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I434 KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. 16. JAHRGANG. Nr. 41 9. OKTOI~ER 1937 wird. I3ei den P-, R- und T-Zacken ist des Positive (nach oben gefiehtet) framer gr6~er als des Negative (naeh unten gerichtet), bei den S- und @Zacken nennen wir das Negative gr6/3er als das Positive in Anbetraeht dessen, dab die P-, R- und T-Zacken schleehthin positiv, die Q- and S-Zacken hin- gegen zumeist negativ sind. Obiger Tall (Abb. i) dfirfte demnach folgendermaBen analysiert werden. P2 > P1 > P~ Q2 > Q~ > Q1 $1 > S~ > S~ Ti ~ T~z ~ Ts HURXTEIAL schIAgt vor, zur Identifizierung der einzelnen Zacken den Abstand zu bestimmen, welcher in den einzelnen Ableitnngen zwischen den betreffenden Zacken und einem fixen Punkte, z. B. Beginn der P-Zacke, besteht. Die Zacken, welche in der III. Ableitung so entfernt yore P auftreten wie in Abl. I, dfirften auch in der III. Abl. als R-Zaeke bezeichnet werden, mag dieselbe positiv oder negativ sein. Man kommt aber auch einfacher zum Ziel, wenn man folgendes ill Betracht zieht. Die Stellung der R-Achse kannals normal betrachtet werden, wenn sie zwischen 3o und 90 ~ liegt. VerlAuft die R-Achse horizontaler als 3 o~ so sprechen wir yon Achsen- linksverschiebung, was daran zu erkennen ist, dab R in Abl. I am gr613ten ist. Es ist aber nicht/iblich das damit zu erg~n- zen, dab in solchen FAllen R 3 stets nach unten gerichtet ist. Oder umgekehrt: Ist die Stellung der R-Achse steiler als 90 ~ dann handelt es sich um eine Achsenreehtsverschiebung, jetzt ist R 3 am grSBten und R1 nach unten gerichtet (keine tiefe SvZacke !). Im Falle einer Linksverschiebung der Achse ist die nach aufw~rts gerichtete Zacke in Abl. III kein. R, sondern eine invertierte Q- oder S-Zacke, bei Rechtsverschie- bung ist die positive Zacke in Abl. I kein R, sondern ebenfalls eine invertierte Q- oder S-Zacke. Des alles geht aus den dar- gestellten Analysen deutlich hervor. Abet noeh munches lgBt sich auf Grund unserer Versuchs- ergebnisse feststellen. Ist die Richtung sowie Gr6Be der R-Zacke in 2 Nachbarablei- tungen (I and II, oder II und III) die gleiche, so muB die R-Zacke in der flbrigen Ableitung zwangsl~ufig isoelektriseh sein, der Kammerkomplex wird in solchen FMlen nur durch die Q- und S- Zacke gebildet. Konstruiert man auf unserem Kreisscbema die Resultante zweier _R-Zacken und projiziert dieselbe auf die gbrig- gebliebene Ableitung, so ergibt sich ein Punkt. Dasselbe bezieht smh selbstverst~ndlich auch auf die anderen Zacken, was besonders im Falle einer isoelektrischen f-Zacke yon h6chster klinischer Be- deutung ist. Ebenso wird eine Zacke in Abl. II isoelektrisch, wenn sie in Abl. Iund III gleichgroB aber gegensinnig gerichtet erscheint. Zur ErklArung der Beobachtungen yon BLAND und WHITE x0 (totale Inversion yon Abl. III bei Querlagerung des Herzens), von PROG~R and KORTH 11 (gegensinniges