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Die Moskauer U-Bahn Die Moskauer U-Bahn 2 «Historische» Richtung 4 Ringroute 16 Die Stationen der modernen Zeit 38 Menschen History Museum der Moskauer U-Bahn 48 Ausflüge in Moskauer U-Bahn 48 REISEFÜHRER

Die Moskauer U-Bahn

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  • Die Moskauer U-Bahn

    Die Moskauer U-Bahn 2Historische Richtung 4

    Ringroute 16Die Stationen der modernen Zeit 38

    Menschen History Museum der Moskauer U-Bahn 48

    Ausflge in Moskauer U-Bahn 48

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    Die Moskauer u-Bahn reiseFhrer

    Mehr als das halbe Jahrhundert trgt die Moskauer U-Bahn mit Stolz den Titel der weltschnsten U Bahn 44 aus 186 Stationen zhlen zu Objekten der Kulturerbe. Die Erschaffung dieser unglaublichen Schnheit fiel den U-Bahnbauern und den Stadtbehrden nicht leicht. Wenn man einer der verbreiteten Versionen Glauben schenkt, wurde 1934 zum Ausbau der Stationen der ersten Baufolge von Sokolniki bis Park Kultury - der weisteinige Kreml der Stadt Serpuchow geopfert. Die Moskauer U-Bahn ist ein unglaublich lebendiges Denkmal des Zeitalters des sozialistischen Realismus, Anschauungsmittel fr Geschichte des Landes, die die besten Beispiele des Moskauer Barocks, des stalinschen Empires, des Minimalismus aus der Nach-Perestrojka-Zeit und moderner urbanistischer Interieurs ansammelte. Die Moskauer U-Bahn ist ein besonderer mythologischer Raum der Hauptstadt, der eine Vielzahl von Grostadtlegenden, Bauernregeln und Mrchen hervorbrachte, der stndige Ort frs Treffen und Abschiednehmen, der sich fr immer und ewig in die Toponymik Moskaus einkopierte. Die Bewohner und Gste der Hauptstadt errechnen die Stunden ihres alltglichen Lebens und Bewegungsrouten, indem sie sich nach dem Rhythmus der Moskauer

    U-Bahn orientieren, die wie ein groes Stadtherz mit ihren Waggontren, automatischen Eingangssperren und Rolltreppen bereits 80 Jahre lang schlgt und vorhat, immer besser zu werden.

    Die beste Zeit, die Reisen in der U-Bahn zu unternehmen, sind Wochenenden oder Werktage nach 21 Uhr.

    DIE MOSKAUER U-BAHN

    Die Moskauer U-Bahn, deren erster Bauabschnitt am 15. Mai 1935 in Betrieb genommen wurde, ist ein echtes Meisterwerk unter der Erde, eine Stadt unter der Stadt. Sie kann mit recht das Blutgefsystem der Hauptstadt genannt werden, das tglich durch sich ca.7 Millionen Menschen hindurchlsst. Moskau ist der weltweite Leader nach der Intensitt der U Bahn-Nutzung, es liegt auf gleichem Niveau mit Tokio und Seoul. Zwlf Linien der Radial- und Ring-Struktur der U-Bahn wiederholen die historische Stadtplanung Moskaus und werden vom Jahr zu Jahr durch neue Stationen erweitert.

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    HISTORIScHE RIcHTUNG

    Die Stationen der Strecke: Majakowskaja 1 , Teatralnaja 2 , Arbatskaja 3 , Biblioteka imeni Lenina 4 , Kropotkinskaja 5

    Die Stationen dieser Strecke kann man zusammen mit Architekturdenkmlern auf der Oberflche zu Hauptsehenswr-digkeiten des historischen Zen-trums Moskaus zuordnen. Sie alle wurden zwischen 1935 und 1938 erffnet und zhlen mit Recht zu

    Kunstperlen der Moskauer U Bahn. Zum Beispiel, wurde die Station Majakowskaja in die Liste der Geschichts- und Kulturdenkmler von lokaler Bedeutung als eines der wertvollsten architektonischen Objekte der Hauptstadt aufgenom-men.

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    vorschlug, die bereits vorhandenen Konstruktionen mit Metall zu verstrken. Seit jener Zeit sttzen die geriffelten Edelstahlstreifen wie Karyatiden behutsam die schlanken Sulen, die mit Marmor Sadachlo und Steinplatten Orlets aus dem Ural dekoriert sind. Die Beleuchtungskrper werden von den durch Sulen ausgebildeten Kuppeln umrahmt. Im Zentrum jeder Kuppel befindet sich ein Smalta-Mosaik-Deckenbild von Alexander Dejneka. Insgesamt gibt es 34 Deckenbilder, die unter einem Namen Ein Tag des sowjetischen Himmels vereinigt sind. Das unikale architektonische Projekt der Majakowskaja wurde mit dem Hauptpreis auf der Internationalen Ausstellung in New York 1938 ausgezeichnet.2005 wurde der zweite Stationsausgang erffnet. Das Vestibl wurde vom Maler I. Lubennikow mit einer Serie von Smalta-Mosaik-Wandbildern mit Himmelansichten gestaltet, die mit Zitaten aus Gedichten von Wladimir Majakowskij ergnzt wurden. Ebenfalls hierher wurde aus der Stations-Stirnseite die von A. Kibalnikow geschaffene Bste des Dichters verlegt.

    In den Kriegsjahren wurde die Station als Luftschutzraum genutzt und ihre zentrale Halle diente als Platz fr Abhaltung von Parteiversammlungen.

    Die Station Majakowskaja wurde im September 1938 erffnet. Ihr marmornes Kuppelgewlbe ist fest mit breiten Metallstreifen umgrtelt. Aber diese effektvolle avantgardistische Lsung verdankt die Station, wie komisch es auch klingen mag, einer Baublamage.

