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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beziigliche. 153 Zinn und Antimon empfohlen. Aus den Beleganalysen ist ersichtlich, dab die nach der vorgeschlagenen Methode erhaltenen Werte mit den tatsachlichen Zinn-, Antimon-, Blei. und Kupfergehalten sehr gut fibereinstimmen. -- Arbeitsvorschri/t. Das mit 5~oiger l~aOC1-L6sung gereinigte, mit konz. Schwefels/~ure ge~rocknete Chlor strSmt dutch eine leere, als Tropfenf~nger dienende Waschflasehe in das leieht geneigte Regktionsrohr und yon da durch ein Anffanggef/iB und einen vorgelegten leeren E~nn~Mv,u in ein Gef~B mit verdfinnter Natronlauge, in welchem etwaige 1Reste yon Chloriden zurfickgehalten werden. Tropfenf~nger, Reaktions- rohr und EgL~.~u werden bei 120~ getroeknet, noeh heiB an die Waschflasehenreihe angeschlossen und mit einem schnellen Chlorstrom bis zum Erkalten ausgespfilt. Die gepnlverte Probe wird in einem Forzellanschiffchen in das Reaktionsgef/~fl eingef/ihrt, w/~hrend das Auffanggef~l] mit fltissiger Luft oder Kohlens/iureschnee/Aceton gekfihlt wird. Proben mit hohem Zinngehalt reagieren schon in der K~lte, die flfichtigen Antimon- und Zinnehloride kondensieren am Ende des Reaktionsrohres. Die Reaktion wird durch vorsichtiges Erhitzen zu Ende geftihrt, ein Uberhitzen ist zu vermeiden, da dabei Eisen(III)-chlorid iibergehen kann. Nach beendeter Reaktion 1/~Bt man im Chlorstrom abkiihlen, fiillt in den leeren E~LE~MEYER-Kolben 50 ml 4~oige Natronlauge, entfernt die Kfihlung und destilliert unter leichtem Erw~rmen bei langsamem Chlor- oder Stickstoffstrom die Chloride in die alkalisehe LSsung fiber. Das Einleitnngsrohr wird ausgewasehen und die Aeidit/~t der LSsung mit Salzs~ure auf 4 n eingestellt. Die Antimonbestimmung erfolgt nach der Reduktion mit Sulfit durch eine Bromattitration, die Zinnbestim- mung nach 1Rednktion mit metallischem Antimon dutch Jodtitration. Der Rfick- stand im Schiffchen wird mit Wasser ausgelaugt, das Reaktionsrohr ausgespiilt und in dieser LSsung werden Blei als Sulfat, Kulofer elektrolytiseh bestimmt und Zink wird nach F~llung als Mereurithiocyanat mit Jodat titriert. MSglicherweise vorhandenes Eisen, Cadmium und Wismut befinden sieh ebenfalls in dieser L6snng. H. SC~DT. Ein photometrisehes Sehnellverfahren zur Kupferbestimmung in Weillmetall beschreibt H. WIED~I. Die Abtrennung yon Zina und ]~lei ist nicht erforderlieh, auch Eisen st6rt nieht. Jedoeh darf nieht mehr als 1~o Nickel in der Probe enthalten sein. Noeh 0,01~o Kupfer l~Bt sich in 7--8 rain bestimmen. -- Aus/i~hrung. 0,5 g Legierungssp~ne 16st man im 250 ml-~eBkolben in 15 ml Salzs~ure (D 1,19) und der zur L6sung nStigen Tropfenzahl Salpeters~ure (D 1,4), verdfinnt anf etwa 250 ml, gibt 30 ml eines Gemisehes aus 40 g Weinsanre, 130 ml Wasser und 80 ml Ammoniak hinzu sowie weiterhin noeh 30 ml Ammoniak (D 0,91). Man kfihlt auf 20~ Cab, ffi]lt zur lVfarke auf, colorimetriert in 50 mm-Kfivetten bei 570 m# (Elko II, Filter S 57) gegen einen ebenso behandelten Blindansatz, und entnimmt den Cu-Wert einer Eichkurve, die mit bekannten Mengen Kupfer unter Zusatz yon Sn und Sb anfge- stellt wurde. K. BRO~)~gS~,~;. Die spanlose Eisenbestimmung in Kupferlegierungen wird yon I. I. Is ~E~KO 2 auf Grund der Reaktion mit Dimethylglyoxim in saurem Medium durchge- ffihrt. Versetzt man die LSsung yon zweiwertigem, dureh Reduktion mit Zinn, chlorid erhaltenem Eisen mit 1~o iger Dimethylglyoximl6sung in 5~o iger 1%atronlauge und stellt man dann auf eine Aciditat yon p~ > 4,8 ein, so entsteht eine sehmutzig- rote F/~rbung, die aueh bei weiterer Zugabe yon S~ure bis pn 2 und niedriger nieht versehwindet, sondern in eine best/~ndige rote oder bei sehr geringen Mengen Eisen in eine rosa Farbung fibergeht. Bei Verwendung yon schwefliger Saure oder Hydra- 1 Z. Metallkunde 45, 379 (1954). Hohenzollernsehe Hfittenverw., Lauehertal. Z. anal Chim. 8, 110--113 (1953) [1%nssisch]. Polytechn. Inst. yon Ural, Sverdlovsk (UdSSI~).

