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Die Grünen Mariahilf / 2-2006

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Page 1: Die Grünen Mariahilf / 2-2006

D I E G R Ü N E N I N M A R I A H I L FA

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Die Zeitung der Grünen Alternative Mariahilf Nr. 2/2006

Z E I T F Ü R G R Ü NSeit mehr als sechs Jahren regiert die ÖVP mit verschie-denen rechtspopulistischen Koalitionspartnern (FPÖ,dann BZÖ). Jetzt versucht sie alle positiven Entwicklun-gen in Österreich als ihren Erfolg zu vereinnahmen undbestehende Probleme schön zu reden. Im Umwelt-bereich wurden unter anderem durch die Kürzung derÖkostromförderungen rückwärtsgewandte Maßnah-men gesetzt. Während in fast allen europäischen Ländern in denletzten Jahren massiv in die Bildung investiert wurde,haben Kanzler Schüssel und Bildungsminis-terin Gehrer den Schulen und Universitä-ten trotz schlechter PISA-Ergebnisse undden geringsten AkademikerInnenraten inEuropa einen strikten Sparkurs verordnet.Diese Liste könnte beliebig fortgesetztwerden. Die Zeit ist reif für einen grünen Kurswech-sel: Dabei geht es sowohl um die Verände-rung der politischen Zielsetzungen undMaßnahmen als auch um den Politikstil.

8 Die Grünen sind der Gegenpol zur Aus-länderfeindlichkeit, die von FPÖ und BZÖzum zentralen Thema des Wahlkampfesgemacht wird.

8 Um die Wiederkehr der Atomenergiepläne in Europa zu bekämpfen und von der Abhängigkeit vomimmer teurer werdenden Öl wegzukommen, müssenwir ins Solarzeitalter aufbrechen.

8 Alle, die es brauchen, sollen Euro 800 Grundsiche-rung erhalten. Die Grünen empfinden es als untragbar,dass 476.000 Menschen, davon 114.000 Kinder, inakuter Armut leben. 8 Frauen sollen endlich das gleiche selbstverständlicheRecht auf Einkommen, Karriere sowie Anteil an Machtund gesellschaftlichen Einfluss haben wie Männer.

8 Die Grünen stehen für eine Trendwende in der öster-reichischen Bildungspolitik, die wir als zentral für diegesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung erach-ten. In Bildung muss endlich wieder investiert werden.Österreich ist unter der ÖVP-BZÖ-FPÖ-Regierung zueinem bildungspolitischen Problemland geworden.

Mit Alexander van der Bellen an der Spitze sind dieGrünen die Garantie für eine glaubwürdige, vernünf-tige und berechenbare Politik. Das von Schüssel und

der alten Rot-Schwarzen Regierung zerstörte Vertrauenin Politik wollen wir zurück gewinnen. Wir zeigen, dasses auch ohne Machtmissbrauch und Skandale geht.Nach fast sieben Jahren schwarzblauer Regierungbraucht Österreich endlich Veränderung!

Wer Glaubwürdigkeit in der Politik für wichtig erachtetund Grüne Projekte wie die Energiewende, eine Bil-dungsoffensive, die Armutsbekämpfung und eine Frau-enförderung, die ihren Namen auch verdient, umge-setzt sehen will, muss die Grünen als gestaltende Kraftder Zukunft stärken. Deshalb am 1. Oktober grünwählen!

Unsere Spitzenkandidaten Eva Glawischnig und Alexander van der Bellen

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D I E G R Ü N E N I N M A R I A H I L F

Editorial

Impressum:MHV: Die Grünen Mariahilf, Kaunitzgasse 33/13, 1060 Wien, http://mariahilf.gruene.at