Verhalten yon Anfangs- und Nachschwankung in Abl. III bei Links- hypertrophie und gleichsinniges bei Querlagerung), sowie von BARN~S und WI-IITTEN (negatives T 1 oder T 1 und T 2 bei Linkshypertrophie, negatives T 3 oder T 3 *end T 2 bei Rechts- fiberlastung), sowie der allt~glichen Beobachtung, dab ein negatives T 1 in manchen FAllen nur dutch eine starke Hyper- tension bei wahrscheinlicher Unversehrtheit des 1Y[yokards besteht, was die wenigen F~lle der Williusschen Statistik, welche noch nach vielen Jahren am Leben gebEeben sind, erklgrt, m6gen unsere Feststellungen ebenfalls beitragen. Dader Winkel zwischen der R- und T-Achse den Urn- stand bestimmt, ob bei gegebenem R die T-Zaeke positiv oder negativ wird, kann dieser Winkel durch abnorme Stel- lung der partietlen oder der Resultanten-Herzachse ein nega- tives T erzeugen, wo auch kein Myokardschaden vorliegt. [nwieweit sich diese Feststellungen ffir die Differential- diagnose und Prognose in der Klinik verwertbar erweisen werden, bleibe unseren nAchsten Untersuchungen vorbehalten, Es steht aber fest, dab unsere gegenw~rtigen Versuchsergeb- nisse in vielen FAllen schon jetzt gute Dienste in der Er- klArung muncher schwer analysierbarer Kurven geleistet haben. Zusammen/assung: i. Ein Verfahren wurde ausgearbeitet, um die NormMvarianten der Potentialdifferenzen der R-Zacke, welche in einer Ebene erzeugt werden k6nnen, zur Darstellung bringen zu k6nnen. 2. Es wurde gezeigt, dab die P-, Q-, S- und T-Zacken durch selbst~ndige, voneinander unabhAngige elektrische Pa~tialachsen gekennzeichnet sind, welche bezfiglich ihrer lZichtung und Gr6Be eben solchen Gesetzen gehorchen, wie die bisher einzig untersuchte und schlechthin Ms elektrische Herzachse bezeichnete R-Achse. 3. Es wird empfohlen, die einzelnen Zacken nicht nach ihrer Richtung, sondern nach obigen Prinzipien zu benennen. Literatur : t ]~INTHOVEN U. DE LINDT, Pflfigers Arch. 80, 139 (19oo). -- ~ HERMANN U. WILSON, Heart 9, 91 (1921/22). -- 8 EOAN, Z. klin. Med. 79, 544 (1914). -- 4 FENIeHEL, Amer. Heart J. 7, 514 (1931/32). __ 5 GOODMAN, Amer. Heart J. 7, 383 (1931/32) --6 HURX- THAL, Amer. Heart J. 9, 238 (1933/34). - 7 SODEMAN, Amer. Heart J. I2, 573 (1936). - s SCH~RF, Lehrbuch der Elektrokardiographie i937 . __ 9 COHN U. RAISBECK, Heart 9, 311 (1921).- 10 BLAND L1. WI-1ITE, Amer. Heart J. 6, 333 (193o[31). - 11 PROG.ER U. KORT~I, Dtsch. Arch. klin. Med. 17o, 516 (I931). -- 12 v. ZARDAY, Z. exper. Med. 98, 6 (1936). DIE KOMBINIERTE WASSER-GALAKTOSEBELASTUNG ALS NEUE LEBERFUNKTIONSPROBE. Bemerkungen zu der gleichnamigen Arbeit yon Franz Pollak Jg. 1937, S. 1251 dieser Wochenschrift. Von Prof. Dr. RICHARD BAUER, Vorstand der II. ~IedizinischenAbteilung am Krankenhaus Wieden in Wien. In vorstehend erwahuter Arbeit empfiehlt der Autor eine Modi- fikation meiner Galaktoseprobe als ,,neue Leberfunktionsprobe", die sich an die yon FIESSlNGER angegebene