Die spanlose Eisenbestimmung in Kupferlegierungen

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Page 1: Die spanlose Eisenbestimmung in Kupferlegierungen

2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beziigliche. 153

Zinn und Antimon empfohlen. Aus den Beleganalysen ist ersichtlich, dab die nach der vorgeschlagenen Methode erhaltenen Werte mit den tatsachlichen Zinn-, Antimon-, Blei. und Kupfergehalten sehr gut fibereinstimmen. - - Arbeitsvorschri/t. Das mit 5~oiger l~aOC1-L6sung gereinigte, mit konz. Schwefels/~ure ge~rocknete Chlor strSmt dutch eine leere, als Tropfenf~nger dienende Waschflasehe in das leieht geneigte Regktionsrohr und yon da durch ein Anffanggef/iB und einen vorgelegten leeren E~nn~Mv,u in ein Gef~B mit verdfinnter Natronlauge, in welchem etwaige 1Reste yon Chloriden zurfickgehalten werden. Tropfenf~nger, Reaktions- rohr und EgL~.~u werden bei 120~ getroeknet, noeh heiB an die Waschflasehenreihe angeschlossen und mit einem schnellen Chlorstrom bis zum Erkalten ausgespfilt. Die gepnlverte Probe wird in einem Forzellanschiffchen in das Reaktionsgef/~fl eingef/ihrt, w/~hrend das Auffanggef~l] mit fltissiger Luft oder Kohlens/iureschnee/Aceton gekfihlt wird. Proben mit hohem Zinngehalt reagieren schon in der K~lte, die flfichtigen Antimon- und Zinnehloride kondensieren am Ende des Reaktionsrohres. Die Reaktion wird durch vorsichtiges Erhitzen zu Ende geftihrt, ein Uberhitzen ist zu vermeiden, da dabei Eisen(III)-chlorid iibergehen kann. Nach beendeter Reaktion 1/~Bt man im Chlorstrom abkiihlen, fiillt in den leeren E~LE~MEYER-Kolben 50 ml 4~oige Natronlauge, entfernt die Kfihlung und destilliert unter leichtem Erw~rmen bei langsamem Chlor- oder Stickstoffstrom die Chloride in die alkalisehe LSsung fiber. Das Einleitnngsrohr wird ausgewasehen und die Aeidit/~t der LSsung mit Salzs~ure auf 4 n eingestellt. Die Antimonbestimmung erfolgt nach der Reduktion mit Sulfit durch eine Bromattitration, die Zinnbestim- mung nach 1Rednktion mit metallischem Antimon dutch Jodtitration. Der Rfick- stand im Schiffchen wird mit Wasser ausgelaugt, das Reaktionsrohr ausgespiilt und in dieser LSsung werden Blei als Sulfat, Kulofer elektrolytiseh bestimmt und Zink wird nach F~llung als Mereurithiocyanat mit Jodat titriert. MSglicherweise vorhandenes Eisen, Cadmium und Wismut befinden sieh ebenfalls in dieser L6snng.

