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14. Oktober 2010 DIE ZEIT N o 42 67 Ich halte Mindestlöhne für sehr sinnvoll. Wenn ein Unternehmen nicht in der Lage ist, seine Mitarbeiter angemessen zu bezahlen, zeigt sich daran, dass das Konzept kein nachhaltiges Geschäftsmodell ist. Au- ßerdem verzerrt es die Wettbewerbsbedingungen, wenn manche Firmen einen angemessenen Lohn zahlen und andere nicht: Die redlichen Unternehmen werden so benachteiligt. Für eine Lohndeckelung bin ich nicht unbedingt. Denn : Nicht jeder, der über ein bestimmtes Jahreseinkommen verfügt, ist »böse« oder hat diesen hohen Jahressatz nicht verdient. Ich bin eher dafür, dass man in dem bestehenden Rahmen versucht, die Arbeit der Aufsichtsräte und Kontroll- gremien transparenter zu machen oder auch das Mit- spracherecht von Kleinaktionären zu stärken.« Bert Rürup, Politik- berater und ehemaliger Wirtschaftsweiser Gregor Scheppan, 32. Er studiert Politikwissenschaften in Berlin STUDENTEN ERKLÄREN IHRE WELT … antwortet » … fragt: » CHANCEN HOCHSCHULE  Was halten Sie von einer Begrenzung der Löhne und Gehälter nach oben wie nach unten?« Ihre Studenten können von jetzt an ihren Ba- chelor selbst zusammenbauen. Weshalb? Bislang war das Bachelorstudium stark reglementiert.  Wir haben darüber nachgedacht, wie man Studien- möglichkeiten schaffen kann, die mehr Freiraum für die eigene Profilbildung der Studierenden lassen. Und für die Persönlichkeitsentwicklung. Das Ergebnis ist unser flexibles Bachelor- und Masterprogramm.  Wie sieht so ein Selbstbau-Bache lor aus? Die Studierenden können aus einem Pool von etwa 40 Fächern der Geistes-, Gesellschafts- und Kultur- wissenschaften einschließlich Wirtschaftswissenschaf- ten fast völlig frei wählen. Dazu gehören sogar Teil- disziplinen, etwa Ältere deutsche Literaturwissenscha ft als Teilgebiet der Germanistik oder Bayerische Landes- geschichte als Teildisziplin der Geschichte. Klingt verwirrend … Die Grundstruktur ist einfach.  Wir bieten zwei Studienprofile an: Im ersten können zwei Hauptfächer oder zwei Te ildis- ziplinen belegt werden. Das zweite Profil eröffnet die Mög- lichkeit, ein Hauptfach und zwei Vertiefungsfächer zu ver- binden. Dazu kommt jeweils ein Individual-Bereich und ein Studium Fundamentale.  Was genau bedeutet Indivi- dual-Bereich? Das kann noch ein Vertiefungsfach sein, aber auch eine ganz eigene Kombination aus Lehrangeboten und Praktika, die man völlig nach Belieben belegen kann. Die Studierenden sollen dabei andere Lebenswelten entdecken. Das geht bis zu einem theaterwissenschaft- lichen Praktikum mit traumatisierten Kindern in Uganda. Die Inhalte des Studium Fundamentale wechseln jedes Semester und stehen jeweils unter ei- nem Dachthema, etwa Nachhaltigkeit. Führt die Freiheit nicht in die Beliebigkeit? Der Studienschwerpunkt liegt automatisch in dem Fach, in dem die Bachelor- oder Masterarbeit ange- fertigt wird. Zudem erhalten alle Studierenden Men- toring in Kleingruppen, damit sich keiner verzettelt.  Was ist denn die wildeste Kombination, die Sie sich vorstellen können? Vielleicht Theologie oder Germanistik mit BWL und etwas aus dem Bereich der Kunstwissenschaften. Für welche Berufsfelder bilden Sie aus?  Wir wollen starke Persönlichkeiten mit hohem All- gemeinwissen ausbilden, die überall dringend nötig sind: im Kulturmanagement, in Bildungs- und Wis- senschaftsverwaltung, in Verlagen und Redaktionen, in der Geschäftsführung eines Unternehmens. Interview: GEORG ETSCHEIT Die katholische Universität Eichstätt baut das Bachelorstudium um Gabriele Gien, Vizepräsidentin der Uni Eichstätt ? Alles für alle K unst für a lle Hamburger Studenten haben eine einzigartige Kulturfreikarte für die Studienanfänger der Hansestadt initiiert VON JAN-MARTIN WIARDA E s ist auch ein Großversuch. Was muss pas- sieren, damit sich junge Menschen stärker für das klassische Kulturangebot von Thea- tern, Konzerthäusern und Museen begeistern? Stimmt das Argument, dass viele von ihnen gern öfter hingingen, aber die vermeintlich hohen Kos- ten für den Eintritt scheuen? Fünf Studenten der Hamburger Hochschule