Know-HowUnterschied zwischen Heizl und Diesel. Hinweise fr den Betrieb von Dieselmotoren mit Heizl.

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DIESEL HEIZLGleich vorweg: Entgegen der landlufigen Meinung ist Diesel NICHT gleich Heizl! Betreiben Sie einen Dieselmotor ohne weitere Vorkehrungen mit Heizl so kann es zu Strungen im Betrieb oder Beschdigungen des Motors kommen.

Was ist der Unterschied zwischen Heizl und Diesel?Heizl enthlt mehr Schwefel (auch Heizl extraleicht schwefelarm) und ist nicht fr die motorische Verbrennung spezifiziert. Deshalb ist die Einhaltung gewisser Parameter, die fr manche Motoren bzw. Betriebszustnde gefordert werden, nicht gewhrleistet.

Heizl enthlt ein Gemisch von verschiedenen Kohlenwasserstoffen deren Siedepunkte breiter gestreut sind als bei Diesel. Diesel enthlt Additive um die Filtrierbarkeit bei tiefen Temperaturen (Dieselfilter / CP / CFPP ) zu gewhrleisten. Diesel enthlt Additive um die Zndwilligkeit (Cetanzahl) in einem genormten Bereich zu erreichen.

Allgemein ist die Spezifikation von Diesel viel enger gehalten. Bei Heizl kann es zu Verschlammung, zu hohem Wassergehalt, Verunreinigungen usw. kommen, was gesonderte Sorgfalt und spezielle Manahmen erfordert.

Kann ich meinen Motor trotzdem mit Heizl betreiben - Technisch?Prinzipiell ist die Verwendung von Heizl unter Einhaltung gewisser Manahmen durchaus mglich. Je komplizierter und moderner der Motor ist, desto eher kann es jedoch zu Betriebsstrungen und Schden an der Maschine kommen. Insbesondere moderne Einspritzanlagen (Common Rail) mit Ein-spritzdrcken ber 1.000 bar reagieren sehr empfindlich auf schwankende Treibstoffqualitten bzw. Verunreinigungen des Treibstoffes.

Wenn Sie Ihren Motor mit Heizl betreiben wollen, so treffen Sie daher bitte die geeigneten Manahmen (siehe unten).

Kann ich meinen Motor trotzdem mit Heizl betreiben - Rechtlich?Der Einsatz von Heizl als Kraftstoff fr Fahrzeuge und transportable Arbeitsmaschinen sowie Generatoren ist strafbar (Steuerhinterziehung). Um einen Missbrauch auszuschlieen, wird Heizl EL mit einem roten Farbstoff eingefrbt. Da die Frbung relativ einfach entfernt werden kann, wird zustzlich Solvent Yellow 124 beigemischt. Weder der Farb- noch der Markierstoff beeintrchtigen den Einsatz in Motoren. Mit relativ einfachen Verfahren lassen sich aber selbst sehr geringe Anteile an Solvent Yellow 124 im Kraftstoff nachweisen. Gezielte Kontrollen fhrt die Zollfahndung regelmig und in be-grndeten Verdachtsfllen durch.

Bei ortsfesten Anlagen (z.B. Generatoren die zur Netzeinspeisung verwendet werden) und fr spezielle Anwendungsflle (z.B. Agrarbereich) kann es ge-sonderte Regelungen geben. Dafr zustndig ist das jeweilige Zollamt, bei dem Sie in solchen Fllen nachfragen sollten bzw. eine Bewilligung einholen mssen.

Manahmen beim Betrieb mit Heizl extraleicht:

Manahmen gegen den hheren Schwefelgehalt:Beim Betrieb von Dieselmotoren mit Heizl (auch mit Heizl extraleicht schwefelarm) entsteht bei der Verbrennung des im Heizl noch vorhan-denen Schwefels im Brennraum zunchst SO2 (=Schwefeldioxid). Dieses SO2-Gas gelangt ber den Blow-By in den Motorraum und bildet H2SO3 (=schwefelige Sure). Diese Sure greift alle Motorteile an, welche mit dem Motorl in Kontakt kommen. Zustzlich werden auch alle Bauteile ange-griffen welche mit dem Verbrennungsgas in Berhrung kommen.

Damit die zuvor erwhnte H2SO3-Sure den Motor nicht angreift, muss ein Motorl mit entsprechender Basenreserve (manchmal auch Alkalireserve genannt) eingesetzt werden. Ein solches Motorl ist basisch (alkalisch) und neutralisiert die sauren Bestandteile welche bei der Verbrennung von Schwefel entstehen.

