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WERBETECHNIK 1.2018 SIGNMAKING 82 Wie gut lassen sich Chromfolien mittlerweile verkleben? Hersteller und Anwender klären auf. Chromfolierungen – seit jeher die Königsdisziplin im Car Wrapping: Mit Chrom beschichtete Folien sind gerade im Vergleich zu ge- wöhnlichen PVC-Folien schwer zu verkleben, da sie sich nur ge- ringfügig dehnen lassen, noch dazu etwaige Staubeinschlüsse stark hervorheben und zudem eine vergleichsweise kurze Halt- barkeit haben. Dennoch hat sich einiges ge- tan, seit Robin Bös 2007 das ers- te Mal mit Chrom foliert hat: „Die Arlon-Folie ließ sich recht gut über milde Rundungen und Kan- ten legen und das Resultat war schon recht beeindruckend. Al- lerdings alterte sie sehr schlecht und bekam nach einiger Zeit Brü- che und Risse“, erinnert sich der Car Wrapper. Auch hinsichtlich der Dehnungseigenschaft habe sich einiges verändert, obwohl Chromfolien immer noch ihre Tü- cken hätten – man müsse sehr aufpassen, wie man sie erwärmt und dehnt. „Bauteile mit einem einzigen Stück Folie zu verkleben, ist die falsche Herangehensweise und es sollte gestückelt werden – nach dem Prinzip der Lichtbre- chung auf Kanten. Wo der genaue Prozentsatz der Dehnung liegt, ohne dass sichtbare Spuren in der Schicht entstehen, ist schwer zu sagen“, erklärt Robin Bös. Dies hängt stark von Formen, Folie, Handhabung und Föhntechnik ab und muss geübt werden. „Bis vor drei, vier Jahren waren Chromfo- lierungen eher ein Hexenwerk“, sagt Marco Kimme, Prokurist des Oldenburger Werbetechnikunter- nehmens Intax. Die Werbetech- niker mussten sich selbst Sand- wich-Konstruktionen ausdenken, um das Chrom aufs Fahrzeug zu bringen. Heutige Produkte könne man zwar mit Vorsicht, aber ohne allzu großes Risiko anbieten. „Die Conform Chrome-Folien haben eine deutlich verbesserte Ver- formbarkeit als traditionelle Chromfolien – die konkrete Deh- nung hängt dabei stark von der Verarbeitungstemperatur und -methode ab“, sagt Jens Claaßen, Senior Business Development Ma- nager bei Avery Dennison. Die Flexchrome-Folien von mactac zeichnen sich ebenfalls durch eine verbesserte Flexibilität aus, benö- tigen aber eine sehr sorgfältige Verarbeitung. Generell sei die He- xis-Superchrome zwar weicher geworden, trotzdem sei die Chromfolie nicht für jeden Folie- rer geeignet, sagt Marcus Wol- ford, Vertriebsleiter bei Hexis. Beim Überdehnen wird die Folie erst wolkig und matt, dann reißt sie. Grundsätzlich könne man sa- gen, dass die Entwicklung „eher mäßig“ sei, erklärt Yusuf Cicili, Geschäftsführer von Cifol Wer- betechnik: „Alle Chromfolien namhafter Hersteller lassen sich nur sehr mühsam aufs Fahrzeug bringen.“ Flexibilität statt Sandwich Worin sich Hersteller und Anwen- der einig sind: Das Arbeiten mit Sandwich-Konstruktionen gehört mittlerweile der Vergangenheit an. „Vor fünf Jahren haben wir mangels Angebot die Folien selbst gebaut: unten eine SWF-Folie, da- rauf Chrom Silber, dann eine transparente Folie darüber und abschließend ein Laminat in Matt, Satin oder Gloss drauf – ein dickes Ungetüm, das kaum über eine Ecke zu wuchten war“, erinnert sich Markus Schäffler, Geschäfts- führer von Signal Reklame. Davon abgesehen gelten bei Chromfolien laut Marco Kimme viele Regeln, die auch bei her- kömmlichen Folien ihre Berech- tigung haben – nur dass bei Chromfolien bei Nichtbeachtung die Folgen schneller sichtbar sind. „Ein Beispiel ist das großflächige Erwärmen und das Dehnen aus einer größtmöglichen Fläche, um die Folie möglichst wenig punktu- ell zu stressen.“ Die Notwendig- keit gleichmäßigen Erhitzens ist auch heute noch eine zentrale Vo- raussetzung für eine gelungene Folierung: „Dafür empfiehlt sich meistens eine Infrarotlampe, da diese die Wärme schnell und großflächig verteilt“, rät Robin Bös. „Chromfolien nehmen die Hitze aufgrund des hohen Metall- gehalts grundsätzlich schlechter an“, ergänzt Marcus-Marcel Knoch, Inhaber von CFC Carfilm- components. Das Erhitzen mit ei- nem Heißluftföhn sei hingegen zu vermeiden, da er nur punktuell erhitzt und die Folie beschädigt, fügt Marcus Wolford an. Entschei- dend ist hier, die Dehnung aus so viel Folie wie möglich zu erzeu- gen – das reduziert beziehungs- weise vermeidet Brüche in der Chromschicht. Neben richtigem Gerät und optimaler Temperatur beim Er- wärmen ist das kontinuierliche Weiterentwickeln des Klebers sei- tens der Hersteller entscheidend: Zwar ist er laut Cifol Werbetech- nik der gleiche wie bei gewöhnli- chen PVC-Rollen, aber „er spielt eine Paraderolle in der Entwick- lung“, erklärt Robin Bös. „Denn die Strukturklebetechnik ermög- licht, dass Blasen kein Thema Chromfolierungen seien eher selten und gehörten in die Kategorie Nischen- produkt, sagt Markus Schäffler. Hier schneidet ein Mitarbeiter des Verklebeunternehmens Aqasio Folien- verklebung die Hexis-Chromfolie um die Nieten herum aus. Foto: Martina Lorenz/Aqasio Die Königsklasse des Folierens

