2
190 L. Rosenthaler: Die jodometrische Bestimmung der Arsensiiure. Eine Ferrosulfat enthaltende LOsung wird durch Zusatz ges~ittigter alkoholischer L0sung yon Dimethylglyoxim, selbst bei Anwesenheit sehr kleiner Mengen Ferroeisens, noch deutlich wahrnehmbar rosenrot gefitrbt. Nach Angaben beider Autoren liisst sich noch weniger als 1 Tei]~ Ferroeisen in 20000000 Teilen L6sung naehweisen. W. Vaubel ~) machte die Beobachtung, (lass, wenn Ferrosalz- 16sungcn zuerst mit einer 1 °Mgen alkoholischen DimethylglyoximlSsung und hernaeh mit Ammoniak versetzt werden, eine intensive bordeauxrote F~rbung entsteht. Ferrisalzl6sungen-werden unter den gleichen Um- stlinden durch Dimethylglyoxim nicht rot gefitrbt, es entsteht lediglich eine sehr viel schwiichere Gelbfiirbung. Die rotgefiirbten L6sungen verblassen an der Luft infolge 0xydation des Ferrokomplexes. Diese geaktion kann unter Umst~tnden Anlass zu Verwechselungen geben. Entbiilt nfimlich eine auf Nickel mit Tschugajeffs Reagens zu prtifende LOsung Ferroeisen, so kann die dadurch bedingte t(ot- farbung leieht als durch Nickelglyoxim hervorgerufen angenommen werden (obgleieh Nickel abwesend ist) und zu Irrttimern Anlass geben. Anf~tnger im Laboratorium nehmen sich oft nicht die Mtihe, die durch Ferroeisen rotgef~trbte Fliissigkeit durch Filtrieren auf einen evt. rosenroten Niederschlag yon Nickelglyoxim weiter zu untersuehe11 und sind dann Irrttimern ausgesetzt. Da mir beim Laboratoriumsunterricht diese Schwierigkeit wieder- holt entgegengetreten ist, so mSchte ich hierdurch auf dieselbe hin- weisen. Es ware wt~nschenswer h wenn in den Lehrbtichern der quali- tativen Analyse bei der Nickelglyoximreaktion auf diese Verwechslungs- mSglichkeit aufmerksam gemacht warde. Bodenbach a. E., 8. Februar 1927. Die jodometrische Bestimmung der Arsensiture. Von L. Rosenthaler. In einer Erwiderung ~) auf meine |etzten Bemerkungen ~) zu diesem Gegenstand erhebt Herr B. Orm out abermals theoretische Bedenken gegen die jodometrische Bestimmung der Arsens~ure. Es geniigt, dem- 1) VergL diese Ztschrft. 67, 458 (1925/26). 3) Diese Ztschrft. 70, 310 (1927). 3) Diese Ztschrft. 68, 232 (1926).

Die jodometrische Bestimmung der Arsensäure

Embed Size (px)

Citation preview

190 L. Rosenthaler: Die jodometrische Bestimmung der Arsensiiure.

Eine Ferrosulfat enthaltende LOsung wird durch Zusatz ges~ittigter alkoholischer L0sung yon Dimethylglyoxim, selbst bei Anwesenheit sehr kleiner Mengen Ferroeisens, noch deutlich wahrnehmbar rosenrot gefitrbt. Nach Angaben beider Autoren liisst sich noch weniger als 1 Tei]~ Ferroeisen in 20000000 Teilen L6sung naehweisen.

W. V a u b e l ~) machte die Beobachtung, (lass, wenn Ferrosalz- 16sungcn zuerst mit einer 1 °Mgen alkoholischen DimethylglyoximlSsung und hernaeh mit Ammoniak versetzt werden, eine intensive bordeauxrote F~rbung entsteht. Ferrisalzl6sungen-werden unter den gleichen Um- stlinden durch Dimethylglyoxim nicht rot gefitrbt, es entsteht lediglich eine sehr viel schwiichere Gelbfiirbung. Die rotgefiirbten L6sungen verblassen an der Luft infolge 0xydation des Ferrokomplexes.

Diese geaktion kann unter Umst~tnden Anlass zu Verwechselungen geben. Entbiilt nfimlich eine auf Nickel mit T s c h u g a j e f f s Reagens zu prtifende LOsung Ferroeisen, so kann die dadurch bedingte t(ot- farbung leieht als durch Nickelglyoxim hervorgerufen angenommen werden (obgleieh Nickel abwesend ist) und zu Irrttimern Anlass geben.

Anf~tnger im Laboratorium nehmen sich oft nicht die Mtihe, die durch Ferroeisen rotgef~trbte Fliissigkeit durch Filtrieren auf einen evt. rosenroten Niederschlag yon Nickelglyoxim weiter zu untersuehe11 und sind dann Irrttimern ausgesetzt.