Frher war der an der Tankstelle erhltliche Dieseltreibstoff schwefelhaltig. Daher entstand auch bei allen Kraftfahrzeugen, welche mit diesem nor-malen Diesel betrieben wurden, whrend des Verbrennungsvorgangs schwefelige Sure. Aus diesem Grund hatten alle gngigen Motorle, welche man im Handel kaufen konnte eine Basenreserve. In Mitteleuropa ist seit ca. 2003 der an der Tankstelle erhltliche Diesel schwefelfrei. Daher ist diese Basenreserve in den modernen Motorlen nicht mehr in geeignetem Ausma vorhanden.

Motorle mit Basen-/Alkalireserve bekommen Sie ausschlielich im Motorlfachhandel auf Anfrage!

Die notwendige Basenreserve im Motorl hngt vom Schwefelgehalt des verwendeten Treibstoffs (Heizl, Heizl extraleicht, usw.) sowie der Be-triebsdauer und Motorbauart (wie viel saure Anteile gelangen ins Motorl) ab.

Die Basenreserve wird nach einiger Zeit aufgebraucht (neutralisiert) und muss regelmig berprft werden (z.B. mit Lackmusstreifen) um einer Korrosion der Maschine vorzubeugen!

Tabelle1: Gegenberstellung des Schwefelgehalts

Treibstoff SchwefelgehaltDiesel < 10mg/l (=schwefelfrei)Heizl extraleicht schwefelarm < 50mg/l (ca. 5x mehr Schwefel als im Diesel)Heizl extraleicht < 1.000 mg/l (ca. 100x mehr Schwefel als im Diesel)

Mgliche im Handel erhltliche Produkte um dieses Problem zu lsen:1. Motorl mit mglichst hoher TBN Zahl (TBN > 10) z.B. ARAL Turboral 10W-40 (TBN: 10,7 mg KOH/g)2. Additivierung von herkmmlichem Motorl z.B. LIQUI MOLY Pro-Line TBN-Booster WEBLINK

Nheres zur Spezifikation der Treibstoffe siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselkraftstoff http://de.wikipedia.org/wiki/Heizl http://de.wikipedia.org/wiki/Biodiesel

http://www.liqui-moly.de/liquimoly/produktdb.nsf/id/de_2516.html?Opendocument&land=PT

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Manahmen gegen die unterschiedliche Zusammensetzung und Zndwilligkeit:Da die Siedepunkte der einzelnen Kohlenwasserstoffe im Heizl breiter gestreut sind, sowie einige Additive zur Zndverbesserung im Heizl nicht vorhanden sind, kann es zu Strungen beim Verbrennungsvorgang kommen. Solche Strungen kann man an einer zu hohen Rauchzahl (Rubildung) des Motors erkennen.

Zu groe Rubildung kann zu Ablagerungen im Brennraum, an den Kolben (insbesondere an den Kolbenringen), an den Ventilschften und im Abgassystem fhren. Weiters kann der Rugehalt im Motorl rasch ansteigen (Motorl sehr schwarz, bis zu honigartiger Konsis-tenz) was einen hohen Verschlei des Motors nach sich zieht.

Kontrollieren Sie daher regelmig den Motor auf Ablagerungen, verkrzen Sie die lwechselintervalle und achten Sie auf den Rugehalt des Motor-ls. Bei Motoren in Blockheizkraftwerken mit sehr vielen Betriebsstunden kann man anfnglich regelmig eine lanalyse in einem Labor durchfhren lassen um den idealen lwechselzeitraum zu erkennen.

Mgliche Abhilfen bzw. Abhilfe durch im Handel erhltliche Produkte:Die Rubildung kann durch Reduktion der Last, nderung des Einspritzzeitpunktes (nach vorne) und Adaptierung des Einspritzsystemes (hhe-rer Einspritzdruck und damit kleinere Trpfchengre im Einspritzstrahl) minimiert werden.Bzw. kann dieses Problem durch passende Additiverung minimiert werden z.B. LIQUI MOLY Super Diesel Additiv WEBLINK

Manahmen bei tiefen Temperaturen:Bei Heizl extraleicht bilden sich bereits unter +5C Paraffinkristalle (Cloud Point oder CP). Diese Kristalle werden mit sinkender Temperatur grer. Ab ca. -10C ist Heizl extraleicht nicht mehr filtrierbar weil die Filter verstopfen. (Cold Filter Plugging Point oder CFPP). Im sogenannten Winterdiesel wird der CFPP durch Zugabe von Kerosin und anderen Flieverbesserern auf -22C herabgesetzt.

