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1961 Berieht: Allgemeine analy~ische Methoden, Apparate u. ~eagentien 283 IJber S~iure-Base-Titrationen und jodometrisehe Bestimmungen mit dem Hoehfrequenztitrimeter berichten E. PU~GO~ und L. BAL~SZ~. Zur Titration yon Oxalsiiure, Malonsiiure, Weinsgure und Citronensgure wird wegen der kleinen letzten Dissoziationskonstante dieser mehrwertigen S~uren 0,1 n AmmoniaM6sung ver- wendet. Bei den zweiwertigen Si~uren kann man anscheinend die belden Wasser- stoffioncn getrennt titrieren, doch stlmmen die beiden ~quivalenzpunkte st6chio- metrisch nicht iiberein. Durch Zugabe yon Alkohol wird die Dielektrizits der Sguren erhSht, wodureh sich der erste Knickpunkt versehiebt. Praktisch werden aber die organischen S~uren bis zum letzten Endpnnkt gemessen. Die l~esultate sind darm genau. Bei der Analyse von Carbonat.Hydrogencarbonat titriert man zun/~chst mit 0,1 n Essigs~ure und finder so den Carbonatgehalt; zur Bestimmung der Summe C0, e- ~ I-ICOn- versetzt man einen zweiten Tell der LSsung mit tiber- sehiissiger 0,1 n Salzs~ure, kocht und titriert die mit ausgekoehtem Wasser ergi~nzte LSsung mit 0,1 n Natron]auge. Der Endpunkt ergibt sieh auf der Titrationskurve a]s Sehnittpunkt zweier Geraden. Fiir ]odometrische t~estimmungen eignet sieh die iibliche Kalium~odid entha]tende Jod-NeB15smag nicht, weil sieh wegen der _Smde- rung der elektrischen Leitf~higkeit schwer answertbare Kurven ergeben. Es wird daher eine methanotisehe JodlSsung verwendet. Fiir die Titration yon Sul/it s~uert man 150 ml L6sung mit 4--5 mI 10~ Essigsi~ure an und erh~lt so eine k]are Titrationskurve. Arsen(III) karm in der schwaeh alkalischen LSsung bestimmt werden, die sich beim Nisehen der 150 ml betragenden VersuchslSsung mit 15 ml 0,i n AmmoniaklSsung ergibt: Antimon wird auch in alkalischer LSsung titriert; zweeks Verhinderung der ttydro]yse gibt man aber vorher SeignettesMz zu. 1 Magyar K~miai Foly6irat 67, 11--14 (1961) [Ungarisch]. (Nit dtseh. Zus.fass.) Inst. Anorgan. AnMyt. Chem., Univ. Budapest (Ungam). J. PL~K Eine neue c~-Scintillations-Z~ihlteehn|k mit hoher Ziihlausbeute und nieda'iger Nullrate wird yon N. A. It~LL1)E~ und J. H. HA~LEY 1 vorgeschlagen. Der dureh Aufbringen einer Schieht yon Ag-aktiviertem ZnS-Pulver auf eine Seite einer dfinnen Nylarfolie hergestellte Scintillator wird auf die in einem Nylonseh~lchen montierte a-aktive Substanz ge]egt, so dab ein direkter Kontakt zwischen Scintilla- tor und Negpr~parat erhalten wird. 1Viit einem Nylonring werden Substanz und Scintillator aufeinander befestigt; diese geschlossene Einheit bringt man direkt vor eine NultiplierrShre und z~h]t mit einer fiblichen NeBanorduung. Ffir jedes NeB- pr~parat wird eine frische Scintil]atorfolie verwandt, so daBVerseuchungen yon einem Pr~parat zum anderen ausgesehlossen stud; die Fo]ien lassen sich sehr gleichm~Ng herstellen, was eine gute l~eproduzierbarkeit der Z~hlausbeuten zur Folge h~t. Der dichte AbsehluB der eiuzelnen Einheiten ermOglicht ferner deren Aufbewahrung ohne die Gefahr einer Verseuchung der Umgebung dutch Verst~uben. Ffir Net3- pr/iparate von natiirlichem Uran wird eine Z~hlausbeute von 47 -4- 2~ bei einer Nullrate yon weniger Ms 1 Imp/Std erhalten. Die Dicke der Scintillatorschieht ist oberhalb 4rag ZnS/cm ~ nur noch yon geringem Einflug auf die Z~hlausbente; ebenso hat eiue Variation der TeilchengrSl3e des ZnS(Ag)-Pulvers zwischen 2,5 und 5 # keine Anderung der Ausbeute zur Folge. Proben der fertigen Scintillatorfolien k6nnen yon den Verff. bezogen werden. 1 Analyt. Chemistry 82, 1861--1863 (1960). Health and Safety Lab., U.S. Atomic Energy Com. New York (USA). K.H. NEEB Die MiigIiehkeiten zur Bestimmung" yon Spurenmengen dureh Aktivierungs- analyse mit sehnellen Neutronen werden yon 1%. F. COL~MA~ 1 diskutiert. Die Kosten f/Jr einen Coekeroft-WMton-Beschleuniger, der einen Deutcronenstrom yon 10 mAbei einer Energie yon 105 keV erzeugt (entsprechend einem 14,5 MeV-

