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136 Berieht: Analyse anorganischer Stoffe Bd. 193 Der erste Schritt der Methode besteht in der Extraktion yon Plutonium(IV) als Pu(NO3)6~--Ion mit einer l~ LOsung -con Hyam~e 1622 (p-Di-isobutylphen- oxys163 2) in Benzol. Die Eiustellung des erforderlichen vierwertigen Zustandes erfolg~ durch Zusatz yon frisch bereiteter Eisen(II)-ammoniumsulfatlSsung in Gegenwart yon efiwas Nitrition, das Reduktion zur dreiwertigen Stufe verhindert. Nach vorsichtigem Abdampfen des LSsungs- mittels wird der Riickstand unter Ans~uern mit 4 n Salpetersi~ure m Aeeton gelSst, mit einer gemessenen iiberschfissigen Menge 0,01 m ADTA-LSsung versetzt, auf p~ 4,75 gepuffert, mit Dithizorl versetzt und das unverbrauchte _~DTA schlieglich mit 0,004 m ZinkchloridlSsung unter photometrischer Ko~ltrolle des Farbumschlages yon Griin naeh Rosa titriert. FOr die Ausfiihrung der Methode wird eine in zwei Abteilungen unterteilte Abschirmbox empfohler~, wobei der erste Schritt wegen der starken fly-Aktivitiit der AusgangslSsung unter Fernbedienur~g, die weitere Behandlung des Extraktes jedoeh in eider ,,semi-remote unit" ausgefiihrt wird. Die Autoren besehreiben feraer eine zur Fernbedienung geeignete Extraktions- apparatur, eine ebensolche 2 ml-Pipette, eine Titrationszelle, die auch zum Ver- dampfen des LSsungsmittels verwendet wird, und die Aaordnung zur photometri- seher~ Titration, bei der eine Lichtquelle, das obenerw~hnte konische Titrations- gef~g, ein Filter ffir 510 nm (Ilford 604) und eine Photozelle verweudet werden. Der Dekontaminierungsfaktor der gesamten Methode betr~gt ffir Spaltprodukte 105, for Urar~ 100. Bezfiglich n~herer Einzelheiten der sehr d_etailliert besehriebenen Methode mug auf die Originalarbeit verwiesen werden. 1 Talanta (London) 9, 53--63 (1962). U. K. A. E. A., Production Group, Windscale Works, Calderbridge, Cumberland (England). -- 2 POWnLL, R. : Analyst 88, 252 (1958). L.J. O~Tn~I)o~'~ Die Reaktionen yon Gallium~ Indium und Thallium(lII) mit Thiooxin- (8-Mercaptochinolin) (I) werden yon Jr. A. BA~KOVSKIJ, JA. A. Tsr~vLE End A. F. I~w~ 1 als Fortsetztmg ~lterer Arbeiten fiber (I) eingehend studiert. In sehwach saurem, neutralem uad alkalisehem Medium bflden sich gelbe oder orange- gelbe Niederschl~ge, die in w~grig-~thanolisehem Medium kristallin ausfallen und die Zusammensetzung Ga(I)8, In-(I)~ und TI-(I)habeu. Tim wird dabei zu TlI reduziert. Die Chelate 15sen sieh gut ia CttC13, CHBr3, C~HsBr, Pyridin, Dimethyl- formamid, sind tmlSslich in .Athanol, Isoamylalkohol und CC14. In CHCla uuter- liegen die Chelate Ga-(I)a uud teilweise auch In-(I)a einer teilweisen Dissoziation zu Ga-(I)~+ und In-(I)~ + (Resultate photometrischer Un~ersuchungen) naeh der Extraktion bei p~ 8 for Ga und p~ 7 for In. Die molaren Extinktionskoeffizien- ten der Chelate steigen mit der Zahl der Ligandeu im Chelat und erreichen bei einem Chelat M: (I) ~ 1:3 den theoretischen Weft 12000. In CHCla sind die ~tma~ (in nm) und ~: ~max In-(I)~ 407 11 100 Ga-(I)~ 397 8 400 Tl-(I) 406 4 000 und best~tigen damit den teilweiseu Abbau vo~ G~-(I)~ nach AuflSsung in CI-ICI~ mad die Zusammensetzung yon TI-(I). Irt LSsuugen mi~ 10 faehem Uberschug an (I) lassen sieh G~llium bei p~ 6,5-10,0, Indium bei i0~ 4--13 und Thallium bei p~ 9 bis 14 in Toluol praktisch quantitativ extrahieren. Mit der steigenden Kor~zentratior~ yon (I) werden die Extrahierbarkeiten geringer. Beim Vergleieh mit den eatsprechen- den 8-IIydroxyehinolatenvor~ GNlium und Indium fgllt die bessere Extrakierbarkeit and damit aueh die grSl3ere Stabilitgt der Thiooxina~e auf. -- Photometrische Bestimmung yon Indium mit (I). Naeh der Extraktiou yon Ia-(I)~ bei p~ 4,0--12,5

Die Reaktionen von Gallium, Indium und Thallium(in) mit Thiooxin-(8-Mercaptochinolin)

