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4. Analyse yon biologisehem 3'Iaterial 67 0ffnung entsteht. Dureh diese fiihrt man einige Zinks~iickehen sin; in die Capillare lM3t man je 8--10#1 der StrychninlOsung und einer 10%igen I4gCl2-LSsung in konz. SMzs~ure aufsteigen. Man sehmelzt nun beiderseits zu, bringt die Fliissigkeit us der C~pillare in die Erweiterung un4 erhitzt 15 rain in einem siedenden ~Vasser- bad. Dann treibt man die Fliissigkeit durch Zentrifugieren in das zugesehmolzene Ende der Capillare, schneidet die Xugel mit dem Zink ab und fiihrt in das offene Ende der Capillare 1--3 #1 einer 0,05~ Natriumnitritl6snng mit einer sehr feinen Capillarpipette ein. Durch Zentrifugieren werden die ~'liissigkeiten gemischt, worauf in Anwesenheit yon Strychnin Rosaf/~rbung entsteht. Man kann die End- reaktion aueh ausfiit~'en, indem man in einem Porzellanschglehen ein TrSpfchen der NitritlSsung zur Trockne verdampG und dazu die reduzierte LOsung aus der Capillare gibt. Bei grSBeren Stryehninmengen fgrbt sieh der gauze Tropfen rosa, bei kleinen Mengen tritt die Fgrbung nnr am Rand auf. -- Das Verfahren kann zum Stryehninnachweis in Pflanzenmaterial, in pharmazeutisehen Pr@arateu sowie bei toxikologischen Untersuchungen in biologischem Material dienen, wofiir im Original Arbeitsvorsehriften gegeben werden. Mikroehim. Aeta (Wien) 1957, 736--743. tJae. de Cieneias Medieas, Buenos Aires (Argentinien). I~o_~ P~ITZma 4. AnMyse yon biologischem MateriM Die dutch S~iurehydrolyse arts den Lipopolysaeehariden gram-negativer Bakterien isolierten Znekerbausteine Abequose und Tyvelose werden yon I. F~O-~E, K. HI~r,s~'Ac~, O. L~D~ITZ und O. W~ST~r~AL~ mit Perjodat oxydiert, das Oxydationsproduk~ IR-spektroskopiseh untersueht und funktionelle Gruppen er- mitSelt. Aus der Farbreaktion naeh J. M. W~BB und H. B. L~vu 2 konnte auf die Xonstitution des Oxydationsprcduktes und riiekl~iufig anf die tier Abequose uncl Tyvelose gesehlossen werden: Es sind 3-Desoxyaldomethylpentosen. Sie lassen sieh ebenso als bisher in NaSurstoffen noeh nicht bekannte 3,6-Bisdesoxy-aldohexosen auffassen. 3-Desoxyaldohexosen und hOhere 3-Desoxyaldosei1 lassen sich empfind- lieh und spezifiseh dutch partiellen oxydativen Abbau verbunden mit dem Webb- Test naehweisen. 1 Angew. Chem. 69, 643 (1957). ~Vander-Forsch.-Inst. Freiburg-Z~hringen u. Univ. Freiburg. -- 2 j. biol. Chemistry 213, 107 (1955). A. Mi2~m~L Die IR-Absorptionsspektren der p-azophenyl- und der o-nitro-substituiel~en 8-Phenyl-2-thiohydantoine versehiedener Aminosiiuren sind yon A. E~P 1 auf- genommen worden (650--3800 eral). Die Substanzen wurden in ~th~nolischer LOsung mit ~liumbromid vermiseht, zu Preglingen geformt und im NaCl-Bereich (Perkin-Elmer, Modell 21) gemessen. Im 3-Phenyl-2-thiohydantoinring ~warden die versehiedeuen Gruppen dutch folgende Absorptionsbanden eharakterisiert2: Sehwingungen der C = 0 Gruppe im Ring: ......... 1770---1740 em --1 Schwingungen der Pheny]gruppe: . . . . . . . . . . . . . 1600 cm -1 C = S Sehwingungen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1425--1400 em -1 NIt Schwingnngen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3300--3150 cm" 1 1530--1500 cm -1 ])iese ])aten gelten such fiir die meisten der mltersuehten substituierten Phenylthio- hydantoine. Die C = S Bande bei 1425--1400 em -1 tritt such bei verwandteu 5*

Die IR-Absorptionsspektren der p-azophenyl- und der o-nitro-substituierten 3-Phenyl-2-thiohydantoine verschiedener Aminosäuren

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Page 1: Die IR-Absorptionsspektren der p-azophenyl- und der o-nitro-substituierten 3-Phenyl-2-thiohydantoine verschiedener Aminosäuren