Die Königsklasse des Folierens - GEWA...Knoch, Inhaber von CFC Carfilm - components. Das Erhitzen mit ei - nem Heißluftföhn sei hingegen zu vermeiden, da er nur punktuell erhitzt

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  • WERBETECHNIK 1.2018

    SIGNMAKING82

    Wie gut lassen sich Chromfolien mittlerweile verkleben? Hersteller und Anwender klären auf.

    Inserat_230x297_werbetechnik_RZ.indd 1 20.12.17 15:30

    Chromfolierungen – seit jeher die Königsdisziplin im Car Wrapping: Mit Chrom beschichtete Folien sind gerade im Vergleich zu ge-wöhnlichen PVC-Folien schwer zu verkleben, da sie sich nur ge-ringfügig dehnen lassen, noch dazu etwaige Staubeinschlüsse stark hervorheben und zudem eine vergleichsweise kurze Halt-barkeit haben.

    Dennoch hat sich einiges ge-tan, seit Robin Bös 2007 das ers-te Mal mit Chrom foliert hat: „Die Arlon-Folie ließ sich recht gut über milde Rundungen und Kan-ten legen und das Resultat war schon recht beeindruckend. Al-lerdings alterte sie sehr schlecht und bekam nach einiger Zeit Brü-che und Risse“, erinnert sich der Car Wrapper. Auch hinsichtlich der Dehnungseigenschaft habe sich einiges verändert, obwohl Chromfolien immer noch ihre Tü-cken hätten – man müsse sehr aufpassen, wie man sie erwärmt und dehnt. „Bauteile mit einem einzigen Stück Folie zu verkleben, ist die falsche Herangehensweise und es sollte gestückelt werden – nach dem Prinzip der Lichtbre-

    chung auf Kanten. Wo der genaue Prozentsatz der Dehnung liegt, ohne dass sichtbare Spuren in der Schicht entstehen, ist schwer zu sagen“, erklärt Robin Bös. Dies hängt stark von Formen, Folie, Handhabung und Föhntechnik ab und muss geübt werden. „Bis vor drei, vier Jahren waren Chromfo-lierungen eher ein Hexenwerk“, sagt Marco Kimme, Prokurist des Oldenburger Werbetechnikunter-nehmens Intax. Die Werbetech-niker mussten sich selbst Sand-wich-Konstruktionen ausdenken, um das Chrom aufs Fahrzeug zu bringen. Heutige Produkte könne man zwar mit Vorsicht, aber ohne allzu großes Risiko anbieten. „Die

