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Offizielles Organ des Deutschen Fechter-Bundes e. V. 23. Jahrgang Nr. 3 2004 5273 DIE WELT DER FECHTBRIEFMAR- KEN

DIE WELT DER - fechten.org · Die FIE hat dem Prinzip Universalität Rechnung getragen, die Qualität des Fechtturniers wird dadurch sicher reduziert, auch wenn diesmal 42 Nationen

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DIE WELT DERFECHTBRIEFMAR-KEN

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Olympiahof fnung

Editorial __________________3

Fechtforum ________________4

Fechtbriefmarken ___________6

Happy End ________________7

Heidenheimer Fechtertage ___8

Im Interview: Gordon Rapp _10

Olympia 2004_____________11

Senioren EM______________13

Im Fokus_________________16

Landesverbände __________18

Menschen im Sport________33

Termine & Impressum _____34

Inhalt

FIE-Vizepräsident Max Geuter

FECHTSPORT 3

I NHA LT & ED I TOR I A L

Wenn Sie dieses Heft in Händen halten, sind es noch ca. fünfWochen bis zu den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Auf seiner letzten Sitzung, vor diesem Ereignis, hat das Präsidiumauf Vorschlag des Sportausschusses die qualifizierten Mann-

schaften Damendegen, Herrendegen, Herrenflorett und die beidenEinzelwettbewerbe für Athen nominiert. Für die Herrensäbelmannschaftkam in letzter Minute die Hiobsbotschaft, dass sie nicht starten kann, Sielesen mehr darüber auf der Seite 12.

Deutschland ist eine erfolgreiche olympische Fechtnation. Viele Medaillenseit 1896 zeugen von dieser Tradition. Wir hoffen, in Athen an dieseTradition anknüpfen zu können. Unsere Athleten haben in derQualifikationsphase ausgezeichnete Ergebnisse erzielt, die auf ein erfolgrei-ches Abschneiden bei diesen Spielen hoffen lassen. Sie gehen von ihrenTrainern gut vorbereitet an diese Aufgabe heran. Aber wir wissen auch, wienah im Fechten Sieg und Niederlagen beieinander liegen und sollten dahernicht enttäuscht sein, wenn es am Ende doch nicht zu den Ergebnissenkommt, die wir uns erhofft haben. Eine Medaillenprognose ist m. E. dahernicht angebracht.

Die FIE hat dem Prinzip Universalität Rechnung getragen, die Qualität desFechtturniers wird dadurch sicher reduziert, auch wenn diesmal 42Nationen am olympischen Turnier beteiligt sind. Nach dem nächstenWahlkongress der FIE im Dezember, wird mit Sicherheit die Diskussion umeine gerechtere Teilnahme von Weltklassefechtern erneut geführt werden,um zu vermeiden, dass in Peking 2008 Spitzenfechter zu Hause bleibenmüssen, wie dies für Athen leider der Fall ist und besonders in Europa beieinigen Verbänden Proteste ausgelöst hat.

Der Bedeutung der Olympischen Spiele Rechnung tragend, führe ich hierdie nominierten Fechter auf, die den DFB in Athen vertreten werden.

Herrenflorett: Ralf Bißdorf (Heidenheim), André Weßels (TBB), PeterJoppich (Koblenz), Simon Senft (Bonn), Ersatz: Dominik Behr (TBB);Damendegen: Britta Heidemann (Leverkusen), Imke Duplitzer(Heidenheim), Claudia Bokel (TBB), Marijana Markovic (Leverkusen),Ersatz: Katrin Holz (TBB); Herrendegen: Daniel Strigel (TBB), SvenSchmid (TBB), Jörg Fiedler (TBB), Norman Ackermann (TBB), Ersatz:Christoph Kneip (Leverkusen); Damenflorett: Simone Bauer (TBB),Damensäbel: Susanne König (TBB).

Auch medienmäßig sind die Athener Spiele auf dem höchsten Stand derTechnik. FIE-Medienexperte Jochen Färber hat vor Ort alle Hebel inBewegung gesetzt, um optimale Voraussetzungen für die Fernsehüber-tragungen zu garantieren. Die durchsichtige Maske, Pflicht für alle Säbel-fechter, soll die Emotionen der Fechter besser zum Ausdruck bringen.

Schauen Sie sich die Übertagungen an und hoffen wir, dass Sie recht vieleunserer Athleten in den Finals sehen können.

Max Geuter

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Wissenschaft des Fechtens

� Nur eine Taktik, die zum Erfolgführt, gibt es nicht. Weder beimFechten noch in anderen Sportarten -oder im Leben. Der RegensburgerFechtmeister Igor Soroka beschreibtin seinem 35-seitigen Brevier.

„Die Wissenschaft des Siegens“, wor-auf es ankommt, um eine Strategieerfolgreich einzusetzen. EinPatentrezept hat auch der frühereukrainische Säbel-Meister nicht. Umzu gewinnen bedarf es vieler Faktoren.„Nicht zuletzt geht es um dieUmsetzung des Verstandes, derErfahrung und um die richtige Taktik“,so Soroka. Wer das kleine Büchleinliest, wird Denkanstöße für sein eige-nes strategisches Verhalten bekom-men. Interessenten wenden sich anIgor Soroka,Prüfeninger Str. 79, 93049 Regensburg.

Ehrung für Kleibrink

Das Präsidium DFB hat BenjaminKleibrink zum „Juniorfechter desJahres“, für die Saison 2003/2004,gewählt. Die Ehrung wird bei passen-der Gelegenheit durchgeführt.

Olympisches Jugendlager

50 deutsche und 15 griechischeMädchen und Jungen nehmen amolympischen Jugendlager desNationalen Olympischen Komitees(NOK) im August in Athen teil. Siewerden in dieser Zeit in der DeutschenSchule in Athen, während der Spielegleichzeitig das so genannte DeutscheHaus, untergebracht und werdenWettkämpfe und kulturelleVeranstaltungen besuchen und kultur-historische Stätten besichtigen.

„Ziel ist es, die Olympischen Spiele anihrem Ursprungsort zu erleben,Menschen, Kultur und GeschichteGriechenlands kennen zu lernen, dasgegenseitige Verstehen zu fördern, dieMotivation für den Leistungssport zu

steigern und Anreize fürein Engagement imSport zu schaffen“,erläutert NOK-G e n e r a l s e k r e t ä rBernhard Schwank dasAnliegen, das NOK undDeutsche Sportjugendnun nach den Winter-spielen Salt Lake City2002bereits zum zwei-ten Mal verfolgen.

Ausländerin Deutschland

Ende 2003 lebten rund7,33 Millionen ausländi-sche Menschen inDeutschland. DieseZahl hat sich gegenüber2002 (7,34) kaum verän-dert. Der Frauenanteillag bei 46,9 %. DieAngaben beruhen aufeiner Auswertung desvom Bundesverwal-tungsamt Köln geführ-ten Ausländerzentralre-gisters durch dasStatistische Bundesamt.Der Anteil derAusländer an der Gesamtbevöllkerung(82,51 Millionen) liegt damit bei 8,9 %und ist seit 1998 gleich geblieben.

Kinderherzführer Online

Der neue Kinderherzführer, einInformationsangebot zur Versorgungherzkranker Kinder und Jugendlicher,geht online. In der u. a. von derDeutschen Herzstiftung initiiertenInternetdatenbank sind zuverlässigeund aktuelle Informationen über dasLeistungsangebot klinischer Einrich-tungen, in denen herzkranke Kinderbehandelt werden können, abrufbar.

Olympisches Lexikon

Fachbegriffe sind manchmal böhmi-sche Dörfer, wenn man mit ihnen ineiner fremden Sprache konfrontiertist. Rechtzeitig vor den OlympischenSpielen in Athen gibt es im InternetHilfe. Unter www.lexique-jo.org fin-det man 13.000 Begriffe zu den 28Sommersportarten - allerdings nur inEnglisch, Französisch und Griechisch.Zudem kann auch auf 500 Fachwörterzugegriffen werden, die bei denParalympics häufig verwendet werden.

Wahl zur IOC-Athletenkommission

Die Schweizer Fechterin GiannaHalblützel-Bürki gehört zu den 32Sportlerin, die sich bei der Wahl für die

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F E CH T FORUM

Die Schweizerische Post hat zu den Olympischen Spielen in

Athen eine Bildpostkarte zum Thema „Fechten“ mit einer aufge-

druckten Frankatur von 1.00 Franken herausgegeben. Die Karte

kosten 1.40 Franken, also rund 0,95 e . Bestellungen ab 10,- esind portofrei. Man kann die Bildpostkarte entweder schriftlich

bei der Schweizerische Post, Ostermundigenstrasse 91, CH-3030

Bern oder per E-Mail [email protected] bestellen.

Der Kinderherzführer isterreichbar unter:

www.herzstiftung.de oder www.kinderkardiologie.org

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F E CH T FORUM

Athletenkommission des Inter-nationalen Olympischen Komitees(IOC) bei den Sommerspielen inAthen um einen Sitz bewerben.Bekannt gegeben werden die Namender vier Gewählten am 26. August.Ausscheiden wird Roland Baar (seit1996 Mitglied in diesem Gremium)Auch die olympische Karriere des frü-heren Tauberbischofsheimer FechtersThomas Bach begann in derIOC-Athletenkommission.

Athen-Test im Europapark

Die deutschen Degenfechterinnen pro-ben den olympischen Ernstfall. Im letz-ten Test vor Athen treffen BrittaHeidemann (Leverkusen), ImkeDuplitzer (Heidenheim), Claudia Bokel(Tauberbischofsheim) und ErsatzfrauMarijana Markovic (Leverkusen) am 10.Juli im Europapark Rust auf dieSchweiz. Die Schweizerinnen, die sichals Olympiazweite von Sydney nicht fürGriechenland qualifiziert haben, tretenmit Sophie Lamon, Diana Romagnoli,Daphne Cramer und Julia Bernbach an.

Monika Schreck-Weberstartet Comeback mit Degen

Nach einem Jahr Abstinenz vomFechtsport will es die BonnerFlorettspezialistin Monika Schreck-Weber noch einmal wissen und einComeback mit dem Degen starten. Einelange Fußverletzung war der Grund,warum sie im Frühjahr 2003 nach 27

Jahren auf der Planche ihre Karrierebeendete. Der Umgang mit dem Degen,den Monika Weber im Hinblick auf ihrefrühere Verletzung für schonender alsdas Florett hält, ist ihr bereits vertraut:„Vor 10 Jahren stand ich in zwei Degen-Weltcup-Finals und hätte mich fast fürdie WM qualifiziert“, sagte sie. Jetzt hatsie erst einmal die Landesmeister-schaften im Visier, um sich für dieDeutschen Meisterschaften zu qualifi-zieren.

Rapp in Olympiaarbeitsgruppe

DFB-Präsident Gordon Rapp ist in einefünfköpfige Arbeitsgruppe desNationalen Olympischen Komitees(NOK) berufen worden, die prüfensoll, ob sich Deutschland um dieSommerspiele 2016 oder die Winter-spiele 2014 bewerben soll. Zu diesemGremium gehören auch noch RainerBrechtgen, Hans Peter Kremer undManfred von Richthofen, Präsident desDeutschen SportBundes (DSB).

FIE nimmt WADA-Code an

Der Fechtweltverband FIE hat denWelt-Antidopingcode unterzeichnet.Damit unterwirft sich die FIE den welt-weit geltenden Regeln des Kodex'. DieÜbernahme des Kodes ist eine

Voraussetzung, um an denOlympischen Spielen in Athen teilneh-men zu dürfen.

„Fechttraining“ist Standardwerk

Das im Meyer & Meyer-Verlag erschie-nene Buch „Fechttraining“ von BerndtBarth & Emil Beck ist zu einemStandardwerk geworden. Da die ersteAuflage von rund 3.000 Exemplaren fastvergriffen ist, wird zurzeit an einerzweiten, überarbeiteten Auflage gear-beitet. Voraussichtlich wird das BuchAnfang kommenden Jahres auf denMarkt kommen.

Der Sport hilft

„Fair Play for Fair Life“ lautet der Titelder Aktionszeitung 2004, die dasNationale Olympische Komitee(NOK) gemeinsam mit der Aktion„Brot für die Welt“ und der deutschenUNESCO-Kommission herausgibt.Unter dem Titel „Fair Play for Fair Life“fördert „Brot für die Welt“ seit vielenJahren Projekte in Krisengebieten. DerSport spielt in diesen Maßnahmen einegroße Rolle, beispielsweise bei derIntegration von Straßenkindern oderbei der Versöhnung zwischen verfeinde-ten ethnischen Gruppen. Mit derAktionszeitung, die sich an Schulen,Jugendgruppen und Sportvereine rich-tet, wird diese Initiative fortgeführt. DieZeitung kann über die NOK-Pressestelle (069/6700227, E-Mail:[email protected]) bezogen werden.

Monika Schreck-Weber (rechts), lange Jahre

fester Bestandteil der Damenflorett-

Nationalmannschaft, will es mit dem Degen

noch einmal versuchen.

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s begann vor 41 Jahren. Beider Weltmeisterschaft 1963 inDanzig entdeckte Marcus

Leyrer eine Serie mit Fechtbrief-marken, die zum Grundstock seinernun auf rund 300 gestempelte undungestempelte Marken angewachse-nen Sammlung aus etwa 110 Län-dern wurde. „Das war der Anfang“,sagt der in Österreich geborene undseit 1955 im schweizerischen Luzernlebende 75-Jährige. Bereits ein Jahrspäter konnte der damaligeNationalfechter bei denOlympischen Spielen in Tokio wei-tere Sondermarken erwerben. „Vondiesem Zeitpunkt an habe ich michrichtig dafür interessiert, nachFechtbriefmarken zu suchen.“

Dies macht er seitdem in allenStädten, die er einst alsFechter kennen lernte undheute auf Urlaubsreisenbesucht . „Ich gehe immer inPhilateliegeschäfte und lassemir die Sportbriefmarkenzeigen“, erzählt Leyrer.Dabei stieß er auch auf dieersten Fechtmarken, die her-ausgegeben wurden. Eswaren eine ungarische ausdem Jahr 1925 und eineniederländische, die 1928anlässlich der Olympischen Spiele inAmsterdam gedruckt wurden.Feststellen konnte er in seinerSammlerlaufbahn, dass es weitausschwieriger war und ist, an Markenaus exotischen Ländern heran-zukommen. „Die europäischenBriefmarken bekommt man leicht,aber komischerweise gibt es viel mehrLänder in Übersee, die Briefmarkenmit Fechtmotive auf den Markt brin-gen“, weiß Leyrer.

Mit Beharrlichkeit, dem Gespür einesDetektivs und einer PortionSammlerglück hat er Exponate ausvielen Winkeln der Erde zusammen-getragen. Darunter eines ausAfghanistan aus dem Jahr 1961, ande-re aus Albanien, China, der früherenDDR, dem Jemen, aus Jordanien, ausOber-Volta, Oman, Niger,Nordvietnam, den Philippinen oderdem recht unbekannten Ryu Kyu.Natürlich sind auch Stücke aus fastallen europäischen Ländern - vorallem den ehemaligen sozialistischenStaaten wie Bulgarien, Rumänien,Russland, Ungarn oder der Tschech-oslowakei - dabei. Die Briefmarkensind zum Teil mit hohem künstleri-schen Anspruch gestaltet und versu-chen, vor allem die Dynamik desFechtsports zu visualisieren.

Beim Aufstöbern neuer Marken hatLeyrer inzwischen Gleichgesinntegefunden. So korrespondiert er mitSammlern aus Monaco, Ungarn, denUSA und Frankreich. „Per Mail infor-mieren wir uns über Funde oder wirtauschen Briefmarken“, berichtet derHobbyphilatelist. Jeder Sammler habedabei ein System, nach dem er seineFundstücke archiviert. Leyrer hat sichfür die chronologische Ablage seinerMarken entschieden.

Natürlichhaben sich die Motive undAbbildungen in den Jahrzehnten ver-ändert. „Ich amüsiere mich manchmalüber den Stil. So ist auf der Olympia-briefmarke, die 1988 anlässlich derSommerspiele in Seoul von Südkoreaherausgegeben worden ist, eine ArtMickey-Maus-Figur abgebildet“, sagtLeyrer, der bis 1998 noch mit demDegen an den Veteranenweltmeister-schaft teilgenommen hat und bisheute die Degenjunioren derEidgenossen betreut.

Gewurmt hat ihn, dass seineWahlheimat Schweiz, im Gegensatzzu den meisten europäischen Staatennie eine Briefmarke mit einem

Fechtthema herausgegebenhat. „Dabei hat die Schweizbei den OlympischenSpielen in Sydney zwei MalSilber gewonnen“, sagteLeyrer. Deshalb ist er andie Schweizer Post heran-getreten und hat auf dieErfolge der Fechter verwie-sen. Für die Olympiade indiesem Jahr in Athen kamdiese Intervention aller-dings zu spät, weil schon

der Marathon als Briefmarkenmotivausgewählt worden war. Immerhinkonnte er die Verantwortlichen derPost überzeugen, wenigstens eineBriefpostkarte zu machen. „DieseKarte hat dann ein Grafiker mit mirgestaltet“, erzählt Leyrer. Darauf istunter anderem Marcel Fischer, derOlympiavierte von 2000, zu sehen.

Andreas Schirmer

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Sammelleidenschaft

Fechtbriefmarken aus 111100 Ländern

FECHTBR I E FMARKEN

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igentlich ist ein 27. Platzbeim Heimturnier für einenDegenvizeweltmeister kein

Grund zur Zufriedenheit. Doch Wolfgang Reich war beimHeidenheimer Pokal am 1. Mai zufrie-den. Der 24-Jährige konnte nach einerknappen 14:15-Niederlage gegen denspäteren Finalisten Marcel Fischer(Schweiz) ein zufriedenes Fazit zie-hen: „Ich bin zufrieden, habe denAnschluss wieder gefunden.“ Oftwerden solche Aussagen nach Form-schwächen oder Verletzungen getrof-fen. Doch die Geschichte desHeidenheimers ist sehr viel ernsterals ein lädiertes Sprunggelenk oderein strapaziertes Handgelenk. Einzunächst ganz normaler Tag verän-derte das Leben von Wolfgang Reichdramatisch: Zuerst erschien dasFernsehbild unklar, dann versagtendie Beine, später quittierte auch dasSprachzentrum den Dienst. DerWM-Zweite mit dem Degenteammusste nach einem Schlaganfall EndeOktober 2003 nicht nur seineOlympiahoffnungen begraben, son-dern kämpft bis heute mit denFolgen.

Verbittert ist der 24-Jährige ausHeidenheim deswegen jedoch nicht,vielmehr dankbar: „Beide Beine warengelähmt, aber jetzt kann ich wiederlaufen wie früher.“ Probleme mit demNamensgedächtnis sind inzwischenfast überwunden, Schwierigkeiten mitder linken Hand und der Körperko-ordination verschwinden hingegennur langsam. Schlaganfälle bei Leis-tungssportlern sind seit dem Fall desRingers Alexander Leipold in dasBewusstsein einer breiten Öffentlich-keit gerückt, doch was WolfgangReich erlitten hat, kann auch jedem

Kassenpatienten passieren. Am Tagvor dem Mannschaftsfinale bei derFechtweltmeisterschaft im Oktober2003 in Havanna rutschte Reich imTraining ein Halswirbel heraus. BeimEinrenken durch den deutschenPhysiotherapeuten ist wohl dieHauptschlagader gerissen. Diedadurch entstandene Blutkruste fielirgendwann ab, löste sich jedoch nichtauf, sondern wanderte in dieGehirnregion und verursachte dort

den Schlaganfall. „Die Wahrschein-lichkeit, dass so etwas passiert, liegtbei etwa 1 zu 50.000“, sagt WolfgangReich. „Ich mache niemanden einenVorwurf, unser Physiotherapeut istein absoluter Profi. Es war einunglücklicher Zufall. Niemand weiß,ob es beim Aus- oder Einrenken pas-siert ist.“

Dieser Zufall allerdings passiertimmer häufiger. Eine Untersuchungan 13 deutschen Unikliniken ergab,dass 36 Patienten nach einer

Manipulation im Halswirbelbereicheinen Schlaganfall erlitten. Einer vonihnen starb, acht überlebten schwerst-behindert. Dass Wolfgang Reich die-ses Schicksal erspart blieb, hat auchmit einer schnellen Behandlung zutun. Als er beim Fernsehen einenStich im Kopf spürte, die Beine fastgelähmt waren und er nur noch tor-keln konnte, ließ er sich von seinerFreundin ins Heidenheimer Kranken-haus fahren. „Weil meine Beineunkontrolliert zuckten, fragten siemich, was ich eingeworfen habe“,erinnert sich Reich. Auf derSchlaganfallabteilung wurden jedochrasch die richtigen Therapie-Maßnahmen eingeleitet. Am näch-sten Tag konnte er wieder gehen.

