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Carsten NeßhöverDepartment Naturschutzforschung
Schneverdingen, 5.12.2008
Die TEEB-Initiative zurÖkonomie von Ökosystemen
und Biodiversität
SEITE 2
Ein Tag im Jahr 2008 ... SZ 25.4.2008
Wissen
Politik national
Politik international
Finanzen
Wirtschaft
SEITE 3
SEITE 4
The Economics of Ecosystems and Biodiversity– TEEB
1. Rahmen und politischer Hintergrund von TEEB
2. Vision des TEEB
3. Die wissenschaftliche Herausforderung
4. Ergebnisse von Phase 1
5. Ziele für Phase 2
6. Fazit: Was kann TEEB bewirken?
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The Economics of Ecosystems and Biodiversity– TEEB
1. Rahmen und politischer Hintergrund von TEEB
2. Vision des TEEB
3. Die wissenschaftliche Herausforderung
4. Ergebnisse von Phase 1
5. Ziele für Phase 2
6. Fazit: Was kann TEEB bewirken?
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Der Rahmen
Millennium Ecosystem Assessment
(2005)Zwei Drittel der untersuchten
Ökosystemdienstleistungen weltweit stark degradiert oder gefährdet
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DirekteTriebkräfte
IndirekteTriebkräfte
ÖkosystemareDienst-
leistungen
MenschlichesWohlbefinden
Menschliches Wohlbefindenund Armutsreduzierung
GrundversorgungGesundheitGute soziale BeziehungenSicherheitEinscheidungsfreiheit
Direkte Triebkräftedes Wandels
LandnutzungswandelEinführung von ArtenNutzung neuer TechnologienRessourcennutzungKlimawandelNatürliche Triebkräfte (z.b. Vulkane)
Indirekte Triebkräftedes Wandels
DemographischÖkonomischSozio-politischWissenschaft und TechnologieKultur und Religion
Que
lle:
MA
MA-Rahmen – Ein politischer Erfolg
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MA Rahmen - Ökosystemdienstleistungen
Fotos (von links nach rechts, oben nach unten): Purdue University, WomenAid.org, LSUP, NASA, unbekannt, CEH Wallingford, unbekannt, W. Reid, Staffan Widstrand
RegulationNutzen durch
Ökosystemprozesse
KulturÄsthetischer, religiöser,
Erholungsnutzen
VersorgungProduzierte oder
bereitgestellte Güter
Basisz.B. Photosynthese, Bodenbildung, Nährstoffkreisläufe
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Entwicklung eines politikeingängigen Konzeptes zurIntegration von Ökologie, Ökonomie und Sozialem
Verstärkung des Dringlichkeitsbewußtseins
Grenzen bei der ökonomischen Bewertung von Schäden und Politikmaßnahmen (bewußt nicht im Zentrum)
Grenzen bei der Formulierung von Politik- und Anwendungsoptionen (aber starke Dynamik nach 2005)
MA – Erfolg und Grenzen
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Ökosystem, Landnutzung und menschlichesWohlergehen: Vielfalt von Beziehungen
Services 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 2.1 2.2 2.3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5
Land cover types Food
Mat
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g
Artificial surfaces/ Urban
Arable land & permanent crops
Grassland & mixed farmland
Forests & woodland shrub
Heathland, sclerophylous veg.
Open space with little/ no vegetation
Wetlands
Water bodies
Source: Jean-Louis Weber (EEA) presentation at the Workshop: The Economics of the Global Loss of Biological Diversity 5-6 March 2008, Brussels, Belgium
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DirekteTriebkräfte
IndirekteTriebkräfte
ÖkosystemareDienst-
leistungen
MenschlichesWohlbefinden
Menschliches Wohlbefindenund Armutsreduzierung
GrundversorgungGesundheitGute soziale BeziehungenSicherheitEinscheidungsfreiheit
Direkte Triebkräftedes Wandels
LandnutzungswandelEinführung von ArtenNutzung neuer TechnologienRessourcennutzungKlimawandelNatürliche Triebkräfte (z.b. Vulkane)
Indirekte Triebkräftedes Wandels
DemographischÖkonomischSozio-politischWissenschaft und TechnologieKultur und Religion
Que
lle:
MA
MA-Rahmen – Ein politischer Erfolg
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The Economics of Ecosystems and Biodiversity– TEEB
