1
134 Berieht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate u. Reagentien Bd. 183 darin, dab geeignete Elemente rai~ hohem Wirkungsquerschnitt ftir thermisehe Neutronen zur Bestimmung yon niehtabsorbierenden Elementen herangezogen werden, indem die Neutronenabsorption eines yon diesen beiden Elementen ge- bi]deten Niedersehlages gemessen wird. So wird z.B. ~luorid als GdF~ (at~em. flit Gd 46000, ffir F 0,009 barns) ausgeft~llt, der yon GdJonen freigewasehene Nieder- sehlag zwisehen eine Neutronenquel]e und einen Neutronendetektor gebr~cht und deft gemessen. Die Methode ist anwendbar auf alle nieh~absorbierenden Elemente, die mit Elementen hohen Wirkungsquersehnittes (z.B. Gd, Sin, Eu, Cd, Dy, B, It, Hg, In u.a.) sehwerlSs]iehe, stSehiometriseh zusammengesetzte Verbindungen bilden; so sollte sieh z.B. XMium fiber das Tetraphenyloborat aui diese Weise be- stimmen lassen (fftherm. ffir K 2,0, ftir B 750 barns). Talanta (Lend.) 5, 264--266 (1960). Univ. of Michigan, Ann Arbor, Michigan (USA). K. If. N~.~ Die Prinzipien der extrakfiven radiometrischen Titration behandelt It. Srr~z:~~. Im Gegensatz zu den radiometrischen t~t~llungs%itrationen, die in ihrer Anwendung auf den Milligrammbereich beschrt~nkt sind, lassen sich bei der extraktiven ~o- difikation noch Mikrogramm- und, in gfinstigen F/~llen, Submikrogramm-Mengen mi~ gu~er Genauigkeit erfassen. Die ffir diese Arbeiten vorgesehlagene Apparatur, bei der jeweils nach Zusatz yon Titrationsmitte] und Extraktion der gebildeten Verbindung die orgar~ische Phase abgelassen wird, gestattet die Aktivitt~tsmessung direk% im Extraktionsgefgll Bei der direkten extraktiven Titration mit isotopem Indicator, z.B. der Bestimmung yon mit ssZn markiertem Zink, sesz~ man der wtU3- rigen LSsung bei I0~ 6,7 portionsweise Dithizord6sung (34,4 #m in CC14) zu und misoht dureh krt~ftiges meehanisches t~tihren; anseh]iegend wird die organisehe Phase abgelassen and die Aktivitt~t der wt~grigen L6sung gemessen. Mit sehritt- weisem Zusatz yon DithizonlSsung sinkt die so gemessene Aktivi~t~tsrate stetig ab und erreicht beim Xquivalenzpunkt einen konstanten Endwert (Nullratenpegel). Fiir die Titration mit nicht.isotopem Indicator ist Voraussetzung, dug die Stabilitt~ts- konstanten der Xomplexe der beiden Elemente mit dem Titrationsmittel sich so stark unterscheiden, dag eine Komplexbildung des Indicators erst eintritt, wenn das zu bestimmende Kation quantitativ reagiert hat (Beispieh Bestimmung yon Ag dutch Titration mit Dithizon-CCl 4 bei p~ 5,3, Indicator ssZn). Bei sohrittweisem Zusatz yon Titrationsmittel bleibt die Aktivit/~tsrate bis zum Xquivalenzpunk~ konstant, uIn darm linear abzusinken. Dureh Kombination dieser beiden Verfahren ist die gleichzeitige Titration yon 2 oder 3 Kationen mSglioh, z.B. die Bestimmung yon Kup]er und Zink mit ~sZn als Indicator, wobei die Ag-Titration als solche mit nieht-isotopem, die Zn-Titration als solehe mi~ isotopem Indicator vorgenommen wird. Die indirekte extraktive Titration wird bei Elementen angewandt, die bei der direkten Titration nur langsam reagieren. So wird z.B. bei der Titration son Palladium ein abgemessener ~ersehul? Di%hizonlSsung zugesetzt und naeh voll- standiger Reaktion die abgetrennte organisohe Phase mit einer wt~Brigen Ag- LSsung bekannten Gehaltes, die mi~ ~~ marMer~ ist, durehgerfihrt. Das dutch Pd nicht verbrauehte Di~hizon setzt sich dabei mit Ag-Ionen urn; das in der wt~B- rigen Phase verbliebene iibersohfissige Silber wird ansohliel?end direk~ radiometriseh ~itrierg. Auf dem Prinzip der indirekten extraktiven Titration ]t~gt sioh eine SchnelL bestimmung fi~r Cu mit Dithizon und S~Zn aufbauen, bei dernur 2 Aktivitats- messtmgen noSwendig sind: einmal die Messung der zur l~iiok~itration vorgelegten ~sZn-Gesamt~k%ivitt~t und zweitens die tier eSZn-Aktivitgt der wt~Brigen Phase naeh t~eak~ion mit dem unverbrauohten Dithizon. x Mikroohim. Act~ (Wien) 1960, 789--802. Paracelsus-Inst., Bad I-Iall und Med.-ehem. Inst., Pregl-Lab., Univ. Graz (0s~erreieh). K. IX. N]s~

Die Prinzipien der extraktiven radiometrischen Titration

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Prinzipien der extraktiven radiometrischen Titration

