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46 Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 8/2018 Land, Kommunen Reinhard Güll Reinhard Güll war Büroleiter der Abteilung „Informations- dienste, sozial- und regional- wissenschaftliche Analysen“ im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. Im Blickpunkt: Die Stadt Öhringen Kupferzell Pfedelbach Waldenburg Neuenstein Öhringen Bretzfeld Zweiflingen Niedernhall Forchtenberg Schöntal Krautheim Weißbach Ingelfingen Dörzbach Mulfingen Künzelsau Jagst Kocher Schwäbisch Hall LKR Heilbronn Main-Tauber- Kreis Neckar-Odenwald- Kreis Hohenlohe- kreis 88-43-17-12M © Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH Karte erstellt mit RegioGraph 2015 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Landesinformationssystem Lage der Stadt Öhringen S In der Serie „Im Blickpunkt“ steht dieses Mal die Stadt Öhringen im Landkreis Hohenlohe. Aus dem Landesinformationssystem Baden- Württemberg (LIS) lassen sich für Öhringen wie für jede andere Gemeinde des Landes interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausge- hoben werden an dieser Stelle die Bevölke- rungsentwicklung, die Wohn- und die Be- schäftigtensituation. Öhringen ist eine Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs, etwa 25 km östlich von Heilbronn gelegen. Öhringen liegt im westlichen, tiefer gelegenen Teil der Ho- henloher Ebene, zwischen der Keuperstufe der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge und dem Kochertal. Die Stadt breitet sich über das flache Tal der Ohrn aus, eines kleinen Flusses, der etwa 10 km talwärts im Stadtteil Ohrnberg in den Kocher mündet. Naturräumlich betrach- tet ist die Hohenloher Ebene, in der Öhringen liegt, ein Teil des Südwestdeutschen Schicht- stufenlandes und gehört zur Triaslandschaft. Öhringen ist die größte Stadt des Hohenlohe- kreises und seit 1994 dessen einzige Große Kreisstadt. Für die umliegenden Gemeinden ist sie Mittelzentrum. Zum Mittelbereich Öhringen gehören neben der Stadt Öhringen noch die Städte und Gemeinden Bretzfeld, Neuenstein, Pfedelbach, Waldenburg und Zweiflingen. Im Zuge der Gemeindegebietsreform Anfang der 1970er-Jahre wurden die bis dahin selbststän- digen Gemeinden Schwöllbronn, Verrenberg, Baumerlenbach, Michelbach am Wald, Möglin- gen, Ohrnberg, Cappel und Eckardtsweiler ein- gemeindet. Zusammen mit Pfedelbach und Zweiflingen bildet Öhringen eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft. Die Stadt Öhringen ist über die Anschluss- stelle Öhringen an die Bundesautobahn A 6 unmittelbar an das deutsche Fernstraßen- netz angebunden. Mehrere Landes- und Kreis- straßen durchqueren die Stadt und führen nach Künzelsau, Schwäbisch Hall, Heilbronn, ins Kochertal und in den Mainhardter Wald. Durch Öhringen verläuft die Burgenstraße, eine Ferienstraße, die von Mannheim und Heil- bronn kommend über Nürnberg bis Prag ver- läuft. Der Öhringen Hauptbahnhof liegt an der 1862 bis 1867 eröffneten Bahnstrecke Heil- bronn – Crailsheim. Die Strecke wird von Nah- verkehrszügen der Deutschen Bahn bedient. Seit Mitte Dezember 2005 fahren auf dieser Strecke auch Züge der Stadtbahnlinie S 4 nach Heilbronn und Karlsruhe. Gefundene Spuren von Bandkeramik aus der Jungsteinzeit (5600 und 4900 v. Chr.) deuten auf eine erste menschliche Besiedelung des Gebiets in und um Öhringen hin. Die Siedlun- gen standen vermutlich auf den Zeugenber- gen in und um Öhringen. Um 155 n. Chr. ent- standen im Raum Öhringen zwei Kastelle am römischen Limes. Etwa tausend Legionäre waren dort untergebracht. Durch die Alaman- nenüberfälle der Jahre 259 und 260 n. Chr. wurde der Limes und die Kastelle zerstört. Das heutige Öhringen wird erstmals im Öhringer Stiftungsbrief aus dem Jahr 1037 als Oringowe