H. SC~DT.

Ein photometrisehes Sehnellverfahren zur Kupferbestimmung in Weillmetall beschreibt H. W I E D ~ I . Die Abtrennung yon Zina und ]~lei ist nicht erforderlieh, auch Eisen st6rt nieht. Jedoeh darf nieht mehr als 1~o Nickel in der Probe enthalten sein. Noeh 0,01~o Kupfer l~Bt sich in 7--8 rain bestimmen. - - Aus/i~hrung. 0,5 g Legierungssp~ne 16st man im 250 ml-~eBkolben in 15 ml Salzs~ure (D 1,19) und der zur L6sung nStigen Tropfenzahl Salpeters~ure (D 1,4), verdfinnt anf etwa 250 ml, gibt 30 ml eines Gemisehes aus 40 g Weinsanre, 130 ml Wasser und 80 ml Ammoniak hinzu sowie weiterhin noeh 30 ml Ammoniak (D 0,91). Man kfihlt auf 20 ~ Cab, ffi]lt zur lVfarke auf, colorimetriert in 50 mm-Kfivetten bei 570 m# (Elko II, Filter S 57) gegen einen ebenso behandelten Blindansatz, und entnimmt den Cu-Wert einer Eichkurve, die mit bekannten Mengen Kupfer unter Zusatz yon Sn und Sb anfge- stellt wurde. K. BRO~)~gS~,~;.

Die spanlose Eisenbestimmung in Kupferlegierungen wird yon I. I. Is ~E~KO 2 auf Grund der Reaktion mit Dimethylglyoxim in saurem Medium durchge- ffihrt. Versetzt man die LSsung yon zweiwertigem, dureh Reduktion mit Zinn, chlorid erhaltenem Eisen mit 1~o iger Dimethylglyoximl6sung in 5~o iger 1%atronlauge und stellt man dann auf eine Aciditat yon p~ > 4,8 ein, so entsteht eine sehmutzig- rote F/~rbung, die aueh bei weiterer Zugabe yon S~ure bis pn 2 und niedriger nieht versehwindet, sondern in eine best/~ndige rote oder bei sehr geringen Mengen Eisen in eine rosa Farbung fibergeht. Bei Verwendung yon schwefliger Saure oder Hydra-

1 Z. Metallkunde 45, 379 (1954). Hohenzollernsehe Hfittenverw., Lauehertal. Z. anal Chim. 8, 110--113 (1953) [1%nssisch]. Polytechn. Inst. yon Ural,

Sverdlovsk (UdSSI~).

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154 Berieht~: Spezielle analytische Methoden.

zinsulfat als Reduktionsmi~tel werden ke~ne befriedigenden Resultate erhalten, da dann die entstehende Farbung in saurem Medium unbest/indig ist. Die Empfindlieh- keit der Reaktion yon Eisen mit Dimethylglyoxim in saurem Medium betr~gt 5 �9 10 -7 g/ml Eisen, sie entspricht also derjenigen der Rhodanidreaktion. Die l%rb- intensit/it unterliegt dem B~E~sehen Gesetz bis hinauf zu einem Eisengeh~lt yon 5 �9 10 - t g/m]. Arbeitsweise. man bringt auf die gereinigte Oberfl/~ehe der Legierung 2 oder mehr Tropfen Salpeters/iure (1 �9 1), tiberffihrt nach beendeter Reaktion die L5sung in ein Reagensg]as, w~scht die Oberfl/~che 2 3mal mit je 2- -3 Tropfen Wasser unter Zugabe yon 1 Tropfen verdiinnter Schwefels~ure (1 : 3) und erw/~rmt die L5sung bis zum Sieden. Zur heii3en LSsung werden ungef~hr 0,05 g troekenes Cadmiumsulfid zur Trennung yon Kupfer zugegeben. Der Sulfidniederschl~g wird dureh ein 3 4 em weites Filter filtrier~, 2 3 real mit heil3em Wasser gewasehen und das Fil~rat mit Wasser auf 10 ml verdiinnt. 1 3 ml der erhaltenen LSsung werden mit 2 Tropfen konz. Salzs/~ure, 3 Tropfen Zinn(II)-ehloridlSsung und 3 Tropfen 20%iger SeignettesalzlSsung zum Sieden erhitzt. Naeh beendeter Reduktion ffigt man 10 Tropfen Dimethylglyoximl5sung, 5 Tropfen 20% ige iNTatronlange und unter Misehen 5--7 Tropfen konz. Salzs~ure bis zum Aufl5sen des Niederschlages zu. In gleicher Weise werden die Standardproben bearbeitet. Die Farbintensit~t der erhaltenen roten L5sung wird mit der der Stand~rdproben vergliehen. Die notwen- digen Verdfinnungen erfolgen mit Wasser. Die Analysendauer einer Probe betr~gt 1 5 2 0 min, bei Serienbestimmungen 1 0 1 5 min. Die Ergebnisse stimmen mit denen der volumetrisehen Methode gut iiberein. A. T~OFnV~ow.