134 Berieht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate u. Reagentien Bd. 183

darin, dab geeignete Elemente rai~ hohem Wirkungsquerschnitt ftir thermisehe Neutronen zur Bestimmung yon niehtabsorbierenden Elementen herangezogen werden, indem die Neutronenabsorption eines yon diesen beiden Elementen ge- bi]deten Niedersehlages gemessen wird. So wird z.B. ~luorid als GdF~ (at~em. flit Gd 46000, ffir F 0,009 barns) ausgeft~llt, der yon GdJonen freigewasehene Nieder- sehlag zwisehen eine Neutronenquel]e und einen Neutronendetektor gebr~cht und deft gemessen. Die Methode ist anwendbar auf alle nieh~absorbierenden Elemente, die mit Elementen hohen Wirkungsquersehnittes (z.B. Gd, Sin, Eu, Cd, Dy, B, It, Hg, In u.a.) sehwerlSs]iehe, stSehiometriseh zusammengesetzte Verbindungen bilden; so sollte sieh z.B. XMium fiber das Tetraphenyloborat aui diese Weise be- stimmen lassen (fftherm. ffir K 2,0, ftir B 750 barns).

Talanta (Lend.) 5, 264--266 (1960). Univ. of Michigan, Ann Arbor, Michigan (USA). K. If. N~.~

Die Prinzipien der extrakfiven radiometrischen Titration behandelt It. Srr~z:~ ~. Im Gegensatz zu den radiometrischen t~t~llungs%itrationen, die in ihrer Anwendung auf den Milligrammbereich beschrt~nkt sind, lassen sich bei der extraktiven ~o- difikation noch Mikrogramm- und, in gfinstigen F/~llen, Submikrogramm-Mengen mi~ gu~er Genauigkeit erfassen. Die ffir diese Arbeiten vorgesehlagene Apparatur, bei der jeweils nach Zusatz yon Titrationsmitte] und Extraktion der gebildeten Verbindung die orgar~ische Phase abgelassen wird, gestattet die Aktivitt~tsmessung direk% im Extraktionsgefgll Bei der direkten extraktiven Titration mit isotopem Indicator, z.B. der Bestimmung yon mit ssZn markiertem Zink, sesz~ man der wtU3- rigen LSsung bei I0~ 6,7 portionsweise Dithizord6sung (34,4 #m in CC14) zu und misoht dureh krt~ftiges meehanisches t~tihren; anseh]iegend wird die organisehe Phase abgelassen and die Aktivitt~t der wt~grigen L6sung gemessen. Mit sehritt- weisem Zusatz yon DithizonlSsung sinkt die so gemessene Aktivi~t~tsrate stetig ab und erreicht beim Xquivalenzpunkt einen konstanten Endwert (Nullratenpegel). Fiir die Titration mit nicht.isotopem Indicator ist Voraussetzung, dug die Stabilitt~ts- konstanten der Xomplexe der beiden Elemente mit dem Titrationsmittel sich so stark unterscheiden, dag eine Komplexbildung des Indicators erst eintritt, wenn das zu bestimmende Kation quantitativ reagiert hat (Beispieh Bestimmung yon Ag dutch Titration mit Dithizon-CCl 4 bei p ~ 5,3, Indicator ssZn). Bei sohrittweisem Zusatz yon Titrationsmittel bleibt die Aktivit/~tsrate bis zum Xquivalenzpunk~ konstant, uIn darm linear abzusinken. Dureh Kombination dieser beiden Verfahren ist die gleichzeitige Titration yon 2 oder 3 Kationen mSglioh, z.B. die Bestimmung yon Kup]er und Z ink mit ~sZn als Indicator, wobei die Ag-Titration als solche mit nieht-isotopem, die Zn-Titration als solehe mi~ isotopem Indicator vorgenommen wird. Die indirekte extraktive Titration wird bei Elementen angewandt, die bei der direkten Titration nur langsam reagieren. So wird z.B. bei der Titration son Palladium ein abgemessener ~ersehul? Di%hizonlSsung zugesetzt und naeh voll- standiger Reaktion die abgetrennte organisohe Phase mit einer wt~Brigen Ag- LSsung bekannten Gehaltes, die mi~ ~~ marMer~ ist, durehgerfihrt. Das dutch Pd nicht verbrauehte Di~hizon setzt sich dabei mit Ag-Ionen urn; das in der wt~B- rigen Phase verbliebene iibersohfissige Silber wird ansohliel?end direk~ radiometriseh ~itrierg. Auf dem Prinzip der indirekten extraktiven Titration ]t~gt sioh eine SchnelL bestimmung fi~r Cu mit Dithizon und S~Zn aufbauen, bei d e r n u r 2 Aktivitats- messtmgen noSwendig sind: einmal die Messung der zur l~iiok~itration vorgelegten ~sZn-Gesamt~k%ivitt~t und zweitens die tier eSZn-Aktivitgt der wt~Brigen Phase naeh t~eak~ion mit dem unverbrauohten Dithizon.

x Mikroohim. Act~ (Wien) 1960, 789--802. Paracelsus-Inst., Bad I-Iall und Med.-ehem. Inst., Pregl-Lab., Univ. Graz (0s~erreieh). K. IX. N]s~