Die Stadt Öhringen - statistik-bw.de · Dezember 2016 % 19,8 27,4 37,8 Landwirtschaftsfläche am 31. Dezember 2016 % 57,6 56,8 45,3 Bevölkerung Bevölkerung am 31. Dezember 2016

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Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 8/2018Land, Kommunen

Reinhard Güll

Reinhard Güll war Büroleiter der Abteilung „Informations-dienste, sozial- und regional- wissenschaftliche Analysen“ im Statistischen Landesamt Baden-Würt temberg.

Im Blickpunkt: Die Stadt Öhringen

Kupferzell

PfedelbachWaldenburg

Neuenstein

Öhringen

Bretzfeld

Zweiflingen

NiedernhallForchtenberg

Schöntal

Krautheim

Weißbach

Ingelfingen

DörzbachMulfingen

Künzelsau

Jagst

Kocher

Schwäbisch Hall

LKR Heilbronn

Main-Tauber-KreisNeckar-Odenwald-

Kreis

Hohenlohe-kreis

88-43-17-12M© Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH

Karte erstellt mit RegioGraph 2015

Statistisches Landesamt Baden-WürttembergLandesinformationssystem

Lage der Stadt ÖhringenS

In der Serie „Im Blickpunkt“ steht dieses Mal die Stadt Öhringen im Landkreis Hohenlohe. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Öhringen wie für jede andere Gemeinde des Landes interes sante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausge-hoben werden an dieser Stelle die Bevölke- rungsentwicklung, die Wohn- und die Be-schäftigtensituation.

Öhringen ist eine Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs, etwa 25 km östlich von Heilbronn gelegen. Öhringen liegt im westlichen, tiefer gelegenen Teil der Ho-henloher Ebene, zwischen der Keuperstufe der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge und dem Kochertal. Die Stadt breitet sich über das flache Tal der Ohrn aus, eines kleinen Flusses, der etwa 10 km talwärts im Stadtteil Ohrnberg

in den Kocher mündet. Naturräumlich betrach-tet ist die Hohenloher Ebene, in der Öhringen liegt, ein Teil des Südwestdeutschen Schicht-stufenlandes und gehört zur Triaslandschaft. Öhringen ist die größte Stadt des Hohenlohe-kreises und seit 1994 dessen einzige Große Kreisstadt. Für die umliegenden Gemeinden ist sie Mittelzentrum. Zum Mittelbereich Öhringen gehören neben der Stadt Öhringen noch die Städte und Gemeinden Bretzfeld, Neuenstein, Pfedelbach, Waldenburg und Zweiflingen. Im Zuge der Gemeindegebietsreform Anfang der 1970er-Jahre wurden die bis dahin selbststän-digen Gemeinden Schwöllbronn, Verrenberg, Baumerlenbach, Michelbach am Wald, Möglin-gen, Ohrnberg, Cappel und Eckardtsweiler ein-gemeindet. Zusammen mit Pfedelbach und Zweiflingen bildet Öhringen eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.

Die Stadt Öhringen ist über die Anschluss- stelle Öhringen an die Bundesautobahn A 6 unmittel bar an das deutsche Fernstraßen- netz angebunden. Mehrere Landes- und Kreis- straßen durchqueren die Stadt und führen nach Künzelsau, Schwäbisch Hall, Heilbronn, ins Kochertal und in den Mainhardter Wald. Durch Öhringen verläuft die Burgenstraße, eine Ferienstraße, die von Mannheim und Heil- bronn kommend über Nürnberg bis Prag ver-läuft. Der Öhringen Hauptbahnhof liegt an der 1862 bis 1867 eröffneten Bahnstrecke Heil-bronn – Crailsheim. Die Strecke wird von Nah-verkehrszügen der Deutschen Bahn bedient. Seit Mitte Dezember 2005 fahren auf dieser Strecke auch Züge der Stadtbahnlinie S 4 nach Heilbronn und Karlsruhe.

