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Die neue Grundschulordnu ng (GSO) Die wichtigsten Änderungen der Schulordnung für die öffentlichen Grundschulen in Rheinland-Pfalz vom 10.Oktober 2008

Die neue Grundschulordnung (GSO) Die wichtigsten Änderungen der Schulordnung für die öffentlichen Grundschulen in Rheinland-Pfalz vom 10.Oktober 2008

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Die neue Grundschulordnung

(GSO)Die wichtigsten Änderungender Schulordnung für die öffentlichen Grundschulenin Rheinland-Pfalzvom 10.Oktober 2008

Warum eine neue Grundschulordnung?

- Notwendigkeit aufgrund einer veränderten Kindheit [heterogene Lerngruppen, ökonomische, kulturelle Differenzen, Geschlechterdifferenzen, Entwicklungs- und Leistungsdifferenzen, Altersdifferenzen]

- Allgemeine Gesetzesänderungen und Verwaltungsvorschriften machten dies u. a. notwendig [Leitlinien von 1984, GSO von 1988, Vorgaben der individuellen Förderung lt. Fördererlass von 1993]

Heterogenität als Chance

- Es geht nicht darum die Unterschiedlichkeit der Kinder bedauernd zur Kenntnis zu nehmen.

- In der positiven Bedeutung des Begriffs der Heterogenität wird die Verschiedenheit der Kinder als bereichernde Chance für alle und nicht als Belastung gesehen.

[Prengel, Annedore, 2007: Heterogenität als Chance]

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz 2008

Schwerpunkte der neuen GSO

1. Mehr bewertungsfreie Lernzeit durch Reduzierung der schriftlichen Leistungsnachweise („Klassenarbeiten“)

2. Mehr Möglichkeiten zur differenzierten und individuellen Rückmeldung an Kinder und Eltern durch eine Kombination von Noten- und Verbalzeugnissen in den Klassenstufen 3 und 4

3. Aufsteigen im Klassenverband als Regelprinzip beim Übergang von Klassenstufe 3 nach 4

4. Dokumentation der individuellen Lernentwicklung als Grundlage für die weitere Unterrichtsarbeit und für Gespräche zwischen Lehrkräften, Eltern und Kindern

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz 2008

1. Mehr bewertungsfreie Lernzeit durch Reduzierung der schriftlichen Leistungsnachweise („Klassenarbeiten“)

16 schriftliche Leistungsnachweise pro Schuljahr in Klassenstufe 3 und 4 statt bisher 22-28 Klassenarbeiten,

davon 10 Nachweise in Deutsch in den Bereichen:

„Richtig schreiben“ und „Texte verfassen“ je 3,

„Leseverständnis“ und „Sprache untersuchen“ je 2, und 6 Nachweise in Mathematik (unter Berücksichtigung der fachlichen

Teilbereiche: Geometrie, Zahlen/Rechnen und Sachrechnen/Größen), bis zur Hälfte der Nachweise pro Fach können individuell, d.h. ohne

Gruppenbezug erbracht werden, keine zusätzlichen benoteten schriftlichen Überprüfungen („Tests“) in diesen

Fächern, Ankündigungsfrist drei Tage.

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz 2008

2. Mehr Möglichkeiten zur differenzierten und individuellen Rückmeldung an Kinder und Eltern durch eine Kombination von Noten- und Verbalzeugnissen in den Klassenstufen 3 und 4

für jedes Fach und jeden fachlichen Teilbereich erfolgt eine verbale Kurzkommentierung der erbrachten Leistungen, ebenso über das Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten.

*A

Gliederung der Teilbereiche in Deutsch und Mathematik in Korrespondenz mit den Bildungsstandards der KMK und dem Rahmenplan,

*A.1

Gesamtnote im Fach Deutsch (keine Einzelnoten für die fachlichen Teilbereiche mehr) und Beschreibung der Leistungen in den Teilbereichen,

Gesamtnote im Fach Mathematik (wie bisher) und Beschreibung der Leistungen in den Teilbereichen,

Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräch anstelle des Halbjahreszeugnisses in Klassenstufe 2,

Möglichkeit der verbalen Zeugnisbeurteilung in der gesamten Klassenstufe 3 oder im ersten Halbjahr auf Beschluss der Gesamtkonferenz und im Benehmen mit dem SEB.

*A.1 Fachliche Teilbereiche Deutsch - Sprechen/Zuhören Teilbereiche laut Rahmenplan: [ zu anderen sprechen; Gespräche führen; verstehend zuhören; mit verteilten Rollen sprechen/spielen; über

Lernerfahrungen sprechen] - Lesen/Umgang mit Texten und Medien [ über Lesefertigkeit und Lesemotivation verfügen, Texte erschließen; Texte präsentieren] - Richtig schreiben [ über Schreibfertigkeiten verfügen; richtig schreiben;]

- Texte verfassen [ Texte planen; Texte schreiben; Texte überarbeiten]

- Sprache untersuchen [ grundlegende sprachliche Strukturen und Begriffe kennen; sprachliche Verständigung untersuchen; an Wörter,

Sätzen, Texten arbeiten; Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sprachen entdecken.]