4. Analyse yon biologisehem 3'Iaterial 67

0ffnung entsteht . Dureh diese f i ihrt man einige Zinks~iickehen sin; in die Capillare lM3t man je 8 - -10#1 der StrychninlOsung und einer 10%igen I4gCl2-LSsung in konz. SMzs~ure aufsteigen. Man sehmelzt nun beiderseits zu, br ingt die Fliissigkeit �9 us der C~pillare in die Erweiterung un4 erhi tz t 15 rain in einem siedenden ~Vasser- bad. Dann t re ib t m an die Fliissigkeit durch Zentrifugieren in das zugesehmolzene Ende der Capillare, schneidet die Xugel mi t dem Zink ab und fi ihrt in das offene Ende der Capillare 1--3 #1 einer 0,05~ Natr iumni t r i t l6snng mi t einer sehr feinen Capillarpipette ein. Durch Zentrifugieren werden die ~'liissigkeiten gemischt, worauf in Anwesenheit yon Strychnin Rosaf/~rbung entsteht . Man kann die End- reakt ion aueh ausfiit~'en, indem man in einem Porzellanschglehen ein TrSpfchen der Nitri t lSsung zur Trockne verdampG und dazu die reduzierte LOsung aus der Capillare gibt. Bei grSBeren St ryehninmengen fgrbt sieh der gauze Tropfen rosa, bei kleinen Mengen t r i t t die Fgrbung nnr am Rand auf. - - Das Verfahren kann zum Stryehninnachweis in Pflanzenmaterial, in pharmazeutisehen Pr@arateu sowie bei toxikologischen Untersuchungen in biologischem Material dienen, wofiir im Original Arbeitsvorsehrif ten gegeben werden.

Mikroehim. Aeta (Wien) 1957, 736--743. tJae. de Cieneias Medieas, Buenos Aires (Argentinien). I ~ o _ ~ P~ITZma

4. A n M y s e y o n b i o l o g i s c h e m M a t e r i M

Die dutch S~iurehydrolyse arts den Lipopolysaeehariden gram-negat iver Bakterien isolierten Znekerbausteine Abequose und Tyvelose werden yon I. F~O-~E, K. H I ~ r , s ~ ' A c ~ , O. L~D~ITZ und O. W~ST~r~AL ~ mi t Per jodat oxydiert, das Oxydationsproduk~ IR-spektroskopiseh untersueht und funktionelle Gruppen er- mitSelt. Aus der Farbreakt ion naeh J. M. W~BB und H. B. L~vu 2 konnte auf die Xons t i tu t ion des Oxydat ionsprcduktes und riiekl~iufig anf die tier Abequose uncl Tyvelose gesehlossen werden: Es sind 3-Desoxyaldomethylpentosen. Sie lassen sieh ebenso als bisher in NaSurstoffen noeh nicht bekannte 3,6-Bisdesoxy-aldohexosen auffassen. 3-Desoxyaldohexosen und hOhere 3-Desoxyaldosei1 lassen sich empfind- lieh und spezifiseh du tch partiellen oxydat iven Abbau verbunden mi t dem Webb- Test naehweisen.

1 Angew. Chem. 69, 643 (1957). ~Vander-Forsch.-Inst. Freiburg-Z~hringen u. Univ. Freiburg. - - 2 j . biol. Chemistry 213, 107 (1955). A. Mi2~m~L

Die IR-Absorptionsspektren der p-azophenyl- und der o-nitro-substituiel~en 8-Phenyl-2-thiohydantoine versehiedener Aminosiiuren sind yon A. E~P 1 auf- genommen worden (650--3800 e r a l ) . Die Substanzen wurden in ~th~nolischer LOsung mi t ~ l i u m b r o m i d vermiseht, zu Preglingen geformt und im NaCl-Bereich (Perkin-Elmer, Modell 21) gemessen. I m 3-Phenyl-2-thiohydantoinring ~warden die versehiedeuen Gruppen dutch folgende Absorpt ionsbanden eharakterisiert2: Sehwingungen der C = 0 Gruppe im Ring: . . . . . . . . . 1770---1740 em --1

Schwingungen der Pheny]gruppe: . . . . . . . . . . . . . 1600 cm -1

C = S Sehwingungen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1425--1400 em -1

N I t Schwingnngen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3300--3150 cm" 1

1530--1500 cm -1

])iese ] )a ten gelten such fiir die meisten der mltersuehten substituierten Phenylthio- hydantoine. Die C = S Bande bei 1425--1400 em -1 t r i t t such bei verwandteu

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68 Bericht : Spezielle anMytisehe Methoden

