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3 BVK GL05 • Ilka Köhler / Regine Rompa: Globales Lernen – Tierrechte Die Situation der Haustiere (1) Aufgabenstellung: 1. Löse das Quiz und erfahre, welches Haustier in Deutschland am häufigsten gehalten wird. Tipp: In den Infotexten I und II findest du wichtige Lösungshinweise. 2. Lies Infotext I. Diskutiert in der Gruppe, aus welchen Gründen Menschen Haustiere halten. 3. Lies Infotext II und ordne den Tierarten auf den Bildern ihre grundlegenden Bedürfnisse zu. Wahlaufgabe: Recherchiere die genauen Bedürfnisse deines Lieblingshaustiers und trage sie in der Klasse vor. Knobel-Quiz: Haustierwissen In Deutschland leben rund 23 Millionen Haustiere. Als Haustiere werden Tierarten bezeichnet, die es nicht von Natur aus gibt, sondern die der Mensch durch Zucht von Wildtieren abgelei- tet hat. Der Mensch züchtet Haustiere zu seinem Nutzen oder seinem Vergnügen. Durch Zucht werden bestimmte Eigenschaften der Tierart verstärkt oder minimiert. So wurden beispielsweise Hunderassen gezüchtet, die sich besonders gut als Wachhunde oder als Familienhunde eignen. Andere Tierarten werden durch Zucht so verändert, dass sie dem Menschen optisch möglichst gut gefallen, ohne dass es einen besonderen Nutzen mit sich bringt. So gibt es zum Beispiel Kaninchen mit Hängeohren, großen Ohren, kleinen Ohren, langem Fell oder kurzem Fell. Man- che Tierarten wurden durch Zucht so verändert, dass sie körperliche Beeinträchtigungen davon- tragen. So gibt es zum Beispiel Perserkatzen mit Atem- und Augenproblemen, Basset Hounds, die wegen ihres Körperbaus kaum laufen können, oder nackte Meerschweinchen mit Haut- problemen. Zuchten, unter denen die Tiere massiv leiden, werden Qualzuchten genannt. Das Tierschutzgesetz verbietet es, Wirbeltiere so zu züchten, dass Eigenschaften, die Schmerz, Leid, Schäden oder Verhaltensstörungen verursachen, geduldet oder gefördert wer- den – Ausnahmen hierfür gibt es für Bereiche der Forschung mit Tieren. Hier ist es teilweise erlaubt, Wirbeltiere so zu züchten, dass sie körperliche Leiden davon- tragen. Infotext I 1. Meerschweinchen sind sportliche Tiere und laufen gerne in einem Laufrad. r richtig (z) r falsch (k) 2. Basset Hound ist der Name einer Kaninchen- rasse. r richtig (e) r falsch (a) 3. Hamster sind für Kinder ungeeignet, da sie tagsüber meist schlafen und nicht geweckt wer- den möchten. r richtig (t) r falsch (b) 4. Wellensittiche brauchen auch dann einen Part- ner, wenn sie einen Spiegel im Käfig hängen haben. r richtig (z) r falsch (r) 5. Goldfische werden erst seit Kurzem als Haustie- re gehalten. r richtig (a) r falsch (e) Lösung: Das häufigste Haustier in Deutschland: 1. Tiere in deinem Alltag

Die Situation der Haustiere (1) · 2019-04-01 · für Menschenaffen ngu : l l e t s nbeag Af u 1. Lies aufmerksam die einzelnen Aussagen und bilde dir eine Meinung. 2. Sieh die Bilder

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Die Situation der Haustiere (1)

Aufgabenstellung:

1. Löse das Quiz und erfahre, welches Haustier in Deutschland am häufigsten gehalten wird. Tipp: In den Infotexten I und II findest du wichtige Lösungshinweise.

2. Lies Infotext I. Diskutiert in der Gruppe, aus welchen Gründen Menschen Haustiere halten.3. Lies Infotext II und ordne den Tierarten auf den Bildern ihre grundlegenden Bedürfnisse zu.Wahlaufgabe: Recherchiere die genauen Bedürfnisse deines Lieblingshaustiers und trage sie in der Klasse vor.

