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142 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe einfachen Handhabung des Bestimmungsverfahrens steht die allgemein bekannte hohe StSrempfindliehkeit ailer Messungen im kurzwelllgen Ultraviolett fiir fast alle anderen Ionen gegeniiber. Kleine Mengen Eisen, Wismut, Antimon, Zinn u.a. ergeben betrgchtliche positive Fehler. Der EinfluB yon Anionen wird nicht unter- sueht. Die Arbeit zeigt das Absorptionsspektrum des Bleiperchlorats in Abh/~ngig- keit yon der S/~urekonzentration und dem p~-Wert, zwei Eiehgeraden und in zwei Tabellen den Einflul3 der Temperatur und einiger stSrender Kationen auf die BM- bestimmung. 1 Jap. Analyst 7, 582--585 (1958) [Japanisch]. (Naeh engl. Zus.fass. ref.) Univ. Kyoto and Osaka Ind. ges. Inst. (Japan). H. SPECKER Die photometrische Bestimmung des Titans kann nach J. KoR~Isc~ und A. F~a~AG 1 mit Hilfe des gelb bis rot gef~rbten, anionisehen Ascorbinatkomplexes crfolgen, wodurch gleichzeitig eine Abtrennung des Titans yon z. B. Nickel, Eisen(II) und Chrom, nicht jedoch yon Utah, Vanadium und 3/Iolybd~n 2 mittels Anionen- austausches m6glich ist. Die maximale Extinktion des Titan-Ascorbins~urekom- plexes liegt bei 350--365 nm, wenn die L6sung einen pH-Wert 3,8 hat. Das Lambert- Beersche Gesetz ist im Bereich yon 3--80/~g Ti erfiillt. Die Farbe bildet sich sofort und bleibt mehrere Stunden konstant. -- Die Aufstellung der Eich~urve erfolgt unter Einbeziehung eines S/~ulenverfahrens, wobei auch der Leerwert in derselben Weise mit einer titanfreien LSsung ermittelt wird. Der Anionenaustauscher Amberlite IRA 400 in Cl-Form (0,1--0,3 ram) wird rnit der Aseorbins/~urel5sung I s vorbehan- delt. Aliquote Teile einer schwes Titansulfatl5sung mit 100/~g Ti/ml werden nach Zusatz yon 20 ml 10~ Ascorbins~iurelSsung auf 100 ml verdiinnt, mit verdiinntem Ammoniak auf p~ 4 eingestellt und mit einer Geschwindigkeit yon 0,5 ml/min dutch das Harzbett ~ flieBen gelassen. Dieses wird wie zuvor 2 beschrieben gewaschen, und dann wird das Titan mit n Salzs/iure eluiert, und zwar 25/~g Ti mit 25 ml, 50--100 #g mit 50 ml und mehr als 100/~g mit 100 ml. 25 ml des Eluates werden in einen 50 ml-MeBkolbcn gebracht. Man gibt 12,5 ml 2,5 m Natrium- acetatl5sung zu und fiillt mit 5% iger Ascorbins~urel6sung, die mit Natriumacetat auf p~ 3,8 gebracht ist, zur Marke auf. Nun wird die Extinktion gcmessen, z. B. in einer 1 cm-Kiivette eines Beckman-Spektrometers Modell B mit einer blauempfind- lichen Photozelle, und die Eichkurve gezeichnet. -- Bei dieser Arbeitsweise werden solche Ionen, die den Farbton des Titan-Ascorbins~urekomplexes stSren, wie z. B. Chrom, Eisen, Kobalt und Nickel vollstiindig entfernt. Mehr als 0,1 mg Utah, 0,25 nag Vanadium, 0,5 mg Wolfram und l mg Molybdi~n stSren die Bestimmung. Kupfer stSrt die Si~ulenoperation empfindlich, so dal3 diese in solchem Falle keinen groBen Vorteil bringt, zumal selbst Kupfermengen yon 20 mg die direkte photo- metrische Bestimmung nieht beeinflussen. Natriumchlorid daft eine Menge yon 1 g nicht iibersteigen. Auch sollen Phosphate abwcsend sein. -- Bestimmung des Titans in Mineralen. 1. Dire/cte Bestimmung. Die in einem Platintiegel aus 0,5--1 g Mineral mit der 5--10fachen Mcnge wasserfreiem Natriumcarbonat hergestellte Schmelze wird nach dem Erkalten in eincr ger~umigen Porzellanschale in 4 n Salzs~ure gelSst. Durch mehrmaliges Eindampfen mit Salzs~ure wird die Kieseis~ure ab- geschieden. Man filtriert, wi~scht mit Salzs~iure und Wasser und fiillt das Filtrat, das an Salzs~ure in sein soll, auf 100 ml auf. 25 ml davon werden mit 12,5 ml 2,5 m Natriumacetatl5sung versetzt und dann mit 5% iger AscorbinlSsung, die mit Natriumacetat auf pI~ 3,8 gebracht ist, auf 50 ml aufgeffillt. Anschliegend wird die Extinktion gegeniiber einer auf analoge Weise bereiteten PufferlSsung als Leerwert gemessen. Sollte die LSsung einen violetten oder griinlichen Farbton aufweisen, so mud eine Austauschertrennung ausgefiihrt werden. -- 2. ~Bestimmung nach einer Trennung durch lonenaustausch. Ein aliquoter Tell des n salzsauren Filtrates yon