    Conform Chrome-Folien haben eine deutlich verbesserte Ver-formbarkeit als traditionelle Chromfolien – die konkrete Deh-nung hängt dabei stark von der Verarbeitungstemperatur und -methode ab“, sagt Jens Claaßen, Senior Business Development Ma-nager bei Avery Dennison. Die Flexchrome-Folien von mactac zeichnen sich ebenfalls durch eine verbesserte Flexibilität aus, benö-tigen aber eine sehr sorgfältige Verarbeitung. Generell sei die He-xis-Superchrome zwar weicher geworden, trotzdem sei die Chromfolie nicht für jeden Folie-rer geeignet, sagt Marcus Wol-ford, Vertriebsleiter bei Hexis. Beim Überdehnen wird die Folie erst wolkig und matt, dann reißt sie. Grundsätzlich könne man sa-gen, dass die Entwicklung „eher mäßig“ sei, erklärt Yusuf Cicili, Geschäftsführer von Cifol Wer-betechnik: „Alle Chromfolien namhafter Hersteller lassen sich nur sehr mühsam aufs Fahrzeug bringen.“

    Flexibilität statt Sandwich

    Worin sich Hersteller und Anwen-der einig sind: Das Arbeiten mit Sandwich-Konstruktionen gehört mittlerweile der Vergangenheit an. „Vor fünf Jahren haben wir mangels Angebot die Folien selbst gebaut: unten eine SWF-Folie, da-rauf Chrom Silber, dann eine transparente Folie darüber und abschließend ein Laminat in Matt, Satin oder Gloss drauf – ein dickes

    Ungetüm, das kaum über eine Ecke zu wuchten war“, erinnert sich Markus Schäffler, Geschäfts-führer von Signal Reklame.

    Davon abgesehen gelten bei Chromfolien laut Marco Kimme viele Regeln, die auch bei her-kömmlichen Folien ihre Berech-tigung haben – nur dass bei Chromfolien bei Nichtbeachtung die Folgen schneller sichtbar sind. „Ein Beispiel ist das großflächige Erwärmen und das Dehnen aus einer größtmöglichen Fläche, um die Folie möglichst wenig punktu-ell zu stressen.“ Die Notwendig-keit gleichmäßigen Erhitzens ist auch heute noch eine zentrale Vo-raussetzung für eine gelungene Folierung: „Dafür empfiehlt sich meistens eine Infrarotlampe, da diese die Wärme schnell und großflächig verteilt“, rät Robin Bös. „Chromfolien nehmen die Hitze aufgrund des hohen Metall-gehalts grundsätzlich schlechter an“, ergänzt Marcus-Marcel Knoch, Inhaber von CFC Carfilm-components. Das Erhitzen mit ei-nem Heißluftföhn sei hingegen zu vermeiden, da er nur punktuell erhitzt und die Folie beschädigt, fügt Marcus Wolford an. Entschei-dend ist hier, die Dehnung aus so viel Folie wie möglich zu erzeu-gen – das reduziert beziehungs-weise vermeidet Brüche in der Chromschicht.

    Neben richtigem Gerät und optimaler Temperatur beim Er-wärmen ist das kontinuierliche Weiterentwickeln des Klebers sei-tens der Hersteller entscheidend: Zwar ist er laut Cifol Werbetech-nik der gleiche wie bei gewöhnli-chen PVC-Rollen, aber „er spielt eine Paraderolle in der Entwick-lung“, erklärt Robin Bös. „Denn die Strukturklebetechnik ermög-licht, dass Blasen kein Thema

    Chromfolierungen seien eher selten und gehörten in die Kategorie Nischen-produkt, sagt Markus Schäffler.

    Hier schneidet ein Mitarbeiter des Verklebeunternehmens Aqasio Folien-verklebung die Hexis-Chromfolie um die Nieten herum aus.

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    Die Königsklasse des Folierens

  • WERBETECHNIK 1.2018

    SIGNMAKING84

    Supercars Vol. 2

    Our brand and how to use itThe Mactac brand styleguide

    Folierer: Folia VisionFarbe: CopperFolie: FlexChrome TF 902-56 BFModel: BMW M3PS: 420 PS

    Folierer: DCM DesignFarbe: Silver MattFolie: FlexChrome TF 968-00 BFModel: Audi A7PS: 272 PS

    Folierer: Trieste a.s.Farbe: Inferno Red

    Folie: FlexChrome TF 958-00 BF

    Model: Maserati Gran Turismo

    PS: 460 PS

    Jetzt Facebook-Fan werden und inspirieren lassen!