Keinesfalls darf das Heizl mit Benzin gemischt werden, da dies die Schmierfhigkeit des Diesels beeintrchtigt und die Einspritzpumpe schdigt.

Zustzlich zu den Paraffinkristallen knnen auch bei hohem Wassergehalt des Treibstoffes (durch Kondenswasser in den Tanks oder durch mangel-hafte Qualitt) Eiskristalle auftreten.

Mgliche Abhilfen bzw. Abhilfe durch im Handel erhltliche Produkte:Um ein Verstopfen der Filter zu vermeiden kann ein elektrisch beheiztes Filtersystem eingesetzt werden.Bzw. kann dieses Problem durch passende Additiverung minimiert werden z.B. LIQUI MOLY Diesel flie-fit K WEBLINK

Manahmen gegen Verunreinigungen:Heizl kann verschiedene Verunreinigungen aufweisen. Diese Verunreinigungen knnen durch berlagerung, alte, verschlammte Dieseltanks bzw. Kanister oder durch Befall mit Mikroorganismen (Dieselpest siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselpest) hervorgerufen werden.

Der Dieselfilter sollte daher regelmig Entwssert und auf Verunreinigungen untersucht werden. Um die Bildung von Kondenswasser in den Tanks zu vermeiden sollte der Dieseltank stets voll gefllt sein.

Um einem Mikroorganismen Befall vorzubeugen, kann addiviert werden z.B. LIQUI MOLY Anti Bakterien Diesel Additiv WEBLINK

Praktisch sollte Folgendes berlegt werden:

Bei geringer Betriebsdauer bzw. bei kleinen Leistungen und damit geringen Verbruchen sollte Dieselkraftstoff verwendet werden.

Bei hohen Treibstoffverbruchen kann Heizl verwendet werden, soferne man die oben ausgefhrten Manahmen beachtet und umsetzt.

Bei Notstromgeneratoren sollte man fr die regelmigen Probelufe und im Tagestank Diesel verwenden. Bei echten Notfllen knnen Sie dann noch immer Heizl einsetzen und das Motorl nach Beendigung des Notfalles tauschen sowie den Motor warten.

Abschlieende Anmerkung zur Lagerfhigkeit von Biodiesel:Wir weisen darauf hin, dass den Dieseltreibstoffen in Deutschland und sterreich verpflichtend Biodiesel beigemengt ist.

Durch diese vorgeschriebene Beimengung ist normaler Dieseltreibstoff nur mehr ca. 6 Monate bedenkenlos lagerfhig!

Nach ca. 6 Monaten tritt ein vermehrter mikrobieller Bewuchs im Dieselkraftstoff ein. Durch diese Organismen werden Korrosionen im Tank und Motor gefrdert sowie Biomasse gebildet. Diese Biomasse verklebt Einspritzdsen, Einspritzpumpe und schdigt nachhaltig den Motor.Vor allem beim Einsatz in Notstromgeneratoren kann dies zum Problem werden, da diese ggf. weniger als 1 Tankfllung pro Jahr in Betrieb sind. Beachten Sie daher den Befllungszeitpunkt und entleeren Sie den Tank in passenden Zeitintervallen.

Die im Handel ebenfalls erhltlichen Premium-Diesel (SHELL V-Power, ARAL Ultimate, OMV MaxxMotion, ...) enthalten zwar ebenfalls Biodiesel, jedoch ist dieser aus speziell hydrierten Pflanzenlen hergestellt und dadurch bis zu 2 Jahre bedenkenlos lagerfhig.

Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an:

Rotek Handels GmbHHandelsstrasse 4, 2201 Hagenbrunn, sterreich

Tel: +43 (2246) 20 791-0 Fax: +43 (2246) 20 791-50Email: office@rotek.at http:\\www.rotek.at

LIQUI MOLY, SHELL, ARAL, OMV und ggf. die angefhrten Produktnamen sind eingetragene, geschtzte Marken der jeweiligen Unternehmen.

http://www.liqui-moly.de/liquimoly/produktdb.nsf/id/de_5120.html?OpenDocument&land=DE&voilalang=d&voiladb=web.nsf&vCMSTemplate=mobile#contentAreahttp://www.liqui-moly.de/liquimoly/produktdb.nsf/id/de_5131.html?OpenDocument&land=DE&voilalang=d&voiladb=web.nsf&vCMSTemplate=mobile#contentAreahttp://www.liqui-moly.de/liquimoly/produktdb.nsf/id/de_5150.html?OpenDocument&land=DE&voilalang=d&voiladb=web.nsf&vCMSTemplate=mobile#contentArea