Gefundene Spuren von Bandkeramik aus der Jungsteinzeit (5600 und 4900 v. Chr.) deuten auf eine erste menschliche Besiedelung des Gebiets in und um Öhringen hin. Die Siedlun-gen standen vermutlich auf den Zeugenber- gen in und um Öhringen. Um 155 n. Chr. ent-standen im Raum Öhringen zwei Kastelle am römischen Limes. Etwa tausend Legionäre waren dort untergebracht. Durch die Alaman-nenüberfälle der Jahre 259 und 260 n. Chr. wurde der Limes und die Kastelle zerstört. Das heutige Öhringen wird erstmals im Öhringer Stiftungsbrief aus dem Jahr 1037 als Oringowe

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T Ausgewählte Daten zur Stadt Öhringen, zum Landkreis Hohenlohekreis und zu Baden-Württemberg

Merkmal / Indikator Einheit Stadt Öhringen

Landkreis Hohen-

lohekreisLand

Fläche1)

Fläche insgesamt am 31. Dezember 2016 ha 6 779 77 676 3 574 828

Siedlungs- und Verkehrsfläche am 31. Dezember 2016 % 19,7 13,2 14,5

Waldfläche am 31. Dezember 2016 % 19,8 27,4 37,8

Landwirtschaftsfläche am 31. Dezember 2016 % 57,6 56,8 45,3

Bevölkerung

Bevölkerung am 31. Dezember 2016 Anzahl 23 771 110 689 10 951 893

Ausländeranteil am 31. Dezember 2016 % 12,3 9,6 14,5

Durchschnittsalter Ende 2016 Jahre 43,6 43,1 43,3

Geburtenüberschuss/-defizit je 1 000 Einwohner 2006 – 2016 Anzahl – 1,1 – 0,8 – 0,6

Bevölkerungsdichte am 31. Dezember 2016 Einwohner/km² 351 143 307

Weiterführende Schulen

Übergänge auf Werkreal-/Hauptschulen 2016/17 % 0,0 6,5 5,9

Übergänge auf Realschulen 2016/17 % 43,1 39,7 33,7

Übergänge auf Gymnasien 2016/17 % 33,8 31,1 43,8

Übergänge auf Gemeinschaftsschulen 2016/17 % 16,9 20,4 13,4

Beschäftigte am Arbeitsort

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte2) je 1 000 Einwohner 2016 Anzahl 432 493 408

Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe 20162) % 36,1 47,5 35,9

Beschäftigte im Handel, Verkehr und Gastgewerbe 20162) % 28,5 29,4 20,2

Beschäftigte im sonstigen Dienstleistungsbereich 20162) % 34,4 22,2 43,5

Verkehr

Pkw je 1 000 Einwohner 2015 Anzahl 594 656 577

Pkw-Anteil am Kfz-Bestand 2015 % 82,9 81,6 81,9

Tourismus

Ankünfte von Gästen insgesamt je 1 000 Einwohner 2016 Anzahl 758 1 782 1 929

Ankünfte von Auslandsgästen je 1 000 Einwohner 2016 Anzahl 113 145 453

Übernachtungen von Gästen insgesamt je 1 000 Einwohner 2016 Anzahl 1 415 3 721 4 784

Übernachtungen von Auslandsgästen je 1 000 Einwohner 2016 Anzahl 299 373 1 030

Wohnen

Anteil Einfamilienhäuser an Wohngebäuden 2016 % 65,6 67,6 61,1

Wohnfläche je Einwohner 2016 m² 44 48 46

Wasserwirtschaft

Trinkwasserverbrauch je Einwohner 2013 Liter/Tag 104 106 116

Tinkwasserpreis 2016 EUR/m³ 3,69 3,15 2,11

Gemeindefinanzen

Steuerkraftmesszahl je Einwohner 2016 EUR 862 1 019 998

Steuerkraftsumme je Einwohner 2016 EUR 1 166 1 210 1 377

Schuldenstand (Kernhaushalt, Eigenbetriebe) je Einwohner 2016 EUR 2 407 1 072 1 026

1) Flächennutzungsart in ALKIS Nomenklatur. – 2) Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit.

