2
120 Bemerkungen zur neuen Alethode d. Sfickst.-Uesthinzir11!1. zu beweisen sucht,, dass die Met,hodc der Stickstoffbestim- mung von Will und Varrent.rapp mit 2 -Fehlerquellen behaftet sei. Die Ursache der erslen sol1 die scin, dass der Stickstoff der atmosphiirischen LuR bei dcr Zersetzung stickstofialtiger Materien durch ein Alkalihydrat Antheil an der Ammoniakbildung nimmt, in Folge dessen man immer den Stichstoff~ehalt zu hoch finden iniisse. Ferner sollen sehr viele st,ickstofffreie Materien bcim Zusamnien- schmelzen mit den Alkalihydraten nicht unbclrachtlich Animoniak erzeugen Hierher gehort besondcrs Zucker, wclcher von W i 11 und Va r r e n t r a p p vorgeschlagen 'ist, stickstoffreichen Substanzen zuzumischen, um die heftige Amrnoniakent,wickelung zu vermindern. H. W i 11 weist nun durch mehrere Yersuche nach, dass das Stickgas der Atmosphiire sicli nit IVauscrstoff in statu nascenti keineswegs verbinden kann.. Er erhiclt bei seincn Versuchen allerdings Pusserst geringe Mengen Amrnoniak, die jedorh eine andere Quelle hatten und durchaus vermieden werden, wenn das Alkalihydrat kurz vor der Anwendung erhitzt wird, - Reiset geht ferner an, dass Eisen heim Erhitzen rnit Kalilauge bis 130 0 und hei Lufizutritt Animonink entwickele, was seinen Grund wahrscheinlich darin liabe, dass das von Rciset ange- wandte Alkali elwas salpetersaures Salz enthielt. Die zweitc von R c i set aufgefundene Fehleryuelle besteht nach ihm darin, dass cin Theil des Platinchlorids zu Chloriir reducirt wird, wcnn man die salzsaure FIiissig- keit, die oft fliissiFe Kohlenwasserstoffe enthalt, damit im Wasserbade zur rrockne verdunstet. Biernach iniisste man immer zuviel Stickstoff erhalten, da dieses Platin- chloriir in Aethcr und Alkohol unlijslich ist, und was um so mehr eintreten miisste, je mchr Kohlenwasserstoffe vor- handen sind. W i l l konnte hei scinen Bersuchen jcdoch nie eine Reduction des Platinchlorids beim Vcrdampfen im Wasserbade wahrnehmen, und giebt an, dass man die Bildung der Kohlenwasserstoffe fast gmz vermciden kiinne, wenn der vordere Theil der Riihre stark irn Gliihen erhalten wird. (Annal. der Ch. u. Pharm. 8. ,33.p. 95J Aleurer. Die Silpbionpflanze der Alteli urid das Bu Nefa der Araher. Romer und Griechon le,gten auf die niedicinischen Ei enschaften einer Pflanze, die sic Silphion nannten, einen se f r hohen Werth. Die Pflanzc kam hauptsiichlich aus Afrika und man nannte eie dcshalh deo .,Schatz Afrilias,'.

Die Silphionpflanze der Alten und das Bu Nefa der Araber

  • Upload
    g

  • View
    214

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

120 Bemerkungen zur neuen Alethode d . Sfickst.-Uesthinzir11!1.

zu beweisen sucht,, dass die Met,hodc der Stickstoffbestim- mung von W i l l und V a r r e n t . r a p p mit 2 -Fehlerquellen behaftet sei. Die Ursache der erslen sol1 die scin, dass der Stickstoff der atmosphiirischen LuR bei dcr Zersetzung stickstofialtiger Materien durch ein Alkalihydrat Antheil an der Ammoniakbildung nimmt, in Folge dessen man immer den Stichstoff~ehalt zu hoch finden iniisse. Ferner sollen sehr viele st,ickstofffreie Materien bcim Zusamnien- schmelzen mit den Alkalihydraten nicht unbclrachtlich Animoniak erzeugen Hierher gehort besondcrs Zucker, wclcher von W i 11 und Va r r e n t r a p p vorgeschlagen 'ist, stickstoffreichen Substanzen zuzumischen, um die heftige Amrnoniakent,wickelung zu vermindern.

H. W i 11 weist nun durch mehrere Yersuche nach, dass das Stickgas der Atmosphiire sicli n i t IVauscrstoff in statu nascenti keineswegs verbinden kann.. Er erhiclt bei seincn Versuchen allerdings Pusserst geringe Mengen Amrnoniak, die jedorh eine andere Quelle hatten und durchaus vermieden werden, wenn das Alkalihydrat kurz vor der Anwendung erhitzt wird, - Reise t geht ferner an, dass Eisen heim Erhitzen rnit Kalilauge bis 130 0 und hei Lufizutritt Animonink entwickele, was seinen Grund wahrscheinlich darin liabe, dass das von R c i s e t ange- wandte Alkali elwas salpetersaures Salz enthielt.

