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15.6.1933 ] Heft 6 J Steigerung tier AtemfiiMgkeit yon Insekten. R. T. Cotton. The Relation of Respiratory Metabolism of Insects to their Susceptibility to Fumigants. (Journ. econ. Ent. 1932.) Vf. beschreibt Versuch% welche er bei Atmosphiiren- druck und bei Unterdruck mit Schwefelkohlenstoff~ _~thylenoxyd~ )~thylendichlorid und Chlormethylacetat unter gleiehzeitiger Steigerung der Atemffihigkeit der lnsekten anstellte. Um diese Steigerung zu erwirken, setzte er die Insekten w~ihrend der Begasung crier vor- her der Einwirkung erhShter Temperaturen, erhShten Kohlensiiure- oder verringerten Sauerstoffgehaltes der Luft aus. Das Ergebnis war t dag die Empfindlichkeit eines Insektes gegentiber den Oiftgasen durch jeden der 3 genannten~ die Atemt/~tigkeit stimulierenden Faktoren, am stitrksten dureh ihre Kombinatioa~ erhSht wird. Aueh die Beeinflussmlg der Wirkung der Blausiiure durch ErhShung des Kohlensiiuregehaltes der Luft wurde ge- pr;ifL jedoeh iibereinstimmend mit einer nieht ver- 5ffentliehten Arbeit yon [:. L. Campbell festgestellt, dag bei diesem Gas keine ErhShung der Empfindlieh- keit der Inseklen wahrzunehmen ist. Es wird dies da- mit erkl~irt, dag die Blaus~iure selbst sehon eine liihmende Wirkung auf die AtemoNane ausiibt, indem sic das Zell- gewebe hindert, Sauerstoff aufzunehmen. Californisehe Versuehsstationen. II. J. Quayle. New t~uarters for Work in Entomology in the University of California at Riverside and Los Angeles. (Journ. econ. Entom. 1933 (26) 1.) Die aufs reiehlichste ausgestatteten neuenLaboratorien und VersuchsrSmne der neuen Anlagen von Riverside werden besehrieben. Alle Yerriehtungen chemiseher, physikalischer und technischer Art sind vorgesehen, die ftir entomotogiseh-technische Priifungen erforderlieh sind. Aus der Besehreibung und den Abbildungen geht hervor, dab die Einriehtungen der Anlage mit ameri- kaniseher Grogztigigkeit ausgefiihrt woNen sind. Cyanogas zur Waehsmottenbeklimpfung. A. Borchert und K. VShringer. fibber Versuche zur Vernichtung yon Eiern und Larven der Orofien Wachsmotte (GaUeriamellonella L.) mit Hilfe ehemi- seher Mittel. (Ber Tier~irztl. Woehensehrift 1932.) Die Versuehe der Yff. erstreekten sieh auf die Ver- nichtung der Grogen Waehsmotte mit Mitteln~ auf die in der Imker-Presse schon versehiedentlieh hingewiesen worden war. u allem wurde der fiir die Praxis be- senders wiehtigen [:rage Beachtung gesehenk Lob auger den Larven aueh die Eier zugnmde gehen.- Die ge- prfiften Mitre[ sind: Sulfoliquid, Areginal, Hexaehlor- itthan und Cyanogas. Die Ergebnisse der mit den vier Pr~iparaten durchgefiihrten Untersuehungen sind zu- sammengefagt folgende: S u 1 f o 1i q u i d (AS) verniehtet die Larven der Grogen Waehsmotte innerhalb 24 Stunden in de'r Raumverdtinnung 1:30000, die Eier innerhalb 24 Tagen in der Raum- verdiinnung 1:200000. Kleine Mitteilungen. 