    1935 wollte der chef-Architekt des Projekts S. Krawets die erste in der Welt tieffundierte Kolonnenstation mit Lngs-Bogengngen bauen. Dies bedeutete die Errichtung von akkuraten schlanken Sttzen und nicht krftigen Pfeilern.Aber infolge geologischer Bedingungen deckte sich das Gewlbe schnell mit einem Spinnennetz von Rissen. Dann wurden die Zgel an den glnzenden Architekten Alexej Duschkin bergeben, der

    Majakowskaja

    SAMoSKwoRETSKAJA LINIE

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    die mehr fr die Gestaltung eines griechischen Amphitheaters eigen sind. Bekanntere Gestalten finden sich in der unteren Reihe des Hauptsaalgewlbes meterhohe Flachreliefs aus weier Majolika mit Vergoldung stellen tanzende und Musikinstrumente spielende Bewohner der Sowjetunion in Nationaltrachten dar.

    Teatralnaja verfgt ber kein eigenes Vestibl und teilt Vorhallen mit den Stationen Ochotnyj Rjad und Ploschtschad Rewoljutsii.

    Die Station wurde 1938 erffnet, aber ihren gegenwrtigen Namen bekam sie erst 1990. Ursprnglich hie sie Swerdlow-Platz zu Ehren eines Kampfgefhrten w. Lenins. Aber fr den Architekten L. Poljakow war es wichtiger, die Beziehung zwischen der unterirdischen Architektur und dem Groen und dem Kleinen Theater zu unterstreichen, die sich auf der oberflche befinden.

    Theater zu unterstreichen, die sich auf der Oberflche befinden. Daraus entstammt die Wahl des Hauptthemas fr die Stationsgestaltung.Alles ist hier Theater. Schlanke, in massiven Pfeilern gemeielte kannelierte Halbsulen aus hellem Marmor sind nichts anderes, als Kulissen. Der Raum zwischen ihnen ist der schwere Vorhang. Bronzeplatten krnen den Kolonnenoberteil und funktionieren als Sulenkapitelle,

    Teatralnaja

    SAMoSKwoRETSKAJA LINIE

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    der aus einem geschnitzten Metallring und 28 halbsphrischen Leuchterschalen besteht.Der Stationssaal, in dem die geschlossene Perspektive fehlt, scheint unendlich zu sein. Hier, wie im Vestibl, flechten die quer ber der Station hinbergeworfenen parabolischen Bgen ineinander, aus diesem Grund hnelt der zentrale Saal mehr der Weien Kammer des Kremls von Rostow, als einem Ort zum Warten.Die Streckenwnde sind mit zwei Arten glasierter Fliesen verkleidet schwarz und wei, der Fuboden ist mit farblich verschiedenem Granit in Form eines farbigen Teppichs ausgelegt. Schneeweie, mit rotem Marmor beschlagene Pfeiler sind mit keramischen Monogrammrahmen und ppigen Struen, die ebenfalls am Gewlbe des zentralen Saals blhen, geschmckt. Mit dem dunklen Pfeilersockel kokettieren die ihm von der Farbe her nahen bronzenen Barockkronleuchten und Quasten, die von den Bogenrndern herunterhngen, durch die Passagiere zum Bahnsteig gelangen.

    Die Station Arbatskaja erscheint im postapokalyptischen Roman von Dmitij Gluchowskij Metro 2033 sowie im Blockbuster des Jahres 2012 Resident Evil: Retribution.

    Das auf der oberflche liegende Vestibl befindet sich im Atrium des Gebudes des Generalstabs des Verteidigungsministeriums (Eingang von der wosdwishenka-Strae).

    Wenn drinnen, kann man sich in allen Details mit dem so genannten Moskauer Barock vertraut machen mit einem wunderbaren Kunststil, in dem die Pracht des fr russische Kirchenarchitektur eigenen weisteinigen Dekors sich mit Elementen des westeuropischen Barocks vereinte. Das Gewlbe des Rolltreppenhauses basiert auf vier sich kreuzenden parabolischen Bgen, im Zentrum des Saals hngt ein prachtvoller Kronleuchter,

    ArbatskajaARBATSKo-PoKRowSKAJA LINIE

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    den grten Umsteigeknoten der Moskauer U-Bahn. Von Anfang an wurde das nicht geplant, deswegen wurden die Treppen fr Umsteige-tunnel im Zentrum und an der Stirn-seite der Station spter errichtet.Die Gestaltung der Innenrume der Station ist asketisch. Die Gewlbe-decke ist mit Quadratkassetten aus-gebaut, die in gleichen Abstnden mit Leuchten dekoriert sind. Zust-zliche Beleuchtung geben runde Leuchten auf dnnen Fen. Die Streckenwnde sind mit gewhnlichen gelben Keramik-fliesen ausgekleidet und einfache Marmorpilaster verdecken von den Augen der Fahrgste die Bogen-sttzen des niedrigen Gewlbes. Der Fuboden ist mit grauem Granit ausgelegt.Eines der wenigen dekorativen El-emente kann man entdecken, wenn man die in die Ost-Vorhalle fh-rende Treppe steigt. An der Wand ist ein das Profil W.I. Lenins darstel-lendes Mosaik-Wandbild zu sehen, das von G.I.Opryschko geschaffen wurde.

    An der Treppe beim bergang zur Station Borowitskaja kann man auf eine nicht standardgeme Sehenswrdigkeit stoen. Hier, direkt im Marmor, ist ein versteinertes Bauchfu-Weichtier deutlich zu sehen, das vor 300 Millionen Jahren gelebt hat.

    Biblioteka imeni Lenina war berufen, zu einem groformatigen Denkmal dem Fhrer des Proletariats zu werden. Aber wegen Bodenbedingungen, des dynamischen Straenverkehrs sowie der engen Nachbarschaft von Husern in diesem Stadtbereich war man gezwungen, von diesem Projekt Abstand zu nehmen.