Die zweitc von R c i s e t aufgefundene Fehleryuelle besteht nach ihm darin, dass cin Theil des Platinchlorids zu Chloriir reducirt wird, wcnn man die salzsaure FIiissig- keit, die oft fliissiFe Kohlenwasserstoffe enthalt, damit im Wasserbade zur rrockne verdunstet. Biernach iniisste man immer zuviel Stickstoff erhalten, da dieses Platin- chloriir in Aethcr und Alkohol unlijslich ist, und was um so mehr eintreten miisste, je mchr Kohlenwasserstoffe vor- handen sind. W i l l konnte hei scinen Bersuchen jcdoch nie eine Reduction des Platinchlorids beim Vcrdampfen im Wasserbade wahrnehmen, und giebt an, dass man die Bildung der Kohlenwasserstoffe fast gmz vermciden kiinne, wenn der vordere Theil der Riihre stark irn Gliihen erhalten wird. (Annal. der Ch. u. Pharm. 8. ,33.p. 95J Aleurer.

Die Silpbionpflanze der Alteli urid das Bu Nefa der Araher.

Romer und Griechon le,gten auf die niedicinischen Ei enschaften einer Pflanze, die sic Silphion nannten, einen se f r hohen Werth. Die Pflanzc kam hauptsiichlich aus Afrika und man nannte eie dcshalh deo .,Schatz Afrilias,'.

Silphionpflunze. Bu :Ye fa. Chinaw urael. 124

In Rom wog man den Saft, wie Plinius meldet, mit Silher auf, und Vorriithe davon wurden im offentlichen Schatz nieder elegt, wie haares Geld. DiePflanze wuchs haupt- sachlicl in C renaika, und findet sich auf cyrenaischen

Nach Dr. G u on, dessen naturhistorische Forschun- gen iiber Nordafri B a ausserdem bekannt sind, gehort jenen Abbildungen zufolge c!;ese Pflanze dem Doldengeschlecht an. Der hekannte Reisende D e l l a C e l l a hatte sie in1 Jahre. 1817 aus C renaika zuruckvebracht. Vivi a n i er- kannte sic nach Jr. Gyon's -An&e als ein Thapsia, und benannte sie desshalb Thapsia Silphium. Die Alten assen den Stengel, nachdem die Bliitkr abgefallen waren, ge- kocht, und der Gebrauch wurde QO Tage fortgesetzt, wah- ]*end welcher Zeit der Korper von allen schidlichen Siiften- ge- reinigt wurde. Auch das Vieh liehte die Pflanze sehr, da sic gelinde abfuhrte und dann fet t machte. Wahrschein- lich ist die Pflanze dieselbc, wclche die Araber Nord- afrikas unter dem Namen Bu &fa (d. h. der Yater des Nutzens, das V O ~ Z U sweise Nutzliche) kenncn und nanient-

der Ansicht der Araber fett, die Haut weiss macht und zugleich ein Mittel gegen die Unfruchtbarkeit ist. (Echo du Monde Savant. 19. MrzJ G.

Miinzen einfac x abgebildet.

lich die Frauen vie 9 fach gebrauchen, da die Pflanzen nach

---

Bestandtheile der Chinawurzel. Diese seit dem Anfange des 16. Jahrhunderts in Eu-

ropa bekannt gewordene Wurzel, welche von altern Acrsz- ten als ein wirksames Mittel geschiitzt wurde, stamrnt von Smilarc China, welche in China, Japan, Persien und Anie- rika sich findet. Sie ist von H. Reinsch einei ohemischcn Untersuchung unterworfen wordsn. Derselbe fand in 1 Tide. :

Aetherauszug. Warhsartiger in Weingeist unloslicher Stoff . . . . . . 0,003

'

Balsamisches in Weingeist losliches IIarz . . . . . . . 0,001 Auszug mit 76 procent. Weingeist.

Krystalliuischer Stoff (Smilachin) . . . . . . . . 0,028 Zucker. Gerbsaure niit wenigcn Salzen. Harzartiger Farbstofl.

Auszug mit 36 procent. Weingeist,. Gerbsairre und durch Abdauipfung entstandener Gcrb-

sauredbsatz mit Salzen, nebst rothbraunem, guminiartigem Farbstoff und eincm krystallinischcn Stoffe.