1
Publikation: tbwv Pagina: 35 Ist-Farben: cmyk0 Ressort: wv-wi Erscheinungstag: 11. 3. 2014 MPS-Planfarben: cmyk Dienstag, 11. März 2014 Stadt Wil 35 Anzeige AGENDA HEUTE WIL Stadtbibliothek geöffnet, 9.00–19.00, Marktgasse 88 Ludothek geöffnet, 9.00–10.30, Autismus-Elterntreff, Fachstelle Autismushilfe Ostschweiz, 20.00–22.00, Restaurant Rebstock (Sitzungszimmer im UG) MORGEN ROSSRÜTI Seniorenturnen, Pro Senectute, 14.00–15.00, Primarschulhaus WIL Stadtbibliothek geöffnet, 14.00–18.00, Marktgasse 88 Ludothek geöffnet, 14.00–16.00, Obere Mühle Seniorenturnen, Pro Senectute, 14.00–15.00, Primarschulhaus Lindenhof Hauptversammlung, Club der Älteren, 14.15, katholisches Pfarreizentrum Al-Anon-Meeting für Familien- mitglieder und Bekannte alko- holkranker Menschen, im Warte- zimmer/Eingang links, 19.30–21.00, Spital Yamato: Alles andere als ein Heimatclub In Wil wurde der Schweizerisch-japanische Kulturverein Yamato aus der Taufe gehoben. Yamato will massgeblich zu einem besseren gesellschaftlichen Dialog zwischen Japanern und Schweizern beitragen. Erste Präsidentin ist die Bronschhoferin Atsuko Lampart-Fujii. WIL. Die Gründungsversamm- lung fand vor 16 Interessierten im Wiler Restaurant Lindenhof statt. Unter ihnen waren auch die Präsidentin des Wiler Stadtpar- lamentes, Silvia Ammann, und der Integrationsbeauftragte der Stadt Wil, Felix Baumgartner. Als Tagespräsident führte der Ehe- mann der Präsidentin, Christof Lampart, durch die Gründungs- versammlung. Günstiger Zeitpunkt Lampart erklärte, dass der Zeitpunkt zur Vereinsgründung günstig sei, da die Schweiz und Japan im 2014 das 150-Jahr-Jubi- läum in Sachen diplomatische Beziehungen begehen, womit das Thema «Japan» gegenwärtig in der Schweiz eine gewisse Auf- merksamkeit geniesst. Diesen Umstand will Yamato («Grosse Harmonie») dazu nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Den ersten eigenen und nieder- schwelligen öffentlichen Auftritt wird Yamato am 29./30. März am Wiler Spielfest mit einem Origami-Stand haben. Wer will, kann sich dann unter professio- neller Anleitung in die Papierfalt- kunst einführen lassen. Einblicke vermitteln Doch die Anliegen des Ver- eins, welcher bis dato 20 Mitglie- der zählt, zielen tiefer. «Wir wol- len etwas für die Integration der Japaner in der Schweiz tun, zu- gleich aber auch den Schweizern Einblicke in die faszinierende japanische Kultur geben», so Lampart, und er illustrierte das Gesagte mit einer Aussage des Dichters Christian Morgenstern: «Nicht da, wo man seinen Wohn- sitz hat, ist man zu Hause, son- dern dort, wo man verstanden wird.» Die offizielle Vereinsspra- che ist Deutsch. Aus Japan angereist Eine grosse Ehre wurde dem Verein auch durch den Besuch von Kazuhiko Ogawa zuteil. Er ist Dozent für Europäische Kultur- geschichte und Deutsch an der Universität von Utsunomiya einer Stadt nördlich von Tokio – und reiste eigens für die Vereins- gründung in die Schweiz. Der Spezialist für Werke von Adalbert Stifter und Gottfried Keller zeigte sich sehr erfreut darüber, dass «hier Schweizer und Japaner ge- meinsam an der kulturellen Ver- ständigung arbeiten». «Die Arbeit machen wir gerne» Bevor der Verein sich den ganz grossen kulturellen Projekten widmen kann, müssen die Haus- aufgaben erledigt werden. Der einstimmig gewählte Vorstand, bestehend aus Atsuko Lampart- Fujii (Bronschhofen), Miyuki Lehner-Sato (Braunau) und Ale- xander Lyner (Wil), wird zeitnah mit den Botschaften in Bern und Japan Kontakt aufnehmen, eine eigene Webseite aufschalten und ein erstes Kulturprogramm er- stellen. «Jetzt, da der Startschuss gefallen ist, wartet viel Arbeit auf uns, aber die machen wir gerne», so Atsuko Lampart-Fujii. Als Re- visoren amten Otto Brunner (Weinfelden) und Max Bieder- mann (Rickenbach). (pd) Bild: Niklaus Jung Otto Brunner, Max Biedermann (Revisoren), Alexander Lyner (Aktuar), Atsuko Lampart-Fujii (Präsidentin) und Miyuki Lehner- Sato (Kassierin). Finanzielles Kleiner Gewinn budgetiert Die Mitgliederbeiträge wur- den einstimmig wie folgt festgelegt: Einzelmitglieder/ Vereine: 40 Franken, Paare: 70 Franken, Jugendliche/ Studenten (ab 16. Altersjahr bis 25) und Passivmitglieder: 20 Franken, Gönner: ab 100 Franken, Sponsoren: 1000 Franken. Das Budget 2014 rechnet mit einem Ge- winn von 1430 Franken, wo- bei der Kalkulation ein Mit- gliederbestand von 40 Per- sonen zugrunde liegt. (pd) Ein stürmischer Frühling Malwina Sosnowski, Violine, und