Mathematik - Geometrie [Raum; Figuren; Körper; Symmetrie; geometrische Maße] - Zahlen/Rechnen [Zahlbegriff, Zahlvorstellung; Rechenoperationen] - Sachrechnen/Größen [Grundvorstellung zu Größen; Wahrscheinlichkeit; Sachaufgaben]

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz 2008

2. Mehr Möglichkeiten zur differenzierten und individuellen Rückmeldung an Kinder und Eltern durch eine Kombination von Noten- und Verbalzeugnissen in den Klassenstufen 3 und 4

für jedes Fach und jeden fachlichen Teilbereich erfolgt eine verbale Kurzkommentierung der erbrachten Leistungen,

Gliederung der Teilbereiche in Deutsch und Mathematik in Korrespondenz mit den Bildungsstandards der KMK und dem Rahmenplan,

Gesamtnote im Fach Deutsch (keine Einzelnoten für die fachlichen Teilbereiche mehr) und Beschreibung der Leistungen in den Teilbereichen,

Gesamtnote im Fach Mathematik (wie bisher) und Beschreibung der Leistungen in den Teilbereichen,

Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräch anstelle des Halbjahreszeugnisses in Klassenstufe 2, *B

Möglichkeit der verbalen Zeugnisbeurteilung in der gesamten Klassenstufe 3 oder im ersten Halbjahr auf Beschluss der Gesamtkonferenz und im Benehmen mit dem SEB.

*B.1.1 Schüler-Eltern-Lehrer- Gespräch - Die Lehrkraft lädt möglichst schriftlich

SchülerIn und Eltern ein - Vorbereitungsbögen und Zielverein-

barungen werden einige Zeit vor dem

Gespräch ausgegeben

*B.1.2 Gesprächsverlauf - Gesprächsregeln und Schwerpunkte des Gesprächs

vereinbaren - SchülerIn beginnt anhand des Vorbereitungsbogen - Protokoll mit Zielvereinbarung schreiben und unterschreiben

lassen - Unterstützungsangebote fixieren - Es kann ein zweites Gespräch vereinbart werden - Evtl. Vereinbarung über Unterstützung durch andere

Lehrkräfte

*B.1.3 Gesprächsnachbereitung

- Alle Beteiligten erhalten eine Kopie der Zielvereinbarung (darf nicht ohne Zustimmung an Dritte weitergegeben werden) - Die Lehrkraft bewahrt die Schriftstücke längstens bis zum Schulabschluss auf, nicht jedoch in der Schülerakte - Das nächste Gespräch soll möglichst nach einem Jahr erfolgen

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz 2008

2. Mehr Möglichkeiten zur differenzierten und individuellen Rückmeldung an Kinder und Eltern durch eine Kombination von Noten- und Verbalzeugnissen in den Klassenstufen 3 und 4

für jedes Fach und jeden fachlichen Teilbereich erfolgt eine verbale Kurzkommentierung der erbrachten Leistungen,

Gliederung der Teilbereiche in Deutsch und Mathematik in Korrespondenz mit den Bildungsstandards der KMK und dem Rahmenplan,

Gesamtnote im Fach Deutsch (keine Einzelnoten für die fachlichen Teilbereiche mehr) und Beschreibung der Leistungen in den Teilbereichen,

Gesamtnote im Fach Mathematik (wie bisher) und Beschreibung der Leistungen in den Teilbereichen, [Sachrechnen und Größen, Geometrie, Arithmetik]

Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräch anstelle des Halbjahreszeugnisses in Klassenstufe 2,

Möglichkeit der verbalen Zeugnisbeurteilung in der gesamten Klassenstufe 3 oder im ersten Halbjahr auf Beschluss der Gesamtkonferenz und im Benehmen mit dem SEB.

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz 2008

3. Aufsteigen im Klassenverband als Regelprinzip beim Übergang von Klassenstufe 3 nach 4

Ausweitung der bisherigen Regelung für den Übergang von Klassenstufe 2 nach 3,

Durchgängigkeit des Prinzips der individuellen Förderung,

Prinzip der pädagogischen Leistungsbeurteilung, dazu gehören: - objektive Norm/fachliche Kompetenz [Bildungsstandards und Rahmenpläne] - Individualnorm/methodische Kompetenz [Wie bewältigt das Kind die Aufgabe] - Sozialnorm/soziale Kompetenz [Verhalten im Gruppenverband]

Verbleib in der bisherigen Klassenstufe in Ausnahmefällen auf Beschluss der Klassenkonferenz.

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz 2008

4. Dokumentation der individuellen Lernentwicklung als Grundlage für die weitere Unterrichtsarbeit und für Gespräche zwischen Lehrkräften, Eltern und Kindern

Beschreibung des Lernprozesses in Ergänzung zu den punktuellen Leistungsnachweisen,

individuelle Dokumentation der Kompetenzen,

Grundlage für Differenzierung und Förderung,

Grundlage für Lernentwicklungsgespräche.