Die photometrische Bestimmung des Titans

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142 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe

einfachen Handhabung des Best immungsverfahrens s teht die allgemein bekannte hohe StSrempfindliehkeit ailer Messungen im kurzwelllgen Ult raviole t t fiir fast alle anderen Ionen gegeniiber. Kleine Mengen Eisen, Wismut, Antimon, Zinn u . a . ergeben betrgchtl iche positive Fehler. Der EinfluB yon Anionen wird nicht unter- sueht. Die Arbei t zeigt das Absorpt ionsspektrum des Bleiperchlorats in Abh/~ngig- keit yon der S/~urekonzentration und dem p~-Wert , zwei Eiehgeraden und in zwei Tabellen den Einflul3 der Tempera tur und einiger stSrender Kat ionen auf die BM- best immung.

1 Jap. Analyst 7, 582--585 (1958) [Japanisch] . (Naeh engl. Zus.fass. ref.) Univ. Kyoto and Osaka Ind. ges. Inst . (Japan) . H. SPECKER

Die photometrische Bestimmung des Titans kann nach J. KoR~Isc~ und A. F~a~AG 1 mi t Hilfe des gelb bis rot gef~rbten, anionisehen Ascorbinatkomplexes crfolgen, wodurch gleichzeitig eine Abtrennung des Titans yon z. B. Nickel, Eisen(II) und Chrom, nicht jedoch yon Utah , Vanadium und 3/Iolybd~n 2 mittels Anionen- austausches m6glich ist. Die maximale Ex t ink t ion des Titan-Ascorbins~urekom- plexes liegt bei 350--365 nm, wenn die L6sung einen pH-Wert 3,8 hat . Das Lambert- Beersche Gesetz ist im Bereich yon 3--80/~g Ti erfiillt. Die Farbe bildet sich sofort und bleibt mehrere S tunden konstant . - - Die Aufstellung der Eich~urve erfolgt unter Einbeziehung eines S/~ulenverfahrens, wobei auch der Leerwert in derselben Weise mi t einer t i tanfreien LSsung ermit te l t wird. Der Anionenaustauscher Amberli te IRA 400 in Cl-Form (0,1--0,3 ram) wird rnit der Aseorbins/~urel5sung I s vorbehan- delt. Aliquote Teile einer schwes Titansulfat l5sung mi t 100/~g Ti/ml werden nach Zusatz yon 20 ml 10~ Ascorbins~iurelSsung auf 100 ml verdiinnt, mi t verdi inntem Ammoniak auf p~ 4 eingestellt und mit einer Geschwindigkeit yon 0,5 ml /min du tch das Harzbe t t ~ flieBen gelassen. Dieses wird wie zuvor 2 beschrieben gewaschen, und dann wird das T i tan mi t n Salzs/iure eluiert, und zwar 25/~g Ti mi t 25 ml, 50--100 #g mi t 50 ml und mehr als 100/~g mi t 100 ml. 25 ml des Eluates werden in einen 50 ml-MeBkolbcn gebracht. Man gibt 12,5 ml 2,5 m Natr ium- acetatl5sung zu und fiillt mi t 5% iger Ascorbins~urel6sung, die mit Nat r iumaceta t auf p~ 3,8 gebracht ist, zur