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Wie die Zukunftsforschung neue Perspektiven für die Wirtschaft findet
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Vordenker-Medien / Bley und Schwarzmann AG / Im Raisger 29 / 71336 Waiblingen
www.vordenker-online.de / [email protected] / © 2008 - Oliver W. Schwarzmann
Auf der Suche nach Erfolgstrends –
wie die Zukunftsforschung neue Perspektiven
für die Wirtschaft findet
von Oliver W. Schwarzmann, Vordenker & Publizist
Seit nunmehr über 15 Jahren widme ich mich der Trend- und Zukunftsforschung und
beschäftige mich in einem meiner Arbeitsschwerpunkte mit der Beobachtung von
internationalen Entwicklungen an den Finanzmärkten. Als Ex-Banker bin ich mit den
Strukturen des globalen Geldgeschäfts eng vertraut. Und der Finanzmarkt hat ein
fulminantes Wachstum hinter sich; bereits in den 1980er Jahren ging es damit los, dass
immer mehr finanzdienstleistungsfremde Unternehmen Kapital aus Rationalisierungs- und
Geschäftserträgen an den Börsen investierten. Kein Wunder: Die Gewinnaussichten an den
Finanzmärkten waren oft besser als die Erwartungen an den heimischen Markt. Die
Investitionsströme wanderten also vom eigenen Businessmodell ins Investmentbanking und
zu einem ersten Superhöhepunkt im Finanzmarkt kam es gegen Ende der 1990er Jahre, als
die New-Economy-Blase ihren Zenit erreichte.
Der Zusammenbruch des Neuen Marktes im April 2000 wühlte viel Staub auf und es wurde
damals schon Besserung in Sachen Hochleistungsbanking gelobt. Heute, rund 8 Jahre
später, stehen wir wieder inmitten einer Finanzkrise, die sich - im Unterschied zur New-
Economy-Blase - in einem atemberaubenden Tempo zu einer spektakulären Vertrauenskrise
ausgewachsen hat.
Wie ist das möglich?
Stimmte vielleicht schon zuvor etwas nicht mit der globalen Ökonomie? Fehlte es nicht
schon vor der Finanzmisere an grundsätzlichem Vertrauen?
Der Übergriff der Subprimekrise auf die Realwirtschaft ist in der Hauptsache ein
psychologischer Effekt. Krisen sind deshalb Krisen, weil sie es verstehen, Ängste zu
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www.vordenker-online.de / [email protected] / © 2008 - Oliver W. Schwarzmann
solidarisieren. Natürlich, es wurde Geld vernichtet; die Pleite der US-Investmentbank
Lehman Brothers hat zu großen internationalen Verlusten geführt und der Zusammenbruch
der internationalen Börsen ist eine Wertezäsur, die ihresgleichen sucht. Dennoch reden wir
hier über Aktienkurse, nicht über die Realität eines Firmenwertes. Und gei genauem
Hinsehen wurde im Blick auf das Finanzpotenzial der globalen Wirtschaft ein verschwindend
geringer Bruchteil der realen Investitions- und Kaufkraft zerstört. Heißt: Es ist nach wie vor
genügend Geld vorhanden. Was derzeit die wirklichen Probleme ausmacht, sind die
Generalbremsmanöver der Unternehmen bei ihren Investitionen und die aufkeimende
Zurückhaltung der Konsumenten. Auch die Kreditversorgung der Unternehmen durch die
notleidenden Banken ist der Lage entsprechend gut. Was ist also wirklich passiert?
