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Dienstag, 2. August 2016 / Nr. 176 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung 23 Obwalden/Nidwalden Karl Vogler wünscht sich mehr Engagement ENGELBERG Der 1. August – das ist in Engelberg vor allem gemütliches Beisammensein. Die Ehre, die Festansprache zu halten, fiel in diesem Jahr dem Obwaldner Nationalrat Karl Vogler zu Normalerweise brauchen all jene, die das volle Engelberger 1.-August-Pro- gramm mitmachen, viel Ausdauer und je nach Tätigkeit auch Kondition. Doch Petrus hatte sich in diesem Jahr für die gemütlichere Variante ohne Sonnenauf- gangstour auf den Titlis-Gipfel und die seit Jahren beliebte Bergtour auf den Engelberger Hausberg, den Hahnen, entschieden. Allerdings gab es trotzdem welche, die früh aus den Federn mussten. Etwa die Helferinnen und Helfer der Familie Scheuber-Barmettler, die auf ihrem Bau- ernhof Winkel über 400 Personen beim beliebten Brunch bewirteten. Oder die Mitglieder des Alphornquartetts Echo vom Spannort, die Punkt sieben Uhr mit einem halbstündigen Konzert zur Tagwache bliesen. Einer der ersten Höhepunkt der dies- jährigen Engelberger Bundesfeier war wiederum die Sportlerehrung. Es hat sich eingebürgert, dass man im Kloster- dorf am Nationalfeiertag seine erfolg- reichen Sportlerinnen und Sportler für ihre Verdienste während des vergange- nen Jahres ehrt. Die Liste war wiederum lang. Allen voran die Wintersportler, angeführt von X-Games-Sieger Fabian Bösch, waren erneut beste Werbeträger für Engelberg. Schon seit Jahrzehnten ein fester Wert bei den Sommersportlern sind die Mit- glieder des Seilziehclubs Engelberg. Eine besondere Ehrung erfuhr dabei Fabian Langenstein in seiner Heimat- gemeinde, dem bereits die Schweizer Seilzieher den Titel Seilzieher des Jah- res verliehen haben. Neu dabei war mit Lukas Bernhard ein Vertreter aus dem Schwingerverein Engelberg. Dorffest und Ansprache Und während im Kursaal noch die Sportlerehrung lief, haben in der Dorf- strasse die vielen, von den Engelberger Dorfvereinen geführten Festwirtschaften, ihren Betrieb aufgenommen. Das wech- selhafte Wetter tat der Festfreude keinen Abbruch. Man rückte in den Festbe- trieben einfach näher zusammen. Und so kam es auch in diesem Jahr zu einem regen Gedankenaustausch zwi- schen Engelbergern und den vielen Gäs- ten. Denn es hat sich längst auch im Unterland herumgesprochen, dass der 1. August in Engelberg ein besonderes Dorf- fest ist. Dem konnte auch Karl Vogler bei- pflichten. Der Obwaldner Nationalrat kam als Festredner erstmals in den Ge- nuss dieser einmaligen Dorffestatmo- sphäre. Im Zentrum seiner Ansprache stand das bevorstehende Jubiläum zu Ehren von Bruder Klaus, und er ging dabei der Frage nach, welche Ratschläge und Kernbotschaften wohl Bruder Klaus heute an die Schweiz richten wür- de. Dankbarkeit, Gemeinsamkeit Karl Vogler war überzeugt, dass Bruder Klaus zu mehr Dankbarkeit aufrufen würde. «Bewusste Dankbarkeit, ange- sichts der weltweiten Dramen, die sich bis hin vor unsere Haustüre abspielen.» Er rief zur Umkehr auf vom Schlechtreden der Institutionen und deren Repräsen- tanten hin zu konstruktivem Mitwirken und Bewusstsein, dass man in einem weltweit einmaligen Land von Sicherheit und Freiheit leben dürfe. «Es braucht in der Politik und Gesellschaft wieder ein Mehr an Gemeinsamem», so Vogler, und er forderte: «Suchen wir wieder vermehrt den Handschlag, den Kompromiss als edelste Form politischer und gesellschaft- licher Auseinandersetzung.» Und zu gu- ter Letzt wünschte sich Karl Vogler mehr Engagement für den Staat. Es genüge nicht, einfach Demokratie zu wollen, zu verlangen. «Dafür muss jeder und jede von uns einen Beitrag leisten.» BEAT CHRISTEN [email protected] Das Feuerwerk ist ein kulinarisches EMMETTEN Der Gemeinderat lud auch in diesem Jahr die Bevölkerung und Feriengäste zum 1.-Aigschtä-Zmorgä. Rund 350 Personen strömten zum Buffet. ROSMARIE BERLINGER [email protected] «Besser in den Magen als in die Luft», scherzte Gemeindepräsident Toni Ma- this gestern in seiner Begrüssung zum schon fast traditionellen 1.-Aigschtä- Zmorgä. Genau übersetzt erklärte er damit die Haltung des Gemeinderates, der lieber die Bevölkerung zu einem Zmorge einlädt, statt am Abend für sie ein kostspieliges Feuerwerk abzufeuern. «Heute wird diese Idee zum 15. Mal umgesetzt, und wir danken für euren Besuch», freute er sich. Den grössten Dank würden die vielen Helfer verdie- nen, vor allem die Emmetter Bäuerin- nen. Sie hätten sich wieder bereiterklärt, ein währschaftes feines Zmorgä herzu- richten. Und dieses für rund 350 hung- rige grosse und kleine Gäste. 