*A

*A.1 Lernentwicklungseinschätzung als Grundlage für Lernentwicklungsgespräch

Einschätzung/Rückmeldung über den Leistungsstand der Sprachkompetenz

Name: __________

Einschätzung Kind Einschätzung Lehrer/in

So sicher bist du schon: Ich melde mich

Ich rufe einen Mitschüler auf

Ich frage nach, wenn ich etwas nicht verstanden habe

*A.1 Rückmeldebogen nach dem Entwicklungsgespräch ____________, dies solltest du noch besser üben! Name und Klasse des Kindes

__________ __________ __________ Unterschrift Eltern Unterschrift Kind Unterschrift Lehrkraft

Was? Wie? Womit? Bis wann?

Rechtschreiben Am Computer „GUT“ -Programm

Ende der Osterferien

Schreibschrift-buchstabe „b“ und “w“

Tägliche häusliche Übung über 2 Zeilen

Schreibheft mit Lineatur ….und Bleistift

Ende dieser Woche

*A.2 Andere Form des SEL-Gesprächs Vorbereitungsbogen für Schülerinnen und Schüler zum Lehrer-Schüler-Eltern-Gespräch

Name der Schülerin / des Schülers: ______________________________

Klasse: ______________________________ Termin des L-S-E-Gesprächs: ______________________________

Besonders gut kann ich: ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

In den Bereichen muss ich mich mehr anstrengen: …………………………………………………………………………………………………………………

………………………………………………………………………………………………………………… Die Hilfe brauche ich in der Schule: …………………………………………………………………………………………………………………

………………………………………………………………………………………………………………….

Die Unterstützung wünsche ich mir zu Hause: …………………………………………………………………………………………………………………

……………………………………………………………………………………………………………… Das ist mir noch wichtig: …………………………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………………………

*A.2 Andere Form des S-E-L-Gesprächs Vorbereitungsbogen für Lehrkräfte zum Lehrer-Schüler-Eltern-Gespräch

Name der Schülerin / des Schülers: ________________________________

Klasse: ________________________________

Termin des L-S-E-Gespräch: ________________________________

Diese Stärken des Kindes sehen die Lehrkräfte: ……………………………………………………………………………………………………………………

……………………………………………………………………………………………………………… In folgenden Bereichen sehen die Lehrkräfte Förderbedarf: ……………………………………………………………………………………………………………………

……………………………………………………………………………………………………………… Folgende Unterstützung kann die Schule leisten: ……………………………………………………………………………………………………………………

………………………………………………………………………………………………………………. Dieser Kommentar ist noch wichtig: ……………………………………………………………………………………………………………………

………………………………………………………………………………………………………………

*A.2 Andere Form des SEL-Gesprächs Vorbereitungsbogen für Eltern

zum Lehrer-Schüler-Eltern-Gespräch

Name der Schülerin / des Schülers: _______________________________

Klasse: _______________________________

Termin des L-S-E-Gesprächs: _______________________________

Diese Stärken des Kindes werden beobachtet: …………………………………………………………………………………………………………………

………………………………………………………………………………………………………………… In folgenden Bereichen wird Förderbedarf gesehen: …………………………………………………………………………………………………………………

………………………………………………………………………………………………………………… Folgende Unterstützung kann zu Hause geleistet werden: …………………………………………………………………………………………………………………

………………………………………………………………………………………………………………… Dieser Kommentar ist noch wichtig: …………………………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………………………

*A.2 Andere Form des SEL-Gesprächs Zielvereinbarung des Lehrer-Schüler-Eltern-Gesprächs

Name der Schülerin / des Schülers: _______________________________ Klasse: _______________________________ Termin des L-S-E-Gesprächs: _______________________________

Neuer Gesprächstermin:_____________

________________________________ _________________________________

Unterschrift der Schülerin/ des Schülers Unterschrift der Lehrkraft ________________________________

_________________________________ Unterschrift der Mutter Unterschrift des Vaters

Wer macht was mit wem bis wann?

Kind

Mutter

Vater

Lehrkraft

Andere Person,Name:

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz 2008

Weitere Regelungen

Verankerung der konzeptionellen Zusammenarbeit von Kita und Grundschule,

Qualitätsprogramme und schuleigene Arbeitspläne sind offen für die Einsichtnahme durch die Eltern,

Informationspflicht der Eltern gegenüber der Schule vor Unterrichtsbeginn bei Verhinderung des Kindes,

[Lehrkraft soll die Eltern bei Abwesenheit des Kindes anrufen. Bei Nichterreichung dokumentieren!]

individueller Förderplan bei Kindern mit Lernschwierigkeiten [kurzzeitig] und Lernstörungen [lang anhaltend] (keine Benotung in den betreffenden Lernbereichen, keine Zustimmung der Eltern wie bisher) sowie bei Kindern, die eine Klassenstufe überspringen,

Bindung der Entscheidung über das freiwillige Zurücktreten an die Klassenkonferenz,

neben den Ferien sind nun auch die gesetzlichen Feiertage und die Samstage und Sonntage von den Hausaufgaben freizuhalten.

Weitere Informationen

Den Volltext der neuen Grundschulordnung und eine kommentierte Fassung, einen Fragenkatalog, sowie weitere Informationen zur Umsetzung der GSO finden Sie unter:

www.grundschule.bildung-rp.de