1. Rahmen und politischer Hintergrund von TEEB
2. Vision des TEEB
3. Die wissenschaftliche Herausforderung
4. Ergebnisse von Phase 1
5. Ziele für Phase 2
6. Fazit: Was kann TEEB bewirken?
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TEEB - Hintergrund
Herbst 2006: Weite Öffentlichkeit für den Stern-Review zu den Kosten des KlimawandelsFrühjahr 2007: G 8+5 Umweltminister-Treffenin Potsdam: Beschluss zur Durchführungeines “Stern-Reviews zur ökonomischenBewertung des Biodiversitätsverlusts”komplementär zu Aktivitäten zur Stärkung derRolle der Biodiversitätsforschung in internationalen Prozessen (IPBES)
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TEEB - Vision
“Die Gesellschaft muss dringend ihren mangelhaften ökonomischen Kompass ersetzen, damit sie nicht das menschliche Wohlergeben und die Gesundheit des Planeten durch
die Unterbewertung und den dauerhaften Verlust von
Ökosystemen und Biodiversität aufs Spiel setzt.“
Pavan Sukhdev, Study Leader 29.5.2008, COP9
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TEEB - Arbeitsziele und erwartete ErgebnisseRahmen zur Berücksichtigung des ökonomischenWertes von Ökosystemen und Biodiversität in politischen Entscheidungen entwickelnmögliche Folgen des Verlustes in physischen Größen aufzeigensoweit möglich, Darstellung der Folgen in monetären Größen Darstellung des Risikos extrem hoher Kosten des Verlusts ökosystemarer DienstleistungenDarstellung der moderaten Kosten des Schutzes von Ökosystemen und ÖkosystemdienstleistungenArgumente und Ansätze für frühzeitiges Handeln liefern
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The Economics of Ecosystems and Biodiversity– TEEB
1. Rahmen und politischer Hintergrund von TEEB
2. Vision des TEEB
3. Die wissenschaftliche Herausforderung
4. Ergebnisse von Phase 1
5. Ziele für Phase 2
6. Fazit: Was kann TEEB bewirken?
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TEEB - Die Herausforderung Ein grober Vergleich STERN - TEEB
Betrachtung einzelner Aspekte notwendigMakroökonomischBetrachtungsansatz
Ebenen von lokal bis global Vornehmlich globalSkala
Berücksichtigung multiplerTreiber des Wandels
Globale Effekte (CO2), umgerechnet auf EinzeleffekteBasis
Zustand (der Natur) Auswirkung EINES Treibers(Klimawandel)Objekt
TEEBSTERN
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TEEB - Ansatz
Fotos (von links nach rechts, oben nach unten): Purdue University, WomenAid.org, LSUP, NASA, unbekannt, CEH Wallingford, unbekannt, W. Reid, Staffan Widstrand
RegulationNutzen durch
Ökosystemprozesse
KulturÄsthetischer, religiöser,
Erholungsnutzen
VersorgungProduzierte oder
bereitgestellte Güter
Basisz.B. Photosynthese, Bodenbildung, Nährstoffkreisläufe
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TEEB - AnsatzBewertung des Verlusts ökosystemarer Dienstleistungen
Monetäre Werte
Quantitativer Review von Effekten
Qualitativer Review
Gesamte Breite der Dienstleistungen der Biodiversität
Arten von Benefits:Gesundheit, Soziale Aspekte,
Einkommen, Sicherheit
Quantitativ: z.B. Anzahl von Menschen, die Holz aus
Wäldern nutzen
Monetär: z.B. vermiedeneKosten für Wasseraufbereitung,
Wert für Tourismus
WissenslückenBekannte und Unbekannte …
Quelle: P. ten Brink (2008).