Für Reich ist der Weg zurück zu alterStärke noch weit: „Zuerst konnte ichmit der linken Hand sogar meinHandy nicht halten.“ Nach einerkurzen Trainingspause absolvierte derHeidenheimer wieder erste Turniere.Allerdings verpasste er die angestreb-te Olympiaqualifikation. „Er agierteunkonzentriert. Koordinativ war ernoch nicht obenauf“, erinnert sichBundestrainer Walter Steegmüller. ImTraining gegen gute Gegner zugewinnen, dann aber in Wettkämpfengegen schwächere zu verlieren, dasstört den ehrgeizigen Reich. „Es istdie Frage, ob ich je wieder so gutwerde wie früher“, meint derVorstand von mehreren Immobilien-und Aktiengesellschaften in Heiden-heim. „Das ist aber nicht dasProblem. Ich hätte auch im Rollstuhllanden können und bin froh, dass ichwieder laufen kann.“

Marc Zeilhofer

7FECHTSPORT

HAPPY END

Nach Schlaganfall

HHaappppyy EEnnddfür Wolfgang Reich

Glück im Unglück: Wolfgang Reich verpasste die

Olympiaqualifikation, kann aber wieder laufen.

E

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in blitzschneller Stoß auf denUnterarm, 21 Sekunden vorEnde der Verlängerung, ent-

schied das Weltcupturnier derDegenfechter um den „HeidenheimerPokal“.

Christoph Marik aus Wien trugsich mit dem 9:8 im „Sudden-death“ gegen den SchweizerMarcel Fischer als 51. Gewinnerder begehrten Trophäe auf derSiegerliste ein. Doch neben derPlanche sorgte ein anderesThemen für Diskussionen:Warum schließt ein Verbandseine weltbesten Sportler vonden Olympischen Spielen aus?

Marcel Fischer kam gleich zurSache. „Es nervt mich immernoch total, dass ich mich erst inletzter Sekunde und mit einemTreffer für die Spiele in Athenqualifizieren konnte“, echauffier-te sich der Schweizer über denModus des InternationalenFechtverbandes (FIE) für dieOlympischen Spiele. „Vier Fechter derersten Zehn der Weltrangliste sindnicht dabei, dafür vier Afrikaner. Dasist katastrophal für unsere Sportart“,sagte der 26-Jährige aus Basel.

Mit Macht hat der FIE-Präsident RenèRoch das Säbelfechten der Damen alssechste Waffe ins olympischeProgramm durchgeboxt, obwohl mitder Hieb- und Stichwaffe weltweitweitaus weniger gefochten wird als mitFlorett und Degen, und gerade bei denFrauen das Niveau sehr schwach ist.Allerdings hielt das IOC an seiner bis-herigen Starterquote für das Fechtenfest.

Die Konsequenz war, dass in den ande-ren Waffen das Kontingent gekürztwerden musste: So wurde für Athender Mannschaftswettbewerb imDamenflorett, seit Rom 1960 imProgramm, gestrichen. Die Quoten fürden Einzelstart in den anderen Waffen

sind außerdem an die Mannschafts-qualifikation gekoppelt. Und da RenèRoch allen Kontinenten Startplätzezugesichert hat, werden in Athen fastgenau so viele „Exoten“ wieWeltklassefechter auf die Bahn gehen.„Dies ist kein Leistungsprinzip, son-dern ein Verteilungsprinzip“, kritisierteauch Degenbundestrainer WalterSteegmüller den Modus.

Steegmüller hat dennoch gut lachen.Da sich seine Eleven über denMannschaftsweltcup für Olympia qua-lifiziert haben, werden drei Deutsche inAthen auch im Einzel starten. Von den

Positionen auf der Weltrangliste - SvenSchmid 13., Jörg Fiedler 22., DanielStrigel 37. - hätte sich das Trio nichtdirekt qualifiziert.

Unter den ersten 15 der Weltranglistesind 14 Europäer, was letztlich zum

irrigen Zustand führt, dass dieNummer drei um die Teilnahmebangte. „Ich war 8 x auf demPodest und habe ein Turniergewonnen, schaffte aber erst imletzten Moment die Fahrkartenach Athen. Das ist zum Kotzen.So etwas wäre im Tennis und inanderen Sportarten undenkbar“,schimpfte Fischer. Der Schweizerberichtete, die zu den Top Tengehörenden, aber gescheitertenvan Laecke (Belgien) und Vanky(Schweden) würden aus Frustwahrscheinlich ihre Karrierebeenden. „Das schadet demFechten enorm“, gab er zubedenken. Fischer forderte dieFIE zu einer Reform dieses„Wahnsinns“ auf, wobei derMedizinstudent auch das richtige

Rezept dafür kennt: „Mindestens die ersten Acht derWeltrangliste müssen für Peking 2008im Einzel gesetzt sein.“

Der Österreicher Marik hingegen, sou-veräner Leader im Weltcup und damitfür Athen gesetzt, wollte das Systemnicht kritisieren. Dem Mann aus derAlpenrepublik mit einem ebenso unor-thodoxen Fechtstil, wie ihn einst derLeverkusener Fünfkämpfer AchimBellmann demonstrierte, ist sogar derumfangreiche Turnierkalender Recht.„Ich habe in Wien kaum Trainings-partner. Deshalb bin ich über jedesTurnier froh, an dem ich auf verschie-dene Gegner treffe. Zu Hause kann ich

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H E I D ENHE IMER F E CHT ER TAGE

Heidenheimer Fechtertage 2004

Treffer auf der Planche- Diskussionen am Rande

Martin Schmitt: In Heidenheim Bester, in

Athen nicht dabei

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H E I D ENHE IMER F E CHT ER TAGE

für die Praxis nicht mehr viel lernen“,sagte Marik. Allerdings wünscht er sicheine bessere Punkterelation. Fischerhingegen schlug vor, denWettkampfkalender auf 10 bis 12 gutorganisierte Turniere zu begrenzen, aufdenen es „auch ein bisschen Preisgeldzu gewinnen gibt“. Auch der ItalienerAlessandro Bossalini, Dritter inHeidenheim, würde „höchstens 12 bis14 Turniere“ begrüssen, auf die mansich besser vorbereiten könne. AlleSpitzenfechter waren sich einig: „Esgeht nicht, dass es in Kuwait oderBogota genau so viele Punkte gibt wiein Heidenheim oder Paris, obwohl dieseSpitzenturniere besser besetzt sind alsdie WM oder die Olympischen Spiele.“

Gedanken über Olympia kamen wohlauch bei Martin Schmitt auf. DerFechter aus Schweinfurt, über dieSportfördergruppe zum FCTauberbischofsheim gekommen ist,bezwang den WeltranglistenerstenAlfredo Rota (Italien) souverän mit15:11 und wurde nach einem 14:15gegen Fischer im Halbfinale Dritter.Damit schob sich der am Vorrundentagin Heidenheim 23 Jahre alte Schmittauf der deutschen Rangliste auf denvierten Platz vor - noch vor seinenKlubkollegen Norman Ackermann.Dieser ist jedoch weiterhin erste Wahlfür die Position des Ersatzfechters inAthen. Schmitt sei ein wichtigerTrainingspartner, er müsse aber nochkonstanter werden, urteilte Steegmüller.Schmitt selbst, der vom Kampfstil

etwas an Exweltmeister ElmarBorrmann erinnert, ließ schonKaltschnäuzigkeit erkennen. „Als ichheute Morgen meinen Lauf sah, dachteich schon, dass ich weit kommen kann.Der Sieg über Rota war allerdingsschon überraschend.“ Schmitt wird nundas deutsche Degenteam bei der EM inKopenhagen anführen.

Steegmüller war über das Abschneidenseiner Athen-Kandidaten nicht beunru-higt. Strigel musste schon am erstenTag die Waffen strecken, auch Fiedlers20. Platz war nicht überragend.Lediglich der Ex-Böblinger SvenSchmid gefiel als Siebter, wobei derdeutsche Meister einen Achtungserfolg

gegen den Franzosen Hugues Obry(15:14) feierte. Heidenheim habe man„aus dem Training heraus“ angegangen,sagte der Bundestrainer, der seit einigenWochen auch seine Schützlinge regel-mäßig an der Tauber lektioniert. EineTatsache, die zu Zeiten von Emil Beckundenkbar gewesen wäre.

Auch die Rivalität zwischenHeidenheim und Tauberbischofsheimsoll künftig kleiner werden. BeideZentren seien übereingekommen, per-spektivisch enger zu kooperieren, ver-kündete Hartwig Stock vomBundesinnenministerium. Damit solleneine Konzentration der öffentlichenMittel, Synergien beim Angebot desOlympiastützpunkts und eineBeschränkung der Verwal-

tungsaufwände auf das unbedingtNotwendige erreicht werden. WährendHeidenheims Fechtlegende Paul Gnaierdavon sprach, es werde „eine neue Ärazwischen Heidenheim und Tauber-bischofsheim eingeleitet“, verkündeteder vier Plätze entfernt sitzende FC-Präsident Helmut Schmidt, die Zentrenmüssten „befreundete Gegner“ sein,der Wettbewerb bleibe bestehen.Schmidts Hinweis, Tauberbischofsheimhabe seit 20 Jahren im Schnitt immer soviele Medaillen gewonnen wie alle ande-ren deutschen Stützpunkte zusammen,sorgte für säuerliche Mienen bei denPartnern.

Ohnehin steht Heidenheim vor einerungewissen Zukunft: Dem Couped'Europe, einst von Gnaier und demSportjournalisten Bruno Moravetz aufder Ostalb als Pendant zum Fußball-europapokal aus der Taufe gehoben,steht vor dem Aus. Da die FIE denWettkampfkalender reformiert hat,werden künftig die Einzel- undMannschaftsweltcups terminlichgekoppelt. Heidenheim richtet weiterdas Einzelturnier aus, Tauber-bischofsheim tags darauf denTeamweltcup. Damit bleibtHeidenheim für den Coupe d'Europe,dessen sportlicher Wert seit Einführungdes Weltcups stark gesunken ist, nurder Donnerstag. Für die meistenVereine ist dieser Termin ungünstig.

Um sich an die sommerlichenBedingungen in Athen zu gewöhnen,wird Bundestrainer Steegmüller mit sei-nem Team in der Vorbereitung „auf dieAlpensüdseite“ reisen, um in wärmerenGefilden zu trainieren. Gleichzeitig solldas ohnehin enorm verbesserte Klimaim Quartett noch optimiert werden.„Ich werde die Jungs einschwören“,sagte der Coach. Dies habe sich schonvor der WM in Havanna ausgezahlt.Wenn dann in Athen wie auf KubaSilber herausspringen würde, wäreSteegmüller sicherlich zufrieden.

Wolf Günthner

Martin Schmitt (r.) hatte als Dritter gut Lachen.

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„WWMM SIND KLEINE OLYMPISCHE

SPIELE FÜR LEIPZIG“Interview mit DFB-Präsident Gordon Rapp

10 FECHTSPORT

IM I N T ERV I EW

ie Fechtweltmeisterschaften2005 in Leipzig sind eineChance für den Deutschen

Fechter-Bund (DFB). Das Scheiternder Messestadt bei der Bewerbung umdie Olympischen Spiele 2012 wirdkeine negativen Auswirkungen auf dieWM haben, meint DFB-PräsidentGordon Rapp. Optimistisch blickt derHeidelberger auch den Sommerspielenim August in Athen entgegen. „Wirsind gut aufgestellt“, sagt er in einemGespräch mit dem fechtsport.

fechtsport: Leipzig ist bei der Olympia-bewerbung gescheitert. Welche Folgenkann dies für die Fecht-WM 2005haben?Rapp: „Mit Sicherheit keine negativen.Die Stadt steht weiter voll hinter derAusrichtung. Die Fecht-WM sind diekleinen Olympischen Spiele fürLeipzig. Außerdem denken wir, dassdie Sponsoren, die sich bei derOlympiabewerbung engagiert haben,nun auf andere Sportereignisse wartenwerden.“

fechtsport: Gibt es denn schon konkre-te Signale, wer bei der Fecht-WM miteinsteigen will?Rapp: „Es gibt Gespräche, die sichlangsam konkretisieren.“

fechtsport: Wer wird für dieOrganisation der WM verantwortlichzeichnen?Rapp: „Als Chairmen werden HerrTschense von der Stadt und ich demOrganisationskomitee vorstehen.Ehrenvorsitzende sind LeipzigsBürgermeister Wolfgang Tiefensee undDFB-Ehrenpräsidentin Erika Dienstl.Für das operative Geschäft werdenDFB-Sportdirektor Claus Janka undGeneralsekretär Thierry Jacoby verant-wortlich sein.“

fechtsport: Wie will sich der DFB jen-seits der sportlichen Wettbewerbe prä-sentieren?Rapp: „Wir wollen das Interesse wek-ken und ein Weltfest des Fechtens ver-anstalten. Dazu wollen wir parallel2005 die „Woche des Fechtsports“ inLeipzig veranstalten. Dazu sollen unteranderen kleine Turniere gehören, derenSiegerehrungen in die WM integriertwerden könnten. Am letzten Tag solles mit dem Breitensport zusammeneine Abschlussfeier geben.“

fechtsport: Bei den Weltmeisterschaften1993 in Essen gewannen die deutschenGastgeber 11 Medaillen. Eine schwereHypothek, ein Endergebnis, dasschwer zu wiederholen ist!Rapp: „Wir haben eine andereZeitrechnung, in dem so ein traumhaf-tes Ergebnis kaum möglich ist. Manmuss realistisch bleiben, denn dieWeltspitze ist enger geworden.Außerdem wird der Erfolg der WMnicht nur allein an der Anzahl der ge-wonnenen Medaillen gemessen wer-den.“

fechtsport: Mit welchen Erwartungenund Hoffnungen blicken sie denOlympischen Spielen in Athen entge-gen?Rapp: „Wir sind gut aufgestellt und dieguten Ergebnisse in den Mannschafts-weltcups lassen hoffen, dass die deut-schen Athleten etwas bewegen können.Wir haben eine Generation jungerFechter dabei und eine Reihe gereifterSportler. Ich denke, dies ist eine guteMischung.“

fechtsport: Im Damenflorett undDamensäbel werden keine olympischenMedaillen vergeben. Stattdessen fandMitte Juni in New York eine Mann-schafts-WM statt. Wird dies so bleiben?

Rapp: „Es ist eine alteDiskussion. Dass es eineIdeallösung wäre, alle Disziplinenim olympischen Fechtturnier zu haben,ist keine Frage. Doch es gibt keine gro-ßen Aussichten, dass sich dies baldändern könnte. Vielleicht wird es malwieder neue Überlegungen geben.“

fechtsport: Wird die wachsende oderfallende Attraktivität einerWaffengattung dabei eine Rolle spie-len?Rapp: „Nein. Eher wird es auf dieVerbreitung der Disziplin auf der Welt,auf deren Universalität, ankommen.“

fechtsport: Immer wieder wurde übereine Reform der Präsentation desFechtens, über kabellose Trefferanzeigeoder durchsichtige Masken diskutiert.Ist das plötzlich kein Thema mehr?Rapp: „Die Diskussion wird weiterge-hen und die transparenten Maskenwerden sich irgendwann durchsetzen.Ich persönlich glaube jedoch, dassEmotionen den Sport interessantermachen. Deshalb kann ich nicht verste-

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uch auf dem Laufsteg haben Claudia Bokel und Norman Ackermanneine gute Figur gemacht. Die beiden Weltklassefechter schlüpftenzusammen mit anderen deutschen Spitzensportlern bei der offiziel-

len Vorstellung der Kleidung für die Olympischen Spielen vom 13. bis 29.August in Athen in die Rolle von Mannequins. „Es hat Spaß gemacht, auch,weil mir die Sachen gefallen“, sagte die frühere Degenweltmeisterin ausTauberbischofsheim, „allerdings ist das schon ein Unterschied zur Fechtbahn,denn wir haben ganze fünf Stunden die richtigen Schritte und das korrekteDrehen eingeübt.“

Dass die Klamotten das deutsche Olympiateam in Athen beflügeln werden,glaubt Schwimmass Christian Keller: „Wir werden die bestgekleidete underfolgreichste Mannschaft sein“, prophezeite Christian Keller bei derPräsentation in Düsseldorf. Für Weitspringerin Heike Drechsler, die ihre fünf-te Olympiateilnahme anpeilt, landen die deutschen Athleten zumindest imModewettstreit auf einem Medaillenrang: „Das sind Top-Klamotten mit vielenFarben. Damit werden wir auffallen und mit Italien und Frankreich mithalten.“

Das Olympiaoutfit 2004 könnte unter dem Motto „lässig, luftig, leicht“ ste-hen. Für das zu erwartende heiße Wetter wurden frische und leuchtendeFarben wie apricot, hellblau, rosa oder khakibraun gewählt. Ausgestattet wer-den die rund 750 Athleten, Trainer und Betreuer von einem Sponsorenpool(adidas, Betty Barclay, Bäumler): mit Sonnenhüten und -brillen, Kostümen,Hosen, Jacken, T-Shirts und Mokassins. Funktionalität war bei der

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hen, warum das Abnehmen der Maskewährend des Kampfs reglementiert ist.Das Herunterreißen und kontrollierteEmotionen gehören zum Fechten.“

fechtsport: Zur Europameisterschaft imJuli nach Kopenhagen fährt die zweitedeutsche Garnitur. Ist die EM nur nocheine zweitklassige Veranstaltung?Rapp: „Nein, es liegt an der öffent-lichen Finanzierung. Wir erhalten nurGeld für einen Höhepunkt im Jahr.Außerdem liegt der Termin der EMrelativ ungünstig und fällt in dieOlympiavorbereitung. Ich würde mirin Europa eine eigene Veranstal-tungsserie wünschen, bei der es nichtnur ein K.o.-System gibt. Es sollenWettbewerbe geschaffen werden, zudenen man nicht nur hunderte Kilo-meter für ein Gefecht reist. Es wird zuwenig gefochten, dies ist zum Nachteilgeworden.“

fechtsport: Die Weltcups sind reduziertworden. Ist dies eine gute Maßnahme?Rapp: „Das ist positiv. Überlegen mü-sste man noch, ob man auch über dieRegionenaufteilung nachdenkt, ob essinnvoll ist, zwei, drei Wochen inAsien, Amerika oder sonstwo bleibenzu müssen. Da sollten wir ein, zweiJahre Erfahrungen sammeln und dannanalysieren.“

fechtsport: Welche Perspektive hat derDFB nach den Olympischen Spielen2004?Rapp: „Die Leistungspotenziale derjetzigen Athletengeneration reichen bis2008. Erst danach wird es ein Problemgeben, weil wir momentan nicht genugNachwuchs haben, der nachdrängt.“

fechtsport: Dazu wurden die Perspek-tivkader geschaffen. Wie entwickeltsich dieses Talentförderungsprojekt?Rapp: „Es hat trotz aller föderalerBedenken gut begonnen, auch wenn esnoch nicht hundertprozentig angenom-men worden ist. Wir sind aber über-zeugt, dass die Idee greift, wenn derLeistungsstand wächst.“

Andreas Schirmer

Ackermann und Bokel

als Olympia-Mannequins

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Olympiaeinkleidung: Bokel (links) mit Christian Keller und Heike Drechsler auf dem Laufsteg

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Entwicklung der Trainings- und Wettkampfbekleidung Trumpf.Feuchtigkeitsableitendes Gewebe soll den Körper der Athleten, unab-hängig von Hitze, auf einer optimalen Temperatur halten. Für KlausSteinbach, den Präsidenten des Nationalen OlympischenKomitees (NOK), ist die Kleidung kein unwichtiger Faktor. „Die Ath-leten müssen sich wohl fühlen. Ich bin jedenfalls von den Sachen begeistert“, sagte der Exweltmeister im Schwimmen, der als Erster einge-kleidet wurde: „Ich bin nämlich bereits als Chef de Mission nominiert.“

AS

undestrainer Joachim Rieg warursprünglich mehr als erleich-tert, als er die Nachricht

erhielt, dass Ägypten als Afrikaver-treter auf seinen errungenen Startplatzfür die olympischen Spiele verzichtethatte (das Olympische KomiteeÄgyptens hatte nur Florett undDegen bei der FIE bestätigt) unddamit den Weg für die Deutschennach Athen frei machte. Auf Grunddieser offiziellen Mitteilung des FIE-Büros meldete der DFB die Mann-schaft sofort an das NOK fürDeutschland. Doch zwei Tage späterkam die ernüchternde Nachricht ausParis, dass ein Fehler passiert sei: DieSäbelmannschaft Algeriens, die beieinem Mannschaftsweltcupturnier inMadrid teilgenommen und gepunktethatte, sei für den afrikanischenKontinent qualifiziert und habe auchdurch das NOK Algeriens die Teil-nahme bestätigt; Deutschland sei also

doch nicht qualifiziert! Dies hattenach den bisherigen Äüßerungen vonalgerischer Seite niemand erwartet.Das war ein schwerer Schock für denBundestrainer, die Fechter und auchfür die Offiziellen des DFB, die derursprünglichen Mitteilung der FIEvertraut hatten. Es wurde eiligst einRechtsgutachten bei einemSpezialisten in Auftrag gegeben, derprüfen sollte, ob ein Gang vor dasCAS (Court of Arbitration for Sport)beim IOC Erfolg haben könnte. Aberdiese Hoffnung erfüllte sich aufGrund der Satzungslage der FIE undder dann möglichen Klage vor einemordentlichen Gericht auf Grundäußerst geringer Aussichten nicht.Diese Hiobsbotschaft sorgte beiBundestrainer Rieg und seinenMannen für die verständlicheNiedergeschlagenheit. „Wir habenweiter trainiert, und wir haben denGlauben geschürt, dass wir es doch

noch schaffen“, so Rieg. Seine Reckenhatten zwar die sportliche Quali-fikation verpasst, fühlten sich abernicht als Athleten, die durch dieHintertür die olympische Arenabetreten wollten. „Wir gehören ein-fach zu den vier besten Nationen, dashaben wir seit Sydney 2000 bewiesen“,sagte Rieg. Bei einem nachträglichenEinzug in das olympische Fecht-turnier wäre der DFB in Athen inallen zehn Entscheidungen vertretengewesen. „Wenn es so gewesen wäre,wie die letzten Jahre, wären wir ohne-hin dabei gewesen. Die Mannschaftgehört einfach zu Olympia“, meinteauch DFB-Sportdirektor Claus Janka.Der veränderte Qualifikationsmodus,durch den Europa olympische Start-plätze an so genannte Fechtent-wicklungsländer verlor, hatte zu einerVerzerrung der wahren Kräftever-hältnisse geführt.