für Musik und Theater wollen es herausfinden. In einer deutschlandweit einzigartigen Aktion namens freiKartE haben sie es hinbekommen, dass 19 der wichtigsten Bühnen und Kultureinrichtungen allen 16 000 Studien- anfängern der Hansestadt für Veranstaltungen von Oktober bis Dezember den Eintritt erlassen. »Wir waren monatelang unterwegs, haben eine Kulture inrichtung nach der anderen abgeklappe rt und mussten oft Überzeugungsarbeit bei den Ver- antwortlichen leisten«, sagt Daniel Opper, 29, der wie seine vier Mitstreiter gerade einen Master für Kultur- und Medienmanagement macht. Doch die Mühe habe sich ausgezahlt: »Inzwischen kommen erste Einrichtungen von sich aus auf uns zu.« Die Hamburgische Staatsoper zum Beispiel, die erst vor wenigen Tagen kurz entschlossen auf den freiKar- tEn-Zug aufgesprungen ist.  Ausgestattet unter anderem mit einer Anschub- finanzierung der ZEIT-Stiftung, können die Ini- tiatoren den Erstsemestern mittlerweile noch mehr anbieten als nur freien Eintritt. Werkstattgespräche mit Regisseuren und Schauspielern des Thalia-Thea- ters zum Beispiel, direkt im Ansc hluss an eine Vor- stellung, Poetry-Slams oder die Einbindung in soziale Netzwerke, um sich für gemeinsame Theater- oder Konzertbesuche verabreden zu können. »Gerade für Erstsemester, die neu in der Stadt sind und sich für Kultur interessieren, ist das eine tolle Möglichkeit, um Kontakte zu knüpfen«, sagt Opper, der selbst ein bisschen überrascht ist, wie gut d ie Netzwerkidee funktioniert. »Bei der Generation, die jetzt an die Hochschulen kommt, ist die Web-2.0-Anbin- dung ein entscheidendes Argument.« Lob für die freiKartE kommt aus allen Ecken. Hamburgs Kul- tursenator Reinhard Stuth, der derzeit wegen seiner Kürzungspolitik in der Kritik steht, zeigt sich eben- so angetan wie der Asta der Universität Hamburg, der das Projekt am liebsten gleich als seine Idee adop- tieren würde. »Die meisten Studenten geben lieber 20 Euro für einen Kinobesuch als acht für ein Mu- seum oder Theater aus«, sagt Asta-Referent Daniel Oetzel. »Wir wollen ihnen auf diesem Weg zeigen, dass klassische Künste spannend und vor allem auch viel tief greifender sein können.«  Auch Daniel Opper glaubt, dass das Preisargu- ment durchaus wichtig sei, obwohl Studenten schon bislang recht günstig an Theater- oder Konzert- karten kamen. »Wenn Menschen nicht gleich in  jungen Jahren in Berührung mit Kultur kommen, nehmen sie die Möglichkeiten vielleicht ihr ganzes Leben lang nicht wahr.« Ja, man könne sogar sagen, die Strategie der freiKartE entspreche der von Fitness- studios: »Für die sind solche kostenlosen Kennen- lernangebote ganz selbstverständlich, ohne Bedin- gungen und Verpflichtungen.« Ob der Großversuch am Ende ein Erfolg ist, soll eine wissenschaftliche Evaluation zeigen, die von  Anfang an Teil des Projekts ist. »Wenn die positiv ausgeht, bin ich sicher, dass wir die freiKartE nächs- tes Jahr wieder anbieten können – möglicherweise sogar für weitere Zielgruppen wie Neu-Hamburger,  Azubis oder sozial Benachteiligte«, sagt Opper. Die Frage, wie sozial Benachteiligte durch derartige Ak- tionen erreicht werden oder ob nicht doch vo r allem  jene profitieren, die ohnehin ins Theater gingen, könnte sich Opper sogar als Thema seiner Master- arbeit vorstellen. Die wäre eigentlich im August fäl- lig gewesen, aber »der Aufwand für die freiKartE war doch etwas größer als gedacht«, sagt Opper – und greift das durch seine reichlich eigenwillige Schreib- weise betonte Wortspiel im Namen der Initiative auf: »Man könnte sagen, die Sache ist ausgeartet.