Riccardo Bovino, Klavier, gestalteten das Konzert, das am Sonntag im Baronenhaus stattfand. Ihre Interpretationen spiegelten den aufgebrochenen Frühling wider. CAROLA NADLER WIL. Wolfgang Amadeus Mozarts Sonate für Violine und Klavier in A-Dur stand am Beginn des Kon- zertes an einem wunderschönen Frühlingstag. Nicht sanft und zart kam er daher, der musikali- sche Frühling der beiden Musi- ker, sondern mit der Aussage: «Hoppla, da bin ich.» Voller Energie und geballter Lebens- kraft setzten Malwina Sosnowski und Riccardo Bovino die ersten Akkorde in den Raum, knackig und stark wie das neue Leben draussen in der Natur. Düsternis und Leidenschaft Weg von der begleiteten Vio- linsonate hatte der 21jährige Mozart in diesen Sonaten beide Instrumente erstmals ebenbür- tig gegenübergestellt, was zu dem Duo Sosnowski-Bovino her- vorragend passte, die sicht- und hörbar von Herzen gerne mitein- ander zusammen musizierten und ihre Liebe zur Kammer- musik sprechen liessen. Ge- meinsam entwickelten sie die Melodien und standen in einem lebendigen Dialog. Vom gleichen Schwung ge- prägt war anschliessend die In- terpretation von Robert Schu- manns zweiter Violinsonate in d-Moll, wenngleich auch der Charakter der Sonate von Wut und Melancholie geprägt war. Seinerzeit hatte man das Werk mit der aufkeimenden Geistes- krankheit Schumanns in Verbin- dung gebracht, und es fiel Mu- sikern schwer, ein Verhältnis zu der Sonate zu gewinnen. Den- noch, die Düsternis und Leiden- schaftlichkeit zeugte von einem Lebenswillen, von einer Energie, die sich in der Interpretation der beiden Musiker im Baronenhaus ihre Bahnen brach. Zartes Spiel Der fast schon sinfonisch wir- kende Beginn des ersten Satzes mit seinen pathetischen Akkor- den spiegelte sich in der Inter- pretation durch Sosnowski und Bovino auch in den weiteren Sät- zen wider, wobei der zweite Satz «sehr lebhaft» fast schon etwas Eilendes an sich hatte. Doch ver- stand es das Duo hervorragend, den Pianostellen ihre Wirkung entfalten zu lassen, so dass die- ser Satz nicht ins Hektische ab- glitt. Der dritte Satz jedoch, ein Variationssatz, «leise, einfach», eröffnete mit einer Melodie, die von der Violine im Pizzicato ge- spielt wurde, lediglich vom Kla- vier harmonisch gestützt. Sos- nowski zeigte hier ein ungemein zartes Spiel, das sich jedoch nicht verlor, sondern über eine stabile Stütze verfügte. Salonmusik Nach einer Pause standen kleinere Salonmusik-Juwelen auf dem Programm: Miniaturen und Melodien von Fritz Kreisler, Peter Iljitsch Tschaikowsky und Franz Schubert, aber auch ein Tango von Isaac Alb´ eniz und eine Ca- vatine von Joseph Joachim Raff, einem in der Schweiz geborenen Komponisten der Romantik. Leicht, verspielt, verträumt, innig – ein Regenbogen an Virtuosität und Emotionalität, mit der das Musikerduo das Publikum in den lauen Frühlingsabend entliess. LESERBRIEF Sichtbeton: Eine Geschmackssache Viele Leute haben sich am Tag der offenen Tür die neue Alterssiedlung angesehen und finden, dass der Sicht- beton im armen Kosovo ge- bräuchlich sei, hier aber wohl aus Kostengründen verwendet wurde. Sichtbeton ist eine Sache des Geschmackes; wir jedenfalls schätzen das moderne Innere und dass hier nicht nur Wiler- Gemälde von Peterli, sondern auch abstrakte Bilder hängen. Der im Volksmund «Kachelofen» genannte Neubau widerspiegelt eben keine traditionelle Alters- siedlung, sondern ein in die heutige Zeit passendes Miner- gie-Haus. Gregor Strasser Haldenstrasse 16a, 9500 Wil Eine Tour aus Leckerbissen WIL. Wil Tourismus organisiert jährlich gegen 200 Führungen durch die Wiler Altstadt und den Hof zu Wil. In Zusammenarbeit mit Culinarium wird dieses An- gebot nun um eine Probiererli- Tour erweitert. Auf diesem rund 2,5stündigen Rundgang wird Ge- legenheit geboten, die Stadt Wil kulinarisch zu entdecken. An fünf Stationen kommt man in den Genuss von Culinarium- Produkten und regionalen Pro- biererli wie Käse, Wein oder Fleischspezialitäten. Auch ge- schichtliche Leckerbissen zu den Lebensmitteln und der Stadt Wil werden vermittelt. 2014 sind vier dieser Spezialführungen ge- plant. Die erste findet am Sams- tag, 15. März, statt. Treffpunkt ist um 13 Uhr bei der Tourist Info. (pd) Anmeldung und Auskunft bei der Tourist Info Wil unter 071 913 53 00. Bild: Carola Nadler Mit Energie und geballter Lebenskraft setzten Malwina Sosnowski (Violine) und Riccardo Bovino (Klavier) die ersten Akkorde in den Raum.