130 Liter Milchkaffee Schon früh morgens wurde frische Milch von der Bergliegenschaft Eggli hoch über Emmetten mit dem Bähnli in die improvisierte Küche gebracht. Bäuerin Rosa Koster war für die weite- re Zubereitung zum feinen Milchkaffee (50 Liter Milch, 80 Liter Kaffee) ver- antwortlich. Von den Alpbetrieben auf Nieder- bauen fanden verschiedene Käsesorten den Weg zum «Ämmätter 1.-Aigschtä- Zmorgä». Selbst gebackene Zöpfe, ver- schiedene Brote, Brötli, selbst gemach- te Konfitüren und selbst verarbeitete Butter standen bereit. Üppig belegte Fleischplatten, hart gesottene Eier, Bir- chermüesli, Früchte lockten zum Zu- greifen. «Unser Angebot ist ein reich- haltiges Zmorge und kein Bauern- Brunch, sonst müssten wir noch Rösti und Spiegeleier anbieten», erklärt Bäue- rin Vreny Würsch. Gemeinderäte im Service Eifrig und freundlich im Einsatz, vor allem für den Kaffee-Service, waren die jungen Gemeinderäte Daniel Krucker mit Partnerin, Stefan Müller mit Gattin Tamara und Gemeinderätin Ursula Bar- mettler. Auch Gemeindeschreiber Alois Vogler und seine Partnerin Edith be- dienten mit sichtlichem Spass. «Beste Gelegenheit, mit der Bevölkerung Kon- takte zu knüpfen», meinte Stefan Müller. Es fiel auf, wie viele junge Paare mit ihrem jungen und allerjüngsten Nach- wuchs den Zmorge-Event genossen. «Eine Supersache, die wir schätzen», erklärte etwa Stefan Würsch, der mit seiner Ehefrau Corinne und dem vier- monatigen Baby Lino anzutreffen war. Es sei einfach ein herzliches Zusammen- treffen mit Einheimischen und andern Feriengästen, verriet Familie Eric und Ilona Weyermann, die mit ihren drei Töchtern Malika, Elleke und Caitlin dabei war. Seit 1978 besitzt die Familie aus den Niederlanden ein Ferienhaus in Emmetten, und sie sind auch im Winter gern gesehene Gäste. Unter die bunte Frühstücks-Gesell- schaft mischten sich auch Pfarrer Wal- ter Mathis, Regierungsrat Res Schmid, der legendäre Balance-Künstler Leo Bircher und der jüngst verabschiedete langjährige Gemeindepräsident Valen- tino Tramonti. Komplimente und Dank an die eifrigen Einsatz-Frauen und -Männer gabs von allen Seiten. Die Emmetter Bevölkerung durfte den Ge- burtstag der Eidgenossenschaft bestens gestärkt in Angriff nehmen. Gestärkt in den Nationalfeiertag: Die Emmetter geniessen ihr 1.-Aigschtä-Zmorgä. Bilder Rosmarie Berlinger Auch für die Kleinsten hat das Dorffest etwas zu bieten. Stehen im Mittelpunkt: Ehrung der besten Engelberger Sportler im Kursaal. Bilder Beat Christen Gemeinderätin Ursula Barmett- ler und Präsident Toni Mathis. Stefan und Corinne Würsch. Gemeinderat Stefan Müller und seine Frau Tamara. «Die Schweiz braucht die Welt» SARNEN red. Eine 1.-August-Feier sei ja eigentlich eine Art Geburts- tagsparty, sagte sich Donat Knecht, der gestern in Sar- nen die «Geburts- tagsrede» hielt. «Wir feiern heute den Geburtstag einer ehrwürdi- gen alten Dame», so Knecht. Es gehe ihr gut, sehr gut sogar, besser als ihren Nachba- rinnen und Verwandten, hielt der Sarner und Dozent an der Hoch- schule Luzern – Soziale Arbeit fest. «Sie ist natürlich stolz darauf, aber – unter uns – manchmal ist sie auch ein bisschen eingebildet und selbst- gefällig», so Knecht. In drei kurzen Geschichten streif- te Knecht die Schicksale der Aus- wanderer im vorletzten Jahrhundert, eines jungen Mannes auf dem Schlachtfeld in Villmergen vor gut 300 Jahren und erwähnte eine gan- ze Reihe von Persönlichkeiten, die einen wichtigen Beitrag zur heutigen Schweiz geleistet hätten, aber gar nicht aus der Schweiz kämen. «Wir sitzen alle im selben Boot» «Mir scheint: Wir sind zu einem grossen Teil gar nicht mehr wir selber. Jedenfalls nicht nur wir sel- ber. Wir sind heute auch ein Stück weit die ganze Welt. Und die Welt ist ein Stück weit wir. Und das ist gut so. Wir wären sonst nicht das, was wir heute sind», betonte Knecht. Die Schweiz in der Welt und die Welt in der Schweiz – das sei ganz offensichtlich das grosse ema unserer Zeit. «Hier sind wir gefor- dert, müssen dringend Antworten suchen und Wege finden. Denn kaum ein wichtiges Problem unserer Zeit kann die Schweiz allein lösen», war er überzeugt. «Wir Menschen sitzen alle im selben Boot. Ob wir das nun wollen oder nicht. Die Welt braucht die Schweiz, und die Schweiz braucht die Welt.