    Folierer: Ikkunatummennus Haukka Farbe: Silver Matt PS: 272 PS

    Folie: FlexChrome TF 968-00 BF Model: Audi Q7

    Wir haben sie alle!

    Vielen Dank an unsere FlexChrome Premium-

    partner für die kreative Zusammenarbeit!

    Alle Angaben zu Leistungsdaten ohne Gewähr.

    Folierer: Gpunkt. Schmiede

    Farbe: Cherry Red

    Folie: FlexChrome TF 958-56 BF

    Model: Lexus GS 300

    PS: 249 PS

    Foto: timetopixel

    Folierer: DCM DesignFarbe: CopperFolie: FlexChrome TF 902-56 BFModel: Kia SportagePS: 132 PS

    Folierer: Wrap GarageFarbe: British Racing GreenFolie: FlexChrome TF 948-58 BFModel: Audi S5PS: 330 PS

    Folierer: Prostyle WrappingFarbe: PurpleFolie: FlexChrome TF 938-75 BF

    Model: Mercedes AMG C63PS: 481 PS

    Folierer: Allstar Applies

    Farbe: Cherry Red

    Folie: FlexChrome TF 958-56 BF

    Model: Audi A4PS: 211 PS

    Folierer: INTAXFarbe: ButtercupFolie: FlexChrome TF 908-57 BFModel: Mercedes AMG C43PS: 367 PS

    Folierer: Wrapping Point

    Farbe: Sky BlueFolie: FlexChrome TF 938-73 BF

    Model: Chevrolet Camaro

    PS: 275 PS Folierer: DCM Design

    Farbe: Cherry Red

    Folie: FlexChrome TF 958-56 BF

    Model: Mercedes GLE Coupé

    PS: 390 PS

    mehr sind. Dazu kommen die ‚low tack‘ und ‚slide‘-Technologien, die gerade bei Chromfolien das Auf-legen und Repositionieren massiv erleichtern.“ Zudem spielt der Kleber eine wichtigere Rolle als bei herkömmlichem Folienmate-rial, da bei Sonneneinstrahlung größere Zugkräfte an negativen Wölbungen wirken, erklärt Mar-cus-Marcel Knoch.

    Luft- und Staubeinschlüsse sind gleichermaßen bei Chromfolie-rungen aufgrund des Lupeneffekts der Worst Case: „Ein einziges Staubkorn sieht unter der Chrom-folie aus wie ein kleiner Stein“, be-schreibt Yusuf Cicili. Das liege in der Natur der Chromschicht, er-gänzt Robin Bös: „In dieser spie-gelt sich alles und überall. Da das Auge Unebenheiten in einer Flä-che sofort als störend empfindet und Chrom diese extrem hervor-hebt, ist das Problem nicht aus der Welt zu schaffen. Einzig matte Chromfolien verschleiern diesen Effekt etwas – abhängig von der Größe der Einschlüsse.“

    Und „glänzende Chromfolien sind nach wie vor kratzeranfällig. Die matte Flexchrome-Folie da-gegen ist weniger empfindlich“, erläutert Marco Kimme. Robin Bös vertraut deshalb auf die Kom-bination mit Laminat. Einerseits ließen sich dadurch Kratzer be-reits während des Verklebens ver-meiden beziehungsweise mini-mieren, andererseits könne man die Folie langfristig schützen: „Ich setzte auf Polyurethan, das einen extremen Glanz verleiht, nicht so leicht verkratzt wie eine PVC-Oberfläche und sogar bedingt selbstheilend ist“, erklärt der Car Wrapper. Avery Dennison emp-fiehlt Mehrschichtsysteme: Sie bieten eine verbesserte Bestän-digkeit der Folie – allerdings wür-

    de sich dadurch die ohnehin schon mangelnde Flexibilität der Chrom-folien weiter verringern.