Die Möglichkeiten zur Bestimmung von Spurenmengen durch Aktivierungsanalyse mit schnellen Neutronen

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1961 Berieht: Allgemeine analy~ische Methoden, Apparate u. ~eagentien 283

IJber S~iure-Base-Titrationen und jodometrisehe Bestimmungen mi t dem Hoehfrequenztitrimeter berichten E. PU~GO~ und L. BAL~SZ ~. Zur Titration yon Oxalsiiure, Malonsiiure, Weinsgure und Citronensgure wird wegen der kleinen letzten Dissoziationskonstante dieser mehrwertigen S~uren 0,1 n AmmoniaM6sung ver- wendet. Bei den zweiwertigen Si~uren kann man anscheinend die belden Wasser- stoffioncn getrennt titrieren, doch stlmmen die beiden ~quivalenzpunkte st6chio- metrisch nicht iiberein. Durch Zugabe yon Alkohol wird die Dielektrizits der Sguren erhSht, wodureh sich der erste Knickpunkt versehiebt. Praktisch werden aber die organischen S~uren bis zum letzten Endpnnkt gemessen. Die l~esultate sind darm genau. Bei der Analyse von Carbonat.Hydrogencarbonat t i t r iert man zun/~chst mit 0,1 n Essigs~ure und finder so den Carbonatgehalt; zur Bestimmung der Summe C0, e- ~ I-ICOn- versetzt man einen zweiten Tell der LSsung mit tiber- sehiissiger 0,1 n Salzs~ure, kocht und ti tr iert die mit ausgekoehtem Wasser ergi~nzte LSsung mit 0,1 n Natron]auge. Der Endpunkt ergibt sieh auf der Titrationskurve a]s Sehnittpunkt zweier Geraden. Fiir ]odometrische t~estimmungen eignet sieh die iibliche Kalium~odid entha]tende Jod-NeB15smag nicht, weil sieh wegen der _Smde- rung der elektrischen Leitf~higkeit schwer answertbare Kurven ergeben. Es wird daher eine methanotisehe JodlSsung verwendet. Fiir die Titration yon Sul/it s~uert man 150 ml L6sung mit 4--5 mI 10~ Essigsi~ure an und erh~lt so eine k]are Titrationskurve. Arsen(III) karm in der schwaeh alkalischen LSsung bestimmt werden, die sich beim Nisehen der 150 ml betragenden VersuchslSsung mit 15 ml 0,i n AmmoniaklSsung ergibt: Antimon wird auch in alkalischer LSsung t i tr iert ; zweeks Verhinderung der ttydro]yse gibt man aber vorher SeignettesMz zu.