83 Areginal vernichtet die Eier innerhalb 14 Tagen in der Raumverdiiunung 1:15000~ die Larven innerhalb 24 Stunden in der Raumverdiinunng 1:30000. Bexachlor~than (5 g) verniehtet bei gleichzeitiger Uberffihrung der Versuchstiere nnd des Hexachlor~thans in die Versuchsgef~i~e (6 1) bei starkem ~lbemehul~ des Mittels die Eier und Larven nach 4 Wochen. C y a nog a s-vernichtete in der Menge yon 0,01 g/6 l die Eier innerhalb 3 Stunden und die Larven schon innerl~alb 1 Stunde. MehL Samuel, Die Lebensbedingungen der Leberegel- sehnecke (Galba truneatula). Arbeiten aus der Bayr. Landesanstalt ftir Pfianzenbau und Pflanzen- sehutz. Heft 10. Die 177 Seiten Iange Arbeit behandelt in eingeheuder Weise die Biologic der Zwerg~chlammschnecke oder Leberegelschnecke (Galba truneatula) unter besonderer Beriicksiehtigung ihres Auftretens in Mittelfranken. Zu- gleieh wird ihre systematische Stellung klargelegt und insbesondere die Annahme, dag man es mif einer Hunger- form der Sumpfschlammsehnecke (Stagnicola palustris) zu tun habe~ widerlegt. Je nach der Hiiufigkeit des Vorkommens unterscheidet der Verf. Wohnstiitten 1, 2. und 3. Grades. Die Laichablage erfolgt haupts~chlich in der Zeit yon April his Mai. Die Nahrung besteht aus Algen und faulenden Pfianzenresten. Bei Troeken- heir bohren sieh die Schneeken nie in den festen Boden ein, sondern kriechen gern in Erdspalten und Trocken- risse. Bei K~tlte ziehen sie sieh in den nieht gefrorenen Sehlamm zurtiek, we sie selbst strenge Kiilte zu iiber- stehen velmSgen. Unter normalen Verh~tltnissen ver- lassen die Leberegelschnecken das Wasser nur bei Sauer- stoffmangel, wo insbesondere die jungen Tiere an Pflanzen und anderen aus dem Wasser ragenden Gegenstii.nden emporkriechen und sich dort mit dem Sehalenmunde festheften. Riickwanderung findet nieht mehr start, so dag die Ticre also zugrunde gehen, falls ihre Anhaftungs- stellen vom steigenden Wasser nicht mehr erreieht werden. Die Atmung findet namentlich bei jungen Tieren dureh die Oberhaut start. Als Zwischenwirte fiir den Leberegel kommen andere Sehneekenarten kaum in [:rage. Die natih'liehen [:einde der Leberegelsehneeken sind wohl sehr viele, wie griinftigiges Teichhuhn~ Wild- cute, Kiebitz, Star, Bachstelze, Taube, Drossel, NeuntSter; [:euersalamander, KrSten, lget, Wasserratte, FrSsehe und Karpfen, doeh kommt ihnen eine besondere Be- deutung nicht zu. Am ehesten kSnnten noeh Hausenten bestimmter Rassen und unter besonderen Bodennutzungs- verhiiltnissen mit Aussieht auf Erfolg znr Bekiimpfung herangezogen werden; indes stellen sich dem planmiigigen Einsetzen vielfach landwh'tsehaffliehe~ befriebswirtsehaft- liche, wiesenbauliehe sowie fisehereirechtliehe C-esichts- punkte entgegen. Bessere MSglichkeiten zur Bekiimpfung der Leberegelschneeken bieten Drainage iibernasser Wiesen und Verwendung yon Kalisalz bezw. Kupfer- vitriol, einzeln oder miteinander gemiseht. Von dem Einbringen des Kupfervitriols in die Biiehe dagegen ist abzuraten. 23 photographische Aufnahmen und eine Karte er- g~tnzen die ausftihrliche Arbeit. [:lachs.