Druck: Luigard, 1100 Wien, Gestaltung: Mag. Susa Fuhrherr

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Warum ich kandidiereManchmal lächeln Leute und meinen, dass Kulturpolitik bloßdie Verteilung von Steuergeldern für Kunst wäre. Das findensie ja auch in Ordnung – aber weiter nicht der Rede wert. Undtatsächlich: Angesichts der sozialen Härten im Land gibt eswahrscheinlich Wichtigeres. Doch ist die Sache gar nicht soeinfach: So manche sozialen Härten sind nämlich nichts ande-res als das Ergebnis und die Auswirkung einer schlechten Kul-turpolitik. In der Kulturpolitik geht es um die Gestaltung unseres gemein-samen Zusammenlebens. Dazu gehören neben der Kunst auchandere Felder. Zum Beispiel das der Bildung. Jahr für Jahr kön-nen 18.000 Schüler nach dem Ende ihrer Schulzeit nicht Sinnerfassend lesen. Und das ist nicht allein ihr Problem – es gehtuns alle an! Ohne Bildung sind sie nämlich wesentlich aufnah-mebereiter für einfache, propagandistische Botschaften. Unddas kann unser Zusammenleben sehr ungünstig verändern. Wir Grüne wollen deshalb eine gewaltige Reform. Noch wei-tere vier Jahre Bildungsruine unter Gehrer und Österreich dis-qualifiziert sich völlig. Dann darf es am Pisa-Test nicht einmalmehr teilnehmen. Es geht um generelle Linien: Eine Politik, die davon ausgeht,dass Kultur ohnehin nur ein Teil der Wirtschaft ist – wie dasvom amtierenden VP-Staatssekretär Franz Morak immer wie-der zu hören ist – lässt zwar hohe Summen in die Sanierungvon Festspielhäusern fließen, weil das den Tourismus anheizt.Gleichzeitig aber fehlt das Geld dann für die vielen kulturellenInitiativen im Land, so wie wir sie auch in den Bezirken gernehaben. Das Vorgaukeln einer opulenten Welt mit Wellness-und Societyspektakel allein ist zu wenig. Ich kandidiere fürden Nationalrat, um immer wieder darauf hinzuweisen, dasses auch anders geht.

Wolfgang Zinggl Grüner Kultursprecher

[email protected]

Liebe Mariahilferinnen und Mariahilfer,

es wird wieder gewählt. An sich kein Grund zur Beunruhi-gung bei uns in Mariahilf. Doch Auswirkungen der Bundespo-litik spüren wir auch hier: Weniger LehrerInnen, weniger Poli-zistInnen und versuchen Sie einmal - wie es mir heuer passiertist - im Sommer ein Spitalsbett zu bekommen...

Wir haben hier schon Schwarz und Rot erlebt. Jetzt könnteich sagen: Beides probiert - kein Vergleich! Doch der Unter-schied, den Sie in jüngerer Zeit erleben, der hat auch damitzu tun, dass wir von den Grünen seit sechs Jahren mitgestal-ten.

Bei einer Nationalratswahl geht es nicht darum, möglichst oftin die Schlagzeilen zu kommen. Es geht darum, sinnvolle Vor-stellungen zu erarbeiten, wie wir in Hinkunft miteinander le-ben wollen. In unserer Zeitung finden Sie dieses Mal Themen,die uns wichtig sind und die auch uns hier im "kleinen galli-schen Dorf" betreffen.

Deshalb: Gehen Sie zur Wahl, so unglücklich Sie auch mitden rechnerisch möglichen Koalitionen sein mögen. Vielleichtspielen Sie doch das Zünglein an der Waage...

Erich DimitzKlubobmensch der

Grünen Alternative Mariahilf

[email protected]

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„Frauenarbeitslosigkeit steigt. Immer mehr Frauen in Teilzeitjobs. Frauen verdienen um einDrittel weniger als Männer.“ Diese und ähnliche Meldungen haben sich in den letzten Jahrenin Österreich gehäuft. Sie stehen in engem Zusammenhang mit der Politik der Bundesregie-rung. Durch das Auseinanderklaffen von Kündigungsschutz und Kindergeldbezug stehenFrauen nach der Karenz oft ohne Arbeit da. Billige und meist nicht zielgerichtete AMS-Kursebringen Frauen nicht zurück in die Arbeitswelt, sondern höchstens raus aus der Arbeitslosen-statistik. Die seit Jahren steigende Frauenarbeitslosigkeit muss eingedämmt werden. Benach-teiligungen am Arbeitmarkt haben langfristige negative Auswirkungen. Vorrang für Frauen auf dem ArbeitsmarktSpezielle Programme für Wiedereinsteigerinnen, eine aktivere Arbeitsmarktpolitik und gezielteQualifikationen für Frauen sollen die Jobchancen von Frauen verbessern. Eine Aktion Frauenplus würde zusätzliche 10.000 neue Jobs für Frauen schaffen, indem bei Neuanstellung zweiDrittel der Jahreslohnkosten übernommen werden. Mit einem qualitätsvollen arbeitsmarktpoliti-schen Paket aus Schulung, Einstiegsberatung und Unterstützung bei der Kinderbetreuung wür-de 15.000 Frauen der Wiedereinstieg in eine Standardbeschäftigung erleichtert. Vorrang für Frauen im BetriebNoch immer stoßen viele Frauen im Berufsleben an die sogenannte gläserne Decke und sinddaher in Führungsetagen weit unterrepräsentiert. Wir möchten die Wirtschaftsförderung für Betriebe ab einer gewissen Höhe aneine Gleichbehandlungsbilanz der geförderten Unternehmen knüpfen, um Anreize für eine verstärkte Frauenbeschäftigung undmehr Einkommensgerechtigkeit zu setzen. Besonders wichtig ist uns Grünen eine Erhöhung des Frauenanteils in der Universitäts-und Forschungslandschaft. Vorrang für Frauen beim WiedereinstiegBei der privaten Arbeitsteilung gibt es nach wie vor eine Schieflage zu Lasten von Frauen. Rahmenbedingungen müssen daher sogestaltet werden, dass eine partnerschaftliche Teilung von Familien- und Berufsarbeit möglich ist. Wir Grünen treten für ein ein-kommensabhängiges Karenzgeld (80 Prozent des Einkommens) für acht Monate pro Elternteil ein. Zusätzlich ist die Schaffungvon mindestens 5.000 qualitativ hochwertigen und zeitlich flexibel zugänglichen Kinderbetreuungsplätzen pro Jahr notwendig –speziell für unter 3-Jährige und in der Nachmittagsbetreuung von SchülerInnen.Die vielfältigen Benachteiligungen von Frauen zeigen deutlich, dass die Forderung nach gleichem Recht auf Einkommen, Karriereund Selbstbestimmung für Frauen aktueller ist denn je.