« Bitte gleich in den OP! Bei der Anerkennung der Abschlüsse ausländischer Ärzte fehlen bundesweite Standards. Das muss sich ändern VON CHRISTIAN HEINRICH A ls die Kinderärztin Dina Jush- henko* aus Weißrussland nach Deutschland kam, erhielt sie eine befristete Berufserlaubnis – als Ärztin für innere Medizin. »Ich konnte es erst gar nicht glauben«, sagt sie. Im Studium in Weißrussland spezialisiert man sich schnell, und sie hatte schon mehr als zehn Jahre als Kin- derärztin gearbeitet, von der inneren Medizin wusste sie nicht mehr viel. Womöglich würde sie fatale Fehler machen, dachte Jushhenko, und trat zunächst keine Stelle an. Sie handelte aus Eigen- verantwortung. Die Qualitätskontrolle von au- ßen, die bei einem so sensiblen Bereich wie der medizinischen Versorgung eigentlich unbedingt notwendig ist, hatte versagt. Die Qualität des Medizinstudiums ist von Land zu Land unterschiedlich. Und trotz des Ärzteman- gels will niemand von einem Arzt behandelt werden, der aufgrund einer schlechten Ausbildung Fehler macht. Nur: Wie lässt sich feststellen, ob die Aus- bildung eines eingewanderten Arztes dem deut- schen Standard entspricht? Die Frage treibt Prüfungsbehörden, Ärz- tekammern und Politiker schon seit Jahren um. Innerhalb der EU hat die Richtlinie 2005/36/EG inzwischen einiges erleichtert: In ihr ist ein Katalog an Abschlüssen auf- geführt, die von Experten geprüft wurden und nun EU-weit anerkannt werden. Durch die in der Richtlinie festgeschriebe- nen Kriterien soll in Europa ein Mindest- standard in der Qualität der Ausbildung etabliert werden; die Anforderungen sind längst auch Teil der Beitrittsgespräche mit potenziellen neuen EU-Mitgliedsländern. Doch von den etwa 23 000 ausländischen  Ärzten, die derzeit hierzulande arbeiten, stammt nur knapp die Hälfte aus EU-Staaten. Die anderen müssen meist eine sogenannte Gleichwert igkeitsprüfu ng bestehen. Die bundes- weiten Vorgaben sind locker, ihre Ausgestaltung für die Berufserlaubnis ist Ländersache: 17 Landes- ärztekamme rn und etwa 30 Behörden verfahren  jeweils nach eigenen Methoden. So groß ihr Spiel- raum dabei ist, so groß sind auch die Unterschiede in der Erteilung der Berufserlaubnis. Während eingewanderte Ärzte mit formell erfüllter Qualifi- kation in einem Bundesland fast durchgewinkt werden und anfangen können zu arbeiten, obwohl sie kaum Deutsch sprechen, verzweifeln gleich nebenan im Nachbarland ausländische Ärzte mit guten Sprachkenntnissen und langjähriger Berufs- erfahrung an den bürokratisc hen Hürden.  Als der Kroate Mirko Šimić 19 99 nach Deutsch- land kam, hatte er bereits mehr a ls 15 Jahre lang als  Arzt gearbeitet. Doch er kam noch nicht einmal so weit, dass er seine Unterlagen vorlegen durfte. »Damals gab es noch keinen großen Ärztemangel. Nach einem kurzen Gespräch hieß es, ich erhielte keine Berufserlaubnis «, sagt Šimić. Er nahm einen Hilfsjob in der Altenpflege an. »Alle Leute wussten, dass ich Arzt bin. Manchmal, wenn kein anderer  Arzt in der Nähe war, fragten sie mich, was zu tun ist«, sagt Šimić. Erst als er sechs Jahre später mit der deutschen Staatsbür gerschaft in der Hand die Be- hörde betrat, durfte er seine Unterlagen einreichen.  Wenige Tage später erhielt auch er die vorüber- gehende Berufserlau bnis. Šimić hätte von heute auf morgen anfangen können, als Arzt zu arbeiten. Theoretisch. Doch erst nachdem er wie Dina Jushhenko einen Kursus für eingewan- derte Ärzte besucht hatte, fühlte er sich sicher ge- nug. Eine Hand- voll Ein- richtun- gen bietet sol che Schulun- gen inzwischen an, darunter das VIA Institut für Bildung und Berufe in Nürn- berg. »Viele kommen wie Šimić und Jushhenko freiwillig zu uns, weil sie sich überfordert fühlen«, sagt der Institutsleiter Matthias Klug. Viele Immi- granten lernen in solchen Kursen erst die Besonder- heiten des deutschen Gesundheitssystems kennen. Neben der Vermittlung formeller, fachlicher und sprachlicher Kompetenz gehören auch mehrmona- tige Praktika in Kliniken dazu. Doch wie die Prüfungen zur Erteilung der Be- rufserlaubnis im Detail aussehen, erfahren die Immigranten meist erst, wenn es so weit ist. Oft sind lediglich die Fächer vorher bekannt. Klug, der Leiter des VIA-Instituts, findet die Anforderungen zum Teil absurd. Eine umfangreiche Prüfung in Chirurgie würde wohl auch mancher deutsche  Augenarzt nicht bestehen, dessen Studium schon  Jahrzehnte zurückliegt. »Prüfungen sind bei diesem mit Verantwortung beladenem Beruf höchst wich- tig. Aber von sinnvoller Überprüfung der Kom- petenz kann manchmal keine Rede sein. Oft scheinen formelle Winkelzüge im Vordergrund zu stehen«, sagt Klug. Doch sogar ganz ohne Prüfung scheint es heute zu gehen, wie die Erfah- rung zeigt.  