    Die Architekten . Gontskewitsch und S. Sulin fassten den Entschluss, die in ihrer Art erste in der Welt flach fundierte Ein-Gewlbe-Station zu bauen ihre Tiefe betrgt nur 12 Meter und die Bodenstrke oberhalb des Gewlbes - weniger als vier. Solche bescheidenen Ausmae waren allerdings kein Hindernis, aus der Lenin-Bibliothek den ersten Umsteigebahnhof zu machen. Heute bildet sie zusammen mit den Stationen Arbatskaja, Aleksand-rowskj Sad und Borowitskaja

    Biblioteka imeni Lenina SoKoLNITScHESKAJA LINIE

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    Der Architekt . Duschkin beabsichtigte, die Station Kropotkinskaja nach Vorbild und Gestalt des Groen Hypostils des altgyptischen Tempels in Karnak. Er schuf seine unterirdische Variation, deren Projekt von 1935 bis 1941 Grand Prix auf den internationalen Ausstellungen in Brssel und Paris sowie den Stalin-Preis fr Architektur und Bau erhielt.Die Stationswnde und zwei Reihen von zehnkantigen Kolonnen sind mit dem Uraler Marmor Kolga verkleidet. Der Fuboden, ursprnglich mit Asphalt bedeckt, wurde spter mit grauem und rosa Granit ausgelegt. Die Leuchten sind in den oberen Kolonnenteilen versteckt, was ein zauberhaftes Gefhl der Leichtigkeit und Durchsichtigkeit von Kapitellen hervorruft, die in Form sich ffnender Lotosblten ausgefhrt wurden.Am Anfang von Gogolewskij-Boulevard befindet sich das oberirdische Vestibl der Kropotkinskaja, gestaltet in Form eines Bogens nach dem Projekt des Architekten S. Krawits. Das zweite Vestibl wurde 1997 zeitgleich mit der wieder aufgebauten christ-Erlser-Kathedrale erffnet. Zur Kathedrale und zur Wolchonka-Strae fhrt ein Ausgang von der Station.

    Sogar whrend des Berufsverkehrs knnen Fahrgste im hellen Stationssaal von Kropotkinskaja unverhindert flanieren, ohne zu ahnen, dass solche Mastbe ursprnglich fr riesige Passagierstrme ausgelegt wurden.

    Es wurde geplant, die Station zeitgleich mit dem riesigen Palast der Sowjets zu bauen, so dass groe Mengen von Sportlern und Zuschauern auf dem Bahnsteig Platz finden knnten, whrend sie auf den Zug warteten. Aber im Mai 1935 wurde die Kropotkinskaja fertig gestellt und der Palast stockte immer noch in der Anfangsbauphase. Letztendlich diente die Metallkarkasse whrend des Krieges als Werkstoff fr Panzerigel.

    Kropotkinskaja SoKoLNITScHESKAJA LINIE

    Im Rahmen der Aktion Die Nacht der Museen fand am 16. Mai 2010 in der Station das einzigartige Nachtkonzert des Kammerorchesters Kremlin statt. Fr die Moskauer U-Bahn war das die dritte offizielle Veranstaltung, die whrend der Friedenszeit abgehalten wurde, das zweite Konzert im Ganzen und das erste fr gewhnliche Fahrgste zugngliche.

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    RINGROUTE

    Die Stationen der Marschroute: Park Kultury 1 , oktjabrskaja 2 , Dobryninskaja 3 , Paweletskaja 4 , Taganskaja 5 , Kurskaja 6 , Komsomolskaja 7 , Prospekt Mira 8 , Nowoslobodskaja 9 , Belorusskaja 10 , Krasnopresnenskaja 11 , Kijevskaja 12 .

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    Die Ringlinie ist der Reihe nach die fnfte. Sie bernimmt die Pas-sagierstrme von radialen Linien und verbindet sieben aus neun Moskauer Eisenbahnhfe, auf dem Schema wird sie braun geken-nzeichnet.Die Ringlinie schlo 1954 und spielte dabei, wie sonderbar es klingen mag, die Schlsselrolle in der weiteren Entwicklung des

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    Metrosystems. fters wurden die Radiallinien ab dem Ring gebaut und erst spter durch den zen-tralen Abschnitt verbunden. Alle Stationen der Ringlinie sind die Architekturdenkmler des Stalinschen Empires. Das ihre Gestaltung verbindende Thema ist das Leben der Vlker der UdSSR in den 1940-50er Jahren und der Sieg im Groen Vaterlndischen Krieg.

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    und dunkelroter Farben gehalten, sieht aber wegen origineller Profilbgen, die massive Pfeiler visuell in vier Eckkolonnen teilen, nicht niedrig und schwerfllig aus. An den Gewlben, gegenber jedem solchen Brckenbogen paradiert eine klassische Empire-Leuchte. Eine wichtige Rolle spielt im Dekor auch das geflochtene Gipsband, das die Decke teilt und auf die Pfeilersimse hinuntersteigt. Die Zentren solcher ornamentalen Sektoren sind mit Gipsrosen hervorgehoben. Das oberirdische Vestibl ist mit vier vom Bildhauer G.I. Motowilow geschaffenen Stuck-Flachreliefs geschmckt, die an der Decke angebracht sind und Rast von Sportlern darstellen.Im Februar 2011 wurde die Station wegen der Generalreparatur geschlossen, whrend der die Rolltreppen, automatische Sperren und Kassen ausgetauscht wurden. Man versuchte, das Bahnsteig-Aussehen maximal an das im Jahre 1950 geschaffene nher zu bringen. Die Beendigung der Rekonstruktion und die Erffnung der Station fand am 28. April 2012 statt.

    An Werktagen nutzen tglich ca. 100 Tausend Fahrgste die Station Park Kultury.

    Die Station war bestimmt fr den Ausgang von Moskauern und Gsten der Hauptstadt in Richtung des legendren Zentralen Parks fr Kultur und Erholung genannt nach Gorkij.

    Das Thema der Erholung der Sowjetbrger gab die Hauptrichtung des Stationsdekors an: 26 von S.M.Rabinowitsch geschaffene Flachreliefs aus weiem Marmor schmcken die Pfeiler des Zentralsaals. Die Flachreliefs stellen die im Kulturpark fr die Sowjetjugend zugngliche Erholung: Fuball, Schlittschuhlaufen, Laienkunst, Tennis, Tanzen, Flugzeugmodellbau.Die Station ist in dunkelgrauer

    Park Kultury

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    auf Beispiele der frhchristlichen Tempelbaukunst.Die religise Sakralitt des In-terieurs wird durch zur Altarnische an der Stirnseite des Saals fh-rende Fackelreihen unterstrichen. Die Nische ist mit blauem Himmel gefllt, der den hellen Nachkriegs-frieden bedeutet dieser knstler-ischer Griff verleiht dem Interieur eine berirdische Leichtigkeit. Vor der Altarnische ist ein Schmiede-gitter aufgestellt, der vielen Gen-erationen der Moskauer den Anlass zu Witzen ber lichte Zukunft hinter Gittern gab.Kassen und Rolltreppenhallen sind mit Flachreliefs geschmckt, die bewaffnete Krieger, sowjetische Kriegsfahnen und schne Jun-gfern, die Militrruhm verkrpern, darstellen. Das oberirdische Vesti-bl wurde seit 1990 in das neue Gebude des Moskauer Instituts fr Stahl und Legierungen eingebaut. Das Vestibl ist mit Flachreliefs von zwei Fanfarenblsern ge-schmckt, die durch in Form von Kolonnen ausgefhrten Leuchten ausgeleuchtet werden.