1 Magyar K~miai Foly6irat 67, 11--14 (1961) [Ungarisch]. (Nit dtseh. Zus.fass.) Inst. Anorgan. AnMyt. Chem., Univ. Budapest (Ungam). J . P L ~ K

Eine neue c~-Scintillations-Z~ihlteehn|k mit hoher Ziihlausbeute und nieda'iger Nullrate wird yon N. A. It~LL1)E~ und J. H. HA~LEY 1 vorgeschlagen. Der dureh Aufbringen einer Schieht yon Ag-aktiviertem ZnS-Pulver auf eine Seite einer dfinnen Nylarfolie hergestellte Scintillator wird auf die in einem Nylonseh~lchen montierte a-aktive Substanz ge]egt, so dab ein direkter Kontakt zwischen Scintilla- tor und Negpr~parat erhalten wird. 1Viit einem Nylonring werden Substanz und Scintillator aufeinander befestigt; diese geschlossene Einheit bringt man direkt vor eine NultiplierrShre und z~h]t mit einer fiblichen NeBanorduung. Ffir jedes NeB- pr~parat wird eine frische Scintil]atorfolie verwandt, so daBVerseuchungen yon einem Pr~parat zum anderen ausgesehlossen stud; die Fo]ien lassen sich sehr gleichm~Ng herstellen, was eine gute l~eproduzierbarkeit der Z~hlausbeuten zur Folge h~t. Der dichte AbsehluB der eiuzelnen Einheiten ermOglicht ferner deren Aufbewahrung ohne die Gefahr einer Verseuchung der Umgebung dutch Verst~uben. Ffir Net3- pr/iparate von natiirlichem Uran wird eine Z~hlausbeute von 47 -4- 2~ bei einer Nullrate yon weniger Ms 1 Imp/Std erhalten. Die Dicke der Scintillatorschieht ist oberhalb 4rag ZnS/cm ~ nur noch yon geringem Einflug auf die Z~hlausbente; ebenso hat eiue Variation der TeilchengrSl3e des ZnS(Ag)-Pulvers zwischen 2,5 und 5 # keine Anderung der Ausbeute zur Folge. Proben der fertigen Scintillatorfolien k6nnen yon den Verff. bezogen werden.

1 Analyt. Chemistry 82, 1861--1863 (1960). Health and Safety Lab., U.S. Atomic Energy Com. New York (USA). K . H . NEEB

Die MiigIiehkeiten zur Bestimmung" yon Spurenmengen dureh Aktivierungs- analyse mit sehnellen Neutronen werden yon 1%. F. COL~MA~ 1 diskutiert. Die Kosten f/Jr einen Coekeroft-WMton-Beschleuniger, der einen Deutcronenstrom yon 10 m A b e i einer Energie yon 105 keV erzeugt (entsprechend einem 14,5 MeV-

284 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, A10parate u. Reagentien Bd. 184

I~eutronenfluB yon 101~ n �9 em -2 �9 see -1) belaufen sich einsohlieBlieh Geb/iude und Abschirmung auf etwa s 20 000. In einer ausfiihrliohen Tabelle worden die m6glichen Kernreaktionen yon 14,5 iKeV-Neutronon mit etwa 80 Elementen, die Wirkungs- quersohni~te dieser Reaktionen, die orreiohbaren Iqaohweisempfindliehkeiten sowie m6gliche StSrungen angegeben.

