind
l eder große Komponist war einmal ein lebendes, atmendes menschliches Wesen mit einer einzigartigen Persönlichkeit, Familiengeschichte und persönlichen Hygiene-Vorstellungen.
Wenn man die Lebensläufe der großen Komponisten kennt, ist das Hören ihrer Musik hundertmal interessanter und bedeutungsvoller.
Mit sehr wenig Anstrengung und einem preisgünstigen Gabelstapler können Sie eine wirklich gute, vollständige, 800-seitige Geschichte der Musik erwerben. Unsere Absicht ist es dagegen, die besten Komponisten der klassischen Musik in 86 Seiten zu stopfen. Und das, ohne eine kleinere Schriftgröße zu verwenden! Manchmal staunen wir über uns selbst.
Wie die klassische Musik bet}.ann Musik gibt es, seit es Menschen gibt - oder doch zumindest, seit diese wenigstens grunzen können. Die primitiven Menschen drückten sich mit Worten aus, und die dabei entstehenden Geräusche waren oft musikalisch. (Diese frühen Aufnahmen gibt es allerdings nicht auf CD.)
CI) Über die Jahrtausende wurde die Musik komplexer. Der Mensch erfand Musikins
.~. trumente, um die Geräusche zu erzeugen, die er nicht singen konnte. Flöten und Pfeifen gaben die Töne von Vögeln und den Klang des Windes wieder, Trommeln verstärkten das Geräusch des Herzschlags. Tonleitern wurden standardisiert, Gewerkschaften gegründet. Die klassische Musik war geboren.
Die ersten Lieder waren wahrscheinlich religiöser Natur. Die Menschen, die von ihrer Umgebung permanent in Erstaunen und Erschrecken versetzt wurden, sangen Gebete und opferten den Elementen. Wenn der Wind heulte, heulten sie zurück, wenn der Himmel seine Schleusen über ihnen öffnete, dann sangen sie unter der Dusche. Natürlich sangen sie auch, um mit ihren Eroberungszügen anzugeben, den Göttern für eine gute Jagd zu danken und hartnäckige Flecken zu entfernen.
Der Rhythmus tauchte schon früh in der Musikgeschichte auf, um das regelmäßige Pochen zu imitieren, das zu hören war, wenn man ging, lief oder einander mit Steinen auf den Schädel schlug. Tänze wurden erfunden, um die Götter zu besänftigen, und Musik wurde für Tänze aufgeführt.
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In diesen frühen Jahren wurde die Musik mündlich weitergegeben. In einigen östlichen Kulturen ist das auch heute noch der Fall. Nur in den letzten etwa tausend Jahren sind die Menschen überhaupt darauf gekommen, Musik auch aufzuschreiben.
Das Mittelalter Das Zeitalter, das heute als Mittelalter bekannt ist, war eine Zeit der Seuchen, der Pest und der Selbstgeißelung. aber ansonsten war es schon eine prima Zeit. Hinter den Mauern der europäischen Klöster waren die Mönche damit beschäftigt, eine der größten Errungenschaften der Musik zu entwickeln. Nein, nein, nicht Guildo Horn - Noten auf Papier!
Gret}orianische Gesänt}e Es verging so manch ein Jahrtausend über dem Musikmachen, bis jemand auf die Idee kam, die Musik auf Papier niederzuschreiben. Etwa um das Jahr 600 nachCI) Christus entwickelte Papst Cregor I. (»der Große«) ein System, um die musikalischen Tonleitern zu beschreiben, die bis dahin in der Kirchenmusik verwendet worden waren. Er war derjenige, der den Noten solche einfallsreiche Namen wie A, B, C und D gab - die gleichen, die wir heute auch noch verwenden!
Nach Papst Cregor wurden auch die gregorianischen Gesänge benannt: einfache, dahinplätschernde Melodien, die einstimmig mit lateinischen Texten von einem Trupp Leuten in braunen Kutten gesungen wurden. Cregor hätte sicherlich seinen kleinen Papst-Hut gegessen, wenn er erfahren hätte, dass in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts gregorianische Gesänge ein weltweiter Superhit werden sollten, als eine bestimmte Aufnahme, gesungen von bis dahin völlig unbekannten Brüdern aus einem Kloster in Spanien, an die Spitze der Charts kletterte.
Dieses Comeback geschah nicht ohne Grund: Gregorianische Gesänge haben wirklich spirituelle Tiefe. Wenn Sie Ihre Augen schließen und diesen Gesängen lauschen, dann scheinen alle Ihre Sorgen hinwegzuschweben, Ihre Atemzüge werden länger und länger. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich. Schließlich nehmen Sie zu und gehen auf wie ein Ballon.
Aber wir schweifen ab.
