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Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Die wissenschaftliche Laufbahn - Hochschule und Karriere
Symposium
„Frauen – Technik – Management“Weibliche Führungskräfte in der High-Tech-BrancheBerlin, 24. Oktober 2007
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
• Kurze persönliche Vorstellung• Bestandsaufnahme• Berufs- und Karrieremöglichkeiten• Hindernisse / Hürden• Best Practice-Ansätze• Ein Blick ins Ausland• Anforderungen an Arbeitgeber• Anforderungen an die Politik
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Kurze persönliche Vorstellung (I)
• geb. 1957 in Düsseldorf, Vater Lokführer, Mutter Hausfrau* mit
buchhalterischer Ausbildung, zwei Schwestern;
verheiratet, zwei Kinder (Sohn 20 J., Tochter 18 J.)
• 1967-1976 : Mädchengymnasium, Neuss
• 1976-1983 : Mathematikstudium (Diplomstudiengang), Bonn
• 1983-1989 : Doktorandin bei DESY, Hamburg
• 1990-1997 : Habilitandin an der TH Darmstadt
• 1997 : Ruf auf C4-Professur nach Rostock
• 1987, 1989: Erziehungsurlaub von 10 bzw. 12 Monaten
• 1987-1995 : 50% Teilzeit
• 1995-1997 : Habilitandenstipendium der DFG*1953-1970
50% T.1970-1979100% T.1979-1983
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Kurze persönliche Vorstellung (II)
• 1999: Preis TU Darmstadt für Habilitationsschrift (1. Habilitandin am Fachbereich Elektrotechnik)
• 2000-2006: Mitglied der DFG-Kommission für Rechenanlagen (1. Frau in diesem Gremium – jetzt wieder ohne
Frau)• 2004-2006: Dekanin der Fakultät für Informatik und
Elektrotechnik (1. Dekanin gemeinsam mit Fr. Nöldge-Schomburg an Med. Fak. – dies 585 Jahre nach Gründung der Universität und 90 Jahre nach Erstimmatrikulation einer Frau – jetzt wieder nur Dekane)
• 2006-2008: Vorsitzende des Fakultätentages für Elektrotechnik und Informationstechnik (1. …. – männlicher Nachfolger)
• sowie weitere Gremien
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Bestandsaufnahme
Quelle: Statistische Bundesamt – HochschulstatistikPersonen in verschiedenen Stadien der akademischen Laufbahn 1960, 1966, 1970 bis 2004
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Jahre
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C 4
C 3
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*bis einschließlich 1991 früheres Bundesgebiet; seit 1992 Deutschland
Frauenanteil in % an C4-, C3- und C2-Professuren, 1980-2005
1991; ab 1992: gesamtes Bundesgebiet ab 2003: Einführung W3 und W2
+ W3, W2 !
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Bestandsaufnahme
Quelle: Statistische Bundesamt – HochschulstatistikPersonen in verschiedenen Stadien der akademischen Laufbahn 1960, 1966, 1970 bis 2004
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Juniorprofessor
Frauenanteil in % an W3-, W2- und Junior-Professuren, 2002-2005
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Bestandsaufnahme
Quelle: Statistische Bundesamt – HochschulstatistikPersonen in verschiedenen Stadien der akademischen Laufbahn 1960, 1966, 1970 bis 2004
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Jahre
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Studienanfänger
Absolventen
Promotionen
Habilitationen
Frauenanteil in % an Studienanfängern, Absolventinnen, Promotionen und Habilitationen 1960-2005
50%
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Bestandsaufnahme
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Bestandsaufnahme
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Bestandsaufnahme
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Bestandsaufnahme
Quelle: Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V., www.kompetenzz.deFrauen in den Ingenieurwissenschaften, Daten und Fakten, Aktuelles zum Tag der Technik 2006
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Bestandsaufnahme
Quelle: Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V., www.kompetenzz.deFrauen in den Ingenieurwissenschaften, Daten und Fakten, Aktuelles zum Tag der Technik 2006
Promotionen in den Ingenieurwissenschaften• Die Zahl der Promovendinnen hat sich seit 1992 mehr als
verdreifacht:– 1992: 75 Promovendinnen– 2004: 238 Promovendinnen,
dennoch machen sie nur 11,3% aller Promovierten in den Ingenieurwissenschaften aus.