    Sind die Filzrakeln befeuchtet und der Infrarotstrahler einsatz-bereit, kann das Verkleben begin-nen. Auf ebenen Flächen und leichten Rundungen lassen sich Chromfolien mittlerweile gut auf-bringen – bei Nieten und Sicken müssen Car Wrapper andere Wege beschreiten. Während Nie-ten laut Marco Kimme generell ausgespart, das heißt freigeschnit-ten, werden sollten, wird es bei Sicken etwas komplizierter. Ab-hängig von ihrer Tiefe und Aus-prägung bieten sich zwei Möglich-keiten: Entweder die Folie wird mit möglichst wenig Dehnung di-rekt, notfalls mit Einlegern, einge-legt, oder es wird ein sogenann-ter Entlastungsschnitt verwendet. „In Kombination mit einer saube-ren, parallel verlaufenden Über-lappung auf der Lichtkante fällt der Schnitt, wenn er gut gemacht ist, oft nicht auf“, erklärt Marco Kimme die Vorgehensweise.

    Exklusiv in Optik und Preis

    Preislich bewegen sich Chromfo-lien etwa beim Drei- bis Vierfa-chen gewöhnlicher PVC-Folien, sagt Markus Schäffler von Signal Reklame. Das liegt vor allem am Herstellungsverfahren und ihren Bestandteilen. Die Flexchrome von mactac sticht mit ihrem Preis heraus – sie kostet laut Robin Bös etwa die Hälfte anderer Folien, al-lerdings ist sie nur in Matt erhält-lich. Generell lässt sich sagen, dass Chromfolierungen eher selten sind und in die Kategorie Nischen-produkt gehören, schätzt Markus Schäffler. Sie sind für viele Fahr-zeughalter Luxus, da sie keinen

    Werbezweck verfolgen: „Sie sind das bisschen Blattgold auf der Kir-sche auf der Sahne des Törtchens, das man verspeist, obgleich man gar keinen Hunger mehr hat“, vergleicht Robin Bös mit einem Augenzwinkern. Eine Alternative stellen Akzente dar, die mit Chromfolien gesetzt werden und somit auch erschwinglich sind.

    Will man sein Auto in Chrom-optik verkleben lassen, sollte man neben dem Preis die Haltbarkeit der Folierung in die Überlegun-gen einfließen lassen: Vielen Ver-arbeitern mangelt es an Erfahrung hinsichtlich der Robustheit der Folie über mehrere Jahre hinweg. Intax schätzt zwar, dass die Folie bei ordentlicher Pflege mindes-tens zwei Jahre halten sollte, kann aber letztendlich keine verbindli-che Angabe machen und vertraut auf die Datenblätter der Herstel-ler. Unter diesen stellen Avery und mactac jedoch Ausnahmen dar; Avery Dennison gibt drei bis fünf, mactac für die Flexchrome-Folie laut Robin Bös bis zu fünf Jahre an – jedoch ist das Produkt neu und muss sich noch bewäh-ren, fügt er an. Hexis verweist auf die regelmäßige Pflege der Folien

    – bei vertikaler Ausrichtung soll die Superchrome ungereinigt bis zu einem Jahr halten. Grundsätz-lich „halten die modernen Folien zwar etwas aus, nur ziehen sich die meisten Hersteller nach 1 bis 1,5 Jahren bei der Außenanwen-dung aus der Verantwortung“, moniert Robin Bös. Ein Unsicher-heitsfaktor, den es zu berücksich-tigen gilt, sollte man eine solche Verklebung in Betracht ziehen.

    Nicht zu vergessen: das „ewi-ge Thema um chrombeschichte-te Fahrzeuge im Straßenverkehr“, zeigt sich Robin Bös der Diskus-sion überdrüssig. Obwohl die Ge-setzeslage hier unklar ist, sei bei einem Unfall mit einer Teilschuld zu rechnen. „Es gibt bis heute kei-ne besondere Zulassung für Chromfolien. Allerdings auch kein Verbot. Es gilt die Regel, dass die Folie keine Verkehrsgefährdung erzeugen darf“, legt Marcus-Mar-cel Koch dar. Robin Bös wie auch Yusuf Cicili und Marco Kimme ra-ten daher ausschließlich zu mat-ten Chromfolien – sie seien unbe-denklich – und setzen auf das Prin-zip Aufklärung: Von Silber und Gold ist abzuraten; zudem kann eine Rücksprache mit der Zulas-sungsbehörde helfen, bevor es auf die Straße geht. Sicher ist schließ-lich sicher – auch bei chrombe-schichteten Fahrzeugen.

    Stefan [email protected]

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    Bei Sicken kann ein sogenannter Ent-lastungsschnitt gelegt werden, wie Aqasio Folienverklebung hier demons-triert.

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