Die Lebensbedingungen der Leberegelschnecke (Galba truncatula)

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Page 1: Die Lebensbedingungen der Leberegelschnecke (Galba truncatula)

15.6.1933 ] Heft 6 J

Steigerung tier AtemfiiMgkeit yon Insekten.

R. T. Cot ton. The Relation of Respiratory Metabolism of Insects to their Susceptibility to Fumigants. (Journ. econ. Ent. 1932.)

Vf. beschreibt Versuch% welche er bei Atmosphiiren- druck und bei Unterdruck mit Schwefelkohlenstoff~ _~thylenoxyd~ )~thylendichlorid und Chlormethylacetat unter gleiehzeitiger Steigerung der Atemffihigkeit der lnsekten anstellte. Um diese Steigerung zu erwirken, setzte er die Insekten w~ihrend der Begasung crier vor- her der Einwirkung erhShter Temperaturen, erhShten Kohlensiiure- oder verringerten Sauerstoffgehaltes der Luft aus. Das Ergebnis war t dag die Empfindlichkeit eines Insektes gegentiber den Oiftgasen durch jeden der 3 genannten~ die Atemt/~tigkeit stimulierenden Faktoren, am stitrksten dureh ihre Kombinatioa~ erhSht wird. Aueh die Beeinflussmlg der Wirkung der Blausiiure durch ErhShung des Kohlensiiuregehaltes der Luft wurde ge- pr;if L jedoeh iibereinstimmend mit einer nieht ver- 5ffentliehten Arbeit yon [:. L. C a m p b e l l festgestellt, dag bei diesem Gas keine ErhShung der Empfindlieh- keit der Inseklen wahrzunehmen ist. Es wird dies da- mit erkl~irt, dag die Blaus~iure selbst sehon eine liihmende Wirkung auf die AtemoNane ausiibt, indem sic das Zell- gewebe hindert, Sauerstoff aufzunehmen.

Californisehe Versuehsstationen.

II. J. Quay le . New t~uarters for Work in Entomology in the University of California at Riverside and Los Angeles. (Journ. econ. Entom. 1933 (26) 1.)

Die aufs reiehlichste ausgestatteten neuenLaboratorien und VersuchsrSmne der neuen Anlagen von Riverside werden besehrieben. Alle Yerriehtungen chemiseher, physikalischer und technischer Art sind vorgesehen, die ftir entomotogiseh-technische Priifungen erforderlieh sind. Aus der Besehreibung und den Abbildungen geht hervor, dab die Einriehtungen der Anlage mit ameri- kaniseher Grogztigigkeit ausgefiihrt woNen sind.

Cyanogas zur Waehsmottenbeklimpfung.

A. B o r c h e r t und K. VShr inge r . fibber Versuche zur Vernichtung yon Eiern und Larven der Orofien Wachsmotte (GaUeria mellonella L.) mit Hilfe ehemi- seher Mittel. (Ber Tier~irztl. Woehensehrift 1932.)

Die Versuehe der Yff. erstreekten sieh auf die Ver- nichtung der Grogen Waehsmotte mit Mitteln~ auf die in der Imker-Presse schon versehiedentlieh hingewiesen worden war. u allem wurde der fiir die Praxis be- senders wiehtigen [:rage Beachtung gesehenk L o b auger den Larven aueh die Eier zugnmde gehen.- Die ge- prfiften Mitre[ sind: Sulfoliquid, Areginal, Hexaehlor- itthan und Cyanogas. Die Ergebnisse der mit den vier Pr~iparaten durchgefiihrten Untersuehungen sind zu- sammengefagt folgende:

S u 1 f o 1 i q u i d (AS) verniehtet die Larven der Grogen Waehsmotte innerhalb 24 Stunden in de'r Raumverdtinnung 1:30000, die Eier innerhalb 24 Tagen in der Raum- verdiinnung 1:200000.

Kleine Mitteilungen. 83

A r e g i n a l vernichtet die Eier innerhalb 14 Tagen in der Raumverdiiunung 1:15000~ die Larven innerhalb 24 Stunden in der Raumverdiinunng 1:30000.