Eine Methode zur polarographisehen Bestimmung metalliseher Verunreini- gungen in Calciummetall mit emem R~N])L~S-Kathodenstrahlpolarographen 1 haben G. F. REYNOLDS, H. L S~ALGOSKY und T. J. WEBBE~ 2 im AnschluB an friihere Messnngen in 5 m CaleiumehloridlSsung 3 angegeben. Zur Vorbereitung der Analyse werden 50 g der Probe in kleinen Mengen in 100 ml Wasser gegeben, es wird yon Zeit zu Zeit mi~ Eis gekfihlt und das gebildete Hydroxyd dureh Zugabe yon 10 m S~lzs~ure jeweils gelSst. SchlieBlich wird mit der gleiehen S/~ure auf 250 In] aufgeftillt. Die LSsung wird zum Sieden erhitzt, ausfallendes Hydroxyd wird mit 5 ml-Portionen 10 m Salzs~ure immer wieder gelSst, dann wird mit 0,5 ml 30% igem Wasserstoffperoxyd 5 rain gekoeht. Naeh Stehen fiber Nacht wird filtriert und der Niederschlag saint Fil ter bei heller Rotglut veraseht. Die Asehe wird mit 2 ml 12 m 0berehlors~nre unter Erhitzen am Rfickflul3kiihler gelSst, es wird abgekiihlt, auf 20 ml verdiinnt, 2 rain mit 0,5 ml 30%igem Wasserstoffperoxyd gekoeht und dem Filtrat zugegeben. Alles wird dann auf 500 ml aufgefiillt.

Zur Bestimmung yon Cu und Cr werden 20 ml der LSsung vorsichtig zweimal bis zur Y~'ustenbildung (etwa 5 m]) eingedampft und naeh Zugabe you 2,0 ml 0 ,5m Salzs~ure bis zur vSlligen AuflSsung erw/~rmt. Nach Aufffillen auf 10 ml wird die LSsung mit Stiekstoff yon Sauerstoff befreit und polarographiert. Die Spitzenh5he des Kupfers wird bei ~ 0,35 V (Beginn des Polarogr~mms bei 0,1 V gegen die Bodenelektrode 4, ansehlieBend am bei 0,2 V beginnenden Polarogramm die SpitzenhShe zwischen 0,55 und - - 0 , 6 0 V gemessen, welche den Cr-, Ni- und Pb-Gehalt anzeigt.

I%EYNO~DS, G. F., and H. M. D~vis, Analyst (London) 78, 314 (1953); vgl. diese Z. 141, 433 (1954).

Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 10, 192--200 (1954). Chem. Inspector., iVfin, of Supply, Kidbrooke, London.

3 Anal. ehim. Aet~ (Amsterdam) 8, 558 (1953); 9, 91 (1953); vgl. diese Z. 141, 440, 441 (1954).

a Der Beginn des Polarogr~mms weehselt bus apparativen Grfinden.