    1956 wurde in der Leningrader U-Bahn nach dem Projekt von L. Poljakow die Station Puschkinskaja erffnet, die die Station Oktjabrskaja wiederholte. Anstelle des Himmels und des Gitters ist in der Altarnische das Standbild des groen Dichters aufgestellt.

    Bis 1961 hie dieseStation Kalushskaja,aber dann nderte sie ihren Namen nach dem nah liegenden oktjabrskaja-Platz.

    Das vom L.M. Poljakow entworfene Gestaltungsprojekt der Station setzte das Thema des Sieges im Nachkriegsdekor der sowjetischen U-Bahn organisch fort, indem es auf das Niveau des feierlichen Req-uiems zum Andenken an Gefallene gebracht wurde.Der Zentralsaal stellt einen er-schtternden Triumph-Bogen dar, der mit Flachreliefs von Sowjet-soldaten geschmckt ist. Seine architektonische Lsung hat eine Reihe von stilistischen Hinweisen

    Oktjabrskaja

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    der Richtung Wolga kommen nmlich Zge in Paweletskij-Bahnhof an, der der Station ihren Namen gab.Dreifach gewlbter Zentralsaal ist mit dekorativen Kolonnen aus hellem Marmor geschmckt, der mit schwarz-grauem Fuboden kontrastiert. Das visuelle Akzent des Dekors befindet sich an der Stirnseite der Station das ist ein Mosaik-Wandbild zum Thema der Einheit von Sowjetarbeitern und -bauern, an dessen Stelle sich frher das Medaillon mit Bildnissen von Lenin und Stalin befand.Vieles in dekorativer Gestaltung der Station spielt auf Elemente klassischer Architektur an: Halbkolonnen korinthischer Ordnung, die von vier Seiten massive Pfeiler umgeben; strenges geometrisches Muster aus grauen und schwarzen Granitplatten; aus florentinischer Renaissance geborgtes Ornament dekorativer Portale und marmorner Rosen.Der mit Granittreppen mit massiven Balustraden ausgestattete bergang aus dem Zentrum des Saals zur gleichnamigen Station der Samoskworetskaja Linie ist der lngste bergang zwischen den Stationen in der Moskauer U-Bahn.

    Dei Paweletskaja ist die einzige am Eisenbahnhof liegende Station der Ringlinie, die keinen direkten Ausgang zum Bahnhof hat.

    Das ist die einzige an einem Eisenbahnhof liegende Station der Ringlinie, die keinen direkten Ausgang zum Bahnhof hat.

    Die Autoren des Projekts N. Kolli und I. Kastel lsten sie in der Mosaik-Stilistik. Die Rolltreppenhalle aus hellem Marmor wird mit einem dekorativen Fries mit dem Mosaik-Wandbild Der Rote Platz (Autor I. Rabinowitsch) geschmckt. Auf dem Wandbild sind der gleichnamige Platz und das Lenin-Mausoleum mit Hintergrund aus Fahnen, auf deren Bndern die Namen von Wolga-Stdten gemeielt sind, abgebildet. Aus

    Paweletskaja

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    Flieger, Panzersoldaten und Infanteristen. Unter ihnen, in Umgebung von Siegesfahnen werden die Heldentaten dieser Truppengattungen dargestellt, ausgefhrt in Form von Majolika-Reliefs. Ihr hellblauer Ton und heller Marmor der Umgebung heben die mchtige Pfeilerkonstruktion der Station visuell empor. Der Zentralsaal der Station wird mit einer Reihe von Kronleuchtern beleuchtet, die ebenfalls mit hellblauer Majolika geschmckt sind, jede von Kronleuchten weist 10 Leuchten auf, geschaffen von A. Damskij. Zum oberirdischen Vestibl fhrt die vom runden Zwischenvestibl in zwei Abschnitte geteilte Rolltreppe. Die Kuppel des Zwischenvestibls ist mit der Freske Siegessalut (Maler . Schirjaew) geschmckt.Das oberirdische Vestibl, gelegen neben dem Denkmal der russischen Baukunst der Kirche von Nikolaj dem Wundertter auf Bolwanowka (1712), wurde in Form eines riesigen Zylinders errichtet, denn infolge des Aushubs einer groen Baugrube knnte die alte Kirche einstrzen.

    1972 wurde in der Station zum ersten mal in der Moskauer U-Bahn der experimentelle Lichthinweisschild aufgestellt.

    Die sagenhafte Taganka eine Handwerkersiedlung des XVI. Jh. gab ihren Namen der nah liegenden U-Bahn-Station und gleichzeitig gab sie den Vektor der Stationsgestaltung in Form von Reminiszenzen der mittelalterlichen Architektur den Autoren des Projekts (. Ryshkow und . Medwedew).

    Die berkreuzungen von Bgen des Zentralsaals bilden Kreuzgewlbe und sttzen auf Pfeiler, die mit hellem Marmor aus dem Prochoro-Balandinskoje-Vorkommen verkleidet sind. In der Gestaltung des Saals der Station Taganskaja der Ringlinie herrscht Majolika. In den Gewlben fanden Platz Wandbilder mit Medaillon-Profilen der Soldaten der Sowjetarmee Partisanen, Eisenbahner, Kavalleristen, Seeleute,

    Taganskaja

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    Die Station Komsomolskaja war als Eingangstor Moskaus gedacht, das riesige Passagierstrme vom Platz der drei Bahnhfe zu empfangen hatte, und wurde deswegen zum einer Art Hhepunkt des Stalinschen Empires prunkvoll, feierlich, krftig.