Dienstag, 11.März 2014 Stadt Wil Ein stürmischer Frühling file10CB3HuwqAMAxG4Tcq-dM0bc2mdCsi4l5wFxyKvr6X4cB3arXg6G8q81ZWAyFxSxEqaonFZck5GAQuBslq5MkzQYYXIgQl …

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

<wm>10CB3HuwqAMAxG4Tcq-dM0bc2mdCsi4l5wFxyKvr6X4cB3arXg6G8q81ZWAyFxSxEqaonFZck5GAQuBslq5MkzQYYXIgQl-5Y80HSpPLa-35frx_kAPfJN910AAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MLQwircwNzQzMQMA2fKaDA8AAAA=</wm>

<wm>10CFXKIQ6AMBBE0RNtM7Nst4VKUtcgCL6GoLm_ouAQ88281koM-LbW7ah7IZhVcqKbl0wbD01HoZwUtGUIRnPFz4rbEEB_jUCF2ukSJ4noeU7hPq8HTWzUdm4AAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MLQw0rUwNzQzMQMA2zNtdw8AAAA=</wm>

Publikation: tbwv Pagina: 35 Ist-Farben: cmyk0Ressort: wv-wi Erscheinungstag: 11. 3. 2014 MPS-Planfarben: cmyk

Dienstag, 11. März 2014 StadtWil 35

Anzeige

AGENDA

HEUTEWILStadtbibliothek geöffnet,9.00–19.00, Marktgasse 88Ludothek geöffnet, 9.00–10.30,Autismus-Elterntreff, FachstelleAutismushilfe Ostschweiz,20.00–22.00, Restaurant Rebstock(Sitzungszimmer im UG)

MORGENROSSRÜTISeniorenturnen, Pro Senectute,14.00–15.00, PrimarschulhausWILStadtbibliothek geöffnet,14.00–18.00, Marktgasse 88Ludothek geöffnet, 14.00–16.00,Obere MühleSeniorenturnen, Pro Senectute,14.00–15.00, PrimarschulhausLindenhofHauptversammlung, Club derÄlteren, 14.15, katholischesPfarreizentrumAl-Anon-Meeting für Familien-mitglieder und Bekannte alko-holkranker Menschen, im Warte-zimmer/Eingang links,19.30–21.00, Spital

Yamato: Alles andere als ein HeimatclubIn Wil wurde der Schweizerisch-japanische Kulturverein Yamato aus der Taufe gehoben. Yamato will massgeblich zu einem besserengesellschaftlichen Dialog zwischen Japanern und Schweizern beitragen. Erste Präsidentin ist die Bronschhoferin Atsuko Lampart-Fujii.WIL. Die Gründungsversamm-lung fand vor 16 Interessiertenim Wiler Restaurant Lindenhofstatt. Unter ihnen waren auch diePräsidentin des Wiler Stadtpar-lamentes, Silvia Ammann, undder Integrationsbeauftragte derStadt Wil, Felix Baumgartner. AlsTagespräsident führte der Ehe-mann der Präsidentin, ChristofLampart, durch die Gründungs-versammlung.

