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Die Rolle der Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen beim Ent-stehen von Metropol-Regionen am Beispiel der Metropolregion Rhein- Neckar Rudolf Fisch Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

Die Rolle der Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen beim Ent- stehen von Metropol-Regionen am Beispiel der Metropolregion Rhein-Neckar Rudolf Fisch

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Die Rolle der Wissenschafts- und

Bildungseinrichtungen beim Ent-

stehen von Metropol-Regionen

am Beispiel der Metropolregion

Rhein-Neckar

Rudolf FischDeutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

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Die Metropolregion Rhein-Neckar

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Ausgangspunkt der Entwicklung zur Metropolregion Rhein-Neckar

Anfang der neunziger Jahre Gründung eines „Rhein-Neckar-Dreieck e.V.“ auf Initiative mehrer großer Wirtschafts-unternehmen, insbesondere der BASF AG Ludwigshafen, KMUs, IHKs, Städte, Forschungs- und Wissenschaftseinrich-tungen in einem sehr alten Siedlungs- und Kulturland in der Region des Zusammenflusses des Neckars in den Rhein.

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Günstige Voraussetzungen

In der Bevölkerung gibt es Vorstellungen einer regionalen Zugehörigkeit für diesen geographi-schen Raum, entsprechend etwa der Größe Berlins.

Gute Wirtschaftsdynamik (z. B. Bioregion, potente Unternehmen).

Toleranz der Bevölkerung gegenüber Technik und Chemie.

Gute Verkehrsinfrastruktur: Bahn, Autobahnen, Straßen, Flughäfen und Großflughafen Frankfurt.

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Bildung der Metropolregion

Es kommt immer auf die Person an: Die Gründung Metropolregion Rhein-Neckar ist wesentlich betrieben und befördert worden durch Initiativen und politische Verhandlungen von Eggert Voscherau, stellvertretender Vorstands-vorsitzender der BASF AG Ludwigshafen.

Juli 2005: Vertrag durch die Ministerpräsidenten der Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zur länderüberschreitenden Zusammenarbeit im Zuge der Anerkennung als europäische Metropolregion.

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Exzellenter Wissenschaftsstandort

» 2,3 Mio Einwohner» 100.000 Unternehmen, vor allem Chemie, Maschinenbau und Informatik» 22 Hochschulen, rund 81.000 Studierende, davon ca. 10 % aus dem

Ausland» Universitäten und Fachhochschulen der Region in internationalen

Rankings ganz vorn» Beispielgebende Forschungslandschaft mit internationalem Renommee

Daten & Fakten

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Wissenschaftsvision (1)

L: Fisch/Folien/Wiss-vision.ppt, 7

Die Metropolregion Rhein-Neckar gehört zu den führenden europäischen Wissenschaftsregionen in den Bereichen

Lebenwissenschaften/Medizin

Chemie und Physik

Wirtschafts-, Rechts- und Gesellschafts- wissenschaften

Altertumswissenschaften

Quelle: Zukunftsinitiative Metropolregion Rhein-Neckar 2015

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Wissenschaftsvision (2)

L: Fisch/Folien/Wiss-vision.ppt

Die Hochschulen der Metropolregion Rhein-Neckar bieten eine breit gefäch-erte, praxisbezogene Weiterbildung an. Sie sind führende Anbieter für Executive Education im deutschspra-chigen Raum.

Quelle: Zukunftsinitiative Metropolregion Rhein-Neckar 2015

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Wissenschaftsvision (3)

L: Fisch/Folien/Wiss-vision.ppt

Das Management der Wissen-schaft hat sich auf Exzellenzniveau entwickelt.

Mit Best-Practice-Beispielen nimmt die Metropolregion im Wissen-schaftsmanagement Modellfunktion für andere Regionen ein.

Quelle: Zukunftsinitiative Metropolregion Rhein-Neckar 2015

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Entwicklungsförderliche Faktoren

Mittlere und große Veranstaltungen mit allen Partnern der Metropolregion fördern den Gedanken- und Erfahrungs-austausch, zum Beispiel durch Wissens-, Informations-, und Kontaktbörsen.Kooperationen zwischen Hochschulen und Forschungs-einrichtungen der Region werden in die Programme der jeweiligen Einrichtungen aufgenommen und gefördert, zum Beispiel durch gemeinsame Studiengänge und gemeinsame Promotionsvorhaben. Regelmäßige Arbeitsessen der Leitungsebene von Hochschul- und Forschungseinrichtungen in gepflegter Atmosphäre als Motor und Ideengeber für integrative und kooperative Aktivitäten.

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Integrationsanreize: Beispiele (1)

Auslobung von (Wissenschafts)Preisen, zum Beispiel Innovationspreis der Metropolregion. Übergabe bei festlicher Veranstaltung für Mitglieder der Initiative Zukunft Rhein-Neckar.

Konzert zu Ehren der Universität Mannheim, gestiftet und jährlich veranstaltet von der IHK Rhein-Neckar mit Einladung an alle Mitglieder der Initiative Zukunft Rhein-Neckar.

Veranstaltungen der Heidelberger Akademie der wissenschaften und anschließender Empfang.

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Integrationsanreize: Beispiele (2)

Vielfältige Zusammenarbeit von Max-Planck-Instituten sowie des Deutschen Instituts für Krebsforschung mit der Universität Heidelberg.

Gemeinsame Medizinerausbildung der Universitäten Heidelberg und Mannheim.

Gemeinsamer postgradualer MBA der Universität Mannheim und der Fachhochschule für Wirt-schaft, Ludwigshafen, gefördert von der BASF AG.