Auf- grund des Ärzte- mangels dürfen viele Immigranten wie auch Dina Jushhenko inzwischen schon arbeiten, bevor sie überhaupt eine Prüfung abgelegt haben. Meist ist diese Erlaubnis befristet auf ein oder zwei Jahre, außerdem darf man nur unter Aufsicht eines anderen approbierten Arztes tätig sein. In der Praxis bedeutet das aber im schlimmsten Fall: T rial and Error. Die Schwierigkeiten zugewanderter Ärzte kennt der Notfallmediziner Georg Breuer vom Uni- versitätsklinikum Erlangen-Nürnberg aus seiter täglichen Arbeit gut. »Viele Häuser beschäftigen ausländische Ärzte, die häufig kaum Deutsch spre- chen«, sagt Breuer. Manchmal müssten Kollegen fachfremde Aufgaben übernehmen. Einmal rief bei ihm ein Radiologe an, um einen Patienten zu einer Operation anzumelden – das ist eigentlich der Job des Chirurgen. Doch der spricht nur gebrochen Deutsch. Darunter leide natürlich auch die Quali- tät der Behandlung, sagt Breuer. »Das darf man aber keinesfalls generalisieren. Es gibt viele Ärzte aus dem  Ausland, die hervorragend ausgebildet sind, gerade von Kollegen aus Südamerika können wir noch eine Menge lernen.« Und man brauche sie ja auch drin- gend. Wenn man allein alle Ärzte aus Osteuropa einfach aus ihren Jobs abziehen würde, müsste manche Klinik in ländlichen Regionen schlichtweg schließen. Was aber fehle, das seien eben Qualitäts- standards in der Praxis, sagt Breuer. Doch selbst die Qualität der Ausbildung der  Ärzte aus EU-Ländern unterscheidet sich schon stark von einander. Und die Bolognareform mit ihrem Punktesystem, das die Vergleichbarkeit ja gerade gewährleisten soll, greift in der Medizin kaum – Bachelor und Master gibt es bis heute in der Ausbildung in Deutschland und einigen ande- ren Ländern nicht. »Das Problem ist komplex, aber auch drän- gend«, sagt Breuer. »Wir müssen die Integration ausländischer Ärzte verbessern, um das Quali- tätsniveau in Deutschland zu halten und das dringend benötigte Potenzial aus dem Ausland zu nutzen. Man muss dazu nicht das ganze Medizinstudium nachholen, häufig reichen schon gezielte fachliche und sprachliche Einführungen, individuell auf die Fach- richtung des Immigranten zugeschnitten.« Genau die bieten in Deutschland Ein- richtungen wie der Verein Interkulturelle Bildung in Hamburg und eben das VIA In- stitut in Nürnberg. Institutionell eingebunden in das Zulassungsverfahren sind sie aber bis heute nicht. »Eine Reihe von Teilnehmern hat uns im Internet gefunden. Die Behörden weisen häufig noch nicht einmal darauf hin, dass es uns gibt«, sagt Klug. Ende vergangenen Jahres hat die Bundesregie- rung in einem Eckpunkte-Papier beschlossen, die  Anerkennung von Berufsabschlüssen aus dem Aus- land zu verbessern. Man diskutiert auch über die Schulungen. Klug nimmt immer wieder an Sit- zungen teil, nun wartet er ab. Viel geschehen ist noch nicht. Dina Jushhenko immerhin braucht nun nicht mehr zu warten. Der Ärztemangel hat die Sache beschleunigt, sie musste sich nur selbst auf die plötz- lichbevorstehendenHerausforderungen vorbereiten. Nun arbeitet Jushhenko nach mehr als zehn Jahren wieder erfolgreich als Ärztin; derzeit bereitet sie sich auf die Gleichwerti gkeitsprüfung vor. Auch das Po- tenzial von Mirko Šimić hat man mittlerweile er- kannt: Vor Kurzem sagte ihm sein Chef, er wolle ihn bald zum Oberarzt befördern. Der inzwischen 52-  jährige Šimić konnte es kaum glauben. *Name von der Redaktion geändert M    a    n   c   h    e   r    a   u   s   l    ä   n   d    i    s  c  h  e  A r   z   t  b e  g  i  n n  t   g  a n z  o h n e Ü ber pr ü f ung z u a r b e   i  t e   n e   i   n   f   a  c    h ,   w   e    i     l e   r g    e      b    r    a    u    c      h    t w        i     r     d    F   o    t   o    (    A   u   s   s   c    h   n    i    t    t    )   :    R   o   n   a    l    d    F   r   o   m   m   a   n   n    /    l   a    i    f   ;    k    l  .    F   o    t   o   s   :    S    t   a   r   -    M   e    d    i   a   ;   p   r    i   v   a    t   ;    K    U     (   v  .   o  .   n  .   u  .    ) www.zeit.de/audio