Dienstag, 2. August 2016 / Nr. 176 Neue Luzerner Zeitung ...€¦ · Dorffest und Ansprache Und während im Kursaal noch die Sportlerehrung lief, haben in der Dorf-strasse die vielen,

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  • Dienstag, 2. August 2016 / Nr. 176 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung 23Obwalden/Nidwalden

    Karl Vogler wünscht sich mehr Engagement

    ENGELBERG Der 1. August – das ist in Engelberg vor allem gemütliches Beisammensein. Die Ehre, die Festansprache zu halten, fiel in diesem Jahr dem Obwaldner Nationalrat Karl Vogler zu

    Normalerweise brauchen all jene, die das volle Engelberger 1.-August-Pro-gramm mitmachen, viel Ausdauer und je nach Tätigkeit auch Kondition. Doch Petrus hatte sich in diesem Jahr für die gemütlichere Variante ohne Sonnenauf-gangstour auf den Titlis-Gipfel und die seit Jahren beliebte Bergtour auf den Engelberger Hausberg, den Hahnen, entschieden.

    Allerdings gab es trotzdem welche, die früh aus den Federn mussten. Etwa die Helferinnen und Helfer der Familie Scheuber-Barmettler, die auf ihrem Bau-ernhof Winkel über 400 Personen beim beliebten Brunch bewirteten. Oder die Mitglieder des Alphornquartetts Echo vom Spannort, die Punkt sieben Uhr mit einem halbstündigen Konzert zur Tagwache bliesen.

    Einer der ersten Höhepunkt der dies-jährigen Engelberger Bundesfeier war wiederum die Sportlerehrung. Es hat sich eingebürgert, dass man im Kloster-dorf am Nationalfeiertag seine erfolg-reichen Sportlerinnen und Sportler für ihre Verdienste während des vergange-nen Jahres ehrt.

    Die Liste war wiederum lang. Allen voran die Wintersportler, angeführt von X-Games-Sieger Fabian Bösch, waren erneut beste Werbeträger für Engelberg. Schon seit Jahrzehnten ein fester Wert bei den Sommersportlern sind die Mit-glieder des Seilziehclubs Engelberg. Eine besondere Ehrung erfuhr dabei Fabian Langenstein in seiner Heimat-gemeinde, dem bereits die Schweizer Seilzieher den Titel Seilzieher des Jah-res verliehen haben. Neu dabei war mit

    Lukas Bernhard ein Vertreter aus dem Schwingerverein Engelberg.