AS/MG

Das olympische Fechtturnier wird vom 14. bis 22. Augustausgetragen. Schauplatz ist die Helliniko Fencing Hall aufdem alten Flughafen der griechischen Hauptstadt miteinem Fassungsvermögen bei den Finalwettbewerben von5.000 Zuschauern.

14. August10.00 Uhr Herrensäbel-Einzel, Vorrunde bis Viertelfinale18.30 Uhr Herrensäbel-Einzel, Endrunde

15. August10.00 Uhr Damendegen-Einzel, Vorrunde bis Viertelfinale18.30 Uhr Damendegen-Einzel, Endrunde

16. August10.00 Uhr Herrenflorett-Einzel, Vorrunde bis Viertelfinale18.30 Uhr Herrenflorett-Einzel, Endrunde

17. August10.00 Uhr Damensäbel-Einzel, Vorrunde bis Viertelfinale

Athen ohne deutsche SäbelfechterIn allerletzter Sekunde kam das Aus für die deutschen Herren

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Olympisches Fechtprogramm in Athen

Claudia Bokel und Norman Ackermann als Models

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SEN IOR EN EM

igentlich hätten die siebteneuropäischen Senioren-Mannschaftsmeisterschaften

in Lunéville (Frankreich) stattfin-den sollen, wurden aber dort sehrspät noch abgesagt. So war es einGlücksfall, dass sich Nando Cappellitrotz der für die Vorbereitungensehr kurzen verbleibenden Zeitspontan bereit fand, die sehrumfangreiche Organisation inBergamo zu übernehmen.

48 Mannschaften aus 14 Nationenwaren in diese wunderschöne nordita-lienische Stadt angereist, um ihreGefechte an drei Wettkampftagenauszutragen und alles in allem verliefdas Turnier doch recht reibungslos ineiner angenehm freundschaftlichenAtmosphäre. Besonders zu loben istdabei die faire Haltung der Senioren,denn bei zwei Vorkommnissen setz-ten sich gerade die Mannschaften, diedurch Bestrafung des Gegners nachstrenger Handhabung der Regelneinen Nutzen gehabt hätten, für denGegner ein und baten um milde Aus-legung zur Vermeidung einer mög-lichen Sperre. Bedauerlich war dasAusbleiben der gemeldeten Mann-schaften aus der Ukraine, die nichtanreisen konnten, weil ihnen trotzaller Bemühungen von italienischerund von eigener Seite keine Visaerteilt worden waren. Überraschen-der Glanzpunkt des Turniers war die

Anwesenheit der italienischen Fecht-legenden Dario, Mario und EduardoMangiarotti. Nach den Seniorenregelnwird mit Dreiermannschaften nachdem alten System (Einzelsiege) ge-fochten. Das Mindestalter jedes Teamsmuss 150 Jahre betragen, das Mindest-alter eines Fechters ist das vollendetevierzigste Lebensjahr. Es dürfen zweiErsatzfechter gemeldet werden, vondenen aber nur einer pro Mannschafts-kampf eingewechselt werden kann.Auch bei einer Einwechslung darf dasMindestalter der Mannschaft nichtunterschritten werden.

Überzeugend gefochten

Es waren die Säbelfechterinnen, diedie deutschen Erfolge mit dem bestenErgebnis einleiteten. Fünf Mann-schaften traten in dieser Waffe an undfochten in einer Gesamtrunde umTitel und Medaillen. In der FormationKarin Jansen, Birgit Noll und BrigitteGreunke trafen sie zunächst aufFrankreich und siegten knapp 5:4.Dann aber ging es gegen denFavoriten Großbritannien. NebenKarin Jansen fochten jetzt MargitBudde und Heidrun West. Mit 5:4bezwangen sie auch diesen schwerenGegner, wobei Karin Jansen wieschon zuvor gegen die Französinnenalle ihre Gefechte gewann. In der glei-chen Besetzung setzten die deutschenDamen ihre Gefechte gegen Italien

fort und erlitten hier einen schwerenEinbruch, denn bei nur zwei Siegenvon Karin Jansen endete der Kampfmit einer 2:7-Niederlage. Jetzt hingalles davon ab, wie man gegen Titel-verteidiger Russland bestehen würde.Aber unerwarteterweise hätte gegendie Russinnen sogar ein Zweierteamgenügt, denn Jansen und Noll schaff-ten mit je drei Siegen das 6:3, sodassGreunke es sich erlauben konnte,auch mal zu patzen. Durch dieNiederlage gegen Italien mussten diedeutschen Säbelfechterinnen zumDuell um den Titel nun noch einmalgegen Großbritannien antreten, da dieBritinnen ja ebenfalls eine Niederlage(gegen Deutschland) vorzuweisenhatten. Das deutsche Trio Jansen,Noll und Greunke behielt aber auchbei der zweiten Begegnung mit denFavoritinnen die Nerven und wurdemit 5:4 Säbel-Europameister. Ammeisten freute sich Birgit Noll überihre Goldmedaille, denn sie hätte ihrDebüt in der Senioren-National-mannschaft nicht besser gestaltenkönnen. Die Bronzemedaille ging anItalien.

Nicht so gut erging es unseren paral-lel fechtenden Florettherren bei denneun angetretenen Mannschaften.Zwar gelang es dem deutschen Team(Peter Marduchajew, Burkhard Steffenund Vladimir Chubarov), in derSetzrunde den Titelverteidiger

Nur Gastgeber Italien war besserSenioren-EM in Bergamo

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12.00 Uhr Herrendegen-Einzel, Vorrunde bis Viertelfinale18.30 Uhr Damensäbel-Einzel, Endrunde19.25 Uhr Herrendegen-Einzel, Endrunde

18. August10.00 Uhr Damenflorett-Einzel, Vorunde bis Viertelfinale18.30 Uhr Damenflorett-Einzel, Endrunde

19. August10.00 Uhr Herrensäbel-Mannschaft18.30 Uhr Herrensäbel-Mannschaft, Medaillenrunde

20. August10.00 Uhr Damendegen-Mannschaft18.00 Uhr Damendegen-Mannschaft, Medaillenrunde

21. August10.00 Uhr Herrenflorett-Mannschaft18.30 Uhr Herrenflorett-Mannschaft, Medaillenrunde

22. August10.00 Uhr Herrendegen-Mannschaft18.30 Uhr Herrendegen-Mannschaft, Medaillenrunde

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Ungarn 5:4 zu schlagen, aber diesemSieg stand eine 3:6-Niederlage gegenGroßbritannien gegenüber. NurMarduchajew hatte hier seine dreiGefechte durchgebracht, währendChubarov und Hirt leer ausgingen.Das Aus kam dann in der Direktaus-scheidung gegen Russland, denn zweiSiege von Marduchajew und einer vonCubarov reichten nur zu einer 3:5-Niederlage. Seltsamerweise konntedie zuvor von Deutschland besiegtenUngarn bis ins Finale vordringen, indem sie Italien 2:5 unterlagen. Bronzegewann Russland gegen die Schweiz.Am zweiten Turniertag stand dasGlück leider nicht auf der Seite derdeutschen Teilnehmer. Im Damen-florett (sieben Mannschaften) fing eszwar gar nicht mal schlecht an fürAstrid Kircheis, Marigret D’Haese

und Christa Szymanski, denn sie tra-fen im ersten Durchgang der Setz-runde gleich auf TitelverteidigerFrankreich und gewannen 5:4. Ent-scheidend dabei war der Sieg vonAstrid Kircheis gegen die ehemaligeWeltklassefechterin und Veteranen-weltmeisterin Marie-ChantalDemaille.

Hart umkämpft

Auch gegen den nächsten GegnerSchweden behaupteten sich die deut-schen Damen gut. Neben D’Haesefochten jetzt Margaretha Dresen-Kuchalski und Karin Württemberger,später eingewechselt Christa Szy-manski und siegten ebenfalls 5:4. Nurgegen Großbritannien mussten sichKircheis, D’Haese und Szymanski

dann 4:5 geschlagen geben. Dafürklappte der Start in der folgendenDirektausscheidung mit einem Vier-telfinalsieg gegen Finnland. Für das5:4 sorgten Kircheis und Dresen-Kuchalski mit je zwei Siegen sowieWürttemberger mit dem entscheiden-den fünften Punkt.

In der gleichen Besetzung traf dasdeutsche Trio im anschließendenHalbfinale erneut auf Großbritannienund wieder wollte es gegen die Eng-länderinnen nicht klappen, denn nurAstrid Kircheis brachte ihre dreiGefechte zum 3:5 durch. Also ging esin den Kampf um Bronze. Noch ein-mal traten Kircheis, Szymanski undD’Haese gegen Frankreich an undwieder gelang es Astrid Kircheis,Marie-Chantal Demaille zu bezwin-

Erfolgreiches Damen-Säbelfechtteam bezwang im Finale die Fechterinnen aus Großbritannien ...

S EN IOR EN EM

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gen, diesmal sogar klar 5:2. Dafürmusste die Deutsche eine bittereNiederlage gegen Annick Martin ein-stecken und es war wieder alles offen.Eine Sensation bahnte sich an, alsChrista Szymanski dann auch noch4:1 gegen Marie-Chantal Demailleführte und noch 40 Sekunden zu fech-ten waren. Aber wie blockiert wollteunsere Fechterin ihrem Glück nichttrauen, ließ die Französin Treffer umTreffer setzen und gab das Gefechtnoch aus der Hand. Übrig blieb derungeliebte vierte Platz. Den Titelholte sich Italiens Team, in dem nebenGianna Cirillo, Iris Gardini und LinaTosi auch Weltstar Dorina Vaccaronifocht, die im ganzen Turnier ohneNiederlage blieb. Da mussteGroßbritannien schon mit Silberzufrieden sein.

Am Ende doch Bronze

Mit 12 Teams stellten die Degen-fechter wieder das größte Aufgebot.Erster Gegner Deutschlands warRussland, aber mit drei Siegen vonThomas Bieler und je einem vonWolfgang Fischer und Norbert Kühnwar diese Hürde bald überwunden.Polen, zum ersten Mal mit einerMannschaft bei einer EM dabei, leiste-te wenig Widerstand und wurde 8:1abgefertigt. Volker Fischer hatte sei-nen ersten Einsatz gegenViertelfinalgegner Belgien. Er sorgtezusammen mit Bieler und Bergmannfür einen deutschen 5:3-Sieg. Aberdamit war der Spaß vorbei, denn imHalbfinale wartete TitelverteidigerSchweden mit seinen exzellenten

Degenspezialisten. Fischer, Bieler undKühn hielten zunächst gut mit, aberals es nach je zwei Siegen von Bielerund Fischer 4:4 stand, hing wieder malalles von Volker Fischer undSchwedens Spitzenmann Barvestad ab.Voll konzentriert waren beide bei derSache und als es auch in diesem letz-ten Gefecht 4:4 stand, musste derletzte Treffer entscheiden. Und dannwar das Pech gleich 2 x auf deutscherSeite, denn zuerst kam es zu einemDoppeltreffer, bei dem der angreifen-de Schwede die Fechtbahn seitlichverlassen hatte, ohne dass dies vomObmann wahrgenommen wurde.Beim nächsten Barvestad-Angriff trafihn Fischer voll auf die Hand, aber dasMeldegerät war nicht angeschaltet.Schließlich setzte der Schwede dochseinen Treffer, sodass das deutsche

... während das Herrendegenteam die Bronzemedaille erkämpfte.

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Am Rande der europäischenSenioren-Mannschaftsmeisterschaftenin Bergamo traf sich das EuropeanVeterans Fencing Committee zu sei-ner jährlichen Hauptversammlung.Als Gast nahm diesmal auch FIE- undDFB-Vizepräsident Max Geuter daranteil. Unter der Leitung von ChairmanHenry de Silva (GBR) trugen Vor-stand und Repräsentanten der einzel-nen Nationen ihre Berichte vor. Alsneues Mitglied wurde Irland begrüßt,

vertreten durch Eric Kavanagh. Wich-tige Themen waren auch Planungenfür die Zukunft. Im kommenden Jahrgibt es für die Senioren turnusgemäßwieder Einzelmeisterschaften, dievom 5. bis 8. Mai 2005 inVöcklabruck (Österreich) stattfindenwerden. Austragungsort der nächstenEuropamannschaftsmeisterschaften2006 ist Turku (FIN), gefolgt vonEinzelmeisterschaften 2007 inCharkov (UKR). Tagungsordnungs-

punkt war auch die Neuwahl desPräsidenten. Laki Dobridis (GER),der dieses Amt seit Gründung desKomitees 1991 innehat, wurde ein-stimmig für die nächsten zwei Jahrewiedergewählt. Er verkündete abergleichzeitig, dass dies seine letzteAmtsperiode sein wird und schlug fürdie nächste Wahl 2006 den jetzigenKomiteevizepräsidenten RudiCoessens (BEL) als seinenNachfolger vor.

Sitzung des europäischen Senioren-Fechtkomitees

Degenteam nur noch um Bronze zukämpfen hatte. Dieser Aufgabe entle-digten sich Bieler und Co. gegenItalien mit 5:2. So stand auch amzweiten Turniertag wenigstens einedeutsche Mannschaft auf demTreppchen hinter Frankreich, das dieSchweden nicht an der Verteidigungihres Titels hatte hindern können.

Nicht gut starteten am letztenWettkampftag unsere DegendamenDagmar Fischer, Karin Jansen undGudrun Somborn unter den neunangetretenen Nationen. Sie verlorenihren ersten Mannschaftskampf gegenRussland 3:6. Beim nächsten GegnerBelgien sah die Sache mit 6:3 schonbesser aus. Es ging auch im Viertelfinalegut weiter bei der Begegnung mitFrankreich, die mit einem 5:3-Sieg end-ete. Erneut musste hierbei Marie-Cha-ntal Demaille – auch mit dem DegenWelt- und Europameisterin derSenioren – eine Niederlage gegen einedeutsche Fechterin einstecken: diesmalgegen Dagmar Fischer. Im anschließen-den Halbfinale setzte sich die deutscheEquipe gegen Italien 5:3 durch und zogins Finale gegen Finnland ein. Es reich-

te dann aber für Fischer,Jansen und Somborn beim2:5 gegen die sehr starkenFinninnen nur zur Silber-medaille, während ItalienBronze gegenGroßbritannien gewann.

Als Titelverteidiger tratenunsere Säbelfechter JojoNolte, Paul Preis und CharlyEsser unter den sechs star-tenden Mannschaften an und fertigtenBelgien als ersten Gegner 8:1 ab. AuchGroßbritannien leistete anschließendwenig Widerstand und wurde vonNolte, Esser und diesmal Peter Eifler(statt Paul Preis) 7:2 besiegt. Schonstand Deutschland im Halbfinale, hatteaber hier mit Frankreich einen hartenBrocken als Gegner. Ein Schlüssel-gefecht zum Weiterkommen war zwei-fellos Charly Essers Kampf gegenLandry, den der älteste Fechter im deut-schen Team klar 5:1 gewann. Je zweiSiege von Nolte und Eifler führten zum5:4 für Deutschland und zumTitelkampf gegen Italien. Auch hierging es sehr knapp zu, wobei diesmaldie Deutschen mit dem gleichen

Ergebnis das Nachsehen hatten undsich mit Silber trösten mussten. Dritterwurde Frankreich.

Mit einer Gold-, zwei Silber- und einerBronzemedaille war Deutschland zweit-beste Nation dieser Europameister-schaften hinter Italien (3 Gold, 2Bronze). Es war gut, dass acht der 14Nationen am Medaillensegen beteiligtwaren und ihre Mannschaften mit sol-chen Trophäen nach Hause fahrenkonnten. Nun freuen sich dieFechtsenioren auf die nächstenEuropaeinzelmeisterschaften im Mai2005 im österreichischen Vöcklabruck.

Laki Dobridis

MedaillenspiegelGold Silber Bronze Total

1. ITA 3 -- 2 52. GER 1 2 1 43. SWE 1 -- -- 14. FIN 1 -- -- 15. GBR -- 2 -- 26. FRA -- 1 2 37. HUN -- 1 -- 18. RUS -- -- 1 1

6 6 6 18

7. Senioren-Europameisterschaft vom

21. - 23. Mai 2004 in Bergamo (Italien)Participation of 48 teams from 14 nations

Ladies' Foil Ladies' Epèe Ladies' Sabre Men's Foil Men's Epèe Men's SabreGold ITA FIN GER ITA SWE ITASilver GBR GER GBR HUN FRA GERBronze FRA ITA ITA RUS GER FRA

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IM FOKUS

„Fechten tut Deutschland gut“ Auch in 2004 findet die

bundesweite Aktion wieder statt

Liebe Fechterinnen und Fechter,zwei erfreuliche Mitteilungen gleich am Anfang. Zum einenhaben sich die Mitgliederzahlen des Deutschen Fechter-Bundes positiv entwickelt. Seit zwei Jahren gehen dieZahlen nach oben.Zum anderen wird es in diesem Jahr wieder eine Woche desFechtsports geben unter dem Motto „Fechten tutDeutschland gut“ !

Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr – über 65% derVereine haben sich beteiligt – wollen wir dies Ergebnis noch„toppen“. Dafür haben wir uns etwas ganz Besonderes aus-gedacht! Vom 30. Oktober bis 7. November, können alleKinder, Jugendlichen und Erwachsenen erstmals dasDeutsche Fechtsport-Abzeichen machen! Es wird in Gold,Silber und Bronze zur Verfügung stehen. Angelehnt an dasDeutsche Sportabzeichen, kann es ab diesem Zeitpunktjedes Jahr neu erworben werden. Jede Stufe hat ihre eigenenAnforderungen. Und es wird im eigenen Verein dafür trai-niert und dort wird es auch von den Trainern vor Ort abge-nommen.Ich freue mich, dass die Deutsche Fechter-Jugend dieEntwicklung dieses Abzeichens in die Hand genommen hat.