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The Economics of Ecosystems and Biodiversity– TEEB
1. Der Rahmen: WissenschaftlichePolitikberatung zur Biodiversität
2. Vision des TEEB
3. Die wissenschaftliche Herausforderung
4. Ergebnisse von Phase 1
5. Ziele für Phase 2
6. Fazit: Was kann TEEB bewirken?
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TEEB – Analysen, Szenarien, Politikinstrumente
We are fishing down the food web to ever smaller species…
Quelle: Pauly 2003
Das marineNahrungsnetz runterfischen
Biomasse Speisefisch im Nordatlantik (Tonnen pro km2)
Quelle: Millennium Ecosystem Assessment; Christensen et al. 2003
19002000
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Quelle: Pauly und Watson 2005
Fehlsubventionen sind derHauptgrund für die Schäden
Die Hälfte aller Fischbestände sindvollständig ausgeschöpft, ein weiteresViertel übernutzt
gefährdet : ca. 27 Mio Arbeitsplätze
gefährdet: $ 80-100 Mrd Einkommenaus dem Sektor
Mehr als 1 Mrd. Menschen hängenvon der Fischerei aus Hauptprotein-Lieferant ab
TEEB – Analysen, Szenarien, Politikinstrumente
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Höchster Nutzen durch intensive Nutzung?
Urwald
DegradiertesLand
Extensive Nutzung
Plantagen
Ursprüngliche Arten
Subventioniertefossile Energieträger
Extensive Nutzung
Landwirtschaftfür den Eigenbedarf
Source: L Braat presentation COP9 Bonn May 2008
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Quelle:
Balmford et al. (2002): Science 297: 950 ff.
TEEB – Analysen, Szenarien, Politikinstrumente
Realer WertverschiedenerNutzungsintensitäten
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TEEB – Analysen, Szenarien, Politikinstrumente> Berücksichtung unbeachteterWerte
Quelle: Millennium Ecosystem Assessment
Viele Werte von Ökosystemen werden nicht in ökonomischen Maßen erfasst
Diese können die erfassten Werte deutlich übersteigen
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TEEB – Analysen, Szenarien, Politikinstrumente> COPI Studie: Modell des potenziellen Verlustes (Waldgebiete)
A : 50-jährige Auswirkung von Inaktivität
Verlust von Wohlfahrtswertenäquivalent zu 6 % des BSP
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B : Verlust von Naturkapital pro Jahr
VerlustNaturkapitalzwischen1,35 Billionen €(bei 4% Diskontrate)
3,10 Billionen €(bei 1% Diskontrate)
TEEB – Analysen, Szenarien, Politikinstrumente> COPI Studie: Modell des potenziellen Verlustes (Waldgebiete)
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Der kommunale Finanzausgleich ist wesentliche Einnahmequelle für Kommunen: 50% in den neuen Bundesländern
Nicht erfasst werden:Natur- und Umweltleistungen mit überregionalen externen Effekten
Urbane Räume Ländliche Räume
Finanzielle Ausgleichsmechanismen heute:
TEEB – Analysen, Szenarien, PolitikinstrumenteBsp. Naturschutz im kommunalen Finanzausgleich
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Naturschutz im kommunalen Finanzausgleich
Ziel: Berücksichtigung von ökologischen Aufgaben
im Finanzausgleich
Status quo und
PerspektivenDeutschland
Internationale ErfahrungenBrasilien
ModellierungFreistaat Sachsen
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(Groß-)Schutzgebiete in Sachsen
Nationalpark Sächsische Schweiz
Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide-und Teichlandschaft
Naturpark Dübener Heide
Naturpark Erzgebirge-Vogtland
FFH-Gebiet: Truppenübungsplatz Oberlausitz
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Prozentuale Veränderung der Schlüsselzuweisungen im RB Dresden in Mio. €
1 ha Naturschutzeinheit =
1 Einwohner
KFA Sachsen 2002 –Naturschutz im Nebenansatz
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Motivation:
1. Beobachtung, dass auf der einen Seite volkswirtschaftlich sehr teure – oft fragwürdige - Artenschutzmaßnahmen durchgeführt werden, auf der anderen Seite kein Geld für kostengünstige, effektive Maß-nahmen da ist.