Die Zeit: Bitte gleich in den OP

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8/8/2019 Die Zeit: Bitte gleich in den OP

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14. Oktober 2010 DIE ZEIT No 42 67

Ich halte Mindestlöhne für sehr sinnvoll. Wenn ein

Unternehmen nicht in der Lage ist, seine Mitarbeiterangemessen zu bezahlen, zeigt sich daran, dass dasKonzept kein nachhaltiges Geschäftsmodell ist. Au-ßerdem verzerrt es die Wettbewerbsbedingungen,wenn manche Firmen einen angemessenen Lohnzahlen und andere nicht: Die redlichen Unternehmenwerden so benachteiligt. Für eine Lohndeckelung binich nicht unbedingt. Denn: Nicht jeder, der über einbestimmtes Jahreseinkommen verfügt, ist »böse« oderhat diesen hohen Jahressatz nicht verdient. Ich bineher dafür, dass man in dem bestehenden Rahmenversucht, die Arbeit der Aufsichtsräte und Kontroll-gremien transparenter zu machen oder auch das Mit-spracherecht von Kleinaktionären zu stärken.«

Bert Rürup, Politik-berater und ehemaliger Wirtschaftsweiser 

Gregor Scheppan, 32. Er studiert Politikwissenschaftenin Berlin

STUDENTEN ERKLÄREN IHRE WELT

… antwortet

»

… fragt:

»

CHANCEN HOCHSCHULE

 Was halten Sie von einer Begrenzung der Löhne und Gehälter nach obenwie nach unten?«

Ihre Studenten können von jetzt an ihren Ba-chelor selbst zusammenbauen. Weshalb?Bislang war das Bachelorstudium stark reglementiert.

 Wir haben darüber nachgedacht, wie man Studien-möglichkeiten schaffen kann, die mehr Freiraum fürdie eigene Profilbildung der Studierenden lassen. Undfür die Persönlichkeitsentwicklung. Das Ergebnis istunser flexibles Bachelor- und Masterprogramm. Wie sieht so ein Selbstbau-Bachelor aus?Die Studierenden können aus einem Pool von etwa 40 Fächern der Geistes-, Gesellschafts- und Kultur-wissenschaften einschließlich Wirtschaftswissenschaf-ten fast völlig frei wählen. Dazu gehören sogar Teil-disziplinen, etwa Ältere deutsche Literaturwissenschaftals Teilgebiet der Germanistik oder Bayerische Landes-geschichte als Teildisziplin der Geschichte.

Klingt verwirrend …Die Grundstruktur ist einfach. Wir bieten zwei Studienprofilean: Im ersten können zweiHauptfächer oder zwei Teildis-ziplinen belegt werden. Daszweite Profil eröffnet die Mög-lichkeit, ein Hauptfach undzwei Vertiefungsfächer zu ver-binden. Dazu kommt jeweilsein Individual-Bereich und einStudium Fundamentale. Was genau bedeutet Indivi-dual-Bereich?Das kann noch ein Vertiefungsfach sein, aber aucheine ganz eigene Kombination aus Lehrangeboten undPraktika, die man völlig nach Belieben belegen kann.Die Studierenden sollen dabei andere Lebensweltenentdecken. Das geht bis zu einem theaterwissenschaft-lichen Praktikum mit traumatisierten Kindern inUganda. Die Inhalte des Studium Fundamentalewechseln jedes Semester und stehen jeweils unter ei-nem Dachthema, etwa Nachhaltigkeit.Führt die Freiheit nicht in die Beliebigkeit?

Der Studienschwerpunkt liegt automatisch in demFach, in dem die Bachelor- oder Masterarbeit ange-fertigt wird. Zudem erhalten alle Studierenden Men-toring in Kleingruppen, damit sich keiner verzettelt. Was ist denn die wildeste Kombination, die Siesich vorstellen können?Vielleicht Theologie oder Germanistik mit BWL undetwas aus dem Bereich der Kunstwissenschaften.Für welche Berufsfelder bilden Sie aus?

 Wir wollen starke Persönlichkeiten mit hohem All-gemeinwissen ausbilden, die überall dringend nötig sind: im Kulturmanagement, in Bildungs- und Wis-senschaftsverwaltung, in Verlagen und Redaktionen,in der Geschäftsführung eines Unternehmens.

Interview: GEORG ETSCHEIT

Die katholische Universität Eichstättbaut das Bachelorstudium um

Gabriele Gien,Vizepräsidentinder Uni Eichstätt

? Alles für alle

Kunst für alleHamburger Studenten haben eine einzigartige Kulturfreikarte für die Studienanfänger der Hansestadt initiiert VON JAN-MARTIN WIARDA

Es ist auch ein Großversuch. Was muss pas-sieren, damit sich junge Menschen stärkerfür das klassische Kulturangebot von Thea-

ern, Konzerthäusern und Museen begeistern?