Modifikation anlehnt. In dieser Arbeit lautet der Hauptsatz: ,,Die protrahierte Galaktose- ausscheidung im Harn gestattet chronisehe Lebererkrankungen insbesonders Lebercirrhosen, in einem viel h6heren Prozentsatz zu erfassen, als es nach der Beurteilung der absoluten und prozentuellen Ausscheidung m6glich ist." Essei mir hierzu folgende Bemerkung gestattet: In der Wien. klin. Wschr. I933, 1453 habe ich eine Arbeit publiziert, die Bemerkungen zu einer vom Autor zitierten Arbeit yon EUGEN HERMANN enth~lt (Wien. Min. Wschr. 1933, 123o ). In dieser Arbeit verweise ich darauf, de8 die Ausffihrung der Galaktoseprobe bei Lebercirrhose mit Ascites auf Schwierigkeiten st613t, indem die Resorption der Galaktose im Magen verz6gert ist, was auch durch Magenausheberung bewiesen wurde. Dabei er- w~hnte ich, dal3 ieh dies schon im Jahre 1912 durch F. WAGNER mit- teilen liel3. AuBerdem habe ich im Jahre 1928 (Wien. Arch. inn. Med. z5, 288) auf folgendes verwiesen: R. BAUER hat als Charak- teristicum beschrieben, dab bei Cirrhose mit Aseites die prozentuell hohe Zuekerausscheidung in sp~rlichen Harnmengen fiber 4 bis 24 Stunden anhalten und ffir die Diagnose Cirrhose verwertet werden kann, auch wenn der Gesamtwert unter 3 g bleibt. Neuer- dings bringe ich in der Arbeit aus dem Jahre 1933 Tabellen, aus denen hervorgeht, dab bei den Cirrhosen init Ascites die Galaktose- ausscheidung nicht in 4 Stunden beendet ist, sondern fiber den gan- zen Tag anhalten kann. Hier unterscheide ich zwei Typen. In einem Tell der FMle wird bei dieser verlangsamten Ausscheidung der pathologische Wert yon 3 oder mehr Gramm Galaktose er- reicht (s. Fall I I der Tabelle). Beim zweiten Typ nahern sich diese Werte der Menge yon 3 g (s. Fall 12 und 13 der Tabelle). Beide Typen erwahnte ich Ms pathologisch mit den Worten, daft eine auf den ganzen Tag ausgedehnte Untersuchung auch bei diesen FAllen yon Cirrhose Init Ascites zum Ziel ffihrt, worauf ich fibrigens schon seit 25 Jahren framer wieder in Arbeiten und Vortragen hingewiesen habe. Die yon F. POLLAK ats neu bezeiehnete Modi- fikation meiner Galaktoseprobe kann daher keineswegs als ,,neue Leberfunktionsprobe" betrachtet werden. Die protrahierte Aus- scheidung der Galaktose bei Cirrhose mit Erreichung einer Gesamt- menge yon manchmal weniger ats 3 g Galaktose ist eine uns l~ngst bekannte Tatsache und wurde auch yon uns ffir die Diagnose der Lebercirrhose als untersti~tze~des Diagnosticum seit vielen Jahren verwendet. Ob die 4 ~ g. Galaktose in 500 oder in iooo cem Wasser gel6st werden, ist hierbei unwesentlich. Im fibrigen lautet ja schon die Originalvorsehrift ffir meine Galaktoseprobe, daI3 der Versuch erst dann als beendet zu gelten hat, wenn der letzte ausgeschiedene Harn zuckerfrei ist. Dadurch schfitzt man sich dagegen, eine fiber die gew6hnliehe Zeit vo~ix5 Stunden andanernde Galaktosurie, wie sie bei Lebercirrhose vorkommt, zu fibersehen.