    Zu ihrer stilistischen Grundlage wurde das Moskauer Barock, das Anklnge an den Stil des vor der Revolution errichteten Gebudes des Kazaner Bahnhofs enthlt. Der Zentralsaal der Station besteht aus 34 Arkaden, die auf 68 achtkantigen Kolonnen aus rosa und blulich-grauem Granit sttzen. Die Hauptidee dieses Interieurs ist der Kampf des russischen Volkes fr Unabhngigkeit. Den Deckendekor bilden acht in antiker Technik aus Smalta und wertvollen Steinen

    Komsomolskaja

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    ausgefhrte Mosaik-Deckenbilder. Die Helden von sechs aus ihnen sind die russischen Heerfhrer und Recken Alexandr Newskij, Dmitij Doskoj, Kusma Minin und Dmitrij Posharskij, Alexandr Suworow, Michail Kutusow, Sowjetsoldaten an den Reichtagsmauern. Noch zwei Deckenbilder (Triumph des Sieges und W.I. Lenins Rede auf dem Roten Platz) dienten 1963 als Ersatz fr die Darstellungen Siegesparade und berreichung der Garde-Fahne, auf welchen Stalin auftrat. Die Zwischenhalle mit der Kuppel ist ebenfalls mit einem riesigen Mosaik-Wandbild mit dem roten Stern und den von ihm auseinander gehenden goldenen Strahlen geschmckt.

    Der Stationsentwurf wurde 1958 mit dem Grand Prix auf der Internationalen Ausstellung in Brssel ausgezeichnet.

    In den 1990er Jahren hatte man zweimal vor, die Station umzubenennen. Als Varianten wurde vorgeschlagen: Kalantschewskaja und Drei Bahnhfe.

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    Ihren Namen erhielt die Station 1966 nach der Strae, an deren Anfang sie sich befand. Aber der Ton und das Thema ihrer Gestaltung wurden von ihrem ursprnglichen Namen Botanischer Garten vorgegeben.

    Die Harmonie zwischen dem Menschen und der Natur wird sowohl an Flachreliefs aller Kolonnenkapitelle, die Szenen der Landwirtschaftsarbeiten in verschiedenen Sowjetrepubliken darstellen, als auch am mit einem Ornament aus Blttern und Reben geschmckten Fries gerhmt. Die strenge Architektur der Station mit flachem, durch rautenfrmige Kassetten aufgeteiltem Gewlbe

    Prospekt Mira

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    wird mit feinen Bronzenleuchten mit Lampen in Form von hrengarben beleuchtet.Die Farblsung der Station besteht aus satten Kombinationen dunkelroten Marmors von Streckenwnden und schwarz-grauer Schattierungen des Granitfubodens. Das oberirdische Vestibl ist in ein mehrstckiges Wohnhaus von Metrostroj (U-Bahn-Bauunternehmen) auf der Strae Prospekt Mira eingebaut. Das Vestibl-Interieur ist mit Smalta-Wandbild Mttern der Welt des Knstlers A. Kusnetsow geschmckt, und das Gewlbe wird von Kolonnen mit pilzfrmigen Kapitellen aus grner Majolika gehalten. Die Fassade des Vestibls ist mit Skulpturen und einer originellen Uhr geschmckt.

    Nach der Meinung einiger Astrologen ist es nicht zufllig, dass die Moskauer Ringlinie 12 Stationen hat. Jede von ihnen teile angeblich die Stadt in astrologische Sektoren nach den Tierkreiszeichen auf. So entspricht die Station Prospekt Mira dem Tierkreiszeichen Wassermann.

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    Die Station Nowoslobodskaja berrascht durch den berfluss von Glasbildern, die mit Tageslichtlampen ausgeleuchtet werden solch eine Lsung macht sie leicht und durchsichtig.

    Insgesamt 32 in Lettland aus Glas fr den Rigaer Dom angefertigte schmucke Glasbilder rahmen die Nischen groer und kleiner Bogenffnungen ein, indem sie mit Durchgngen zum Bahnsteig einander abwechseln. Ihre grellen Farbenflecken werden durch das schwarz-graue Schachbrettmuster des Fubodens hervorgehoben. Die Glasbilder und Durchgnge werden mit einem Ornamentband aus vergoldeter Treibarbeit besetzt. Den Oberteil jedes

    Nowoslobodskaja

    RINGRoUTE

    Glasbildes nehmen die Medaillons ein auf sechs von ihnen sind Architekt, Geograph, Maler, Energetiker, Musikant und Agronom abgebildet, auf anderen geometrische Muster und fnfzackige Sterne.Die Stirnwand des Zentralsaals wird durch das Mosaikwandbild von P. Korin Frieden in der ganzen Welt geschmckt, das eine Frau mit dem Kleinkind auf den Armen darstellt. ber ihrem Kopf war frher das Medaillon mit dem Stalin-Portrait angebracht, aber nach der Verurteilung seines Personenkults nahmen schwebende weie Tauben seinen Platz ein. Die 2003 durchgefhrte Renovierung der Stationsbeleuchtung erhhte die Helligkeit von Kronleuchtern, was zu einer kardinalen nderung der ursprnglichen Grundidee der Autoren fhrte, die versuchten, eine grottenartige Station mit gedmpftem weichem Licht zu schaffen, die der Zauberwelt des Unterwasserknigreiches hnelt.

    In den Bahnsteighallen der Sankt-Petersburger U-Bahnstation Ploschtschad Wosstanija sind die gleichen Kronleuchter installiert, wie in der Nowoslobodskaja.

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    Die Station befindet sich unweit vom Belorusskij Bahnhof und erzhlt ber die Kultur und Volkswirtschaft der gleichnamigen Sowjetrepublik (weirussland).

    Im Zentrum der Saaldecke sind 12 Deckenbilder angeordnet, die in der Technik des florentinischen Mosaiks ausgefhrt wurden. Zu ihrem Thema wurde das lebhafte und frhliche Leben des belorussischen Volkes gewhlt. Eine weitere Deckenverzierung stellt ein Stuckornament dar, das aus erhabenen geometrischen Figuren Quadraten, Polygonen sowie Bndern mit inneren dekorativen Reliefs Krnzen und hren - besteht.