Stimmt das Argument, dass viele von ihnen gernöfter hingingen, aber die vermeintlich hohen Kos-en für den Eintritt scheuen? Fünf Studenten der

Hamburger Hochschule für Musik und Theaterwollen es herausfinden. In einer deutschlandweiteinzigartigen Aktion namens freiKartE haben sie eshinbekommen, dass 19 der wichtigsten Bühnenund Kultureinrichtungen allen 16 000 Studien-anfängern der Hansestadt für Veranstaltungen vonOktober bis Dezember den Eintritt erlassen.

»Wir waren monatelang unterwegs, haben eineKultureinrichtung nach der anderen abgeklappertund mussten oft Überzeugungsarbeit bei den Ver-antwortlichen leisten«, sagt Daniel Opper, 29, derwie seine vier Mitstreiter gerade einen Master fürKultur- und Medienmanagement macht. Doch die

Mühe habe sich ausgezahlt: »Inzwischen kommenerste Einrichtungen von sich aus auf uns zu.« DieHamburgische Staatsoper zum Beispiel, die erst vorwenigen Tagen kurz entschlossen auf den freiKar-

tEn-Zug aufgesprungen ist. Ausgestattet unter anderem mit einer Anschub-finanzierung der ZEIT-Stiftung, können die Ini-tiatoren den Erstsemestern mittlerweile noch mehranbieten als nur freien Eintritt. Werkstattgesprächemit Regisseuren und Schauspielern des Thalia-Thea-ters zum Beispiel, direkt im Anschluss an eine Vor-stellung, Poetry-Slams oder die Einbindung in sozialeNetzwerke, um sich für gemeinsame Theater- oderKonzertbesuche verabreden zu können. »Gerade fürErstsemester, die neu in der Stadt sind und sich fürKultur interessieren, ist das eine tolle Möglichkeit,um Kontakte zu knüpfen«, sagt Opper, der selbstein bisschen überrascht ist, wie gut d ie Netzwerkideefunktioniert. »Bei der Generation, die jetzt andie Hochschulen kommt, ist die Web-2.0-Anbin-

dung ein entscheidendes Argument.« Lob für diefreiKartE kommt aus allen Ecken. Hamburgs Kul-tursenator Reinhard Stuth, der derzeit wegen seinerKürzungspolitik in der Kritik steht, zeigt sich eben-

so angetan wie der Asta der Universität Hamburg,der das Projekt am liebsten gleich als seine Idee adop-tieren würde. »Die meisten Studenten geben lieber20 Euro für einen Kinobesuch als acht für ein Mu-seum oder Theater aus«, sagt Asta-Referent DanielOetzel. »Wir wollen ihnen auf diesem Weg zeigen,dass klassische Künste spannend und vor allem auchviel tief greifender sein können.«

 Auch Daniel Opper glaubt, dass das Preisargu-ment durchaus wichtig sei, obwohl Studenten schonbislang recht günstig an Theater- oder Konzert-karten kamen. »Wenn Menschen nicht gleich in

 jungen Jahren in Berührung mit Kultur kommen,nehmen sie die Möglichkeiten vielleicht ihr ganzesLeben lang nicht wahr.« Ja, man könne sogar sagen,die Strategie der freiKartE entspreche der von Fitness-

studios: »Für die sind solche kostenlosen Kennen-lernangebote ganz selbstverständlich, ohne Bedin-gungen und Verpflichtungen.«

Ob der Großversuch am Ende ein Erfolg ist, soll

eine wissenschaftliche Evaluation zeigen, die von Anfang an Teil des Projekts ist. »Wenn die positiv ausgeht, bin ich sicher, dass wir die freiKartE nächs-tes Jahr wieder anbieten können – möglicherweisesogar für weitere Zielgruppen wie Neu-Hamburger,

 Azubis oder sozial Benachteiligte«, sagt Opper. DieFrage, wie sozial Benachteiligte durch derartige Ak-tionen erreicht werden oder ob nicht doch vor allem

  jene profitieren, die ohnehin ins Theater gingen,könnte sich Opper sogar als Thema seiner Master-arbeit vorstellen. Die wäre eigentlich im August fäl-lig gewesen, aber »der Aufwand für die freiKartE wardoch etwas größer als gedacht«, sagt Opper – undgreift das durch seine reichlich eigenwillige Schreib-weise betonte Wortspiel im Namen der Initiativeauf: »Man könnte sagen, die Sache ist ausgeartet.«

Bitte gleich in den OP!Bei der Anerkennung der Abschlüsse ausländischer Ärzte fehlen bundesweite Standards. Das muss sich ändern VON CHRISTIAN HEINRICH