B e x a c h l o r ~ t h a n (5 g) verniehtet bei gleichzeitiger Uberffihrung der Versuchstiere nnd des Hexachlor~thans in die Versuchsgef~i~e (6 1) bei starkem ~lbemehul~ des Mittels die Eier und Larven nach 4 Wochen.

C y a nog a s-vernichtete in der Menge yon 0,01 g/6 l die Eier innerhalb 3 Stunden und die Larven schon innerl~alb 1 Stunde.

MehL Samuel, Die Lebensbedingungen der Leberegel- sehnecke (Galba truneatula). Arbeiten aus der Bayr. Landesanstalt ftir Pfianzenbau und Pflanzen- sehutz. Heft 10.

Die 177 Seiten Iange Arbeit behandelt in eingeheuder Weise die Biologic der Zwerg~chlammschnecke oder Leberegelschnecke (Galba truneatula) unter besonderer Beriicksiehtigung ihres Auftretens in Mittelfranken. Zu- gleieh wird ihre systematische Stellung klargelegt und insbesondere die Annahme, dag man es mif einer Hunger- form der Sumpfschlammsehnecke (Stagnicola palustris) zu tun habe~ widerlegt. Je nach der Hiiufigkeit des Vorkommens unterscheidet der Verf. Wohnstiitten 1 , 2. und 3. Grades. Die Laichablage erfolgt haupts~chlich in der Zeit yon April his Mai. Die Nahrung besteht aus Algen und faulenden Pfianzenresten. Bei Troeken- heir bohren sieh die Schneeken nie in den festen Boden ein, sondern kriechen gern in Erdspalten und Trocken- risse. Bei K~tlte ziehen sie sieh in den nieht gefrorenen Sehlamm zurtiek, we sie selbst strenge Kiilte zu iiber- stehen velmSgen. Unter normalen Verh~tltnissen ver- lassen die Leberegelschnecken das Wasser nur bei Sauer- stoffmangel, wo insbesondere die jungen Tiere an Pflanzen und anderen aus dem Wasser ragenden Gegenstii.nden emporkriechen und sich dort mit dem Sehalenmunde festheften. Riickwanderung findet nieht mehr start, so dag die Ticre also zugrunde gehen, falls ihre Anhaftungs- stellen vom steigenden Wasser nicht mehr erreieht werden. Die Atmung findet namentlich bei jungen Tieren dureh die Oberhaut start. Als Zwischenwirte fiir den Leberegel kommen andere Sehneekenarten kaum in [:rage. Die natih'liehen [:einde der Leberegelsehneeken sind wohl sehr viele, wie griinftigiges Teichhuhn~ Wild- cute, Kiebitz, Star, Bachstelze, Taube, Drossel, NeuntSter; [:euersalamander, KrSten, lget, Wasserratte, FrSsehe und Karpfen, doeh kommt ihnen eine besondere Be- deutung nicht zu. Am ehesten kSnnten noeh Hausenten bestimmter Rassen und unter besonderen Bodennutzungs- verhiiltnissen mit Aussieht auf Erfolg znr Bekiimpfung herangezogen werden; indes stellen sich dem planmiigigen Einsetzen vielfach landwh'tsehaffliehe~ befriebswirtsehaft- liche, wiesenbauliehe sowie fisehereirechtliehe C-esichts- punkte entgegen. Bessere MSglichkeiten zur Bekiimpfung der Leberegelschneeken bieten Drainage iibernasser Wiesen und Verwendung yon Kalisalz bezw. Kupfer- vitriol, einzeln oder miteinander gemiseht. Von dem Einbringen des Kupfervitriols in die Biiehe dagegen ist abzuraten.

23 photographische Aufnahmen und eine Karte er- g~tnzen die ausftihrliche Arbeit. [ : l achs .