• Die Anteile aus 2004:– Elektrotechnik: 6,7 % ( 34 der insgesamt 506 Promovierten) – Maschinenbau: 10,6 % (115 der insgesamt 1.083 Promovierten)
– Bauingenieurwesen: 14,5 %– Architektur: 37,3 %
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Bestandsaufnahme
Quelle: Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V., www.kompetenzz.deFrauen in den Ingenieurwissenschaften, Daten und Fakten, Aktuelles zum Tag der Technik 2006
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BestandsaufnahmeFakultätentag für Elektrotechnik und InformationstechnikStand 2007
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Bestandsaufnahme
Fakultätentag für Elektrotechnik und InformationstechnikStand 1998
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
*außer Univ. der Bundeswehr München-Neubiberg
Fakultätentag für Informatik*
Bestandsaufnahme
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Berufs- und Karrieremöglichkeiten
„Cooling Out“-Prozess ab Studium• niedriger Schwund an Frauen im Qualifikationsprozess in
den Ingenieurwissenschaften, einem Fach mit insgesamt besonders niedrigem Frauenanteil im grundständigen Studium
• seltener positives Feedback zur wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit, seltener zu einer Promotion ermutigt
• Frauen in Natur- und Ingenieurwissenschaften eher an Leistungen gemessen
• Frauen promovieren häufiger auf Stipendienbasis, Männer eher auf Universitätsstellen.
Quelle: Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung, Kurzexpertise zum Themenfeld Frauen in Wissenschaft und Forschung, im Auftrag der Robert Bosch Stiftung
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Berufs- und Karrieremöglichkeiten
Quelle: Y. Haffner, B. Könekamp, B. Krais: Arbeitswelt in Bewegung, Chancengleichheit in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen als Impuls für Unternehmen, Hrsg.: BMBF
Kinder und beruflicher Erfolg (N = 4.627)
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Hindernisse / Hürden
• Karrieremotivation– starke inhaltliche Berufsorientierung
• Selbstdarstellung und Selbstwirksamkeitserwartung– defensivere Selbstdarstellung – zurückhaltende Umgangsweise mit offenen
Konkurrenzsituationen– Unterschätzung eigener Fähigkeiten – größere Vulnerabilität hinsichtlich der Entwicklung der
Selbstwirksamkeitserwartung
ungünstig für den Karriereverlauf von Akademikerinnen
Quelle: Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung, Kurzexpertise zum Themenfeld Frauen in Wissenschaft und Forschung, im Auftrag der Robert Bosch Stiftung
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Hindernisse / Hürden
Work-Life-Balance
• Im Gegensatz zu männlichen Wissenschaftlern mit Familie leben Wissenschaftlerinnen zumeist mit einem hoch qualifizierten, ebenfalls berufstätigen Partner zusammen oder sind alleinerziehend.