A

ls die Kinderärztin Dina Jush-henko* aus Weißrussland nachDeutschland kam, erhielt sieeine befristete Berufserlaubnis– als Ärztin für innere Medizin.»Ich konnte es erst gar nicht

glauben«, sagt sie. Im Studiumn Weißrussland spezialisiert man sich schnell,und sie hatte schon mehr als zehn Jahre als Kin-derärztin gearbeitet, von der inneren Medizinwusste sie nicht mehr viel. Womöglich würde siefatale Fehler machen, dachte Jushhenko, und tratzunächst keine Stelle an. Sie handelte aus Eigen-verantwortung. Die Qualitätskontrolle von au-ßen, die bei einem so sensiblen Bereich wie dermedizinischen Versorgung eigentlich unbedingtnotwendig ist, hatte versagt.

Die Qualität des Medizinstudiums ist von Landzu Land unterschiedlich. Und trotz des Ärzteman-gels will niemand von einem Arzt behandelt werden,der aufgrund einer schlechten Ausbildung Fehlermacht. Nur: Wie lässt sich feststellen, ob die Aus-bildung eines eingewanderten Arztes dem deut-chen Standard entspricht?

Die Frage treibt Prüfungsbehörden, Ärz-ekammern und Politiker schon seit Jahren

um. Innerhalb der EU hat die Richtlinie2005/36/EG inzwischen einiges erleichtert:n ihr ist ein Katalog an Abschlüssen auf-

geführt, die von Experten geprüft wurden

und nun EU-weit anerkannt werden.Durch die in der Richtlinie festgeschriebe-nen Kriterien soll in Europa ein Mindest-tandard in der Qualität der Ausbildung 

etabliert werden; die Anforderungen sindängst auch Teil der Beitrittsgespräche mit

potenziellen neuen EU-Mitgliedsländern.Doch von den etwa 23 000 ausländischenÄrzten, die derzeit hierzulande arbeiten, stammtnur knapp die Hälfte aus EU-Staaten.

Die anderen müssen meist eine sogenannteGleichwertigkeitsprüfung bestehen. Die bundes-weiten Vorgaben sind locker, ihre Ausgestaltung fürdie Berufserlaubnis ist Ländersache: 17 Landes-ärztekammern und etwa 30 Behörden verfahreneweils nach eigenen Methoden. So groß ihr Spiel-raum dabei ist, so groß sind auch die Unterschieden der Erteilung der Berufserlaubnis. Währendeingewanderte Ärzte mit formell erfüllter Qualifi-kation in einem Bundesland fast durchgewinktwerden und anfangen können zu arbeiten, obwohlie kaum Deutsch sprechen, verzweifeln gleich

nebenan im Nachbarland ausländische Ärzte mitguten Sprachkenntnissen und langjähriger Berufs-

erfahrung an den bürokratischen Hürden. Als der Kroate Mirko Šimić 1999 nach Deutsch-and kam, hatte er bereits mehr a ls 15 Jahre lang als

Arzt gearbeitet. Doch er kam noch nicht einmal soweit, dass er seine Unterlagen vorlegen durfte.»Damals gab es noch keinen großen Ärztemangel.Nach einem kurzen Gespräch hieß es, ich erhieltekeine Berufserlaubnis«, sagt Šimić. Er nahm einenHilfsjob in der Altenpflege an. »Alle Leute wussten,

dass ich Arzt bin. Manchmal, wenn kein anderer Arzt in der Nähe war, fragten sie mich, was zu tunist«, sagt Šimić. Erst als er sechs Jahre später mit derdeutschen Staatsbürgerschaft in der Hand die Be-hörde betrat, durfte er seine Unterlagen einreichen.

  Wenige Tage später erhielt auch er die vorüber-

gehende Berufserlaubnis.Šimić hätte von heute auf morgen anfangenkönnen, als Arzt zu arbeiten. Theoretisch. Docherst nachdem er wie Dina Jushhenkoeinen Kursus für eingewan-derte Ärzte besuchthatte, fühlte ersich sicher ge-nug. EineHand-voll

Ein-richtun-gen bietetsolche Schulun-gen inzwischen an,darunter das VIA Institutfür Bildung und Berufe in Nürn-berg. »Viele kommen wie Šimić und Jushhenkofreiwillig zu uns, weil sie sich überfordert fühlen«,sagt der Institutsleiter Matthias Klug. Viele Immi-

granten lernen in solchen Kursen erst die Besonder-heiten des deutschen Gesundheitssystems kennen.Neben der Vermittlung formeller, fachlicher undsprachlicher Kompetenz gehören auch mehrmona-tige Praktika in Kliniken dazu.