Die Übungen stehen im Einklang mit dem „Ausbildungs-konzept Nachwuchstraining“ dass vom OSP Tauber-bischofsheim in Zusammenarbeit mit dem Deutschen-Fechter-Bund entwickelt wurde. Jeder Absolvent erhält eineUrkunde im DIN A5-Format und einen Stoffaufnäher fürden Fechtanzug. Die große Abschlussveranstaltung derAktion „Fechten tut Deutschland gut“ wird am 7. Novem-ber in Wiesbaden parallel zum Finale des Deutschlandpokalsstattfinden. Ein würdiger Rahmen für eine tolle Aktion.

Detaillierte Informationen über unsere Woche gibt es inKürze. Für die Kampagne wird die Homepage:www.fechten-tut-deutschland-gut.de als Portal undDrehscheibe ins Internet gestellt.

Margit Budde

s war Liebe auf den zweitenBlick. Eigentlich war ManfredKaspar mit dem Florett sehr

glücklich und akzeptierte Mitte der80er Jahre nur zögerlich dasAngebot, als Bundestrainer diePionierarbeit in der neuen DisziplinDamendegen zu übernehmen.Schließlich hatte er in Bonn einestarke Florettgruppe aufgebaut, dieer gerne weiter betreut hätte. Da ermit einem Tanz auf zwei Hochzeitenniemanden wirklich gerecht gewor-den wäre, entschied sich Kaspar, dieneue Waffe mit ganzer Energie fürden Deutschen Fechter-Bund (DFB)international gut zu positionieren.Der schnelle Anfangserfolg machteihm die Sache leicht.

Bei der ersten Damendegenwelt-meisterschaft 1988 in Orléans gewan-nen Eva-Maria Ittner, Ute Schaeper,Carmen Engert, Sabine Krapf undRenate Riebandt-Kaspar auf Anhiebden Titel. „Das war wie eine Landungauf dem Mond. Ein perfekter Start ausdem Unbekannten in einer neuenDisziplin“, sagte Kaspar. Allerdingsmussten er und seine ersten Schüler-innen trotz des internationalenEinstandes nach Maß nicht nurFrankreich, Italien oder Ungarn Parolibieten, sondern auch gegen dieVorurteile ankämpfen, die den degen-fechtenden Frauen zunächst entgegen-gebracht wurden. Schließlich hattePierre de Coubertin, der Gründer dermodernen Olympischen Spiele, 1911

noch über die Frauen gewettert, diedie „adelige Kunst des Fechtens“ zer-störten. So wurde das Damenfloretterst 1924 Bestandteil des olympischenProgramms, der Damendegen wurdeerst 1996 in Atlanta aufgenommen.

Die Illusion

26 Jahre nach der ersten WM ist derDegen weltweit die beliebteste Waffebei den Frauen. „Die Zeit, in der manvom Florett so eben mal zum Degenwechselt, ist dabei längst vorbei“, sagtKaspar. Als Gründe für diese Beliebt-heit seien der „Sog der Duellwaffe“und die relativ große Unabhängigkeitvon Obmannentscheidungen.

Trainer machen Geschichten

Manfred Kaspar - Pionier im Damendegen

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IM FOKUS

Im Florett ist das anders, dies weißKaspar aus eigener Erfahrung. Gelernthat er die ersten Grundbegriffe desFechtens bei der EintrachtHildesheim, nachdem ihm ein Lehreran der Schule für diesen Sport begeis-terte. „Damals hatte ich auch noch dieIllusion, Fechten zu lernen, ummodernen Fünfkampf zu machen.Doch als ich merkte, wie schwer dasist, habe ich es sein lassen“, erzähltder gebürtige Norddeutsche. Zudemsei er nicht einmal ein guter Fechtergewesen. „Ich hatte nicht das Talenteines Weltmeisters in mir.“ Dennochwar er fasziniert von dem reizvollenSpiel mit den Klingen, der physischen,psychischen und intellektuellenAnforderung. Und so entschied ersich, nach ersten erteilten Lektionenfür den Nachwuchs bei EintrachtHildesheim, an der Trainerakademie inKöln sein Diplom zu machen. Es warerst der zweite Kurs, der damals ange-boten wurde, und Emil Beck selbstunterrichtete die Traineranwärter nochin Theorie und Praxis. Zu seinenMitschülern zählten damals auchAlexander Pusch und Jochen Behr.„Es war eine gute Truppe“, so Kaspar.

Erst Skepsis, dann Erfolg

Nach bestandener Prüfung hatte erzunächst nicht geglaubt, schnellirgendwo Fuß zu fassen, kam aber mitdem Bonner Fechtinternat in Kontakt.„Ich konnte mir eigentlich gar nichtvorstellen, in einem Leistungszentrumzu arbeiten.“ So wurde er erst alsHonorar- und Landestrainer Assistentvon Maître Robert Bossant, bei demer viel gelernt hat. „Von ihm habe ichEinblicke in die französischeFechtschule bekommen, nachdem ichbei Emil Beck sein System kennenlernte.“ Als Walter Convents 1984seine Position als leitender Trainer imBundesleistungszentrum Bonn aufgab,rückte Kaspar als hauptamtlicherFechtmeister nach.

Inzwischen ist er zwei Jahrzehnte anvorderster Trainerfront tätig undfeierte große Erfolge mit seinenSchülern. Dazu zählen der Olympia-

sieg 1988 von Arnd Schmitt, der WM-Titel von Claudia Bokel 2001 undWM-Bronze von Oliver Lücke. Undnoch immer ist er hungrig auf Erfolge.Bei den Olympischen Spielen imAugust in Athen hofft er auf die ersteolympische Damendegenmedaille,nachdem es in Atlanta und Sydney imEinzel sowie mit der Mannschaftnicht geklappt hat.

Für 2004 Ziele abgesteckt

Die Voraussetzungen für einen Erfolgsind in diesem Jahr viel versprechend:Als erstes deutsche Team qualifizier-ten sich die DFB-Damen für Athenund liegen in der Weltrangliste vorn.Zudem haben Claudia Bokel(Weltmeisterin 2001) sowie die WM-Zweiten und -Dritten von 2002, Imke

Duplitzer und Britta Heidemann,schon bewiesen, dass sie bei großenTitelkämpfen ganz vorne mitmischenkönnen. „Es gibt fünf Mannschaften -China, Russland, Ungarn, Frankreichund Deutschland -, die leistungsmäßignur einen Wimpernschlag auseinanderliegen“, sagt Kaspar, „deshalb sollte esnicht unser Ziel sein, Vierter oderFünfter zu werden.“ Rein rechnerischsei das nicht so schwer: „DieWahrscheinlichkeit, dass wir eineMedaille gewinnen, liegt bei 20 % -die nur Fünfter zu werden auch.“ Beider WM im vergangenen Jahr inHavanna ist die Rechnung recht gutaufgegangen: Da wurden die deut-schen Degendamen Vizeweltmeister ...

Andreas Schirmer

Britta Heidemann und Claudia Bokel mit Bundestrainer Kaspar (rechts) als verläss-

lichen Partner im Hintergrund

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ie Polizei lehnte ihre Be-werbung mit der Begründung„sprach- und kommunika-

tionsgestört“ ab. Wer Imke Duplitzernur kurz erlebt hat, kann über diesekrasse Fehleinschätzung nur denKopf schütteln. Die 28-Jährige redet nicht nur viel,sondern auch schnell und hat dabeieiniges zu erzählen. Ihr scharfzüngiges,selbstironisches und vorallem schlagfertigesWesen entsprichtmehr dem fei-nen Florett, alsihrer eigent-lichen Waffedem takti-schen Degen.„Ich bindurch eineharte Schulegegangen,ob zu Hauseoder imTraining.Fechten istviel Psycho-logie“, sagtedie

Zeitsoldatin. Die Heidenheimerin hatihre eigenen Ansichten und vertrittdiese, ohne ein Blatt vor den Mund zunehmen. So spricht sie offen über ihrebisherigen olympischen Erfahrungen,die sie selbst einmal als „Trauma ihrerKarriere“ bezeichnete.

Bei den Spielen 2000 in Sydney vergabsie im Mannschaftsviertelfinale alsSchlussfechterin gegen Russland noch

eine klare Führung. „Ich habe dage-standen, und es war dunkel. So

stelle ich mir Sterben vor“,sagte die mehrfache Gesamt-Weltcupsiegerin damals.Doch ein olympischesTrauma hat Imke Duplitzer

deswegen nicht davongetragen. „Ich hatte langedran zu knabbern, aberdas ist jetzt abgehakt.“Im Oktober 2003 hattesie großen Anteil am

Gewinn der Silbermedaille,als sie wiederum als letzteFechterin das Halbfinalegegen Estland siegreich

gestaltete.

Für die Spiele in Athen hat sieim Kraftraum fünf Kilo

zugelegt. „Ich bestehenur noch aus Beinen

und Kreuz. Ich bindazu verdammt,im Erkan-und-Stefan-Look her-

umzulaufen“, sagtsie lachend. Zwar

gibt sie zu, „ein klei-nes bisschen nervöser

als vor einer WM“ zusein, doch ImkeDuplitzer hat schon zu

viel erlebt, um sich ver-rückt machen zu lassen.„Ich versuche, das Ganze

so normal wie möglich

anzugehen. Ich mache den Sport schonseit 15 Jahren, da muss ich wissen, wasgut für mich ist“, meint die Vizewelt-meisterin von 2002. Diese Gelassenheitkann wohl zeigen, wer Jahre desKämpfens auch neben der Planche hin-ter sich hat. „Ich bin im Grunde sehrmoralisch. Das ist eines der größtenProbleme, die ich im Leistungssporthabe“, sagt sie und bezieht oft undgerne Stellung. „Was mich imLeistungssport ankotzt: Wie werbe ichjemanden ab? Diese Doppelmoral,Hauptsache man wird gut bezahlt undverkauft als Vorbild alles“, nennt sie dieDinge deutlich bei Namen. Für (fast)keinen Preis der Welt würde dieHeidenheimerin in die Konkurrenz-hochburg Tauberbischofsheim wech-seln. Als Teamkollegin Claudia Bokeldiesen Schritt vollzog, kühlte dieFreundschaft merklich ab. Keine Frage,Imke Duplitzer hat eine gehörigePortion Selbstvertrauen, das sie derGegnerin auf der Planche auch malgerne durch Blicke und Gesten demon-striert. Doch der Weg dahin wargezeichnet durch „jahrelange Schläge“,erinnert sich die Europameisterin von1999. „Ich bin für jeden Scheißerwischt worden. Da gewöhnt mansich ein dickes Fell an.“Durch ihre Lebensgefährtin hat sieeiniges gelernt: „Erst meine Freundinhat mir so etwas wie Streitkultur beige-bracht.“ Wenn Eli Imke zum „Ball desSports“ ins feine Baden-Baden beglei-tet, nehmen die beiden noch immerTuscheleien und abfällige Blicke wahr.„Jeder ist seines Glückes Schmied“,sagt Imke Duplitzer über ihr Outing,zu dem sie auf ihrer HomepageStellung bezieht. Ein lesbisches Vorbildwill sie nicht sein, sich aber weiter ein-setzen. „Ich möchte einfach, dass jederden anderen akzeptiert, wie er ist“,wünscht sie sich. Ohne Visier, ohneMaske.

Marc Zeilhofer

IM FOKUS

IImmkkee DDuupplliittzzeerr ficht mit offenem

und geschlossenem Visier

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20 FECHTSPORT

L ANDESVERBÄNDE

� Die Deutsche Fechterjugend und siebenNRW-Vereine mobilisierten die Jugend zumFechten. „Kann ich das auch mal versuchen?“,so lautete oft der Satz unzähliger Jugendlicheram Stand der Deutschen Fechterjugend auf dermit 272.000 Besuchern größten JugendmesseEuropas, der „YOU“, die vom 20.-23. Mai inEssen stattfand. Marcel Abts, stellvertretenderVorsitzender der Deutschen Fechterjugend, und

Jugendsekretärin Waltraud Schwadorf, die dieseAktion ins Leben gerufen haben, waren positivüberrascht: „Die YOU war für uns ein vollerErfolg,“, so Waltraud Schwadorf, „durch diegute Platzierung unseres Standes und die effek-tive und harmonische Zusammenarbeit mit demStandpersonal aus den Vereinen konnten wirgenau 'ins Schwarze' treffen.“

Schon im Vorfeld zeichnete sich bereits eine

sehr konstruktive und angenehme Kooperationzwischen der Fechterjugend und den VereinenDuisburger FK, Eintracht Duisburg, HasperFC, TSV Hagen und SV Spellen ab.

In mehreren Vorbereitungstreffen, die imVereinsheim der Duisburger Eintracht stattfan-den, wurde ein passendes Konzept ausgetüftelt,mit welchen Aktionen man den Fechtsport andie Jugend bringen konnte.

Jugend sticht auf der „YOU“

DEUTSCHE FECHTERJUGEND

ALLGEMEIN

Das Einmaleins für Pressewarte� Da hat nun Pressewart X an Zeitung Y einenBericht geschickt, „garniert“ mit - wie alleglaubten - besten Fotos und so ärgert man sichim Nachhinein ungemein, dass dieser nichtgedruckt wurde. Das muss dann gar nicht einmalan den zuständigen Redakteuren liegen. Denntatsächlich gibt es einige „Kleinigkeiten“ undTücken, die man besser im Auge behält!

So wundern sich viele, warum der„Konkurrenz“-Verein ständig mit großformati-gen Artikeln präsent ist, während die eigenenFechter - mal wieder - leer ausgingen. Und man-cher vermutet dann schon einmal eine gewisseBoshaftigkeit (oder zumindest Voreinge-nommenheit) seitens der Redakteure. DieGründe liegen meist jedoch völlig woanders -nämlich bei denjenigen, die ihre Texte und Fotoseinreichen. In der Regel sind Tageszeitungenund Wochenblätter nämlich bereit, nicht nurkürzere Pressemitteilungen und Voran-kündigungen, sondern sogar bebilderteReportagen (etwa ein nachträglicher Berichtüber ein größeres Turnier) zu übernehmen.Schließlich ist das Kultur- und Vereinsleben derStoff, von dem der Lokaljournalismus lebt.

Es ist aber auch so, dass vieles von dem, was inden Redaktionen landet, von vornherein nicht indie Abläufe und Tagespläne der Zeitungsmacherhineinpasst. Viele Pressewarte scheitern nämlichbereits daran, dass sie sich völlig falschenVorstellungen bezüglich des Redaktionsalltagsund der daraus resultierenden Abgabeterminehingeben: Der Redaktionsschluss liegt - zumin-dest bei den Wochenblättern - meist mehrereTage (!) vor Erscheinen der aktuellen Ausgabe,und wer da zu spät anliefert, braucht sich natür-lich nicht zu wundern, dass sein Verein und des-sen Anliegen nicht mehr erscheint!

Ein konkretes Beispiel: Mein Arbeitgeber - die„Saar-Zeitung“ - erscheint jeweils zumWochenende. Redaktionsschluss ist daherAnfang der Woche, montags, oder - wenn einwichtiger politischer Termin vorliegt - auchschon einmal dienstags oder am Mittwoch (aber

auch nur für diese spezielle Reportage!). Wenndann ein Verein seine Pressemitteilung für einEvent am Sonntagmorgen erst donnerstags amNachmittag anliefert, ist es natürlich lange zuspät: Da sind die Daten bereits „in Druck“!Gerade Vorankündigungen sollten daher recht-

zeitig - zwei bis drei Wochen vor derVeranstaltung - eingehen. Üblich ist heute derKontakt via E-Mail, wobei die meistenRedaktionen aber auch per Fax oder Brief zuge-sandte Informationen annehmen. Verpönt sindfreilich handschriftlich verfasste Notizen. AlsMindeststandard gelten maschinenlesbare(Computer/Schreibmaschine) Zeilen. Auchkann es sicherlich nicht schaden, wenn man denverantwortlichen Redakteur persönlichanspricht.

Der Text kann - muss jedoch nicht - als bereitsfertig vorformulierte Meldung vorliegen.Wichtig ist auf jeden Fall der genaue Ort desGeschehens, also auch der Name und dieAnschrift (ortsfremde Besucher) der Halle, inder das Turnier stattfindet, ferner die Uhrzeitund die Gesamtdauer der Veranstaltung, mög-lichst zusätzlich einen Ansprechpartner samtTelefon- und Faxnummer. Wird ein Eintritterhoben, kann es Sinn machen, dass man dieKosten hierfür bereits im Vorfeld angibt.

Gerade was diese kurzen, meist einspaltigenMeldungen angeht, ist der Pressewart gut bera-ten, dem Redakteur möglichst viel Arbeit abzu-nehmen: Letztendlich werden hier nur über-sichtlich gestaltete Nachrichten, die alle wichti-gen Details enthalten, „zum Zuge kommen“.Lange recherchieren und herumtelefonierenwird eine Redaktion für solche Veran-staltungsvorankündigungen wohl kaum. Sinnmacht es, wichtige und bereits fest stehendeTermine rechtzeitig an den Veranstaltungs-kalender der zuständigen Stadt oder Gemeindezu übermitteln: Oft ist es nämlich so, dass dieLokalredaktion mit der Verwaltung in engemKontakt steht und deren Terminhinweise (die inder Regel auch im Internet veröffentlicht wer-den) mit übernimmt.

Bei echten Highlights (überregional bedeutsameTurniere, runde Vereinsjubiläen, herausragendeWettkampferfolge) kann es Sinn machen, dassder Verein einen Redakteur (wiederum rechtzei-tig!) zum Pressegespräch einlädt. Häufig wirddieser selbst Fotos anfertigen oder aber einenFotografen des Verlagshauses mitbringen. Hatder Verein selbst druckfähige (!) Fotos, kann essein, dass die Zeitung auch diese übernimmt.Wichtig ist, dass die Qualität (Belichtung,Schärfe, Motivwahl) stimmt.

Dann ist es relativ unbedeutend, ob die Fotosmit einer guten Digitalkamera oder einem derherkömmlichen Spiegelreflexsysteme „geschos-sen“ wurden. Allerdings bevorzugen vieleTageszeitungen und Wochenblätter - ganz imGegensatz zu Buchverlagen undFachzeitschriften - Papierabzüge statt Dias.Und natürlich muss dem Bild auch eineBeschriftung beiliegen. Nun interessiert sichzwar kaum ein Leser für die ganz speziellenFinessen dieser oder jener Angriffstechnik, aberwer da bei was abgelichtet ist, das wüsstenRedaktion und Leser schon ganz gerne. BeiPersonen ist es wichtig, dass die Funktion der-oder desjenigen sowie Vor- und Zunamegenannt werden. Und wie bei denVorankündigungen sollten natürlich auch dieNachberichte einen gewissen zeitlichen Rahmeneinhalten: Wer die Daten (größere Texte per E-Mail oder Diskette) und Fotos einerVeranstaltung erst mehrere Wochen nach demEvent abgibt, braucht sich nicht zu wundern,dass (s)ein Bericht nun nicht mehr erscheint!Denn meist sind es viele, die die lokalenZeitungen mit ihren Meldungen und Fotos“überhäufen”, sodass die Redaktion die Qual derWahl hat.

Wer sich aber an die „Spielregeln“ hält, wirdauch sich und seine Degenfreunde immer malwieder ins rechte Licht rücken können, denn dieRedakteure sind durchaus bemüht, allen gerechtzu werden!

Peter Hoffmann

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21FECHTSPORT

L ANDESVERBÄNDE

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BAYERN

� Das letzte Gefecht im Damendegen amzweiten Tag des 31. Franz-Hofer-Turniers am22./23. Mai 2004 in München war ein sehremotionales. Von den Finalistinnen AnjaFriebe (HSB Heidenheim) und DanielaWoweries (Züricher FC, Schweiz) wollte sichkeine der Gegnerin geschlagen geben. Hartwurde um die Punkte gekämpft, begleitet vonlauten Aufschreien der Fechterinnen undBeifallsbekundungen der Zuschauer. Am Endeentschied Daniela Woweries das Gefecht mit15:10 Treffern verdient für sich. Birte Härtel(SC Berlin) und Martina Valär (AF Zürich,Schweiz) teilten sich den dritten. Platz.

Nicht minder spannend war kurz zuvor dasTurnier im Herrenflorett zu Ende gegangen.

Hier hatten 35 Fechter um den Sieg gekämpft,doch schließlich konnte es nur einen Erstengeben. Frank Baedeker (TV Ingolstadt)gewann die Konkurrenz vor AlexanderStrehler (FC Gröbenzell). Platz drei belegtenGaetano Danzi (Italien) und Florian Weiß(USC München).