    Belorusskaja

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    Die Stationspfeiler sind zu einem Drittel mit hellem Marmor geschmckt, die Streckenwnde waren einst mit kleinen bunten Mettlacher Platten verkleidet, deren Platz jetzt weie Keramikfliesen einnahmen. Der Fuboden in Form des nationalen belorussischen Stickerei-Ornaments, heutzutage aus Granit, war einst der Keramikboden.Das westliche, oberirdische Vestibl wurde 1952, das Ostvestibl, das unterirdische, 1997 erffnet. Zum zweiten Vestibl wurde die stliche Stirnwand der Station umgebaut zu derselben Zeit verschwand die diese Seite schmckende Skulpturengruppe Sowjetisches Weirussland, ein seiner Art Refrain der Komposition Belorussische Partisanen, die bis heute den bergang zur Samoskworetskaja Linie gestaltet.

    1951 wurden die Architekten I.G. Taranow, N.. Bykowa und G.I. Opryschko mit dem Stalin-Preis fr das Projekt der Station ausgezeichnet.

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    Die 1954 erffnete Krasnopresnenskaja der Ringlinie wurde im traditionellen Stil des Stalin-Zeitalters gestaltet.

    Simse aus weiem Marmor, feierlich helle Pfeiler, die zum Kontrast mit rotem Granit und achtkantigen Medaillons mit Hammer und Sichel ausgeschmckt sind, breite Bnder von Deckenreliefs mit Szenen der revolutionren Barrikadenkmpfe in Moskau (Autoren - N. Schtscherbakow, Ju. Pommer, W. Fjodorow, Ju. Uschakow, G. Kolesnikow). Sechs aus 14 Flachreliefs sind den revolutionren Ereignissen des Jahres 1917, acht der Revolution

    Krasnopresnenskaja

    RINGRoUTE

    des Jahres 1905 gewidmet. In den Seitenslen sind oberhalb der Pfeiler Flachreliefs mit einschlgigen Daten revolutionrer Ereignisse angeordnet. Der Fuboden wurde mit strengen Platten aus grauem, rotem und schwarzem Granit ausgelegt.Im roten Gestein, mit welchem die Station Krasnopresnenskaja verkleidet ist, sind Versteinerungen zu sehen, die von den Palontologen zum palozoischen Zeitalter zugerechnet werden, ihr Alter betrgt ca. 300 Millionen Jahre.

    Die U-Bahnstation Krasnopresnenskaja wurde nach der Strae Krasnaja Presnja zu Ehren revolutionrer Ereignisse des Jahres 1905 im Moskauer Bezirk Presnja benannt.

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    Die Kijewskaja wurde zur letzten Station, die 1954 die Ringlinie abschloss, und zur ersten fr den Ersten Sekretr der KPdSU N.S. chruschtschow, der diese Station direkt mit seiner geliebten Heimat assoziierte.

    Zu ihrem ideologischen Leitmotiv wurde das 300-jhrige Jubilum der Wiedervereinigung der Ukraine mit Russland, was seine markante Widerspiegelung im Interieur fand: ppiges Pflanzendekor und 18 in Stuckverzierung aus ukrainischen Ornamenten eingerahmte Mosaik-wandbilder verleihen der Station ein feierliches und ein Bisschen pompses Aussehen. Die Wandbilder nehmen den gesa-mten zentralen Teil von Pfeilern in Anspruch und erzhlen von

    Kijewskaja

    RINGRoUTE

    der Vlkerfreundschaft Russlands und der Ukraine von den Zeiten der Rada von Perejaslaw, als die Saporoger Kosaken das Eid dem russischen Thron leisteten, bis zur Revolution 1917 und friedlichem Leben im Sowjetland (die Skiz-zen vom Architekten A. Misin). Das Ensemble von Mosaikwand-bildern wird durch das Gemlde an der Stirnwand des Zentralsaals gekrnt mit den das Mosaikpor-trait W.I. Lenins umrahmenden Stuckfahnen, die von Zeilen aus der UdSSR-Hymne umgeben sind. Einer der Stationsausgnge wurde 2006 von franzsischen Architek-ten nach dem Muster der Pariser Metro im Moderne-Geist von Hector Guimard anno 1900-1910 gestaltet. Zum Antwortgeschenk von der Moskauer U-Bahn an die Franzo-sen wurde das Buntglasfenster Kurotschka Rjaba (Mrchenfigur, eine Henne, die ein goldenes Ei legte), das in der Pariser Metrosta-tion Madeleine installiert wurde.

    Auf dem Wandbild Kampf fr die Sowjetmacht in der Ukraine glauben moderne Fahrgste, in den Hnden eines der Partisanen ein Mobiltelefon und auf den Knien ein Notebook zu sehen. In der Tat benutzt er das Feldtelefon, dessen Hrer er mit beiden Hnden hlt, und auf seinen Knien liegt der Deckel vom Kasten mit dem Telefonapparat.

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    Die Moskauer u-Bahn

    DIE STATIONEN DER MODERNEN ZEIT

    Die Stationen der Route: Sretenskij Bulwar 1 , Trubnaja 2 , Rimskaja 3 , Novokossino 4 .

    Die Stationen dieser Route wurden nach Projekten des neuen Typs gebaut, wenn der Station eine Monolith-Eisenbetonplatte zu-grunde gelegt wird. Das Interieur ist hier lakonisch, weist eine

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    streng gebaute Perspektive und meistens einen minimalistischen Dekor auf. Die Stationen dieser Route liegen auf der salatfarbenen Ljublinsko-Dmitrowskaja und auf der gelben Kalininskaja Linien.

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    Die Moskauer u-Bahn reiseFhrer

    Die Gestaltung der Station ist nicht nur dem Sretenskij Boulevard, nach dem sie benannt wurde, gewidmet. Die U-Bahn-Architekten (N. Schumakow, G. Mun, N. Schurygina) und der bekannte Maler I. Lubennikow erweiterten die Grenzen und priesen in Beton und Marmor den ganzen Boulevard-Ring.