Quelle: Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung, Kurzexpertise zum Themenfeld Frauen in Wissenschaft und Forschung, im Auftrag der Robert Bosch Stiftung
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Hindernisse / Hürden
Quelle: Y. Haffner, B. Könekamp, B. Krais: Arbeitswelt in Bewegung, Chancengleichheit in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen als Impuls für Unternehmen, Hrsg.: BMBF
Beruflicher Erfolg nach Arbeitszeit in unterschiedl. Beschäftigungsverhältnissen (N = 4.417)
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Hindernisse / Hürden
Quelle: Y. Haffner, B. Könekamp, B. Krais: Arbeitswelt in Bewegung, Chancengleichheit in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen als Impuls für Unternehmen, Hrsg.: BMBF
Tatsächliche Arbeitszeit (pro Woche) nach Partnerschaft (N = 4.878)
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Hindernisse / Hürden
Work-Life-Balance – Wissenschaftlerinnen mit Kindern
• Strukturelle Barrieren: – Altersbeschränkungen bei Stellenbesetzungen oder
Stipendienvergabe– Mangel an qualitativ hochwertigen flexiblen
Betreuungseinrichtungen an den Hochschulen
• Erstes Kind meist erst nach der Promotion die betreuungsintensivste Zeit fällt mit der sehr karriererelevanten Postdoc-Phase zusammen
Quelle: Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung, Kurzexpertise zum Themenfeld Frauen in Wissenschaft und Forschung, im Auftrag der Robert Bosch Stiftung
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Best Practice-Ansätze
Bundesprogramm Chancengleichheit, Schweiz• Professorinnenanteil bis 2006 auf 14% zu verdoppeln• Drei Maßnahmemodule:
– Anreize zur Anstellung von Frauen als Professorinnen– Mentoringprogramme– Unterstützung von Betreuungsstrukturen für Kinder
• Evaluationsergebnisse:– sehr gute Erfolge für die Module Kinderbetreuung und
Mentoring– Anreizsystem: Skepsis bei Universitätsleitungen, nicht
genug Aufforderungscharakter und Verbindlichkeit für Fakultäten
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Best Practice-Ansätze
Prädikate und Zertifikate
• Prädikat Total E-Quality: Besondere, erfolgreiche Bemühung um Realisierung von Chancengleichheit
• Audit ‚Familiengerechte Hochschule’: besonders familienbewusste Personalpolitik und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie
• Hochschulwettbewerb der Initiative D21: eigene Konzepte zur Erhöhung des Frauenanteils in Natur-, Ingenieur- und Technikwissenschaften
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Best Practice-Ansätze
Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen• Max-Planck-Gesellschaft stellte 1997-2006 jährlich 3-5
zusätzliche C3-Stellen für Wissenschaftlerinnen bereit, je auf fünf Jahre befristet
• Das Förderprogramm bot 15 C3-Stellen• Zusätzlich 1999 Sonderprogramm auf C4 Ebene:
zunächst für 5 Berufungen • Bislang nimmt die MPG mit diesen beiden
Sonderprogrammen eine Vorreiterrolle innerhalb der Forschungsorganisationen ein.
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Ein Blick ins Ausland
Quelle: Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung, Kurzexpertise zum Themenfeld Frauen in Wissenschaft und Forschung, im Auftrag der Robert Bosch Stiftung
Frauenanteil in % an den C4- und vergleichbaren Professuren im europäischen Vergleich, 2003
20,5% 20,1%
8,6%
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Ein Blick ins Ausland
Quelle: Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung, Kurzexpertise zum Themenfeld Frauen in Wissenschaft und Forschung, im Auftrag der Robert Bosch Stiftung
Frauenanteil in % am wissenschaftlichen FuE-Personen im europäischen Vergleich, 2001
42,0%
28,2%
11,7%
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Anforderungen an Arbeitgeber
• Abkehr vom Wissenschaftsideal der Rund-um-Verfügbarkeit – für beide Geschlechter
• Flexibilisierung von Arbeitsverträgen• Einrichtung von Telearbeitsplätzen
• Einrichtung von Betriebskindergärten bzw. Ankauf von Plätzen in nahe gelegenen Krippen und Kindergärten
• Objektivere Messung von Leistung und Effizienz• Anerkennung „weicher“ Qualifikationen
Die VorsitzendeProf. Dr. Ursula van Rienen
Anforderungen an die Politik
• Flächendeckende Einführung von Kinderkrippen, Ganztagskindergärten, Ganztagsschulen
• Volle Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten und Hauspersonal, wenn beide Ehepartner erwerbstätig sind bzw. bei Alleinerziehenden
• Beibehaltung und Ausbau anderer Maßnahmen wie Vergabe von Gütesiegeln, Prämien, Mentoring-Programmen u.ä.