Bereits am 22. Mai standen sich die Fechter imHerrendegen und Damenflorett gegenüber.Fritz Haslinger, der letztjährige Drittplatzierteim Degen und derzeit auf Platz sieben derösterreichischen Rangliste, erreichte in diesemJahr einen hervorragenden zweiten Platz. Erwurde lediglich im Finale von Florian Ernst(HSB Heidenheim) geschlagen. Den erfreu-lichen dritten Platz teilten sich der Schweizer

Ecsedi (SEB Basel, Schweiz) sowie NielsKugler (USC München). Im Damenflorett warder Kampf um Platz eins denkbar knapp. Nacheinem zwischenzeitlichen Rückstand konnteChristina von Szentpêtery (FC Gröbenzell)gegen Daniela Woweries (Züricher FC,Schweiz) ausgleichen und nach Zeitablauf dasGefecht mit 12:11 Treffern für sich entschei-den. Daniela Woweries erreichte damit denzweiten Platz und stellte zusammen mit OliviaGeisseler (Luzern, Schweiz), die Platz dreierreichte, die fechterische Stärke der schweize-rischen Teilnehmer deutlich unter Beweis. Alsbayerisches Ranglistenturnier und seit 2003auch Wertungsturnier des SchweizerFechtverbandes genießt das Franz-Hofer-Turnier auch international einen guten Ruf.

Franz-Hofer-Turnier in München

Jeden Tag gab es zwei Auftritte auf der großengemeinsamen Aktionsfläche, auf das Degen-und Säbelgefechte vorgeführt wurden.Außerdem beteiligte sich die Fechterjugendauch am Vielseitigkeitstest der „World of Youth-Sports“, einem Gewinnspiel, bei dem dieJugendlichen bei mindestens fünf verschiedenenSportarten Aufgaben zu erfüllen hatten.

Beim Fechten mussten sie versuchen, einenLuftballon mit einem mechanischen Florett zutreffen. Viele Kids waren überrascht, dass esdoch nicht so einfach ist, wie es aussieht, denBallon durch einen schnellen Stoß zum Platzenzu bringen, was sie in den vier Messetagen abertrotzdem bis zu 1.500 x geschafft haben. Am

ersten Tag sorgte der Auftritt von WeltmeisterPeter Joppich für großes Interesse bei denMessebesuchern, der sich zum Interview mitJochen Färber stellte und Auskunft über seineVorbereitung auf die Olympischen Spiele inAthen gab, für die er sich bereits qualifizierthatte. An den drei Folgetagen übernahmenSarah Holtkamp (Duisburger FK) und PhilippGorray (Eintracht Duisburg), der ab und zuauch als Fechter einsprang, die Moderation derFechtvorführung.

Bei der Show fochten unter anderem MarcelAbts (VfL Bochum), Weltcup-Fechter Jan Bory(Duisburger FK), Laura Kieslich (TSV Hagen),Linda Goldschmidt, Kevin Müller und die erst10-jährige Christina Eversbusch (alle drei

Hasper FC).Einziger Wermutstropfen bei der Show war dieteilweise sehr laute Beschallung der gegenüber-liegenden NRW-Bühne.

Um die Fechterjugend bei ihrer Präsentation zuunterstützen, stellte die Firma Artos ihre neuar-tige, flexible Fechtbahn zur Verfügung. DasStandpersonal wurde durch T-Shirts, gestiftetvon der Firma Allstar, sehr gut in Szene gesetzt.

„Im nächsten Jahr werden wir wieder dabei seinund auch weitere Vereine mit einbeziehen, wasdurch die etwas kurzfristige Planung in diesemJahr leider nicht möglich war“, so Marcel Abts.

Lutz Engelbrecht

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22 FECHTSPORT

L ANDESVERBÄNDE

� Der 14. SV-Cup der Minis in der MosbacherPattberghalle war eine gelungene Generalprobefür die deutschen Meisterschaften der B-Jugendam 19./20. Juni, ebenfalls in Mosbach. DenAnfang machten die Schüler im Herrenflorettder Jahrgänge ´92 und ´93, bei denen nach einemStichkampf der Offenbacher Nikolaus Bodoczivor Tobias Bauer aus Stuttgart gewann. Densechsten Finalplatz konnte sich Dirk Riedingervom FC Mosbach erkämpfen. Bei der zweitenSiegerehrung des Tages, den ´92 Herren, kamTizian Gans ganz oben auf das Treppchen. Silberging an Lucas Tatusch aus Bad Mergentheim undBronze an Laurin Fichtel-Mauritz (TBB). Fürden Ausrichter FCM belegte Andre Weigel

Platz 17. Im Jahrgang ´94 landeten die Vertreteraus Mosbach nur auf den hinteren Rängen:Dominik Platzer (22. Platz), Peer Broxtermann(23.), Marius Thieleke (25.) und Andreas Bauer(26.). Sieger wurde Mark Perlmann (FGMannheim-Neckarau) vor Georg Dörr (TSGWeinheim). Bei den Florettdamen des Jahrgangs1992 setzte sich Stephanie Linler vom FCHardheim/Höpfingen vor der MünchnerinGeraldine Mallandain und Vanessa Lede (TBB)durch. Die Weinheimerin Carolin Sulzer gewannim Jahrgang 1993. Julia Metzmaier vom FCMannheim und Alesandra Baumann vom FCTauberbischofsheim folgten auf den Plätzen zweiund drei.

Bei den „Fechtküken“ wurde der Mosbacher JanBauer Vierter hinter Malte Heinzelmann(HFC/TSG Rohrbach) , Moritz Müller-Veist(TBB) und Marc Stichnoth (FC Hard-heim/Höpfingen). Die beste Platzierung desTages für den Verbandsstützpunkt FechtenMosbach errang Elena Tiefenthaler mit einemzweiten Platz bei den Mädchen. Nur Anna-LenaKuhn (TBB) musste sie vorbeiziehen lassen.Dritte wurde Khorinna Umstätter (FCMannheim).

Der zweite Tag war der kompletten B-Jugend imFlorettfechten vorbehalten. Hier zeigte dieAnwesenheit des Präsidenten desNordbadischen Fechterbundes, Berndt Peltzer,die Wichtigkeit. „Ein vorbildlich organisiertesSchüler- und Jugendturnier, einfach eine rundeSache“, konstatierte Peltzer: „Ich freue michschon auf das Jubiläumsjahr 2005 mit dem 15.SV-Cup der Minis, denn Jugendarbeit ist für unsein grundlegender Bestandteil unserer Erfolge.“Dass im Herrenflorett des Jahrgangs ´90Rasmus Jacubowski (TBB) wieder einmal domi-nierte, war keine Überraschung. Auch der zwei-te Platz für seinen Vereinskameraden MartinBundschuh war erwartungsgemäß, dass jedochder Mosbacher Yannick Nowak als Dritter dasTreppchen betreten durfte, unterstreicht seinegute Form. Da der dritte Platz nicht ausgefoch-ten wurde, teilte Yannick sich diesen Platz mitPatrick Krieger (Mannheimer FC). Überra-schungskandidat aus Mosbacher Sicht warFinalteilnehmer Christian Türk mit dem achtenPlatz. Keine Überraschung war das guteAbschneiden des Mosbachers Steve Beilhardt,der im Jahrgang ´91 nur den Tauberaner BjörnWey den Vortritt lassen musste. Platz 3 ging wie-der einmal an Christian Kern (FV Buchen) undMarvin Esser (TBB). Bei den Damen des Jahrgangs '91 siegte FleurKlingelberger (Mannheimer FC) vor JanikaHorray und Christina Honeck sowie Anne Sauer(alle TBB). Bei den ältesten Fechterinnen desTurniers errang Theresa Arnoudov vom FCTauberbischofsheim den Siegerpokal, gefolgtvon ihrer Vereinskameradin Svenja Stauch.Miriam Ahrens von der TG Mainz und FranziskaFichtinger vom TV Nürnberg teilten sich Platz3.

Joachim Pfisterer

Fechter in Aktion (o.)

Eines der Mosbacher Fechtküken ganz groß:

Platz zwei für Elena Tiefenthaler beim 14. SV-

Cup der Minis in der Mosbacher Pattberghalle

(l.)

Minis ganz groß

NORDBADEN

Neben Fechtern aus der Schweiz und Öster-reich reisten sogar Teilnehmer aus Italien,Ukraine, den USA sowie aus Guatemala an.Für die kommenden Jahre rechnet der veran-staltende USC München mit einer weiterhin

stetig wachsenden Zahl an Startern. Parallelzum Franz-Hofer-Turnier gab der USCMünchen auch hoffnungsvollen Anfängern dieGelegenheit, ihr Können zu erproben undwertvolle Turniererfahrung zu sammeln.

Die Organisatoren hoffen, dass sich auch ausdiesen Reihen zukünftige Nachwuchstalenteentwickeln.

Antje Lupei/Wolfgang Grindl

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23FECHTSPORT

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Keine US-Girls im Finale� 161 A-Jugendfechterinnen aus Kanada, denUSA, Moldawien, Dänemark, Belgien, denNiederlanden, der Schweiz, Frankreich und ausganz Deutschland kreuzten ihre Floretts in derAdolfinum-Sporthalle in Moers und locktenrund 600 Zuschauer an. Die favorisierten US-Girls und Moldawierinnen konnten sich aller-dings nicht bis ins Finale vorkämpfen. Gutschlug sich dagegen die Lokalmatadorin BeateLauter. Sie gelangte souverän durch alle dreiVorrunden und zog ins 64er K.O. ein. Hier star-tete Lauter mit einem überlegenen 15:5-Sieggegen die Stuttgarterin Annika Ganz und traf

sodann im ersten Direktlauf auf dieDormagenerin Julia Reinhart, der sie nach einemNervenspiel hauchdünn 14:15 unterlag.

Über den anschließenden Hoffnungslauf gegendie Amerikanerin Artemisia Goldfeder, die sie 15:11 besiegte, gelangte Lauter ins 32er K.O.Hier zeigte die Grafschafterin ihre Überlegen-heit und besiegte Adrienne Nott (USA) 15:8.Lauters nächste Gegnerin Saskia van Erven ausden Niederlanden konnte sie jedoch nicht dasnötige Paroli bieten und unterlag 11:15. ImHoffnungslauf gegen die Französin Laure-AgnesTardivel zog Lauter noch einmal den Kopf aus

der Schlinge, bewies trotz einer spannendenAufholjagd der Französin absolute Nervenstärkeund setzte bei 14:14-Gleichstand den entschei-denden Treffer zum Gefechtssieg. Übrigens galtdieses Turnier für die Franzosen als KWM-Qualifikation, was für die Stärke der angereistenfranzösischen Florettdamen spricht.

Dass die deutschen Fechter sich als eine großeFamilie sehen, zeigte Julia Reinhart vor Lautersnächstem Gefecht gegen Samantha Nemecek ausden USA. „Ich habe schon gegen Nemecekgefochten. Ich musste meiner „Schwester“ jaauch Tipps geben“, erklärte Reinhart, nachdemsie Lauter für ihr nächstes Gefecht wappnete.Hoch konzentriert stand Lauter dann auf derMatte. Die 16-Jährige musste für den 13. Treffernoch einen Spagat auf der Planche machen, gabihre Führung nicht ab und gewann 15:10. Nachdiesen schweißtreibenden Gefechten und einerVerschnaufpause traf Lauter auf dieTauberbischofsheimerin Elena Fechner, mit dersie kurzen Prozess (15:5) machte. „Vor kurzemtraf ich in Jena auf Elena, dort habe ich sie auchschon beim Einzug ins Finale besiegt“, sagteLauter selbstsicher.

Das Erreichen des Finales war damit für dieGymnasiastin geschafft und ihr „Pflicht“-Zielerreicht. Mit der „Kür“ klappte es danach nichtganz, als sie plötzlich gegen die spätereErstplatzierte Viola Haenlein aus Tauber-bischofsheim sechs Punkte im Rückstand lag.„Ich habe mir die ersten Treffer regelrecht abge-holt und mich zu spät umgestellt“, ärgerte sichLauter, „vor allem, weil ich Haenlein auch schonmal besiegt habe. Mein Anspruch war sehr hoch.Ich bin aber mit dem achten Finalplatz nichtunzufrieden.“

Die Sparkasse Moers glänzte mit einem erstklas-sigen Service als Gastgeber. Die 18 m langeHochbahn im Kassenraum wurde Aus-tragungsort der letzten drei Finalgefechte. ImHalbfinale siegte Viola Haenlein über RoxanneMerkl (OFC Bonn) 15:5 und Theodora Fosse(FRA) über Julia Reinhart 15:9. Sieger wurdeHaenlein mit 15:6 Treffern vor der Französin.

Beachtlich war aber auch die Leistungsstärke der13-jährigen Moerserin Christiane Stricker, dieauf diesem von höchstem Niveau geprägtenTurnier den beachtlichen 61. Platz erzielte.Stricker verdeutlichte, dass die MoerserYoungster mit Macht nach vorne rücken wollen.Die noch B-Jugendliche kämpfte sich - trotz ver-letztem Knie und einer Bandage - im 64er K.o.weiter durch den Hoffnungslauf und mussteaber gegen die Amerikanerin Ilana Sinkin dieSegel streichen.

Britta Voss

NORDRHEIN

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24 FECHTSPORT

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SAAR

� Trotz der im Vergleich zum Vorjahr etwasgeringeren Teilnehmerzahl büßte dasHomburger Traditionsturnier nichts anQualität ein. Neben dem schwach besetztenDamenflorettwettbewerb und derDamendegenkonkurrenz konnte der gastge-bende TV Homburg vor allem imHerrendegen einige Aktive in die saarländischeKreisstadt locken. Insgesamt 37 Herren-

degenfechter kreuz-ten die Klingen. Nacheiner Vorrunde, zweiZwischenrunden undeinem 16er K. O. mitHoffnungslauf gab esam Ende einenFavoritensieg. MitHakan Uludüz ausLeverkusen hatteneinige Fechtergerechnet und so wares auch nicht verwun-derlich, dass er mitLeichtigkeit Hom-burgs besten FechterTobias Kuntz bereitsim Achtelfinale in denHoffnungslauf schik-kte. Am Ende jedochmusste sich Uludüz

richtig anstrengen. Gegen Michael Burkardtaus Darmstadt, der im kommenden Jahrbereits zum 25. Mal in Homburg antreten will,gab es einen erbittert geführten Finalkampf,den der gebürtige Türke schließlich mit 15:14Treffern für sich entscheiden konnte. Er ver-wies Burkardt auf den zweiten, Tobias Kuntzsowie Michael Mahler aus Wiesloch auf dieweiteren Plätze.

Im Damendegen gab es wie schon zuvor beimHerrendegen ebenfalls keine große Überra-schung bezüglich der Vergabe des erstenPlatzes. Auch hier überzeugte die angetreteneFavoritin Susanne Weisgerber aus Dillingenund gewann souverän mit 15:9 im Finale gegenSvenja Dort aus Zweibrücken. Erfreulich ausHomburger Sicht sind der dritte Platz vonCorinna Busch sowie die Finalplätze vonViktoria Nagel (7.) und Yvette Simon (8.).

Den spärlich besetzten Damenflorett-wettbewerb gewann wieder einmal ChristinaHauter aus Neunkirchen. Trotz der geringenTeilnehmerzahl von nur 13 Fechterinnen erga-ben sich qualitativ hoch stehende Gefechte.Hierbei fokussierte sich von Anfang an allesauf das Finalduell zwischen Felicitas Peetz (VTZweibrücken) und eben Christina Hauter.Nach bissigen drei Minuten konnte Hauterden Kampf letztendlich mit 2:1 Trefferngewinnen und feierte ihren zweiten Sieg inFolge beim internationalen Karlsbergturnier.Viktoria Nagel kam auf den dritten Rang.

Tobias Kuntz

Favoritenerfolge bei Homburger Karlsbergturnier

� Der „Löwe von Bonn“ wanderte wieder inchinesische Hand. Wie bereits 2003 setzte sichauch bei der 32. Auflage des Weltcupturniersder Herrenflorettfechter mit Zhaozhi Dongein Athlet aus dem „Reich der Mitte“ durch.Die deutschen Fechter spielten keine großeRolle. André Weßels und Lars Schache warenmit Platz 11 und 12 die Besten aus demGastgeberland. Lokalmatador Simon Senft trafauf seinem Weg zu den Olympischen Spielenin Athen auf ein unüberwindbares Hindernis.Dong ließ dem Fechter des OFC Bonn in derRunde der letzten 32 mit 15:4 nämlich keineChance. Während der Chinese danach mühe-los zum Sieg und zur Nachfolge seinesLandsmanns Haibin Wang spazierte, muss

Senft mit seinem 20. Platz um dasOlympiaticket bangen. „Ich war chancenlos.Dong hat bei jeder seiner Aktionen gültiggetroffen, während ich am Anfang einigeungültige Treffer dabei hatte,“ gab Senft zu,der beim letzten Weltcupturnier in Porto den-noch Rang vier in der Rangliste gegen RichardBreutner verteidigen und einen Olympia-startplatz erringen konnte.

In Bonn war Dong nicht nur für Senft eineNummer zu groß. Das mussten im Finale auchdie starken Italiener anerkennen. Zunächstverlor Andrea Cassara im Halbfinale mit11:15, danach hatte Exweltmeister SalvatoreSanzo beim 3:15 nicht den Hauch einer

Chance. Den hatten auch die deutschenFlorettasse nicht. Nur Weßels und Schache(beide Tauberbischofsheim) erreichten dieRunde der besten 16. OlympiawackelkandidatWeßels beseitigte schließlich mit einem achtenPlatz in Porto alle Zweifel an seiner Reise nachAthen. Mit ihm fährt neben Senft auchWeltmeister Peter Joppich (Koblenz), der inPortugal allerdings nur 17. wurde. Nach sei-nem Fehltritt in Bonn als 34, bewies RalfBißdorf in Porto als Zweiter, dass er die abso-lute Nummer eins unter den deutschenFlorettfechtern und bei den OlympischenSpielen wie 2000 für eine Medaille gut ist.

Wieder chinesischer Sieg in Bonn

DFB-Damen nur Vierte - Wuilleme gewinnt WeltcupSACHSEN

� Zum 26. Mal richtete der Fechtclub Leipzigvom 14. bis 16. Mai das Damenflorettweltcup-turnier um den „Cup der Sparkasse Leipzig“ aus -zum 3 x in Verbindung mit demMannschaftsweltcup. Immerhin achtMannschaften folgten dem Ruf, obwohl ja inAthen nicht um Olympiamedaillen im

Teamwettbewerb gefochten wird. Das deutscheTeam mit Simone Bauer, Rita König-Römer, AnjaMüller und Katja Wächter konnte im ViertelfinaleRussland mit 45:37 bezwingen. Im Halbfinalewar indes Italien der Gegner. Hier konnten dieDamen an die zuvor gezeigten Leistungen leidernicht anknüpfen und verloren mit 33:45 deutlich.Im Kampf um Platz drei gegen Rumänien sah es

lange Zeit nach einem souveränen Sieg der deut-schen Mannschaft aus. Sie führte bereits mit25:15 und vor dem letzten Gefecht mit 36:33.Simone Bauer fand jedoch gegen Roxana Scarlatnicht die richtigen Mittel, gehandicapt von einerZerrung, unterlag sie 5:12. So ging das Duell ins-gesamt mit 41:45 verloren. Sieger wurde das Teamaus Polen mit einem 45:33 gegen Italien

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25FECHTSPORT

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� Erste Wettkampferfahrungen sammeltenam 8. Mai bei der Premiere des ChemnitzerSchülerturniers fünf Bautzener Fechter, dieerst im September 2003 mit dem Klingensportangefangen haben. Bei den Wettkämpfen derSchüler (Jahrgänge 1992 bis 1994) werden dieFechter in Runden eingeteilt, in denen dannjeder gegen jeden kämpft. Die jeweiligenBesten rücken eine Runde auf. Gefochten wirdmit dem speziell für Schüler etwas kürzerenMiniflorett auf vier Treffer. Mit gutenErgebnissen in der ersten Runde erreichtenMelissa Bernhardt, Ellen Kudernatsch undMaximilian Lehmann die nächste Runde. Diebeiden Mädchen schieden hier leider aus, zeig-ten aber durchweg sehr gute Leistungen.Maximilian Lehmann (1994) gewann alleGefechte dieser Runde und stand somit im

Finale der letzten sechs Wettkämpfer seinesJahrgangs.

Alle Bautzener standen an der Planche, umMaximilian anzufeuern. Lehmann kämpfteum jeden Treffer und jedes Gefecht underreichte damit in seinem zweitenWettkampf einen tollen dritten Platz! Nunheißt es dranbleiben und weiterhin fleißigtrainieren!