Knobel-Quiz: Haustierwissen

In Deutschland leben rund 23 Millionen Haustiere. Als Haustiere werden Tierarten bezeichnet, die es nicht von Natur aus gibt, sondern die der Mensch durch Zucht von Wildtieren abgelei-tet hat. Der Mensch züchtet Haustiere zu seinem Nutzen oder seinem Vergnügen. Durch Zucht werden bestimmte Eigenschaften der Tierart verstärkt oder minimiert. So wurden beispielsweise Hunderassen gezüchtet, die sich besonders gut als Wachhunde oder als Familienhunde eignen. Andere Tierarten werden durch Zucht so verändert, dass sie dem Menschen optisch möglichst gut gefallen, ohne dass es einen besonderen Nutzen mit sich bringt. So gibt es zum Beispiel Kaninchen mit Hängeohren, großen Ohren, kleinen Ohren, langem Fell oder kurzem Fell. Man-che Tierarten wurden durch Zucht so verändert, dass sie körperliche Beeinträchtigungen davon-tragen. So gibt es zum Beispiel Perserkatzen mit Atem- und Augenproblemen, Basset Hounds, die wegen ihres Körperbaus kaum laufen können, oder nackte Meerschweinchen mit Haut-problemen. Zuchten, unter denen die Tiere massiv leiden, werden Qualzuchten genannt. Das Tierschutzgesetz verbietet es, Wirbeltiere so zu züchten, dass Eigenschaften, die Schmerz, Leid, Schäden oder Verhaltensstörungen verursachen, geduldet oder gefördert wer-den – Ausnahmen hierfür gibt es für Bereiche der Forschung mit Tieren. Hier ist es teilweise erlaubt, Wirbeltiere so zu züchten, dass sie körperliche Leiden davon-tragen.

Infotext I

1. Meerschweinchen sind sportliche Tiere und laufen gerne in einem Laufrad.

r richtig (z) r falsch (k)

2. Basset Hound ist der Name einer Kaninchen-rasse.

r richtig (e) r falsch (a)

3. Hamster sind für Kinder ungeeignet, da sie tagsüber meist schlafen und nicht geweckt wer-den möchten.

r richtig (t) r falsch (b)

4. Wellensittiche brauchen auch dann einen Part-ner, wenn sie einen Spiegel im Käfig hängen haben.

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5. Goldfische werden erst seit Kurzem als Haustie-re gehalten.

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Lösung: Das häufigste Haustier in Deutschland:

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EU – Tierrechte im Vertrag von Amsterdam

Aufgabenstellung:

1. Lest das Protokoll und findet heraus, welche Interessen und Traditionen über die Rech-te der Tiere gestellt werden. Fertigt in der Klasse eine Tabelle an, in welcher ihr wirt-schaftliche Vorteile, religiöse oder kulturelle Traditionen und Rechte der Tiere gegenüberstellt.

2. Diskutiert im Anschluss die Bedeutung der einzelnen Interessen und überlegt, wieso die EU diesen Artikel so verfasst haben könnte.

3. Versuche, anschließend selbst einen Artikel zu verfassen, welcher deiner Meinung nach zum Thema „Tierrechte in der EU“ umgesetzt werden sollte.

Protokoll über den Tierschutz und das Wohlergehen der Tiere

Die hohen Vertragsparteien – in dem Wunsch sicherzustellen, dass der Tierschutz verbessert und das Wohlergehen der Tiere als fühlende Wesen berücksichtigt wird – sind über folgen-de Bestimmung übereingekommen, die dem Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemein-schaft beigefügt ist:

Bei der Festlegung und Durchführung der Politik der Gemeinschaft in den Bereichen Landwirt-schaft, Verkehr, Binnenmarkt und Forschung tragen die Gemeinschaft und die Mitgliedstaaten den Erfordernissen des Wohlergehens der Tiere in vollem Umfang Rechnung; sie berücksichti-gen hierbei die Rechts- und Verwaltungsvorschriften und die Gepflogenheiten der Mitgliedstaa-ten insbesondere in Bezug auf religiöse Riten, kulturelle Traditionen und das regionale Erbe.

Protokolle zum Vertrag über die Europäische Union und zu den Verträgen zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft, Der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und der Europäischen Atomgemeinschaft(Quelle: http://eur-lex.europa.eu/de/treaties/dat/11997D/htm/11997D.html)

Seit Dezember 2009 ist der EU-Reform vertrag in Kraft getreten. Der neue Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) beinhaltet im Artikel 13 den im obigen Protokoll unterstrichenen Passus.

VERTRAG VON AMSTERDAM (Amtsblatt Nr. C 340 vom 10. November 1997)

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Expertenblatt Aufgabenstellung:

1. Überlege: Der Stierkampf ist nachweislich ein Überbleibsel alter Zeiten, doch reicht dies allein als Grund dafür aus, ihn in der heutigen Zeit auch moralisch zu rechtfertigen?