Ein Mönch namens Guido Guido von Arezzo war ein genialer Mönch, der diverse musikalische Neuerungen erfand, darunter auch die Idee »do, re, mi, fa ...« für die Noten der Tonleiter zu singen. (Sie erinnern sich vielleicht daran, wie Julie Andrews Guido im Film The Sound ofMusiceine Ehre erwies, als sie sang »Doe, adeer, a female deer; ray, a drop of golden sun ...«) Dieses System, bestimmte festgelegte Silben zu bestimmten Noten der Tonleiter zu singen, eine jahrhundertealte Fähigkeit von Opernsängern und Absolventen der Musikhochschulen auf der ganzen Welt, wird solfege genannt.
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Guido von Arezzo entwarf auch ein neues Notationssystem für Musik, wozu er eine vereinfachte Version des Notenliniensystems verwendete, das wir auch heute noch benutzen.
Es ist schwer vorstellbar, was mit der Musik passiert wäre, wenn es die Erfindungen des Guido von Arezzo nicht gegeben hätte. Glücklicherweise müssen wir das ja auch gar nicht. Guido lebte, sein Notensystem lebt fort, und bis zum heutigen Tag haben seinetwegen die Gelehrten auf der ganzen Welt die Chance, den lustigsten Namen der Musikgeschichte auszusprechen (vielleicht mit Ausnahme von Enge/bert Humperdinck).
WelJtreten! Aber die Mönche waren nicht der einzige Faktor, der den Gang der Musikgeschichte beeinflusste. Auch ihr System der Anbetung tat das - insbesondere die katholische Messe. Einige der großartigsten Chor- und Orchesterwerke, die jemals geschrieben wurden, sind Messen.
Die katholische Messe (auf lateinisch missa) bekam ihren Namen von den letzten Worten jeder lateinischen Messe: »Ite, missa est« (grobe Übersetzung: »Wir haben fertig, wegtreten!«), Jede Messe und jedes Musikstück, das auf der katholischen Messe basiert, hat die gleichen Texte. Selbst, wenn Sie nicht katholisch sind, haben Sie wahrscheinlich einige davon schon gehört: Kyrie eleison (»Herr, erbarme dich«, engl.: »Lord have rnercy« - noch ein uraltes Stück, das kürzlich zu einer Disco-Hit-Single wurde), Gloria in excelsis Deo (s-Ehre sei Gott in der Höhe« - bekannt aus vielen Weihnachtsliedern), Credo (das Glaubensbekenntnis), Sanctus, Sanctus, Sanctus (»Heilig, heilig, heilig« - noch ein Weihnachtsschlager) und Agnus Dei (»Lamm Cottes«). Wenn Sie der Musik zu einer Messe aus einer beliebigen Zeit von der Renaissance bis heute zuhören, werden Sie diese Worte hören.
Die Renaissance Etwa vierhundert Jahre nach dem Tode von Guido und seinen Mitmönchen begann das Zeitalter, das heute als Renaissance (das französische Wort für»Wiedergeburt«) bekannt ist. In dieser Zeit blühten die Künste auf, begünstigt durch die finanzielle Unterstützung kunstliebender Adliger und Kaufleute und steuerfreie Einnahmen.
Einer der berühmtesten italienischen Komponisten war Giovanni da Palestrina (1525-1594), dessen Bild Sie in Abbildung 10.1 sehen. Er war ein besonderer Liebling des damaligen Papstes - ja, geradezu dessen Hätschelkind - und bekannt für seine Lieder, die nur für Gesang, ohne Instrumentalbegleitung, geschrieben waren. Im Gegensatz zu den gregorianischen Gesängen wurde in der Musik von Palestrina nicht einstimmig (alle singen immer das Gleiche) gesungen, sondern er entdeckte erstaunliche Harmonien, indem er mehrere verschiedene Melodien gleichzeitig und unabhängig voneinander singen ließ. Damit war es Giovanni da Palestrina, der die Grundlagen für die Musik der Spiee Girls schuf.
Palestrina schuf großartige Messen und andere religiöse Musik. Aber zur selben Zeit begannen Komponisten auch, über die Kirche hinauszublicken, wenn sie nach Texten zu ihrer Musik
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Proprium (variabel) Ordinarium (feststehend)
1. Introitus (Einzug)
2. Kyrie (Herr erbarme dich)
3. Gloria (Ruhm, Ehre, Lob)
4. Graduale (Zwischengesang)
5. Alleluja oder Tractus (gezogener Gesang/ psalmodisch)
6. Credo (Glaube)
7. Offertorium (Gabenbereitung)
8. Sanctus (Heilig), Benedictus (Lob)
9. Agnus Dei (Bitte)
10. Communio (Kommunion)