Weitere Informationen zum Verein gibt esunter:

www.fechten.com/medizin-bautzen

Susan Hoffmann

Bautzener Fechter in Chemnitz erfolgreich

� Mit sieben Schüler- und acht Florett-B-Jugendmannschaften war das Mini-StormarnTurnier am 24. April sehr gut besucht. Durchdas B-Jugendteam des Clubs ScaramoucheNederland erhielt das Turnier des FechtclubsAhrensburg im 10. Jahr sogar internationalesFlair. Bei der Einführung des Miniturniers1994 wollte der Vorsitzende Roland Steinke(B-Trainer DFB) erreichen, dass alle Jahrgängean einem Fechtwochenende am eigenenTurnier starten konnten, da das schon seitMitte der 80er Jahre ausgetragene Stormarn-Turnier am Sonntag früher stärker denSchwerpunkt auf die älteren Jahrgänge legte.

In der Mannschaftsbegegnung werden dreiGefechte ausgetragen, sodass jeweils der jün-gste, mittlere und älteste Fechter gegeneinan-der fechten. In jedem Gefecht wird auf vier(Schüler) bzw. fünf (B-Jugend) Treffer in jedrei Minuten Kampfzeit gefochten. Am Endeder Mannschaftsbegegnung werden die gesetz-ten und erhaltenen Treffer summiert. In derEndwertung zählen nur die während desgesamten Turniers erfochtenen Treffer.

Der Sinn des Modus ist es, die Jungend fechte-risch zu motivieren, auch bei erkennbarerUnterlegenheit noch jeden Treffer herauszu-holen, da dies später bei Ranglisten-Turnierenoftmals für den Aufstieg in die nächste Rundeentscheidend ist. Auch der Marathonmodus jeder gegen jedenführt dazu, dass man auch einmal gegen guteFechter antreten kann, die man normalerweiseerst nach der Vorrunde eines Einzelturnier zuGesicht bekommen würde.

Ergebnisse: Schüler Trefferzahl von max. 72 möglichen: 1. FC- Bremen NordTristan Lilienthal, Maria Mohr, Fabian Clauss,61 Treffer, Wander-Pokal

2. HFC- Lübeck 2 Timo Bluhm, Lina Gerke, Hannes Heitmüller,59 Treffer

3. VfL Pinneberg Felix Thies, Anna Pfrengle, Topias Redel,50 Treffer

4. FC- Lütjensee Leonard Behrend, Sven Loss, Nane Griem-Krey, 46 Treffer

B-JugendTrefferzahl von Max 105 möglichen1. Scaramouche NederlandYoram Schippers, Mats Stijlhaart, EngelenGerben, 97 Treffer Wanderpokal

2. FC- Bremen Nord Benjamin Leschinski, Jan Bardenhagen, GerritWittman, 94 Treffer

3. Walddörfer SVJannick v. Fircks, Patrick Mann, Anne-KerstinKnapp, 79 Treffer

4. FC- LütjenseeJulia Seeliger, Frederick Broscheid, FabianRussmann, Jan-Henry Loss, 63 TrefferMehr Informationen über das Fechten inAhrensburg kann man unter Tel. 04102/97 9269 erfahren.

Roland Steinke

Internationales Flair beim Mini-Turnier in Stormarn

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Im Einzelwettbewerb stellten sich 97Fechterinnen dem Kampf. Die meisten deutschenFechterinnen erlebten, wie traurig Fechten seinkann. Zwar erreichten acht Damen die Runde derletzten 32. Für Rita König-Römer und KatjaWächter aus der WM- Equipe und vier weitereFechterinnen war in der Runde der letzten 32Schluss, für Anja Müller in der nächsten, die 12wurde.

Simone Bauer konnte nach ihrer Zerrung garnicht erst antreten. Für eine äußerst positiveÜberraschung sorgte die 18-jährige MariaBartkowski. Sie kämpfte sich bis ins Viertelfinale

vor und unterlag erst hier äußerst umstritten inder Verlängerung der Weltranglistenvierten ausRumänien, Roxana Scarlat. Sie hatte zuvor schonKatja Wächter und Anja Müller besiegt. Derachte Platz von Bartkowski ist um so bemerkens-werter, da die Tauberbischofsheimerin die Wochezuvor kaum trainiert, sondern vier Abiklausurengeschrieben hatte.

Wie mitreißend schön und spannend Fechtensein kann, erlebten die rund 400 Gäste im vollenBallsaal des Hotels THE WESTIN zumGalafinale der besten Vier. Im ersten Halbfinalekonnte Adeline Wuilleme einen 3:10 Rückstandgegen die Russin Victoria Nikichina zum 15:14 in

letzter Sekunde umbiegen. Im zweiten Halbfinaletaktierte Valentina Vezzali besser als RoxanaScarlat und gewann 4:3. Das Finale um Platz einswar auch nichts für schwache Nerven. Wuillemeführte bis 30 Sekunden vor Ende schon 10:7, alsVezzali die Schlussoffensive startete und auf 9:10verkürzte. In den letzten Angriff setzte dieFranzösin jedoch einen Gegenangriff, gewannmit 11:9 und konnte den Pokal „Cup derSparkasse Leipzig“ aus den Händen vomVorstandsvorsitzenden der Sparkasse Leipzig,Peter Krakow, entgegen nehmen.

Thomas Seerig

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26 FECHTSPORT

L ANDESVERBÄNDE

� Die deutschen Seniorenmannschafts-meisterschaften, jüngster Zweig des deutschenSenioren-Fechtsports, konnten mit der 10Austragung in Dresden bereits ihr erstesJubiläum feiern. Und in den Festreden der sehrgelungenen Abendveranstaltung, die von derPräsidentin des gastgebenden DresdnerFechtclubs, Hannelies Szlapka, zwischen denbeiden Turniertagen gut organisiert war, gedach-te man auch der Entstehung dieses Turniers.Alles hatte angefangen mit dem großen Wunschdes damaligen DFB-Seniorensprechers, LakiDobridis, als Gegenpol zu den Einzel-meisterschaften in Bad Dürkheim auch eine

deutsche Senioren-Meisterschaft für Vereins-mannschaften einzuführen. Diese sollte zeitlichabgegrenzt im Frühjahr stattfinden und in denneuen Bundesländern angesiedelt sein. Favoritals Austragungsort war für Dobridis von Anfangan Dresden, hat doch die Elbmetropole denTeilnehmern enorm viel zu bieten. So fanden dieersten Gespräche zwischen ihm und derDresdnerin Regina Schneider 1994 in derFechthalle von Bad Dürkheim statt und nachweiteren Sondierungen und Abstimmungen mitdem Deutschen Fechter-Bund (DFB) und denDresdner Behörden konnte in der letzten April-woche 1995 der Start erfolgen. In den zurücklie-

genden neun Jahren haben 38 Vereine teilge-nommen und dem Turnier schon jetzt einenHauch von Tradition verliehen.

Am ersten Turniertag der nun 10 Austragungstanden drei Wettbewerbe auf dem Programm.

Die Degendamen waren mit sechsMannschaften angetreten, die zunächst in zweiVorrunden um die Platzierung fochten. OhneNiederlage qualifizierten sich die Fechterinnenvom FC Konstanz und vom ATSV Saarbrückenfür die Halbfinals. Während Letztere danngegen den TSF Ditzingen verloren, konnten

Ein Hauch von Tradition

SENIOREN

� „16 Fechtmannschaften mit Florett undDegen am Start beim Stormarn-Turnier„„Rekord mit 15 Fechtern vom FechtclubAhrensburg am Start beim eigenen Turnier“

Mit voller Besetzung war es in diesem Jahrbesonders erfreulich, dass beim Stormarn-Turnier am 25. April viele gut motivierte, eige-ne Fechter des Fechtclubs an den Start gingen.Als jüngster Teilnehmer war Philipp Löscher(jüngster A-Jugendjahrgang 1989) zum erstenMal dabei. Ausgerichtet seit Mitte der 80erJahre, erfreut sich das Turnier großerBeliebtheit, da jeder in entspannter Atmos-phäre viele Gefechte im Marathonmodusmachen kann. Mit 16 Mannschaften undComputerunterstützung (Hans DieterKlemm) ist es von 8-20 Uhr gerade noch zubewältigen.

Bei einer Mannschaftsbegegnung wird zuerstgewürfelt, in welcher Reihenfolge die dreiGefechte Damenflorett, Herrenflorett undHerrendegen stattfinden, dadurch kann jederin die Lage kommen, als Letzter noch „Trefferaufholen zu müssen“ oder einen Vorsprungnoch „bis ins Ziel zu verteidigen“. Durch die„Bandbreite“ der Altersgruppe für dieBesetzung einer Mannschaft, von der A-Jugend bis Senioren, kommen gerade dieBesonderheiten und Fähigkeiten beim Fechtenzum Tragen, da sowohl die „jugendlicheDynamik“ als auch „Erfahrung der Senioren“gefragt ist. Nach der Kampfzeit von je dreimin. oder nach Erreichen von fünf bzw. 10Treffern kommt der nächste Fechter dran, umdie Gesamttrefferzahl von 15 zu erreichen.Zum Abschluss verabschieden sich dieMannschaften mit „netten Spruch“.

Um so ein Turnier durchführen zu können,bedarf es vieler treuer Helfer im Verein.(Beispiele für das Arbeitsprogramm bei denVorbereitungen: z. B. beim Holen der Kupfer-Fechtbahnen und Geräte des Landesverbands,

(mindestens eine Tonne Material im Kleinbus)aus Elmshorn, Aufbau, Spannen undVerkleben der Bahnen unter Zeitdruck,Installation und Test der Elektrik, Cafèteria-team - Vorbereitungen, Fechtwaffen undKörperkabel, Prüfung und Reparatur etc.)

Vors. Roland Steinke und Stellvertreter RainerPaul waren voll zufrieden und freuten sich des-halb besonders, dass es durch das gute Team-work bei den Vorbreitungen und der Durch-führung möglich war, dass auch Vorstands-miglieder und Helfer in diesem Jahr selbst mit-fechten konnten.

Die Ergebnisse:Mannschaftssiege/gegebene-/erhalteneTreffer von Max 225 möglichen1. VfW Oberalster 1Laya Mogghadam, Helge Servatius, ThomasKletschkowski, 13 /215/106

2. VfW Oberalster 2Christina Lauer, Stefan Pless, Anselm Ebert,13/217/125

3. VfL PinnebergIlka Linow, Christian Dahlkamp, HolgerLinow, 13/218/129

4. ETV HamburgFrederiecke Jansen, Olaf Ziebell , ChristianWendt, 12/216/125

5. VfW Oberalster 3Georgina Kean, Dimitri Engelhardt, SebastianPless, 11/198/128

6. 1. SC- NorderstedtTanja Fischoeder, Konstantin Frantzis,Christiph Kapffer, 11/202/166

7. HFC- Lübeck 1Sabine Ziolkowski, Maximilian Schöss, PeterHoffmann, 8/199/168

8. FC- Ahrensburg 3Lisa Teismann, Christian Teismann, MarcusTeismann, 7/166 /173

9. FC- Rothenbaum 1Dorothee Anders, Henning Havekost, TobiasKlanck, 7/172/184

10. Grün-Weiß-EimsbüttelJudith Schnier, Daniel Fronz, GuiseppeMonticelli, 7/168/186

11. FC- Rothenbaum 2Birte Feddersen, Jörg Heilmann, HorstDriessen, 5/162/197

12. FC- Ahrensburg 2Doreen Kudlik, Roland Steinke, Bernd Plake,5/155/202

13. Mix HFCL/FCAFrederikeRieck, Frederick Brinkmann,Berhard Peisl, 4/161/207

14. FC- Ahrensburg 4Gesche Homfeldt, Sönke Grosseholz,Maximilian Martsch, 2/115/214

15 Mix FCA/HFCLCordula Schöss, Philipp Löscher, Rainer Paul,2/108/215

16. FC- Ahrensburg 1Birgit Teismann, Michael Damkier, HorstSantjer, 0/78/225

Mehr Informationen über das Fechten inAhrensburg kann man unter Tel. 04102/97 92 69 erfahren.

Roland Steinke

Gut motiviert an den Start

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27FECHTSPORT

L ANDESVERBÄNDE

sich die Konstanzerinnen mit 45:34 gegenVorjahrssieger MTV Ludwigsburg durchsetzenund trafen beim Kampf um Gold erneut auf dieDegendamen aus Ditzingen, die sie in derVorrunde besiegt hatten. Aber die Karten sindeben jedes Mal neu gemischt und dieDitzingerinnen Margit Kachur, Ursel Willrett,Ursula Frisch und Ute Klotz gingen wie ver-wandelt auf die Fechtbahn. Mit Kampfgeist undKonzentration gewannen sie den Titel klar undverwiesen Elfi Bender, Brigitte Greunke undDaniela Stahlfeld (FC Konstanz) auf denSilberrang. Im Kampf um die Bronzemedaillesetzten sich Helga Kugler, Nana Motzki undBirgit Uder (ATSV Saarbrücken) gegen denMTV Ludwigsburg durch.

Gleichzeitig wurde bei den Herren Florettgefochten. Hier starteten acht Mannschaften inzwei Vorrunden. In den Viertelfinals derDirektausscheidung gewann Wiesloch zunächstgegen Leverkusen, wurde aber dann imHalbfinal vom Dresdner FC besiegt, der zuvorden MTV München ausgeschaltet hatte. In derunteren Tableauhälfte gelangten Ditzingendurch einen Sieg gegen Rotation Berlin undDarmstadt über den MTV Stuttgart insHalbfinale, wo Ditzingen dem Darmstädter FCmit 43:45 knapp unterlag. So lautete die Paarungim Mannschaftsgefecht um den BronzerangTSG Wiesloch gegen TSF Ditzingen. In derBesetzung Marco Bernhard, Gert Bürckholdt,Martin Eltz und Raphael Mosbach gewannWiesloch klar 45:28. Richtig spannend wurde es

dann im Finalkampf, als Titelverteidiger unddreifacher Turniersieger Dresdner FC auf denviermaligen Titelinhaber Darmstädter FC traf.Die Entscheidung blieb lange offen, aber amEnde musste sich Dresden (Klaus Haertter,Volker Pönitz, Hans-Joachim Meier undDietmar Franke) bei 40:45 mit derSilbermedaille begnügen, während Darmstadtmit den beiden Deutschrussen VladimirChubarov und Peter Marduchajew sowie WernerBecker und Erich Hammer zum fünften Mal

Deutscher Florettmann-schaftsmeister der Seniorenwurde.

Mit nur vier Mannschaftenwar der Säbel vertreten, so-dass eine einzige Runde fürdie Vergabe der Medaillengenügte. Titelverteidiger TuSNeunkirchen blieb auch dies-mal ohne Niederlage undholte mit Wilfried Schneider,Hartmut Schneider, JürgenKelm und Helmuth Conradzum sechsten Mal Gold.

Silber gewann der MTVMünchen (Charly Esser, Dr.Gerhard Klein, SteffenBurkhard, Dr. Bernd Kohlndorfer), der in denNeunziger Jahren auch schon 3 x den Titelerfochten hatte. Mit einem Sieg gegen den TVPforzheim konnten sich Bette Raveling, HansVisser und Dieter Ebritsch vom Emder TV nochdie Bronzemedaillen umhängen.

Am zweiten Turniertag traten die Damen mitdem Florett an und wieder waren es sechsTeams, die die Klingen kreuzten. Von Anfang andominierte der OFC Bonn mit Ute Wessel,Marigret D’Haese, Britta Hilgers und UrsulaWeltring. Auch Finalgegner Dresdner FC hatteden überlegenen Bonnerinnen nichts entgegenzu setzen und fand sich nach einem schmerz-

lichen 21:45 zum fünf-ten Mal auf demSilberrang wieder.Diesen hatten sich dieDresdner Florett-fechterinnen ReginaSchneider, Eva Knorr,Ulrike Klahn undKatrin Baumgart zuvormit 45:32 gegenRotation Berlin ver-dient. Dafür durftensich die BerlinerinnenMonika Fielitz,Marianne Hempel-mann, AngelikaSchramm und KatrinUrban mit derBronzemedaille trö-sten, die sie sich mit45:28 gegen den FCKonstanz erkämpften.

Nach solchen klaren Ergebnissen wurde es beimabschließenden Herrendegen dann umso span-nender. Mit 12 Mannschaften war diese Waffewie immer am stärksten besetzt. Für denFinaldurchgang galten von vornherein die stän-digen Rivalen Darmstädter FC und FCTauberbischofsheim als favorisiert und tatsäch-lich standen sie sich am Ende nun schon zumfünften Mal beim Kampf um den Titel gegen-über. Bei allen vier bisherigen Finalbegegnungenhatten die Darmstädter gegen die ehemaligen

Olympiasieger und Weltmeister von der Tauberdas Nachsehen, 2 x davon mit ganz knappemErgebnis von nur einem bzw. zwei TreffernUnterschied. Für Volker Fischer, Reinhold Behr,Harald Hein und Jürgen Hehn ist es immer einebesondere Freude, für ihren FC TBB in Dresdenanzutreten und nach so vielen Jahren wiedergemeinsam auf der Planche zu stehen und umMedaillen zu kämpfen. Denn kämpfen müssensie wirklich und es wird ihnen nichts geschenkt.Aber sonst wäre dieses Turnier auch keineHerausforderung für die früheren DFB-Recken.

Im Team des Darmstädter FC standen MichaelBurkardt, Dr. Harald Lüders, Volkmar Würtzund Albrecht Kötting. Zunächst verliefen dieGefechte recht ausgeglichen, aber als sich diebeiden Doctores Lüders und Hehn gegenüber-standen, zog der Darmstädter plötzlich davonund setzte Treffer um Treffer. Mit einem Malmussten die Tauberfechter einem großenRückstand nachlaufen, kämpften sich jedoch all-mählich wieder heran.

Im letzten Gefecht schaffte es Volker Fischer,dem nun natürlich die Zeit davonlief, bis aufeinen Treffer heranzukommen, aber derAusgleich wollte ihm einfach nicht gelingen,denn seinem Gegner Michael Burkardt glückteimmer wieder Doppeltreffer, so dass derVorsprung von einem Treffer beibehalten wurde.Beim Stande von 44:43 für Darmstadt bliebennoch drei Sekunden Restzeit und Fischer musstealles auf eine Karte setzen.

Er traf auch, aber wieder war es Burkardt gelun-gen, zum Doppeltreffer mitzustoßen undjubelnd konnten die Darmstädter endlich denFrust der letzten Jahre abwerfen. Den Kampfum Bronze bestritten der USC München undder FC Kassel. Mit 45:42 siegten die MünchenerDr. Gabor Lörinci, Jörg Hantschel, FriedrichKur und Gerd Oswald. Der große Gewinner derdiesjährigen Meisterschaften aber war derDarmstädter FC mit seinen zwei Titeln.

Laki Dobridis

Degenmannschaftsmeister der Senioren 2004, des Darmstädter

FC um: Albrecht Kötting, Dr. Harald Lüders, Michael Burkardt

und Volkmar Würtz (v. l.)

Volker Fischer (FC TBB) bei seiner Aufholjagd.

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28 FECHTSPORT

L ANDESVERBÄNDE

� Die Bilanz der bisherigen deutschenMeisterschaften kann sich für den kleinen, südba-dischen Verband sehen lassen. Mit SophiaStürmer (Waldkirch) kann Südbaden in der B1 imDamendegen erneut einen deutschen Vize-meistertitel vorzeigen. Einen 15. Platz in der A-Jugend und einen 20. Platz in der B 2 –jeweils imDamendegen - runden das positive Erscheinungs-bild ab. Seit 2001 weist der südbadischeFechterbund im Jugendbereich eine imponieren-de Bilanz auf. Jedes Jahr gelang es, mit demDegen einen Treppenplatz bei den deutschenMeisterschaften zu belegen, die allesamtWaldkircher Fechter errangen. 2001 wurdeKatharina Blattmann gar Deutsche Meisterin inder B 1. 2002 errang Simon König, ebenfalls inder B 1, den Vizemeistertitel und ein Jahr späterkonnte er sich in der B 2 die Bronzemedailleumhängen lassen. Die Mannschaft wurde im sel-ben Jahr 2003 ebenfalls Dritter. Nunmehr kam imMai 2004 in der B 1 wiederum ein Vize-meistertitel hinzu. Damit kann Präsidentin IrmaStrittmatter (Rheinfelden) mehr als zufriedensein. Die Nachwuchsarbeit scheint auf dem rich-tigen Weg zu sein, zumal Katharina Blattmannund Simon König (beide SV Waldkirch) in denPerspektivkader des deutschen Fechter-Bundesberufen wurden.