    Das Lied war gut gelungen har-monisch, voll und zum Erstaunen lebendig, wenn man bedenkt, dass bei der Farbenwahl fr die Station-sdekorierung die Gestalter mehr als konservativ blieben.Die Pfeiler sind mit hellem Mar-mor verkleidet, die dazwischen liegenden Durchgnge sind zum Kontrast mit dunkler Verkleidung fett unterstrichen. Der mit hel-lem Granit ausgelegte Fuboden wird mit schmalen schwarzen Streifen durchstrichen. Der wohl

    Sretenskij Bulwar

    LJUBLINSKo-DMITRowSKAJA LINIE

    einzige Farbenfleck, der den Blick an sich zieht, ist, sind die mit fuchsrotem Marmor dekorierten Streckenwnde. Von der Seite des Bahnsteigs her sind die Pfeiler so gebogen, dass der Eindruck entsteht als ob sie ber Fahrgste mit all ihrer Steinmasse berhn-gen wrden. Das gleiche Verfahren wird in der Vorhalle der Station Turgenewskaja angewandt, von wo der Ausgang zur Stadt und das Umsteigen zur Station Sretenskij Bulwar erfolgt.In den Pfeilernischen des Zentralsaals befinden sich 24 von I. Lubennikow geschaffene Wandbilder. Jedes von ihnen stellt die Ansichten des Boulevard-Rings in sthlernen Silhouetten dar Personen, Wolken, Denkmler. Zum Beispiel, lsst sich der Gogolewskij Boulevard an der Silhouette des Gogol-Denkmals und Tschistoprudnyj Boulevard an der Silhouette des Gribojedow-Denkmals ersehen. Ein solches Verfahren der bertragung von gebeizten Abbildungen auf Stahloberflche wurde in der Welt zum ersten Mal angewandt.

    Bis Mai 2011 fehlte der Station Sretenskij Bulwar der Direktausgang zur Stadt. Ausgehen konnte man nur durch die Nachbarstationen Turgenewskaja und Tschistyje Prudy hindurch.

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    Die Moskauer u-Bahn reiseFhrer

    Diese Station beging ihren Geburtstag am 30. August 2007, obwohl die Frage ihrer Errichtung bereits 1931 aufgeworfen wurde.

    Der Zentralsaal ist recht lakonisch hergerichtet: die klassische helle Marmorverkleidung von Strecken-wnden und Kolonnen wird durch dunkel grne Einfgungen sowie durch grelle Flecken der vom Kn-stler Surab Tsereteli geschaffenen Wandbilder und Farbglasfenster schattiert, die eine lustige Stadt-geschichte in die Welt setzte. An allen Farbglasfenstern sind die Kirchen und Dome einiger GUS-Stdten abgebildet, aber von An-fang an trug keine von den Kuppeln

    Trubnaja

    LJUBLINSKo-DMITRowSKAJA LINIE

    Kreuze. Nach einiger Zeit nach der Erffnung befestigte ein unbe-kannter Fahrgast selbstndig kleine Kruzifixe und Leibeskreuze an die Wandbilder, und die U-Bahn-Leitung nahm diese bis jetzt nicht ab, weil sie entschied, dass diese Kreuze die Farbglasfensterabbildungen ergnzten.Die allgemeine Stationsbeleuchtung wurde mittels der hinter Simsen angeordneten Leuchten von weier und orangenfarbener Schattierung gelst und die lokale - mit Hilfe von 18 originellen im Stil Modern gehaltenen Boulevard-Laternen. Das junge Alter der Station wird von dem auf der Plattform angeordneten Lichtdioden-Streifen unterstrichen, welcher die Sicherheitszone bis zum Rand hervorhebt.Eine weitere interessante architektonische Besonderheit der Station ist der minimale Kurvenradius auf der Strecke Sretenskij Bulwar Trubnaja (500 Meter anstatt standardmiger 600 Meter), der die unterirdische Trasse von einem der ltesten Frauenklster Moskaus, dem in den 1380-er Jahren gegrndeten Roshdestwenskij-Frauenkloster, wegfhrt.

    Fast drei Jahre war diese Station die Endstation der Ljublinskaja Linie, bis am 19. Juni 2010 die Strecke Dostojewskaja Marjina Roschtscha in Betrieb genommen wurde.

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    Die Moskauer u-Bahn reiseFhrer

    An der Gestaltung der Station Rimskaja nahmen italienische Knstler G. Imbrigi and A. cuatrocci teil. Die schpferische Aufgabe bestand darin, die Hauptsymbole Roms in Miniature zu wiederholen.

    Zum Beispiel, stellt eines der Medaillons, dasjenige ber dem Durchgang zur Rolltreppe zum Umsteigen, die Gottesmutter mit dem Kind dar. Das andere Medaillon kann man im bergang zur Kalininskaja Linie entdecken dort passen Romulus und Remus auf den Triumph-Bogen auf. Und die Hauptkomposition Springbrunnen in der Halle an der nrdlichen Stirnwand der Station stellt eine zerschlagene Kolonne dar, die ganz kleine

    Rimskaja

    LJUBLINSKo-DMITRowSKAJA LINIE

    Grnder Roms noch friedlich teilen. Hinter ihnen funktioniert ein echter Springbrunnen der einzige in der Moskauer U-Bahn.Mit der hauptschlichen Gestaltung befassten sich die Architekten N. Rostegnjaewa und L. Popow, deren Herangehen an die Arbeit mehr monumental und ernst war. Die Einmaligkeit der Rimskaja besteht darin, dass, obwohl sie eine gewhnliche Drei-Gewlbe-Station ist, ihre Kolonnen, Pfeiler und Wnde auf eine massive Bodenplatte sttzen hier wurde dieses Verfahren zum ersten Mal umgesetzt. Der Fuboden ist mit grauem, schwarzem und rotem Granit ausgelegt, der ein einfaches geometrisches Muster in Form von Linien aufweist, die die Station durchqueren. Die Rimskaja wird von langen Reihen gebogener Leuchten beleuchtet, die in die Nischen des fast unendlich wirkenden Zentralsaal-Gewlbes eingebaut sind. Um die ihrer Strenge nach fast ideale Perspektive nicht zu stren, wurde beschlossen, im Hauptsaal auf die Wegweiseschilder zu verzichten diese befinden sich zwischen den Sulen.

    Die Rimskaja ist eine der wenigen Stationen der Moskauer U Bahn, deren Namen nicht mit einem sich in der Nhe befindenden Stadtobjekt verbunden ist.