    Dorffest und AnspracheUnd während im Kursaal noch die

    Sportlerehrung lief, haben in der Dorf-strasse die vielen, von den Engelberger Dorfvereinen geführten Festwirtschaften, ihren Betrieb aufgenommen. Das wech-selhafte Wetter tat der Festfreude keinen Abbruch. Man rückte in den Festbe- trieben einfach näher zusammen. Und so kam es auch in diesem Jahr zu einem regen Gedankenaustausch zwi-schen Engelbergern und den vielen Gäs-ten. Denn es hat sich längst auch im Unterland herumgesprochen, dass der 1. August in Engelberg ein besonderes Dorf-fest ist.

    Dem konnte auch Karl Vogler bei-pflichten. Der Obwaldner Nationalrat kam als Festredner erstmals in den Ge-nuss dieser einmaligen Dorffestatmo-sphäre. Im Zentrum seiner Ansprache stand das bevorstehende Jubiläum zu Ehren von Bruder Klaus, und er ging dabei der Frage nach, welche Ratschläge und Kernbotschaften wohl Bruder

    Klaus heute an die Schweiz richten wür-de.

    Dankbarkeit, GemeinsamkeitKarl Vogler war überzeugt, dass Bruder

    Klaus zu mehr Dankbarkeit aufrufen würde. «Bewusste Dankbarkeit, ange-sichts der weltweiten Dramen, die sich bis hin vor unsere Haustüre abspielen.» Er rief zur Umkehr auf vom Schlechtreden der Institutionen und deren Repräsen-tanten hin zu konstruktivem Mitwirken und Bewusstsein, dass man in einem weltweit einmaligen Land von Sicherheit und Freiheit leben dürfe. «Es braucht in der Politik und Gesellschaft wieder ein Mehr an Gemeinsamem», so Vogler, und er forderte: «Suchen wir wieder vermehrt den Handschlag, den Kompromiss als edelste Form politischer und gesellschaft-licher Auseinandersetzung.» Und zu gu-ter Letzt wünschte sich Karl Vogler mehr Engagement für den Staat. Es genüge nicht, einfach Demokratie zu wollen, zu verlangen. «Dafür muss jeder und jede von uns einen Beitrag leisten.»

    BEAT CHRISTEN [email protected]

    Das Feuerwerk ist ein kulinarisches EMMETTEN Der Gemeinderat lud auch in diesem Jahr die Bevölkerung und Feriengäste zum 1.-Aigschtä-Zmorgä. Rund 350 Personen strömten zum Buffet.

    ROSMARIE BERLINGER [email protected]

    «Besser in den Magen als in die Luft», scherzte Gemeindepräsident Toni Ma-this gestern in seiner Begrüssung zum schon fast traditionellen 1.-Aigschtä-Zmorgä. Genau übersetzt erklärte er damit die Haltung des Gemeinderates, der lieber die Bevölkerung zu einem Zmorge einlädt, statt am Abend für sie ein kostspieliges Feuerwerk abzufeuern. «Heute wird diese Idee zum 15. Mal umgesetzt, und wir danken für euren Besuch», freute er sich. Den grössten Dank würden die vielen Helfer verdie-nen, vor allem die Emmetter Bäuerin-nen. Sie hätten sich wieder bereiterklärt, ein währschaftes feines Zmorgä herzu-richten. Und dieses für rund 350 hung-rige grosse und kleine Gäste.

    130 Liter MilchkaffeeSchon früh morgens wurde frische

    Milch von der Bergliegenschaft Eggli hoch über Emmetten mit dem Bähnli in die improvisierte Küche gebracht. Bäuerin Rosa Koster war für die weite-re Zubereitung zum feinen Milchkaffee (50 Liter Milch, 80 Liter Kaffee) ver-antwortlich.

    Von den Alpbetrieben auf Nieder-bauen fanden verschiedene Käsesorten den Weg zum «Ämmätter 1.-Aigschtä-Zmorgä». Selbst gebackene Zöpfe, ver-schiedene Brote, Brötli, selbst gemach-te Konfitüren und selbst verarbeitete

    Butter standen bereit. Üppig belegte Fleischplatten, hart gesottene Eier, Bir-chermüesli, Früchte lockten zum Zu-greifen. «Unser Angebot ist ein reich-haltiges Zmorge und kein Bauern-Brunch, sonst müssten wir noch Rösti und Spiegeleier anbieten», erklärt Bäue-rin Vreny Würsch.