Monika Feigl-Heihs

Vorrang für Frauen !

Fa h r ra d c h e c k u n d I n f o s t a n d lvor dem Cafe Wild, 1060, Linke Wienzeile 60

M i t t wo c h , 2 0 . S e p t e m b e r, 1 5 . 0 0 – 1 8 . 3 0dazu: Grüne Andersrum

mit Abg.z.NR Ulrike Lunacek, GR Marco SchreuderM i t t wo c h , 2 7. S e p t e m b e r, 1 5 . 3 0 – 1 8 . 3 0

Bei diesen Terminen gibt es die Möglichkeit, Dein Fahrrad auf technische Mängel zu überprüfen, fachkundige Beratung einzuholen, sowie kleinere Reparaturen

durch die Firma CICLOPIA unentgeltlich durchführen zu lassen. Weiters laden wir Euch ein, mit uns über Bezirksentwicklung, Gestaltungsideen

und Zukunftsvisionen zu diskutieren.

Und dazu gibt’s noch ein musikalisches Begleitprogramm:D'Gigerln

Wienerlied von modern bis untere Lad'

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D I E G R Ü N E N I N M A R I A H I L F

Bezirksgruppentreffen der Grünen Alternative Mariahilf jeden Mittwoch ab 1930 Uhr im Café Klinik, Esterhazygasse 21

http://mariahilf.gruene.at

Die nächste Sitzung des Mariahilfer Bezirksparlaments findet amDonnerstag, dem 21.9. ab 17 Uhr

im Festsaal des Amtshauses in der Amerlingstraße 11 statt. Sie ist öffentlich frei zugänglich. Schaun Sie sich das an!

E i n F e s t f ü r U z z i F ö r s t e r

Sein Großvater und Urgroßvater waren berühmte Ring-straßenarchitekten, der Bruder ein weltbekannter Kyber-netiker: Ulrich Christoph Ludwig Ritter von Förster, genannt„Uzzi“, war nicht nur diplomierter Schweißer, Meister im Eis-schnelllauf, Akrobat, Manager, Wirt, Antiquitätenhändler,Maler und Avantgardist, sondern vor allem begnadeter Jazz-Klarinettist, Tenorsaxophonist, Lautmaler und Sprachspieler.

Uzzi Förster hat nicht nur im sechsten Bezirk gewohnt, son-dern hier auch das immer noch existente Lokal „Einhorn“ inder Joanelligasse 7 betrieben. Zu diesem führt eine kleineStiege: Dort und im Schanigarten haben die MariahilferGrünen anlässlich seines 11. Todestages ein kleines Fest zumGedenken an Uzzi Förster veranstaltet.

Der Saxophonist Christian Gonsior spielte sehr einfühlsamJazz-Standards und dazwischen erinnerten sich zahlreicheFestgäste an den höchst originellen Künstler. Die Stimmungwar zwar innig, aber keineswegs traurig: Manch skurrileAnekdote rief sogar größte Heiterkeit hervor. Uzzi hätte es sicher gefallen...

Und damit die Erinnerung an Uzzi Förster auch weiterhinlebendig bleibt, haben die Grünen bei der letzten Sitzung desBezirksparlaments beantragt, eine Gedenktafel an der Stiegezum „Einhorn“ anzubringen.

Richard WeihsBezirksrat

[email protected]

Fröhlich mit Uzzi’s CD:Der grüne stellvertretende

Bezirksvorsteher Werner Haslauer,

Uzzi’s Witwe Gerda Janouschek, Harald Quendler

(Extraplatte) und Helga Danek (Jazzspelunke).