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Integrationsanreize: Beispiele (3)

Wirtschaftswissenschaftliche Vorträge hochrangi-ger Politiker und Wirtschaftsvertreter beim ZEW Mannheim mit anschließendem Empfang.

Vorträge an der DHV Speyer von führenden Politikern und Wissenschaftlern zu staatswissen-schaftlichen Fragen mit anschließendem Empfang.

Große Sportevents

Open-Air Konzerte

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Integrationsanreize: Beispiele (4)

Direkte F & E-Kooperation zwischen Unterneh-men und der Fachhochschule Mannheim auf einem angrenzenden Gelände. .

Gemeinsamer Stiftungslehrstuhl „Wissenschafts-organisation und Wissenschaftsmanagement“ durch Finanzdienstleister MLP aus der Region (Wiesloch) mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (Essen) an der DHV Speyer.

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Kommentierte Auszüge aus Selbstdar-stellungen der Metropolregion

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Vorstellungsbild: Hochschulen als ein Faktor bei Firmengründungen

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Vorstellungsbild: Strategien und strategische Handlungsfelder zur Entwicklung der Region

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Vorstellungsbild: Rolle der Wissenschaft bei der Regionalentwicklung

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Junior Professional Management Programm (JPM)

JPM ist eine Aktivität für Wissenschaft und Forschung sowie F & E –orientierte Unternehmen in der Metropolregion.

Motto: „Exzellente Wissenschaft braucht exzellentes Management“

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Das JPM ist eine Gemeinschaftsinitiative der BASF AG Ludwigshafen und

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Ziel des Junior Professional Management Programms

Professionalisierung im Wissenschaftsmanage-ment auf den Ebenen Person, Arbeitsgruppe und Organisation (Wissenschaft, Forschung, F & E-Abteilungen). Teilnehmende: Herausragende, besonders ausgewählte junge Natur-, Geistes-, Sozial- und Ingenieurwissenschaftler/innen aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar.

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Weg (1)

Einheit aus

• berufsbegleitender, wissenschaftsadäquater Fortbildung +

• persönlicher Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden +

• individueller Beratung durch Mentoren. Jeder/e Teilnehmer/in wird durch einen Senior Expert als Mentor für die Dauer eines Jahres individuell unterstützt.

L: Fisch/Folien/Jpm.ppt

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Weg (3)

Mentor/innen

Mentoren/innen sind erfahrene Führungskräfte der ersten Ebene. Sie kommen aus unterschiedlichen Organisa- tionen und bilden für ein Jahr ein Team. Das JPM unterstützt die Bildung einer lebendi- gen und produktiven Arbeitsbeziehung zwischen Junior und Senior Expert (Netzwerk- bildung).

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JPM-Lehrmethode: Tandemtraining

Erfahrene Trainer und Experten im Wissenschafts- management gestalten die Veranstaltung als Tandem.

Der Experte bietet einen theoriebasierten Über- blick. Der Trainer behandelt die praktischen Aspekte. Der Experte vertieft durch Einzelbeiträge. So werden Erfahrungen aus dem beruflichen Alltag in einer Wissenschafts- oder Forschungseinrich- tung oder in einem Unternehmen an der Theorie gespiegelt.

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JPM-Module (1)

ÜberblickEinführung in das Wissenschaftsmanagement.

Personal Einstellung, Verhalten und Beurteilung von Mitarbeiter/innen sowie Selbstmanagement.

ProfilbildungPersonalrecht, Marketing sowie Profilierung in und von Teams; Netzwerkbildung und Arbeiten mit und in Netzwerken.

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JPM-Module (2)

FührungInsbesondere: Projektmanagement, Zielvereinba-rungen, Kündigungsproblematik.

KommunikationFührung internationaler Arbeitsgruppen, Interview-techniken bei einer gemeinsamen Bearbeitung einer komplexen Aufgabe.

L: Fisch/Folien/Jpm.ppt

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Aufwand

JPM umfaßt 14 Schulungstage in fünf Modulen.

Kosten: Pro Teilnehmer(in) 8700 €, wovon die Hälfe vom Sponsor-partner BASF AG Ludwigshafen getragen wird.

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In der Summe ....

Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden unzweifelhaft als ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Metropolregion angesehen und entsprechend behandelt.Über eine gemeinsame „Wissenschaftsvision“ werden die Aktivitäten der Wissenschafts- und Forschungseinrichtun-gen der Metropolregion abgestimmt, gebündelt und strategisch ausgerichtet.Man sieht sich ....

Bei besonders gestalteten Anlässen werden auf gesell-schaftlicher Ebene gemeinsame inhaltliche oder geschäft-liche Interessen gepflegt und gleichermaßen sozial-emotionale Bedürfnisse befriedigt sowie interessante menschliche Begegnungen zwischen Fach- und Machtpromotoren ermöglicht.

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Kritik

Die Bedeutung der Hochschulen in der Entwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar wird als hoch eingeschätzt. Dabei überwiegen Plausibilitätsannahmen, es wird eher zugeschrieben und kaum etwas empirisch belegt.Vielleicht reicht es für positive Effekte: Das sogenannte Thomas-Theorem besagt: „Wenn Menschen etwas als real ansehen, hat es Konsequenzen für die Realität.“Eine empirische Studie, wie die des Wissenschafts-ministeriums Rheinland-Pfalz (2006), wäre hilfreich, förderliche und hinderliche Primär- und Sekundäreffekte der Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf die Regionalentwicklung zu identifizieren. Darauf gründend könnten gezieltere Maßnahmen paßgenau geplant und umgesetzt werden.