    Gemeinderäte im ServiceEifrig und freundlich im Einsatz, vor

    allem für den Kaffee-Service, waren die jungen Gemeinderäte Daniel Krucker mit Partnerin, Stefan Müller mit Gattin Tamara und Gemeinderätin Ursula Bar-mettler. Auch Gemeindeschreiber Alois Vogler und seine Partnerin Edith be-dienten mit sichtlichem Spass. «Beste Gelegenheit, mit der Bevölkerung Kon-takte zu knüpfen», meinte Stefan Müller.

    Es fiel auf, wie viele junge Paare mit ihrem jungen und allerjüngsten Nach-wuchs den Zmorge-Event genossen. «Eine Supersache, die wir schätzen», erklärte etwa Stefan Würsch, der mit seiner Ehefrau Corinne und dem vier-monatigen Baby Lino anzutreffen war. Es sei einfach ein herzliches Zusammen-treffen mit Einheimischen und andern Feriengästen, verriet Familie Eric und Ilona Weyermann, die mit ihren drei Töchtern Malika, Elleke und Caitlin dabei war. Seit 1978 besitzt die Familie aus den Niederlanden ein Ferienhaus in Emmetten, und sie sind auch im Winter gern gesehene Gäste.

    Unter die bunte Frühstücks-Gesell-schaft mischten sich auch Pfarrer Wal-ter Mathis, Regierungsrat Res Schmid, der legendäre Balance-Künstler Leo Bircher und der jüngst verabschiedete langjährige Gemeindepräsident Valen-tino Tramonti. Komplimente und Dank an die eifrigen Einsatz-Frauen und -Männer gabs von allen Seiten. Die Emmetter Bevölkerung durfte den Ge-burtstag der Eidgenossenschaft bestens gestärkt in Angriff nehmen.

    Gestärkt in den Nationalfeiertag: Die Emmetter geniessen ihr 1.-Aigschtä-Zmorgä.

    Bilder Rosmarie Berlinger

    Auch für die Kleinsten hat das Dorffest etwas zu bieten.

    Stehen im Mittelpunkt: Ehrung der besten Engelberger Sportler im Kursaal.

    Bilder Beat Christen

    Gemeinderätin Ursula Barmett-ler und Präsident Toni Mathis.

    Stefan und Corinne Würsch.

    Gemeinderat Stefan Müller und seine Frau Tamara.

    «Die Schweiz braucht die Welt»SARNEN red. Eine 1.-August-Feier sei ja eigentlich eine Art Geburts-tagsparty, sagte sich Donat Knecht, der gestern in Sar-nen die «Geburts-tagsrede» hielt. «Wir feiern heute den Geburtstag einer ehrwürdi-gen alten Dame», so Knecht. Es gehe ihr gut, sehr gut sogar, besser als ihren Nachba-rinnen und Verwandten, hielt der Sarner und Dozent an der Hoch-schule Luzern – Soziale Arbeit fest. «Sie ist natürlich stolz darauf, aber – unter uns – manchmal ist sie auch ein bisschen eingebildet und selbst-gefällig», so Knecht.

    In drei kurzen Geschichten streif-te Knecht die Schicksale der Aus-wanderer im vorletzten Jahrhundert, eines jungen Mannes auf dem Schlachtfeld in Villmergen vor gut 300 Jahren und erwähnte eine gan-ze Reihe von Persönlichkeiten, die einen wichtigen Beitrag zur heutigen Schweiz geleistet hätten, aber gar nicht aus der Schweiz kämen.

    «Wir sitzen alle im selben Boot»«Mir scheint: Wir sind zu einem

    grossen Teil gar nicht mehr wir selber. Jedenfalls nicht nur wir sel-ber. Wir sind heute auch ein Stück weit die ganze Welt. Und die Welt ist ein Stück weit wir. Und das ist gut so. Wir wären sonst nicht das, was wir heute sind», betonte Knecht.

    Die Schweiz in der Welt und die Welt in der Schweiz – das sei ganz offensichtlich das grosse Thema unserer Zeit. «Hier sind wir gefor-dert, müssen dringend Antworten suchen und Wege finden. Denn kaum ein wichtiges Problem unserer Zeit kann die Schweiz allein lösen», war er überzeugt. «Wir Menschen sitzen alle im selben Boot. Ob wir das nun wollen oder nicht. Die Welt braucht die Schweiz, und die Schweiz braucht die Welt.