Krisen verändern die Welt nicht über Nacht, sondern verstärken und beschleunigen bereits
seit Langem in Gang gekommene Veränderungsprozesse. Die Welt hat sich im Hintergrund
des vergangenen Expansionsbooms tief greifend verändert. Das Ende des quantitativen
Wachstums war bereits angekündigt. Doch kaum jemand – ob in Management oder Politik -
wollte diese Transformation wahrnehmen. Im Gegenteil: Unsere ökonomische Welt hatte
sich zunehmend in eine Papierwelt verwandelt. Während sich in den letzten 30 Jahren die
Gütermenge vervierfacht hat, ist die Geldmenge auf das Fünfzigfache gestiegen. Zudem
sind die Leitwährungen nicht mehr durch Edelmetalle gedeckt. Nun, Geld kann sich nicht
selbst vermehren, man kann es nur drucken. Betrachten wir also das Verhältnis zwischen
Güter- und Geldmenge, so haben wir es in der ökonomischen Welt überwiegend mit
gedruckten Versprechen zu tun. Diese mögen zwar wie Wundertüten aussehen, sie sind
aber keine Füllhörner. Denn: Alle gedruckten Versprechen müssen irgendwann real, sprich:
substanziell, eingelöst werden. Diese Wahrheit schlägt uns nun mit aller Wucht entgegen,
inklusive der Erkenntnis, dass wir es mit einem anderen Kosmos zu tun haben, in dem das
Misstrauen schon seit Langem größer ist als angenommen.
Was können wir tun?
Wollen wir eine Vertrauenskrise überwinden, geht es um die grundlegende Entwicklung
neuer Qualitäten unserer Zugänge und Beziehungen. Sind unsere Verbindungen zu Markt
und Kunden wirklich so gut, wie wir glauben?
Vordenker-Medien / Bley und Schwarzmann AG / Im Raisger 29 / 71336 Waiblingen
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Und: Die Vertrauenskrise ist eine Absatzkrise – somit stellen sich Fragen nach unserer
Vertriebsqualität. Wie steht es also um die Kultur unserer Vermarktung?
Eines ist sicher: Auf die traditionellen Vertriebswege brauchen wir nicht mehr zu setzen. Die
klassischen Märkte sind schon lange mehr als gesättigt. Der Abschied vom quantitativen
Wachstum bedeutet nichts anderes, als der Übergang zu einem qualitativen, sprich:
kulturellem Wachstum. Heißt 1.: Es gibt kein Massenwachstum mehr. Heißt 2.:
Differenzierung statt Vermehrung und Vielfalt statt Größe heißen zwei der neuen
Erfolgsformeln. Wir brauchen also keine Zunahme an neuen Produkten, sondern mehr
fantasievolle Kundenbeziehungen. Denn der Kunde sucht derzeit keine Warenangebote,
sondern Perspektiven. Darauf müssen wir uns einstellen.
Und damit sind wir schon beim Mittelpunkt meiner Überschrift – Erfolgstrends.
Erfolgstrends? Kann es die in einer Krise überhaupt geben?, fragte mich vor Kurzem ein
Teilnehmer auf einem Wirtschaftsforum. Mehr denn je, antwortete ich und fuhr fort: Krisen
sind Instrumente der Evolution. Sie sorgen für Entwicklungssprünge. Gerade jetzt in der
Krise sind die Märkte offen, hellhörig und aufnahmefähig. Gerade jetzt, während alle anderen
auf die Bremse treten, ist die Zeit, um neue Botschaften und Innovationen erfolgreich zu
implementieren.
Die Trend- und Zukunftsforschung weist bereits seit Jahren auf die verschiedensten
Strömungen im Bereich der Konsumentenentwicklung hin. Und immer wieder betone ich: Wir
müssen die Wirtschaftswelt als Forum der Entfaltung verstehen, nicht als einen Ort der
Zwänge und Notwendigkeiten. Wäre die Entwicklung der Welt nur Zwängen gefolgt, gäbe es
weder Vielfalt noch Schönheit. Damit will ich sagen: Die aktuelle Misere ist nur mit einem
Bewusstseinswandel zu lösen, denn sie ist schon lange keine Finanzkrise mehr, sondern
eine mentale Herausforderung. In meinen aktuellen Büchern „Vertrieb der Zukunft“ und
„Über die Zukunft der Welt“ habe ich insgesamt über 300 Leitprinzipien in Zitatform zu diesen
Themen zusammengestellt. Zudem erscheinen derzeit Markt- und Absatzreports mit dem
Titel „Erfolgstrends in der Krise – Neue Perspektiven für Ihre Branche“, in denen aktuelle
Marktchancen mit neuen Sichtweisen für den Unternehmenserfolg in der Krise gemixt und
ausführlich, zukunftsweisend und praxisnah beschrieben werden.