Im Finale der jüngeren B-Jugend (Jahrgang1991) lag Sophia Stürmer gegen Sina Dostert(SFG Krefeld) sogar vorne. Doch nach derPause holte die Krefelderin Treffer für Trefferauf 7:7 auf. Die Puste ging der 12-jährigenWaldkircher Gymnasiastin in Reutlingen lang-sam aus und unterlag mit 8:10 Treffern.Dennoch ist die Silbermedaille für den SVWaldkirch und den südbadischen Fechterbundein großartiger Erfolg. Souverän ihr Werdegangbis in das Finale. Bis auf das erste Gefecht unddas Finale gewann Sophia Stürmer all ihreGefechte und konnte damit eine überzeugendedeutsche Meisterschaft in Reutlingen vorlegen.Mit der Mannschaft reichte es mit MiriamMünch und Cornelia Bleyer zum 9. Platz im B-Jugend Länderpokal 2004. Beachtlich auch der20. Platz von Cornelia Bleyer (SV Waldkirch) inder älteren B-Jugend (Jahrgang 1990).

Bei der A-Jugend in Münster hatte KatharinaBlattmann (Waldkirch), die einstige deutsche B 1-

Meisterin aus dem Jahre 2001, etwas Pech in derRunde der letzten 32. Nach einem 15:9-Erfolggegen Bianca Penndorf verlor sie dann imDirektlauf mit 10:15 gegen die spätere deutscheVizemeisterin Renate Miller (Heidenheimer SB).Im Hoffnungslauf gewann sie zunächst mit 15:12gegen Sabrina Stahlberg (Offenbach), schieddann aber nach einer 12:15-Niederlage gegenKristin Haas (FC Hardheim) endgültig aus. Mitihrem 15. Platz bestätigte die 15-jährigeDegenfechterin aus Waldkirch ihren 17. Platz inder deutschen Rangliste. Bei den deutschen A-Jugendmannschaftsmeisterschaften stellten danndie Mädels aus der Orgelstadt Waldkirch eineMannschaft und drangen in das Viertelfinale vor.Katharina Blattmann, Cornelia Bleyer und SophiaStürmer hatten dann aber gegen Heidenheimkeine Chance und verloren deutlich mit 35:45Treffern. Dies reichte trotzdem zu einem mehrals respektablen siebten Platz im Gesamt-klassement. Im Herrenmannschaftskampf beleg-te Südbaden mit Simon König, Pascal Häbig,Dirk Wisser und Timo Weiner (alle Waldkirch)den 11. Rang.

Beim Einzelwettkampf in Neu-Ulm konnten vierDegenfechter, alle aus Waldkirch, an den Start

gehen, wobei Dirk Wisser den 55. und TimoWeiner den 66. Platz unter 95 Startern belegten.In die Runde der letzten 32 drangen gleich zweisüdbadische Fechter ein, wobei Pascal Häbig aufden 28. Platz vordrang. Simon König, der letzt-jährige B-Jugenddritte, musste sich in seinemersten A-Jugendjahr im zweiten Gefecht des 32erFeldes Niklas Multerer (Heidenheim) mit 9:15geschlagen geben. Im Hoffnungslauf stand derKampf gegen Robert Schwefel (Rohrbach) aufdes Messers Schneide, sodass der letzte Trefferentscheiden musste. Hier hatte der Rohrbacherdie Nase vorne. Simon König landete immerhinauf dem 23. Platz.

Die beste Platzierung der südbadischen Degen-fechter errang in Halle der WaldkircherThorsten Baier mit seinem 24. Rang. In K. o.-Runde der letzten 32 gab es für den aus demJahre 2002 eine ernüchternde 6:15 Niederlage,aber gegen keinen Geringeren als gegen den spä-teren Deutschen Meister Sven Schmid(Tauberbischofsheim). Im Hoffnungslauf schal-tete Thorsten Baier seinen früheren WaldkircherVereinskollegen Cyrill Hornuß (Leverkusen)mit 15:11 aus, um sich aber dann mit einer12:15-Niederlage gegen den späterenSechstplatzierten Sascha Ludwikowski(Leverkusen) aus dem Rennen zu verabschie-den. Nach seinen früheren Ergebnissen dochenttäuschend der 65. Platz von SwenStrittmatter. Allerdings hatte der Rheinfeldenerlange Zeit vor der deutschen Meisterschaft miteiner Verletzung zu kämpfen, sodass er nichtmehr rechtzeitig fit wurde.

Mit dem Team verpasste Südbaden mit ThorstenBaier, Sebastian Schiffels und Simon König denEinzug in das Finale der besten achtMannschaften. Sie waren im Achtelfinale derMannschaft aus Berlin klar mit 33:45 unterlegen.Aus südbadischer Sicht sehr schwach besetztwaren die deutschen Meisterschaften im Damen-degen. Lediglich die beiden JuniorenfechterinnenIsabell Legat (Waldkirch) und Laura Pitzner (I)aus Konstanz gingen an den Start und belegtendie Plätze 72. und 75.

Hubert Bleyer

Südbaden wieder mit einem Vizemeistertitel

SÜDBADEN

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29FECHTSPORT

L ANDESVERBÄNDE

� Als am 1. Oktober 1966 zum ersten Mal das„Frankenthaler Wappenschild“ ausgetragenwurde, hätte niemand geglaubt, dass bis heutedie Resonanz ungebrochen bleiben würde.Allerdings wurden im Laufe der Jahre ständigÄnderungen, der Zeit entsprechend, vorgenom-men. So wurde das Turnier auch zumGedächtnis für den ehemaligen, leider so frühverstorbenen Heinz Klein, namentlich ergänzt.Früher war es ein Einzel- undMannschaftsturnier, heute ein Einzelturnier imDegenfechten für Damen und Herren.Inzwischen wird es auch vom Südwestdeutschenund Saarländischen Fechtverband alsRanglistenturnier anerkannt.

Es wurde in diesem Jahr schon zum sechstenMal in dieser Form durchgeführt. Da derTurniertermin bereits im vergangenen Jahr fest-gelegt war, hatte man nicht beachtet, dass in derdiesjährigen Woche der „Vatertag“ lag undoffensichtlich viele frühere Teilnehmer ein ver-längertes Wochenende feierten. Der weiterePunkt: Gleichzeitig war in Tauberbischofsheimein Sichtungslehrgang für Aktive und bei denSeniorenfechtern weilten einige bei den

Europameisterschaften in Bergamo/Italien. So war es nicht verwunderlich, dass es amStichtag zur Meldung der Teilnehmer rechtmager aussah und es einiger Überlegung bedarf,ob das Turnier in diesem Jahr abgesagt werdensoll. Aber der Verantwortlichem glaubten fest anden Turniergeist der Teilnehmer. Letztendlichwaren es aber doch 10 Damen und 29 Herren,die am 23. Mai zum Wettkampf antraten. DieDamen - nicht so zahlreich wie nomalerweise -hatten kein Interesse an Vorrundenkämpfen undwollten eine große Runde ausfechten. AlsSiegerin ging am Ende ohne Niederlage RenateAlles von der TSG Friesenheim hervor. DieVereinskameradinnen Sabine Hoecker undKaren Neuhaus folgten auf den Rängen. Denvierten Platz erreichte Svenja Dort (VTZweibrücken), vor der ausgezeichnetenBrasilianerin Caroline Oliviera vomDarmstädter Fechtclub.

Die Herren von den Landesverbänden Südwest,Saarland, Baden-Württemberg, Westfalen undHessen mit 29 Teilnehmern zwar nicht so zahl-reich wie in der Vergangenheit besetzt, zeigtenaber ganz besonders in den Endkämpfen sehrstarke Leistungen. Erwähnenswert war, dass

nach der Vor- und Zwischenrunde mit ManfredRentel und Harald Lüders vom DarmstädterFechtclub zwei Senioren erst in denFinalkämpfen ausschieden.

Nach dem Halbfinale und Finale wurde schließ-lich Michael Burkardt vom Darmstädter FC alsSieger gefeiert. Er hat damit dieses Turnierschon zum achten Mal gewonnen. Zweiterwurde Michael Buchbender (SFG Krefeld) vordem Heidelberger Alexander Trützschler vonFalkenstein und dem Krefelder Malte Deyda. Die weiteren Plazierungen: Fünfter RalfPlechinger (Speyer), sechster Jürgen Burkhardt(TSV Speyer).

Bei der Siegerehrung durch die VorsitzendeKarin Grosmann und Erich Hammer wurde das„Frankenthaler Wappenschild“ neben denEhrenpokalen der Stadt Frankenthal, demLandessportbund Pfalz und vom Minister desInnern und Sport, Walter Zuber, überreicht.Selbstverständlich wurden auch allen Finalisten,wie immer üblich, mit einem Gruß aus der Pfalzin Form einer Flasche Wein ausgehändigt.

Frankentahler Wappenschild

� Die Fechter der Vereinigten TurnerschaftZweibrücken haben ihre Vormachtstellung beiden südwestdeutschen Einzel- und Mann-schaftsmeisterschaften der Aktiven in Zwei-brücken eindrucksvoll untermauert. Alle vier zuvergebenden Floretttitel blieben in der

Rosenstadt. Dazu gab es noch eine Silber- unddrei Bronzemedaillen. Schon am ersten Tagsorgte die Zweibrückenerin Svenja Dort mitdem Degen für die erste Medaille. Sie belegtehinter den beiden Friesenheimer FechterinnenKaren Neuhaus und Renate Alles in einer

Achterrunde den dritten Rang.

Im Degenwettbewerb der Herren setzte sichJohannes Krieger (TSG Kaiserslautern) gegenJürgen Burkhart vom TSV Speyer durch. ImMannschaftswettbewerb stand Speyer bei den

Zweibrücken siegte vor Heimkulisse

SÜDWEST

Die erfolgreichen Zweibrücker Fechter (v. l. n. r.): Kristina Seebach, Svenja Dort, Maurice Cadet, Katharina Peetz, Tobias Petri, Felicitas Peetz,

Robert Peetz und Trainer Volker Petri

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30 FECHTSPORT

L ANDESVERBÄNDE

Herren und Friesenheim bei den Damen aufdem Siegerpodest.

Am zweiten Wettkampftag wurden die Florett-einzel und -Mannschaftsmeisterschaften fortge-setzt. Mit Svenja Dort, Felicitas Peetz,Katharina Peetz und Kristina Seebach hattensich gleich vier VTZ-Athletinnen einenFinalplatz unter den besten Acht gesichert. Inder K. o.-Direktausscheidung setzte sichFelicitas Peetz im ersten Durchgang gegenSabine Steiner aus Mainz durch. KatharinaPeetz unterlag Lenci Giulliana, ebenfalls ausMainz, und belegte Platz fünf. Svenja Dort dage-gen siegte gegen ihre Vereinskameradin KristinaSeebach, die den sechsten Platz belegte. ImHalbfinale gelang Felicitas Peetz die Revanchegegen die Mainzerin Lenci Giulliana. SvenjaDort war trotz ihrer Niederlage gegen dieSpeyererin Nicolette Engelhard mit ihrer zwei-ten Bronzemedaille zufrieden. Im Finale sicher-te sich Felicitas Peetz gegen NicoletteEngelhard in einem kraft raubenden Gefecht miteinem 15:10-Sieg den Sprung auf das höchsteSiegerpodest.

Im Herrenwettbewerb wollten sich in vierVorrunden 20 Florettfechter für den Aufstieg in

die 16er-K.o.-Runde mit Hoffnungslauf undweiter für das Achterfinale qualifizieren. Trotzgrößter Anstrengungen konnte niemand diedrei VTZ-Musketiere Maurice Cadet, RobertPeetz und Tobias Petri aufhalten. ImViertelfinale griff lediglich noch der SpeyererRalf Plechinger im Kampf um den Sieg ein.

Nachdem Robert Peetz gegen den Speyerergewonnen hatte, besiegte Tobias Petri seinenVereinskameraden Maurice Cadet. Im reinZweibrücker Finale zwischen Tobias Petri undRobert Peetz verteidigte Robert Peetz seinenVorjahrestitel erfolgreich. Damit demonstrier-ten die drei VTZ-Fechter ihre Vormachtstellungund belegten die drei Podestplätze.

Im anschließenden Teamkampf wollen die VTZ-Fechterinnen und Fechter ihren Titel verteidi-gen. Das VTZ-Team, mit Svenja Dort, FelicitasPeetz, Katharina Peetz und Kristina Seebachmachte im Finalkampf mit dem MTV Mainzkurzen Prozess und gewannen klar mit 45:18.Den dritten Platz belegten die Fechterinnenvon Kurpfalz Ludwigshafen.

Fünf Mannschaften kämpften bei den Herrenum die Meisterschaft. Das VTZ-Team mit

Maurice Cadet, Robert Peetz, Tobias Petri undVolker Petri als Reservist traten im erstenMannschaftskampf gegen Speyer II an. Nach-dem Kurpfalz Ludwigshafen im VorkampfSpeyer II mit 45:30 unterlag, zeigten sich dieZweibrücker konzentriert und gewannen mit45:25. Nun kam es zum erwarteten Auf-einandertreffen zwischen Zweibrücken undSpeyer I. Die Domstädter hatten Kaiserslauternmit 45:29 besiegt, gleichzeitig eine Warnung fürdas VTZ-Team. Zu einem Fechtspektakel wurdedas Finale, als die Zweibrücker nach ständigerFührung im ersten und zweiten Durchgang imletzten Durchgang mit 34:40 zurücklagen. Dasletzte Gefecht zwischen Jürgen Burkhard undRobert Peetz musste nun die Entscheidung umdie Meisterschaft bringen. Eine glanzvolleLeistung von Robert Peetz, der keinen Trefferzuließ, raubte den Speyerern noch den fastsicher geglaubten Sieg. Mit 45:40 sicherteRobert Peetz den Mannschaftstitel für die VTZ. Der Säbelwettbewerb bestand nur aus einemeinzigen Duell. Hier bezwang ChristophLipinsky vom MTV Mainz seinen Mannschafts-kameraden Mark Schwägler.

Volker Petri

� Ein besonderes Jubiläum hat dieFechtabteilung des SSV Ulm 1846 in diesemJahr zu feiern. „101 Jahre Fechtsport in Ulm“(1903-2004). Die Fechter der Münsterstadt ander Donau können stolz zurückblicken.Schließlich waren deren beste Athleten nichtnur regelmäßig in der württembergischenSpitze mit Florett, Degen oder Säbel vertreten,sondern konnten auch bei deutschenMeisterschaften, Europa- und Weltmeister-schafen, Olympia sowie Weltcupturnieren bisin die Finals vordringen.

1903 starteten die Ulmer Fechter unterAlbrecht Hörsch im „Turnerbund Ulm 1846“zu neuen Ufern. Fechtwart Georg Eberle führ-te dabei den TB Ulm an. Auch derNachbarverein „Turnverein Ulm 1868“ grün-dete eine eigene Fechtabteilung unter HansSpohn in den Kriegsjahren 1914-1918.

Von 1920 an traten Ulmer Fechter unterAlbert Muttelsee (vom TB Ulm) und EugenGeiwitz (vom TV Ulm) bei ungezähltenFechtturnieren und Turnmeisterschaften inallen Waffen landesweit als Meister und Siegerin Erscheinung. Dabei wurden vor allem dieOlympiastarter von 1936 in Berlin, EugenGeiwitz und Sepp Uhlmann (Vierter mit derHerrendegennationalmannschaft), als vielfa-che württembergische und deutsche Meisterdie „Aushängeschilder“ vor dem Ende des 2.Weltkriegs.

Unter dem legendären Meisterfechter undAbteilungsleiter der TSG Ulm 1846, EugenGeiwitz, begann ein rasanter Aufschwung desSportfechtens an der Donau!

Namen wie Geiwitz, Sepp Uhlmann, ViktorMühleis, Sepp Schmid, Dolf Dirner, HansStribel oder Sepp Schilling bleiben unverges-sen! Aber auch die Florettdamen konnten sichsehen lassen: Margot Knese, württ. und deut-sche Juniorinnenmeisterin (1954), und auchdie damals jüngere Generation mit MonikaOppenländer, Helga Mader, Karla Schepphan,Almut Hauenschild und Giesela Zendel warenim Einzel und in der Mannschaft zwischen1957-66 in Württemberg nicht zu schlagen!

Die jungen Degenfechter mit Roger Menck,Günter Schwerdtle, Dieter Zorn, KlausKopido, Hans-Viktor Hoffmann sowie FriederSchmidt, Niko Mendler und Lutz Lindstedtkonnten als zweimalige deutsche Vize-mannschaftsmeister auch mit Florett, Degenund Säbel im Jugendteam in den 60er Jahrennach „alter Geiwitz-Tradition“ alle Titel beiden „Württembergischen“ holen!

Mit den erfolgreichen jungen Aktiven PeterFüller und Günter Schnarrenberger konntenMenck, Günter Schwerdtle, Klaus Kopido undJunior Heiner Hübner 1971 sogar Vierter derDegen-DM werden!

101 Jahre Fechtsport in Ulm

WÜRTTEMBERG

Aufnahme vergangener Tage:

Fechtabteilung des SSV Ulm 1846

im Jahre 1995

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31FECHTSPORT

L ANDESVERBÄNDE

Mit der Übernahme der Abteilungsführungder TSG Ulm 1846 durch den 29-jährigenGeiwitz-Schüler Peter Füller im Jahre 1965fand ein Generationswechsel statt.

Als mit dem damals 24-jährigen Fachlehrer fürSport, Technik und bildende Kunst, RogerMenck, im Jahre 1967 erstmals eine Fachkraftals Fecht- und Fünfkampftrainer in die neueFührungsriege der TSG Ulm 46 (die im Jahre1970 zum Großverein SSV Ulm 1846 mit über10.000 Mitgliedern fusionierte) eintrat, begannin der Region Ulm ein neuer, bis dahin einma-liger „Fechtboom“. Menck hatte auf Grundseiner beruflichen Möglichkeiten auch alsJugendsportwart, Stützpunktleiter für Talent-sichtung und Förderung im Fechten sowie alsPressewart den entscheidenden Einfluss, stetsneue und junge Mitglieder für dieFechtabteilung zu gewinnen. Er entwickeltesich damit bis zum heutigen Tag als Motor derFechtabteilung im SSV Ulm 46. Dabei warb erweit über 800 Schüler, Jugendliche, Studenten,Aktive und Senioren für das Fechten.

Wie auch Abteilungsleiter Peter Füller selbstals Ausbilder seine eigenen Kinder Petra und

Michael Füller in den 70er Jahren (und heuteseine Enkelin Tanja Heffner) an die süddeut-sche und deutsche Jugendspitze führte, schaff-te es auch Jugendsportwart Roger Menckseine Kinder Britta und Nils Menck zu sport-lichen Multitalenten zu entwickeln: Sie wur-den nicht nur württembergische Jugend-meister mit Degen oder Florett sondern auchLandesmeister im Friesenfünfkampf oder imModernen 4/5-Kampf! Dabei gelang BrittaMenck als Dritte der deutschen Junioren-meisterschaften mit Degen 1994 das besteResultat einer Ulmer Fechterin seit über 40Jahren.

In diesem Zeitraum waren die SSV-Degenmädchen mit Britta Menck, Tanja Held,Christine Sterzik, Katharina Tettenborn undAnke Grünert in Württemberg Spitze undknüpften damit wieder an die großenLeistungsträger der 70er und 80er Jahre an -wie Heiner Hübner sowie Christoph Buder,Ulrich Kässer und Alexander Merkle oderOlaf Menck. Nahtlos schlossen sich wieder inden Schüler- und Jugendklassen bei vielenMeisterschaften die damaligen YoungsterHans-Jürgen Schneider, Petra und Michael

Füller, Sabine Kronau, Martin Ney, MichaelKasch, Stefan Borkert, Jürgen Halder, NorbertGuntau, Frieder Düsterer , Susanne Mim,Dagmar Häcker,Ursula und Joachim Hübner,Jutta Mader, Eva Franz, Sven Kutscher, PeterJendrike oder Jens Rach an.

Diese guten Erfolge konnten auch in den 90erJahren beeindruckend fortgeführt werden:Malte und Thore Hübner, Jörg Röderer, Brittaund Nils Menck, Thomas und RobertMitschang, Markus Dietze oder MaximilianSchlereth waren nicht nur mit Florett oderDegen Landesspitze, sondern auch in denfechterischen Mehrkämpfen „nebenbei“erfolgreich.