Doch wie die Prüfungen zur Erteilung der Be-rufserlaubnis im Detail aussehen, erfahren dieImmigranten meist erst, wenn es so weit ist. Oftsind lediglich die Fächer vorher bekannt. Klug, der

Leiter des VIA-Instituts, findet die Anforderungenzum Teil absurd. Eine umfangreiche Prüfung inChirurgie würde wohl auch mancher deutsche

 Augenarzt nicht bestehen, dessen Studium schon Jahrzehnte zurückliegt. »Prüfungen sind bei diesemmit Verantwortung beladenem Beruf höchst wich-

tig. Aber von sinnvoller Überprüfung der Kom-petenz kann manchmal keine Rede sein. Oftscheinen formelle Winkelzüge im Vordergrund zu

stehen«, sagt Klug.Doch sogar ganz ohne

Prüfung scheint esheute zu gehen,

wie die Erfah-rung zeigt.

 Auf-

grunddes Ärzte-

mangels dürfenviele Immigranten

wie auch Dina Jushhenkoinzwischen schon arbeiten, bevor

sie überhaupt eine Prüfung abgelegt haben. Meist istdiese Erlaubnis befristet auf ein oder zwei Jahre,außerdem darf man nur unter Aufsicht eines anderen

approbierten Arztes tätig sein. In der Praxis bedeutetdas aber im schlimmsten Fall: Trial and Error.Die Schwierigkeiten zugewanderter Ärzte kennt

der Notfallmediziner Georg Breuer vom Uni-versitätsklinikum Erlangen-Nürnberg aus seitertäglichen Arbeit gut. »Viele Häuser beschäftigenausländische Ärzte, die häufig kaum Deutsch spre-chen«, sagt Breuer. Manchmal müssten Kollegenfachfremde Aufgaben übernehmen. Einmal rief bei

ihm ein Radiologe an, um einen Patienten zu einerOperation anzumelden – das ist eigentlich der Jobdes Chirurgen. Doch der spricht nur gebrochenDeutsch. Darunter leide natürlich auch die Quali-tät der Behandlung, sagt Breuer. »Das darf man aberkeinesfalls generalisieren. Es gibt viele Ärzte aus dem

 Ausland, die hervorragend ausgebildet sind, geradevon Kollegen aus Südamerika können wir noch eineMenge lernen.« Und man brauche sie ja auch drin-gend. Wenn man allein alle Ärzte aus Osteuropa einfach aus ihren Jobs abziehen würde, müsstemanche Klinik in ländlichen Regionen schlichtweg schließen. Was aber fehle, das seien eben Qualitäts-standards in der Praxis, sagt Breuer.

Doch selbst die Qualität der Ausbildung der Ärzte aus EU-Ländern unterscheidet sich schonstark von einander. Und die Bolognareform mitihrem Punktesystem, das die Vergleichbarkeit ja gerade gewährleisten soll, greift in der Medizinkaum – Bachelor und Master gibt es bis heute inder Ausbildung in Deutschland und einigen ande-ren Ländern nicht.

»Das Problem ist komplex, aber auch drän-gend«, sagt Breuer. »Wir müssen die Integrationausländischer Ärzte verbessern, um das Quali-tätsniveau in Deutschland zu halten und dasdringend benötigte Potenzial aus dem Auslandzu nutzen. Man muss dazu nicht das ganzeMedizinstudium nachholen, häufig reichenschon gezielte fachliche und sprachliche

Einführungen, individuell auf die Fach-richtung des Immigranten zugeschnitten.«Genau die bieten in Deutschland Ein-

richtungen wie der Verein InterkulturelleBildung in Hamburg und eben das VIA In-

stitut in Nürnberg. Institutionell eingebundenin das Zulassungsverfahren sind sie aber bis

heute nicht. »Eine Reihe von Teilnehmern hatuns im Internet gefunden. Die Behörden weisen

häufig noch nicht einmal darauf hin, dass es unsgibt«, sagt Klug.

Ende vergangenen Jahres hat die Bundesregie-rung in einem Eckpunkte-Papier beschlossen, die Anerkennung von Berufsabschlüssen aus dem Aus-land zu verbessern. Man diskutiert auch über dieSchulungen. Klug nimmt immer wieder an Sit-zungen teil, nun wartet er ab. Viel geschehen istnoch nicht.

Dina Jushhenko immerhin braucht nun nichtmehr zu warten. Der Ärztemangel hat die Sachebeschleunigt, sie musste sich nur selbst auf die plötz-lich bevorstehenden Herausforderungen vorbereiten.Nun arbeitet Jushhenko nach mehr als zehn Jahrenwieder erfolgreich als Ärztin; derzeit bereitet sie sich

auf die Gleichwerti gkeitsprüfung vor. Auch das Po-tenzial von Mirko Šimić hat man mittlerweile er-kannt: Vor Kurzem sagte ihm sein Chef, er wolle ihnbald zum Oberarzt befördern. Der inzwischen 52-

 jährige Šimić konnte es kaum glauben.

*Name von der Redaktion geändert

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