2. Lies die Argumente für eine Rechtfertigung des Stierkampfes. Suche Gegenargumente, schreibe sie in eine Tabelle und beziehe Position.

3. Recherchiere, ob die Verordnung (EG) 1099 / 2009 Artikel 3 „Bei der Tötung und damit zusammenhängenden Tätigkeiten werden die Tiere von jedem vermeidbaren Schmerz und Leiden verschont“ für diese Kämpfe zutrifft.

Argumente:– Der Stierkampf ist ein religiöses Opferritual und somit eine Art

uralte „Religion“.– Bereits seit der Antike ist der Stierkampf im Mittelmeerraum als

Festtagstradition bekannt.– Ohne den Stierkampf wäre der besondere „Bravo“, längst aus-

gestorben. Diese uralte Rinderrasse überlebte nur in Spanien. – Wie mutig sich ein Kampfstier im Angesicht des Todes zeigt,

dient den Zuschauern seit jeher als Beispiel, ihren eigenen Charakter zu verbessern.– Viele Generationen von Züchtern und Stierkämpfern verdien(t)en durch den Stierkampf ihren Lebens-

unterhalt. – Erzählungen über begnadigte Stiere und getötete Toreros gehören zu Spaniens Geschichte und

sollen der nächsten Generation erhalten bleiben.– Der Stierkampf war bis ins 18 Jh. ein Vorrecht des Adels. Für das einfache Volk gilt noch heute die

Teilnahme am Stierkampf-Ritual als gesellschaftlicher Aufstieg. – Für das Land Spanien zählt der historische Stierkampf zu den großen Besuchermagneten und lockt

jedes Jahr zahlreiche Touristen an.

Argumente für den Stierkampf: Argumente gegen den Stierkampf:

Historische Rechtfertigung: Stierkampf

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Neuseeland – Menschenrechte für Menschenaffen

Aufgabenstellung:

1. Lies aufmerksam die einzelnen Aussagen und bilde dir eine Meinung.2. Sieh die Bilder von Mensch und Affe genau an und finde Unterschiede und Gemeinsamkeiten.3. Lies anschließend den Infotext und überlege, ob die körperliche Unversehrtheit auch anderen Arten

zugesprochen werden sollte. Begründe!4. Beurteile die Entscheidung der neuseeländischen Regierung (siehe Infotext).Wahlaufgabe: Informiere dich intensiv und schreibe einen Artikel zu diesem Thema für eine örtliche oder eine überregionale Zeitung.

Peter Singer und Paola Cavalieri starteten 1993 das Great Ape Project, welches Menschen-rechte für Menschenaffen fordert. Die Sonderstellung der Großen Affen stützten sie auf die wis-senschaftlichen Erkenntnisse über diese Tiere und deren nahe Verwandtschaft mit dem homo sapiens. Im Jahr 1999 hat Neuseeland daraufhin den Menschenaffen als erstes Land der Welt besondere Rechte zugesprochen. Durch einen Parlamentsbeschluss wurde verboten, Experi-mente an Schimpansen, Gorillas, Bonobos und Orang Utans vorzunehmen. Ausschließ- lich Versuche zum Schutz der eigenen Art dürfen seitdem durchgeführt werden. Dies kann deshalb als Menschenrecht betrachtet werden, weil das Ziel die körperliche Unversehrtheit des Individuums und nicht der Bestandsschutz dieser Spezies ist.

Infotext

Wir haben ebenso wie Menschen Gefühle und

Schmerzen und können diese deutlich zeigen.

Wir müssen die noch lebenden Menschen-

affen für unsere nächste Generation schützen.

Unsere Intelligenz entspricht in etwa

der eines 4-jährigen Kindes.

Wir konnten in Tier versuchen die Intelligenz der Affen

bestätigen.

Einmal erlernte Kenntnisse geben wir teil- weise an unsere nächste

Generation weiter.

Wir Menschen stammen laut Darwins Evolutions-theorie vom Affen ab.

Wir leben in einer Sozialstruktur, kommunizieren miteinander und

haben großen Sinn für die Gemeinschaft.Wir Schimpansen stimmen

in circa 99 % mit der mensch-lichen DNS überein. Wir können die

Gefühle und den Schmerz der Menschen-

affen erkennen und wahrnehmen.

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