Verbindungen (Thioharnsto//, AeetylthioharnstoH, 2-Thiohydantoin, 5-Methyl-2- thiohydantoin) auf. Wei terhin absorbieren alle untersuehten Phenylthiohydantoine bei 1200 cm -1 stark. - - AuBer den auf den Thiohyd~ntoinring zuriickzufiihrenden Banden en tha l ten die Spektren solehe, 4ie dm'eh die versehiedenartigen Grnppen tier Ami~osiiure-Seiten~etten verursaeht werden. - - Die Spektren der 3-(Phenyl-~- azophenyl).24hiohydantoine zeigen im Bereieh 4000--900 em - i keine Absorptions- eharakteristie~, die sie yon unsubst i tu ier ten 3-Phenyl-24hiohydantohlen eindeutig unterscheiden. Die azophenyl-subst i tuierten Thiohydantoine besitzen abet be- merkenswert i ibereinstimmende Spektren zwisehen 900--700 cm - i mi t drei aus- gepr~gten B ~ M e n bei 855---840, 770--765 und 690--680 em -i . - - Die Spektren der 3-o-Nitrophenyl-2-hydantoine sind dureh die spezifisehen Banden des Phenylthio- hydantoinr inges und dutch zwei s tarke Banden, die dutch asymmetrisehe nnd symmetrisehe Valenzsehwingungen der NO~-Gruppe (bei 1530 bzw. 1350 em -i) verursaeht werden, eharakterisiert . - - Folgende IR-Spelctren werden gezeigt: N-( Phenyl.p-azophenyl)-thiocarbaminate yon D,L-Glyein, D,L.Serin, L-Glutamin, D,L-Phenylalanin und L-Prolin; 3.(Phenyl-p-azophenyl).24hiohydantoine yon D,L-Alanin, D,L-Valin, D,L-Leuein, D,L-Isoleuein, D,L-Threonin, D,L-Asparagin- sdiure, L-Aspc~ragin, L-Glutaminsiiure, L-Hydroxyprolin, L. Tyrosin, D ,L- Trypto- phan, D,L-Methionin, L-Lysin, L-Arginin und L.Histidin; 3-o-NitrophenyL2-thio- hydantoine von D,L.Glyein, D,L-Valin, D,L-AsparaginsSure, L-Asparagin, L-Glut- aminsdiure, L-Glutamin, L-Cystin, L-Tyrosin, L-Prolin, L-Histidin, L-Lysin und D,L- Tryptophan.

i Analyt . Chemistry 29, 1283--1287 (t957). Prair ie II,egional Lab., Saskatoon (C~nad~). - - 2 }~A~ACI~NDI~IV, L. K., A. E]?P u. W. B. MoCoNNELL: Analyt. Chemistry 27, 1734 (1955); vgl. diese Z. 15~ 388 (1956). I t . SeECKE~

Eine Meihode zur Bes t immung yon p-I tydroxypropiophenon im H a m geben E. MaTsc~ un4 F. G ~ 1 an. p-I{ydroxypropiophenon (I), d~s man als ,,IIMb- molekel" veto Stilboestrol auffassen kann, verminder t die Sekretion einiger I typo- physenvorderlappenhormone, seine oestrogene Wirkung ist aber m~r 1/as000 der veto Stilboestrol. I lieg sieh bei der Behandlung yon polycythaemia vera mi t weehselndem Erfotg verwerlden. U m gesorp t ion un4 Aussehei4ung yon I kon- trollieren zu kOnnen, ist diese ~e t hode zu seiner Best immung im Harn entwiekelt worden. Sie is t ein Analogon zur Zuekerreaktion naeh MoLIsc~ mi t dem Unter- schied, dab bier die Zuekermenge gegeben und kons tan t ist. - - Aus/iihrung. 10 ml H a m versetz t m an mi t 1 ml 0,5 n Natronlauge und 30 mg Aktivkohle, sehtit telt 10 min und filtriert. ][st d~s F i l t ra t n ieht Mar, wiederholt man die Fi l t ra t ion auf dem gleiehen Filter. 5,5 mI F i l t ra t mischt man mi t 5 ml 4 n Salzs~ure, stellt 60 mill in ein beiges Wasserba4 und ext rahier t naeh Abkiihlen mi t 10 ml J~ther. Den Jktherextrakt br ingt m an im Vakuum auf dem Wasserba4 zur Troekae, n i m m t den t~iiekstand ir~ 5 ml 0 ,5nNat ro r t l auge auf, zentrifugiert un4 versetzt das Dek~nta t mi t 4 ml konz. Salzs~ure. Man extrahier t abermals mi t 19 m] ~ t h e r und br ingt den J~therextrakt wie oben zur Trockne. Den t{iiekstand 16st man in 1 ml ~bsolutem Alkohol, setzt 1 ml 0,1~ Dextrose lSsung un4 8 ml 65%ige Schwefels~ure zu, miseht gu t un4 beli~Bt i/~ Std im Wasserbad yon 1O0 ~ C. Es ent- s teh t eine blauviolet te Farbe, deren I n t e n s i t i t der Ko~zentra t ion vort I proportional ist. InnerhMb 20 min miBt man im Pulfr ich-Photometer in clef 10 mm-Kiivet te mi t Fi l ter $59 die Ext inkt ion. Zur Auswertung benutz t man eine Eiehkurve, die mail mi t 2,5--25 mg 1/10 ml normalen t I a r n herstellt . Mit ieder Best immung l i u f t ein N o r m a l h a m zur Ermi t t lung des Blindwertes mit. Wird I ni iehtern ge- geben, sind bei 1 g naeh 6 Std 65--930/o un4 naeh I0 Std 9 3 ~ 1 0 0 % ausgesehieden.