1 Analyst 86, 39--44 (1961). UICAEA, Atomic Weapons Res. Establ., Alder- maston, Berks. (England). K.H. IqEE~

Mit den phystkaUsehen Grundlagen der stereoskopisehen Mikroradiogaphie, ihren Vorteilen gegeniiber der zweidimensionalen l~adiographie und praktischen Anwendungen befaBt sich W. ~ . W ~ L r ~ s 1. Dieses sehon vor 60 Jahren yon C. T. HEu und F. H. i"qEvrLT.E 2 benutzte Verfahren ist sparer nur wonig an- gewandt und besohrieben worden. W/~hrend sich bei Verwendung zweidimensionalor Mikroradiographie Probendicken yon 0,008 em (bei Stahl) und 0,03 em (bei l~agne- sium) grunds~tzlich kaum iibersehreiten ]assen, k6nnen dreidimensional bei den leichteren Elementen leioht St/~rken bis 0,2 em zugelassen werden. Zwisohen den beiden lfir die Sterooskoloie erforderliehen Aufnahmen werden Probe und photo- graphisohe Platte zusammen um etwa 6 ~ gedreht; die Stellung der R6ntgenrShre bleibt unver~ndert. An Anwendungsbeispielen werden die Bleiverteilung in Bronze, Nadeln yon TiA13 in Aluminium-Titan-Gu[Jlegierungen und Kornstrukture~ einer gegossenen, gewalzten und bei 350~ rekristallisierten 95-5 Zinlc-Zinn-Verbindung und einer Alumlnium-Zinn-Ferbindung gebraoht und mit Bildern ffir verschiedene Anregungsbedingungen belegt.

1 ~eta]lurgia (Manchester) 63, 95--101 (1961). Formerly Dep. Met~llurg. Engng., Univ. Toronto (Canada). -- ~ Trans. Chem. Soc. (London) 78, 714 (1898).

S. E CI~:mal~D

~ber die F~'lhmgen mit Oxin gibt J. I. HOFF~AN 1 einon kurzen l~lberblick. Da alle Oxinate bei p~ ~ 1 16slich sind, miissen die F/~llungen in aoetatgepufferter odor ammoniakalisoher LSsung ausgofiihrt werden. Eine Anzahl yon Trennungen l~LBt sieh orm6gliehen, z.B. ~agnesium yon den AlkalimetMlen, Aluminium yon verschiedenen anderen ~etallen, Beryllium yon Aluminium. Die Auswortung kann durch W~gen odor nach dem LSsen des Niederschlags in Salzs/~ure dutch bromato- metrisohe Titration erfolgen. 1V[anohe 0xinate 15sen sich in organisohen LSsungs- mittetn, bcsonders Chloroform, mid kSnnen dann oolorimetrisch ermittelt werden.

1 Chemist-Analyst 49, 126 (1960). Nat. Bureau oh Standards, Washington D. C. (USA). G. DENK

Die Bildung yon Wasserstoffperoxid in Alkoholen ist nach C. E. MEI~OA~ und W. W. BRAI~DT 1 die Ursache dafiir, dal] Benzohydroxams~ure-Chelate yon Uran(VI), Vanadium(V) und Eisen(III) beim Extmhieren mit h6heren Alkoholen zerst6rt werden, wenn diese nicht frisch destilliert waren. Verff. bestimmen S2uren yon Peroxid in 3-Methyl-l-butanol, 1-Pentanol, 1-Hexc~nol, 1-HelgtanoI, 1-Oetanol und Cyclohexanol, indem sic den Alkoho] mit dem gleiehon Volumen einer anges/~uerten TitansalzlSsung (Perchlors&ure, pH 1,1) schiitteln nnd so das Peroxid extrahieren. Die Extinktion des gebildeten gelben Titanperoxidkomplexes wird mit einem Beck- man-Spektralphotometer bei 370rim gemessen. Die Untersuchungen fiber den Reaktionsmechanismus ergaben ein st6chiometrisches Verh/iltnis zwischen gebil- detem Peroxid und zerstbrtem Chelat yon 1 : 1. Die Verff. verhindern die Peroxid- bildung, indem sie die fiber KOH destillierten Alkohole mit Wasser s/~ttigen und in Metallbeh&ltern aufbewahren.

Analyt. Chemistry 33, 102--104 (1961). Dep. Chemistry, Purdue Univ., Lafayette, Ind. (USA). I-L-J. DREWlTZ