Die Kombinierte Wasser-Galaktosebelastung als Neue Leberfunktionsprobe

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Page 1: Die Kombinierte Wasser-Galaktosebelastung als Neue Leberfunktionsprobe

I434 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 16. J A H R G A N G . N r . 41 9. OKTOI~ER 1937

wird. I3ei den P- , R- u n d T - Z a c k e n i s t des Pos i t i ve (nach o b e n gef ieh te t ) f r amer g r6~er als des N e g a t i v e (naeh u n t e n ge r i ch te t ) , bei den S- u n d @ Z a c k e n n e n n e n wir das N e g a t i v e gr6/3er als das Pos i t i ve in A n b e t r a e h t dessen, d a b die P- , R- u n d T - Z a c k e n s c h l e e h t h i n posi t iv , die Q- a n d S - Z a c k e n h in - gegen z u m e i s t n e g a t i v s ind.

Obiger Tall (Abb. i) dfirfte demnach folgendermaBen analysiert werden.

P2 > P1 > P~ Q2 > Q~ > Q1

$1 > S~ > S~ Ti ~ T~z ~ Ts

HURXTEIAL schIAgt vor, zur Identifizierung der einzelnen

Zacken den Abstand zu bestimmen, welcher in den einzelnen

A b l e i t n n g e n zwischen den b e t r e f f e n d e n Z a c k e n u n d e inem f ixen P u n k t e , z. B. B e g i n n de r P - Z a c k e , b e s t e h t . Die Zacken , we lche in de r I I I . A b l e i t u n g so e n t f e r n t yo re P a u f t r e t e n wie in Abl . I, d f i r f t en a u c h in de r I I I . Abl . als R - Z aeke b e z e i c h n e t we rden , m a g dieselbe pos i t i v oder n e g a t i v sein. M a n k o m m t a b e r a u c h e in fache r z u m Ziel, w e n n m a n folgendes ill B e t r a c h t z ieh t . Die S te l lung de r R-Achse k a n n a l s n o r m a l b e t r a c h t e t werden , w e n n sie zwischen 3o u n d 90 ~ liegt. Ver lAuft die R-Achse h o r i z o n t a l e r als 3 o~ so s p r e c h e n wir yon Achsen- linksverschiebung, was d a r a n zu e r k e n n e n ist, d a b R in Abl . I a m gr613ten ist . Es i s t abe r n i c h t / i b l i c h das d a m i t zu e rg~n- zen, d a b in so lchen FAllen R 3 s t e t s n a c h u n t e n g e r i c h t e t ist . Ode r u m g e k e h r t : I s t die S t e l l ung de r R-Achse s te i le r als 90 ~ d a n n h a n d e l t es s ich u m eine Achsenreehtsverschiebung, j e t z t i s t R 3 a m grSBten u n d R1 n a c h u n t e n ge r i ch t e t (keine t iefe S v Z a c k e !). I m Fal le e iner L i n k s v e r s c h i e b u n g de r Achse i s t die n a c h au fw~r t s ge r i ch t e t e Zacke in Abl . I I I kein. R, s o n d e r n eine i n v e r t i e r t e Q- oder S-Zacke , bei R e c h t s v e r s c h i e - b u n g i s t die pos i t ive Zacke in Abl . I ke in R, s o n d e r n ebenfa l l s e ine i n v e r t i e r t e Q- oder S-Zacke . Des alles g e h t aus den da r - ges te l l t en A n a l y s e n deu t l i ch he rvo r .

A b e t n o e h m u n c h e s lgBt s ich au f G r u n d uns e r e r Ve r suchs - e rgebn isse fes ts te l len .

Is t die Rich tung sowie Gr6Be der R-Zacke in 2 Nachbarablei- tungen (I and II, oder I I und I I I ) die gleiche, so muB die R-Zacke in der flbrigen Ablei tung zwangsl~ufig isoelektriseh sein, der Kammerkomplex wird in solchen FMlen nur durch die Q- und S- Zacke gebildet. Konst ru ier t man auf unserem Kreisscbema die Resul tante zweier _R-Zacken und projiziert dieselbe auf die gbrig- gebliebene Ableitung, so ergibt sich ein Punkt . Dasselbe bezieht smh selbstverst~ndlich auch auf die anderen Zacken, was besonders im Falle einer isoelektrischen f -Zacke yon h6chster klinischer Be- deutung ist. Ebenso wird eine Zacke in Abl. I I isoelektrisch, wenn sie in Abl. I u n d I I I gleichgroB aber gegensinnig gerichtet erscheint.