Der Einsatz eines zusätzlichen Fechtmeisters,den Abteilungsleiter Füller unter Mithilfe vonWFB-Präsident Paul Gnaier gewinnen konnte,wirkte leistungsfördernd. Mit Ion Drimba ausRumänien war sogar ein ehemaliger Florett-Olympiasieger für kurze Zeit daran beteiligt(1971/72).Viel ehrenamtliche Arbeit als Übungsleiter lei-steten neben Menck vor allem Füller, PaulGotterbarm oder Karl Haug in den Jahren

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32 FECHTSPORT

L ANDESVERBÄNDE

Im Bonner Bundesstützpunkt für Fechten können sportspezifische Trainingslager und Lehrgänge veranstaltet unddurchgeführt werden. 12 modern eingerichtete Doppelzimmer (mit Dusche und WC) stehen zur Verfügung. ModerneTrainingsstätten (Mehrzwecksporthalle, Kraftraum) und Tagungsräume können zu Trainingszwecken genutzt werden.

Die Kantine sorgt mit sportgerechten Speisen für das leibliche Wohl.

Weitere Informationen über:

Tel.: 0228/9890522 / [email protected].

Lehrgänge/Trainingslager im Bonner Bundesstützpunkt Fechten

� Erstmals fand in der LandessportschuleAlbstadt-Tailfingen ein Lehrgang desPerspektivkaders Herrendegen des DeutschenFechter-Bundes (DFB) statt. Drei Tage langwurden 27 Talente im Alter zwischen 14 und17 Jahren aus den Fechthochburgen Tauber-bischofsheim, Heidenheim und Bonn sowieaus dem ganzen Bundesgebiet vonBundestrainer Didier Ollagnon und denVereinstrainern Wirth-Brunner, Ewert undTakacs betreut. Mit von der Partie waren auchKadermitglieder Alexander Deutschle, MarcGneveckow und Julian Deutschle vomFechterring Ebingen sowie ihr TrainerChristoph Veit und sein Sohn Johannes Veitals Vertreter des „gastgebenden Vereins“Fechterring Ebingen e. V. aus Albstadt.

Schwerpunkte des dreitägigen Kaderlehrgangswaren der Aufbau von Angriffen, Tempostoßund die Koordination der Gefechte. DieTrainer beobachteten ihre Schützlinge genau,vermittelten ihnen technische Feinheiten undsprachen auch die vorhandenen Defizite an.„Ich lege viel Wert darauf, dass die Bindungvon unten nach oben stimmt“, erklärte

Bundestrainer Ollagnon. In Kooperation mitBundestrainer Walter Steegmüller kümmertsich Ollagnon sowohl um die Aktiven als auchum die Junioren und Kadetten im Herren-degen sowie den gesamten Nachwuchsbereichbei den Damen und Herren. „Die Erfolge derAktiven müssen wir weitergeben an denNachwuchs. Deshalb liegt mir eine engeVerknüpfung aller Altersbereiche am Herzen“,erläuterte der Bundestrainer. Da es so etwasbisher nicht gegeben habe, müsse sich diesesneue System in Deutschland erst etablieren.

„Die Strukturen sind in Deutschland vorhan-den, um einen Weltmeister oder Olympiasiegerauszubilden. Allerdings erfordert dies eineZusammenarbeit der Leistungsstützpunkteund der Vereine, damit die Kommunikationverstärkt und die Methodik verbessert wird“,so Bundestrainer Ollagnon.

Der Perspektivkader sei eine dieserMaßnahmen, die eine Idee des DFB ist unddurch ihn zielgerichtet umgesetzt wird. „Indiesem Kader erfahren die Talente schon mit14 Jahren, was Leistungssport bedeutet. Sie

können dann schon früh entscheiden, ob siediesen Weg gehen wollen“, weiß Ollagnon.

So vermittelte der Bundestrainer den jungenFechtern während der drei Tage auch aktuelleÜbungen und gab ihnen diese alsHausaufgaben mit auf den Weg.

Die Nachwuchstalente zeigten sich begeistert.„So ein Lehrgang bringt uns schon weiter undist eine zusätzliche Motivation für uns alle“,erklärt Alexander Deutschle. Der 16-Jährige,der in der A-Jugendrangliste Herrendegenderzeit auf Rang 20 geführt wird und seinCoach Christoph Veit werden zukünftig anden Wochenenden auch in den StützpunktenHeidenheim oder Tauberbischofsheim trainie-ren, damit seine leistungssportlicheEntwicklung weiterhin zielgerichtet voran-schreitet.

Martin Deutschle

Hoffnungsvolle Talente messen sich in Albstadt

1975-85, in der die Fechtabteilung gut 100Mitglieder zählte. Als Initiator im Fecht- undMehrkampfbereich blieb JugendsportwartMenck weiterhin aktiv: als Gasttrainer im BLZHeidenheim (Fechten/Moderner 4/5-Kampf),bei internationalen Fechtcamps in Davos/Zürich (CH), bei den Trainingslagern in Nizzaoder Barcelona und bei zahlreichenBreitensportlehrgängen im WFB und DFB.

Auch durch das „24-Stunden-Non-Stop-Weltrekordfechten“ (für's Guinnessbuch),„Nikolausturniere“ oder den „InternationalenDegen-Donau-Cup“ setzte Menck neueAkzente in der Donaustadt. Er selbst blieb„nebenbei“ auch als Sportler weiterhin höchstaktiv und konnte vom Jugend- bisSeniorenalter (1960-2004) Meistertitel imFechten und Mehrkampf sammeln. Natürlichprofitieren davon auch die Leistungen bei den

Fechtsenioren, wo Menck bis heute in vielenDegen- und Florettfinals vetreten ist.

Nun darf auch „101 Jahre Fechtsport in Ulm“(im September/Oktober) gebührend gefeiertwerden - wir freuen uns auf die nächsten 100Jahre Fechten und fechterische Mehrkämpfe inUlm.

Roger Menck

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33FECHTSPORT

MENSCHEN IM SPORT

MENSCHEN IM SPORT

Buchbesprechung

� Wenige Monate vor der Vollendung seines89. Lebensjahres ist am 1. Juni dieses JahresHeiner Kaldschmidt, Ehrenmitglied des Württ.Fechterbundes, gestorben.

Heiner Kaldschmidt, 1915 in Dresden geboren,war schon ein erfolgreicher Fechter, als er Endedes Zweiten Weltkriegs nach Württembergkam. 1949, nach der Wiederzulassung desFechtsports, setzte er hier seine Fechterkarrierefort, war Vierter im Florett bei deutschenMeisterschaften und Mitglied der deutschenNationalmannschaft. Daneben widmete er sichmehr und mehr der Verbandsarbeit und organi-satorischen Aufgaben. Schon in den 50er Jahrenwurde er als Jugendwart in den Vorstand desWürtt. Fechterbundes gewählt, dem er dann 28Jahre lang bis 1982 angehörte. Parallel dazu warHeiner, 1965 beim Deutschen Fechtertag inMoers gewählt, auch Jugendwart desDeutschen FechterBundes.

Als einer der Hauptorganisatoren desStauferland-Weltcpturniers im Damenflorettund Initiator des Göppinger Juniorenwelt-cupturniers im Säbel hat sich HeinerKaldschmidt in der Welt des Fechtens einenNamen gemacht. Unvergessen ist seine„Erfindung“ der Starterkarten, die in der Zeitvor Einführung der Computer für dieBewältigung großer Teilnehmerfelder beiTurnieren unerlässlich waren und die auch beider Durchführung von Weltmeisterschaftenviele Jahre lang verwendet worden sind.

Auch als erfolgreicher Trainer hat sich HeinerKaldschmidt hervorgetan. Ihm ist es in hohemMaße mit zu verdanken, dass Göppingen alsStadt der Fechter über Deutschland hinausbekannt geworden ist. Heiner Kaldschmidtselbst ist bis ins hohe Alter als Fechter aktivgeblieben. Nach der Einführung der deutschenSeniorenmeisterschaften 1971 hat er regelmäßig

an diesen Meisterschaften teilgenommen undwar zwischen 1971 und 1989 21 x DeutscherSeniorenmeister im Florett und im Säbel.Wie schlimm es für diesen Mann gewesen seinmuss, im Alter von 75 Jahren abrupt durcheinen Schlaganfall getroffen zu werden, kannman nur ahnen. Aus höchster Aktivität wurdeer mit einem Schlag in den Rolllstuhl und inweit gehende Kommunikationsunfähigkeit ver-bannt. Nur dank der hingebungsvollen Pflegedurch seine Frau Maria konnte sein Zustand all-mählich verbessert werden. Ab und zu war ersogar bei Turnieren, wo ihm die Freude über dieBegegnung mit alten Fechtfreunden anzusehenwar. Heiner Kaldschmidt wird allen, die ihnkannten, als außergewöhnliche Persönlichkeitunvergessen und seinen Freunden in lieberErinnerung bleiben.

Wolf Dieffenbach

Erinnerung an Heiner Kaldschmidt

� William M. Gaugler, emeritierter Professorfür Klassische Archäologie und Direktor derFechtmeisterausbildung an der Universität vonSan José (Kalifornien), hat sein in mehrerenSprachen verbreitetes Standardwerk „Fechten“grundlegend überarbeitet. Das Buch, erstmals1983 in deutscher Sprache erschienen, ist jetztvom Nymphenburger Verlag in einer äußerstansprechenden, wesentlich erweitertenNeuauflage herausgegeben worden.

Gauglers Buch basiert auf der klassischen italie-nischen Fechtschule. Es richtet sich, wie auchder Untertitel deutlich macht, an „Anfänger undFortgeschrittene“. In logischer Folge behandeltder Autor Grundbegriffe, Körper- undKlingenpositionen sowie Angriffs- undVerteidigungsaktionen für Florett, Säbel undDegen. Dabei werden die einzelnen Stellungenund Bewegungen in sehr verständlicher Weisedargestellt. Detailliert beschreibt Gaugler dieverschiedenen Positionen und Aktionen anhandvon Beispielen im Wechselspiel zwischen

Meister und Schüler. Dazwischen gibt er immerwieder Hinweise auf mögliche Fehler und derenKonsequenzen. Jeweils ein besonderes Kapitelbei den drei Waffen widmet Gaugler derPädagogik. Die verbale Darstellung wird zumeinen durch zahlreiche Bilder, zum andern –exemplarisch für Florett - durch eine tabellari-sche Übersicht über die wichtigstenAngriffsaktionen und deren Abwehr durchParaden ergänzt. Das Werk wird durch einen„Anhang“ komplettiert, der eine große Zahl aus-formulierter „Beispiellektionen“, 16 für Florett,12 für Säbel, 10 für Degen, Hinweise zu denMöglichkeiten der Trainerausbildung inDeutschland, „beliebtePrüfungsfragen“ und derenAuflösung, eine Zu-sammenstellung von fechte-rischen Fachbegriffen indeutsch, italienisch undfranzösisch, sowie eineLiteraturliste enthält. DerAutor hat ganz bewusst da-

rauf verzichtet, den heute modern gewordenenFechtsport in seinen teilweise umstrittenenAktionsformen (z. B. den so beliebt geworde-nen „Bingo“-Treffern) darzustellen.

Hochleistungsfechter werden das Buch deshalbvielleicht wenig ansprechend finden. Aber fürdie eigentliche Zielgruppe der „Anfänger undFortgeschrittenen“, das heißt die große Zahl derFechterinnen und Fechter unterhalb desHochleistungsbereichs, die sich umfassend überdas Fechten in seinen klassischen Formen infor-mieren möchten, ist „Fechten“ von William M.Gaugler eine wirkliche Fundgrube.

Wolf Dieffenbach

„Fechten“ von William M. Gaugler

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William M. Gaugler, Fechten für Anfänger und Fortgeschrittene.By Nymphenburger in der F. A. HerbigVerlagsbuchhandlung GmbH, München.Zweite, grundlegend überarbeitete Auflage 2004ISBN 3-485-01020-0, e 39,90

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34 FECHTSPORT

T E RM IN E & IMPRESSUM

Offizielles Organ des DeutschenFechter-Bundes e.V.

Herausgeber:Deutscher Fechter-Bund e. V.53117 Bonn Am Neuen Lindenhof 2Telefon: (02 28) 98 90 50, Fax: 67 94 30Internet: www.fechten.orgE-Mail: [email protected]

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Redaktion: Andreas Schirmer (verantwortlich), Hans-Sachs-Str. 55, 40237 Düsseldorf,Telefon: (02 11) 23 96 170Fax: (02 11) 23 96 171E-Mail: [email protected]

Max W. F. Geuter (Fachredaktion)Hainbuchenweg 21, 82194 GröbenzellTelefon: (0 81 42) 59 70 77, Fax: 59 70 79E-Mail: [email protected]

Druck:Burg Verlag Gastinger GmbH, Stolberg

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Anzeigen:Lutz Lungwitz (030 / 8 18 73 118)Anzeigenpreisliste vom 1. 1. 2001fechtsport erscheint 6 Mal jährlich; der Abopreisbeträgt 20 e incl. Versand (im Ausland aufAnfrage). Für die Lizenznehmer des DFB ist derBezugspreis in der Lizenzgebühr enthalten. Abo-Kündigung muss mit einer Frist von 3 Monatezum Jahresende erfolgen. Einzelheftbestellungenkönnen nicht getätigt werden.Redaktionsschluss ist ca. 4 Wochen vor Erscheinenund wird in der jeweils vorherigen Ausgabe be-kanntgegeben. Die Zeitschrift und alle Beiträgeund Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.Die Verwendung ohne Zustimmung des Verlagesist strafbar – insbesondere Vervielfältigung, Über-setzung, Verfilmung und Einspeicherung inDatensysteme. Gekennzeichnete Berichte gebennicht unbedingt die Meinung der Redaktion unddes Herausgebers wieder. Wir behalten uns vor,Manuskripte und Leserbriefe zu kürzen.Nächster Erscheinungstermin: 05.August 2004Dieser Ausgabe liegt die Beilage des Verlges WRS bei.ISSN 0720-2229Redaktionsschluss für die Ausgaben 04 und05/2004 ist der 08. Juli bzw. 10. September 2004.Beiträge sind ausdrücklich auf Diskette oder perE-Mail erwünscht und sollten im Format rtf/docgespeichert werden! Weitere Zeitschriften im Meyer & Meyer Verlag: Badminton Sport • Betrifft Sport • condition(Laufsport) • Deutsches Turnen • Judo-Magazin• Ü-Magazin für Übungsleiter •Olympisches Feuer (Sport- & Kulturzeitschrift)•Sportjournalist • Zeitschrift des Instituts fürAngewandte Trainingswissenschaften (IAT) •European Sport Management Quarterly (ESMQ)• New Studies in Athletics (Leichtathletik) •International Journal of Sport and ExercisePsychology (IJSEP)

Impressum

DAT. ORT NAT. FIE/KAT. NAME WAFFE, AK/KAT. E/M DFB

Juli17. Ulm GER V.Internat. Donau-Pokal-Turnier Hd M17./18. Teheran IRI WC ** Internat. Turnier Hs E17./18. Teheran IRI WC Internat. Turnier Hf/Hd E

August21. Buchholz GER Buchholzer Bienenstich Df/Hf E21. Berlin GER Off. Berliner-Sen.-Meisters. a.W. Sen E14.-22. Athen GRE Olympische Spiele a.W. E/M

September3.-5. Krems AUT VWM Veteranen-WM a.W. E4 Groß-Umstadt GER Gunther-Bohnen-Memorial Dd/Hd Sen. E11. Görlitz GER Görlitzer-Senioren-Cup a.W. E11. Hamburg GER Hamburger Michel Df/Hf Jun E12. Hamburg GER Florett-Marathon Df/Hf E11./12. Speyer GER Salierkrone Df/Hf Jgd E11./12. Arhus DAN ST Internat. Turnier Dd/Hd E18./19. Konin POL 5. Internat. Polish-Cup Ds/Hs Jgd E/M18./19. Kassel GER Off. Hess.Sen-M./Länderpokal a.W. E/gM19. Tilburg NED 17. König-Wilhelm II. Dd/Hd E25. Zülpich GER 19. Internat. Tolbiac-Turnier Df/Hf/Dd/Hd Sch./Jgd E25./26. Emden GER Emder Wappenteller a.W. Sen E25./26. Zweibrücken GER 27. Petri-Gedächtnis-Turnier Df/Hf Sch/Jgd E25. Dillingen/Saar GER Off. Europ. M. für Mediziner a.W. E26. Pforzheim GER Off. Nordbad. Sen.-Meistersch. a.W. Sen E

Oktober2./3. Ludwigsburg GER 26. Ludwigsburger Barock Df/Hf/Dd/Hd Sen. E2./3. Amsterdam NED ST Internat. Turnier Hf/Hs E2./3. Mülheim GER Internat. Säbelpokal-Turnier Ds/Hs Sch./Jgd/Jun/Akt E2./3. Hof GER Internat. Turnier Df/Hf Jun. E2./3. Erkrath GER Erkrather Klingenspiele Dd/Hd/Df/Hf Sen E3. Hof GER Internat. Turnier Dd/Hd Jun E9. Ludwigshafen GER Off. Südwestdt.-Sen-Meistersch. a.W. Sen E9. Warschau POL JWC Coupe Président de la Ville Dd Jun E9./10. Turku FIN ST Internat. Turnier Dd/Hd E16. Sosnowiez POL JWC-C Internat. Turnier Ds E16. Bratislawa SVQ JWC Memorial de Martinengo Dd Jun E QAJ16. Bratislawa SVQ JWC Memorial de Martinengo Hd Jun E17. Bratislawa SVQ JWC Memorial de Martinengo Hf/Df Jun E17. Korb GER Off. Württemberg.Sen-M a.W. Sen E17. Sosnowiez POL JWC-C Internat. Turnier Hs Jun E22./23. Bad Dürkheim GER DsenEM a.W. Sen. E23. London GBR JWC Eden-Cup Hf Jun E23. Ponte de Sor POR JWC Internat. Turnier Dd Jun E23./24. Kopenhagen DAN ST Internat. Turnier Dd/Hd E23./24. Gent BEL ST Internat. Turnier Hs E23./24. London GBR ST Internat. Turnier Hf E24. Ponte de Sor POR JWC Internat. Turnier Hd Jun E30. Helsinki FIN ST Internat. Turnier Hd E30./31. Wien AUT Otto-Sokopp-Turnier a.W. Sen. E30./31. Neheim GER Internat. Turnier Dd Jgd E QAJgd31.-6. Espinho POR JEM Junioren-Europa-Meistersch. a.W. Jun E/M

November5. Kenten GER Internat. Turnier Ds/Hs Jgd E QAJgd5. Louisville USA JWC Internat. Turnier Hd/Ds Jun E6. Wiesbaden GER Finale Deutschland-Pokal a.W. M5.-7. Bad Elster GER Internat. Bäder-Turnier a.W. E6. Louisville USA JWC Internat. Turnier Hf/Dd Jun E6./7. Bonn GER Internat. Turnier Hd Jgd E QAJgd6./7. Mülheim GER Degen-Pokalturnier Dd/Hd Sch/Jgd/Jun/Akt. E7. Wilhelmshaven GER Rüstringer Friese Dd/Hd Sen. E7. Louisville USA JWC Internat. Turnier Hs/Df Jun E13. Rastatt GER 37. Spätlese-Turnier a.W. E13. Luxembourg LUX JWC Challenge J.-B. Coulon Hf Jun E13./14. Koblenz GER DHSEM a.W. E13./14. Neheim GER Internat. Turnier Dd Jgd E QAJgd13./14. Osnabrück GER Internat. Turnier Hf Jgd E QAJgd13./14. Oslo NOR ST Internat. Turnier Dd/Hd E14. Bochum GER Stadtwerke-Pokal Df Jun E QAJ14. Luxembourg LUX JWC Challenge Dr.E. Gretsch Hd Jun E QAJ20. Bonn Deutscher Fechtertag20. Arricia ITA JWC Internat. Turnier Ds Jun E20. Madrid ESP JWC Comunidad de Madrid Hf Jun E20./21. n.n. GER DJEM/DJMM Hf Jun E/M20,/21. Tauberbischofsheim GER Sparkassen-Cup Df Jgd E QAJgd20./21. Koblenz GER Internat. Turnier Ds Jgd E QAJgdZeichenerklärung:** Grand Prix F.I.E. WC Weltcup F.I.E.* Weltcup-Kandidatur F.I.E. JWC Junioren-Weltcup F.I.E.ST Satelliten-Turnier F.I.E.

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