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136 Berieht: Analyse anorganischer Stoffe Bd. 193

Der erste Schritt der Methode besteht in der Extraktion yon Plutonium(IV) als Pu(NO3)6~--Ion mit einer l~ LOsung -con Hyam~e 1622 (p-Di-isobutylphen- oxys163 2) in Benzol. Die Eiustellung des erforderlichen vierwertigen Zustandes erfolg~ durch Zusatz yon frisch bereiteter Eisen(II)-ammoniumsulfatlSsung in Gegenwart yon efiwas Nitrition, das Reduktion zur dreiwertigen Stufe verhindert. Nach vorsichtigem Abdampfen des LSsungs- mittels wird der Riickstand unter Ans~uern mit 4 n Salpetersi~ure m Aeeton gelSst, mit einer gemessenen iiberschfissigen Menge 0,01 m ADTA-LSsung versetzt, auf p~ 4,75 gepuffert, mit Dithizorl versetzt und das unverbrauchte _~DTA schlieglich mit 0,004 m ZinkchloridlSsung unter photometrischer Ko~ltrolle des Farbumschlages yon Griin naeh Rosa titriert. FOr die Ausfiihrung der Methode wird eine in zwei Abteilungen unterteilte Abschirmbox empfohler~, wobei der erste Schritt wegen der starken fly-Aktivitiit der AusgangslSsung unter Fernbedienur~g, die weitere Behandlung des Extraktes jedoeh in eider ,,semi-remote unit" ausgefiihrt wird. Die Autoren besehreiben feraer eine zur Fernbedienung geeignete Extraktions- apparatur, eine ebensolche 2 ml-Pipette, eine Titrationszelle, die auch zum Ver- dampfen des LSsungsmittels verwendet wird, und die Aaordnung zur photometri- seher~ Titration, bei der eine Lichtquelle, das obenerw~hnte konische Titrations- gef~g, ein Filter ffir 510 nm (Ilford 604) und eine Photozelle verweudet werden. Der Dekontaminierungsfaktor der gesamten Methode betr~gt ffir Spaltprodukte 105, for Urar~ 100. Bezfiglich n~herer Einzelheiten der sehr d_etailliert besehriebenen Methode mug auf die Originalarbeit verwiesen werden.

1 Talanta (London) 9, 53--63 (1962). U. K. A. E. A., Production Group, Windscale Works, Calderbridge, Cumberland (England). -- 2 POWnLL, R. : Analyst 88, 252 (1958). L . J . O~Tn~I)o~'~

Die Reaktionen yon Gallium~ Indium und Thallium(lII) mit Thiooxin- (8-Mercaptochinolin) (I) werden yon J r . A. BA~KOVSKIJ, JA. A. Tsr~vLE End A. F. I ~ w ~ 1 als Fortsetztmg ~lterer Arbeiten fiber (I) eingehend studiert. In sehwach saurem, neutralem uad alkalisehem Medium bflden sich gelbe oder orange- gelbe Niederschl~ge, die in w~grig-~thanolisehem Medium kristallin ausfallen und die Zusammensetzung Ga(I)8, In-(I)~ und TI-(I)habeu. Tim wird dabei zu TlI reduziert. Die Chelate 15sen sieh gut ia CttC13, CHBr3, C~HsBr, Pyridin, Dimethyl- formamid, sind tmlSslich in .Athanol, Isoamylalkohol und CC14. In CHCla uuter- liegen die Chelate Ga-(I)a uud teilweise auch In-(I)a einer teilweisen Dissoziation zu Ga-(I)~+ und In-(I)~ + (Resultate photometrischer Un~ersuchungen) naeh der Extraktion bei p~ 8 for Ga und p~ 7 for In. Die molaren Extinktionskoeffizien- ten der Chelate steigen mit der Zahl der Ligandeu im Chelat und erreichen bei einem Chelat M: (I) ~ 1:3 den theoretischen Weft 12000. In CHCla sind die ~tma~ (in nm) und ~:

~max In-(I)~ 407 11 100 Ga-(I)~ 397 8 400 Tl-(I) 406 4 000

und best~tigen damit den teilweiseu Abbau vo~ G~-(I)~ nach AuflSsung in CI-ICI~ mad die Zusammensetzung yon TI-(I). Irt LSsuugen mi~ 10 faehem Uberschug an (I) lassen sieh G~llium bei p~ 6,5-10,0, Indium bei i0~ 4--13 und Thallium bei p~ 9 bis 14 in Toluol praktisch quantitativ extrahieren. Mit der steigenden Kor~zentratior~ yon (I) werden die Extrahierbarkeiten geringer. Beim Vergleieh mit den eatsprechen- den 8-IIydroxyehinolaten vor~ GNlium und Indium fgllt die bessere Extrakierbarkeit and damit aueh die grSl3ere Stabilitgt der Thiooxina~e auf. -- Photometrische Bestimmung yon Indium mit (I). Naeh der Extraktiou yon Ia-(I)~ bei p~ 4,0--12,5

1963 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 137

in Toluol, die aueh in Gegenwart eines ~berschusses yon Natr iumtartrat oder CN- quantitativ verl~uft, k5rmen 0,5--60/~g In in 50 ml in alkalisehem Medium bestimmt werden. 1)as Lambert-Beersche Gesetz wird auch bei p~ 5,1 (Aeetatpuffer) befolgt, die Anwendbarkeit der Methode ist abet hier beschrgnkt. Man miBt die Extinktion bei 407 rim. Der Fehler fiir 0,5 ttg In ist hSehstens ~ 10~ . Cu, Ag, Au, Fe, Co, Ni Pd, Pt werden n i t CN- gegarnt. Ge, V, As, Me, W, Re, U und Ionen, die keine stabilen Sulfide bilden, st6re~ nicht. Es stSren Mrt e+, Zn e+, tIg e+, T1 +, Sne+, Pb ~+, Sb~+, Bin+, Gaa+.