Zu r E r k l A r u n g de r B e o b a c h t u n g e n yon BLAND u n d WHITE x0 ( to ta le I n v e r s i o n yon Abl . I I I bei Q u e r l a g e r u n g des Herzens ) , v o n PROG~R a n d KORTH 11 (gegensinniges V e r h a l t e n y o n A n f a n g s - u n d N a c h s c h w a n k u n g in Abl . I I I bei L inks - h y p e r t r o p h i e u n d gle ichs inniges bei Quer lagerung) , sowie v o n BARN~S u n d WI-IITTEN (nega t ives T 1 oder T 1 und T 2 bei L i n k s h y p e r t r o p h i e , nega t i ve s T 3 oder T 3 *end T 2 bei R e c h t s - f iber las tung) , sowie de r a l l t~gl ichen B e o b a c h t u n g , d a b e in n e g a t i v e s T 1 in m a n c h e n FAllen n u r d u t c h eine s t a r k e H y p e r - t en s ion bei w a h r s c h e i n l i c h e r U n v e r s e h r t h e i t des 1Y[yokards be s t eh t , was die wenigen F~lle de r Wi l l i u s schen S ta t i s t ik , we lche n o c h n a c h v ie l en J a h r e n a m L e b e n gebEeben sind, e rk lgr t , m 6 g e n u n s e r e F e s t s t e l l u n g e n ebenfa l l s be i t r agen . D a d e r W i n k e l zwischen de r R- u n d T-Achse den Urn- s t a n d b e s t i m m t , ob bei g e g e b e n e m R die T -Zaeke pos i t i v ode r n e g a t i v wird, k a n n dieser W i n k e l d u r c h a b n o r m e Stel- l ung de r pa r t i e t l en oder de r R e s u l t a n t e n - H e r z a c h s e e in nega- t ives T erzeugen, wo a u c h kein M y o k a r d s c h a d e n vor l iegt . [nwiewe i t s ich diese F e s t s t e l l u n g e n ffir die Di f fe ren t i a l - d i agnose u n d P rognose in de r K l in ik v e r w e r t b a r e rweisen werden , b le ibe u n s e r e n nAchs ten U n t e r s u c h u n g e n v o r b e h a l t e n , Es s t e h t abe r fest , d a b unse re gegenw~r t igen Ve r suchse rgeb - nisse in v ie len FAllen schon j e t z t gu t e D iens t e in de r E r - klArung m u n c h e r s c h w e r a n a l y s i e r b a r e r K u r v e n gele is te t h a b e n .

Zusammen/assung: i . E i n V e r f a h r e n wurde ausgea rbe i t e t , u m die N o r m M v a r i a n t e n der P o t e n t i a l d i f f e r e n z e n de r R-Zacke , welche in e iner E b e n e e rzeug t werden k 6 n n e n , zur D a r s t e l l u n g b r i ngen zu k6nnen .

2. Es wurde gezeigt , d a b die P- , Q-, S- u n d T - Z a c k e n d u r c h se lbs t~ndige , v o n e i n a n d e r unabhAng ige e lek t r i sche Pa~ t i a l achsen g e k e n n z e i c h n e t s ind, welche bezfigl ich i h r e r lZ ich tung u n d Gr6Be eben so lchen Gese tzen gehorchen , wie die b i she r e inzig u n t e r s u c h t e u n d s c h l e c h t h i n Ms e lek t r i sche H e r z a c h s e beze ichne te R-Achse .

3. Es wird empfoh len , die e inze lnen Z a c k e n n i c h t n a c h i h r e r R i c h t u n g , s o n d e r n n a c h ob igen P r i n z i p i e n zu b e n e n n e n .

L i t e r a t u r : t ]~INTHOVEN U. DE LINDT, Pflfigers Arch. 80, 139 (19oo). - - ~ HERMANN U. WILSON, Hear t 9, 91 (1921/22). - - 8 EOAN, Z. klin. Med. 79, 544 (1914). - - 4 FENIeHEL, Amer. Hear t J. 7, 514 (1931/32). __ 5 GOODMAN, Amer. Hear t J. 7, 383 (1931/32) �9 --6 HURX- THAL, Amer. Hear t J. 9, 238 (1933/34). - 7 SODEMAN, Amer. Hear t J. I2, 573 (1936). - s SCH~RF, Lehrbuch der Elektrokardiographie i937 . __ 9 COHN U. RAISBECK, Hear t 9, 311 ( 1 9 2 1 ) . - 10 BLAND L1. WI-1ITE, Amer. Hear t J. 6, 333 (193o[31). - 11 PROG.ER U. KORT~I, Dtsch. Arch. klin. Med. 17o, 516 (I931). - - 12 v. ZARDAY, Z. exper. Med. 98, 6 (1936).

DIE KOMBINIERTE WASSER-GALAKTOSEBELASTUNG ALS NEUE LEBERFUNKTIONSPROBE.

Bemerkungen zu der gleichnamigen Arbeit yon Franz Pollak Jg. 1937, S. 1251 dieser Wochenschrift .