Marke auf. N un wird die Ext ink t ion gcmessen, z. B. in einer 1 cm-Kiivet te eines Beckman-Spektrometers Modell B mi t einer blauempfind- lichen Photozelle, und die Eichkurve gezeichnet. - - Bei dieser Arbeitsweise werden solche Ionen, die den Fa rb ton des Titan-Ascorbins~urekomplexes stSren, wie z. B. Chrom, Eisen, Kobal t und Nickel vollstiindig entfernt. Mehr als 0,1 mg Utah , 0,25 nag Vanadium, 0,5 mg Wolfram und l mg Molybdi~n stSren die Best immung. Kupfer stSrt die Si~ulenoperation empfindlich, so dal3 diese in solchem Falle keinen groBen Vorteil bringt, zumal selbst Kupfermengen yon 20 mg die direkte photo- metrische Best immung nieht beeinflussen. Natr iumchlor id daf t eine Menge yon 1 g nicht iibersteigen. Auch sollen Phosphate abwcsend sein. - - Bestimmung des Titans in Mineralen. 1. Dire/cte Bestimmung. Die in einem Platintiegel aus 0,5--1 g Mineral mi t der 5 - -10fachen Mcnge wasserfreiem Nat r iumcarbona t hergestellte Schmelze wird nach dem Erkal ten in eincr ger~umigen Porzellanschale in 4 n Salzs~ure gelSst. Durch mehrmaliges Eindampfen mi t Salzs~ure wird die Kieseis~ure ab- geschieden. Man filtriert, wi~scht mit Salzs~iure und Wasser und fiillt das Fi l t rat , das an Salzs~ure i n sein soll, auf 100 ml auf. 25 ml davon werden mit 12,5 ml 2,5 m Natr iumaceta t l5sung versetzt und dann mit 5% iger AscorbinlSsung, die mit Na t r iumace ta t auf pI~ 3,8 gebracht ist, auf 50 ml aufgeffillt. Anschliegend wird die Ext ink t ion gegeniiber einer auf analoge Weise berei te ten PufferlSsung als Leerwert gemessen. Sollte die LSsung einen violet ten oder griinlichen Fa rb ton aufweisen, so mud eine Austauscher t rennung ausgefiihrt werden. -- 2. ~Bestimmung nach einer Trennung durch lonenaustausch. Ein aliquoter Tell des n salzsauren Fil trates yon

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der Kiesels/~ure, der n icht mehr als 1 g Natr imnehlor id en tha l ten darf, wird mi t 20 ml 10% iger Aseorbins~urelSsung versetzt und mit Wasser auf 100 ml verdfinnt. Diese LSsung wird mi t Ammoniak auf 20H 4 eirlgestellt und durch das Harzbe t t laufen gelassen, das wie oben besehrieben gewaschen wird. Das Ti tan wird mi t der passenden 1VIenge Salzsgure eluiert (siehe dort), und mi t 25 ml des Eluates wird sofort die 5{efllSsung hergestellt und spektrophotometr iseh gemessen. - - 5 Ver- gleiehsanalysen zeigen die Brauehbarke i t der beiden hier gesehilderten Verfahren gegenfiber der H202-Methode.