~. anal. Chin. 16, 562--572 (1961) [t~ussisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Chem. Inst. d. Lit. Akad. d. Wiss., Riga (UdSSt~). L. SO3~E~

Den Einflu~ griiflerer Meng'en yon A1, Zn, Cu, V und Pb auf die fluorimetrische Galliumbestimmung 1 mit Rhodamin S verfolgen D.D. g ~ B o v und N .V . KAGAI~LICKAJA 2. - - Aus/iihrung. Zu 1--2 ml der ProbelSsung ffigt man 1 ml 15~ TiC13-L6sung, 1 ml 0,5~ Rhodamin S [beide in Salzsgure (1:1)] und 20% ige Salzs~ture bis zu einem Volumen yon 5 ml zu. Marl extrahiert n i t 5 ml eines Gemisehes aus Benzol und J~thylgther (9:1) und fiuorimetriert. Zur quaatitati- ven Extraktion yon 1 #g Ga aus einer L6sung, die keine anderen Schwermetalle ent- halt, ist 3 maliges Aussehfitteln notwendig. -- Die Anwesenheit von Schwermetallionen erniedrigt alas Ergebnis der ersten Extrakt ion yon 1 #g Ga folgendermagen: 10 mg A1 um 10~ 5 nag V um 10~ 10 mg Pb um 4~ ebenso Cu und Zn. Mit wiederholter (6--7maliger) Extraktion lgl3t sich 1 #g Ga neben 100 mg A1 quantitativ bestim- men. Auch in den reinsten Priiparaten yon AI-, Zn-, Cu-, V- und Pb-Verbindungen wurden nach der obigen Vorschrift Ga-Spuren (10-3--10 -4 ~ ) gefunden. Eine teil- weise oxydierte TiC13-LSsung verursacht die Fgrbung der organischen Phase und zu niedrige Ga-Werte.

1 SAN])ELr,, E. B. : Colorimetrie Determination of Traces of Metals. Seite 473, New'York--London 1959. -- 2 Zavedskaja Laborat. 28, 30--33 (1962) [Russiseh]. Insti tut f. l~Iineralrohstoffe, Kazan (UdSSR). M. BnJaTUgEK

Radiochemische Abtrennung yon Indium durch Amalgamaustausch. Das yon R. R. RvoH, J. I%. D~ Vo]~ und W. W. M~I~KE 1 vorgesehlagene Verfahren zur sehnellen urtd selektiven Abtrennung yon Isotopen des I n umfagt 2 Stufen: 1. Aus- tauseh yon radioaktivem *Iu 3+ (wggrige Phase) gegen In (Amalgamphase). t t ierbei mug die In-Konzentration in der Amalgamphase wesentlieh gr6ger sein als die *In3+-Konzentration in der wa3rigen Phase. 2. Rfickausgauseh yon radioaktivem *In (Amalgamphase) gegen In 3+ (wSgrige Phase). Hierbei mug die In3+-Konzentra- tion in der wi~l?riger~ Phase wesentlieh gr6Ber sein, als die *In-Konzentration in der Amalgamphase. Der Rfickaustauseh kann auch n i t Co~+-LSsung erfolgen. Sieht man yon oxydierenden Agentien ab, so ist alas Verfahren relativ unempfindlieh gegen St6rur~gen. Die optimalen Bedingungen ffir die Methode (>95~ Ausbeute; wirksame Abtrenrmng des *In 3+ yon anderen radioaktiven Ionen) wurden experi- mentell ermittelt : Die wgf3rige Ausgangsphase kann einige ]~g inaktives In 3+ enthalten und mug 0,1 m a l l HBr sein. Die Amalgamphase mu3 0,2--20/0 In enthalten. Man sehfittelt Amalgamphase ( ~ 1 g) und wi~13rige Phase (2 ml) 4 min, beim giickaustausch (n i t 2 ml einer L6sung, die je ml 0,4 n Salpetersgure 10 rag In 3+ enthi~lt) 5 rain. Vor d e n 1. Sehiitteln muB das System n i t tIilfe eines N~- Stromes yon 0~ befreit werden. Andernfalls wfirde ein Tell des In in der Amalgam- phase oxydiert und so die Austausehkapazit~it der letzteren vermindert werden.

1 Talanta (London) 9, 33--38 (1962). Dep. Chem., Urdv., Aun Arbor, Michigan (USA). D. KLOCKOW