2. Naturschutzdiskussion zunehmende Offenheit für flexible Lösungen, bei der eine Fläche ökonomisch entwickelt werden kann, wenn woanders eine Fläche ökologisch aufgewertet wird.
Ökonomische Lösungsidee:
Anwendung des Instruments handelbarer Zertifikate auf Naturschutz.
TEEB – Analysen, Szenarien, PolitikinstrumenteBsp. EcoTRADE – handelbare Zertifikate für Naturschutz
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TEEB – Interim Report COP-9, Bonn, Mai 2008
ÖkonomischesAusmaß und Auswirkung von Verlusten
Starke Verbindung zuArmutsaspekten
Ethik von Diskontraten
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The Economics of Ecosystems and Biodiversity– TEEB
1. Rahmen und politischer Hintergrund von TEEB
2. Vision des TEEB
3. Die wissenschaftliche Herausforderung
4. Ergebnisse von Phase 1
5. Ziele für Phase 2
6. Fazit: Was kann TEEB bewirken?
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TEEB – Produkte; Sep 2009 - June 2010
Rolle von Bürgernund Konsumenten
Chancen und Risikenfür Unternehmen
Unterstützung für die lokale Umsetzung
Politikoptionen für die nationale und international Ebene
WissenschaftlicheGrundlagen, Kostenvon Politik und Inaktion
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Der Prozess von TEEB Phase 2
Expertise aus Wissenschaft und Ökonomie: Call for Evidence, Teilnahme
an Arbeitsgruppen, etc
D0
2008 2009 2010
D4
D3
D2
D1
Bewertungsrahmen, Methoden, Kostenanalysen
Einbindung der Stakeholdern
TEEB für Entscheidungsträger
TEEB für Bürger und Konsumenten
TEEB für Unternehmen
TEEB für Politik und Behörden
Endn
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The Economics of Ecosystems and Biodiversity– TEEB
1. Rahmen und politischer Hintergrund von TEEB
2. Vision des TEEB
3. Die wissenschaftliche Herausforderung
4. Ergebnisse von Phase 1
5. Ziele für Phase 2
6. Fazit: Was kann TEEB bewirken?
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TEEB Presseecho, Mai & Oktober 2008
SEITE 40
TEEB - Perspektiven für eine politische Nutzung der Ergebnisse
1. Ecosystem Accounting2. Assessment-AnsätzeGlobal
Lokal
3. Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen
4. Betriebliche Ebene / Finanzsektor
5. Politische Instrumente auf nationaler Ebene
SEITE 41
TEEB stellt sich mitten in ein Komplexfeldvon Unsicherheiten
Große Lücken im WissenZusammenhang Biodiversität –ÖkosystemdienstleistungenRisiken & Schwellen in ÖkosystemenWechselwirkungen verschiedener Umweltproblemen sowie Wirtschafts- und SozialfaktorenÖkonomische Bewertung und Inwertsetzung
Es bedarf einer kontinuierlichen Weiter-entwicklung der Wissens- & Methodenbasis
SEITE 42
TEEB stellt sich mitten in ein Komplexfeldvon Unsicherheiten
Neuartige Methoden
Vielfach im Versuchsstadium
Gefahr des Missbrauchs zum „Geldmachen“
Gefahr der Übertragung des „ökonomisches Imperativs“ auf alle Naturressourcen
Der ökonomische Ansatz ist ein Zusatzins-trument zu klassischen Naturschutzansätzen
Entwicklung neuer Governance-Strukturenund adaptivem Management
SEITE 43
Herzlichen Dank
für die Aufmerksamkeit !
Kontakt: Dr. Carsten Neßhöver
Department NaturschutzforschungDr. Heidi Wittmer
Department ÖkonomieEmail: [email protected]
TEEB im Internet: www.teebweb.org