Da mir beim Laboratoriumsunterricht diese Schwierigkeit wieder- holt entgegengetreten ist, so mSchte ich hierdurch auf dieselbe hin- weisen. Es ware wt~nschenswer h wenn in den Lehrbtichern der quali- tativen Analyse bei der Nickelglyoximreaktion auf diese Verwechslungs- mSglichkeit aufmerksam gemacht warde.

B o d e n b a c h a. E., 8. Februar 1927.

Die jodometrische Bestimmung der Arsensiture. Von

L. Rosenthaler.

In einer Erwiderung ~) auf meine |etzten Bemerkungen ~) zu diesem Gegenstand erhebt Herr B. O rm o u t abermals theoretische Bedenken gegen die jodometrische Bestimmung der Arsens~ure. Es geniigt, dem-

1) VergL diese Ztschrft. 67, 458 (1925/26). 3) Diese Ztschrft. 70, 310 (1927). 3) Diese Ztschrft. 68, 232 (1926).

Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. ] 91

gegenfiber darauf hinzuweisen, dass das Verfahren in letzter Zeit sowohl

Yon 0. W i n t e r s t e i n e r 1) als von K u r t B 6 t t g e r und W i l h e l m

B 6 t t g e r ~) nachgepriift worden ist. Beide Untersuchungen haben die

v(illige Brauchbarkeit des Verfahrens und damit gleichzeitig die vSllige

Haltlosigkeit der Einwendungen des Herrn O rm o n t ergeben.

B e r n , Pharmazeutisches Institut der Universit~t.

Bericht fiber die Fortschritte der analytischen Chemie.

I[. Chemische Ana lyse a n o r g a n i s c h e r Stoffe.

Uber die Bestimmung von Chrom in Chromeisenstein berichtei~ A. F r a n k e und R. D w o r z a k 3 ) . Sie haben die beiden heute ge- br~iuchlichen Methoden, die jodometrische und die Ferrosulfat-Permanganat- methode, vergleichend geprifft und gelangten zu dem Ergebnis, dass der voa W. H e r w i g4) fiir die FeSO~-KMnO4-Methode vorgeschlagene empirische Umrechnungsfaktor 0,3165 nicht berechtigt ist und kein Grand vor- liegt, yon dem theoretisch richtigen Umrechnungsfaktor 0,3105 abzu- gehen. Die Verfasser befinden sich hierbei in Ubereinstimmung mit P. K o c h 5) und E. D i r t i e r 6 ) , w~thrend G. S c h u m a c h e r ~) die An- gaben yon H e r w i g bestatigt und der C h e m i k e r a u s s c h u s s d e s V e r e i n s d e u t s c h e r E i s e n h i i t t e n l e u t e 8) der jodometrischen, Methode den Vorzug gibt.

F r a n k e und D w o r z a k nahmen zuerst eine Uberprtifung der TiterlSsungen, n / jo-K~Cr207, -KMnO 4 und-Na2S~03, vor und priiften sodann die FeSO~-KMnO4-Methode an reiner K2Cr2OT-LSsung. Es ergab sich folgendes: Man erh~tlt bei der Chromattitration gut tiberein- stimmende Werte. Wesentlich ist der Farbenumschlag, auf den t i t r ier t wird. Am besten t i t r ier t man auf die erste, bemerkbare Farben- iinderung der anfangs griinen LOsung. Auf diesen Umstand wird za wenig hingewiesen, nur A. L e d e b u r 9) und O. M e i n d l TM) machen diesbeziigliche Angaben. Ti t r ier t man auf grau, bezw. rOtlichgrau, s(> wird natiirlich mehr KMnO 4 verbraucht. Der Titer der n/1o-KMnO 4- L6sung, auf K~Cr~O 7 gestellt, ist nicht vSllig gleich dem Na~C~O~- oder Fe-Titer. Der Unterschied ist aber gering und jede Unsicherheit leicht zu vermeiden, wenn man die KMnO4-L6sung direkt auf K,~Cr~O 7 nach derselben Methode einstellt.

1) )/Iikrochemie 4, 155 {1926). - - '~) Diese Ztschrft. 70, 97 (1927). - - 3) Ztschrft. f. angew. Chem. 89, 612 (1926). - - ~) Yergl. diese Ztschrft. 56~ 154 (1917). - - 5) Vergl. diese Ztschrft. 57, 43 (1918). - - 6) Ztschrft. f. angew. Chem. 39, 279 (1926). - - 7) Stahl u. Eisen 36, 1093 (1916). ~ 8) Stahl u. Eisen 4~, 226 (1922). - - 9) Leitfaden ftir Eisenhtittenlaboraforien, 8. Auit. S. 56- (1905). - - 10) Diese Ztschrfi, 58, 537 {1919).