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(Gau an der Ohrn) erwähnt. Danach ging der Besitz Öhringen vom Bistum Regensburg an die adlige Familie Hohenlohe über. Nach dem Augsburger Religionsfrieden verordneten die Hohenloher Landesherren ihren Gemeinden die Kirchenreformation, somit wurde auch Öhringen 1556 reformiert. Während des Drei-ßigjährigen Kriegs litt Öhringen besonders unter Hungersnöten, die mit der Pest von 1625 in Zusammenhang standen. Vom 13. bis 18. Sep-tember 1634 wurde Öhringen geplündert. 1677 wurde Öhringen Residenz des Grafen Johann Friedrich I. von Hohenlohe. Das Schloss wurde ausgebaut und erweitert, ein Theaterbau er- stellt und Ende des 18. Jahrhunderts entstand die sogenannte Karlsvorstadt. 1698 erbte die Familie Hohenlohe die Linie Hohenlohe-Neuen-stein. Die Erhebung Graf Johann Friedrichs II. zum Fürsten zu Hohenlohe-Neuenstein-Öhrin-

gen durch Kaiser Franz I. im Jahr 1764 war nicht nur für das Fürstenhaus von Bedeutung, sondern auch für die Entwicklung Öhringens als Residenzstadt, die um 1800 die größte der 17 hohenlohischen Städte war. Als Folge des Rheinbundes erfolgte in Öhringen am 13. Sep-tember 1806 die Eingliederung der Hohenloher Fürstentümer in das Königreich Württemberg. Öhringen wurde Oberamtsstadt. 1862 eröffne-ten die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen die Kocherbahn Heilbronn – Hall, die Öhringen an das Eisenbahnnetz anschloss. Aus dem Oberamt Öhringen wurde 1938 der Landkreis Öhringen mit Öhringen als Kreisstadt gebildet. Der Landkreis Öhringen bestand bis zur Kreisreform 1973 und wurde dann mit dem Landkreis Künzelsau zum Hohenlohekreis ver-einigt.

Öhringen hat eine Gemarkungsfläche von 6 779 Hektar (ha). Davon werden fast 58 % landwirt schaftlich genutzt. Damit liegt diese Flächennutzungsart über dem Landesdurch-schnitt von 45 %. Die Waldfläche beträgt knapp 20 % und liegt deutlich unter dem Niveau des Landes (38 %). Knapp 20 % der Fläche sind be-siedelt oder dienen als Verkehrsfläche, auch hier wird das Landesmittel deutlich überschrit-ten.

Am 31. Dezember 2016 lebten 23 771 Personen in Öhringen. Mit 351 Personen je Quadratkilo-meter (km2) liegt die Besiedelungsdichte zwi-schen den großstädtisch und den ländlich ge-prägten Teilen Baden-Württembergs und über- steigt den Landesdurchschnitt (307). Die Bevölke-rungsentwicklung war in den Jahren zwischen 2006 und 2016 positiv. In diesem Zeitraum hat

Schloss Öhringen Sitz der Stadtverwaltung.© Stadtverwaltung Öhringen

Das Obere Tor in Öhringen.© Stadtverwaltung Öhringen

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die Bevölkerung um 4,4 % zugenommen. Sie lag damit über der landesweiten Entwicklung, hier ist nur ein Zuwachs von 2 % zu verzeich-nen. Das Durchschnittsalter der Bürger von Öhringen betrug 43,6 Jahre und lag damit leicht über dem Landesdurchschnitt von 43,3 Jahren. Gut 12 % der Einwohner von Öhringen hatten 2016 einen ausländischen Pass. Der Ausländeranteil in Heidenheim lag damit unter dem Landesdurchschnitt von gut 14 %.