Von Prof . Dr. RICHARD BAUER,

Vorstand der II. ~Iedizinischen Abteilung am Krankenhaus Wieden in Wien.

In vorstehend erwahuter Arbeit empfiehlt der Autor eine Modi- fikation meiner Galaktoseprobe als ,,neue Leberfunktionsprobe", die sich an die yon FIESSlNGER angegebene Modifikation anlehnt . In dieser Arbeit lautet der Hauptsa tz : ,,Die protrahier te Galaktose- ausscheidung im Harn gestat te t chronisehe Lebererkrankungen insbesonders Lebercirrhosen, in einem viel h6heren Prozentsatz zu erfassen, als es nach der Beurteilung der absoluten und prozentuellen Ausscheidung m6glich ist ." E s s e i mir hierzu folgende Bemerkung gestat te t : In der Wien. klin. Wschr. I933, 1453 habe ich eine Arbei t publiziert, die Bemerkungen zu einer vom Autor zit ierten Arbei t yon EUGEN HERMANN enth~lt (Wien. Min. Wschr. 1933, 123o ). In dieser Arbei t verweise ich darauf, de8 die Ausffihrung der Galaktoseprobe bei Lebercirrhose mi t Ascites auf Schwierigkeiten st613t, indem die Resorption der Galaktose im Magen verz6gert ist, was auch durch Magenausheberung bewiesen wurde. Dabei er- w~hnte ich, dal3 ieh dies schon im Jahre 1912 durch F. WAGNER mit- teilen liel3. AuBerdem habe ich im Jahre 1928 (Wien. Arch. inn. Med. z 5, 288) auf folgendes verwiesen: R. BAUER hat als Charak- ter is t icum beschrieben, dab bei Cirrhose mi t Aseites die prozentuell hohe Zuekerausscheidung in sp~rlichen Harnmengen fiber 4 bis 24 Stunden anhal ten und ffir die Diagnose Cirrhose verwertet werden kann, auch wenn der Gesamtwert unter 3 g bleibt. Neuer- dings bringe ich in der Arbei t aus dem Jahre 1933 Tabellen, aus denen hervorgeht, dab bei den Cirrhosen ini t Ascites die Galaktose- ausscheidung nicht in 4 Stunden beendet ist, sondern fiber den gan- zen Tag anhal ten kann. Hier unterscheide ich zwei Typen. In einem Tell der FMle wird bei dieser ver langsamten Ausscheidung der pathologische Wer t yon 3 oder mehr Gramm Galaktose er- reicht (s. Fall I I der Tabelle). Beim zweiten Typ nahern sich diese Wer te der Menge yon 3 g (s. Fall 12 und 13 der Tabelle). Beide Typen erwahnte ich Ms pathologisch mi t den Worten, daft eine auf den ganzen Tag ausgedehnte Untersuchung auch bei diesen FAllen yon Cirrhose Init Ascites zum Ziel ffihrt, worauf ich fibrigens schon seit 25 Jahren framer wieder in Arbeiten und Vortragen hingewiesen habe. Die yon F. POLLAK ats neu bezeiehnete Modi- fikation meiner Galaktoseprobe kann daher keineswegs als ,,neue Leberfunkt ionsprobe" be t rach te t werden. Die protrahier te Aus- scheidung der Galaktose bei Cirrhose mit Erreichung einer Gesamt- menge yon manchmal weniger ats 3 g Galaktose ist eine uns l~ngst bekannte Tatsache und wurde auch yon uns ffir die Diagnose der Lebercirrhose als untersti~tze~des Diagnosticum seit vielen Jahren verwendet. Ob die 4 ~ g. Galaktose in 500 oder in iooo cem Wasser gel6st werden, is t hierbei unwesentlich. I m fibrigen laute t ja schon die Originalvorsehrift ffir meine Galaktoseprobe, daI3 der Versuch erst dann als beendet zu gelten hat, wenn der letzte ausgeschiedene Harn zuckerfrei ist. Dadurch schfitzt man sich dagegen, eine fiber die gew6hnliehe Zeit vo~ix 5 Stunden andanernde Galaktosurie, wie sie bei Lebercirrhose vorkommt, zu fibersehen.