1 Mikroehim. Aeta (Wien) 19~8, 659--673. Univ. Wien (0sterreieh). -- 2 Xo~- KISClt, J., m A. FAnA~: Mikroehim. Ae~a (Wien) 1958, 646; vgl. diese Z. 169, 148 (1959). - - a KonK~scJ~, J. , A. FA~Aa u. F. HEC~T: 5Iikroehim. Aeta (Wien) 1958, 415; vgl. diese Z. 168, 61 (1959). R. ]k2LEMENT

Ein Verfahren ztxr photometrischen Bestimmung geringer Zirkoniummengen mit Brenzcatechinviolett besehreiben J. P. YOV~G und J. C. W~ITE 1. Zirkonium wird aus der wi~l~rigen Phase mit Tri-n-octylphosphinoxyd (TOPO) in Cyelohexan extrahier t und kann direkt im organisehen Ex t r ak t bes t immt werden. :Die Absorp- t ion des violet ten Komplexes wird bei 655 m# gemessen. Das Beersche Gesetz ist his zu 1,0/~g Zirkonium/ml erffillt. Wird aus salzsaurer LTsung extrahiert , so sind Aluminium, Eisen, Uran, Vanadium, Chrom und geringe Thoriummengen ohne EinfluB. Molybdi~n, Ti tan und Hafn ium stSren. Sulfat und Phosphat stTren in mg-Mengen nicht. Finder die Ex t rak t ion in Gegenwart yon Salpeters~ure start , so sind Aluminium, Eisen, Titan, MolybdSn, Vanudium und Chrom ohne EiniiuB. Jedoch dtirfen Sulfat und Phosphor nu t in Mikrogrammengen vorliegen. - - Aus- fiihrung, Ext~'aktion aus salzsaurer Ldsung. Die zu priifende LSsung, mit hSehstens 125 #g Zirkonium, wird mi~ konz. Salzs~iure auf eine HCl-Xonzentra t ion yon 7 m gebraeht. D~s Volumen soll je tzt etwa 25 ml be~ragen. Nach dem Zusatz yon 700 mg Ammoniumthioeyana t wird 10 rain mit 5 ml einer 0,01 m LSsung yon TOPO in Cyelohexan extrahiert . E in a]iqnoter Teil yon 1--3 ml wird mit 10 ml abs. ~ thano] , 1 ml 0,05~ Brenzcatechinviolett lSsung in Athanol und 5 ml Pyr idin versetzt. Die LSsung wird mit Athanol auf 25 ml aufgefiillt und die Absorp- t ion bei 655 m# gemessen. - - Zur Extraktion aus 8alpetersaurem Medium wird die zu prtifende LSsung mi t hSchstens 125/~g Zirkonium auf eine HNO3-Konzentrat ion yon 7 m gebracht. Die LSsung wird 10 rain mit 5 ml einer 0,02 m LSsung yon TOPO in Cyelohexan ausgeschfittelt. 1 oder 2 ml des Ext raktes werden in der oben be- schriebenen Ar t welter behandelt . Der mittlere Fehler der Best immung liegt unter 30/0.

1 Talanta (London) 1 ,263- -275 (1958). Oak Ridge Nat. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA). E . Z I ~ E ~

Uber die maBanalytische Bestimmung yon Hydrazin und dessen organischen Derivaien mit Brommonoehlor id berichten E. Sc~uL~K und K. BU~GnR 1. Als Indicator dient eine LSsung yon p-~-thoxychrysoidin. Die Best immung wird weder v o n d e r Ar t noeh yon der Konzentra~ion der vorliegenden Sgure beeinfluBt. -- Ausfiihrung. Etwa 0,3 g der zu untersuehenden Substanz wird in Wasser gelTst und auf 100 ml verdiinnt. 5 - -10 ml Anteile werden en tnommen und auf 30--50 ml ver- dfinnt. Es werden 2- -10 ml 20~ Salzs~ure oder 10--20 ml 2 n Sehwefels/~ure sowie 1 Tr. einer 0,2~ ~thanolischen LSsung yon p-Athoxychrysoidin zugesetzt und mit 0 ,1n BrommonochloridlSsung his zum Umschlag t i tr iert . Der Fehler bei der Hydraz inbes t immung betri~gt maximal 0,20/0. Ebenfalls naeh diesem Verfahren kSnnen z. B. Phenylhydrazin, Semiearbazid und Isonicotinsaurehydrazid bes t immt werden. Auch hier zeigen Beleganalysen befriedigende Ergebnisse. Es konnte