Günstiger Zeitpunkt

Lampart erklärte, dass derZeitpunkt zur Vereinsgründunggünstig sei, da die Schweiz undJapan im 2014 das 150-Jahr-Jubi-läum in Sachen diplomatischeBeziehungen begehen, womitdas Thema «Japan» gegenwärtigin der Schweiz eine gewisse Auf-merksamkeit geniesst. DiesenUmstand will Yamato («GrosseHarmonie») dazu nutzen, um aufsich aufmerksam zu machen.Den ersten eigenen und nieder-schwelligen öffentlichen Auftrittwird Yamato am 29./30. Märzam Wiler Spielfest mit einemOrigami-Stand haben. Wer will,kann sich dann unter professio-

neller Anleitung in die Papierfalt-kunst einführen lassen.

Einblicke vermitteln

Doch die Anliegen des Ver-eins, welcher bis dato 20 Mitglie-der zählt, zielen tiefer. «Wir wol-len etwas für die Integration derJapaner in der Schweiz tun, zu-

gleich aber auch den SchweizernEinblicke in die faszinierendejapanische Kultur geben», soLampart, und er illustrierte dasGesagte mit einer Aussage desDichters Christian Morgenstern:«Nicht da, wo man seinen Wohn-sitz hat, ist man zu Hause, son-dern dort, wo man verstanden

wird.» Die offizielle Vereinsspra-che ist Deutsch.

Aus Japan angereist

Eine grosse Ehre wurde demVerein auch durch den Besuchvon Kazuhiko Ogawa zuteil. Er istDozent für Europäische Kultur-geschichte und Deutsch an derUniversität von Utsunomiya –einer Stadt nördlich von Tokio –und reiste eigens für die Vereins-gründung in die Schweiz. DerSpezialist für Werke von AdalbertStifter und Gottfried Keller zeigtesich sehr erfreut darüber, dass«hier Schweizer und Japaner ge-meinsam an der kulturellen Ver-ständigung arbeiten».

«Die Arbeit machen wir gerne»

Bevor der Verein sich den ganzgrossen kulturellen Projektenwidmen kann, müssen die Haus-aufgaben erledigt werden. Dereinstimmig gewählte Vorstand,bestehend aus Atsuko Lampart-Fujii (Bronschhofen), MiyukiLehner-Sato (Braunau) und Ale-xander Lyner (Wil), wird zeitnahmit den Botschaften in Bern undJapan Kontakt aufnehmen, eine

eigene Webseite aufschalten undein erstes Kulturprogramm er-stellen. «Jetzt, da der Startschussgefallen ist, wartet viel Arbeit aufuns, aber die machen wir gerne»,so Atsuko Lampart-Fujii. Als Re-visoren amten Otto Brunner(Weinfelden) und Max Bieder-mann (Rickenbach). (pd)

Bild: Niklaus Jung

Otto Brunner, Max Biedermann (Revisoren), Alexander Lyner(Aktuar), Atsuko Lampart-Fujii (Präsidentin) und Miyuki Lehner-Sato (Kassierin).

FinanziellesKleiner GewinnbudgetiertDie Mitgliederbeiträge wur-den einstimmig wie folgtfestgelegt: Einzelmitglieder/Vereine: 40 Franken, Paare:70 Franken, Jugendliche/Studenten (ab 16. Altersjahrbis 25) und Passivmitglieder:20 Franken, Gönner:ab 100 Franken, Sponsoren:1000 Franken. Das Budget2014 rechnet mit einem Ge-winn von 1430 Franken, wo-bei der Kalkulation ein Mit-gliederbestand von 40 Per-sonen zugrunde liegt. (pd)

Ein stürmischer FrühlingMalwina Sosnowski, Violine, und Riccardo Bovino, Klavier, gestalteten das Konzert, das am Sonntag im Baronenhausstattfand. Ihre Interpretationen spiegelten den aufgebrochenen Frühling wider.CAROLA NADLER

WIL. Wolfgang Amadeus MozartsSonate für Violine und Klavier inA-Dur stand am Beginn des Kon-zertes an einem wunderschönenFrühlingstag. Nicht sanft undzart kam er daher, der musikali-sche Frühling der beiden Musi-ker, sondern mit der Aussage:«Hoppla, da bin ich.» VollerEnergie und geballter Lebens-kraft setzten Malwina Sosnowskiund Riccardo Bovino die erstenAkkorde in den Raum, knackigund stark wie das neue Lebendraussen in der Natur.