Die Entwicklung des Wohnungsbestandes in Heidenheim ist positiv. Im Zeitraum zwischen 2006 und 2016 nahm der Wohnungsbestand um 3,8 % zu und liegt damit aber noch unter dem Landesniveau von 5,2 %. Die Werte für baureifes Land lagen in dem Zeitraum zwischen 2014 und 2016 mit 205 Euro je Quadratmeter (EUR/m2) um 19 EUR/m2 höher als die im Landesdurch-schnitt ermittelten Werte. Knapp 66 % der Wohn-gebäude sind Einfamilienhäuser. Mit einer durch-schnittlichen Wohnfläche von 44 m2 je Ein- wohner liegt der Wert in Öhringen unter dem Landesdurchschnitt. Architektonisch fallen im Stadtbild von Öhringen zahlreiche historische Besonderheiten auf. Da gibt es den mittelalter-lichen Marktplatz mit dem ehemaligen hohen-lohischen Schloss, die Stiftskirche, die Altstadt-mauer mit dem Spitalarchivturm, dem Gänsturm, dem Storchsnestturm, dem Malefizturm und dem Kessler- und Göckelsturm, das Alte Rat-haus, das Prädika turhaus, das Hofjägerhaus und das Gelbe Schlössle.

Die Chance auf eine Beschäftigung in Öhrin- gen hat in den vergangenen 10 Jahren zuge-nommen. So hatten hier 2016 rund 10 230 so-zialversicherungspflichtig Beschäftigte einen Arbeitsplatz. Dies sind fast 4 % mehr als 2006.

Langfristig betrachtet lag die Zahl der sozial-versicherungspflichtig Beschäftigten 2016 um gut 1 750 höher als 1999. Fast 36 % aller Ar-beitsplätze in Öhringen liegen heute noch in dem Wirtschaftsbereich des Produzierenden Gewerbes und nehmen damit eine dominie-rende Position wie in vielen anderen Kommu-nen des Landes ein.

Der Schuldenstand je Einwohner in Öhringen belief sich auf 2 407 Euro im Jahr 2016 und lag damit über dem Landesdurchschnitt von 1 026 Euro je Einwohner. Die Steuerkraftmess-zahl je Einwohner und die Steuerkraftsumme je Einwohner lagen im Jahr 2016 unter dem Landesniveau.

Kulturell hat Öhringen seinen Einwohnern und Besuchern einiges zu bieten. Das städtische Weygang-Museum in der Karlsvorstadt zeigt zahlreiche Exponate zur Geschichte der Stadt und zur Hohenloher Volkskultur. In einem Mu-seumsanbau befindet sich die älteste noch produzie rende Zinngießerei Deutschlands. Das private Meeres-Museum im Stadtteil Cappel zeigt einen Überblick über Muschel- und Schneckenarten aus allen Weltmeeren mit rund 1 800 Exemplaren. Die jährlich stattfin- dende Öhringer Woche Ende April/Anfang Mai ist eine Veranstaltung des Handels- und Ge-werbevereins mit Modenschauen, Kindernach-mittagen und Open-Air-Konzerten. Im Advent wird die Stadt zum märchenhaften Öhringen. Dabei werden zahlreiche Motive aus Märchen in der Innenstadt aufgebaut, an den einzelnen Stationen können die entsprechenden Mär- chen angehört werden. Parallel dazu findet an den ersten 3 oder 4 Adventswochenenden der beliebte und gut besuchte Öhringer Weih-nachtsmarkt statt.

Die Marktstraße und die Stiftskirche in Öhringen.© Stadtverwaltung Öhringen