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    Die Moskauer u-Bahn reiseFhrer

    Die Station wurde fr den Passagierverkehr am 30. August 2012 unter Anwesenheit des Prsidenten Russlands wladimir Putin erffnet. Das ist die 186. Station der Moskauer U-Bahn, die Endstation der Kalininskaja Linie, die damit um 3,42 km wuchs.

    Die Stationsgestaltung erfolgte in einem ultra-modernen Stil mit komplizierten Lichtlsungen und erinnert zum Teil an die Gestaltung der Station Slawjanskij Bulwar.Die Grundlage der architekto-nischen Gestalt der Station ist das Eisenbeton-Gewlbe, das in Form von Kassetten ausgefhrt und mit weiem und grauem Putz gedeckt wurde. Die Kassetten sind mit durch einen dunkleren Ton hervorgehobenen Diagonalrippen geteilt und werden durch Hng-

    Nowokossino KALININSKAJA LINIE

    eleuchten ausgeleuchtet. Als Kom-positionsakzente treten architek-tonische Elemente aus rostfreiem Stahl und das Leuchtenglas auf.Die Plattform ist mit grauem und schwarzem Naturstein ausgelegt. Die Streckenwand stellt einen hohen Sockel an der Grundlage des Gewlbes dar, der mit perforierten dunkel-grauen Paneelen verkleidet wurde, die eine Lrmschutzschicht mit einem dunklen Granitdeckel aufweisen. Die Eingangstrep-pen auf der Oberflche sind unter stromlinienfrmigen Glaspavillons untergebracht.Die Station verfgt ber zwei unterirdische Vestible das west-liche und das stliche. Jedes von ihnen weist in der Gestaltung seine Grundfarbe auf: salatgrne fr das westliche und ocker-orangen-farbene fr das stliche Vestibl. Die neue U-Bahn-Station ist mit Fahrsthlen fr Bevlkerungsgrup-pen mit eingeschrnkter Mobil-itt ausgestattet. Ebenso in der Nowokossino wurden zum ersten Mal in der Moskauer U-Bahn die Test-Tonsignale installiert, die den blinden und sehschwachen Brgern die Abfahrt und Ankunft von Zgen ankndigen.

    Die Hlfte der Ausgnge aus den Fugngertunneln der Station Nowokossino fhren in die Stadt Reutow (Gebiet Moskau), obwohl die Station selbst geografisch in Moskau liegt.

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    Die Moskauer u-Bahn

    VoLKSMUSEUM FR DIE GEScHIcHTE DER MoSKAUER U-BAHN

    Sobald die erste Baufolge der Moskauer Metro in Betrieb genommen wurde, begann man von der Grndung eines unterirdischen Museums fr U-Bahn-Geschichte zu reden. Erffnet wurde es allerdings erst 1967. Ala Initiatoren traten Veteranen der U-Bahn, die Exponate aus eigener Kraft sammelten von Dokumenten und Fotos an bis hin zu Mustern der unterirdischen Technik. Das Museum richtete sich hinter einer bescheidener Tr im Sdvestibl der Station Sportiwnaja ein. Heute ist es ein ganzer Komplex mit einer Vielzahl von Expositionen, einer Mini-Bibliothek und eigenem Filmtheater. Hier kann man das Apparat zum Weichenstellen, eine funktionierende Sensorschleuse aus der Sowjetzeit und die waschechte Lokfhrer-Kabine aus dem Waggon eines U-Bahn-Zuges sehen. Ein ganzer Stand ist den Fahrkarten und jetons verschiedener Zeiten und Lndern gewidmet. Zum Pflichtprogramm gehrt Filmvorfhrung ber U-Bahngeschichte. Stndig werden Filme ber Geschichte, Architektur, moderne technische Systeme, U-Bahn-Betrieb gezeigt sowie Filme ber Metro in Sankt-Petersburg, Minsk und Kiew.Adresse:U-Bahn-Station Sportiwnaja, Sdvestibl119048, Moskau, chamownitscheskij Wal, 36 +7 (495) 622-73-09 ffnungszeiten:Montag ab 10:00 bis 16:30 Uhr; Dienstag Donnerstag - ab 9:00 bis 16:30 Uhr; Freitag - ab 9:00 bis 15:00 Uhr. Arbeitsfreie Tage: Sonnabend, Sonntag.

    EXKURSIoNEN IN MoSKAUER U-BAHN

    Satellit-TravelStation: Ulitsa 1905 Goda+7 (495) 798-22-74 [email protected] satellit-travel.com

    Moskva-groupStation: Krasnyje Worotaul. Ssadowaja-Spasskaja, 20, Bro 403(im Gebude des Gstehauses von Jerewan)+7 (495) [email protected]

    Exkursionsbro Business-ServiceStation: TretjakowskajaBolschoj Tolmatschowskij pereulok, 5+7 (495) [email protected] www.excursia.ru

    STRANA TURISMA Station: Smolenskaja1. Smolenskij per., 4/3, Bro 323 +7 (499) 272-47-47 [email protected] stranatur.ru

    Reise- und Exkursionsbro ABMStation: Tswetnoj BulwarMalyj Ssucharewskij per., Haus 9, Bau 1+7 (495) [email protected]://abm-travel.ru/

    Exkursions- und Theaterzentrum ogni StolitsyStation: Ssucharewskaja,Malaja Ssucharewskaja Ploschtschad, 6, 1. OG, Bro 7+7 (495) [email protected]

    Magasin Puteschestwij Station: Kusnetskij Mostul. Kusnetskij Most, 22+7 (495) [email protected]

    MultitourStation: Awtosawodskajaul. Leninskaja Ssloboda, 26,Eing. 1, 2. OG, Bro 320+7 (495) [email protected]

    Fremdenverkehrsbetrieb PERwYM KLASSoMStation: Ploschtschad Rewoljtsii, Teatralnaja, Ochotnyj RjadRoter Platz, Wetoschnyj per., 9, Nikolskaj Passage +7 (495) 745-54-70 [email protected]

    Rivage TourStation: Ulitsa 1905 GodaBolschoj Tischinskij pereulok, 38, Bro 642+7 (495) [email protected]