Düsternis und Leidenschaft

Weg von der begleiteten Vio-linsonate hatte der 21jährigeMozart in diesen Sonaten beideInstrumente erstmals ebenbür-tig gegenübergestellt, was zudem Duo Sosnowski-Bovino her-vorragend passte, die sicht- undhörbar von Herzen gerne mitein-ander zusammen musiziertenund ihre Liebe zur Kammer-musik sprechen liessen. Ge-meinsam entwickelten sie dieMelodien und standen in einemlebendigen Dialog.

Vom gleichen Schwung ge-prägt war anschliessend die In-terpretation von Robert Schu-manns zweiter Violinsonate ind-Moll, wenngleich auch derCharakter der Sonate von Wutund Melancholie geprägt war.Seinerzeit hatte man das Werkmit der aufkeimenden Geistes-krankheit Schumanns in Verbin-dung gebracht, und es fiel Mu-sikern schwer, ein Verhältnis zuder Sonate zu gewinnen. Den-

noch, die Düsternis und Leiden-schaftlichkeit zeugte von einemLebenswillen, von einer Energie,die sich in der Interpretation derbeiden Musiker im Baronenhausihre Bahnen brach.

Zartes Spiel

Der fast schon sinfonisch wir-kende Beginn des ersten Satzesmit seinen pathetischen Akkor-den spiegelte sich in der Inter-

pretation durch Sosnowski undBovino auch in den weiteren Sät-zen wider, wobei der zweite Satz«sehr lebhaft» fast schon etwasEilendes an sich hatte. Doch ver-stand es das Duo hervorragend,den Pianostellen ihre Wirkungentfalten zu lassen, so dass die-ser Satz nicht ins Hektische ab-glitt. Der dritte Satz jedoch, einVariationssatz, «leise, einfach»,eröffnete mit einer Melodie, die

von der Violine im Pizzicato ge-spielt wurde, lediglich vom Kla-vier harmonisch gestützt. Sos-nowski zeigte hier ein ungemeinzartes Spiel, das sich jedochnicht verlor, sondern über einestabile Stütze verfügte.

Salonmusik

Nach einer Pause standenkleinere Salonmusik-Juwelen aufdem Programm: Miniaturen und

Melodien von Fritz Kreisler, PeterIljitsch Tschaikowsky und FranzSchubert, aber auch ein Tangovon Isaac Albeniz und eine Ca-vatine von Joseph Joachim Raff,einem in der Schweiz geborenenKomponisten der Romantik.Leicht, verspielt, verträumt, innig– ein Regenbogen an Virtuositätund Emotionalität, mit der dasMusikerduo das Publikum in denlauen Frühlingsabend entliess.

LESERBRIEF

Sichtbeton: EineGeschmackssacheViele Leute haben sich amTag der offenen Tür die neueAlterssiedlung angesehenund finden, dass der Sicht-beton im armen Kosovo ge-bräuchlich sei, hier aber wohlaus Kostengründen verwendetwurde.

Sichtbeton ist eine Sache desGeschmackes; wir jedenfallsschätzen das moderne Innereund dass hier nicht nur Wiler-Gemälde von Peterli, sondernauch abstrakte Bilder hängen.Der im Volksmund «Kachelofen»genannte Neubau widerspiegelteben keine traditionelle Alters-siedlung, sondern ein in dieheutige Zeit passendes Miner-gie-Haus.Gregor StrasserHaldenstrasse 16a, 9500 Wil

Eine Tour ausLeckerbissenWIL. Wil Tourismus organisiertjährlich gegen 200 Führungendurch die Wiler Altstadt und denHof zu Wil. In Zusammenarbeitmit Culinarium wird dieses An-gebot nun um eine Probiererli-Tour erweitert. Auf diesem rund2,5stündigen Rundgang wird Ge-legenheit geboten, die Stadt Wilkulinarisch zu entdecken. Anfünf Stationen kommt man inden Genuss von Culinarium-Produkten und regionalen Pro-biererli wie Käse, Wein oderFleischspezialitäten. Auch ge-schichtliche Leckerbissen zu denLebensmitteln und der StadtWil werden vermittelt. 2014 sindvier dieser Spezialführungen ge-plant. Die erste findet am Sams-tag, 15. März, statt. Treffpunktist um 13 Uhr bei der TouristInfo. (pd)

Anmeldung und Auskunft bei derTourist Info Wil unter 071 913 53 00.

Bild: Carola Nadler

Mit Energie und geballter Lebenskraft setzten Malwina Sosnowski (Violine) und Riccardo Bovino (Klavier) die ersten Akkorde in den Raum.